Das Leben als Akatsuki von astala7 (Tsuki-nin im Ame no Kuni) ================================================================================ Kapitel 26: Lima&Mikael: Nekromantie ------------------------------------ Nach bestandener theo. Fahrprüfung bin ich jetzt doch noch an den Stoff fürs neue Chapter gekommen. Bevor ich also an die Ostesee fahre, hier noch was ztum Lesen für euch. Ich hoffe, wenn ich wiederkommen, hab ich auch was von euch zum lesen! ;-) XxX Nekromantie Rechts, rechts! Weiter nach rechts – nein, das andere Rechts! Kannst du jetzt endlich mal die Klappe halten!? Ich krieg das auch alleine hin!, fauchte ich in Gedanken an meinen Biju gewandt, der offenbar Realität mit Computerspiel verwechselte. Pah, von wegen! Nichts kriegt du hin! Du hast weder den Doppelgängertypen gefunden, noch den Uchiha! Sogar Mikael hast du aus den Augen verloren! Wir haben uns getrennt, um den Double zu finden, das ist etwas ganz anderes! Ist es nicht. Du bist einfach un-fäh-ig!, meinte der Dämon und betonte genüsslich jede einzelne Silbe. Wütend baute ich vor mir eine geistliche Mauer aus purem Zorn auf und schaffte es so halbwegs, den Kopf frei von Shukakus nutzlosen Kommentaren zu kriegen. Endlich konnte ich mich wieder auf meinen Kampf konzentrieren. Menschliche Leichen zu steuern war bei Weitem schwieriger als normale Marionetten, aber einfacher als lebendige Menschen. Jedoch wusste Orochimaru, der immerhin früher Sasoris Partner gewesen war, über dessen Fähigkeiten Bescheid und auf diese Weise wurde vielleicht nicht sofort offenbar, wer Thomas Rückendeckung gab. Ich selbst hielt mich, als notorischer Fernkämpfer, im Hintergrund versteckt und lenkte die losen Gliedmaßen der toten Gefängniswärter, die ich im hinteren Gang gefunden hatte. Eigentlich war es das erste Mal, dass ich mein Kugutsu no Jutsu an Leichen anwandte. Deswegen erforderte es auch mehr Konzentration, trotzdem war ich ungenau und Thomas wurde mit einer Menge Leichenteile überschüttet, als sich eine meiner neuen Marionetten vor Orochimarus Schlangen warf. Überhaupt, warum Orochimaru!? Der Typ sollte schon längst tot sein und mit Madara hatte er meines Erachtens überhaupt nichts zu tun. Zudem sah sein Körper, abgesehen vom Gesicht, eher wie der verwandelte Juinträger Kimimaro aus. Ich ließ die Zombies eine geschlossene Reihe vor Thomas aufbauen, der sich offensichtlich angeekelt die Innereien von seinem Mantel zu wischen versuchte. Als wenn er keine anderen Probleme hätte. Ich bewegte leicht meinen rechten Ringfinger und befahl damit eine Menschenpuppe, die sich hinter die Kämpfenden geschlichen hatte. „Soso“, zischte Orochimaru, was durch die ganzen Schlangen, die ihm noch immer aus dem Mund hingen, nicht besonders gut zu verstehen war. „Du bist also nicht allein hier. Dachte ich mir schon, immerhin handelt auch Akatsuki immer zu zweit und sie werden ihre Doppelgänger ja wohl auch kaum schutzlos herumlaufen lassen. Aber mich wundert, das-“ Wusch! Die inzwischen vier verbliebenden Zombies wurden durch meine Hand in die Höhe gezogen und rasten auf Orochimaru zu. Der war es offenbar gewohnt, dass seine Feinde seinem Geschwafel zuhörten. Da hatte er aber nicht mit der Ungeduld gerechnet, die ich von Sasori 'geerbt' hatte. Mit erhobenen Waffen flogen die Leichen auf den Schlangenmenschen zu. Der konnte keine neuen Schlangen – oder Schwerter – ausspucken, da er den Mund zu voll genommen hatte. Orochimaru aber wusste sich zu helfen. Er hob die Arme und klatschte sie über seinem Kopf zusammen, bildete so ein Fingerzeichen. Ich kannte es nicht, seine Wirkung offenbarte sich mir aber sogleich. Bläulich über seinem Kopf schwebend nahm ein Schwert Gestalt ab. Die Waffe schien etwas besonderes zu sein, denn indem der Ninja mehrere Fingerzeichen