Serpent Star von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Illiquefactus ------------------------ >> Kapitel 1 >>> Illiquefactus "Wo habt ihr den Bengel aufgelesen?“, hörte man eine Stimme durch den dunklen, feuchten Raum hallen. Sie war etwas gedämpft, das Gespräch wurde außerhalb der Kerkerzelle geführt. "Er war einkaufen.“, schnaubte ein anderer Mann. "Oh, ich sagte ihm doch aber, er solle im Haus bleiben!“ Die Belustigung war nur zu deutlich zu hören und auch die Vorfreude auf das, was bald kommen würde. Der besagte 'Bengel', der grade zu sich gekommen war, freute sich gar nicht darauf. Zuerst hatte er gehofft, man würde ihn retten, als er die Stimmen erkannt hatte. Die erste war von Dumbledore, die andere von Arthur Weasley. Doch dem Gespräch nach zu urteilen waren sie sicher nicht hier, um ihn, Harry Potter, aus der Gefangenschaft zu befreien. Eher, dass sie ihn in diese gesteckt hatten! Langsam setzte sich Harry etwas auf und merkte, wie ihm sein Rücken wehtat. Er hatte vermutlich einige Zeit auf dem kalten Steinboden gelegen, ehe er aufgewacht war. Was war nur passiert? Ja, Harry war einkaufen gewesen. Für die Dursleys, die keine Lust gehabt hatten bei der Hitze selbst aus dem Haus zu gehen. Er war kurz vor dem Supermarkt, das wusste er noch. Er hätte nur noch um eine Ecke gehen müssen, doch da hatte ihn schon ein Stupor in den Rücken getroffen. Oh verdammt, wo war er da wieder reingeraten? Lautlos fluchend legte Harry sich wieder hin und schloss die Augen. So war es erträglicher und er hätte ohnehin kaum etwas in dem Raum erkennen können. Eine Klappe in Augenhöhe an der Tür wurde geöffnet und in die Zelle gesehen. "Er ist noch bewusstlos.“, teilte Arthur Weasley seinem Meister mit. "Das ist gut. Hol den Vielsafttrank.“, wies Dumbledore an. Die Klappe wurde geschlossen und Schritte entfernten sich. Harry hielt die Luft an. Die beiden hatten also keine Ahnung, dass er das mit angehört hatte. Aber wozu brauchten sie bitte Vielsafttrank? 'Oh Harry du Volltrottel, sie wollen natürlich nicht, dass du weißt wer sie sind!' Die Stimme in Harrys Kopf klang ihm viel zu sehr nach Hermine, obwohl er bezweifelte, dass sie ihn Volltrottel nennen würde. Allerdings würde ihn das nun auch nicht mehr schocken. Dumbledore und Arthur Weasley hatten ihn in eine Zelle gesperrt! Er konnte es einfach nicht fassen! Die Klappe wurde wieder geöffnet. "Gut, zieh dir die Robe und die Maske an. Und denk an den Zauber, der die Stimme verstellt! Ich denke er wird bald aufwachen.“, sagte Dumbledore. Harry wagte es nicht sich zu bewegen. Maske? Robe? Seine Gedanken rasten, doch er kam zu keinem schlüssigen Ergebnis. Sein Gehirn schien ihm seltsam schwammig und es viel ihm schwer sich auf das Gespräch, welches vor der Zelle geführt wurde zu konzentrieren. "Du bist dir sicher, dass der Plan klappt, Albus?“, fragte eine nun völlig veränderte Stimme. Harry kannte sie, er war sich sicher. Nur woher? "Natürlich wird er klappen. Seit Black tot ist, ist der Bengel zu aufmüpfig! Er fängt an Fragen zu stellen. Das wird er nicht mehr, wenn er von 'Todessern' entführt wird und der Orden ihn rettet!“, zischte eine andere Stimme. Bei der musste Harry nicht lange überlegen, woher er sie kannte. Dieses Zischen war zu eindeutig, er hörte es doch beinahe jede Nacht in seinem Traum! Dumbledore hatte sich in Voldemort verwandelt? Aber wie? 'Na mit Vielsafttrank ganz sicher nicht!', schnarrte Snapes Stimme in seinem Kopf. Er musste ihr Recht geben, denn Haare hatte Voldemort keine. Eine Illusion? Harry wusste nicht, ob es so einfach war sich in Voldemort zu verwandeln. 'Natürlich eine Illusion, oder kennst du noch andere Wege sein Aussehen zu verändern, als Vielsafttrank und Illusionen?', motzte Hermine in seinem Kopf. Harry wimmerte gepeinigt auf. Gegen dieses Argument kam er einfach nicht an. Allerdings hatte das Wimmern ihn verraten. Er trat sich innerlich in den Arsch, denn hätte er sich ruhig verhalten hätten sie ihren Besuch sicher noch ein wenig aufgeschoben und er hätte wohlmöglich noch mehr erfahren können. Die Zellentür schlug auf und Harry öffnete seine Augen einen Spalt breit. Dort stand 'Voldemort', wie er ihn kannte. Die Ähnlichkeit mit einer Schlange. Die fehlende Nase, die fehlenden Haare. Die helle Haut, die fast schon grünlich aussah. Die rubinroten Augen. "Harry Potter.“, zischte 'Voldemort'. Nun sah Harry auch die Schlangenzunge, die kurz vorzischte. Wie eben bei einer richtigen Schlange auch. Harry war sich nicht sicher, ob er nicht einfach liegen bleiben sollte, doch er entschied sich dagegen. Würden sie merken, dass er wusste, dass es nicht Voldemort war, der dort vor ihm stand, dann würden sie ihn sicher töten. Denn retten konnten sie ihn dann ja nicht mehr als heiliger Orden. Also rappelte sich Harry schnell auf die Füße, ignorierte die schmerzenden Knochen und das eindeutige Knacken der Gelenke. "Voldemort!“, zischte er hasserfüllt. Er musste das nichtmal spielen, er war momentan voller Hass. Hass auf Dumbledore, der ihn verschleppte, nur um wieder den Retter zu spielen! "Lucius, der Trank!