Das Leben als Akatsuki von astala7 (Tsuki-nin im Ame no Kuni) ================================================================================ Kapitel 34: Lima&Mary: Blutschuld --------------------------------- „Nein, ich will keine Betäubung, un! Sowas steck' ich doch mit links weg, Sasori no Danna, das-“ Sasori hob eine Augenbraue, als Deidara urplötzlich die Augen verdrehte und starr wie ein Brett zurück aufs Bett fiel. Noch immer hielt er die Spritze in der Hand, die er nicht hatte zum Einsatz bringen können. „Ich war's nicht“, sagte er tonlos und legte den Kopf schief, betrachtete seinen vollkommen weggetretenen Partner. „Ja, diesmal bin ich Schuld“, gab ich zu und zeigte ihm die leere Spritze in meiner Hand. Ich stand auf der anderen Seite des Raumes neben Mikaels Bett. Dessen Schmerzen waren doch eine Spur schwerer gewesen als die seines Gegenstücks, da er das Kunai ja direkt abbekommen hatte. Darum hatte er auch keinen ganz so großen Aufstand gemacht, als ich die Nadel für die Vollnarkose vorbereitet hatte. „Dann lass uns anfangen“, meinte Sasori. Nickend griff ich nach dem Operationswerkzeug. Das Zimmer der beiden Terroristen war klein: zwei Betten, hinten ein Tisch und ein Schrank, dazwischen nur ein schmaler Gang in dem wir unsere Gerätschaften aufgebaut hatten. Je einer links, einer rechts griffen wir nach dem Skalpell und weiteten die identischen Verletzungen der beiden blonden Shinobi, die auf den Betten vor uns lagen. „Das Kunai ist schräg nach oben eingedrungen. Niere angeschnitten, Leber verletzt“, diagnostizierte Sasori. „Knapp am Magen vorbei“, fügte ich hinzu, „an der Rippe abgeprallt.“ „Die sich dann aber in die Lunge gebohrt hat.“ Ich nickte wissend. „Aber sie haben kaum Blut gehustet... Wahrscheinlich hat Shichibi mit der Heilung schon begonnen.“ „Ich nehme mir die Eingeweide vor, du bereitest alles vor, um ihn später zusammenzuflicken.“ Erneut griff ich nach den Werkzeugen auf dem Beistelltisch und begann, die Medikamente für die beschleunigte Heilung vorzubereiten, während mein Gegenstück die direkte Operation anging. Genau in diesem Moment flog die Tür auf und eine Gestalt stürmte herein, von der ich im ersten Moment nur schwarzen Stoff, rote Wolken und orange Haare sah. Sasori fluchte laut – selten hatte ich ihn überhaupt fluchen hören – und fuhr herum. „Verdammt, ich hätte beinahe Deidara umgebracht!“, stieß er hervor und deutete auf den Geschädigten. Tatsächlich erkannte ich auch in Mikaels Bauchgegend eine neue Blutung, wo Sasori daneben geschnitten hatte. Jedoch wurde er ziemlich schnell still, als er sah, wer uns da gestört hatte: Es war Pain. Nun ja, jedenfalls entnahm ich das dem eisigen Blick, den er ihm zuwarf: So hatte ich Sven noch nie gucken sehen. Im ganzen Gesicht gepierct und mit dieser Stachelfrisur war das scheinbar sein Hauptkörper, in dem sein Gegenstück von Anfang an rumgelaufen war. „Was ist passiert?“, forderte er zu wissen. „Warum sind die beiden verletzt und was zur Hölle ist in dieser Ruinenstadt passiert?“ Sasori warf mir einen schnellen Blick zu, nahm mir dann jedoch die Antwort ab: „Scheinbar hat Madara einen Weg gefunden, dem Mädchen Zugang zu den Erinnerungen ihrer früheren Leben zu geben. Dadurch wurde sie praktisch innerhalb von Sekunden erwachsen. Dass sie sich dadurch mehr zu Madara und seinen Überzeugungen hingezogen fühlte, wurde schnell deutlich, als sie Mikael, der sich eigentlich nur um sie sorgte... nun, eben so verletzte.“ „Deswegen hast du sie getötet“, fügte Pain kalt hinzu, während sein Blick langsam von meinem Gegenstück zu mir wanderte. „Ein Kind getötet.“ Die Worte hätten anklagend klingen können, hätte er dabei nicht verstehend genickt. Ich senkte den Blick auf Mikael hinab.Obwohl mich weder Sasori, noch Pain und nicht einmal wirklich Mikael in irgendeiner Weise beschuldigt hatten, spürte ich auf einmal einen Kloß im Hals. „Aber... Wir sind erst vor ein paar Minuten angekommen. Wie kam die Nachricht so schnell hierher?“, fragte ich, um die Stille zu überbrücken. Pains Blick war eisig und nichtssagend. „Leader-sama hat seine Augen eben überall“, flüsterte Sasori. Überrascht sah ich zu ihm hinüber. Ich hatte gar nicht gewusst, beziehungsweise es mir bewusst gemacht, dass Sasori überhaupt jemanden so höflich anredete. Immerhin wurde er selbst 'Meister' genannt. „Mikael hat einen dummen Fehler gemacht, aber es wäre Verschwendung, ihn und Deidara sterben zu lassen. Deine Reaktion, Lima, war nötig und auf die Schnelle die einzige Lösung. Aber damit hast du nicht nur Madara umgebracht, sondern auch Blut vergossen, das nicht hätte vergeudet werden müssen. Es bringt neue Probleme mit sich... Ich werde von einer Bestrafung für euch beide absehen, aber ihr solltet die beiden möglichst schnell wieder in Ordnung bringen.