Die Herumtreiber von DhalaElenaAngel (und warum man sie nicht ärgern sollte) ================================================================================ Kapitel 5: Nachhilfe -------------------- Remus schüttelte den Kopf, als er dass sah, was sich vor ihm abspielte. Merlin und das sollten erwachsene Männer sein?! Er hatte eher das Gefühl auf einen Haufen Teenager achten zu müssen. James und Sirius standen im Hof, James flirtete mit allem, was weiblich war, Sirius hingegen betrieb seinen Lieblingssport – Leute in den Wahnsinn treiben mit seinen dummen, kleinen Späßen. Aber es war trotzdem schön, die Beiden so zu beobachten. Glücklich. Frei und am Leben. So hatte er Sirius schon lang nicht mehr gesehen. Der Andere war depressiv gewesen in der Zeit, in der er sich entgegen seiner Erziehung, seiner Einstellung und seiner Art hatte verstecken müssen, wegen eines Verbrechens, das er einfach nicht begangen hatte, nicht mal, wenn er Gelegenheit und Grund gehabt hätte. Der Andere hatte schon früh Auror werden wollen, an das System des Rechts geglaubt, das sie hatten. Es war ein Wunder, dass er es, nach Allem, was gewesen war, nicht vollkommen verloren hatte. „Remy!“, lachte Sirius, ging zu dem Anderen, umarmte ihn und setzte sich neben den Werwolf. „Warum kommst du nicht zu uns? Es ist lustig! Die schrecken alle zurück, wenn ich nur die Brauen zusammenziehe! Hach, ist das toll! Und all die Streiche, die man hier spielen kann! So viele unerfahrene... Opfer!“ Remus lachte nur leise, drückte kurz Sirius’ Hand. „Ich wollte mich auch morgen noch hier sehen lassen können,“ meinte er nur. „Und außerdem – ihr Beide richtet Chaos für Fünf an, das reicht wirklich.“ „Och, Spaßverderber!“ „Nein, ich bin nur erwachsen geworden,“ meinte er, blickte zu James, der nun in ein angeregtes Gespräch vertieft zu sein schien, seine Partnerin auf jeden Fall bekam rosige Wangen. „Es sieht nicht aus, als habe James sein Beuteschema verändert,“ stellte er fest, musterte Sirius. Wie würde es mit ihnen nun weiter gehen? Sie hatte nie Zeit gehabt, darüber nachzudenken, erst war Sirius verfolgt worden, dann war Harry krank gewesen und nun...? Selbst unter Männern, die der Andere bevorzugte, hatte der Erbe der Blacks eine riesige Auswahl und er war nur ein Werwolf, kaum geduldet, am Rande der Gesellschaft, einen Job hatte er nur wegen der Namen seiner Freunde. Er würde Sirius gehen lassen, auch, wenn sein Wolf sich mit Allem, was er hatte, dagegen sträubte. Mit aller Härte sozusagen. Aber es wäre nicht fair dem Anderen gegenüber. Er mochte ein Alphawerwolf sein, aber er würde seine Bestie überwinden müssen. Sirius blickte zu seinem besten Freund, lachte dann leise. „Na, lass ihn doch. Die Frauen, die wirklich in ihm interessiert sind, werden sich schnell rausfiltern lassen. Spätestens, wenn sie mitbekommen, dass sie zu ihm auch noch einen Teenager bekommen würden...“ „Den Jungen der lebt,“ gab Remus nur zurück. „Das ist noch mal was Anderes.“ „Sag mal – um wen machst du dir eigentlich mehr Sorgen?“, fragte Sirius, sah zu James, der immer noch gut unterhalten aussah. Oh ja, er freute sich und er lachte, er lief herum, als wäre er selbst wieder fünfzehn, doch irgendwo…Azkaban hatte ihn doch verändert. Er hatte offenere Augen. „Um Harry,“ gab Remus sofort zurück, die Erinnerungen von diesem Morgen nur zu frisch. Er hatte James nichts gesagt, er wollte den Mann nicht aufbringen und Sirius nebenbei gesagt auch nicht. „Warum? Es geht unserem Prongslet doch wieder gut,“ fragte Sirius, doch ein wenig unsicher. „Er spricht wieder, er ist gesund und wir sind alle da!“ Remus seufzte etwas, strich leicht über Sirius’ Hand, unterdrückte seine eigenen momentanen Sorgen. „Nun, Harry mag rein äußerlich wieder in Ordnung sein, aber ich glaube wirklich nicht, dass er das Alles so einfach weggesteckt hat, Sirius. Denk doch mal nach, er ist jahrelang schlecht behandelt worden, du weißt, wie das ist, nur bist du nie körperlich so mitgenommen worden und Essen hat man dir auch nicht entzogen. Glaubst du, dass das Alles so schnell vorbei gegangen ist? Er ist einen Monat wieder bei so etwas wie einer Familie, bei der er als das gesehen wird, was er ist – ein Kind, ein Teenager...