Victoriam Speramus von Bambusbesen (Itachi X Deidara) ================================================================================ Kapitel 5: Seidiger Sand ------------------------ Die Regenzeit hatte endlich ihr Ende gefunden. Die Sonne schien seit ein paar Tagen ungehindert auf die Erde und erwärmte diese erbarmungslos. Deidara musste die letzten Tage Zuhause verbringen, weil es seinen Eltern gereicht hatte, dass er trotz Fieber draußen rumstiefelte und gar nicht auf sie hören wollte. So ging es ihm natürlich rein körperlich wieder gut. Auch wenn Deidara das weniger toll fand. Dieses Schlappheitsgefühl hatte ihn nicht großartig gestört und er fand es ungerecht, dass es ihm gut ging… Und nun musste ihr Klassenlehrer sie mit auf einen Tagesausflug zum Strand schleifen, weil dies die letzten Tage vor den Ferien waren… wie Deidara sich doch freute. Mit seinem Danna wäre das sicher lustig geworden. Zumal dieser dann endlich mal wieder Haut gezeigt hätte, etwas, was dieser doch recht selten getan hatte. Genervt seufzend verschränkte der Blonde die Arme vor der Brust und rutschte in seinem Sitz tiefer. Sein Blick glitt aus dem Zugfenster. Noch stand der Zug, da die letzten Passagiere jetzt erst einstiegen. Irgendwer ließ sich auf dem freien Sitz neben ihm nieder. Sicher Itachi. Sein Pet hielt sich meist irgendwo in seiner Nähe auf. Seine Anwesenheit spürte der Blonde jedenfalls deutlich und auf sein Gefühl verließ er sich. Das hatte ihn bisher noch nie getäuscht. „Ey, Itachi, was klebst du seit Neuestem so an Blondie?“ Hidan hockte verkehrt herum auf seinem Sitz und stützte seine Arme lässig auf der Lehne ab, sodass er zu ihnen nach hinten schaute. Sein Grinsen nahm schon fast widerliche Züge an. „Nerv nicht“, brummte Deidara, ohne sich von seiner Fensterscheibe abzuwenden. Hidan war zwar ganz ok, aber hin und wieder einfach nur belastend wie ein fünfjähriger Hosenscheißer. „Du verteidigst ihn auch noch? Seit wann kannst du die Blindschleiche leiden?“, hakte Hidan nach. Itachis Augenbrauen zuckten leicht, aber er reagierte nicht weiter, warf Hidan nur einen warnenden Blick zu. Der zog die Leute leider gern auf, wenn er einen Schwachpunkt entdeckte und Itachis Schwachpunkt war, dass er freiwillig keine Brille aufsetzte, auch wenn es für ihn besser wäre. „Er ist mein Pet und jetzt gib Ruhe, hm“, murrte Deidara und warf Hidan einen entsprechend genervten Blick zu. Dessen Augen weiteten sich erstaunt, dann lachte er lauthals los und brüllte durch den halben Zug: „Dein Pet?“ Er sah Itachi an. „Und das lässt du dir gefallen? Kann ich das mit dir auch machen?“ Noch immer lachend ruhte sein Blick neugierig auf dem Schwarzhaarigen. Deidara fuhr sich seufzend durchs Haar. „Kannst du nicht einmal leiser rumbrüllen?“ Jetzt wusste es die gesamte Klasse und dass der Rest seiner Clique sich gleich zu ihnen beugte, machte nur das Interesse an dieser Info klar. Von allen Seiten kamen die Reaktionen ihrer Freunde. „Was, echt?“ „Stimmt das, Itachi?“ „Aber Deidara kann dich doch gar nicht leiden.“ „Dass du dir das gefallen lässt.“ „Das passt doch gar nicht zu dir.“ „Wieso bist du Senpais Pet, Itachi-san?“ Deidara hätte Hidan am liebsten eine rein gehauen. Er wollte doch nur seine Ruhe haben und der sorgte erfolgreich für das Gegenteil. Nicht mal fliehen konnte er vor dem aufkommenden Chaos. Schließlich konnte er ja nicht die gesamte Zugfahrt über die Toilette blockieren, weil er seine Ruhe vor seinen Freunden haben wollte Itachi wirkte auch nicht unbedingt glücklich, als er einen kurzen Blick zu diesem riskierte. „Es ist wahr. Kann ich jetzt mein Buch weiterlesen?