hintereinander formte, setzte es sich in Bewegung und raste auf meine Zombies zu. Was er damit erreichen wollte, war mir schleierhaft. Das ist das Kusanagi, man, das ist mächtig! Es kann so ziemlich alles zerschneiden! Naja, außer natürlich das Chakra von uns Biju., fügte er nicht ohne einen gewissen Stolz in der Stimme hinzu. Okay, Shukaku hatte es doch durch meine Abwehr geschafft. Na schön, ich hatte ihm ja auch versprochen, dass er bei Kämpfen dabei sein durfte. Aber dass Kusanagi no Tsurugi, wie ich mich jetzt erinnerte, alles zerschneiden konnte, war hier unwichtig. Die Klinge glitt zwar durch die Leichen wie durch Butter, aber die waren ja schon tot. Solange ich mich versteckt hielt, konnte er mir nichts antun, richtig? Das schien auch der San-nin endlich begriffen zu haben, spätestens als die Zombies mit unverminderter Geschwindigkeit ihre Klingen schwangen. Gerade noch so konnte er ausweichen, aber aus seinem Mund ragten jetzt nur noch ein paar abgetrennte, blutige Stümpfe ehemaliger Schlangeleiber. Befriedigt stellte ich fest, das auch seine Zunge draufgegangen war. Dieses ewige sich-über-die-Lippen-lecken hatte mich schon im Manga genervt und ich war mir sicher, dass es Sasori nicht anders ging. Der Angriff hatte Orochimaru zwar keinen ernsthaften Schaden zugefügt, aber das war egal, ich hatte noch ein Ass im Ärmel. Die Attacke hatte den Ninja nämlich an die Wand getrieben, wo sich meine andere Marionette als ein Stück Mauer tarnte. Diese Puppe war Kankuros schwarzer Ameise nicht unähnlich und in dem Stein tat sich nun eine Nische auf, die Orochimaru einschloss. In dem nun engen Raum und überrumpelt wie er war, konnte er keine Fingerzeichen mehr machen und Kusanagi drohte zu Boden zu fallen. Ich ließ einen meiner Zombies hochschnellen und es packen. Das Schwert verbrannte ihm die Handfläche, was ich nur am Rande wahrnahm. Die Leiche hob durch meinen Befehl den Arm und schleuderte das Schwert von sich. Es drang mühelos durch die hölzerne Marionette, als es jedoch auf Kimimaros Knochenpanzer traf, der nun Orochimaru schützte, stieß es auf Widerstand. Ein gequälter Schrei sagte mir, dass ich dennoch getroffen hatte. Ein Chakrafaden, am Griff der Waffe befestigt, zog es wieder heraus, wirbelte die Klinge in die Luft und ließ sie auf Thomas herabfallen, der sie geschickt auffing. „Beachtest du mich jetzt auch mal, ja?“, knurrte er ärgerlich. Ich wusste, dass Thomas kein Meister mit dem Schwert war, aber eine solche Waffe sollte sich nicht in unmittelbarer Nähe von Orochimaru befinden. Man, schon zu ende? Der Kampf war ja langweilig!, beschwerte sich Shukaku. Klackernd öffnete sich der Verschluss der Marionette und ein scheinbar ohnmächtiger, aus einer tiefen Wunde in der Brust blutender Orochimaru fiel heraus. Die Betonung liegt allerdings auf scheinbar ohnmächtig. Thomas trat auf den Feind zu und auch ich überlegte bereits, aus meinem Versteck (ein Schutthaufen in einem halb eingestürzten Lüftungsschacht) herauszukommen, als der Ninja sich doch noch einmal rührte. Und wie er sich rührte. „Glaubt ihr etwa...“, brachte er keuchend hervor, dass das schon alles war?“ Wär ja auch zu schön gewesen. Thomas blieb stehen, wich sogar wieder etwas zurück, als der Ninja beide Arme ausstrecke. Und wieder waren da die Schlangen, Dutzende, nein, Hunderte von ihnen, die aus seinem Mund und seinen halb zerfetzten Ärmeln hervorschossen. Es waren lange, gewaltige Tiere, die zischend auf den maskierten Tsuki-nin zuschossen, doch der wich mit einem Sprung zur Seite aus. Die Attacke traf auf die gegenüberliegende Mauer und ließ nichts weiter als Schutt zurück. Ein riesiges Loch klaffte nun dort und ein fernes Donnern sagte mir, dass die Schlangen wohl auch gleich noch die nächste Wand mitgenommen hatten. „Was soll diese Gegenwehr noch?