“, befahl 'Voldemort' und hielt seine spindeldürre Hand in die Richtung der Person, die ihr Gesicht hinter einer Totenkopfmaske versteckte. Als Lucius Malfoy gab sich Arthur Weasley also aus. Dieser reichte 'Voldemort' auch sofort eine kleine Phiole, nachdem er demütigst 'Natürlich, Mylord' gesagt hatte. Harry bekam es mit der Angst zu tun, ging einen Schritt zurück und drückte sich an die Steinwand hinter ihm. Er wollte gar nicht wissen, was das für ein Trank war. Er hatte zwar keinen Zauberstab mehr um sich zu schützen, doch aus einem ihm unerfindlichen Grund fand er den Gedanken verflucht zu werden angenehmer, als irgendein Gebräu zu schlucken, dass in ihm irgendwelchen Schaden anrichten konnte. 'Voldemort' schwang seinen Zauberstab und im nächsten Moment konnte sich Harry nicht mehr bewegen. Der Schlangenmensch schritt langsam, beinahe hoheitsvoll auf ihn zu, ein seichtes Lächeln auf den Lippen, das Harry ihm am liebsten aus dem Gesicht geschlagen hätte, hätte er gekonnt. "Es ist wirklich schön dich so wehrlos zu sehen, Harry Potter.“, zischte 'Voldemort' und strich langsam über Harrys Wange. "Weißt du, was das hier ist?“, fragte er weiter und hielt die Phiole mit dem Trank hoch. "Ich schätze ich werde es gleich erfahren. Du hast dich schon immer zu gerne reden gehört.“, sagte Harry. Er funkelte den Schlangenmenschen wütend an und spuckte ihm ins Gesicht. Das grünliche Gesicht verzog sich vor Hass und nur einen Moment später zog er Harry seine Faust durchs Gesicht. "Du solltest dir überlegen, wie du mit mir zu sprechen hast, Potter! Du bist auf meine Gnade angewiesen, wenn du leben willst!“ Da hatte er allerdings Recht, stellte Harry umgehend fest und presste seine Lippen zu einem dünnen Strich zusammen, um ja nicht nochmal etwas Falsches zu sagen. 'Voldemort's' Zauberstab zuckte verdächtig in dessen Hand, doch er blieb auf den Boden gerichtet. Anscheinend wollte er, dass Harry 'unbeschadet' den Trank nahm. Um die richtige Wirkung des Trankes zu sehen. Wenn er ihm jetzt einen Cruciatus auf den Hals hetzte konnte er nicht mehr so genau sehen, welche Schmerzen von dem Trank und welche von dem Fluch waren und das wollte er wirklich vermeiden. Er hatte das Rezept in einem alten Buch gefunden und umgehend brauen müssen. Er hatte den Trank noch nicht angewandt, doch die Beschreibung der Wirkung hatte Spaß versprochen. "Das hier“- setzte 'Voldemort' wieder an und hob wieder die Phiole in Harrys Blickfeld -"Ist der Illiquefactus. Ein sehr alter Trank, er wurde von Merlin persönlich erfunden. Es ist eine Schande, dass er beinahe in Vergessenheit geraten wäre.“ Harry hatte noch nie etwas von dem Trank gehört, aber da der Trank ja fast in Vergessenheit geraten wäre war das sicher nicht verwunderlich. Der Junge wünschte sich, der Trank wäre wirklich vergessen worden, denn das breite Grinsen auf 'Voldemorts' Gesicht verhieß wahrlich nichts Gutes. "Er bewirkt, dass du denkst, dass deine Organe flüssig werden, Potter. Es ist eigentlich nur Illusion, denn sie werden ja nicht wirklich flüssig, doch die Schmerzen sind die gleichen.“, fuhr 'Voldemort' fort. Harrys Gesichtszüge entgleisten. Das konnte doch nicht dessen Ernst sein! Seine Augen wurden groß, man sah die Panik in ihnen, als 'Voldemort' den Korken aus der Phiole zog. Er versuchte etwas zu sagen, irgendetwas, doch er war wie erstarrt, konnte nur gebannt auf die kleine Phiole sehen, die ihm solche Schmerzen versprach. "Und nun mach brav den Mund auf, oder ich werde dafür sorgen, dass du es tust!“, gurrte 'Voldemort'. Die Phiole kam Harry für seinen Geschmack viel zu nahe. Er hielt die Lippen aufeinander gepresst, doch 'Voldemort' drückte seinen Kiefer brutal auseinander und schüttete ihm den Trank in den Mund. Nur Sekunden später fing Harry an wie am Spieß zu schreien. Die Schmerzen waren schlimmer als jeder Cruciatus den er sich vorstellen konnte. Er schrie sich die Seele aus dem Leib, während er spürte, wie Feuer durch seine Venen lief. Er konnte spüren, wie seine Haut sich auflöste, sie flüssig wurde und zu Boden tropfte. Er spürte, wie seine inneren Organe in sich zusammen fielen, eine flüssige Konsistenz annahmen und ineinander flossen. Harry spürte Blut seine Mundwinkel runter rinnen, wo gar keines war. Er konnte fühlen, wie seine Knochen immer weicher und schließlich wie der Rest flüssig wurden und er hätte schwören können auf den Boden zu sacken und dort zu zerfließen. Doch er tat es nicht. Es passierte im Endeffekt nichts weiter, als das Harry an der Wand hing und um sein Leben schrie, bis es immer leiser wurde. Und als Harry spürte wie sein Gehirn sich verflüssigte wurde alles schwarz um ihn herum. Kapitel 2: Gore - Spitting -------------------------- >> Kapitel 2 >>> Gore - Spitting Wie lange er schon auf dem kalten Steinboden lag konnte Harry nicht mehr sagen. Er wusste nur, dass sein Körper überall schmerzte und er Angst hatte sich zu bewegen. Dumbledore, mit der Illusion von Voldemort's Gestalt, kam oft zu ihm und zwang ihn Tränke zu schlucken. Er wurde selten verflucht, nur manchmal kam 'Lucius Malfoy' und setzte ihn einige Minuten unter den Cruciatus, der ihm gar nicht mehr so schlimm vorkam. Ansonsten hielt er als Versuchskaninchen her für 'Voldemort' und trank die Tränke. Harry wusste nicht mehr wie sie hießen, oder was sie genau bewirken sollten. Er wusste nur, dass er jedesmal höllische Schmerzen hatte und stumm schrie, denn er bekam kaum mehr andere Laute aus seiner Kehle als ein gurgelndes Röcheln, immer wenn er Luft holte. Was er sowieso möglichst in Grenzen hielt, denn nicht alle Tränke waren wie der erste nur eine Illusion des Schmerzes. Oh nein, er