“ Sirius lächelte den Werwolf an, seine Finger glitten über dessen Gesicht, er war froh, dass James in dem Moment die gesamte Aufmerksamkeit bei sich hatte. „Ich weiß, Harry hatte es nicht einfach, aber ich bin mir sicher, dass er es schaffen wird, er ist ein starker Junge und er hat uns – ich bin immer für ihn da und du und sein Dad doch auch, nicht zu vergessen, dass er sehr, sehr überbeschützende Großeltern hat. Selbst Malfoy ist da und auch, wenn Severus einen auf Gruffy macht, würde er helfen. Ich glaub nämlich, dass er Harry im Grunde wirklich mag, es aber nicht zugeben will. Wenn wir ihn mit Fragen einengen, würde er sich nur immer weiter zurückziehen und keiner hätte was davon.“ Remus sah den Anderen eine Weile lang an, schüttelte den Kopf. „Wir sollten es nicht auf die leichte Schulter nehmen, das ist alles, was ich sagen will,“ erklärte er, sah dann auf die Uhr. Kaum noch zehn Minuten. Sirius zuckte mit den Schultern. „Ich will nicht immer nur vom Schlimmsten ausgehen. Ich finde, irgendwann reicht es, wenn wir Alles schlecht reden, kann es nur immer schlimmer werden.“ Er lächelte, sah dem Andere in die Augen. „Ich mag lieber an die besseren Sachen denken! So, wie früher, wo wir es kaum erwarten konnten, bis James endlich in seinem Bett war!“ Remus musste an dem Gedanken an diese Zeiten tatsächlich grinsen. Er hatte so das Gefühl, dass James so ziemlich der Einzige gewesen war, der nichts, aber auch wirklich gar nichts mitbekommen hatte. Bis heute. Na ja, seit James wieder da war, waren sie ohnehin kaum noch eine Minute lang allein gewesen – gerade das war es ja, was Remus solche Sorgen bereitete, er musste mit Sirius reden... „Remy?“, fragte Sirius, als habe er gemerkt, was der Andere dachte. Natürlich machte er sich Sorgen um Harry, doch er war der Ansicht, dass der sicher zu ihnen kommen würde, wenn er Hilfe brauchte, wissend, dass er sie auch bekommen würde. Remus seufzte etwas. „Du... bist wieder frei,“ murmelte er. „Und warum klang das gerade so, als würde es dir Leid tun?“, fragte der Black nun doch ein wenig irritiert. „Es tut mir nicht Leid, aber... du bist auch frei, dir einen anderen Partner oder einer Partnerin zu suchen,“ sprach Remus ruhig. Zumindest versuchte er es. „Was?! Wovon bitte redest du denn da?“, fragte Sirius, nun doch aufgebracht. Aber das Thema kannte er schon, sie hatten es schon in der Schule auf dem Tisch gehabt. So besitzergreifend der Werwolf auch sein konnte, manchmal schien er aus nichts Anderem als Selbstzweifeln zu bestehen. Er machte eine ausholende Bewegung. „Wer von denen bitte wäre mir treu gewesen oder hätte nur an meine Unschuld geglaubt und mir geholfen!? Remus William Lupin! Bekomm deinen Schädel endlich zurecht! Das Thema hatten wir immer und immer wieder!“, er lächelte etwas, hob Remus’ Kinn, küsste den Anderen, der ihn überrascht über den Ausbruch ansah. „Ich will keinen Anderen, du Dummkopf, also hör auf, dir Sorgen zu machen...“ Remus lächelte etwas. „Du weißt, dass...“ „Remus, du warst es, der zu mir gehalten hat, nicht die vielen Anderen, die wollten nur mein Geld und meinen Namen... ich sagte doch schon, mich wirst du so schnell nicht los...“ „Harry...“ Der Angesprochene drehte sich abrupt herum. Er hatte niemanden gehört, aber das war nicht verwunderlich, er hatte sich schon vor Stunden in der Bücherei verschanzt, ein Buch über magische Geschichte in der Hand. Wie viel Zeit vergangen war, konnte er nicht sagen. Merlin, es machte wirklich Spaß, zu lesen, wenn man kein Kopfweh bekam! Vorgestern war wirklich nicht lustig gewesen, sein Kopf hatte sich angefühlt, als habe er drei oder vier Visionen von Voldemort auf einen Schlag gehabt, alles hatte gebrannt, selbst noch am Abend, dann aber waren die Schmerzen verschwunden und auf ein Mal schien alles, wirklich alles, viel, viel einfacher zu sein. Nanette lächelte, als der Junge zu ihr sah. Sie hatte sich gefreut, als Lucius gefloot hatte, das war keine zehn Minuten her und nun hatte sie eine riesige Überraschung für ihren Enkel, der sich, wie immer, den gesamten Tag nicht gerührt hatte, Mittagessen hatten die Hauselfen ihm vor zwei Stunden gebracht, da er nicht zu lesen hatte aufhören wollen. Es schien ihm wirklich Freude zu bereiten, wieder klar denken zu können. „Harry, leg bitte das Buch weg, ich habe eine Überraschung für dich.