“, fragte Thomas kalt. „Du bist tot, akzeptier das endlich.“ „Ich werde niemals sterben!“,zischte Orochimaru. „Ich bin das Symbol der Wiedergeburt! Solange es einen willigen Geist gibt, der mich aufnimmt, bin ich unsterblich, selbst wenn ihr diesen Körper zerstört!“ „Tja, dann hast du nur eine Sache vergessen: Glaubst du im Ernst, ich wäre ein williger Geist?“, fragte Thomas fast schon belustigt. „Hier gibt es keinen Wirt mehr für dich.“ Orochimarus Lippen formten sich zu diesem widerwärtigen, schlangenartigen Lächeln. „Sicher?“ * „Hab ich dich, un!“ Auf meinem Gesicht erschien ein Lächeln, dass jeden, der mich kannte, Reisaus hätte nehmen lassen. „Art is a-“ „Psst! Mikael!“ In meiner Konzentration gestört hielt ich für einen Moment inne, sah mich ertappt um. „Ey, Lorenzo, was machst du hier!?“ Da stand doch tatsächlich dieser weißhaarige, schmierige Typ hinter mir. Wie hatte ich ihn nicht bemerken könne!? „Das sollte ich dich fragen! Madara zu suchen war mein Job, du solltest doch den Rückweg freihalten!“ „Hey, was kann ich dafür!? Lima hasst es eben, zu warten, un. Sie hat die Geduld verloren und sich auf die Suche gemacht. Später haben wir uns aufgeteilt“, erklärte ich dem Tsuki-nin mürrisch. Vielleicht wäre es von Vorteil, wenn ihr etwas leiser wärt? Die können euch bestimmt schon hören. Klappe, Kaku. Pft. Dann eben nicht. „Was glaubst du, worin der Sinn der Zweierteams liegt, wenn ihr euch aufteilt?“, zischte Lorenzo. „Und das von einem Kerl, der seinem Großväterchen abgehauen ist, un!?“, schoss ich gereizt zurück. Jungs! Der Typ hat euch bemerkt! „Scheiße!“, entfuhr es mir, „Katsu!“ BUMM! Zehn meiner kleinen C1-Bomben, deren Chakragehalt selbst für jemanden der ihn mit Sharingan wahrnehmen konnte in der Regel nur für harmloses Ungeziefer gehalten wurde, explodierten in einer kunstvoll aufeinander abgestimmten Reihe und hüllten den Raum, in dem sich Madara versteckt hatte, in undurchsichtige Rauch. Mein Angriff hatte nicht nur die Tür, sondern alle vier Wände und die Mauern der Gänge ringsherum in Schutt und Asche verwandelt, sodass jetzt auch ein Teil der Decke einstürzte. „Wow, der war gut, Kumpel!“, lobte mich Lorenzo, doch ich biss nur die Zähne zusammen und murmelte: „Verdammt, er ist entkommen, un...“ Dann geschah zweierlei: Eine schwarzgewandete Gestalt schoss aus dem Rauch hervor und baute sich vor uns auf, während ich nur aus den Augenwinkeln noch eine Bewegung hinter der nächsten Ecke wahrnahm, wo eine andere Person offensichtlich zu entwischen versuchte. Auch Lorenzo hatte es bemerkt: „Ganz klar, er will seinen Doppelgänger schützen... Ich übernehm den hier, erledige du deinen Auftrag.“ Für einen Moment war ich versucht, das Angebot anzunehmen. Dann aber legte sich der Rauch und ich sah Madara Uchiha dort stehen, Kampfhaltung eingenommen, das rot blitzende Auge hinter der Maske funkelte entschlossen. Der Typ würde alles daran setzen, uns fertig zu machen. „Nein, ich bleib bei dir, un. Den kriegst du nicht alleine.“ „Mikael, erzähl keinen Scheiß! Was soll er machen, mich umbringen!? Das funktioniert schon irgendwie und ich muss ihn ja nur hinhalten“, protestierte der Weißhaarige, doch ich schüttelte den Kopf. „Lima hat überall um das Gelände herum Fallen aufgestellt. Der andere Typ kommt hier sowieso nicht lebendig raus, un. Wir müssen halt hoffen, dass die anderen ihn erwischen.“ Lorenzo seufzte entnervt und zog sein Sense von seinem Rücken. „Na schön, Blondie. Sind wir jetzt also ein Team. Vorschlag: Spreng die ganze Bude hier in die Luft, schwing dich auf deinen Piepmatz und jag mir den Kerl mit deinem Feuerwerk in die Arme.“ „Nichts leichter als das“, murmelte ich und schloss mein Fingerzeichen. „Ich hoffe, der Besitzer dieses Verstecks ist gut versichert, un.