Family Chaos von Heuleeule (Der Vater und die Tochter) ================================================================================ Prolog: Tyra Ren ---------------- Es war eine eiskalte und stürmische Nacht in Russland. Kälter noch, als in all den Jahren zuvor. Ich wusste es noch ganz genau. Es war Mitternacht, denn ich hörte hier die Glocken der Kirche in der Nähe durch die geschlossenen Fenster läuten. Ich schaute wieder zu meiner Freundin und versuchte sie zu beruhigen, so, wie wir es zusammen gelernt haben in den Kursen zuvor. Sofort hielt ich fest ihre Hand, als sie anfing zu weinen. Wir waren in dieser Nacht im Krankenhaus. Meine Freundin würde bald ein Kind bekommen. Schon das zweite von uns und es sollte genau wie unser erstes Kind etwas ganz Besonderes werden, das wusste ich. Dennoch gab es heute ein paar Schwierigkeiten. Denn die Geburt zog sich in die Länge. Bereits mehr als zwölf Stunden hatte sie ihre Wehen und es schien, als wären ihre Schmerzen nun langsam unerträglich. Die Ärzte halfen ihr so gut es ging und ich unterstützte sie, soweit es mir selbstverständlich möglich war. Es dauerte noch eine ganze Weile. Ich sah nicht auf die Uhr, schätzte aber, dass noch etwa eine Stunde verging, bis sie anfingen, das kleine Baby aus meiner schwer atmenden Freundin zu holen. Immer wieder riet ich ihr, meine Atemübungen nachzuahmen, was ihr schwer fiel, dennoch sah ich ihre Bemühungen an. Sie hielt meine Hand fest, sehr fest. Es fühlte sich an, als würden meine Knochen brechen. Dennoch versuchte ich meine eigenen Schmerzen zu verdrängen, denn schließlich hatte sie noch viel stärkere, als ich es mir jemals zu träumen gewagt hätte, so die Worte unserer Kursleiterin Frau Bobrowa. Ich hörte die verschiedensten Geräusche im Raum, die nicht mehr einzuordnen waren, während ich nur den gequälten Blick meiner Freundin betrachtete. Doch nach einem heftigen Schrei spürte ich an ihrem Griff, dass sie lockerer wurde. Also streichelte ich ihre Hand und sah ihr in die ihre nun geöffneten Augen. Ihre Lippen verformten sich zu einem süßen Lächeln und ich erkannte, wie erleichtert sie nun war. Die Ärzte gratulierten uns zu einem weiteren Mädchen und übergaben das kleine, zerbrechliche Wesen der Mutter. "Schau nur, Yuriy... Es ist wieder ein Mädchen geworden. Sie ist so wunderschön. Dennoch hatte ich eigentlich den Namen Ren geplant." "Wir könnten sie doch trotzdem Ren nennen. Wie fändest du denn einen Doppelnamen? Ich fände... Tyra Ren wirklich schön", ich sah sie dabei an, ob sie auch mit dem Namen einverstanden war, den ich ihr vorschlug. Sie nickte und schaute die Kleine wieder verliebt an. "Willkommen in unserer Familie, Tyra Ren." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)