“ Harry sah seine Großmutter fragend an, doch er nickte und legte das Buch ordentlich beiseite, stand auf und folgte ihr, verwirrt, um was es denn nun gehen könnte. Überraschungen und Geschenke hatte er wahrlich genug bekommen und morgen durfte er nach Malfoy Manor, etwas mit Draco spielen, aber vor allem sollte er den Stoff aufarbeiten, den er während der Schulzeit der letzten Jahre nur unzureichend gelernt hatte, mit niemand Anderem als Lucius Malfoy und Severus Snape als Lehrer... Nanette lächelte, sie sagte nichts weiter, brachte Harry in den Garten. Harrys Augen wurden immer größer, als sie im Freien waren. Da eine große Sitzdecke ausgelegt, mit vielen Kissen und darauf.... „Ron!“ Nicht nur Ron, da waren auch die Zwillinge! Die Weasleys! Die Rotschöpfe fuhren herum, als sie die vertraute Stimme vernahmen und lachten, Ron war der Erste, der aufstand, auf Harry zu rannte und seinen schmalen, kleinen besten Freund packte, um ihn zu umarmen. Allerdings kamen die Zwillinge nur kurz danach, rissen den schlanken Jungen selbst an sich. Harry lachte, er war so erleichtert! Ron mochte ihn immer noch! Ron war nicht sauer! Vielleicht hatten sie seinen Geburtstag einfach nur aus Versehen vergessen! Er erwiderte die Umarmungen, bevor er mit auf die Decke gezogen wurde, wo er sah, dass die Elfen lauter Süßigkeiten aufgeschichtet hatten. „Wie.. .wie seid ihr hierher gekommen?“ Es war George, der antwortete, ein breites Grinsen im Gesicht. „Ganz ehrlich, wir konnten es selbst nicht so wirklich fassen! Da denkt man sich nichts Böses und befreit den Garten von Gnomen, da steht auf ein Mal Lucius Malfoy vor der Tür und will unsere Eltern – und uns – sprechen! Wir haben einen richtigen Schock bekommen! Und dann meinte er, dass er es gemein von uns findet, dass wir uns nicht bei dir gemeldet haben! Aber das stimmt nicht! Unsere Eulen sind immer zurück gekommen, weil sie dich nicht gefunden haben! Wir haben uns schon so richtig Sorgen gemacht und ...“ „... dann haben wir Alle zusammen angefangen, auf Malfoy einzuschreien, bis der Kopfweh hatte,“ beendete Fred den Satz seines Bruders mit einem mehr als zufriedenen grinsen im Gesicht. „So lang, bis er nachgegeben und gesagt hat, dass er uns zu dir bringt. Tja, und hier sind wir, Knirps!“ Harry lächelte glücklich und lehnte sich an Ron. Sie hatten ihn nicht vergessen! Es war Alles in Ordnung, sie hatten ihm Eulen geschickt, die nur nicht angekommen waren, sicher wussten die einfach nicht, wo die Potters gewohnt hatten. „Aber jetzt raus mit der Sprache!“, rief Ron aufgeregt. „Wie kann das sein, dass dein Dad noch lebt und wie hat er Sirius so schnell frei bekommen?! Komm schon, wir wollen Einzelheiten...!“ Nanette selbst beobachtete die Jugendlichen aus sicherer Entfernung von der Terrasse aus, zusammen mit ihrem Mann, sie tranken beide ihren Nachmittagskaffee. Und sie sahen, dass die Vier ihren Spaß hatten. Erst hatten sie ewig geredet, sich wohl gegenseitig alles, na ja, zumindest fast alles wohl, erzählt, dann waren sie dazu über gegangen, zu spielen, Karten, andere Dinge, am Ende waren sie auch etwas geflogen, Jeder hatte ein Mal den neuen Besen ausprobiert und zu guter Letzt hatten die Zwillinge Harry seine Eule wieder übergeben. Hedwig, die weiße Schneeeule, mit der man ihren Enkel so oft auf den Bildern gesehen hatte. „Oh, unser Kleiner hat Besuch...?“ Nanette wandte sich um, lächelte ihren Sohn und dessen Freunde an. „Wie ihr seht... ich war selbst überrascht, Lucius stand auf ein Mal vor der Tür und meinte, dass die Drei was mit Harry zu klären hätten und seitdem spielen sie zusammen.“ James grinste, vor Allem, als er sah, wie die Zwillinge sich in dem Moment während einer spaßigen Keilerei auf seinen Jungen stürzten. Er wechselte einen Blick mit Sirius – und schon waren sie mitten drin. „He! Das ist...“ „... so was von gar nicht fair!“, brüllten die Zwillinge empört, als sie auf ein Mal von ihrer Beute weg gezogen und überwältigt wurden, mit einem hundsgemeinen Kitzelzauber, der einfach nicht enden wollte! „Herumtreiber gegen...!“ „... ganz normale, einfache Bewunderer!“ Ron kicherte auch, allerdings ohne die Hilfe eines Zaubers, er fand es nur zu toll, zuzusehen, wie seinen Brüdern EIN MAL Jemand das Wasser reichen konnte! Er ging zu Harry, setzte sich neben seinen besten Freund. „Man, du siehst deinem Dad echt verdammt ähnlich!“ Harry lächelte Ron an, nickte dann und holte erst mal in Ruhe Luft, nun, wo er das konnte, ohne befürchten zu müssen, dass was geschah, denn die Zwillinge waren immer noch außer Gefecht. „Hast... du was von Hermine gehört...?