“ Mit diesem letzten Befehl wandte sich Akatsukis Leader um und verließ den Raum. „Tss“, machte Sasori, als er verschwunden war. „Eine Strafe dafür, dass du den mächtigsten, zweifellos gefährlichsten Ninja dieser Welt umgebracht hast... Das wäre ja noch schöner!“ Ich schüttelte den Kopf. „Madara ist nicht das Problem. Aber... Das Kind zu töten, war nicht richtig.“ Verständnislos sah mich Sasori an. „Du hast Mikael damit das Leben gerettet. Dein Plan, sie auf deine Seite zu ziehen, war zu diesem Augenblick bereits hinfällig, eine Entführung aufgrund ihrer neuen Kräfte nicht möglich... Was hättest du sonst tun sollen?“ Ich zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung. Deswegen hab ich's ja auch gemacht, richtig? Das Problem ist... Ich hab nicht eine Sekunde lang auch nur daran gedacht, nach einer anderen Möglichkeit zu suchen. Eiskalt hab ich zugestochen... Selbst Mikael, der direkt von ihr angegriffen wurde, hätte das nicht getan. Sogar der Leader meint, dass dieser Mord nicht hätte sein dürfen. Verdammt, Madara selbst hat nicht damit gerechnet, dass ich es tun könnte!“ Meine Hände verkrampften sich, ein Zittern durchlief mich und ich biss die Zähne fest zusammen. Dieses schwere Gefühl, dort, wo statt einem Magen ein Drahtseil in meiner Bauchhöhle ruhte... Schuld. Seit mein Sand außer Kontrolle geraten war und ich unabsichtlich Mikael verletzt hatte, war mir dieses Gefühl fern geblieben. Jetzt aber war es wieder da, ich sah die glanzlosen Augen des Mädchens vor mir, Unverständnis stand darin geschrieben. Diesmal hatte ich es absichtlich getan. „Das ist das erste Mal, dass du ein Kind getötet hast, nicht wahr?“, flüsterte Sasori. „Dabei war es nicht einmal unschuldig.“ Mein Kopf zuckte nach oben, ich sah ihn an. „Hast du schon einmal ein unschuldiges Kind getötet?“ „Natürlich“, erwiderte er nüchtern. „Schon einige. Im Leben eines Ninjas lässt sich das nur schwer vermeiden. Erst recht, wenn man Abtrünniger ist.“ Ich biss mir auf die Lippen. Trotz dieser Enthüllung wollten weder Abscheu noch Ekel in mir aufsteigen. Ich akzeptierte Sasoris Vergangenheit, seine Grausamkeit, wie ich alles an ihm akzeptierte. War ich so selbstverliebt? Sollte ich nicht wenigstens ein bisschen abgestoßen sein? Abgestoßen von ihm... und von mir selbst? Aber da war nichts. Selbst das unwohle Gefühl in meinem Bauch verschwand langsam, die Sache wurde nebensächlich. Bereits jetzt wandten sich meine Gedanken wieder Mikael und der Operation zu. Ich tat die Sache einfach ab. Was für ein Monster war nur aus mir geworden? Das war alles, was noch blieb. Unverständnis über mich selbst, über meine Kaltblütigkeit. Aber kein Wunsch, das zu ändern. Kalte Logik, Pflichtgefühl schob sich über meine Emotionen. Ich konnte jetzt nicht darüber nachdenken, was für ein Scheusal ich war. Ich musste mich darauf konzentrieren, Mikael zu heilen. Hihihi... Du wirst mir immer ähnlicher, kleine Meisterin! Ich freue mich schon auf den nächsten Neumond. Bald wirst du dich mir wieder ganz hingeben! * „Ich verstehe es nicht“, sagte Pain leise hinter mir. „Warum weinst du um dieses Kind?“ Zitternd ballte ich die Hand zur Faust. Ich kniete auf dem Boden, unter mir Schutt und Gesteinsbrocken. Eine halbe Stunde hatte es gedauert, die beiden Leichen zu bergen. Alles war hier in sich zusammengefallen, dennoch hatte es mich überrascht, überhaupt noch mit meinem Papier die Uchiha aufspüren zu können. Diese Falle schien zu primitiv für Madara. Dann aber hatte ich das Blut gesehen. Hatte geschockt die Hand vor den Mund geschlagen, als mein Blick auf die Schwertwunde im Brustkorb des Mädchens gefallen war. Und dann hatte ich geweint. „Wir sind Madara los. Du wolltest keinen großen Endkampf und wir können ihm nun entgehen. Wir müssen die Tsuki-nin keiner Gefahr mehr aussetzen. Ihr Opfer ist ein geringer Preis dafür“, sagte der Leader. „Du hast sie nicht einmal gekannt. Heute siehst du sie zum ersten Mal. Warum trauerst du um sie?“ „Natürlich kannst du das nicht verstehen“, murmelte ich und meine Stimme klang ungewöhnlich kalt. Die letzten Tränen noch in den Augenwinkeln fuhr ich zu ihm herum: „Du könntest niemals am Leid eines Fremden teilhaben! Du bist viel zu kalt dazu, zu verschlossen... Du bist viel zu leer!“ Ich atmete keuchend, Kyuubi, der kleine Fuchs, der neben Anna hockte, fauchte warnend, aber ich beachtete ihn nicht. „Sie ist ein Kind, verdammt! Sie hatte noch ihr ganzes Leben vor sich! Eine Welt, die auf dem Opfer Einzelner aufgebaut wird, ist eine schreckliche Welt, aber eine Welt, die sich auf das Blut eines siebenjähigen Mädchens stützt, ist die Hölle in ihrer bösartigsten Form!