Family Chaos von Heuleeule (Der Vater und die Tochter) ================================================================================ Kapitel 7: Die große Liebe -------------------------- Ein Schrei erhallte durch die Hütte und ein lauter Knall. Yuriy hatte, bevor Rei und er einschliefen, sich an seine Liebste gekuschelt. Er erhob sich schnell, zog sich einen Bademantel an, um nicht nackt in das Zimmer seiner Tochter zu rennen. Es war gegen 7 Uhr morgens und ihn wunderte es, dass sie jetzt schon wach war. Doch als er in ihr Zimmer kam, seufzte der Russe schwer auf. Tyra stand neben ihrem Bett und hielt eine Decke vor sich. Eigentlich trug sie einen Pyjama, dennoch machte ihr diese Situation, in jener sie sich gerade befand, panik. Denn vor ihr saß auf dem Boden ein nur in Boxershorts gekleideter Gou, der sich seine schmerzende Wange rieb und die Augen zugekniffen hatte. "Tyra...", murmelte Yuriy ruhig und sah seine Tochter an. "Was? Papa, der lag in meinem Bett!!! Dieser perverse Hund... Schmeiß ihn bitte raus!" "Leg die Decke zur Seite, du hast doch einen Pyjama an. Außerdem hat er doch gar nichts gemacht, oder?" "Er hat mich angefasst!" "Nun beruhige dich. Gestern habe ich dich auch angefasst. Bei der Umarmung auf dem Wildpferd..." "SEI STILL!!!", schrie die Rothaarige mit den Schwarzen Stähnen, deren Haare total durcheinander waren, und verpasste ihm noch eine Kopfnuss. "So, das war nun wirklich zu viel, Ty..." "Ja ja, schon gut. Ich geh jetzt runter und trinke meine Milch!" Knurrend tabste sie an Gou und ihrem Vater vorbei die Treppe hinunter. "Deine Tochter hat wirklich einen harten Kern. Kann man den nicht irgendwie knacken?" "Bestimmt. Aber find das mal selber heraus. Ich weiß es ja selber nicht", Yuriy zuckte mit den Schultern und ging in sein Schlafzimmer, um Rei einen Kuss zu geben. "Guten Morgen, Schatz", hauchte sie leise und lächelte ihn an. "Hey, Süße. Entschuldige, dass du geweckt wurdest. Mal wieder ein kleiner Streit seitens Tyra Ren und Gou. Magst du noch etwas schlafen?" "Nein, aber dösen. Kommst du nochmal ins Bett?", fragte sie lieb. Natürlich wies Yuriy nicht ab und legte sich zu seiner Freundin. Er legte die Arme um sie und beide schlossen noch etwas die Augen, während sie zusammen kuschelten. Tyra saß unten in der Küche auf einen Stuhl und trank aus einer gemusterten Tasse ihre tägliche Ration an Milch. Stur starrte sie nach draußen als wenn sie erahnte, dass gleich ein gewisser Halbrusse in die Küche kam und sie auf den Vorfall von eben ansprechen würde. Dennoch blieb es eine lange Zeit still. Verwundert schaute die Russin doch auf um zu prüfen, ob er sich nicht heimlich hinein geschlichen hatte. Doch dies war nicht der Fall. Sie hatte nun also ihreRuhe für einige Zeit. Tyra sah nach draußen. Es hatte in der Nacht ein wenig geschneit und draußen lag jetzt 4 cm mehr Schnee wie am Tag zuvor. Die Sonne drang nicht durch die Wolken hindurch und so war es draußen noch etwas dunkler. Von der Temperatur schätzte sie draußen ungefähr - 25 Grad Celsius. Dann fiel ihr etwas auf. Sofort stand sie auf, als sie ihre Tasse abgestellt hatte und ging ins Wohnzimmer. Sie nahm Holz aus einem Eimer und warf es in die kleine, lodernde Flamme des Kamins. Sofort wurde das Feuer wieder größer und es wurde wärmer in der Hütte. "Feuer kann dein schlimmster