“ „Sie hat sich beschwert, dass ihre Briefe an dich Alle zurückgekommen sind. Aber du hast ja jetzt Hedwig, schreib ihr einfach, kannst sie sicher auch hierher einladen, deine Großeltern sind voll nett und dein Dad ist echt cool! Wie der die Zwillinge außer Gefecht gesetzt hat! Und Sirius erst!“ James, der zu seinem Sohn getreten war, grinste und verbeugte sich simultan mit Sirius. „Danke für das Kompliment, die Herrschaften. So leicht führt man keinen Herumtreiber an der Nase herum!“, erklärten sie, bevor sie sich fallen ließen und James seine Hand ausstreckte. „James Potter, Vater von dem da, mit wem habe ich die Ehre?“ Ron lachte, nahm die Hand. „Ron Weasley, das da sind meine Brüder, Fred und George.“ „Ah,“ nickte James, wuschelte Harry durch die Haare. „Gut zu wissen. Also, wenn ihr Lust habt, könnt ihr kommen, wann immer ihr mögt, hier ist genug Platz.“ „Aber Harry muss auch zu uns! Mom will ihn sehen!“ Sirius kicherte. „Und wenn er bis dahin nicht zugenommen hat, wird sie dir deine Ohren so lang ziehen, dass sie selbst noch doppelt verknotet den Dreck auf der Straße auffegen können!“, johlte er James vor. „Sie hat einen regelrechten Mutterkomplex entwickelt, was Harry angeht!“ James hob eine Augenbraue, dann zuckte er mit den Schultern. „Mit der werd ich auch noch fertig,“ meinte er nur, sah wieder zu den Zwillingen, die sich langsam wieder zu beruhigen schienen. Hach, das war aber auch zu gut gewesen. Mal wieder so richtig Spaß und seinen Sohn zu sehen, wie er, wie jeder Junge in seinem Alter, einfach mit seinen Freunden gespielt hatte. Ja, das Leben war toll und Alles war wieder gut, außerdem hatte er nachher noch ein Date – dreizehn Jahre ohne Sex waren mehr als genug gewesen. Er würde noch vor dem Abendessen wieder gehen und den Abend genießen, erst ein nettes Restaurant, das berühmt war für seine gute Küche, dann Disco, anschließend zu ihr und morgens vermutlich direkt von ihr aus zur Arbeit, Pepper-Up und Antikatertrank hatte er schon bereit... „Ah, guten Morgen,“ grüßte Lucius freundlich, als er Harry sah, nun ja, besser gesagt, ihn gerade noch mal rechtzeitig auffangen konnte. Also mit dem flooen hatte der Junge es definitiv nicht. Er war froh, dass seine Überraschung am Vortag geglückt war, er hatte es von Nanette gesagt bekommen, kurz bevor Harry gekommen war. Da hatte sich das Diskutieren mit der Matriarchin der Weasleys wenigstens gelohnt. Als würde er seinem eigenen Patensohn etwas tun! Pah! Das war doch einfach nur lächerlich! Harry lächelte Lucius schüchtern an, er musste sich immer wieder zusammenreißen, den Aristokraten nicht zu siezen, aber das war ihm streng untersagt worden. Immerhin hatte er erfahren, dass der Mann sein zweiter Pate war. Also Familie. Auch, wenn das immer noch wirklich, wirklich komisch war. Aber seine Großmutter hatte es ihm erklärt, die Zauber, die Dumbledore angewandt hatte, um eine Feindschaft zu erschaffen, wo vorher Freundschaft gewesen war, so seltsam es auch klingen mochte. Zuzutrauen war es dem Mann unter allen Umständen. Es zu fassen war es was Harry immer noch Probleme bereitete. „Guten Morgen,“ brachte auch er heraus, nachdem er sich sicher war, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Lucius lächelte und nickte, lief voran, sah aber zu, dass Harry ihm folgte. „Solltest du dich hier drin nicht zurechtfinden, ruf einfach nach Tibbs, er kann dich dann überall hin bringen,“ erklärte er als Erstes. „Du weißt, dass es darum geht, dass du nachholen kannst, was du bisher in der Schule versäumt hast?“ Harry nickte erneut. Ja, das wusste er und er war dankbar darum. Er wollte nicht schlechter sein, als nötig. Er hätte oft gern mehr gemacht, aber jedes Mal hatte ihm der Kopf so weh getan... „Gut, dann fangen wir heut Morgen mit Tränken an, da kann man sich am besten konzentrieren, Severus wartet schon im Labor, lass dich nicht von seiner Laune beeindrucken. Und wenn ihr fertig seid, dann wird er vermutlich mit Kräuterkunde weiter machen wollen, wenn ihr schon dabei seid. Ich habe auch schon einige gute Bücher raus geschrieben, die ihr sicher auch in eurer Bücherei habt für Fächer wie Magische Kreaturen und Geschichte, mit mir machst du dann später Verteidigung und Zaubersprüche, während Sev sich endlich allein in seinem Labor verbarrikadieren darf.“ „Und... Verteidigung?