“ Ich wandte mich wieder von ihm ab, sah auf das Kind hinunter. Ihre blonden Haare hatten sich fächerartig auf dem Boden ausgebreitet, der dunkel war von ihrem Blut. Die großen, blauen Augen starrten in die Luft, leer, ohne Leben. „Sie war wichtig...“, flüsterte ich. „Sie war wichtig für diese Welt. Ich weiß nicht, welche Rolle sie inne hatte, aber sie ist zu früh gestorben!“ „Es war Lima“, sagte Pain plötzlich. Erschrocken fuhr ich auf. „Sie hat das Mädchen getötet. Die Kleine hat Mikael ein Kunai in den Bauch gerammt und sich auf Madaras Seite gestellt.“ Irritierenderweise war mein erster Gedanke in diesem Moment: Arme Lima. Ich wusste, dass sie sich in letzter Zeit sehr verändert hatte, doch noch immer hatte ich sie als eine eher sanftmütige Frau im Gedächtnis, die sich auch für ihre Mitmenschen einsetzte. Da musste ich mir nur diese halsbrecherische Reise nach Sunagakure ins Gedächtnis rufen. Wie kam die Tsuki-nin wohl mit dieser Schuld zurecht? Doch was Pain mir eigentlich damit hatte sagen wollen, war mir auch klar: Selbst deine Leute sind der Meinung, dass dies hier nötig war. Ich stand nicht nur allein gegen Pain, ich stand allein gegen den Rest der Welt. Langsam trat Pain heran. Ich drehte mich nur halb zu ihm um, sah ihn über die Schulter hinweg an. Sein Gesicht war ohne jeden Ausdruck. „Was hattest du vor, Mary? Wie wolltest du dieses Problem lösen?“ „Ich habe keinen Plan“, wiederholte ich, was ich heute schon einmal zu ihm gesagt hatte. „Ich bin kein Genie, ich habe nichts durchdacht... Ich bin nur meinem Herzen gefolgt. Das hat mich hierher geführt und das sagt mir jetzt, dass nicht richtig ist, was hier geschah.“ Über Nagatos Gesicht huschte eine Spur von Zynismus, fast schon ein wenig trauriger Spott.. „Was hat es dir denn genützt? Was hat dir dein Herz denn bisher gebracht?“ Ich starrte ihn an, mein Blick durchdrang seine Augen und mit einem Mal fiel alles an seinen Platz. „Es hat mir dich gebracht“, hauchte ich, konnte fast selbst nicht glauben, was ich da sagte. „Wenn du deinem Herzen gefolgt wärst, hättest du mich sofort mit Gewalt zurückgeschleift, nachdem du von Madaras Tod erfahren hast. Aber du bist meinem Herzen gefolgt. Das habe ich erreicht.“ Keine Reaktion. Meine Menschenkenntnis war ganz gut, aber bei diesem Gesicht hatte ich keine Ahnung, was sein Besitzer gerade dachte. „Wer sagt dir, dass ich nicht genau das vor habe?“, flüsterte Pain und dieser Hauch einer Drohung jagte mir einen Schauer über den Rücken. „Ich werde dich ganz bestimmt nicht hier, zwischen diesen Leichen zurücklassen, damit du noch Stunden lang hier bleibst um sie zu begraben oder so ein Unsinn!“ Nun schnitten mir die Fingernägel bereits schmerzhaft ins Fleisch, als ich die Fäuste noch fester ballte. „Weißt du, warum du gestorben bist?“, flüsterte ich leise, verbittert. „Weißt du, warum du bereit warst zu sterben?“ Pain erwiderte nichts. Ich vermutete, dass er Sven nicht danach gefragt hatte. Wer wollte schon über ein Schicksal Bescheid wissen, das ohnehin schon überwunden war? Noch dazu, wenn es um den eigenen Tod ging. „Erinnerst du dich noch an die Worte, die du einst zu Jiraiya gesagt hast?“, wollte ich wissen und stand langsam auf. Noch immer mit dem Rücken zu ihm zitierte ich seine Worte: „Du sagtest: 'Ich werde diesen Fluch brechen. Wenn es so etwas wie Frieden gibt, werde ich ihn finden. Ich werde nicht aufgeben.' Diese Worte haben ihn zu seinem ersten Buch inspiriert. Er hielt dich für den Erlöser dieser Welt. Und er hat den Helden seines Buches deine Worte sagen lassen.“ Jetzt drehte ich mich doch um. Eine einsame Träne lief über meine Wange, aber diesmal galt meine Trauer nicht dem toten Mädchen, sondern Nagato. „Er hat ihn sogar in gewisser Weise nach dir benannt“, fügte ich hinzu. „Ist dir nie aufgefallen, wie ähnlich sich dein und Narutos Name sind, Nagato?“ Der Rothaarige antwortete nicht, obwohl da eine Menge Worte unter seiner glatten Oberfläche brodelten. „Du hast Naruto deine Geschichte erzählt. Du hast nach seiner Antwort gefragt. Er gab dir deine Worte zurück, deine Antwort. Also hast du an ihn geglaubt.“ Ich trat an ihn heran, sah zu ihm hoch und legte sanft eine Hand auf seine Brust. Mein Blick war bittend, fast flehend, als ich flüsterte: „Warum kannst du nicht an mich glauben?