Die letze Erinnerung von abgemeldet ((?-Shipping und Azureshipping)) ================================================================================ Prolog: Schicksalhafte Begegnungen ---------------------------------- „Lassen Sie mich los! Was wollen Sie überhaupt von mir?“, verzweifelt versuchte Luna sich aus den Armen des Firmenchefs zu befreien. „Ich brauche dich aber noch! Deshalb wirst du jetzt mit mir kommen“, antwortete dieser eiskalt. „Lassen Sie meine kleine Schwester los!“, brüllte Leo, welcher schon die ganze Zeit daneben gestanden hatte und nichts tun konnte, „sie hat Ihnen nichts getan! Also lassen Sie uns gehen oder wollen Sie sich mit mir anlegen?“ „Was willst du kleiner Wicht mir denn schon anhaben?“, entgegnete der Brünette höhnisch. „Ich werde mich mit Ihnen duellieren! Und wenn ich gewinne, dann lassen Sie mich und meine Schwester gehen! Oder sind Sie zu feige?“, fragte Leo mutig. „Ich? Ich habe das Gefühl, dass ich mit dir nur meine wertvolle Zeit vergeude, aber bitte, mir soll´s recht sein“, sagte Seto und holte schon sein Deck und seine Dueldisc heraus. Der kleine Hitzkopf tat es ihm nach. „Leo, nicht“, flüsterte Luna ihrem Bruder zu, doch es war bereits zu spät. „Klappe auf den billigen Plätzen“, zischte Kaiba noch, bevor es dann losging. „Duell!“ Das Display für die Lebenspunkte zeigte bei beiden Spielern die Zahl 4000 an. Luna versank tief in ihren Gedanken. Ihr Bruder hatte überhaupt keine Chance, soviel stand fest. Leos Maschinendeck war Kaibas nicht gewachsen, spätestens wenn er mit seinem Weißen Drachen anrückte, würde Leo verlieren. Der Firmenchef hatte jahrelange Erfahrung und war auch noch der amtierende Weltmeister. Nur einer hatte ihn bisher geschlagen: Yugi Muto. Nur ob der hier aufkreuzen und helfen würde? Sicherlich nicht. Luna schaute auf. Das Duell ging in die zweite Runde. Leo hatte bereits 700 Lebenspunkte verloren. Seto spielte gerade „Das Siegel von Orichalcos.“ Danach opferte er zwei seiner Kreaturen und beschwor einen seiner Weißen Drachen, welcher auch gleich im Anschluss zum Abgriff über ging. Luna seufzte, doch ihr Bruder redete ihr gut zu: „Keine Sorge, Schwesterchen, ich hab alles im Griff!“ Er deckte eine verdeckte Karte auf und blockte den Angriff ab. Lange wird er so nicht durchhalten, dachte Luna. Leo spielte indessen ein Monster im Verteidigungsmodus und eine Karte verdeckt. Seto war wieder am Zug. „Du kannst dich nicht ewig hinter deinen läppischen Monstern verstecken, schau zu, wie ich sie ein und alle mal fertig machen werde!“ Mit diesen Worten rief Kaiba ein Monster herbei, welches die Kreatur von Leo im Verteidigugsmodus zerstörte. Danach war sein Lieblingsmonster dran. „Halt, ich habe noch eine verdeckte Fallenkarte! Sie wird Ihren Angriff zu Ihnen zurück schicken und Ihren Drachen zerstören!“ rief Leo tapfer. Seto, welcher diese Aktion vorausgesehen hatte, grinste nur. „Was grinsen Sie da so?“, fragte Leo etwas verwirrt, „Immerhin wird Ihr Weißer Drache gleich zerstört.“ „Glaubst du, daran hätte ich nicht gedacht, du Amateur?! Ich besitze auch noch eine nette Karte, welche die Wirkung deiner Fallenkarte aufheben wird. Mein Weißer Drache wird also ungestört mit seinem Angriff fortfahren können! Los, meine geliebte Bestie! Direkter Angriff auf seine Lebenspunkte!“ „Auch wenn Ihr Drache mich angreift, habe ich noch ein paar Lebenspunkte übrig! Das Duell ist also noch nicht…“, entgegnete Leo, doch Kaiba fiel ihm ins Wort: „Doch, das ist es! Sieh mal genau hin! Mein Siegel von Orichalcos ist noch aktiv. Du hast nur noch 3300 Lebenspunkte übrig, mein Drache kriegt aber dank Siegel von Orichalcos noch einen satten Powerschub. Das heißt, dass du und deine Schwester einpacken können!“ Leos Augen wurden riesig und er bekam seinen Mund nicht mehr zu. Luna sah auf, gerade fielen die Lebenspunkte ihres Zwillingsbruders auf null. Das Duell war entschieden. „Warum… bist du nicht abgehauen,… als ich mich mit dem Typen duelliert habe?“, wollte Leo von seiner Schwester wissen. „Ich konnte dich doch nicht alleine mit diesem Kerl lassen. Wer weiß, was der noch so alles mit dir angestellt hätte“, sagte Luna mit gesenktem Kopf. Leo brach wenige Sekunden später zusammen, das Siegel hatte seine Seele eingeholt. „Leo!