Raein von --baozi (Faun) ================================================================================ Kapitel 1: Day II ----------------- Was hält einen noch in dieser diffusen Welt? Was bringt uns dazu sich jeden verdammten Tag anzutun, nicht wissend was uns erwartet. Es fängt schon bei den Nachrichten an. Reicht es nicht, zu wissen, dass es Leid auf der Welt gibt? Muss man dann auch noch spezifischer auf das Leid eingehen und Problemfälle in der Öffentlichkeit behandeln? Schön, dass es um des Geldes wegen passiert. Mein Blick folgt dem regen Treiben auf den Straßen, meine Hände fangen an zu zittern und ich kralle mich nur fester an die Tasse, die meine kalten Finger umschließen. Der Himmel ist winterlich grau, vereinzelt tänzeln die Schneeflocken über mein Blickfeld und ich lächle, ein karges Gefühl von Resonanz in mich fühlend wie es eine Gitarrensaite tut, die mitschwingt, da es ein ihr gleiches Instrument vorgibt. Gitarre. Meine Lippen legen sich an den Rand der Tasse, nippen an dem Getränk welch herber Geschmack meine Sinne wie so oft paralysiert und in Hochstimmung versetzt. Ein Lächeln ziert meine Züge als ich daran denken muss, dass er dieses Gefühl nicht mit mir teilt, ganz sicher nicht. "Ich mag Schwarztee nicht besonders, ist mir viel zu kräftig im Geschmack mit zu wenig Zucker. Aber wenn du ihn gerne trinkst besorge ich ihn gerne für dich." Ja, das hast du wirklich getan. Langsam gleitet mir die Tasse aus der Hand, kann sie aber noch rechtzeitig festhalten und wunderlicherweise ist nichts passiert. Ich weiß nicht, ob dir überhaupt klar ist was du mit mir anstellst, selbst wenn du nicht mal da bist. Wenn ich an dich denke entgleist mir jegliches Realitätsgefühl und meine Gedanken spielen Karussell. Mein Körper kribbelt und eine Gänsehaut legt sich über mich, während ich deinen Worten in meinen Ohren vibrieren hören kann. Meine Augen schließen sich und ich fühle, wie deine Arme sich um mich legen, dein Körper sich gegen meinen lehnt und du dein Gesicht in meinen Haaren vergräbst und dein Atmen an meinem Hals entlang krabbelt. Du magst meine Haare. Du kannst stundenlang durch diese streifen und es wird dir nicht leid und ich schaue dir dabei zu. Ich folge jede deiner Bewegung, nehme sie in mir auf und kralle sie fest, nur damit ich sie nicht verliere in dieser trüben Stimmung, gemacht von der Welt selbst. Aber besonders lieben tust du meine Augen, weil sie dir so viel ehrliche Liebe entgegenbringen, dass es dich immer wieder überrascht wie aufrichtig diese Liebe doch ist. Du kennst das so gar nicht..pah..wie auch, wenn du nur Beziehungen hattest die auf deinen Status berufen waren. Nichts gegen dich! Du kannst nichts dafür das man dich ausnutzte, aber ich hasse diese Krankheit deren, die meinen sich ganz nach oben katapultieren zu müssen und dich dafür als Sprungbett zu missbrauchen. Das soll nie wieder der Fall sein. Ich werde für dich da sein und mich um dich kümmern, dir deine Sorgen nehmen und sie hinfort tänzeln lassen. Ich versinke immer tiefer in den Gedanken an dich, spüre wie scheu deine Finger über meine Brust wandern, unschlüssig, ob es mir gefällt. Natürlich gefällt es mir, denn du bist es, der mich berührt. Ich lehne mich zurück, gegen dich, seufze auf. Ich mag es wirklich sehr wie du mich anfässt, es ist nicht verlangend, war es nie. Es ist diese unschuldige Liebe die ich an dir schätze und diese Scheuheit, die mich immer wieder schmunzeln lässt. Du hast so viel Angst etwas falsch zu machen, einen Fehler, den du vielleicht bereuen wirst und das nur, weil du mich nicht hergeben willst. Dabei bin ich dein. Du hast in mir das gefunden was du seit Jahren gesucht hast und nun hast du Angst das es irgendwann zerbricht, in tausende Kleine Scherben die sich erheben und gewaltsam auf dein Herz zu fliegen. Aber wie sollen diese Scherben dein Herz berühren, wenn meine Hand auf deiner Brust liegt und ich dich in meinen Armen halte? Sie sollen zittern, erzittern unter meine Liebe zu dir. Als mir die Realität um die Ohren schlägt in Form meines Handys erschrecke ich, schaue verwirrt auf meine Hände. Mein Blick glitt weiter gen Boden. Die Tasse. "Verdammt.", murmle ich nur, genervt davon das ich so unachtsam war. Schnell ist das Debakel beseitigt, nur leider bleibt ein Fleck zurück. Ich hoffe du bist mir nicht böse. Als ich dem klingelnden Nerventerrorist endlich abstelle kann ich