Victoriam Speramus von Bambusbesen (Itachi X Deidara) ================================================================================ Kapitel 17: Hinterhältige Schlange ---------------------------------- Noch vor Sonnenaufgang machte Itachi sich im Bad fertig, schulterte anschließend seine Tasche und stahl sich lautlos aus dem Zimmer. Die Tür schloss er hinter sich, ohne ein Geräusch zu verursachen. Er gab es nicht zu, aber er hatte Angst vor Deidaras Reaktion auf ihn. Würde er sich nun abwenden, so tun, als sei nie etwas passiert oder…? Nein, er wagte gar nicht erst, zu denken, er hätte eine Chance. Aber irgendwo ganz tief in ihm hoffte ein kleiner Funken doch, dass der Blonde sein Interesse erwiderte. Und wie schlug er nun die Zeit bis zum Beginn der ersten Vorlesung tot? Um sich den Text durchzulesen, der ihnen empfohlen worden war, war er viel zu nervös. Also lenkte er seine Füße Richtung des kleinen Parks. Vielleicht war das Kätzchen von gestern dort, um ihn ein wenig abzulenken. Ewig vor Deidara verstecken konnte er sich eh nicht. Deidara hatte die halbe Nacht wachgelegen und über den Kuss nachgegrübelt, bis er schließlich doch eingeschlafen war. So jagte ihm sein Wecker die übliche nervtötende Melodie durch den Kopf, um ihn am Morgen zu wecken. Mürrisch grummelnd streckte er seine Hand unter der Decke hervor und ließ sie auf den Wecker fallen. Augenblicklich herrschte Ruhe. Der Blonde seufzte erleichtert und dämmerte noch ein paar Minuten vor sich hin, ehe sich unweigerlich der Kuss wieder in sein Gedächtnis schob und ihn endgültig weckte. Wie sollte er auf Itachi reagieren? Und vor allem… warum hatten ihm dessen weiche Lippen auf seinen auch noch gefallen? Er hatte zuvor nie auch nur einen Gedanken daran verschwendet, eventuell mal was mit Itachi anzufangen… und nun küsste dieser ihn plötzlich und machte ihm auch noch recht deutlich klar, dass er Interesse an ihm hatte. Vorsichtig hob Deidara den Kopf und linste zwischen den Stangen des niedrigen Geländers hinab. Itachis Bett lag ordentlich gemacht brach. Wann war er gegangen? Nachdenklich setzte er sich auf. Die Decke rutschte von seinem Rücken. Floh er etwa vor ihm? Er hatte sich doch schon die ganze Woche rar gemacht. Aber war vielleicht auch besser so. Da konnte er zuerst einmal in Ruhe über die neue Situation nachdenken. Eigentlich war Kunstgeschichte ja interessant, aber Deidara konnte sich dennoch nicht auf den Dozenten konzentrieren. Grübelnd kaute er auf seinem Bleistift herum. Hatte Itachi seine Worte gestern nach dem Kuss vielleicht doch gehört und sich deshalb sonst wo versteckt? Die konnte man durchaus so auslegen, als sei er ihm deswegen böse gewesen. Dem war allerdings nicht so. Er war eher enttäuscht gewesen, dass Itachi aufgehört hatte, als es gerade anfing, schön zu werden. Er musste ja schon mächtig sexuell verzweifelt sein. Wie weit hätte er Itachi gehen lassen, wenn dieser weitergemacht hätte? Das konnte er gar nicht sagen. Verwirrt über diese Gedanken schüttelte er leicht den Kopf. Bisher hatte er Itachi wirklich nur als Pet gesehen… und wieso hatte ihm der Kuss nochmal gefallen? Es hatte sich irgendwie… vertraut angefühlt. Er kannte den Schwarzhaarigen ja nun seit über einem Jahr näher. So ein Gefühl, wie er in ihm ausgelöst hatte damit, hatte er sich eigentlich immer gewünscht. Müdes