war verwundet, das bildete er sich nicht ein. Er spuckte regelmäßig Blut, von dem sich mittlerweile schon eine kleine Lache unter seinem Kopf gebildet hatte. Er glaubte auch spüren zu können überall am Körper offene und entzündete Wunden zu haben, doch das konnte auch einfach nur eine Nachwirkung einer der Tränke sein. Harry fragte sich wann Dumbledore und sein toller Orden endlich Retter spielen wollten! Er war sogar bereit sich ihnen dafür an den Hals zu werfen, wenn nur endlich diese abartigen Schmerzen aufhören würden! Harry schloss die Augen und döste weg. Weg von den Schmerzen. Weg von der Zelle. Weg von dem fauligen Geruch, der hier überall herrschte. Von seinem beißenden Hunger. Dem überhandnehmenden Durst. Seinem Blut das er sah, wann immer er die Augen öffnete. Er bekam nicht mit, wie ein Fetzen seiner Kleidung, der schon lange unbeachtet in einer dreckigen Ecke lag, anfing zu schweben und neben seinem Kopf wieder zu Boden glitt. Er bekam auch nicht mit, wie sich das Blut unter seinem Kopf verflüssigte – vermutlich hätte er geschrien wie am Spieß, hätte er es gekonnt, denn der erste Trank, den er nehmen musste, war ihm noch sehr klar in Erinnerung. Er sah nicht, wie der Kleidungsfetzen das Blut völlständig aufsaugte und es sich zu blutigen Buchstaben bildete. Ein Hilferuf seiner Magie. Die alles dafür tun musste ihren Wirt zu schützen. Die Nachricht löste sich in Luft auf, als wäre sie nie da gewesen. Geschickt zu jemandem der ihm auf jedenfall helfen würde. Der ihn aus dieser Hölle befreien würde. Rudolphus und Bellatrix Lestrange waren ein mehr oder weniger glückliches Ehepaar. Sie liebten sich, auch wenn ihre Ehe arrangiert worden war. Und ihr Sohn war aus Liebe entstanden, nicht weil es die Pflicht war einen Erben zu zeugen. Serpent Liam Lestrange Doch dann, kurz vor dem Angriff auf die Potters, wurden sie beide verhaftet und nach Askaban gebracht. Was aus ihrem kleinen Sohn geworden war wussten sie nicht. Etwa ein Jahr waren sie schon nicht mehr im Gefängnis und hatten ihn gesucht, doch finden konnten sie ihn nicht. Sie konnten ja schlecht einfach ins Ministerium gehen und fragen in welche Familie er gekommen war. Sie hofften einfach, dass man sich dort gut um ihn kümmern würde und suchten weiter, soweit sie konnten. Der kleine Serpent war das einzige gewesen, was nicht nur Bellatrix und Rudolphus, sondern auch Rabastan, den Onkel des Kleinen, in Askaban bei Verstand hielt. Obwohl ihr Sohn sicher nicht mehr klein war. Er würde bald 16 Jahre alt werden, am 10. August. Die Lestranges wohnten in Riddle Manor, bei ihrem Freund Tom, denn das war das sicherste Grundstück in ganz England. Nicht einmal Hogwarts hatte so viele Schutzschilde, wie das Manor. Man hatte Tom in diesem Haus noch nie aufgespürt und die ganze magische Welt versuchte das immerhin. Sie aßen gemeinsam am Frühstückstisch und besprachen die Vorhaben für den Tag, als sich vor Rudolphus plötzlich eine kleine Lichtkugel bildete, die immer größer wurde. Als sie verschwand schwebte in der Luft ein Stück Stoff, auf das die Bewohner des Manors irritiert sahen, bis Rudolphus den Stoff schließlich nahm und drauf sah. Es stand nichts weiter drauf, als 'Hilfe' und Apparierkoordinaten. "Was zum-?“, entfuhr es dem Lestrange, ehe er den fetzen an Tom weiter gab. "Liebling, was ist los?“, fragte Bellatrix. "Ich hab keine Ahnung.“, antwortete ihr Mann, sah gespannt zu Tom. Der war nunmal der beste Zauberer, der würde schon wissen was man damit anfangen sollte. Wenn es nach Rudolphus ginge, er hätte den Fetzen sicher einfach ignoriert. Tom richtete seinen Zauberstab auf den Kleidungsfetzen und sprach einen lautlosen Zauber, ehe er seine Stirn runzelte und den Zauber wiederholte. Nein, da gab es kein Zweifel am Ergebnis. Er stand auf, ohne auf die fragenden Blicke der anderen zu achten. Tom lief runter in den Keller zu seinem Tränkelabor. Er musste hier noch irgendwo - Ah, da war der Trank ja. Der Test würde schnell gemacht sein, das Blut dazu hatte er ja auch dank dem Brief. Oh bei Slytherin, wenn sein Verdacht wirklich wahr war durften sie keine Zeit mehr verlieren. Der Spruch, den er im Esszimmer gesprochen hatte, hatte ihm gezeigt, dass der Brief nur mittels Magie entstanden war. Und zwar mit der Kernmagie. Der Teil der Magie, der nicht angegriffen wurde, wenn man zauberte. Diese Magie trat nur in Aktion, wenn es schlecht um den Wirt stand. Um ihn zum Beispiel ein bisschen zu heilen, wenn man dabei war zu verbluten. Oder aber, wie in diesem Fall, um Hilfe zu rufen, wenn man sie wirklich dringend brauchte. Die Kernmagie war immer verlinkt mit der Magie der Eltern. Der Grund, weswegen der Brief vor Rudolphus aufgetaucht war und nicht zum Beispiel vor ihm, Tom. Der Slytherinerbe holte einen Bogen magischen Pergamentes aus einer der vielen Schubladen, die im Eckschreibtisch waren und legte es auf die Tischplatte. Er schnitt etwas von dem Stoff, auf dem Blut war, ab und ließ ihn in die Phiole mit dem Trank fallen. Er schüttelte die Phiole und ließ den Inhalt auf das Pergament fließen. Ungeduldig starrte er auf den Bogen, der sich mit dem Trank vollsog. "Oh verfluchte Scheiße!“, schimpfte Tom aufgeregt, als er schon das ungefähr zwanzigste Mal in den letzten zwei Minuten auf die Uhr sah. Dann glühte das Blatt kurz auf und ein Name formte sich. Serpent Liam Lestrange Schnell packte Tom das Testergebnis und den Stoff und rannte wieder hoch ins Erdgeschoss, immer zwei Stufen auf einmal nehmend. "Wer nicht bei drei aufbruchsbereit in der Eingangshalle steht, den verfütter ich an Nagini!