Feind, aber auch dein bester Freund sein. Und ich möchte viel lieber dein bester Freund sein", flüsterte eine Stimme hinter ihr. Sie spürte eine Umarmung und seufzte schwer, statt um sich zu schlagen. "Gou, lass das. Wir waren einst Feinde. Und ich kann dir nicht verzeihen. Du hast mich zu sehr beleidigt." "Hey, du kannst es mir nicht übel nehmen. Im ernst. Du warst zwar schon immer sehr schlank, aber du warst nie so hübsch wie heute. Deine komischen Spangen im Haar, die Brille damals... du warst nicht wirklich mein Typ", flüsterte der Grau-schwarzhaarige ihr ins Ohr. Aufgebracht stand die 15-Jährige auf, als sie sich von ihm losriss. Sofort stand sie vor ihm und schrie ihn erneut an. "Das war ja klar... Ihr Kerle achtet ja auch nur aufs Aussehen! Der Charakter ist euch scheiß egal nur, dass sie gut aussieht, um sie gut ins Bett zu kriegen. Und irgendwo rennt dann etwas viel Schöneres herum, dann verlässt man seine Freundin für die andere. Ihr Kerle seid so krank! Mein Vater ist normal. Und darum ist er mein Vorbild. Er würde niemals so etwas tun. Lass mich einfach in Ruhe! Ich hasse dich!" Und dann rannte sie so schnell es ging hinaus in den Schnee. Tränen rannen ihr mittlerweile über die Wangen und sie schniefte stark. Sie rannte und rannte lange Zeit, bis sie in den Schnee fiel und einfach darin liegen blieb. Yuriy stand mit Rei einige Stunden später auf. Während sich die Chinesin im Bad frisch machte, bereitete er unten in der Küche das Frühstück vor. Außer ihm waren in der Küche auch Kai und Gou. "Guten Morgen. Na, gut geschlafen?", fragte der ältere Halbrusse und grinste breit. Schien, als hätte er die Nacht viel mitbekommen. Rot im Gesicht nickte der Rothaarige ruhig. "Ja, sehr sogar. Danke... Wo ist eigentlich Tyra Ren?" Plötzlich stockte der Jügste im Raum und sah zu Yuriy. "Herr Ivanov... Ich meine, Yuriy... Tyra Ren ist abgehauen. Wegen mir", murmelte er leise und senkte den Blick. Er kam sich irgendwie sehr schuldig vor. "Was ist denn wieder passiert? Wieder einmal ein Streit?" "Na ja, aber ich musste ihr ja die Wahrheit sagen, dass sie schöner geworden ist, oder Papa." Darauf nickte dieser. Nur der Russe sah ihn perplex an. "Tyra hasst es, wenn jemand nur auf ihr aussehen schaut und sie dabei total vergisst. Das habe ich ihr auch damals gelehrt. Männer, die nur aufs aussehen schauen, die halten nicht lange. Nur Jungs, die ein Mädchen vom ganzen Herzen lieben, sind wahre Kerle. Ich glaube, selbst ich habe mich in dich getäuscht, Gou", dann wand er sich ab und verließ die Küche. "Ich wollte sie nur schützen...", murmelte Yuriy verzweifelt und setzte sich auf eine der untersten Treppenstufen. Plötzlich setzte sich jemand neben ihn. "Hey, Schatz. Was hast du?", fragte die Schwarzhaarige, die ihre Haare nun offen trug und einen Bademantel von ihm trug. "Tyra ist irgendwo da draußen... Sie ist abgehauen. Meine Tochter erträgt es nicht, wenn ein Junge ihr seine Liebe gesteht und dabei nur auf das Äußere sieht." "Das ist ja furchtbar. Yuriy, wir sollten sie suchen..." "Nein, ICH werde sie suchen. Ich denke, ich finde sie schnell. Weit kann sie nicht gegangen sein. Außerdem braucht sie sicher ihren Vater viel mehr, als jemand anderen. Schon gar nicht Gou", vorsichtig stand der Russe auf, küsste Rei sanft auf die Lippen und ging nach oben, um sich Wetterfeste