“, fragte der Schwarzhaarige zwar äußerlich ruhig, aber er schien angespannt. Zum Glück begriffen die anderen wohl, dass sie sich eher mit sich selbst beschäftigen sollten und philosophierten nun darüber, wie es dazu kam, dass Itachi sich von Deidara rumkommandieren ließ. Der Blonde konnte nicht verhindern, dass er das meiste davon mitbekam. Er war aber zu faul, sie zu berichtigen, dass Itachi kein Sklave, sondern sein Pet war. Dem Rätselraten seiner Freunde entnahm er nämlich, dass die eher dachten, Itachi sei sein Sklave. Die Zugfahrt verlief recht ruhig, wenn man einmal von dem üblichen Krach Hidans absah, der sich erst lauthals mit Kakuzu stritt und dann der Meinung war, Tobi ärgern zu müssen, der natürlich nach Deidara schrie. Warum dieser ihn eigentlich zu seinem Senpai auserkoren hatte am Anfang der Oberstufe, war ihm noch heute schleierhaft war. Deidara ignorierte das Geschrei, soweit das ging. Hätte er doch nur Oropax mitgenommen. Tief atmete er durch, als sie aus dem Zug stiegen. Aber nun war er dem Trubel des Bahnhofs ausgeliefert. Wie konnte Itachi eigentlich so ruhig bleiben? Ihr Lehrer kämpfte sich durch das Gewühl und führte sie zum Ausgang des Bahnhofs. „Wir müssen ein paar Minuten laufen. Folgt mir.“ Murrend, weil sie sich zwei Zentimeter zu viel bewegen mussten, setzte die Klasse sich in Bewegung. Sobald der Strand allerdings in Sicht kam, rannten die meisten freudig grölend los. Belustigt schnaubte Deidara. So viel zum Thema ‚nicht bewegen wollen‘. Die Schuhe zogen sie vor dem Sand aus und suchten sich dann ein hübsches Fleckchen nahe des Strandcafés. Der Sand war richtig heiß unter den Füßen. Der Lehrer hatte ihnen extra geraten, Sonnenschirme mitzunehmen, damit keiner einen Sonnenstich oder Sonnenbrand bekam. So bildeten sich nun um jeden Schirm kleine Grüppchen. Doch lange bestanden diese nicht. Kaum hatten die meisten ihre Decken ausgebreitet und ihre Badesachen an, stürmten sie ins Wasser. Den Jungs gefiel es natürlich sehr, den Mädchen in ihren knappen Bikinis nachzustellen. Deidara behielt sein T-Shirt noch an und machte es sich auf seiner Decke bequem. Durch die getönten Gläser seiner Brille beobachtete er die anderen und musste dabei unweigerlich an Sasori denken. Er war noch nie mit ihm am Strand gewesen, nur im Schwimmbad. Und er fand es falsch, sich jetzt einfach zu amüsieren so kurz nach Sasoris Tod. Ohne es zu merken, schweiften seine Gedanken weiter ab und sein Blick aufs Meer hinaus wurde starr. Itachi hatte sich bis auf seine Badehose, die er bereits unter der Kleidung getragen hatte, ausgezogen und setzte sich nun einfach neben Deidara in den Schatten des Stoffschirms. Der Blonde bemerkte ihn wohl gar nicht. Von der Seite her erhaschte Itachi einen Blick hinter die dunklen Gläser. Dieser stumpfe Blick erklärte ihm ohne Worte, wie weit der Blonde in andere Dimensionen abgedriftet war. Er fragte sich, wie lange Deidara wohl noch brauchen würde, um zu seinem fröhlichen Selbst zurückzufinden. So ernst, wie er seit den letzten Wochen war, kannte ihn keiner. War es eigentlich gut oder schlecht, dass Deidara ihn nicht bemerkte? Entweder er fühlte sich in seiner Gegenwart wohl, sodass er ihn nicht als störend empfand, oder aber er war so tief in seine Gedanken abgedriftet, dass er niemanden um sich herum bemerkte. Tobi kam plötzlich angesprungen und spritzte Deidara eine Ladung Wasser ins Gesicht. Dieser zuckte heftig zusammen, weil er gewaltsam