“ Leben war in Nagatos Augen getreten, Leben gezeichnet von unmenschlichem Schmerz. Mein Blick hielt seinen gefangen, selbst als er nach meiner Hand griff. Doch er schob sie nicht weg, er umfasste sie sanft, beugte sich ein klein wenig zu mir herunter... Meine Augen weiteten sich erschrocken, als ich seine Lippen auf den meinen spürte. Sie waren kalt, aber sanft. Eine kurze Berührung, mehr nicht. Dann wich er wieder vor mir zurück, ohne jedoch unseren Kontakt ganz zu lösen: Meine Hand blieb in seiner liegen. „Das tue ich“, erwiderte er ernst. Seine Finger glitten durch meine und dann waren sie ganz verschwunden. Staunend stand ich da, kämpfte mit dem Drang, ungläubig meine Lippen zu berühren. Das war kein Traum, Mary. Der hat dich wirklich geküsst. Ich gab Kyuubi gedanklich eine Ohrfeige. Autsch! Lass mich mit der Realität in Ruhe! Wie taktlos kann man eigentlich sein!? Taktlos? Ja, wie sollte denn ein Biju diese knisterne Spannung verstehen, die- Erschrocken erwachte ich aus meiner Trance. Nagato war zu den beiden Leichen gegangen, hatte ein Fingerzeichen geschlossen. „Was zum...?“ Jedes weitere Wort ging in dem Knall der Beschwörung unter. Weißer Rauch trübte meine Sicht und als er sich lichtete, thronte auf den Trümmern eine fast zwei Meter hohe Statue. Sie war grässlich anzusehen, in grellen Farben und mit einer hässlichen Grimasse. War das nicht dasselbe Ding, mit dem Pain seinen Opfern die Seelen entzog? „Was hast du vor?“, fragte ich und wollte zu ihm herüber gehen, doch er streckte gebieterisch die Hand aus und befahl mir, stehen zu bleiben. Aus lauter Gewohnheit gehorchte ich, verharrte mitten in der Bewegung. Von Nagato ging eine Art magisches Leuchten aus. Er konzentrierte sein Chakra so stark, dass es sichtbar wurde. Kyuubi fauchte auf, sein Geist schlüpfte zurück in meinen Körper. Der Kitsune, der nun herrenlose Fuchs sträubte das Fell und suchte schleunigst das Weite. Ich hatte keine Sorge, ihn nicht wiederzufinden, aber wenn Yoku meinte, mich schützen zu müssen in dem er wieder, wie er es nannte, nach Hause zurückkehrte, dann musste hier etwas Gewaltiges im Gange sein. Ich sah nicht, was genau passierte. Die Statue versperrte mir die Sicht und ich hatte auch keine Rinnegan, mit denen ich den Chakrafluss hätte verfolgen können. Aber ich spürte die Macht, die unglaubliche Energie, die von Pain und seiner Beschwörung wegfloss zu - !!! Erschrocken sog ich die Luft ein. Das war nicht – das sollte nicht möglich sein! Mit einem weiteren Knall verschwand die Statue und das Leuchten ließ nach. Verwirrt blinzelnd versuchte sich das kleine Mädchen aufzusetzen, sackte aber sofort wieder zurück. Die maskierte Gestalt hatte mehr Glück. Durch seinen Körper lief ein Zucken, dann lag er einen Moment still, aber nur ein Blinzeln später hatte er sich zur Seite gerollt und duckte sich in Angriffsstellung. Nagato trat vor. Das Leuchten seines Chakras mochte aufgehört haben, aber die langsam untergehende Sonne schien ihm in den Rücken und ließ ihn lange Schatten auf die beiden Uchiha werfen. Wie der Gott, den man ihn in seinem Land nannte, stand er da und zumindest das Mädchen zeigte sich durchaus beeindruckt. Mund und Augen aufgerissen starrte es ihn an, nachdem es sich doch noch mühsam in eine sitzende Position hatte aufrichten können. „Bin ich... im Jenseits?“, fragte die Kleine. Ihr Blick wanderte von Nagato, der mit seinen blutroten Haaren und den durchdringenden Augen eine düstere Aura besaß, zu mir, die ich ihr mit meinem keinesfalls so kalten Blick und der Origamiblüte im Haar wie der Tag im Vergleich zur Nacht erscheinen musste. „Entscheidet sich jetzt, ob ich in den Himmel oder in die Hölle komme?“ „Ist schon gut, Kleine“, sagte ich und ignorierte den wachsam kauernden Madara, als ich einen Schritt auf sie zuging. „Das ist so, du-“ „Ich will nicht in die Hölle!“, rief das Mädchen aus, pure Verzweiflung stand in ihren Augen. „Ich weiß, dass ich böse war, aber ich will nicht in die Hölle! Ich hab doch nur... Ich hab doch nur immer meine Familie beschützt, mein Land! Nie hab ich etwas zurückgekriegt! Sie sind alle gestorben! Hab ich nicht schon genug gelitten!? Hab ich die Hölle nicht schon abgesessen!?“ Es brach mir fast das Herz, als das Kind zu weinen anfing. Ich sank vor ihr zu Boden, hielt ihr Gesicht, das schmutzig war von Blut, Schmutz und Asche, mit beiden Händen umfasst und sah sie voller Trauer an. Was hatte man diesem Kind nur angetan? Was hatte man Madara angetan? Heulend warf sich die Kleine in meine Arme und ich hielt sie fest, wiegte sie wie eine Mutter ihr Kind und flüsterte ihr Trostworte ins Ohr. „Du musst nicht in die Hölle, Kleines... Was auch immer du getan hast, du bekommst eine zweite Chance. Du kannst alles wieder gut machen. Du wirst Freunde finden und zu deiner Familie zurückkehren und du wirst glücklich sein. Alles wird gut, kleine Anna... Jetzt wird alles gut...