You Are The One And Only von Nikolaus (Taichi x Yamato) ================================================================================ Kapitel 1: One -------------- ~ Taichis POV ~ Ich hoffe… „Was ist das, Tai?“ Azurblaue Augen sehen perplex von mir zu dem weißen Strauß voller Blumen, der von den schlanken, langen Fingern umklammert wird. So stark, dass sich die hellen Stängel an einigen Stellen dunkelgrün färben. Als er ob er Angst hätte, dass sie ihm aus der Hand fallen könnten. „Das sind Blumen“, grinse ich ihn an, lehne mich lässig an die Spinte und sehe zu ihm, genieße den Ausdruck seinem Gesicht. „Um genauer zu sein, das ist Weißdorn.“ „Und… seit wann schenkst du mir Blumen?“, fragt er weiter, der perplexe Blick macht einer argwöhnischen Falte zwischen seinen fein geschwungenen Augenbrauen platz. Nach einem Moment bedeutet er mir mit einer unwirschen Geste zu schweigen und meint dann vorwurfsvoll: „Hab ich meinen Geburtstag vergessen oder deinen?“ „Du hast gar keinen Geburtstag vergessen“, erwidere ich verwirrt. „Ich hab dir die Blumen geschenkt, weil ich es wollte.“ Und weil Hikari jetzt als Praktikantin in einem Blumengeschäft arbeitet und jeden Tag einen Haufen von den buntesten Gewächsen mit nach Hause bringt, aber das sage ich lieber nicht. Zudem war es meine Entscheidung, ihm gerade den Weißdornstrauß zu schenken. „Weil ich dir eine kleine Freude machen wollte.“ Ich lächle ihn an, er verzieht nur auf diese typische Art den Mund. „Du bist ein Trottel“, murrt er, errötet dabei allerdings bis unter die Haarspitzen und starrt trotzig auf den Strauß, wie als könnte er etwas dafür, dass er in Verlegenheit gekommen ist. Die kleinen weißen Blütenblätter werden von dem hellgrünen Kelchblatt umhüllt, die weißen Staubblätter mit den gelben Stempeln strecken sich fröhlich in alle Richtungen. Die etlichen kleinen Blüten an dem langen Stängel scheinen Yamato förmlich anzulachen. „Und was mache ich jetzt damit? Ich hab noch vier Stunden. Geht das Zeug da nicht ein?“ „Das ist kein Zeug“, verbessere ich ihn altklug. „Das ist Weißdorn.“ Yamato gibt ein missbilligendes Knurren von sich. „Und du kannst damit machen was du willst“, füge ich noch hinzu, kann mir ein Lachen nicht verkneifen, als er entrüstet den Mund verzieht. „Das hilft mir jetzt aber nicht!“ „Wie gesagt, mach damit was du willst“, wiederhole ich feixend, widerstehe dem Verlangen, mir eine seiner goldenen Strähnen um den Finger zu wickeln und leicht daran zu ziehen. Sein ganzer Körper lockt förmlich danach ihn anzufassen. Überall. Aber diese Berührungen darf ich mir nicht erlauben. Noch nicht jedenfalls. „Aber damit eine kleine Beschäftigung hast, gebe ich dir was zum Knobeln.“ „Was zum Knobeln?“, seine sinnlichen blassrosa Lippen verziehen sich zu einer schmollenden Schnute und ich schließe kurz die Augen. Versuche an alles zu denken, nur nicht daran, dass ich ihn jetzt küssen will. „Du weißt, dass ich Rätsel hasse.“ „Und Blumen magst da auch nicht, trotzdem hast du den Strauß noch nicht in die Tonne getreten“, erwidere ich nur ungerührt. Mein ganzes Sein löst sich in ein buntes Feuerwerk auf, als er daraufhin betreten zu Boden sieht und leise nuschelt: „Aber nur weil sie von dir sind.“ Seine Wangen färben sich rosa und in meiner Kehle kämpft ein hohes, verliebtes Quietschen verzweifelt um Ausgang. O Gott… „Weißt du…“, meine Stimme ist ungewöhnlich rau und ich räuspere mich, ignoriere den irritierten Blick aus blauen Iriden, „weißt du wofür Weißdorn steht?