“, schrie er, während er die Halle betrat und sich dann schnell einen Umhang überwarf. "EINS!“, schrie er, wartete ungeduldig. "Tom, was ist los?“, fragte Rabastan aufgeregt, der die Halle als erster betrat. "ZWEI!“, rief Tom und endlich kamen auch Bellatrix und Rudolphus. "Erklärungen später. Hier ist der Plan: Wir apparieren dahin, bringen jeden um, der sich uns in den Weg stellt und retten den, der das hier geschickt hat!“, befahl Tom knapp und winkte kurz mit dem Stofffetzen. Er fand, dass das ein äußerst guter Plan war, dafür, dass er nur fünf Sekunden Zeit hatte sich einen zu überlegen. Und auch wenn es sonst nicht seine Art war einfach Menschen zu töten: Hier ging es um den Sohn zweier guter Freunde! Und der brauchte ganz offensichtlich Hilfe! Er nannte schnell die Apparierkoordinaten, die er von dem Stofffetzen ablas und verschwand vom Fleck weg. Den anderen blieb nichts anderes übrig als mit dem Zauberstab in der Hand zu folgen. Sie wussten, wenn ihr Freund solche Anweisungen gab war es ernst. Und sie würden einen Teufel tun ihm nicht zu gehorchen. Tom kam vor einem alten Einfamilienhaus an, ließ seine Magie fließen. Ja, zwei Menschen waren im Gebäude, vermutlich die Wachen, aber sonst war niemand mit Magie in der Nähe. Er sah zu seinen Freunden, als diese ankamen und nickte dann nur noch kurz, ehe er die Tür wegsprengte. Harry öffnete seine Augen, als er das Geräusch einer Explosion hörte. Er fragte sich, was da oben los war. Er versuchte sich aufzustemmen, rein aus Reflex, weil er wissen wollte was vorging, doch seine Arme gaben unter seinem sowieso ziemlich spärlichen Gewicht nach und er schlug mit dem Gesicht zurück auf den Boden. Oh bei Merlin. Vor seinen geschlossenen Augen tanzten Punkte. Harry röchelte, spuckte das Blut aus, das sich in seinem Mund ansammelte. Es dauerte nicht lange und er hörte Rufe, dann Schritte und aufschlagende Türen. Kam man ihn jetzt endlich 'retten'? "Bellatrix, nimm die hinteren Zellen!“, hörte er jemanden rufen. Bellatrix? Nein, es gab sicher noch mehr Frauen mit diesem Namen als Lestrange. Er hörte Schritte, die an seiner Zelle vorbei liefen. Er wollte schreien, dass er dort war, aber mehr als ein kaum hörbares Krächzen brachte er nicht zu stande. "Tom, hier ist nichts!“, hörte er eine Frauenstimme zurück rufen. Er war sich nicht sicher, ob es die Stimme von der Lestrange war. Es hätte auch sein können, dass es die von McGonagall oder Molly Weasley war, er konnte sich einfach nicht darauf konzentrieren. Er war froh die Worte aufnehmen zu können. Tom war ein absolut alltäglicher Name, sagte sich Harry. Voldemort kam ihn ganz bestimmt nicht holen. Oh Merlin, er wollte nicht vom Regen in die Traufe! "Er muss hier sein, such weiter!“, schrie die Stimme eines Mannes zurück. Und dann wurde seine Zelle geöffnet. Er sah die Konturen einer mittelgroßen Frau mit buschigen Haaren sehen. "Tom, hier ist ein Junge!“, schrie sie und kniete sich sofort neben seinen Kopf. Harry wollte sich wegdrehen, doch da hatte sie sein Gesicht schon in die Hände genommen. "Ruhig, wir holen dich hier raus, keine Sorge.“, sagte sie und Harry hätte schwören können, dass sie lächelte. Ein Mann kam in die Zelle gestürzt, hob Harry ohne zu Zögern auf die Arme, der daraufhin röchelnd Luft holte und anfing Blut zu husten. "Ist gut, wir holen dir einen Heiler, wenn wir zu Hause sind.“, sagte Tom beruhigend. Harry erkannte die beiden Personen, sobald sie auf den Gang traten. Tom Riddle und Bellatrix Lestrange. Was bei Merlin hatte das zu bedeuten? Er versuchte wieder etwas zu sagen, doch wieder kam nur ein klägliches Krächzen aus seiner Kehle. Sie stiegen eine Treppe nach oben ins Erdgeschoss, wo ihnen zwei Männer entgegen kamen, die sich in der Zeit um die zwei Wachen vom Phönixorden gekümmert hatten. Harry kannte auch die beiden. Seit einem Jahr waren sie immer mal wieder in der Zeitung, weil sie aus Askaban geflüchtet waren. Rabastan und sein Bruder Rudolphus Lestrange. Er wollte wissen was verdammt nochmal los war! Was würde er dafür geben es fragen zu können. Sie verließen das Haus ohne weitere Worte und disapparierten, landeten in einer edel eingerichteten Eingangshalle. "Bekommen wir jetzt auch endlich Antworten, Tom? Du kannst doch nicht einfach so verschwinden und uns dann sagen wir sollen einen Jungen retten und alle, die was dagegen haben umnieten! Ehrlich, ich bin bessere Pläne von dir gewohnt!“, motzte Rabastan. "Rab, halt die Klappe. Wir müssen Severus holen, er soll sich den Jungen ansehen.“, mischte sich Rudolphus ein, lächelte Harry ab. "Wie heißt du, Kleiner?“, fragte er. Harry sah ihn absolut verwirrt an. Sie wussten nicht, wer er war? Oh Merlin, er könnte flüchten, ohne dass sie erfuhren, dass sie Harry fucking Potter gerettet hatten! "Er kann nicht sprechen. Ich denke sie haben ihn solange gefoltert, dass er einfach nicht mehr kann.“, gab Tom bekannt und ging mit Harry auf dem Arm auf die Treppe zu. "Tom, Antworten!“, verlangte Rabastan. Harry wunderte sich, wieso sie so mit Voldemort redeten, doch er machte sich erstmal keine weiteren Gedanken darüber. Seine Sicht verschwamm immer wieder, bis er sich der erholenden Schwärze hingab. "Später, er braucht erstmal Hilfe. Ruf Severus!