“ * Ein markerschütterndes Brüllen hallte den Gang entlang, gefolgt vom Geräusch einer starken Explosion in der Ferne. Vielleicht war es aber auch der Lärm einer einstürzenden Wand, denn kurz darauf verdunkelte grauer Rauch die Sicht. Was war das? Ich hatte keine Ahnng. Aber es hörte sich nicht gut an. Thomas, das legendäre Schwert Kusanagi noch immer in der Hand, runzelte die Stirn und sah zu dem Loch hinüber, dass Orochimarus letzter Angriff geschaffen hatte. War sein Ziel etwa gar nicht der Tsuki-nin gewesen? “Du vergisst, dass du hier in meinem Versteck bist“, zischte Orochimaru. Ich konnte nicht anders und bewunderte ihn für den Optimismus, den er zeigte, obwohl meine Marionette ihn mit giftigen Klingen aufgespießt und er keinerlei Waffen mehr zur Verfügung hatte. „Das ist mein Reich. Hier habe ich den Heimvorteil!“ Schwere, stampfende Schritte ertönten. Da nährte sich uns jemand aus dem zerstörten Gang... und ich hatte kein gutes Gefühl dabei. Hinzu kam, dass ich von meiner Position, versteckt im Lüftungsschacht, jetzt nicht mehr das ganze Kampffeld beobachten konnte. Aber dem ließ sich Abhilfe verschaffen. Mit einer Hand, da die andere die Puppe und die Leichen kontrollierte und Orochimaru in Schach hielt, formte ich ein Fingerzeichen. Nicht, wie üblich, vor meiner Brust, sondern etwa in Augenhöhe. Irgendjemand ist da vorne. Zeig ihn mir!, befahl ich dem Geist des Tanuki, als sich unauffällig in einer Ecke des Raumes Sand zusammenballte und einen menschlichen Augapfel, jedoch mit schlitzartigen, dämonischen Pupillen bildete. Da kommt er... Es ist ein Mensch...glaube ich. Glaubst du? Statt Armen hat er riesige Schaufelhände mit Krallen daran. Seine Beine sind kräftig, mit mehr Muskeln, als ein Mensch je haben könnte. Seine Haut ist braun und er hat überall am Körper diese seltsamen Stacheln. Aber er hat den Kopf eines Menschen, orange Haare, jedoch schwarze Augen. Schwarze Augäpfel, meine ich und schwarze Muster ziehen sich über seine Haut, die da schon wieder blass ist. Ich verstehe. Danke, Shukaku. Meine Gedanken überschlugen sich. Die Chakraaufteilung für dieses Jutsu gereichte mir sehr zum Vorteil, die Kunst wurde fast vollständig von Shukaku ausgeführt. Ich gab dabei praktisch nur noch meine Einwilligung. Das war nur aufgrund unserer, in den letzten Wochen extrem verbesserten Zusammenarbeit möglich. Die Person, die der Biju mir beschrieben hatte, war eindeutig Juugo, Mitglied des Team Hebi und ehemals einer von Sasukes Verbündeten auf der Suche nach Itachi. Ich hatte diese Truppe komplett vergessen, zumal ich den Manga nur bis Sasoris Tod verfolgt und von den weiteren Ereignissen nur aus zweiter Hand erfahren hatte. Dem Uchiha-Sprössling, der sich uns angeschossen hatte, schien es ebenso gegangen zu sein, warum sonst war der Juin-Träger jetzt wieder hier? Ich konnte mir nur einen Grund vorstellen: Mit Sasuke war die einzige Person verschwunden, die seine Mordgier unter Kontrolle hatte halten können. Um zu verhindern, dass er erneut zur Bestie wurde, hatte er sich wieder hier einsperren lassen. Könnte sein, stimmte mir Shukaku zu, obwohl er ziemlich kräftig aussieht, sind da deutliche Anzeichen von Hunger an ihm. Es würde mich nicht wundern, wenn meine kopflosen Helfer, die im Moment Orochimaru in Schach hielten, ursprünglich von Juugo bei seiner Befreiung durch Sasuke getötet worden wären. Das würde auch ihr schon lange überschrittenes Verfallsdatum erklären. „Das ist also... dein williger Geist“, sagte Thomas ruhig, als handle es sich hierbei um ein Gespräch über veränderte Wetterlage, jedoch mit einem verächtlichen Unterton. Tatsächlich aber machte er sich dabei nicht einmal die Mühe, Orochimaru direkt anzusehen. „Er ist verrückt. Verrückte sind leicht zu beeinflussen. Pass auf...