sachen anzuziehen. Nur noch in die richtigen Schuhe schlüpfen und dann ging es los. Seine Freundin winkte ihm noch nach. Draußen herrschte ein gewaltiger Schneesturm, der nicht zu Enden vermochte. Dennoch lag eine Gestalt leicht eingeschneit am Boden und schluchte etwas. Plötzlich bemerkte sie etwas und sah vorsichtig auf. Ihr Gesicht war schon richtig rot und ihr Atem erschuf Dampf in der Luft. "Ty!", rief eine Stimme und plötzlich spürte sie warme Hände unter sich. Tyra Ren wurde hochgehoben und sie schmiegte sich an die Person, welche sie gerettet hatte. "Papa... Es tut mir Leid. Ich bin einfach ausgerastet. Es war nur..." "Ich weiß. Gou hat mir alles erzählt. Ich habe ihm auch gleich verklickert, dass er so gar nicht an dich rankommt. Du hattest mal wieder Recht. Er hat sich kaum verändert." Yuriy zog seine Tochter näher an sich und stapfte zurück zur Hütte. Es war gar nicht so weit weg gewesen. Dennoch war es ein beschwerlicher Weg von dem Platz, wo sie gestürzt war und der Hütte, aufgrund des Schneesturms. Doch schon bald kamen sie ins Warme. Rei lief sofort zu ihnen und half sofort Yuriy, indem sie Tyra stützte. "Yuriy, ist alles okay mit dir? Du hast sie ja Gott sei Dank schnell gefunden." "Ja. Sie lag mitten im Schneegestöber. Aber das ist egal. Setz sich doch bitte an den Kamin, Süße", meinte er zu seiner Tochter. Die Schwarzhaarige half ihr bis dorthin und dann folgte sie ihrem Schatz in die Küche. Gou und Kai waren verschwunden. Sie waren nach dem Frühstück sofort nach oben gegangen für eine wichtige Besprechung. Aber das Thema wusste keiner. "Ist bei dir auch alles okay? Du siehst ziemlich fertig aus. Soll ich Tyra schnell etwas holen?" "Sie soll meinen Bademantel anziehen. Ich mach ihr schnell eine heiße Suppe fertig." Sie nickte und rannte sofort nach oben. Yuriy ging in die Küche und kochte schnell eine Suppe. Zwischendurch machte er seiner Tochter auch noch einen Tee fertig. Auf einem Tablett bereitete er alles vor. Nachdem er mit allem fertig war, trug er das Tablett zu Tyra. Diese saß auf dem Sessel im Bademantel und Decken umwickelt. Sie war wirklich warm eingepackt. Daneben auf dem Sofa saß Rei. Er stellte das Tablett neben ihr auf einer Ablage ab. Leicht zitternd und ihm in die Augen schauend, meinte sie,"Vielen Dank, Dad..." "Keine Ursache", meinte dieser und setzte sich neben seine Freundin. Beide sahen sich an und sie konnten nicht anders, als sich liebevoll zu küssen. Tyra lächelte, als sie dies sah. "Papa... Du bist richtig Glücklich mit ihr, oder? Willst du sie mal heiraten?" Bei den Worten stockten beide und sie sahen sich gegenseitig an. "Nun ja... Daran haben wir noch gar nicht gedacht. Aber keine Panik, dass schaffen wir schon", zwinkerte der Rothaarige ihr zu. Die Chinesin kuschelte sich an ihn und schloss die Augen sanft. "Ja, eine Hochzeit... Das wäre traumhaft." "Und ich hätte auch schon Pläne dafür", grinste Tyra und sah ihren Vater an. "Hm... Das klingt unheimlich. Aber nun gut, ich traue dir." Und am diesem Nachmittag wurden noch viele Pläne und Ideen von der Russin in Gedanken geschmiedet, um die Hochzeit vorzubereiten. Dann darin... war sie eine Meisterin! Es würde eine schöne Hochzeit werden. Und dann wären sie eine perfekte Familie mit Vater, Mutter und Tochter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)