Another Vampire Story von Carity (Der Weg des Lichts in ein neues Zeitalter) ================================================================================ Kapitel 2: Der Weg des Wächters ------------------------------- Kapitel 2 Sanfte Sonnenstrahlen fielen durch das Blätterdach. Eine pelzige Kugel streckte sich genüsslich und fuhr sich mit der Pfote über die Schnauze um ein paar Wassertropfen abzuwischen. Langsam erhob sich der Wolf von seinem Schlafplatz. Er war größer als seine Artgenossen. Seine Bewegungen zeugten von Eleganz, Schnelligkeit und Stärke. Dichtes, schwarzes Fell bedeckte seinen muskulösen Körper. Nur auf der Brust war eine weiße Stelle, ein Abzeichen. Es sah aus wie ein Strich der sich nach oben hin teilte und in einem fast ganzen Kreis einen Punkt in der Mitte umschloss. Der schwarze Wolf trabte mit gemächlichen Schritten zu einem See in der nähe. Um ihn herum standen hohe, alte Eichen und der Boden war bedeckt von dunkelgrünen Moosen Farnen und Erde. Letzteres roch leicht Feucht von Reif und die Wasser tropfen auf Blättern und Moose funkelten in der Sonne wie kleine Diamanten. Er Kräuselte die Nase als er die kühle Morgenluft einatmete. Das kalte Wasser belebte seinen Geist vollends. Ein langer Weg lag hinter ihm und ein genauso langer noch vor ihm. Das Ziel seiner Reise kannte er, doch war ihm die Aufgabe fremd. Man sagte ihm seine Aufgabe würde klar werden, wenn er sein Ziel erreichte. Der hohe Rat hatte ihn Los geschickt. Er schnaubte kurz als er an den Abend vor 3 Vollmonden dachte. Oleana, die Priesterin des lichtes, hatte ihn zu sich gerufen, nachdem der Rat die Zeichen Oleanas gedeutet hatte. Ihr silbernes Haar war kaum zu unterscheiden von ihrem fließenden Gewand. „Akatar.“ Ihre glockenhelle Stimme war leise und ernst. „Als Wächter der Lichts kennst du denn ernst des Problems.“ Verlegen scharrte Akatar mit der Pfote. „Dein Ziel ist weit und deine Aufgabe unklar. Doch wirst du verstehen am ende.“ Sie streichelte ihn kurz hinter den Ohren. Fragend sah Akatar seine Herrin an. „Du wirst verstehen wenn du dein Ziel erreicht hast.“ Verwirrt aber gehorsam drehte er sich um und lief in den Wald. „Möge das Licht dir immer beistehen.“ Flüsterte Oleana. Durch ihre Berührung kannte Akatar nun den Ort. Bis jetzt verging deine Reise ohne besondere Ereignisse. So hoch im Norden gab es nichts als Tiere und Natur. Selten begab sich ein Mensch in diese Gegend so dass er unbeheligt am Tage laufen konnte. In der ferne warteten jedoch Siedlungen und Städte, was ihn zwingen würde nachts zu reisen. Der Wald lichtete sich und eine große, grüne Ebene tauchte vor ihm auf. Der Wind wehte sanft und bog das Gras leicht. Ein Adler zog seine Bahnen am Himmel. Akatar legte sich ins Gras und beobachtete seine Umgebung. Einen leichten Geruch von Vampir witterte er. Nach genauerer Analysierung stellte sich heraus, dass er schon einige Tage alt war. Immer hat man ihn gelehrt Vampire sind unberechenbar und das Wissen seiner Vorfahren, welches in ihm ruhte, tat ihr übriges dabei. Der schwarze Wolf setzte sich wieder in Bewegung und trabte mit gemächlichem Tempo weiter. Als die Nacht anbrach, tauchte vor ihm ein verlassenes Gebäude auf. Unheimlich schwarz hob es sich gegen den orangeroten Abendhimmel ab. Vorsichtig kletterte Akatar durch ein zerbrochenes Fenster hinein. Beim landen auf dem Dielenboden wirbelten seine Pfoten Jahre alten Staub auf. Er nieste und nahm deshalb die kleine Bewegung in einer Ecke nicht war. Frustriert versuchte er den Staub mit der Pfote abzuschütteln. Ein leichter Windzug streifte sein Fell. Sofort fuhr der Wolf herum und ging knurrend in gebückter Angriffshaltung auf die Ecke zu. „Dass du mich bemerkst, wundert mich. Anscheinend bist du kein normaler Wolf.“ Eine Stimme wie ein Windhauch umfing Akatar und er spitze die Ohren. „Wer bist du?“ hauchte die Stimme. „Lichtwächter Akatar, vom Stamme der Hochwölfe.“ „Ein Lichtwächter?“ So weit entfernt von den tiefen Wäldern von Kir-An.“ Ein fast durchsichtiges Wesen tauchte aus dem Schatten auf. Sein Kopf schien zu groß für seinen dünnen Körper. Alles in allem ein kleines Männchen mit großen Kopf. Akatar wich zwei Schritte zurück und legte die Ohren an. „Was bist du?“ knurrte er. „Ich?“ Sein dünnes Ärmchen wedelte kurz durch die Luft, bevor er sich wieder Akatar widmete. „Ich bin ein Geisterschatten.“ „Ein Geisterschatten?“ „Wir sind so alt, das du uns nicht kennst.“ Kicherte der Geisterschatten. “Jahrtausende Alte Magie lässt uns aus der Schattenwelt zurück kehren.“ Es überlegte kurz. „Ja so kann man es sagen.“ Akatar beschloss, dass von diesem Eigenartigen Wesen keine Gefahr ausging und setzte sich auf seine Hinterläufe. „Wenn die Wächter des Lichts Kir-An verlassen heißt das nie was Gutes.“ Es setzte sich vor ihm auf ein Fensterbrett. „Woher kennst du die Lichtwächter?“ Akatar hatte die Neugier gepackt. „Jedes mal wenn den Wesen des Lichts und der Dunkelheit eine große, um nicht zu sagen tödliche, Gefahr drohte, verlassen die Wächter ihre Heimat und machen sich auf ihre Aufgabe zu erfüllen.“ Das Männchen beugte sich vor. „ich glaub, dass es dieses Mal am heftigsten sein wird…“ Akatar legte sich nieder. „Es ist nicht einfach eine Aufgabe zu erfüllen die man nicht kennt.“ Leicht frustriert pustete er den Staub vor seiner Schnauze weg. „Keiner kannte seine Aufgabe.“ Der Geisterschatten saß nun neben ihm. „Woher kommst du?“ „Wir waren schon immer hier. Doch im 15Jhd wären wir fast ausgerottet worden. Wir sind harmlos und lieben alte Häuser? „So wie dieses?“ „Ja so wie dieses. Vielleicht schläfst du nun, dein Weg ist noch weit.“ Müde und erschöpft glitt Akatar in einen traumlosen Schlaf. Am nächsten morgen war der Geisterschatten verschwunden. So sehr Akatar auch suchte, er fand ihn nicht. Dabei hatte er noch einige fragen, Akatar musste seinen Weg fortsetzen. Leichter nieselregen weichte den Boden unter seinen Pfoten auf und durchnässte sein sonst fluffiges Fell. Der Schlamm färbte das Fell an Beinen und Bauch braun. Mit hängendem Kopf trabte Akatar immer weiter in Richtung Zielort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)