“, zischte dieser. Ich wollte Thomas schon eine Warnung zurufen, aber es war bereits zu spät. Orochimarus Kopf sackte leblos auf seine Brust zurück. Die braune Färbung des Körpers verschwand zusammen mit den monsterhaften Missbildungen seines Körpers und zum Vorschein kam ein bewusstloser, aber lebensgefährlich verletzter und vergifteter Kimimaro, in dessen Gesicht, an dem von einer Kopfwunde Blut herab floss, keine Spur von dem Schlangenninja mehr zu finden war. Thomas wirbelte herum und im nächsten Moment heulte das Monster auf der anderen Seite des Raumes hoch auf. Es stürmte auf den Tsuki-nin zu, der überrascht zur Seite sprang und das Ungetüm wie einen Stier an sich vorbei rasen ließ. Juugo prallte in vollem Lauf gegen die Mauer, welche ein unheilverkündenes Knirschen von sich gab und dann unter unseren ungläubigen Blicken einfach in sich zusammen fiel. Die tragenden Wände des Gebäudes machten jetzt einfach nicht mehr mit und ich spürte, dass auch mein Unterschlupf in Gefahr war. Es half alles nichts, ich musstie hier raus. Kaum hatte ich mich aus der Öffnung in der Decke fallen lassen, fuhr das Monster herum und sein wilder Blick traf auf mich. Tatsächlich, schwarze Augen mit goldenen Puppen. Zumindes auf der einen Seite. Die andere hatte, wie schon bei seinem letzten Wirt, Orochimaru eingenommen. Es war jedoch offensichtlich, dass selbst er mit diesem ungestümen Hass und der Mordlust zu kämpfen hatte, die Juugo leitete. Der Typ geriet in völlige Raserei, einerseits gegen diesen Eindringling, andererseits gegen die viel realere Bedrohung vor sich ankämpfend. Ich hob meine Hand und die Leichen warfen sich dem Monster entgegen, doch Juugo hob nur einmal seine schaufelartig verformten Hände und die Zombies wurden in einer widerwärtigen Mischung aus Eingeweiden und Gliedmaßen davon geschleudert. Thomas ging sofort in Deckung und schien mir das Schlachtfeld überlassen zu wollen. Ich verzichtete darauf, die menschlichen Marionetten wieder auferstehen zu lassen, denn offensichtlich boten ihre Körper keinen ausreichenden Schutz vor der schieren Körperkraft des einzig wahren Originals des Juin. Juugo raste erneugt mit wütenen Gebrüll heran, diesmal jedoch waren seine Bewegungen gezielter. Orochimaru konnte sie langsam lenken. Mein Blick flog flüchtig zu meinem Versteck, doch das war bereits zusammengebrochen. Eigentlich war es ein Wunder, dass die Decke noch hielt. „Verdammt“, knurrte ich, als ich mich mithilfe eines von Shukaku verstärkten Schubs an Chakra vom Boden abstieß und am anderen Ende des Raumes, neben Thomas landete. „Er scheint jeden als Wirt benutzen zu können, das ist schlecht“, meinte ich. „Nicht jeden“, korriegierte mich der Maskierte. „Nur Leute, die seine Zellen in sich haben. Für genau solche Fälle wird er das mit jedem seiner Versuchskaninchen gemacht haben. Also brauchen wir nur den da umbringen und dann ist er endgültig tot. Ach ja, und natürlich sollten wir auch den anderen Kerl endgültig erledigen, nur zur Sicherheit.“ Mein Blick flog zu dem zusammengesunkenen Häufchen Elend. Kimimaro, noch so ein Charakter neben Gaara, den ich außerhalb von Akatsuki ganz gern gehabt hatte. Aber erstenes war er ohnehin schon fast tot und zweitens stand er auf Orochimarus, vielleicht sogar auf Madaras Seite. Da ließ sich nichts machen. Er musste sterben. Diese Gedanken, kalt und berechnend durchzuckten mich im Bruchteil einer Sekunde. Es war Sasoris Einfluss, der mich strategisch denken ließ, auch wenn ein solcher Mord wohl kaum den Prinzipien Tsukigakures entsprach. Ich nickte meinem momentanen Partner kurz zu und der trat mit erhobenem Schwert auf die armselige Gestalt zu. Ich wandte den Blick ab, nicht nur, um die Hinrichtung, denn etwas anderes war es wohl kaum, nicht sehen zu müssen, sondern auch, weil sich Juugo