“, fragte Harry leise. Er wusste, es war eigentlich sein stärkstes Fach, aber er hasste es im Grunde, er mochte nicht kämpfen und er wollte auch kein Auror werden, und wenn sein Vater hundert Mal einer war, er hatte schon mehr als genug Blut und Tod gesehen, er brauchte nicht noch mehr davon. „Darin bist du gut genug,“ winkte Lucius ab. „So, wie im Duellieren auch. Immerhin hast du Draco mehrfach besiegt. Wir wollen uns auf die Dinge konzentrieren, wo deine Noten nicht so gut sind.“ Erleichtert nickte Harry, blieb stehen, während Lucius klopfte und ließ sich, als die Tür sich öffnete, in den Raum schubsen. Es war ein Labor, allerdings nicht so düster wie das in Hogwarts, es hatte mehrere hohe Fenster, moderne Arbeitsflächen und glänzende Kessel, selbst der Zutatenschrank schien besser ausgestattet. Severus hatte sich nicht mal umgedreht, als die Tür aufgegangen war, die Stunde für Potter (wie er so dumm gewesen sein konnte, das auch nur anzubieten, war ihm weiterhin ein Rätsel und die Erklärung seines Lovers war gleich noch etwas dümmer) war schon vorbereitet, er selbst hatte gerade den Wolfsbanntrank so weit, dass er noch ein paar Stunden simmern musste, dann aber fertig war. Konnte Potter ihn gleich mit zu seinem Streichelwolf nehmen. Wieder ein Weg gespart. Er würde heut noch genug Kopfschmerzen bekommen und sein Magen meldete sich auch schon wieder lautstark zu Wort. „Severus, Harry ist hier. Ihr könnt anfangen – und denk dran, sei nicht immer so schlecht gelaunt...“, Lucius zwinkerte dem Jüngeren zu, schob Harry neben seinen Lover und wandte sich um. „Ich seh euch Beide dann zu Mittag, es wäre schön, wenn ihr dann noch leben und mein Anwesen noch stehen würde.“ Severus knurrte nur, wobei er nicht so genau wusste, wen er anknurrte, er tendierte zu Lucius, aber sicher war er sich nicht mehr. Er wartete, bis die Tür zugefallen war, bevor er sich umwandte und Potter von Oben bis unten musterte. Der Junge war immer noch bleich und dürr und verschreckt, aber er sah trotzdem besser aus. Das war wohl das fehlende Kopfweh. Ob das Ganze auch so was gebracht hatte, würde er wohl erst jetzt dann erfahren. Er hatte einen Trank aus dem vierten Schuljahr gewählt, den Harry grausig versaut hatte – zusammen mit dem Klassenzimmer nebenbei bemerkt. Allerdings würde er es dieses Mal anders angehen und die einzelnen Zutaten mit beschreiben und ihre Wirkung aufeinander. Vielleicht würde es ja dann endlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Sir?“, fragte Harry vorsichtig. Er kam sich ein wenig fehl am Platze vor, wie er hier rum stand. Severus bemitleidete sich ein weiteres Mal selbst, nur konnte er dieses Mal noch nicht mal Dumbledore der falschen Ratte die Schuld geben, sondern nur sich selbst. Doch dann hatte er sich wieder im Griff und wandte sich zu Potter um, deutete auf den Arbeitstisch, der im sicheren Abstand zu dem Wolfsbann trank. Man konnte ja nie wissen... „Ich werde ein Mal erklären, was du zu tun hast, Potter,“ erklärte Severus knapp, deutete auf den Stuhl, wo ein Heft und Stifte lagen. Er hatte den Jungen lang genug beobachtet, um Muggelkulis zu besorgen, statt weitere Federn zu opfern, mit denen er nur riesige Tintenkleckse zu hinterlassen pflegte. „Ich werde ein Mal alle Zutaten, ihre Wirkung und die Kompatibilität mit anderen Pflanzen erklären, sowie ihre Zubereitungen, danach werden wir mit dem, was hier liegt, den Trank machen, den du vor den Ferien so großartig versaut hast, dass ich schon wieder das Klassenzimmer renovieren durfte! Das werden wir jeden Tag machen, bis ich Zutaten und Verarbeitung in deinen Schädel geklopft habe. Verstanden?“ Harry nickte, er erinnerte sich nur zu gut an dieses Desaster. Er hatte es versucht, es wirklich versucht, sich konzentriert, aber kaum nach der Hälfte war ihm schier der Schädel geplatzt und natürlich war sein dummer Trank in die Luft gegangen. Er hoffte wirklich, dass ihm das dieses Mal nicht wieder passieren würde. Er hörte zu, wie Snape Alles noch mal erklärte, schrieb mit, beobachtete, wie dessen lange, schlanke Finger über die verschiedenen mehr oder minder appetitlichen Zutaten strichen, die am Ende einen Trank ergeben sollten, der feuerresistent machte, zumindest für eine Weile. Laut Ron musste Charlie so was oft benutzen, im Drachenhort. Was ja auch logisch war. Severus beobachtete, sie Harry arbeitete, zur Abwechslung mal konzentriert und sogar interessiert, wenn er sich nicht irrte, aber das konnte auch nur Einbildung sein. Immerhin war das hier ein Potter. Er unterrichtete den Jungen etwa eineinhalb Stunden über die Zutaten, dann deutete er auf das eigentliche Rezept. „Hier ist genau beschrieben, was zu tun ist, selbst du solltest das jetzt zustande bekommen, ohne Andere in Lebensgefahr zu bringen.