Die Liebe blutet in der Nacht von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ein schweres Seufzen wich über Seras Lippen. Sie saß auf der Dachterrasse des Anwesens und hing über dem Geländer. ES war eine tiefe Vollmondnacht, mit einem Hauch von Romantik. Doch sie konnte nicht schlafen. Es war eine Nacht, geschaffen für Vampire. Ruhig und sie schien unendlich. Die Blonde biss sich ungeduldig auf ihrer Unterlippe herum. Ihre roten Augen ruhten auf dem Gelände, das schwarz und still da lag. Wieder seufzte sie. Es war ihr aus einem ihr unerklärlichem Grund verwehrt, zu schlafen. Eine kühle Brise wehte ihr um die Nase und Seras schloss die Augen. Sie schlief Nachts selten, aber heute war sie müde und ausgezehrt. „Du solltest schlafen, wenn du dich so müde bist.“ Sie sah sich um und lächelte. „Meister! Aber ihr schlaft doch auch nicht.“, erwiderte sie dem Schwarzhaarigen, der aus einem Schatten trat. „Mag sein, aber ich schlafe auch tagsüber. Walter berichtete mir, dass du seit Tagen wach wärst.“ Seras nickte. „Ja, aber... Ich weiß nicht. Ich bin müde, aber... Schlafen scheint mir unmöglich.“ Wieder legte sie die Arme über das Geländer und starrte auf den Mond über ihr. „ES ist eine schöne Nacht, Herr.“ „Das ist wahr.“ Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen und entblößte seine Reißzähne. „Wie in der Nacht, als du meine Untergeben wurdest, Kleine Seras.“ Sie lächelte verträumt und nickte. „Ja, Meister. Diese Nacht war etwas ganz besonderes. Ich werde sie wohl nie vergessen.“ Es war, als würde das Mondlicht sie betrunken machen, denn in seiner Nähe fühlte sie sich beschwingt. Der weiße, klare Vollmond warf sein Licht auf die beiden Vampire, die nebeneinander am Geländer der Dachterrasse lehnten. Schweigen trat ein und Seras fühlte das Verlangen, sich an Alucards Schulter zu lehnen. Doch sie wagte es nicht, es bestand ja die Möglichkeit, dass er sie weg drücken würde. Das wäre unerträglich für sie. Sie fühlte sich so von ihm angezogen. Aber ob dies wirklich die Schuld des sanften Mondlichtes war, wusste sie nicht. Doch sie vergaß, dass er in der Lage war zu hören, was sie sich dachte. So hob er den rechten Arm und legte ihn um ihre Schulter. ER zog sie bestimmt, jedoch sanft, an sich, woraufhin sie erschrak. „Meister...“ Er grinste und sah in ihre großen, roten und unschuldigen Augen. „Das hast du dir doch gewünscht...“ Seras keuchte beschämt auf. Sie hatte doch tatsächlich vergessen, dass er Gedanken lesen konnte... Es war ihr peinlich, denn so wusste er ja, was sie dachte. Er wusste es immer... Und schon oft hatte sie in Gedanken geschwelgt, in Gedanken über ihn... Wie er sie im Arm hielt, so wie jetzt... Wie er mit seinen Fingern über ihre Haut fuhr... Und wie es wohl wäre, wenn er sie küssen würde, wie es wäre, wenn er sie lieben würde... Als sie wieder zu ihrem Herrn sah, bemerkte sie, wie er wissend grinste. Röte schlich sich auf ihr Gesicht. Doch er schien eher geschmeichelt. Alucard drückte sie ein Stück enger an sich und nahm ihre Linke Hand in seine. „Seras, du weißt... Es darf nicht sein...“, wisperte er kaum hörbar. Beschämt, aber auch enttäuscht nickte sie. „Außerdem bin ich viel zu alt für dich.“ Nun musste Seras lachen. Sie genoss den zarten Körperkontakt zu ihrem Meister. Ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter und wieder seufzte sie. „Wirklich eine wunderschöne Nacht heute...“; murmelte sie. Ein Nicken Seitens Alucard. Sein Grinsen stand noch immer auf dem Gesicht, doch es wurde schwächer. Dann, ganz spontan, drehte er sie zu sich und schaute ihr in die roten Augen. Sanft zog er sie in eine Umarmung, drückte sie fest an sich. Die Blonde schlang ihre Arme um seinen Oberkörper und genoss diese Zärtlichkeit, die sie nie vorher von ihm bekommen hatte. Lächelnd sah sie hoch zu ihm, direkt in seine roten, kalten Augen. Seine Hand fuhr zu ihrer Wange und strich sanft über die weiße Haut. Er kam ihr immer näher, sie spürte seinen heißen Atem auf ihrem Gesicht. Endlos scheint uns das Verlangen uns zu lieben, bis wir fallen, doch zu denken, dass es Glück gibt, ist