“ Weiter im Hintergrund war Nagato vor Madara getreten. Der Uchiha war erschöpft, konnte sich kaum noch bewegen. Limas Chakraversiegler wirkte nach und Madaras Macht war so abgenutzt, dass er nun, ohne sein Sharingan, überhaupt nichts sehen konnte. Doch er ließ sich nichts anmerken, versteckte seine Schwäche, seine Wut, diese Spur von Panik, für die er sich selbst hasste, hinter seiner Maske und wandte sich in die Richtung, aus der er die leisen Schritte eines Ninjas hörte. Auch ohne ihn zu sehen wusste er, dass es Pain sein musste. Denn das Bild, wie das Schwert dieses verfluchten Shinobi sein Gegenstück durchstieß, hatte er noch genau vor Augen und Pain war der Einzige in der Organisation, der einen Menschen wiederbeleben konnte. „Es ist vorbei“, ertönte die Stimme des Anführers der Organisation, die einst ihm gehört hatte. „Noch habe ich nicht verloren!“, gab er verbissen zurück. Er musste Zeit schinden, musste genug Chakra für eine Flucht zusammenkratzen... „Das Leben ist kein Spiel, Madara. Aber du hast Recht, wäre es eines, hättest du verloren.“ Noch ein Schritt seines Gegners nach vorn, der Uchiha wich zurück. „Du musst nicht mehr kämpfen. Deine Zeit ist vorbei. Wenn du das akzeptierst, kannst du als ein neuer Shinobi wiedergeboren werden und dein Leben von vorn anfangen.“ „Vorn vorn“, zischte er, „von ganz unten!“ „Exakt. Von ganz unten. Das ist ein einmaliges Angebot. Wenn du klug bist, wenn du deinen Stolz vergessen kannst, dann werde ich dafür sorgen, dass du einen Platz in dieser Welt findest. Das Mädchen ist deine Chance. Durch sie kannst du Bindungen knüpfen, die deinen toten Geist wiederbeleben können.“ Madara verfluchte seine Blindheit. Alles in dem Ton, in dem Pain sprach, deutete darauf hin, dass er es ehrlich meinte – aber das war unmöglich. An seiner Mimik hätte er vielleicht seine wahren Absichten ablesen können, aber wie er ihn kannte herrschte dort auch nur Leere. „Warum?“, krächzte er schließlich, „warum solltest du mir so etwas anbieten? Ihr habt mich besiegt – deine Leute haben mich umgebracht. Warum zum Teufel hast du mich zurückgeholt?“ „Lima gehört zur Zweiten Organisation“, erwiderte er, „genau genommen untersteht sie mir gar nicht.“ (Madara stutzte für einen Moment, als er das 'sie' hörte, dachte sich dann aber, dass Pain die Organisation meinte.) „Wenn ich dich tot sehen will, bringe ich dich selbst um. Und das werde ich, verlass dich drauf, wenn du den Plänen der Organisation weiterhin im Wege stehst.“ „Welche Organisation?“, fragte er heiser, „die Erste, die ich gegründet habe? Oder die Zweite, die aus euren verträumten Schülern besteht?“ „Beide. Es wäre logisch, dich in die Erste und Anna in die Zweite Organisation aufzunehmen, aber das geht natürlich nicht. Der Hass auf dich ist zu groß.“ „Was willst du dann tun?“ „Du nimmt dir einen neuen Körper. Dein Sharingan benutzt du nie wieder. Wenn du ihn tauschst, während Anna hier ist, muss sie an den Folgen nicht sterben. Nimm einen Jungen und wechsle ihn nie wieder. So werdet ihr beide eine normale Lebensspanne haben und irgendwann, wenn eure Zeit gekommen ist, auch gemeinsam sterben. Dafür darf das Mädchen in ihre Welt zurückkehren, sobald sichergestellt ist, dass sie dort keinen Schaden anrichten kann. Es bleibt dir überlassen, ob du ihr folgen willst oder nicht.“ Madara fluchte innerlich. Er hatte kein Chakra mehr, er war hilflos... Vielleicht, wenn er es schaffte, ihn länger am Reden zu halten... „Was, wenn ich nicht darauf eingehe?“, fragte er misstrauisch. „Dann stirbst du“, lautete die einfache Antwort. Der Uchiha zuckte kaum merklich zusammen. Im Hintergrund hörte er eine Frau reden, tatsächlich hörte es sich so an, als würde sie das Mädchen trösten wollen. Er griff nach diesem letzten Strohhalm: „Das bringst du nicht fertig. Das Mädchen stirbt dann ebenfalls – das würdest du nicht tun, nicht vor den Augen deiner Untergebenen.“ Für einen Moment herrschte Schweigen. Dann, eisig und voller stiller Mordlust: „Willst du es drauf ankommen lassen?“ Madara schluckte hart. Wollte er? Entweder es war ein Bluff, dann setzte er seine Zukunft umsonst auf Spiel... oder es war keiner und sein Leben wäre gleich erneut zu ende. Ja, die Zweite Organisation hatte Akatsuki verändert. Aber Pain, der unerbitterliche und eiskalte Anführer, nein, er würde nicht so weich werden, ihn für ein Kind am Leben zu lassen. Er konnte es sich nicht vorstellen, diesen Mann hatte er genau deswegen ausgewählt, weil er mit grausamer Zielstrebigkeit seinen Weg ging. „Ich bin einverstanden“, sagte er schließlich. Nicht, dass er wirklich einverstanden war. Ein mündliches Versprechen war im Grunde nichts wert und die Bedingungen waren natürlich absolut inakzeptabel. Aber er war ja nicht selbstmordgefährdet. Ein kleiner Knall ertönte. „Schwöre es bei deinem Leben.