Klopfen, welches am Ende jeder Vorlesung angestimmt wurde, riss Deidara von seinen Problemen los. Und er hatte gar nichts mitbekommen vom Inhalt des Stoffes. Das sollte er möglichst bald nacharbeiten. Mit einem lautlosen Seufzen erhob er sich und stopfte Block und Stift in die Tasche, um sich mit dem Pulk aus dem Saal zu schieben. Die Masse verteilte sich im großen Flur langsam, sodass man wieder atmen konnte. Deidara wollte sich gerade Richtung Mensa bewegen, als ihn plötzlich jemand am Arm griff und einfach hinter sich her zerrte. „Ey, man! Was soll das, lass los, hm“, knurrte er und taumelte halb rückwärtsgehend hinter dem Unbekannten her. Was wollte wer auch immer von ihm und wieso konnte er ihn nicht einfach ansprechen, sondern musste ihn durch das halbe Gebäude schleifen? In einer ruhigen Ecke hielt die Person an und Deidara rieb sich über seine nun schmerzende Schulter. Genervt wandte er sich um und erstarrte. Vor ihm stand niemand geringes als Orochimaru. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. „Was willst du von mir, du falsche Schlange, hm?“, fragte er und das Misstrauen troff nur so aus seiner Stimme. „Danke für die Blumen, aber verschieben wir die Komplimente auf später.“ Orochimarus rauchige Stimme drang wie Gift in seinen Körper. Dabei grinste sein Gegenüber widerlich und Deidara hatte das Gefühl, er hätte es hier wirklich mit einer Schlange zu tun. Er wusste schon, wieso er den Kerl noch nie leiden konnte. „Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit. Entweder du sagst, was du willst oder ich gehe wieder, hm.“ Deidara verschränkte die Arme vor der Brust, um deutlich zu machen, dass er nicht bereit war, eine Diskussion mit ihm einzugehen. „Ich will dich auch gar nicht lange aufhalten… nur eines möchte ich dir raten“, ein warnender Unterton legte sich in Orochimarus Stimme, der ihn aufhorchen ließ. „Halte dich von Kimimaro fern.“ „Wieso sollte ich? Ist er dein Eigentum, hm?“ Wie ihm jetzt auffiel hatte er seit dem Kuss nicht mehr an den Weißhaarigen gedacht und irgendwie fehlte das drängende Gefühl, ihm nahe sein zu wollen. Irritierend. Das hieß aber nicht, dass er sich von der Schlange Vorschriften machen ließ. Seine Gegenfrage war eine reine Trotzreaktion. Deidara blieb wachsam. Orochimaru grinste schon wieder so hinterhältig. „Soll ich dir etwas von deinem kleinen Danna berichten?“ Ekelhaft einschmeichelnd umhüllten die Worte seinen Geist. „Was hattest du denn noch mit Sasori zu tun, hm?“ „Mehr als du denkst… ich habe mich an seinem Todestag mit ihm getroffen.“ Der Satz verfehlte seine Wirkung nicht. Deidara schaute Orochimaru überrascht an. Das hieße ja, sein Danna hatte ihn damals angelogen. Er war also gar nicht nach Hause gegangen, sondern hatte sich mit der Schlange getroffen? „Wieso habt ihr euch getroffen?“, hakte Deidara argwöhnisch nach. „Ich erzähle es dir… wenn du Kimimaro dafür in Frieden lässt.“ Ein siegessicheres Grinsen breitete sich auf seinem unnatürlich blassem Gesicht aus. Deidara zog die Augenbrauen zusammen. Dieser Mistkerl. War doch klar, dass da mehr dahinter steckte. Der Gedanke, Kimimaro in Ruhe zu lassen, störte ihn seltsamerweise nicht einmal. Er wollte unbedingt wissen, was damals geschehen war. „Na gut. Erzähl, hm.