“, schrie Luna, doch jemand packte sie hinten am Arm und hielt sie fest. Luna drehte sich nicht um, sie wusste bereits, wer das war. „Halt, halt, junge Dame, wo wollen wir denn noch hin? Den Ausgang des Duells vergessen?“, höhnte Kaiba, immer noch sie festhaltend. „Lassen Sie mich los! Mein Bruder ist in Gefahr, er braucht meine Hilfe…bitte…“, schluchzte sie, doch der Brünette blieb kalt. Dann versuchte es Luna mit Gewalt – sie schlug, trat, kratzte, biss – doch nichts half. Seto hielt sie mit einem eisernen Griff fest und zog sie mit sich. Bald waren sie in einem dunklen Raum angelangt. Luna schaute sich ängstlich um. Nichts als Dunkelheit war zu sehen. „Erlaube mir einen Einblick in die Geisterwelt“, forderte Seto sie auf. „Nein! Das werde ich niemals tun!“, erwiderte Luna und schüttelte ihren Kopf. „Na gut, wie du willst, Kleine. Wenn du es dir anders überlegt hast, sag mir bescheid.“ Er wollte gerade gehen, als scheinbar noch jemand den Raum betrat. Lunas Herz begann schneller zu schlagen. Wer war das? Und vor allem: was wollte er? Der Fremde kam immer näher, wendete sich aber an Kaiba: Was willst du von dem Mädchen? Die arme ist doch ganz verängstigt“ Seine Schritte wurden immer schneller und er bewegte sich auf Seto zu. Dieser antwortete nicht. Luna sah ihre Chance und stürzte in Richtung Tür. Sie hörte nur noch ein „Stehenbleiben…“ von drinnen, bis sie endlich aus diesem schrecklichen Bunker draußen war. Wer hatte sie da bloß gerettet? Scheinbar kannte er Kaiba. Was er ihm wohl noch so alles erzählt hatte? Seiner Stimme nach zu urteilen war es ein junger Mann zwischen sechzehn und zweiundzwanzig Jahren gewesen. Luna war froh, es endlich überstanden zu haben. Gerade, als sie sich auf den Weg zu ihrem Bruder machen wollte, fiel ihr etwas Schimmerndes im Gras auf. Hatte der mysteriöse Retter das hier etwa verloren? Sie trat näher und fand eine Halskette mit einem vergoldeten Herzanhänger. Sie hob ihn auf und betrachtete ihn genauer. Sie erkannte ein Schlüsselloch an der Seite. Auf der Rückseite war ein eingraviertes Y. Doch Yugi Muto? Sie steckte das Medaillon ein und sauste zurück zu dem Platz, wo sie Leo das letzte Mal gesehen hatte. Niemand war mehr da. Schnell machte sie sich auf zum Krankenhaus und fragte dort nach, ob man ihren Bruder denn schon eingeliefert hätte. Ihre Freundin Tea arbeitete dort. Daher war es für Luna auch sehr einfach, zu Leo ins Zimmer zu gelangen. „Leo?“, vorsichtig trat an das Bett ihres Bruders. „Er ist wohl ganz woanders“, meinte Tea dazu. „Wie, ganz woanders? Was meinst du damit?“, fragend schaute Luna ihre Freundin an. „Naja, dein Bruder ist wohl in eine Art Koma gefallen“, damit drehte sie sich zu ihrer kleineren Freundin und legte ihr die Hände auf die Schultern, „Luna, du musst jetzt stark sein. Leo wird erst wieder aufwachen, wenn du Kaiba besiegst!“ „Woher weißt du von unserem Duell?“ „Ich habe euch gesehen, als es bereits zu spät war. Es tut mir leid, dass ich euch nicht helfen konnte.“ „Schon okay. Nur wie krieg ich jetzt Leo wieder wach?“ „Wie gesagt, du musst eben Kaiba, oder wer der Übeltäter auch immer war, in einem Duell besiegen und darauf musst du dich gut vorbereiten.“ Ende – Prolog Kapitel 1: Die Dinge verschlechtern sich ---------------------------------------- Kapitel eins: Die Dinge verschlechtern sich Es waren nun bereits zwei Jahre vergangen, seit dem sich Leo mit Kaiba duelliert hatte. Er war immer noch nicht aus seinem Koma erwacht und Luna begann langsam zu zweifeln. Würde sie ihren Bruder je retten können? Luna lief wieder die lange Straße hinab zum Krankenhaus. Jeden Tag hatte sie das jetzt gemacht, auch wenn sie nur sehr wenig Zeit hatte. Die Hoffnung, dass sie ihren Bruder noch einmal lebendig wieder sieht, war noch längst nicht erloschen. Ganz außer Atem kam sie vor Leos Zimmer an. Leise und vorsichtig öffnete sie die Tür. Doch sie fand wie immer das gewohnte Bild vor: Leo lag regungslos auf seinem Bett, an viele tausend Geräte angeschlossen, hatte die Augen geschlossen und in dem Zimmer war es totenstill. Luna seufzte kurz und ging dann traurig zum Nachtschrank. Darauf stand eine Vase, in welcher sich ein Blumenstrauß befand. Sie nahm den alten Strauß heraus, wechselte das Wasser und steckte ihren mitgebrachten Blumenstrauß hinein. Dann setzte sie sich auf die Bettkante und versank in Gedanken. Plötzlich wurde die Klinke herunter gedrückt und jemand trat ins Zimmer. Luna erschrak und fuhr hoch, schaute zur Tür und bemerkte, dass kein Grund zur Aufregung bestand. „Hast du mich erschreckt, Tea!