in die Gegenwart zurückgerissen wurde. Noch ein wenig abwesend schüttelte er sich und nahm dann langsam die Sonnenbrille ab, um Tobi böse anzusehen. Selbiger grinste fröhlich. „Senpai, komm mit ins Wasser. Es ist toll“, quietschte dieser. Itachi fand es noch immer erstaunlich, wie sehr sein Cousin sich doch verstellen konnte. Sein eigentlicher Name war Madara, aber jeder rief ihn nur Tobi, außer in der Familie der Uchiha, da war er Madara und ganz anders, ernst und regelrecht erwachsen. „Tobi…“, presste Deidara gefährlich leise zwischen den Zähnen hervor und sprang im nächsten Moment auf. Er warf Tobi um und hockte sich in derselben Bewegung über ihn. Seine Hände drückten gegen dessen Schultern. „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du mir nicht auf die Nerven gehen sollst, hm?“ Ein kaum erkennbares Lächeln zierte Itachis Lippen. Es sah doch witzig aus, wie Deidara auf dem fast zwei Köpfe größerem Tobi hockte und ihn an den muskulösen Schultern in den Sand drückte. Tobi könnte Deidara locker von sich runter befördern und das war diesem sicher auch klar, aber der Strubbelkopf ging ganz auf in seiner Rolle als Tobi und warf hilflos die Arme hoch. „Senpai, bitte tu Tobi nichts. Tobi ist ein guter Junge!“ „Ach, laber nicht“, brummte Deidara, erhob sich von ihm und zerrte ihn am Arm zum Wasser, um ihn schwungvoll rein zustoßen. Tobi landete mit der Nase voran im Wasser. Ein Schmunzeln huschte über Deidaras Gesicht. Er konnte nichts tun. Es machte doch irgendwo Spaß, sich an Tobi abzureagieren, wenn dieser es übertrieb. „Noch mal“, rief Tobi aufgedreht, als er wieder auftauchte. Deidara stöhnte nur genervt und wandte sich wieder ab, um zu Itachi zurückzukommen. Ihm fiel jetzt erst auf, dass dieser schon eine Weile neben ihm gesessen haben und alles mit angesehen haben musste. Wieso hatte er ihn nicht bemerkt? Ob er mitbekommen hatte, wie sehr er in seine Gedanken versunken gewesen war? Egal, Itachi brauchte er keine Erklärung geben und dieser würde auch nicht fragen. Da war er sich sicher. „Wieso bist du nicht im Wasser, hm?“, fragte er den Schwarzhaarigen und setzte sich wieder neben ihn. Immerhin hatte er ihm nicht gesagt, er solle bei ihm bleiben. „Mir ist gerade nicht danach“, erwiderte Itachi ruhig und legte sich zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf, die Augen geschlossen. Nachdenklich betrachtete Deidara ihn. Dabei wanderte sein Blick eher unbewusst von dessen Augen langsam hinab über seinen Hals und den blassen Oberkörper. Unter der Haut zeichneten sich Muskeln ab, nicht zu viel, gerade so, dass es erotisch aussah. Er musste zugeben, dass er verstehen konnte, wieso die Mädchen so hinter Itachi her waren. Eher unbewusst schaute er zu den Mädchen, die am Strand Volleyball spielten. Irritiert war er schon, als er hin und wieder eifersüchtige Blicke zugeworfen bekam. Hatten sie das schon vorher getan? Vermutlich, nur war es ihm nicht aufgefallen, weil er sich nicht darum gekümmert hatte. Deidara fühlte sich gestört durch die Blicke der Mädchen, sodass er schließlich sein T-Shirt über den Kopf streifte und sich seine Taucherbrille schnappte. Im Wasser würde er ein wenig Ruhe haben. Ihm selbst fiel gar nicht auf, wie oft er in letzter Zeit lieber allein sein wollte, was Itachi meist verhinderte. Aber dessen Gesellschaft war ihm ja aus einem unerfindlichen Grund angenehm. Itachi öffnete seine Augen und stützte sich auf seine Ellenbogen. Still beobachtete er Deidara, wie dieser zum Wasser schritt. Dabei glitt sein Blick unweigerlich