der größte Trug von allen. Unsre Zeit wird schon vorbei sein, bevor du und ich es wissen und kein Mond, kein Sternenregen kann die Bitternis versüßen. Zwischen unsre Lippenpaare passt kaum mehr ein Blatt Papier, alles was wir tun können ist verlieren. Alucard beugte sich zu seiner Draculina herunter. Wie lang war es her, seit er jemanden so nah an sich heran gelassen hatte? Wie lang war es her, seit er das letzte mal den süßen Geschmack einer Frau auf den Lippen getragen hatte? Wie es ihm schien, eine Ewigkeit. Der Vampir legte seine Lippen auf die seiner Untergebenen und begann, sie verführerisch zu küssen. Wenn er eins beherrschte, dann das Verführen von Frauen. Neckisch glitt er mit der Zunge in ihren Mund, strich über ihre Fangzähnen und schnitt sich an ihnen. Der Geschmack von Blut machte es nur noch intensiver. Jähe Zuneigung für Seras flammte in ihm auf und ließ ihn sich wünschen, dass das hier nie enden würde. Er fuhr mit der Hand in ihr Haar, drückte seinen großen, muskulösen Körper an ihren und tat sich an ihrem süßen Geschmack gut.Ihre Lippen waren so weich... Ihr Körper war zerbrechlich und zart, der Körper einer Frau. Seine freie Hand wanderte über ihren Rücken zu ihrer Hüfte, umschlang diese und drängte sie dazu, die letzten Millimeter zwischen ihren Körpern zu schließen. Ihr süßer Duft betäubte ihn, seine Vernunft war schon längst vergessen. Die Hand in Seras Haar wanderte zärtlich zu ihrem Hals, strich über die weiche Haut. Alucard ließ von ihren Lippen ab und wanderte langsam, geradezu quälend, zu ihrem Hals. Der pure Geschmack ihrer Haut trieb ihn in den Wahnsinn, ließ ihn sich wünschen, er dürfte sie lieben, sie verwöhnen. Seine Zunge fuhr zu ihrer Halsbeuge, wo er dann mit seinen langen Reißzähnen zarte, rote Striche hinterließ. Seras Atem beschleunigte sich und sie keuchte auf, als er die Zähne langsam in ihrem Hals versenkte. Er schmeckte ihr Blut, ließ von ihr ab, um sie an einer anderen Stelle erneut zu beißen. Voller Geduld vollzog er dies mehrere Male, bis von ihrem Hals der rote Lebenssaft tropfte und über ihre Brust floss, wo das Blut rote, hauchdünne Bahnen hinterließ. Langsam ließ er von ihr ab und sah Seras in die Augen. Sie sah ihn ungläubig lächelnd an. Er legte sein übliches Grinsen auf und trat einen Schritt zurück. „Es ist wohl mit mir durch gegangen...“, sagte er leise und sah hoch zum Mond. „Ich glaube, du solltest jetzt doch wieder in dein Zimmer gehen, Kleine Seras...“ Die Vampirin nickte nur und ging, mit den Fingern auf den Lippen, wieder in das Anwesen hinein. So stand Alucard allein auf dem Dach und hing seinen Gedanken nach. Wir sind uns so fern, so nah, wir sind uns so fern, so nah, so fern und doch so nah. Es gibt nichts mehr zu gewinnen, alle Waffen liegen nieder, alle Fahnen sind gesunken und verstummt sind alle Lieder. Zwischen unsre Lippenpaare passt kaum mehr ein Blatt Papier, alles was wir tun können ist verlieren. Es war für den Vampir unglaublich, wie gut sich das Ganze angefühlt hatte. Er hatte sich jedoch hinreißen lassen... Er hätte das nicht zulassen dürfen... Denn jetzt würde er der kleinen Vampirin, die so naiv liebenswert war, wohl nicht mehr widerstehen können. Doch ein alter Vampir wie er würde sich doch wohl nicht in eine kleine Anfängerin verliebt haben? Verlebt war wohl zu hoch angesetzt. Er mochte sie, doch war ihm noch nicht bewusst, in welchem Maße. Das würde sich wohl bald heraus stellen, denn aus dem Weg gehen war bei ihr so gut wie unmöglich. Aber er bereute es nicht, sie geküsst und berührt zu haben. Er würde es nie bereue. Denn Ihre Gedanken und seine waren gar nicht so verschieden. Es verlangte ihm nach ihr, seit langem schon. Doch sonst konnte er sich stets beherrschen, stark bleiben. Nur in Vollmondnächten machte es ich schwächer. Dieser verdammte Mond. Er war so schön, einfach wundervoll, doch machte die Nächte erst besonders. Wir sind uns so fern, so nah, wir sind uns so fern, so nah, Wir sind uns so fern, so nah, wir sind uns so fern, so nah, so fern und doch so nah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)