“ Und Harry schaffte es. Er freute sich wie ein kleines Kind, als der Trank etwas wurde und Snape hatte nur zwei Mal eingreifen müssen, um seine Rührgeschwindigkeit zu verändern. Es war im Grunde ganz einfach wenn man verstand, wie die Dinge miteinander reagierten. „Das ist tolerabel,“ stellte Severus schließlich fest. Es sah so aus, als habe er wenigstens nicht gegen die Wand geredet, denn dann wäre er wohl wirklich sauer geworden. „Füll es in die Flaschen ab, es ist brauchbar, danach gehen wir durch die Gewächshäuser, nimm Block und Stift mit, wir werden weiter an der Verwendbarkeit von bestimmten Pflanzen arbeiten.“ Harry nickte, vorsichtig füllte er die Sachen ab, reihte die Flakons auf und folgte Snape, er hörte weiter zu, merkte sie die Pflanzen und wie man sie zu versorgen hatte. Es war, wie bei den Tränken, eigentlich wirklich einfach, wenn man die Geduld mitbrachte, nachzudenken. Einige der Pflanzen zeigten sich sogar, nach einer Weile, anhänglich wie Hunde und ließen die Köpfe hängen, wenn man weiter ging. Severus beobachtete seinen Schüler vom Eingang des Gewächshauses aus. Potter stellte sich wirklich alles Andere als dumm an, er war sogar, entgegen seines Rufes, sehr, sehr vorsichtig und geduldig, er machte, was man ihm sagte, was fast schon erschütternd war und er machte es auch noch ordentlich. Nun, zumindest wurde Potter damit in dem Jahr hoffentlich nicht so katastrophal abschneiden, wie die Jahre davor. Das machte er sich hiermit zu seinem persönlichen Ziel, wenn er den Bengel schon unterrichtete, in seiner wenigen Freizeit, erwartete er zumindest Ergebnisse, die mit denen von Draco gleich zogen. „Komm jetzt,“ befahl Severus knapp. „Das Mittagessen wird gleich serviert und danach wartet noch eine Liste von St. Mungos mit hochkomplizierten Tränken, die ich abzuarbeiten habe!“ Harry nickte, er sammelte die Arbeitsgeräte wieder ein, wusch sie und legte sie an Ort und Stelle zurück, bevor er Stift und Block wieder an sich nahm und dem Tränkemeister folgte, in einen kleinen Salon, ähnlich dem, in dem auch seine Großeltern und sie immer aßen, ein Familienzimmer hatte sein Dad es genannt, der große Saal wurde nur bei Gästen oder bei Feiern benutzt. Wie zu seinem Geburtstag. Lucius sah auf, als die Beiden kamen, Harry mit einem Block unter dem Arm, Severus mit kühlem, aber wenigstens nicht zornigem Gesicht, das Haus stand noch, beide lebten, es musste also ziemlich gut gelaufen sein, schloss er amüsiert. „Ich sehe, ihr lebt?“ „Offensichtlich,“ knurrte Severus nur zurück, setzte sich und belud erst mal seinen Teller. Zu seinem Entsetzen war es nicht das übliche, feine Essen, was sonst hier aufgetischt wurde, sondern Spaghetti mit roter Soße. Toll, wirklich! Das würde er Lucius heimzahlen, spätestens heut Abend! Der Andere wusste genau, dass er Spaghetti und Pizza nun wirklich nicht mochte! „Und ab jetzt ist er dein Job!“ Lucius grinste, als er das hörte. „Das weiß ich,“ meinte er nur, lächelte Harry dann an. „Denk dir nichts, er ist immer so gut gelaunt, das ist seine Art zu sagen, dass alles in Ordnung ist, Sorgen muss man sich immer erst dann machen, wenn er anfängt, nett zu werden – oder alternativ sauer. Aber das hast du sicher auch schon raus gefunden.“ Der Rest der Ferien ging friedlich vorbei, sogar richtig schön, wie Harry feststellte. Zumindest in seinen Augen, auch, wenn Ron herum grummelte, dass er viel zu viel lernen musste und dann auch noch mit Snape und Malfoy Senior. Die Sache mit Draco hatte auch mehrere Wochen gebraucht, bevor Ron sich mit dem Konkurrenten um ihre Freundschaft abgefunden hatte. Aber Harry mochte Draco wirklich, denn wo der Rotschopf immer laut und abgedreht war, behielt Draco die Ruhe und er hatte jetzt schon einige der Sprüche seines Vaters perfekt drauf. Und ihm persönlich machte das Lernen ja auch Spaß, nun, wo es ihm nicht mehr nur Kopfweh verursachte. Harry liebte es, wie langsam alles einen Sinn zu ergeben begann, die Pflanzen und die tierischen Zutaten in den Tränken, es ergab