mit erneutem Knurren für einen Angriff bereit machte. Ich sammelte bereits den wenigen, chakraverstärkten Sand, der sich immer irgendwo in den Falten meiner Kleidung verbarg und schickte ihn zu den Trümmern, um neuen Sand daraus zu machen. Juugo brüllte auf, ob vor Wut oder vor Schmerz wegen der puren Vergewaltigung seines Geistes durch Orochimaru konnte ich nicht sagen. Doch in seinem gepeinigten Zustand war er ohne jeden Zweifel gefährlich und ich machte mich daran, seine nächste Attacke abzuwehren. Die kam auch sofort. Shukaku unterstützte mich, als ich den Muskelprotz mit einer Sandwelle empfing und ihn zurück schleuderte. Hart kam der Junge an dem noch nicht zerstörten Teil des Mauerwerks auf, riss aber nun auch dieses mit sich. Der Sand fesselte ihn an den Boden. Das ist schlecht, Lima!, rief Shukaku aus und ich war über alle Maßen überrascht, tatsächlich so etwas wie Anstrenung aus seiner Gedankenstimme herauszuhören. Seine Kraft ist unglaublich und seine Haut widersteht selbst meinem Druck. Ich brauche mehr Kraft, um ihn zu zerquetschen! Fast schon hätte ich genickt, dem Tanuki etwas mehr Freiraum gelassen, nur wenig, damit er seine Kraft entfalten konnte. Doch es würde bedeuten, in meiner Kontrolle über ihn nachzulassen und gerade noch rechtzeitig fiel mir der lauernde Unterton in seiner Stimme auf. Auch wenn Shukaku sich an unsere Vereinbahrung hielt und nicht versuchte, meinen Körper zu übernehmen, so war ihm doch nicht vollkommen zu trauen. Es würde zu ihm passen, die Situation so zu seinem Gunsten darzustellen, dass ich in die Enge gedrängt und gezwungen wurde, ihm nach und nach die Führung zu überlassen. Er wollte den Kampf hinziehen, so lange wie möglich, um den Rausch noch etwas länger zu genießen. Und das am besten an forderster Front. Bevor Shukaku sich dagegen wehren konnte, hatte ich bereits seinen Geist und sein Chakra zurückgedrängt. Nun aber spürte ich am eigenen Leib, wie sehr Juugo unter der Decke des Sandes tobte. Es brauchte all meine Kraft, ihn dort zu halten, aber mehr als festhalten ging nicht. Hilfesuchend sah ich zu Thomas zurück. Dieser hatte das Schwert Kusanagi über seinen Kopf gehoben, stand jetzt nur wenige Zentimeter von dem Oto-nin entfernt. Die Augen hinter seiner Maskarade blitzten kalt. Aber dann war da plötzlich eine Bewegung. Ein Schatten, irgendwo hinter der zusammengesunkenen Wand, eine kleine Gestalt, die von der Seite herbeirauschte. Auf einmal stand da ein Mädchen. Ein kleines Mädchen, höchstens sechs oder sieben Jahre alt. Goldene Locken hüpften bei jeder Bewegung auf und ab, ihr hübsches, blau-weißes Kleid war an mehreren Stellen mit Brand- und Schmutzflecken versehen. Vor Thomas, der wie ein Henker, wie der letzte Richter persönlich da stand, schien sie jedoch nicht die mindeste Angst zu haben. Nein, sie stand da, die Arme ausgestreckt, eine menschliche Bariere zum Schutze des bewusstlosen Ninja hinter sich bildend. „Halt!“, rief die Kleine aus und ihre kindliche, hohe Stimme wirktein diesem zum Schlachtfeld mutierten Raum völlig fehl am Platz. Aber ihre Miene war entschlossen, dieses Kind würde keinen Millimeter zur Seite weichen. Und Thomas hielt inne. Er senkte nicht das Schwert, doch er war offensichtlich überrascht, geradezu aus der Bahn geworfen. „Hört auf Kimimaro weh zu tun! Was wollt ihr überhaupt hier!?