“ Er schüttelt den Kopf. „Dann finde es raus“, ich lächle ihn aufmunternd an, er hebt die Hand zum Protest, aber ich gehe nicht darauf ein. Er wird die Aufgabe erfüllen, aus dem gleichen Grund, weshalb er auch die Blumen noch in der Hand hält. Mit dem Gefühl, dass heute mein Geburtstag und Weihnachten, bei denen es ausschließlich Yamato als Geschenk gibt, auf einen Tag gefallen sind, schlage ich ihm freundschaftlich gegen die Schulter. Stoße mich von den Spinten ab und schlendere den Gang entlang. Natürlich ist Yamato sofort wieder bei mir. Natürlich fängt er an wie wild zu protestieren. Natürlich sage ich gar nichts und grinse nur verträumt vor mich ihn. Und natürlich landet der Weißdornstrauß nicht in der Mülltonne, als wir an ihr vorbei gehen. … auf Leidenschaft … „Ich weiß jetzt, wofür das Grünzeug steht“, verkündet er mir triumphierend am nächsten Morgen und hält mir eine der mit elfenbeinweißen Blüten übersäten Stängel vor die Nase – der zu meiner Überraschung noch genauso frisch aussieht wie gestern. Die Vorstellung, dass er sie allein wegen mir am Leben erhalten hat und es nicht einfach verrotten ließ, erfüllt meinen ganzen Körper mit einem warmen Gefühl und ich rüge ihn nicht einmal dafür, dass er den Weißdorn Grünzeug genannt hat. „Und für was?“, frage ich neugierig, wie als ob ich nicht schon wüsste, was er bedeutet. Hikari hat mir vorgestern einen breiten Vortrag über die Bedeutung sämtlicher Blumen gehalten, wunderbar illustriert mit den Ebenstücken, die mittlerweile alle in unserem Wohnzimmer stehen und von meiner klagenden Mutter gegossen werden. „Der Weißdorn“, sagt er und machte eine bedeutungsschwere Pause. Beugt sich ein Stückchen zu mir vor, als ob er mir ein äußerst wichtiges Geheimnis erzählen müsste. Ich kann die Dichte seiner Wimpern sehen, wie sich in seinem sanften Bogen über seine halb geschlossenen Augen legen. Mein Herz pocht ohrenbetäubend laut. „Der Weißdorn steht für Hoffnung.“ „… richtig“, sage ich mit tiefer Stimme und er grinst mich überlegen an, richtet sich wieder auf und verschränkt die Arme vor der Brust. Der Weißdorn schwingt frei in der Luft herum, lässt etwas den Kopf hängen und starrt zu Boden. Yamatos Aufmerksamkeit ist jedoch einzig und allein auf mich gerichtet. „Das war nicht schwer“, sagt er schließlich, als ich kein weiteres Wort heraus bekomme. Unfähig etwas zu sagen, nicke ich nur. „Das heißt… war es das jetzt?“, er beißt sich auf die rosa Unterlippe und sieht leicht fragend und irgendwie vorwurfsvoll zu mir auf. „Du schenkst mir doch jetzt keine Blumen mehr oder?“ Wäre da nicht dieser eigenartige Blick aus seinen Augen, dann würde ich glatt denken, dass er seine Worte ernst meint. Es ist schließlich Yamato. Aber allein das zarte Rot auf meinen Wangen verrät mir das genaue Gegenteil, dass er weitere Geschenke will – weil es ihm gefällt. Ich lache und schüttele in Gedanken versunken den Kopf. Yamato hatte schon immer einen kleinen Hang zur Selbstverliebtheit. „Und wenn es doch so wäre?“, erwidere ich und grinse ihn herausfordern an. Glücklicherweise hat er den Inhalt der Papiertüte noch nicht untersucht, die ich bei mir trage. Bei Yamatos Neugier habe ich extra eine mit langweiliger Aufschrift genommen, dann interessiert ihn der Inhalt nicht ganz so brennend wie sonst. Denn verpackt in Plastikfolie und rotem Seidenband lauert dort ein weiteres Geschenk. „Ich… ich weiß nicht“, meint er nach kurzem Zögern und zuckt mit den Schultern. Seine Finger streichen lasziv über den hellen Stängel des Weißdorns, fahren die Blütenblätter sanft nach und tippen gegen den Stempel. In meinem Innern wird es schwummrig, meine Glieder fangen an zu kribbeln. Diese Geste war so verdammt zweideutig… Ich bin mir sicher, dass Yamato noch so viel mehr mit seinen schönen Händen machen kann… noch so unglaublich viel mehr. Ein heißer Stoß Blut fährt von meinen Kopf abwärts. „Hast du es vor?