“, befahlt Tom und ging dann die Treppe hinauf. Er betrat eines der Gästezimmer, legte den fragilen Jungen auf das große Bett. "Oh Serpent, was haben die nur mit dir gemacht?“, fragte Tom leise und strich dem Jungen kurz durch die Haare. Harrys ganzes Gesicht war voller Schmutz, trockenem Blut und Hämatomen, seine Narbe war nicht zu sehen. Der Riddle orderte bei einer Hauselfe alles, was sie an Heiltränken und Salben dahatten und zusätzlich eine Schüssel mit warmen Wasser und Handtücher. Harry war schnell entkleidet und Tom machte sich daran den Jungen vorsichtig zu waschen, als Severus ins Zimmer kam. "Du hast mich rufen lassen?“, begrüßte der Tränkemeister seinen alten Freund. Dieser nickte nur und deutete auf Harry, der regungslos im Bett lag. Severus zog die Augenbrauen zusammen, wusch den Jungen dann aber zu Ende. "Ich erwarte die ganze Geschichte, sobald ich fertig bin.“, gab er bekannt und versorgte die entzündeten Wunden. Es waren nicht viele, aber da der Junge so mitgenommen aussah vermutete Severus, dass da noch mehr sein müsste. Ein Diagnosezauber listete ihm die Tränke auf, die der Junge bekommen hatte und ihm wurde schlecht. Manche kannte er gar nicht, aber da er die Wirkung der anderen kannte brauchte er nicht viel Fantasie um sich vorzustellen, was diese Tränke bewirkten. Allerdings waren diese Tränke nicht mehr schädlich. Sie mussten ihm zwar imense Schmerzen bereitet haben, aber das war nun vorbei. Severus wand sich dem Gesicht des Jungen zu und fing an es zu waschen, als er schließlich die Narbe freilegte. Er stoppte abrupt. "Tom? Wieso sollte ich Potter verarzten?“, fragte er viel ruhiger, als er sich fühlte. Das hier vor ihm war Holy Harry Potter? Aber wer sollte ihn mit solchen Tränken vollpumpen? Tom sprang von dem Sessel auf, auf den er sich zuvor gesetzt hatte, um Severus beim Arbeiten zuzusehen und lief ans Bett, starrte fassungslos auf die Narbe. "Das kann nicht sein.“, sagte Tom tonlos. Er wollte Serpent retten! Bellas und Rudolphus' Sohn! Aber in dem Kerker war sonst niemand mehr. Das konnte nur eins heißen... "Oh mein beschissener Gott...“, flüsterte Tom fassungslos. Kapitel 3: Serpent Liam Lestrange --------------------------------- > Kapitel 3 » Beta by Laura >>> Serpent Liam Lestrange Tom taumelte einige Schritte zurück, ließ sich wieder in den Sessel fallen. Das konnte einfach nicht sein! Er sah langsam zu Severus hoch, der ihn mit gehobener Augenbraue musterte. "Die ganze Geschichte. Sofort.“, orderte der Tränkemeister. Noch immer war seine Stimme viel ruhiger, als er sich fühlte. Aber er wollte endlich Antworten. Tom nickte langsam. Eigentlich hatte er vor Rudolphus und Bellatrix alles zuerst zu erzählen, aber er wusste, dass er wahrlich Hilfe gebrauchen konnte, wenn es sich bei ihrem Sohn tatsächlich um Potter handelte! Er holte den Stofffetzen und das Testergebnis aus seiner Umhangtasche, reichte Severus zuerst den Stoff. "Das hier ist vorhin vor Rudolphus aufgetaucht.“, sagte Tom. Severus führte den gleichen Zauber durch, wie der Riddle am Frühstückstisch, kommentierte es allerdings nur mit einer erhobenen Augenbraue. Als nächstes reichte Tom ihm das Testergebnis. "Ich habe einen Test gemacht, wem das Blut gehört. Das ist das Ergebnis.“ Severus Augen wurden groß, als er den Namen las. Er sah zu Potter, wieder auf das Pergament und dann ungläubig zu Tom. "Du willst mir doch jetzt aber nicht sagen, dass-“, fing er an. Tom nickte nur. "Es war niemand sonst da und in den restlichen Zellen war auch schon lange niemand. Sonst hätte ich gedacht, dass man ihn einfach weggebracht hat, aber....Harry Potter ist Serpent.“, sagte Tom leise, die Augen auf Harry gerichtet. Es herrschte einige Zeit Stille, bis der Tränkemeister die Stimme wieder erhob. "Viel Spaß ihm das zu erklären. Du weißt, was der Direktor für Shows für Potter abzieht. Er denkt, dass Bella Black getötet hat. Das bedeutet, dass wir ihn erstmal aufklären müssen, bevor wir ihm das mit seinen Eltern erklären.“ Tom nickte langsam. Da würde noch sehr viel Arbeit auf sie zu kommen. Dank des Direktors. Bei Merlin, Tom hätte doch niemals einfach so ein Baby getötet! Er hätte es allerhöchstens gekidnappt, damit es bei ihm aufwachsen kann und man dem Kleinen nicht von vornerein Unwahrheiten eintrichterte. Er hat die Potters nicht getötet und er hatte Harry auch nie angegriffen. Um ehrlich zu sein hatte er den Potter noch nie gesehen. Naja, bis jetzt zumindest. "Ich werde den Test nochmal wiederholen, nur zur Sicherheit. Aber generell kann ich sagen, dass es gut war ihn da raus zuholen.“, sagte Severus und verließ das Zimmer. ~ ~ ~ Warm, stellte Harry irritiert fest, als er langsam zu sich kam. Es war nicht mehr feucht und kalt. Und es roch auch nicht mehr faulig. Was war passiert? Achja...Lestrange und Riddle hatten ihn befreit. Abrupt setzte sich Harry auf, sah sich hektisch um, ohne wirklich etwas zu sehen. Wieso lag er in einem Bett? Wieso hatte er keine Schmerzen mehr? Und wieso zum Teufel war er überhaupt noch am Leben? "Ruhig!“, hörte er plötzlich eine Stimme, die er vorhin schon gehört hatte. Sie gehörte Riddle und die Hand an seiner Schulter auch! Würde die Hand ihn nicht auf der Matraze halten, er wäre durch die Decke gegangen. Aber dann fiel ihm noch etwas auf. Er hatte keine Schmerzen in Riddles Nähe. Automatisch glitt seine Hand zu seiner Narbe. "Wieso...?