“ „Sasori war nach meinem Rausschmiss weiterhin mit mir befreundet“, begann der Schwarzhaarige. Deidara wusste zwar, dass sein Danna sich recht gut mit Orochimaru verstanden hatte, aber er hatte keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt, seit er aus Akatsuki geflogen war – anscheinend war dem nicht so gewesen. „Wir haben uns öfters nachmittags getroffen. Vermutlich hat er dir nichts erzählt, damit du es nicht dem Rest der Clique weiterpetzen kannst.“ Die schlangenartigen Augen blitzten verächtlich auf. „Er wollte mir seine neueste Puppe zeigen und hat in seinem Rucksack gesucht. Leider fand er sie nicht und verfluchte dich. Dann wandte er sich ohne ein Wort um und rannte genau in eine fahrende Straßenbahn rein, tragische Geschichte.“ Orochimaru seufzte theatralisch – er sollte ins Theater gehen. Deidaras Mimik erstarrte zunehmend bei den Worten. Das konnte nicht sein, oder? Seine Finger verkrampften sich und er drückte unbewusst seine Unterarme mehr an sich. Er konnte doch nicht schuld an Sasoris Tod sein, oder doch? „Das ist eine Lüge, hm“, murmelte der Blonde kaum verständlich. „Siehst du Sasori hier irgendwo? Wäre es eine Lüge, meinst du nicht auch, dann würde er vielleicht noch leben? Hast du die Puppe noch? Die, die du ihm heimlich aus dem Rucksack geklaut hast?“ Dieser süffisante Unterton reizte Deidara bis aufs Blut. Er holte aus und rammte dem Schwarzhaarigen seine geballte Faust in den Magen. Röchelnd knickte Orochimaru ein. Dennoch löste er den Blickkontakt zu Deidara nicht. „Du verdammte Schlange, hm“, zischte er und machte einer Schlange dabei wirklich alle Ehre. Auf den schmalen Lippen Orochimarus bildete sich ein gequältes Lächeln. „Lass Kimimaro in Ruhe oder ich erzähle jedem, dass du Schuld an Sasoris Tod trägst.“ Er wusste, dass er Deidara damit unter Kontrolle haben würde. Dieser würde sich nicht freiwillig zur Zielscheibe von Akatsuki machen. Deidara blickte nur abfällig auf ihn herab und wandte sich dann ab. Die Hände immer noch zu Fäusten geballt, um das Zittern zu unterbinden. Seine Finger zitterten noch immer, als er sein Adressbuch im Handy nach der Festnetznummer von Sasoris Zuhause durchging. Er hatte sie nie gelöscht. Das kam ihm jetzt zugute. Seine Oma müsste auf jeden Fall da sein. Nervös glitten seine Fingerspitzen über den Boden neben seinem Futon, während der monotone Freiton seiner Beklemmung nur neue Nahrung gab. „Ja?“, meldete sich nach geschätzten Minuten die kratzige Stimme von Chiyo-baa-sama[22]. Deidara nannte kurz seinen Namen, woraufhin er sich das übliche Geschwätz einer Oma anhören musste. Schließlich war er ja eng mit Sasori befreundet und so auch oft zu Besuch gewesen. Die Alte freute sich wohl, dass er nach Ewigkeiten mal wieder anrief. Er ließ ihr ihre Freunde, wartete aber ungeduldig auf einen passenden Moment, um vorsichtig auf sein eigentliches Anliegen zu sprechen zu kommen. Er wollte wissen, wie genau Sasori gestorben war. Chiyo wurde am anderen Ende der Leitung ernst. „Er wurde von einer Straßenbahn angefahren.“ Deidaras Herz machte einen Aussetzer. Orochimaru hatte tatsächlich die Wahrheit gesprochen. „Dabei hat er sich viele Schürfwunden und mehrere Knochenbrüche zugezogen. Aber die hätten ihn nicht umgebracht haben die Ärzte gesagt. Gestorben ist er an dem hohen Blutverlust aufgrund einer Ruptur an der Aorta. Die Blutung war so stark, dass jede Hilfe zu spät kam.