“, er hebt den Blick und sieht mich fragend an, in einer Mischung aus Neugierde, Gier und offensichtlichem Widerwillen. Kurz blinzle ich stark, verscheuche all diese unpassenden – aber leider sehr angenehmen – Suggestionen aus meinen Gedanken und atme tief ein. Ich will nicht, dass ich jetzt etwas tue, was ich später bereuen könnte. Schließlich schenke ich ihm die Blumen nicht umsonst. Ich will, dass er von alleine merkt, was ich für ihn empfinde, mit nur einem winzigen Bisschen Hilfe von mir. „Hier“, sage ich nur kurz angebunden, habe Angst, dass meine Stimme mir den Dienst versagt, und halte die Tüte hoch. Sofort liegt Yamatos Augenmerk darauf, wie ein lauernder Raptor legt er den Kopf schief und mustert es von oben bis unten. Dann schnappt er sich die Tasche mit einer schnellen Bewegung und öffnet sie vorsichtig. Als der Inhalt sieht, gibt er überraschtes Geräusch von sich. Fast schon andächtig hebt er den feuerroten Strauß heraus, wickelt langsam das rote Band ab und steckt es sorgfältig wieder zurück in die Papiertüte. Bei diesem Anblick kann ich nicht anders als zu lächeln. Yamato ist eben bei allem ein kleiner Ordnungsfanatiker. „Was sind das für Blumen?“, will er wissen, betrachtet den Strauß bewundernd und dreht ihn in den Händen. Den Weißdornzweig hat er zu der Plastikfolie in die Tüte gelegt. „Das sind Feuerlilien“, antworte ich, beobachte gebannt, wie er die roten Blüten anhebt und zaghaft daran schnuppert. Seine Lider senken sich ein Stück und können doch nicht verheimlichen, dass das Azurblau seiner Iriden einen Hauch von Verträumtheit bekommt. Ich beiße mir hart auf die Unterlippe und unterdrücke das Verlangen die Hand nach ihm auszustrecken und ihm durchs Haar zu fahren. „Muss ich wieder heraus finden, wofür sie stehen?“, Yamato klingt so, als ob er nicht sonderlich scharf auf ein neuerliches Rätsel wäre. Ich weiß, dass Yamato nicht gerne Aufgaben annimmt, die ihm nicht gefallen. Ebenso wenig Geschenke, die aus Blumen bestehen. Aber ich kann mir all das erlauben, weil ich eine große Rolle in seiner Welt spiele. Und diese Rolle wird bald alles einnehmen. „Nein, diesmal nicht.“ „Das heißt… du sagst es mir?“, fragt er verwundert und sieht von den Lilien auf. „Ja“, ich lächle ihn an, erlaube mir die Türe aufzuheben und einen Schritt näher an ihn heran zu treten. Sanft eine Hand an sein Kinn zu legen und seinen Kopf ein minimales Stückchen anzuheben. Gerade so viel, dass sich unsere Blicke in einem perfekten Winkel treffen und mir mein Blut kochend heiß durch meinen Körper fließt. Mein Herz hämmert gegen meinen Brustkorb. „Feuerlilien stehen für… Leidenschaft.