“, krächzte er, froh überhaupt ein Wort raus zubekommen. Tom reichte dem verstörten Jungen erstmal ein Glas Wasser, welches Harry misstrauisch beäugte. "Hätte ich dich umbringen wollen hätte ich es längst getan.“, gab Tom lächelnd von sich. Harry musste ihm Recht geben und letztendlich siegte doch der Durst und er stürzte das Wasser in einem Zug runter. Sofort fühlte sich sein Hals nicht mehr an wie mit Schmirgelpapier bearbeitet. Tom setzte sich auf die Bettkannte und sah Harry ruhig dabei zu. "Wer hat dich eingesperrt und dir all diese Tränke gegeben?“, fragte er schließlich ruhig. Harry seufzte lautlos und verzog das Gesicht. "Dumbledore.“, antwortete er. Seine Stimme war noch immer etwas heiser und kratzig, aber nichts mehr im Vergleich zu vorher. "Er hat ausgesehen wie du. Wie Voldemort. Wieso...bin ich noch nicht tot?“ Tom nickte leicht. Mit sowas hatte er ehrlich gesagt schon gerechnet. "Es ist etwas kompliziert, Harry. Du wirst viel zum Nachdenken haben, wenn ich fertig bin. Aber es hilft schon, dass du weißt, dass das nicht ich war, der dich in der Zelle gehalten hat.“ Harry runzelte die Stirn, gab Tom aber ein Zeichen weiter zu reden. Er fühlte sich besser als seit Tagen und das hatte er Riddle zu verdanken, wieso sollte er ihm dann nicht im Gegenzug zuhören? "Wie wär's, wenn du vorher erstmal ein bisschen was isst? Severus hat dir zwar Nährtränke gegeben, aber die ersetzen keine Mahlzeit.“, schlug Tom vor. Severus? Wie in Severus Snape? "Ich hab immer gewusst, dass er kein Spion für den Orden war.“, raspelte Harry heiser, was dem Älteren ein leichtes Lächeln aufs Gesicht zauberte. Er bestellte eine leichte Suppe bei den Hauselfen und stellte sie dann auf einem Tablett auf Harrys Beine, legte ihm den Löffel in die Hand. "Iss. Sobald du fertig bist bekommst du Antworten, aber du hast schon zu lange nichts mehr gegessen, kann ich mir vorstellen.“, sagte Tom. Harry nickte und aß. "Also?“, fragte er, als das Tablett verschwunden war. Der Riddle fuhr sich durch die Haare, überlegte womit er anfangen sollte. "Ich wollte dich niemals umbringen, Harry. Ich habe dich heute zum ersten Mal gesehen und dich auch nur an der Narbe erkannt.“, sagte Tom schließlich. Harrys Augen wurden groß. "Aber...nein, all die Jahre....du warst da, immer...“, stammelte der Junge. Tom schüttelte den Kopf. "Severus sagte, dass Dumbledore....immer Shows für dich insziniert. Um dich entweder stärker zu machen, oder dich umzubringen. Ich habe auch deine Eltern nicht getötet. Hätte ich der Prophezeiung geglaubt, dann hätte ich dich zu mir geholt, um dich aufzuziehen. Ich war auch danach nicht körperlos. Ich hab die Zeit einfach genutzt, um Pläne zu schmieden. Ich kenne die ganzen Vorkommnisse, in denen ich dich angeblich versucht habe umzubringen, nur von Severus. Ich brauche keinen Stein der Weisen, weil ich ein Vampir bin. Und ich hab dir auch kein dusseliges Tagebuch untergejubelt.“, erzählte Tom. Und wenn Harry ehrlich zu sich war, er glaubte ihm. Er wurde die letzten Tage von Dumbledore gequält, wieso also sollte der Alte das nicht auch schon vorher gemacht haben? Seine Hand glitt wieder zu seiner Narbe und er sah Tom fragend an. "Meine Narbe...tut nicht weh. Sie hat....immer wehgetan....wenn 'du'....mir zunahe gekommen bist...“, sagte Harry. Seine Stimme war leise und dünn, aber dennoch gut zu verstehen. Tom lächelte beruhigend. "Es war vermutlich eine Art Schmerzfluch. Ich denke es zeigt auch, dass ich die Wahrheit sage, hm? Wenn sie jetzt nicht weh tut.“, sagte Tom. Harry nickte leicht, sah dann auf seinen Schoß, in dem seine Hände lagen. "Du...warst es nie? Nicht auf dem Friedhof...? Und auch nicht...im Ministerium?“, fragte Harry. "Nein, das war ich nicht. Und das mit deinem Paten, das tut mir wirklich Leid. Aber niemand meiner Todesser war dort.“, sagte Tom. Er hoffte, dass Harry ihm glauben würde, denn immerhin dachte der ja, dass Bella seinen geliebten Köter umgebracht hatte! Das würde die Eltern-Kind-Zusammenführung erheblich erschweren, wenn er ihm nicht glauben würde. Doch zu Toms Erleichterung nickte Harry langsam. "Er...er hätte nicht sterben müssen, wenn ich nicht einfach losgerannt wäre, oder?“, wisperte der Jüngere. Tom strich ihm kurz über den Unterarm. "Doch. Es ist nicht deine Schuld, Harry. Wenn Dumbledore deinen Paten wieso auch immer loswerden wollte, dann hätte er das auch geschafft.“, sagte er ruhig. Harry nickte leicht. "Das...war nicht alles, oder?“ Tom biss sich auf die Unterlippe. "Nein, das ist nicht alles. Aber meinst du nicht, dass es für heute reicht? Ich verspreche dir alles morgen zu erzählen, aber du solltest erst einmal schlafen.“, schlug Tom vor, doch Harry schüttelte nur heftig den Kopf. Er wollte Antworten und die am besten gestern! Tom seufzte resigniert. "Du hast aber verstanden, dass meine Todesser und ich dir nie etwas getan haben, oder? Und du glaubst mir auch?“, fragte er sicherheitshalber nochmal. Der Junge sah zu ihm auf, musterte ihn und nickte dann stumm. "Gut. Weißt du...heute Morgen beim Frühstück ist etwas vor Rudolphus augetaucht. Der Mann von Bellatrix, du wirst ihn sicher aus der Zeitung kennen.“- Harry nickte nur wieder -"Es war ein Hilferuf. Und es standen Apparierkoordinaten darauf. Ich habe einen Test gemacht und es kam heraus, dass das Blut von Sepernt Lestrange stammt. Dem Sohn von Bellatrix und Rudolphus.