“ „Oh, Entschuldigung.“ Sie setzte sich zu ihr auf die Bettkante. „Und? Gibt es Neuigkeiten über Leo?“, fragte Luna. „Leider nein. Bedauerlicherweise verschlechtert sich sein Zustand mehr und mehr. Es tut mir leid, das dir jetzt sagen zu müssen, aber spätestens in einem halben Jahr wird er sterben…“ „Nein! Das ist nicht wahr!“, schrie sie und sprang auf. „Beruhige dich, das hier ist ein Krankenhaus“, mahnte Tea. „Ja, aber… dann werde ich ja meinen Bruder vielleicht nie wieder sehen…“, schluchzte Luna. „Was soll ich denn nur machen?“ „Das weiß ich nicht. Aber ich habe zurzeit auch ein Problem“ „Welches denn?“ „Also Luna, versteh mich jetzt bitte nicht falsch, aber irgendwann musst du es ja erfahren“ „Was denn?“ „Ok… du kennst doch noch Kaiba, nicht wahr?“ „Ja… der Peiniger von mir und Leo… das werde ich nie vergessen, was er mir und meinem Bruder angetan hat…“ „Schon klar, nur… weißt du, dass ich mal in ihn verliebt war? Oder es sogar noch bin?“ Luna bekam daraufhin ihren Mund nicht mehr zu. „Wa-Waaas???“ „Ja. Und bald bekomme ich ein Kind von ihm.“ „Und das haust du hier einfach so locker raus?“ Tea nickte. „Verstehe. Das ist also dein Problem. Du bist schwanger von diesem... wie heißt er noch gleich… Seto? Aber wie konnte das denn passieren? Ihr wart doch nicht befreundet…“ „Doch. Ich dachte, dass er es ernst meine und habe es daraufhin noch einmal mit ihm versucht. Aber wie du siehst, hat er mich nur ausgenutzt.“ „Ja, der ist wirklich ein Fiesling. Aber er wird so eins von mir auf die Mütze kriegen, für das, was er Leo, dir und mir angetan hat, das schwör ich dir“, meinte Luna entschlossen und stand auf. „Aber versuche es auf keinen Fall mit Gewalt. Gewalt erzeugt nur Gegengewalt und das wollen wir doch verhindern“ „Ja, aber… mit was denn dann…?“ Luna klang enttäuscht, sie setzte sich wieder. Zwei Minuten herrschte Stille. Dann fing Leos Schwester wieder an: „Weißt du eigentlich, dass ich mich auch vor langer Zeit verliebt hab?“ „Ach echt? Wer ist denn der Glückliche?“ Luna musste zu Boden schauen. „Das weiß ich leider nicht. Ich weiß noch nicht einmal, wie er aussieht, und von seinem Namen ganz zu schweigen.“ „Oh. Das ist aber schlecht“ „Ja, das weiß ich. Nur weiß ich nicht, wie ich ihn jemals wieder treffen soll. Ich habe nur einmal seine Stimme gehört – und das war vor zwei Jahren. Seitdem ist nur das hier…“, sie holte eine goldene Kette heraus, „…das einzige, was mich noch an ihn erinnert“ „Aber du weißt doch noch nicht einmal, wie alt er jetzt ist“ „Das stimmt, es ist mir aber relativ egal. Damals war er so zwischen sechzehn und zweiundzwanzig – er müsste also schon volljährig sein“ „Also, ich will ja jetzt nicht persönlich werden, aber meinst du nicht, er ist ein bisschen zu alt für dich?“ „Nein. Und wenn schon – wahre Liebe macht das Leben aus“ „Das stimmt. Naja, weißt du Luna, die Besucherzeit ist nun leider wieder um…“ „Ich weiß…“, sagte Luna und ging leise zur Tür hinaus, ohne sich noch einmal umzudrehen. Mit gesenktem Haupt lief sie traurig hinaus. Wie sie so zu Boden starrte, bemerkte sie plötzlich einen Schatten vor ihr. Als sie hochsah, war es bereits zu spät – sie stieß mit einem großen, jungen brünetten Mann zusammen. Als Luna ihn ansah, erschrak sie. Wie er sie anschaute – mit einem eiskalten, verhassten Blick. Luna brachte vor Angst kein Wort heraus. Aber stehenbleiben konnte sie auch nicht, sie rannte nach Hause und ließ sich weinend auf ihr Bett fallen. Ende – erstes Kapitel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)