einen Sinn, wie sie zusammenspielten und wirkten, was sie erreichten. Auch waren Pflanzen nicht mehr Horror, so wenig wie Tränke, es machte Spaß, richtigen echten Spaß. Sein Dad zog ihn immer auf, weil er inzwischen auch in seiner Freizeit gern im Tränkelabor der Potters verschwand, wo er seiner Großmutter half, Heiltränke herzustellen. Er mochte seine Oma wirklich, langsam begannen sie auch, ein normales Verhältnis aufzubauen, auch, wenn er immer noch zurückhaltend war. Es war Harry wirklich schwer gefallen zu akzeptieren, dass das alles mehr sein sollte, als ein vollkommen verrückter, wenn auch schöner Traum. Dass auch ihm mal was Gutes wiederfahren konnte, Gerechtigkeit nicht nur für Andere galt. Auch Hermine hatte ihm zu seiner Familie gratuliert und war entsetzt über das, was Dumbledore offensichtlich getan hatte, denn das hatte sogar im Ausland, wo die Hexe mit ihren Eltern den Urlaub verbrachte, die Runde gemacht. Na ja, heut würde er sie ja wiedersehen. Er sah zu seinem Dad und seinen Großeltern, die da standen, am Gleis, wo gerade der Zug eingefahren war. Es wurde Zeit. Ron würde sicher auch bald da sein. James lächelte seinen Sohn an, drückte ihn an sich, so, wie Sirius und Remus auch. „Und vergiss ja nicht, mir zu schreiben,“ grinste er, übergab Harry seine geschrumpften Koffer sowie den leeren Eulenkäfig. Hedwig war voraus geflogen. Harry erwiderte die Umarmung, nickte dann. „Ich... bis Weihnachten,“ murmelte er. Er wollte nicht gehen, er hätte nichts dagegen gehabt, dass es blieb, wie es war, dass er bei seinem Dad hätte bleiben können, aber das ging nun mal nicht. Er würde den Anderen nur an Wochenenden in Hogsmeade sehen, wenn der Zeit hatte, oder ihm Briefe schreiben müssen. Aber das erste Mal freute er sich richtig auf Weihnachten, es würde Weihnachten mit seiner Familie, mit seiner richtigen Familie sein. James grinste: „Und denk dran – treib sie alle in den Wahnsinn, Snivvie allen voran!“ Oh, was würde er darum geben, selbst noch mal so jung zu sein, wie sein Junge und die Schule erneut mit seiner Truppe in Angst und Schrecken versetzen zu können! Das wäre himmlisch! Aber gut, er versetzte seine Auroreneinheit in Angst und Schrecken, das war fast genauso gut. Und er tat es mit Siri zusammen, statt mit Remus der immer bremsen wollte und mit Severus, der schon damals eine Spaßbremse schlimmer als der Werwolf gewesen war. Denn den hatte er auch früher schon nur bedingt gemocht. Harry lächelte nur gezwungen. Das war eines der wenigen Themen, die er fürchtete. Er mochte Snape, er mochte den Mann wirklich, der einen guten Teil der Ferien geopfert hatte, um ihm zu helfen. Nie würde er diesen ärgern. Aber sein Vater war oft gemein zu diesem, Remus hatte gemeint, dass das auch noch mit den veränderten Erinnerungen zusammenhing und mit einigen anderen Fakten, die es nun mal nicht gerade leichter machten. Und die Tatsache, dass die Beiden nie wirklich dick befreundet gewesen waren. Er winkte den Anderen, umarmte Sirius ein weiteres Mal und ging in den Zug, wo er sich ein Abteil suchte, das er blockierte. In den Ferien hatte er auch andere Freunde von Draco kennen gelernt und einen guten Teil mochte er auch gern. Er hatte nicht vor, in der Schule so zu tun, als würde es nicht stimmen, er musste nichts verstecken, immerhin war Dumbledore nicht mehr dort. Nein, im Gegenteil. Niemand Anderes als Lucius Malfoy hatte den Job als Direktor bekommen und er war wenig begeistert darüber gewesen, aber er hatte angenommen, denn es war eine Beförderung, wenn auch eine, die schlecht bezahlt wurde, doch er konnte Kinder schützen. Harry hatte sich gefreut, als er das erfahren hatte, wirklich und ehrlich. Er mochte Dracos Vater sehr, sehr gern und manchmal beneidete er den Anderen um die ruhige Art seines Dads, die er bei seinem Eigenen so vermisste. Ja, er liebte seinen Dad, das tat er wirklich. Aber es war so schwer. Einfach nur mit ihm zu reden, richtig, ernsthaft, schien so gut wie unmöglich. Über seine Ängste oder über das, was geschehen war, vor allem durch Cedrics Tod. Eher würde er mit Lucius darüber reden, selbst mit Severus, aber ... nicht wirklich gern mit seinem Vater. Dann noch eher mit seinen Großeltern. Oder Remus. Mit geschlossenen Augen lehnte Harry sich zurück. Es war toll, eine Familie zu haben, aber trotzdem... er fühlte sich oft verpflichtet, den Anderen was