“ Harry runzelte die Stirn. Er verstand nicht, was das mit ihm zutun hatte. "Und Severus hat den Test vorhin nocheinmal wiederholt, das Ergebnis stimmt.“, fuhr Tom fort. Es war schon etwa zwei Stunden her, dass Severus ihm das mitgeteilt hatte. "Der Hilferuf ist aus Kernmagie entstanden. Weißt du, was das ist?“, fragte Tom. Harry schüttelte den Kopf, was den Riddle wieder seufzen ließ. "Die Kernmagie ist nicht dazu da, dir bei Zaubern und Flüchen zur Verfügung zu stehen. Dafür ist die Magie da, die durch deinen Körper fließt, doch die Kernmagie befindet sich im Zentrum deiner Seele. Sie tritt nur in Kraft, um dein Leben zu retten und von sich aus zu helfen. Wenn du schwer verwundet bist, heilt sie deine Wunde soweit, dass du überlebst und sorgt dafür, dass sich das Blut schneller nachbildet. Aber in diesem Fall hat sie dafür gesorgt, dass man Serpent rettet. Die Kernmagie ist immer mit denen deiner Eltern verbunden, deswegen war der Hilferuf auch bei Rudolphus aufgetaucht.“, erklärte Tom. Harry nickte etwas verwirrt, er verstand einfach immer noch nicht, was das mit ihm zu tun hatte. "Wir sind dorthin appariert und dort haben wir dich gefunden. Nur dich. Wir haben dich mit hier her genommen und dich versorgt und da erst festgestellt, wer du bist. Aber den zweiten Test, den Severus gemacht hat, war mit Blut, dass er aus deinem Arm abgenommen hat. Du bist Bellatrix' und Rudolphus Sohn, Serpent Liam Lestrange.“ Harry brauchte einige Zeit um das Gesagte zu verstehen, doch dann sah er schockiert zu Tom auf. "Nein, das...ich bin ein Potter!“, versuchte er es. Jeder machte mal Fehler, selbst Snape konnte einer unterlaufen! "Du warst vermutlich ihr Pflegekind. Kurz vor dem Überfall auf sie und dich wurden Bella, Rudolphus und Rabastan verhaftet und du in einer Pflegefamilie gebracht. Wir hatten keine Möglichkeit zu sehen wohin du gekommen bist, doch das ist ja nun geklärt. Du bist der Grund, weshalb die drei in Askaban nicht völlig durchgedreht sind. Sie haben dich das vergangene Jahr gesucht, aber hauptsächlich haben sie gehofft, dass es dir gut geht. Sie lieben dich und sie sind nur noch nicht ins Zimmer gestürmt, weil ich ihnen noch nichts gesagt habe. Ich wollte es dir erst schonend beibringen.“, lächelte Tom leicht. Harry blinzelte ein paar Mal, aber glauben konnte er es dennoch nicht. Dass Dumbledore nicht der war, für den er sich ausgab wusste er ja mittlerweile. Und auch, dass Tom ihn vorher nie angegriffen hatte konnte er glauben. Aber dass er kein Potter war? Dass er nichtmal Harry hieß? "Ich bin sicher, dass dich Lily und James geliebt haben, aber sie waren nicht deine leiblichen Eltern. Die sitzen unten und warten noch immer auf eine Erklärung.“, lächelte Tom schief. "Ich...ich habe Eltern? Lebende?“, fragte Harry nach einigen Minuten leise, hoffnungsvoll. Wieso sollte er sich dagegen sperren, wenn er doch tief in seinem Innern wusste, dass es stimmte? Dass er Eltern hatte, die ihn vielleicht sogar wollten? Dass er vielleicht sogar eine Familie haben könnte? "Ja. Sie leben und auch wenn du das vielleicht nicht denken solltest, es wird ihnen absolut egal sein, dass du Harry Potter bist...warst, wenn du deinen eigentlichen Namen annehmen willst.“, sagte Tom aufmunternd, strich erneut über den dürren Unterarm. "Na, was meinst du? Soll ich es ihnen alleine sagen, oder willst du mit runter kommen? Dann kannst du sie auch gleich kennenlernen.“, fragte der Ältere. Harry überlegte einige Augenblicke, doch dann sagte er, dass er mitkommen wolle. Tom reichte ihm einen kleinen Stapel Wäsche. "Ich warte draußen auf dem Flur auf dich. Zieh dich an und komm raus.“, sagte er und verließ das Zimmer. Der Jüngere brauchte ein paar Momente, bis er sich schließlich aufrappelte und erst dann bemerkte, dass er nur Shorts trug. Feuerrot im Gesicht zog er sich schnell die Sachen an, die Tom ihm gegeben hatte. Eine einfache dunkelblaue Jeans und ein weißes Hemd. Harry war froh darüber keine Zaubererroben tragen zu müssen, er konnte sie noch nie leiden. Er holte noch einmal tief Luft und trat dann auf den Flur. Tom schwang den Zauberstab und passte Harrys Klamotten an, lächelte nochmal aufmunternd und führte ihn dann in ein Wohnzimmer im Erdgeschoss. Harry sah sich um und erkannte vier Personen. Viel mehr sah er von ihnen nicht, weil er ja seine Brille nicht trug und sie einfach noch zu weit weg waren. "Harry, das sind Bellatrix-“, Tom zeigte auf eine verschwommene Person "-Rudolphus-“, die nächste "-und Rabastan. Severus kennst du ja schon.“ Harry blinzelte noch ein paar Mal, sah dann aber etwas hilflos zu Tom hoch, den er grade so erkannte. "Tom, Harry hat eigentlich eine Brille.“, hörte der Jüngste Severus' Stimme. Tom schnaubte. "Das hättest du mir auch früher sagen können, dann hätte ich seine Augen vorhin schon korrigiert.“, sagte Tom und deutete mit den Zauberstab wieder auf Harry, murmelte einen Spruch. Dessen Sicht klärte sich augenblicklich, was ihn hektisch blinzeln ließ. Dann sah er wieder in die Richtung der vorgestellten Personen und erkannte sie nun tatsächlich deutlich. Bellatrix war hübscher, als im Ministerium. Sie lächelte ihn freundlich an und sah nicht im Geringsten verrückt aus, wie er sie in Erinnerung hatte. Rudolphus und Rabastan trugen auch ein freundliches, aber dennoch sehr verwirrtes Lächeln zur Schau. Harry winkte etwas schüchtern und stieß Tom dann seinen Ellbogen in die Seite. "Autsch! Wofür war das?