“ Schwer seufzte die alte Frau. Vor Anspannung hatte Deidara das Atmen vergessen und holte nun tief Luft, verschluckte sich dabei und hustete. „Bist du krank? Du solltest dich nicht überanstrengen. Sonst fehlst du in der Uni.“ Der mahnende und doch fürsorgliche Tonfall rührte ihn und brachte ihm zugleich ein schlechtes Gewissen ein. Sie sorgte sich um ihn, dabei war er Schuld an dem Tod ihres Enkels. „Nein nein. Ich hab mich nur verschluckt, hm“, antwortete er hastig und verabschiedete sich. Langsam ließ er seine Hand sinken. Das Handy glitt ihm aus den Fingern. Es schien so unendlich schwer auf einmal. Mit einem dumpfen Laut kam das kleine Gerät auf dem Boden auf und blieb dort teilnahmslos liegen. Deidaras Blick wandte sich dem Fenster zu und schaute hinaus, ohne recht zu merken, was er dort draußen überhaupt suchte. Er war schuld an Sasoris Tod. Hätte er ihm die Puppe nicht heimlich weggenommen, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, wäre er noch am Leben. Apropos Puppe… Seltsam starr wandten sich seine Augen seinem Nachtschrank zu. Sein Arm fühlte sich nicht seinem Körper zugehörig, als er diesen ausstreckte, die kleine Schublade aufzog und blind hineinlangte. Er bekam Fushichou zu fassen und holte die Puppe heraus. Seine Finger schlossen sich fest um das harte Holz. Dieses dumme Ding war dran schuld! In einem Anflug von Wut riss er den Arm hoch und wollte das Püppchen gegen die nahe Wand schleudern, hielt aber im letzten Moment inne und ließ den Arm wieder sinken. Resigniert schaute er in die kleinen dunklen Augen, die so täuschend echt wirkten, als würde Fushichou ihn wirklich ansehen. Die Puppe konnte nichts dafür… er war der einzig Schuldige. Sein Körper erbebte unter dieser Erkenntnis. Er schluckte hart. Das charakteristische Gefühl von aufkommenden Tränen wallte auf. Nein, er wollte nicht heulen… aber er konnte die Tränen nicht zurückdrängen. Mit der freien Hand griff er nach dem Kissen und drückte sein Gesicht hinein. Zwar war niemand hier, aber er wollte trotzdem nicht, dass man die Tränen sehen konnte. Orochimaru hatte also wirklich mal die Wahrheit gesprochen. Der blöde Mistkerl wollte damit nur sicherstellen, dass er sich nicht weiter an Kimimaro ranmachte. Dieser interessierte jetzt aber nicht. Das neue Wissen lastete weitaus schwerer aus ihm. Er war schuld… _______________________________________________________________________________________ 22 – baa kommt von obaa(das o ist dabei das Höflichkeitspräfix)-san und ist die Anrede für Oma, sama ist die sehr respektvolle Anrede, aber ich vermute, das kennt jeder @izanagi: jaja, untergrab du nur meine autoritätXD und danke für den tipp mit oro, das klingt so wirklich vollständiger@.@ @silbermondie: nun ja, laut meinem plan hatte itachi überhaupt keine strategieXD da ja schon ne weile feststand für mich, dass er konkurrenz kriegt^^... also kannst du da deine fantasie spielen lassen, was er für einen plan gehabt ham könnteXD @ryoko-chan: unkommentiert lassen nich^^.. aba noch n bissel rauszögernXD @sila-chan: sei doch nich so gemein zu kimi;_; *kimi aus dem schrank hol und streichel* ich mag kimi^^ kann sein, dass ich bis nächsten do. oder fr. nix neues schreiben kann. die vokabeln für den nächsten kanjitest sind viel zu viele@.@ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)