“ Unter seiner Maske wurde Madara leichenblass. Pain musste eine Eidesrolle heraufbeschworen haben. Ein Vertrag, mit Blut unterschrieben und an das Chakra gebunden. Ein machtvolles Jutsu, dem selbst er sich nicht würde entziehen können. Papier wurde vor ihm ausgebreitet und ihm brach der Schweiß aus. Zitternd zog er ein Kunai. Stand Pain nah genug vor ihm, um ihn angreifen zu können? Er konnte es nicht sagen. So lange hatte er sich auf sein ewiges Augenlicht verlassen, das doch verblasste, sobald er es deaktivierte, nie hatte er sich hilfloser gefühlt. Mit den Fingern fuhr er die Schrift nach. Durch das Blut, mit dem der Vertrag geschrieben worden war, hob sie sich geringfügig vom Untergrund ab. Doch er konnte sie nicht lange untersuchen. Einige Kanji erkannte er, im Groben beinhaltete es wohl Pains Bedingungen. Doch zuzugeben, dass er es nicht lesen konnte, wäre eine tödliche Schwäche. Und davon hatte er im Moment wahrlich genug. Wenn er annahm, war er an den Vertrag gebunden – wenn er ablehnte, war er tot. Wie man es auch drehte und wendete, die Lage sah nicht gut für ihn aus. Er könnte versuchen zu kämpfen, aber er konnte kaum sich selbst schützen, geschweige denn das Mädchen. Vielleicht würde er es schaffen, diese Frau auf seine Seite zu ziehen, er hatte eine hohe Überzeugungskraft... Doch dann erstarrte er. Kaltes Metall an seinem Hals schnitt ihm praktisch den Gedanken ab. „Ich warte.“ Langsam hob Madara die Hand. Nahm das Kunai wie in Zeitlupe entgegen. Es half alles nichts. Er fand einfach kein Schlupfloch. Ein Neuanfang... Das Sharingan war natürlich nicht seine einzige Fähigkeit, wenn auch seine Mächtigste. Auch wenn er ganz unten anfangen musste, so würde er sich dennoch, unter neuem Namen und neuer Identität, schnell hocharbeiten, in was auch immer für eine Ordnung dieses ominöse neue Dorf hatte. Es wäre nicht das Ende. Er konnte erneut stark werden, um... Ja, um was? Ohne das Sharingan war er doch kein Uchiha mehr. Aber was verband ihn schon noch mit dieser Familie, die ihn verraten hatte? Nur sein törichter Stolz, der ihn nie losgelassen hatte. Seine Augen, seine Fähigkeit konnte ihm keiner nehmen, sie waren sein angeborenes Recht. Aber mit diesem Vertrag würde Pain stets wissen, wann er sie benutzte und könnte ihn mit einem einzigen Fingerzeichen hinrichten. Selbst wenn er schneller war, wenn er den Shinobi zuvor ermorden ließ... Nein, was redete er da? Pain war nach ihm wahrscheinlich der stärkste Ninja dieser Welt und alle, die ihm vielleicht nahe kämen, versammelte er als treue Untergebene in seiner Organisation. Außerdem war da immer noch das Gift in Annas Adern, mit diesem Vertrag würde sie es loswerden. Aber es war eine Möglichkeit, ein Lichtblick, eine Notfalllösung. Und in diesem Wissen unterschrieb Madara, band sich vertraglich an Akatsukis Anführer. Seine Macht war gebrochen, aber sein Wille würde überleben! * Kimimaro stand sorgevoll draußen auf dem zerstörten Platz vor dem Nordversteck, das Orochimaru einst in Besitz hatte. Von den einstigen Hallen und Fluren war kaum mehr etwas übrig, die Lebensmittel gingen zur Neige und wirklich geheim war das Versteck auch nicht mehr. Vielleicht würden sogar bald Ninja anderer Dörfer hier auftauchen. Aber seine Sorge galt etwas vollkommen anderen. Anna, Madara und Mikael wollten eigentlich am heutigen Abend zurück sein, aber jetzt war bereits wieder früher Morgen und es war noch immer nichts von ihnen zu sehen. Auch konnte er Lima nirgends entdecken. Nur zu gerne hätte er sich selbst auf die Suche gemacht, aber er wusste ja nicht einmal, in welche Richtung sie aufgebrochen waren! Jetzt war die Sonne aufgegangen. Es sah nach schlechtem Wetter aus, große Wolken zogen über den Himmel. Doch Kimimaro dachte gar nicht daran, wieder in das leere, einsame Versteck zurück zu kehren. Was war nur auf diesem Ausflug passiert? Ging es Anna gut? Warum bekam er keine Nachricht? Über ihm am Himmel zog ein Vogel seine Kreise. Er schien etwas zu suchen. Kimimaro wünschte, er hätte ebenfalls Flügel und könnte fliegen, könnte fliegen und das Land absuchen nach dem kleinen Mädchen, das sich seines Herzens bemächtigt hatte. Der Vogel sank tiefer. Seine Silhouette wurde immer größer. Gedankenverloren beobachtete Kimimaro ihn. Es dauerte noch ein paar Sekunden, bis ihm auffiel, dass da etwas nicht stimmte. Der Vogel war definitiv zu groß. Erschrocken weitete er