erkennen, dass mein Manager mich mal wieder zu texten will. Soll er doch verrecken. Natürlich nicht im wahrsten Sinne des Wortes! Aber er stört mich zurzeit gewaltig. Das liegt wohl an dir, denn ich habe endlich etwas gefunden womit ich mir die Zeit versüßen kann, anstatt mich in Arbeit zu suhlen. Nur das hat mein Manager noch nicht geschnallt. Ich lege das doofe Ding weg, lasse meinen Blick kurz zur Uhr schweifen. So spät schon? Meine Füße bringen mich ins Schlafzimmer und sofort fühle ich mich um einiges wohler bei dem Anblick, welches sich mir bietet. Vergessen ist der Schnee, das Grau, der Fleck und der Manager. Schließlich liegst du da, zusammen gekuschelt in der Decke und ganz eindeutig auf der Seite, auf der ich vor ein paar Minuten noch geschlafen habe. Du hast mich also vermisst? Langsam gehe ich auf das Bett zu, lege mich seitlich auf dieses, betrachte dein hübsches Gesicht. Mein Miyavi. Du bist alles was ich brauche und es macht mich sehr glücklich dich bei mir zu wissen. Meine Hand hebt sich, Finger streichen über die schöne Haut und ich genieße das Gefühl das an meinen Fingerkuppen keine Make-up-Reste kleben. Du bist gar nicht der, den alle glauben zu kennen. Nur ich kenne dich so wie du wirklich bist. Ohne den Vorhang aus Eitel, Schwachsinn und Marketingpuppe. Du hast zwar schon einen Hang zu besonderen Klamotten und anderen ulkigen Sachen, aber du bist keines Wegs eine Person mit einem Aufmerksamkeitsdefizit. Selbst wenn du nach meinen Blicken schreist, weißt du doch, dass diese sowieso nur dir gehören. Es ist faszinierend, mich selber zu beobachten und zu bemerken, wie egal mir diese verrückte, geldgierige Welt doch vorkommt wenn ich nur an dich denke. Es scheint so als würdest du meinen ganzen Lebensinhalt ausfüllen, aber ich bin zufrieden damit. Es war schon immer so, wird wohl immer so und soll auch gar nicht anders sein. Ich streiche dir eine wirre Strähne hinfort, soll sie doch nicht dein hübsches Antlitz bedecken, aber da öffnest du schon die Augen. Deine Lider heben sich und müde schaust du aus, richtig niedlich. "Guten Morgen, Mivi-chan." Noch im Halbschlaf gähnst du kurz in die Decke, lächelst dann und erwiderst meine Worte. "Gut geschlafen?" Du nickst. "Müde?" Ich fange an zu kichern, du nickst wieder und musst selber schmunzeln. Oh ja, die böse alte Müdigkeit kann einem schon mal in die Quere kommen. Wieder fange ich an über deine Wange zu streicheln und deine Augen schließen sich wieder, du seufzt und wiegst dich in meine Zärtlichkeit. Du schaust mich direkt wieder an, begegnest meinen treuen Augen und ziehst mich gleich darauf näher zu dir, legst deine Arme um mich und ich kann spüren wie dein Herz schneller schlägt. Nur wegen mir, ganz allein deswegen. "Yu..", höre ich dich leise sagen, schaue auf und wieder kann ich erkennen wie du etwas schüchtern bist, tust es dann aber doch und legst deine Lippen auf meine, ganz sachte, einem Hauch gleichend. Meine Lider senken sich und ich genieße das angenehme Kribbeln, kuschel mich ganz eng an dich. Deine Hand krault meinen Nacken, spielt mit den kurzen Haaren und wir lösen uns voneinander, jedenfalls was unsere Münder betrifft. "Ich liebe dich." Noch heute weiß ich, wie schwer es dir fällt das zu sagen, auch wenn die Worte wie Honig über deine Lippen gleiten. Du kannst es selber noch nicht fassen wie du diese Tatsache jahrelang nicht mitbekommen konntest. Dieses Kribbeln was ich in dir auslöse, die Blicke die ich dir schenke und deine Wangen fast zum glühen bringt, meine Umarmungen die dein Herz schneller pochen lässt, die kuschligen Stunden in denen wir ganz nah beieinander sind und du nichts lieber tun willst, als das Jemand sich die Sanduhr schnappt und immer wieder umdreht. "Ich liebe dich auch..sehr." Mit diesen Worten drücke ich mich enger an dich, du schmiegst deinen Kopf an meine Brust und ich beschütze dich, halte dich in meinen Armen. Meine Hand gleitet ruhig über deinen Rücken und du bist dabei wieder einzuschlafen, aber das ist okay, ich passe schon auf das du rechtzeitig wieder wach wirst und etwas isst, denn das scheinst du gerne Mal zu vergessen wenn du Zeit mit mir verbringst..und das ist täglich. Es ist okay, denn ich werde immer über dich wachen. "Yu! Yutaka! Wach auf! Wir sind gleich bei Miyavi! Ich bin schon so aufgeregt wie es Melody und der Kleinen geht!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)