“ Meine Stimme ist ungewohnt dunkel. Meine Kehle kratzt. Aber das Räuspern bleibt mir im Halse stecken, als sich Yamatos weiche Lippen unbewusst ein Stück öffnen und sein heißer Atem mein Kinn streift. Seine Wangen nehmen ein zartes Rot an, nur um ein paar Nuancen heller als der Farbton der Feuerlilien. Ohne dass er es zu bemerken scheint, gleitet ihm der Blumenstrauß aus den Händen. Wie aus weiter Ferne höre ich das leise Rascheln der Blüten, als sie auf den Boden fallen und meine Knöchel streifen. All meine Sinne sind auf Yamato ausgerichtet. Auf diesen attraktiven Gott mit der Lizenz zum Verführen. Ohne dass ich etwas dagegen tun kann, nähere ich mich ihm. Beuge mich zu ihm hinunter, verringere die Distanz zwischen unseren Lippen Stück für Stück, Zentimeter für Zentimeter. Seine berauschende Präsenz ist fast schon mit den Händen greifbar, sie kribbelt angenehm auf meinem Mund, in meinem Kopf, in meinem Körper. Meine Hände liegen besitzergreifend auf seinen schmalen Hüften. Yamatos blaue Augen beobachten abwesend mein Handeln, kurz huscht seine rosa Zunge zwischen den Lippen hervor. Allein bei dem Anblick fängt sich meine Welt an zu drehen. „Yama…“, viel zu tief kommen die Worte aus meiner Kehle, eine sanfte Gänsehaut breitet sich spürbar auf Yamatos Körper aus. Unsere Nasen stupsen aneinander und… plötzlich gibt Yamato ein entsetztes Geräusch von sich und stößt mich weg. Bringt hastig Abstand zwischen uns und starrt zu Boden. „Yama –“ „Ich… der Unterricht fängt an. Ich – muss gehen“, unterbricht er mich zerstreut, klaubt die Blumen auf und dreht sich um. Bevor seine Worte mein Gehirn erreichen und ich den Sinn begriffen habe, ist er schon in der Menge aus Schülern verschwunden. … und wahre Liebe. Er weicht mir aus. Schon den ganzen Vormittag. Seit der Situation von heute morgen, ist er die ganze Zeit vor mir geflüchtet. Nicht einmal im Gang bin ich ihm über den Weg gelaufen, dabei liegen unsere Spinte direkt neben einander! Das Wissen, dass ihn meine eigentlich harmlose Aktion, so verschreckt hat, dass er sogar die Rüge der Lehrer in Kauf nimmt, weil er seine Hefte und Bücher nicht dabei hat, erschreckt mich. Ich will nicht, dass jetzt alles aus ist, nur weil ich ihm diese dummen Lilien geschenkt habe. Und genau aus diesem Grund habe ich mein Training geschwänzt, bin in der Zeit nach Hause gelaufen und habe mir ein, zwei Blumen aus dem Wohnzimmer stibitzt. Sie sind von dem gleichen Azurblau wie Yamatos Augen. Der kleine gelbe Stempel in der Mitte leuchtet förmlich in all dem Blau. Von dem hellgrünen, weich bepelzten Stängel gehen einige ungeöffnete Blüten ab, die beinahe mutlos die Köpfchen hängen lassen. Welch Ironie. Unruhig sitze ich auf der kleinen Bank vor unserer Aula. Yamato hat heute seine Bandprobe und wird erst in ein paar Minuten auftauchen. Eigentlich wäre es sinnvoller gewesen, sich am Hinterausgang der Aula zu platzieren, schließlich läuft Yamato immer gerne weg und versteckt sich, aber weil ich das weiß, wird er trotzdem vorne raus gehen – weil er in der Annahme ist, dass ich auf Grund meiner Kenntnisse über ihn am Hinterausgang warten würde. Es klingt unlogisch, aber so muss man eben denken, wenn man einen Yamato Ishida fangen will. Plötzlich höre ich lautes Gelächter, wie eine Türe laut in ihren Angeln knarrt und hebe hastig den Kopf. Ich hatte Recht; Yamato kommt aus der Aula, flankiert von den anderen Bandmitgliedern und sie alle lachen, aber Yamatos Hände, die nervös mit dem Gurt seiner Tasche spielen, verraten ihn. Seine blauen Augen fliegen über den Schulhof und als sie mich erblicken, bleibt er erschrocken stehen. Sofort drehen sich die anderen zu ihm um. Etwas Undeutliches, das ich aus dieser Entfernung nicht verstehen kann, entflieht seinen Lippen und er dreht sich eilig auf den Absätzen um und rennt wieder in die Schule. Es war so klar, dass er trotzdem versuchen würde zu flüchten. Ich stehe auf, nicke beiläufig den Jungen zu und schreite betont langsam zur der schweren Türe. Ich