die Augen. Das Ding war riesig! Mindestens so groß wie Mikaels seltsame Monster! Der Schnabel war gelb und schien aus harten Knochen zu bestehen, die irgendwie in ihrer Form einer langen Muschel ähnelten, das Gefieder war graubraun und im Grunde war das ganze Tier hässlich, sah aber ziemlich gefährlich aus. Deswegen ging der Kaguya auch vorsorglich in Deckung, als die Gestalt praktisch im Sturzflug auf ihn zuraste. Aber das Biest griff nicht an. Im Gegenteil, es wurde langsamer, schwenkte zur Seite aus und landete dann fast schon elegant vor ihm auf dem Boden. Solche Tiere, in Übergröße und merkwürdig anzusehen gab es eigentlich nicht oft in dieser Welt – es sei denn, ein Ninja beschwor sie herauf. Und genau das schien hier der Fall zu sein, denn auf dem Rücken der Kreatur konnte Kimimaro schemenhaft eine Person ausmachen. Ungläubig trat er aus seinem Versteck hervor. „Bist du das etwa wirklich... Juugo!?“, brachte er überrascht hervor. Es war Juugo. Er war gekleidet wie ein Ninja – niemals zuvor hatte Kimimaro ihn in solchen Klamotten gesehen – schwarze Hosen, Bein- und Armschienen und ein sehr weites Oberteil, das sich leicht abstreifen ließ, sollte seine Mordlust seinen Körper verändern. Die Sachen waren vermutlich alle maßgeschneidert, denn in seiner Größe fand man in keinem Laden etwas Passendes. Um seinen Hals trug er das symbolische Ninja-Stirnband, nur dass das Zeichen darauf Kimimaro nicht bekannt war. Es war ein Kreis, der oben an einem kurzen, unten auf einem langen Strich auflag und von einem mittlerer Länge durchgestrichen war. Juugo sah auch sehr gesund aus. Er hatte noch einige Verbände an Armen und Beinen, auch einen um den Brustkorb herum, doch ansonsten schien er sich von Kimimaros Attacke erholt zu haben. Sein Gesicht zierte ein Lächeln, als er von dem monströsen Vogel herunter sprang. „Hab ich dich also tatsächlich gefunden!“, begrüßte ihn sein alter Freund. Sein Lächeln tat ihm fast schon wieder weh, hatte er ihn doch, als sie sich das letzte mal gesehen hatte, brutal angegriffen. „Ich bin gekommen, um dich abzuholen, Kimimaro!“ „Abzuholen?“, wiederholte er mechanisch. Juugo nickte. „Sie bieten uns ein neues Heim, weißt du? Die Ninja dort sind stark – dort brauche selbst ich keine Angst haben, jemanden zu verletzen. Bitte komm mit mir!“ „Ich... Wen meinst du mit 'sie'?“ „Sie, die Ninja aus Tsukigakure!“ Er deutete stolz auf sein Stirnband. „Siehst du das? Das ist ihr neues Zeichen. Ein Mond hinter Wolken versteckt. Das Dorf geht aus Akatsuki hervor, also bezieht sich der Strich in der Mitte wohl auch ein Stück weit auf das Nuke-Zeichen...“ „Du gehörst jetzt zu ihnen?“, fragte er staunend. Juugo nickte. „Nachdem ich vor ein paar Tagen hier so ausgerastet bin, bin ich in einem Krankenbett aufgewacht. Erst wollte ich... naja, ich wollte, dass sie mich umbringen. Aber stattdessen haben sie mich gesund gepflegt. Kimimaro, unter ihnen ist auch Sasuke Uchiha! Ich habe nicht vergessen, dass du einst gesagt hast, er wäre deine Wiedergeburt. Nun ist Orochimaru tot, aber ich hoffe trotzdem, dass du mit ins Dorf kommen wirst. Wir brauchen starke Ninja wie dich!“ Kimimaro gab zu, dass es eine Versuchung war. Er könnte jemand ganz normales sein, er könnte Seite an Seite mit seinen Freunden kämpfen, für ein Dorf, dass es verdient hatte. Aber... „Es tut mir Leid, Juugo. Aber ich habe mir meinen Herrn bereits gewählt.“ Juugo schien nicht überrascht. „Ich habe davon gehört. Du willst dieses Mädchen, diese Anna beschützen, nicht wahr? Ich habe sie gesehen...“ „Du hast sie getroffen?!“ Kimimaro packte Juugo an den Schultern, „Juugo, weißt du, wo sie ist!? Sag es mir, ich muss es wissen!“ „Beruhige dich, Kimimaro! Ja, ich weiß wo sie ist, nämlich in Tsuki!“ Wie gelähmt ließ er den Orangehaarigen los. „Sie haben sie gekriegt...?“ Er schüttelte den Kopf. „Sie ist freiwillig bei uns. Madara Uchiha hat seine Niederlage eingestanden, Leader-sama selbst hat beide ins Dorf gebracht. Ich weiß noch nicht genau, was sie mit ihnen machen werden, aber das Kind ist in Sicherheit. Sie hat nach dir gefragt und da hat mir der Anführer der Zweiten Organisation diesen Vogel ausgeliehen, um dich zu holen.“ Erleichterung machte sich in dem Weißhaarigen breit, als er das hörte. Anna lebte und war wohlauf! Und sie hatte ihn nicht vergessen, sie wollte, dass er bei ihr war? „Was für eine Zweite Organisation?