über den schlanken Körper, unter dessen heller Haut die Muskeln spielten bei jeder Bewegung. Man könnte meinen, die schwarze Badehose seien Hotpants. War Deidara sich eigentlich bewusst, dass er damit verdammt sexy aussah? Selbiger war kaum im Wasser, da musste er sich eines weiteren Angriffs seitens Tobi erwehren. Dieser hatte den Wasserball nach ihm geschmissen und forderte ihn nun wild mit den Armen winkend auf, doch mitzuspielen. Deidara warf den Ball zwar zurück, setzte dann aber die Taucherbrille auf und tauchte ab. Aufmerksam verfolgte Itachi, wo der blonde Haarschopf wieder auftauchte. Deidara schwamm etwas weiter raus, sodass er aus dem Pulk von Menschen herauskam und in Ruhe ein wenig tauchen konnte. Er hatte zwar keinen Boden mehr unter den Füßen, aber das machte ihm nichts aus. Erneut holte er tief Luft und tauchte hinab zum Grund. Im Wasser fühlte er sich herrlich leicht. Er hatte das Gefühl, zu schweben. Ob sich so ähnlich wohl auch fliegen anfühlte? Das kühle Nass umspielte dabei schützend seinen Körper und dämpfte alles um ihn herum ab. Hier war er mit seinen Gedanken allein. Wenn auch nur kurzzeitig, da er immer wieder an die Oberfläche musste zum Atmen und dort wollte ihn der Lärm dann fast erschlagen, sodass er sich schnell wieder unter Wasser flüchtete. Gemütlich tauchte er nahe des Meeresgrundes entlang und entdeckte zwischen dem feinen Sand hin und wieder kleine Steingebilde. Seine Fingerspitzen strichen immer wieder durch den Sand, der ein seidiges Gefühl auf seiner Haut hinterließ. Sasori hatte Sand geliebt. Wie viele Vorträge hatte Deidara sich anhören müssen über die verschiedenen Arten. So wusste er auch, dass dessen Lieblingssand rot gewesen war, kam dieser seine Haarfarbe doch recht nahe. Deidara fühlte sich in dieser Schwerelosigkeit wohl und wollte nicht mehr aus dieser geheimnisvollen Welt auftauchen. Das sanfte Blau hüllte ihn so beruhigend ein und erzählte stumm von uralten Geschichten, die man nur fühlen, aber nicht hören oder lesen konnte. Eisern hielt er weiter die Luft an, obwohl seine Lungen bereits warnend zu brennen anfingen und nach dem lebensnotwendigen Sauerstoff verlangten. Ein kleiner Fisch schoss an ihm vorbei, auf der Flucht aus dem seichten Gewässer, wo die Menschen das Wasser zu sehr aufwühlten und man keinen Meter weit mehr sehen konnte. Deidara verfolgte den kleinen Fisch mit den Augen. Seine Schuppen glänzten matt. Da seine Aufmerksamkeit auf dem Fisch lag, vergaß er für einen Moment, dass er nicht atmen durfte. Seine Lunge füllte sich mit Meerwasser. Er zuckte zusammen und versuchte zu Husten, weil die Wassertropfen sein Inneres reizten. Doch die Atemnot und das Brennen verstärkte sich nur noch. Den Hustenreflex konnte er aber schwer unterdrücken. Instinktiv griff er sich an den Hals, die andere Hand legte sich über Mund und Nase, als würde das helfen. Panik stieg in ihm auf. Wo war die Wasseroberfläche? Ihm wurde schummrig vor den Augen. Seine Lunge zog sich schmerzvoll zusammen. Wie kam er wieder hoch? So schützend und beruhigend ihm diese fremde Welt vorgekommen war, so todbringend und beklemmend schlug sie nun über ihm zusammen. Er brauchte Luft… _____________________________________________________________________________________ danke für die lieben kommis^.^ ich freue mich, dass meine Idee mit der Tonpuppe so gut ankam. Ich wollte die beiden Künste mal miteinander verbinden und son schmalz mit rosen und bla will ich nich in die ff reinbringen^^" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)