“ Thomas achtete gar nicht auf die Worte, zu überwältigt von der Tatsache, dass dieser so starke Ninja, dieser Mörder und Wirt der wahrscheinlich bösartigsten Kreatur gleich hinter Madara von einem kleinen Mädchen beschützt wurde. Mehr noch, dass er selbst, der ja irgendwie auf der Seite der 'Guten' stand, wenn es so etwas hier überhaupt gab, von ihr als der Bösewicht angesehen zu werden schien. Wie in Zeitlupe ließ der Maskierte das Schwert sinken. Er warf mir über die Schulter hinweg einen Blick zu und trat dann einen Schritt beiseite, damit auch ich volle Sicht auf das Mädchen hatte. Jetzt verstand auch ich seine Überraschung. Dieses Mädchen war... anders. Es waren ihre Augen. Entschlossen und unnachgiebig. Bereit, alles aufs Spiel zu setzen. Ein Mut, der an Selbstaufopferung grenzte. Ein Kind, das keine Ahnung hatte, was es uns entgegen setzten sollte und das trotzdem dort stand und zu allem bereit schien. Aber das war es nicht, nicht nur. Das wirklich Verblüffende war: Ihre Augen waren rot. Blutrot, ein dünner schwarzer Kreis umgab die Pupille, in dem nochmals ein schwarzes Zeichen zu erkennen war. Das Sharingan in seiner ursprünglichsten, gerade erst erwachten Form. „Scheint als hätten wir unser Zielobjekt gefunden“, meinte Thomas tonlos. Ich war vom Anblick des kleinen Mädchens gefesselt. Ihre Augen ließen mich einfach nicht los. Wie konnte das sein? Dieses Mädchen, das Gegenstück Madara Uchihas? Es schien unmöglich, undenkbar, aber eine andere Auslegung gab es nicht. Sasuke, Itachi, Madara, Kakashi, Danzou, die Besitzter des Sharingans konnte man an einer Hand abzählen. Es war unmöglich, dass noch ein anderer Uchiha das geraezu legendäre Massaker überlebt hatte und dass das Mädchen ausgerechnet hier, in Madaras Versteck aufgetaucht war, sagte schon alles. Aber dieses Kind!? Und doch, da war etwas an ihr, etwas, das mich zur Vorsicht mahnte. Allen Anzeichen voran ihr Blick, der mich schon allein mit seiner Intensität in die Knie zwingen zu wollen schien, aber auch ihre Haltung, wie sie wie selbstverständlich ihre Umgebung und speziell mich, Thomas und den gefangenen Juugo musterte, wie ihr kein Detail entging und ihr Körper sich automatisch auf die nächsten Aktionen vorbereitete. Die winzigen Bewegungen, die mir ihre Gedanken verrieten, wie sie einen Kampf abhakte, der auf Körperkraft, Geschwindigkeit oder anderen Fähigkeiten basierte. Wie sie schließlich zu dem Schluss kam, uns verbal bekämpfen zu müssen. „Warum habt ihr Kimimaro das angetan!? Ihr dürft hier gar nicht sein, was wollt ihr? Wieso habt ihr hier alles kaputt gemacht!? Wer sind die Leute, die Herr Uchiha angreifen? Gehören die zu euch? Warum greift ihr uns an?“ Naive, kindliche Fragen. Sie wusste offenbar weder um ihre eigene, noch um Madara Uchihas Identität. Sie hatte keine Ahnung und kein Recht, uns anzuklagen. Trotzdem gaben mir ihre Worten auf einmal ein undenkbar schlechtes Gewissen. Wir waren ausgeschickt worden, dieses unschuldige Wesen zu entführen, verdammt! Diese reine Seele, sie hielt die völlig falsche Seite für die Bösen! Aber sind wir nicht selbst Schuld?, fragte eine kleine Stimme. Sind wir nicht selbst von unserer Moral und unsern Vorsätzen abgewichen und haben Madara und sein Gegenstück mit genau den Vorurteilen behandelt, gegen die wir und Akatsuki immer gekämpft haben? Dieser verbale Angriff, ob nun beabsichtigt oder nicht, hatte uns sofort jeder Möglichkeit beraubt, das Kind anzugreifen, wollten wir uns nicht selbst verraten. Ja, die Uchiha wurden nicht umsonst als einer der mächtigsten Clans auf der Welt angesehen. Lima, du dreimal verfluchte Idiotin, drehst du dich gefälligst mal um?! Verdammt, meine Konzentration hatte für einen Moment nachgelassen, genug damit Shukaku nun wieder Zugang zu meinem Geist hatte. Dreh dich um! Scheinbar war das nicht die einzige Folge. Nur eine rasch von Shukaku hochgezogene Wand aus Sand rettete mich vor dem Totalschaden, als Juugo sich brüllend erhob und mich zurückschleuderte. Ich machte einen Salto in der Luft, fing mich gerade noch rechtzeitig und kam schlitternd neben Thomas zum Stehen. „Uh...