“, fragte er dann stirnrunzelnd, da Juugos Betonung bei diesem Wort ihm merkwürdig vorkam. „Ach, nun das hat was mit der Regierung des Dorfes zu tun. Es gibt die Erste Organisation, das sind die ursprünglichen Akatsuki, in die auch andere Leute aus dem Dorf eintreten können, wenn sie stark genug sind – sozusagen die ANBU des Dorfes. Und es gibt die Zweite Organisation, die aus den Gegenstücken besteht, die alle Jinchuuriki und aus einer anderen Welt geholt worden sind. Ich war ziemlich verwirrt, als ich das alles erfahren habe, aber du müsstest darüber ja schon Bescheid wissen. Die beiden Organisationen wirken in allen Bereichen des Dorfes mit. Offiziell, gegenüber den anderen Ländern, gibt es einen Leader, der das Dorf vertritt. Angeblich soll der aber auch der Anführer Amegakures sein, also ist das alles eher geheim. Nun, und inoffiziell läuft die ganze Verwaltung, Gesetzgebung und sowas durch die Hand einer einzelnen Person, eine Frau namens Mary. Ich habe sie einmal getroffen und sie scheint sehr nett zu sein. Außerdem räumt sie auch jedem Ninja seine Rechte ein und Gerüchten zu Folge, die ich in der Ersten Organisation aufgeschnappt habe, soll sie sogar an einer schriftlichen Festlegung arbeiten. So etwas gab es in den Dörfern bisher noch nie, da hatte immer der Kage das alleinige Recht! Ich selbst bin natürlich nur ein einfacher Ninja und das Dorf hat auch noch nicht sehr viele. Da ist eine ehemalige Jinchuuriki und ein Mädchen, das erst kürzlich ihre Familie verloren hat und erst noch Kunoichi werden will. Du würdest echt gut zu uns passen, Kimimaro!“ „Ich... Ich weiß nicht. Aber wenn das möglich ist... will ich gern zu Anna!“ Juugo nickte verstehend. „Ich nehm dich mit. Steig auf!“ „Wir fliegen?“, fragte er überrascht. „Natürlich! Auf einem anderen Weg ist Tsukigakure nämlich nicht zu erreichen, weißt du?“ Noch während Kimimaro über die Bedeutung dieser Worte nachdachte, sprang er gemeinsam mit Juugo auf den Rücken des riesigen Vogels. Die Kreatur breitete ihre gigantischen Flügel aus, stieß sich vom Boden ab und erhob sich in die Lüfte. Wind peitschte dem Kaguya ins Gesicht. Sie stiegen immer hoher, brachen schließlich durch die Wolkendecke und Wasser tränkte seine Kleidung. Plötzlich tauchte ein riesiges, dunkles Gebilde vor ihnen auf. Der Vogel trug sie über die Wolken und schwebte im Sinkflug auf eine Insel inmitten des flauschigen Weiß zu. Es war ein kreisrundes Arenal mitten in der Luft. Kleine Berge, Wälder und Täler, ja sogar ein Fluss war dort zu sehen. Und auch Häuser waren da. Lange, edle Tempelhäuser, wuchtige Bauten mit mehreren Stockwerken, merkwürdige Gebilde mit fließenden Mauern. Die Häuser passten nicht zusammen, als wären sie von ganz verschiedenen Personen entworfen worden. Und das alles schwebte mehrere tausend Meter über dem Erdboden! Welche Macht konnte das Dorf hier oben halten? Welche Fantasie war auf solch eine Idee gekommen? „Ich bring dich zu deiner Schutzbefohlenen“, versprach Juugo lächelnd, „gleich wenn der Leader es erlaubt. Und danach zeig ich dir das Dorf!“ „Ja...“, erwiderte Kimimaro und lächelte nun ebenfalls. Für ihn war es das Wichtigste, zu wissen, dass Anna lebte. Er sollte nie erfahren, das man sie bereits einmal getötet hatte und so konnte er ohne schlechtes Gewissen die Pracht der Wolkeninsel bestaunen. Tsukigakure... Das war mit Sicherheit ein außergewöhnliches Dorf! XxX DAs Kapitel war wirklichs chwierig... Meine Leserschaft war zweigeteilt, die anderen waren froh, dass Madara endlich tot ist, die anderen waren traurig, das Anna tot war... Also enttäuschte ich mit dem letzten kapitel die eine Hälfte udn enttäusche mit diesem hier die andere... Wirklich nicht leicht, vor allem weil es jetzt doch keinen großen Endkampf gibt, denn ich hab nicht vor, madara nochmal zum Zug kommen zu lassen. ganz ehrlich, ich will die ff endlich abschließen. Einige von euch werden sich vielleicht fragen, warum Madara so leicht besiegt werden konnte. Nun, zunächst einmal: Er war erst einmal vergiftet. Dann hat er dieses Erinnerungs-Jutsu geamcht. Jutsu und Chakraversieglungsgift verträgt sich nicht, also war er erst einmal da schon am Ende. Einen direkten Angriff auf sich hätte er vielleicht noch abwenden können, aber er hat ja nicht damit gerechnet, dass Lima sein Gegenstück angreift. Tja, und nach der Wiederbelebung war er so fertig, das er nicht einmal mehr Sharingan benutzen kann. Ich hab mir gedacht, das normale Mangekyou nimmt einem ja das Augenlicht und sowas kann man schwerlich rückgängig machen. Außerdem waren die Augen rein biologisch, die sich Madara dann genommen hat, auch schon blind. Also hab ich es so gemacht, dass Madara, wenn er das normale Sharingan, was bei ihm das ewige Mangykyou ist, nicht ständig aktiviert, er sonst blind ist. Deswegen ist er Pain so unterlegen und muss den Eid eingehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)