weiß, dass ich keine Angst haben muss, dass Yamato durch den Hinterausgang abhauen wird. Er wird dort drinnen sitzen bleiben, bis Hundert zählen und dann wieder heraus kommen, in der Hoffnung, dass ich weg bin. Es fast schon wieder erschreckend, wie gut ich ihn kenne. Und als ich in die kühle Luft der Aula trete, sitzt er tatsächlich auf einem Stuhl in der hintersten Reihe, starrt auf seine Hände und seine Lippen bewegen sich wortlos, während er die Nummern herunter zählt. Meine Schritte hallen leise in dem großen Raum und seine schlanken Finger krallen sich in den Stoff seiner Jeans. Kurz bleibe ich regungslos hinter ihm stehen, dann frage ich: „Hast du die Lilien noch?“ Yamato bricht den Countdown ab und schüttelt stumm den Kopf. „Gut“, sage ich, spüre ein zaghaftes Lächeln auf meinen Lippen und sehe, wie er sich überrascht zu mir umdreht. Die Frage, warum ich diese Tatsache nicht schlecht finde, steht ihm förmlich ins Gesicht geschrieben. Ich setze mich neben ihn, tippe mit dem Finger gegen seinen schwarzen Gitarrenkoffer und fahre mit dem Nagel über das raue Material. Es scharrt leise. „Ich… hab neue Blumen für dich.“ „Neue Blumen?“, zaghaft betrachtet er mich, streicht sich mit einer eleganten Bewegung das goldene Haar aus der Stirn. Nur knapp kann ich ein sehnsüchtiges Seufzen unterdrücken. Ich hoffe… „Neue Blumen“, ich sammle all meinen Mut und drücke ihm die zwei blauen Blümchen in die Hand. Überrascht starrt Yamato sie an, seine rosa Lippen öffneten sich, aber kein Laut kommt heraus. Selbst nicht nach einigen Minuten, in denen sein Hirn offensichtlich nach den passenden Worten für seine Empfindungen sucht. „Das ist ein Vergissmeinnicht“, sage ich schließlich, „es steht für wahre Liebe.“ „… wahre Liebe?“, wiederholt er perplex, hebt den Kopf und gibt den Blick frei auf seine geröteten Wangen. „Aber ich dachte… es… es heißt doch Vergiss-mein-nicht.“ „Ja, dafür steht es auch“, meine ich, spüre, dass ich ebenfalls rot anlaufe und kratze mich verlegen am Hinterkopf. „Aber eben auch für …hm, die wahre Liebe.“ Vorsichtig lächle ich ihn an, aber Yamato wendet den Blick ab und kaut unruhig auf seiner Unterlippe. Seine schlanken Finger klammern sich an das Vergissmeinnicht wie an einen rettenden Anker. „Tai…“, er stockt und atmet tief durch, „Tai, wir…“ „Weißt du warum ich dir die Blumen geschenkt habe?“, platzt es aus mir heraus. Erschrocken zuckt Yamato zusammen und schüttelt den Kopf. „Weil ich dir mit der Bedeutung etwas sagen wollte. Hoffnung, Leidenschaft und wahre Liebe“, meine Stimme verliert sich hörbar im Dunklen und ich muss mich räuspern. „Weißt du jetzt, weshalb ich sie dir geschenkt habe?“ Stille. Einen Moment tut er gar nichts. Er sitzt einfach nur da. Starrt mich regungslos an. Mein Herz hämmert während diesen etlichen Sekunden oder Minuten, ja, vielleicht sogar Stunden, schmerzhaft gegen meinen Brustkorb und ich habe das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Vielleicht hätte ich es anders angehen sollen. Vielleicht hätte ich Yamato auch lieber nie etwas davon sagen und weiter mit meiner unerwiderten Liebe leben sollen. Was ist, wenn er mich jetzt hasst? Oder abstoßend findet? Schließlich nickt Yamato leicht. Aber ob er es positiv oder negativ auffasst, sagt er nicht. „Und… wie findest du das?“, will ich nach einer Weile unsicher wissen und räuspere mich erneut. In meinem Hals steckt ein riesiger Frosch. „Es… ist in Ordnung“, meint Yamato leise, sieht mich dabei jedoch nicht an. „Wie > in Ordnung