“ Ein Stöhnen ließ mich den Blick wieder wenden. Kimimaro schien wieder zu sich zu kommern. Sofort kniete sich das Mädchen neben ihn, ohne uns jedoch aus den Augen zu lassen. „Es ist alles gut, Kimimaro, alles gut... Niemand wird dir mehr weh tun! ich bin für dich da...!“, flüsterte die Kleine und bettete liebevoll den Kopf des Weißhaarigen auf ihrem Schoß. Im Angesicht dieses Bildes war es dann wohl auch unmöglich, den Kaguya diskret zu entfernen, auch wenn er als 'williger Geist', als Wirt, eine Gefahr darstellte. Dennoch hob Thomas leicht das Schwert und sah fragend zu mir, doch ich schüttelte den Kopf. „Kind“, sagte ich leise, „Thomas und ich sind hier, um dich abzuholen. Madara Uchiha hat dich gefangen gehalten, hat dich aus deiner Welt gerissen. Du musst mit uns kommen... bitte. Dieser Mann ist gefährlich.“ „Herr Uchiha hat mir nichts getan und er hat versprochen, mich in meine Welt zurückzuschicken! Ihr seid die jenigen, die gefährlich sind!“ Wunderbar. Wie sollten wir sie denn jetzt noch vom Gegenteil überzeugen? Wir hatten uns ja wahrlich nicht von unserer besten Seite gezeigt. „Anna... geh... mit ihnen...“, brachte Kimimaro mühsam hervor, bevor ein Hustenanfall ihn am weitersprechen hinderte. Er hielt sich die Hand vor den Mund und kniff die Augen zusammen. Vor dem Mädchen, das sich besorgt über ihn gebeugt hatte, versuchte er es zu verbergen, aber ich sah, dass Blut auf seiner Hand war. Er musste auch in den inneren Organen schwere Wunden haben. „Kimimaro... Nicht sprechen, dir geht es schlecht!“ „Nein...“, keuchte der Weißhaarige, der offenbar seine letzte Kraft in diese Worte legte. „Sie werden... dich so oder so mitnehmen... Geh freiwillig, sonst wird es nur schlimmer...“ Er unterbrach sich für einen erneuten Hustenanfall. „Ich werde... den Uchiha...“ „Nein! Nein, ich geh nicht weg, ohne dich! Kimimaro!“ Ich trat enen Schritt vor, legte der Kleinen eine Hand auf die Schulter. Sie bemerkte es gar nicht. „Ich werde hier bleiben“, sagte ich leise. Thomas zuckte zusammen, starrte mich an. „Was?“ „Unsere Mission ist hinfällig. Dieses Kind ist nicht gefährlich, ihr Einfluss kann höchstens positiv sein. Unter ihrem Schutz“, ich lächelte bei diesem Ausdruck, „werde ich vielleicht die Herausgabe der Schriftrollen für den Weltenübergang heraushandeln, immerhin gibt das Madara auch nur Vorteile.“ „Lima, red keinen Unsinn. Das überlebst du nicht!“ Ich sah berechnend auf den Kaguya hinunter, der offensichtlich um sein Leben kämpfte. Dann wandte ich mich an das Mädchen. „Kind, ich kann ihn vielleicht heilen. Du brauchst nicht mit uns zu kommen. Versprich nur, dass du den Uchiha davon überzeugen wirst, mich und meine Freunde nicht anzugreifen und gehen zu lassen, wann wir wollen.“ Die Kleine sah mich mit großen, hoffnungsvollen Augen an. „Du kannst ihn wieder gesund machen?“, fragte sie noch nach. „Ja.“ Wieder konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Wenn du für meine Sicherheit garantierst. Ich verstehe mich nicht sehr gut mit dem Uchiha und habe Angst, er könnte mich angreifen.“ Angst war, seit ich Shukaku gemeistert hatte, zwar ein Fremdwort für mich geworden, aber solche Worte wirkten meist bei kleinen Kindern. Bei diesem hier jedoch war ich mir nicht sicher. Doch das Mädchen nickte leicht und ich flüsterte Thomas ein paar Anweisungen zu. Er sollte die anderen Tsuki-nin finden und sie zurück zum HQ bringen. Er und Lorenzo würden eher als mein Team beschworen werden, weil sie als Kampftruppe und wir als Entführer eingeteilt gewesen waren. Sie sollten dann nur meine Beschwörung verhindern, sodass ich hier blieb. Dem Maskierten gefiel das offensichtlich gar nicht, aber schließlich stimmte er, wenn auch wohl zum Teil aus mangelnder Solidarität, zu. Mein Leben bedeutete ihm nicht besonders viel. Nun hing es nur noch an dem Mädchen. Würde sie zustimmen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)