vorzuspielen, damit sie sich keine Sorgen machen würden, er konnte immer noch nicht sein, wie er wollte. Dad erzählte ihm immer noch, wie toll es wäre, würde er auch Auror werden. Dem Älteren zu sagen, dass das seine persönliche Horroraussicht war, brachte er nicht übers Herz. Dabei würden andere Dinge ihn viel mehr reizen. Tränke, albern, wie es sich anhörte. Heilen. Irgendwas, das keine Gewalt beinhaltete. Davon hatte er genug für mehrere Leben gesehen und immer noch Alpträume. Und Angst. Noch etwas, was er niemandem gesagt hatte. James war kein Vater zu dem man ins Bett kriechen konnte, wenn man schlecht geträumt hatte, was er dauernd tat. Von seinem Onkel, von den Ereignissen beim magischen Turnier, von seiner Angst unter Wasser zu geraten und keine Luft mehr zu bekommen. Oft ging es so weit, dass er sich an den einzig sicheren Ort flüchtete, den er kannte – einen Schrank. Wenn er nachts aufwachte, konnte er oft nicht mehr einschlafen, er war schweißgebadet und zitterte, also duschte er sich und verkroch sich meist in seinen Kleiderschrank, bis er sich wieder beruhigt hatte. Peinlich für einen Jungen in seinem Alter, aber zu seinem Vater gehen... das konnte er sich nicht wirklich vorstellen. Mit James mochte man Pferde und Kühe stehlen können – aber ernst reden ... eher nicht. Aber man schien ja immer zu wollen, was man nicht haben konnte, denn Draco würde Einiges darum geben, jemanden wie James zum Vater zu haben. Und Ron und die Zwillinge auch, wenn er so darüber nachdachte... Vielleicht war es doch einfach nur er, der falsch gepolt war, in mehrfacher Hinsicht nicht richtig tickte. Er schloss die Augen, doch in dem Moment wurde schon die Abteiltür aufgerissen. Harry fuhr zusammen und musste sich am Sitz festklammern, um die Hand nicht vors Gesicht zu reißen, doch da schlangen sich schon Arme um seinen Hals und er sah eine Mähne dunkler Locken. „Mine“, stellte er fest, erwiderte die Umarmung kurz, bevor er sie löste und dem Mädchen half, ihre Koffer am Netz abzustellen. „Harry! Du siehst viel besser aus, als sonst! Das ist wirklich gut! Und du hast deinen Dad wieder! Wie ist es so, eine Familie zu haben? So, wie du es dir gewünscht hast? Und wie waren die Tränkestunden in den Ferien? Ist Malfoy wirklich dein Freund geworden? Und die Zwillinge! Du Verrückter hast nicht dein ganzes Geld in deren...?!“ „Mine,“ lachte Ron, drückte seine Freundin auf die Bank zurück. „Lass Harry doch um Himmels Willen antworten und hol von Zeit zu Zeit Luft! Er hat dir doch auch immer geschrieben!“ „Ja, aber warum ist Harry dann nicht draußen? Wenn sein Dad...?“ „Sirius, Remus und er müssen zur Arbeit,“ gab Harry ruhig zurück. „Sie haben mich her und in den Zug gebracht, dann mussten sie gehen,“ rechtfertigte er seinen Vater. „Sonst hätt ich sie dir vorgestellt, aber sie wollen versuchen, beim nächsten Hogsmeade Wochenende da zu sein. Dann kannst du sie kennen lernen...“ Hermine runzelte die Stirn, musterte Harry eine ganze Weile. Nun, rein körperlich sah er besser aus und er hatte gesunde Farbe im Gesicht, aber etwas stimmte trotz und alledem nicht, aber gut, das würde sie auch noch raus bekommen. „Schade, dass Remus nicht mehr unterrichtet. Oder Sirius... das hätte sicher Spaß gemacht.“ „Das stimmt!“, grinste Ron sofort, der bei der Idee Feuer und Flamme war. Denn Harrys Dad und Sirius waren einfach nur cool und der Unterricht bei Remus hatte im vorletzten Jahr einfach nur Spaß gemacht, riesigen Spaß. Harry lächelte etwas schief. Er wusste selbst nicht, ob er dankbar war, dass sein Vater nicht unterrichtete, oder nicht. „Sie... wollen Dumbledore fangen,“ erklärte er leise, sah dann wieder aus dem Fenster, wo Lucius Malfoy immer noch stand, seine Hand auf Dracos Schulter, ihm etwas ins Ohr flüsternd, woraufhin der Blonde seine Augen verdrehte und in den Zug stieg. Und das tat der Andere, obwohl sie sich spätestens beim Abendessen eh wiedersehen würden. Das hatte der Langhaarige jedes Jahr getan. „Und Voldemort.“ Dass Ron zuckte, beachtete Harry nicht. „Na, immer noch besser, als wenn Jemand mal wieder verlangt, dass du das machen musst,“ gab Hermine nur zurück, sah warnend zu Ron, der zu einer sicher dummen Antwort ansetzen wollte. „Wär doch toll, wenn das Schuljahr zur Abwechslung mal friedlich verlaufen würde, oder?“ „Ja,“ gab Harry hoffnungsvoll zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)