“, maulte der. "Wie wär's, wenn du ihnen endlich sagst wieso ich hier bin und wer ich bin? Ich werd das bestimmt nicht tun.“, wisperte Harry, ohne den Blick von den Anwesenden zu nehmen. Severus schnaubte belustigt. "Darf ich vorstellen? Harry Potter.“, sprach er und musste sich wirklich ein Grinsen verkneifen, als er die doch recht geschockten Blicke sah, die sich auf Harry richteten. "Tom! Jetzt!“, murmelte Harry, der sich halb hinter dem Älteren versteckte. Er konnte solche Blicke nicht leiden, ihn hatten sie schon oft genug getroffen. Tom seufzte resigniert und drückte Harry auf den nächsten Sessel, setzte sich auf die Lehne und sah die anderen Anwesenden an. "Ich habe heute Morgen, bevor wir aufgebrochen sind, das Blut analysiert, mit dem diese Nachricht geschrieben war. Und Severus hat das Ergebnis auch nochmal-“, fing er an zu erzählen, doch er wurde von Severus unterbrochen. "Sag es einfach, es ist nicht so, als würden sie dir nicht glauben.“ Noch einmal seufzte Tom, doch dann sprach er weiter. "Harry ist Serpent.“ Die Nachricht saß. Alle sahen ungläubig zu Harry, einige Minuten lang. Bis Bellatrix laut aufschluchzte, aufsprang und Harry in ihre Arme zog, ihn fest an sich drückte. "Mein Baby. Mein kleines Baby.“, konnte man ihrem Geschluchze entnehmen, dass sie größtenteils an Harrys Hals erstickte. Der Junge erwiederte die Umarmung, klopfte ihr etwas unbeholfen auf den Rücken. Rudolphus stand wie in Trance auf und legte seine Arme um seine Frau und seinen Sohn, den er um eineinhalb Köpfe überragte. Sie standen einige Zeit einfach so da, die anderen drei Männer sahen sie nur zufrieden an. Harry schien sich nicht dagegen zu wehren, auch wenn es für ihn sichtlich ungewohnt war. Er spürte, dass es einfach richtig war in ihren Armen zu sein. Es war, als hätte es immer so sein müssen. Es war ihm egal, dass seine Eltern in Askaban gesessen haben, Sirius hatte das immerhin auch. Sie liebten ihn, sie hatten ihn nicht einfach weggegeben. Langsam wurde Bellatrix' Schluchzen immer leiser, doch sie war noch nicht willig ihren Sohn loszulassen. Nicht, dass es Rudolphus da anders ging. Doch sie setzten sich zumindest wieder auf die Couch, Harry in ihrer Mitte. "Wieso...sehe ich aus wie James Potter?“, fragte dieser dann auch etwas verwirrt. "Man wird einen Illusionszauber über dich gelegt haben, damit du mehr aussiehst wie Lily und James. Das ist nicht alltäglich bei Adoptionen oder Pflegekindern, aber auch nicht selten. Wir können den Zauber ganz einfach lösen, wenn du das willst.“, lächelte Rudolphus beruhigend. Harry biss sich auf die Unterlippe, doch dann nickte er zögerlich. Er wollte zu seinen Eltern gehören. Sie hatten ihm nie etwas getan und sie freuten sich so offensichtlich ihn wieder zu haben. Sein Aussehen zu opfern fand er nicht schlimm. Vielleicht hätte er ja sogar Glück und würde Rudolphus' glatte Haare erben. Es wäre wirklich wunderbar, wenn es sich mal lohnen würde eine Bürste zu benutzen. "Du musst nicht, Serp-..Harry. Wir zwingen dich dazu nicht, auch wenn wir uns wirklich darüber freuen würden.“, sagte Rudolphus. "Ich...denke ich will.“, gab Harry zu und sah von Rudolphus zu Bellatrix, die ihn beide liebevoll anlächelten. Dann sahen sie zu Tom, der sie lächelnd beobachtete und dann seinen Zauberstab zückte, um den Illusionszauber zu lösen. Natürlich hätten das auch die Lestranges geschafft, doch sie hatten beide keinerlei Intentionen dazu sich auch nur einen Millimeter von Harry weg zu bewegen. Tom richtete seinen Zauberstab auf Harry und schwang ihn. Kapitel 4: Askaban insanity --------------------------- >> Kapitel 4 >>> Askaban insanity Harry spürte, wie sein Körper anfing zu kribbeln, aber es hörte auf, bevor es unangenehm werden konnte. Er sah fragend zu Rudolphus, der ihm lächelnd einen Handspiegel reichte, den er heraufbeschworen hatte. Nur zögerlich sah der Jüngere rein, doch was er sah verschlug ihm wirklich die Sprache. Ja, sein Haar war glatt. Und länger, als vorher. Nun reichte es ihm bis auf die Schulterblätter. Und außerdem war sein Deckhaar blond und nur noch die Haare darunter schwarz. "Das hast du aus meiner Familie. Narzissa ist ja auch blond, auch wenn niemand weiß wieso.“, lächelte Bellatrix beruhigend und strich ihm über den Rücken. Sie hatte den verwirrten Ausdruck auf dem Gesicht ihres Sohnes gesehen, aber auch wenn sie von den blonden Haaren etwas überrascht war, sie hatte gewusst, das es vorkommen konnte. Harry nickte langsam, ehe er sich wieder auf das Spiegelbild konzentrierte. Seine Augen waren nicht mehr grün, sondern hatten eine klare, dunkle Blaufärbung angenommen, wie er sie schon von Sirius kannte. Also auch wieder etwas von den Blacks. Aber er erkannte auch, dass er ansonsten genauso aussah, wie Rudolphus und Rabastan. Glatte, blasse Haut. Eine grade Nase. Hohe Wangenknochen. Volle Lippen. Er sah völlig anders aus, niemand würde ihn mehr als Harry Potter erkennen, wenn die Narbe nicht sein würde. Er sah.... Ja, aristokratisch aus. Wie Draco strahlte er nun auch eine unterschwellige Macht, Arroganz und auch ganz klar Stolz aus. Harry lächelte zufrieden. Ja, er sah aus wie sein Vater, aber es störte ihn nicht, wie es ihn bei James gestört hatte. Es machte ihn eher stolz. Sein Vater hatte fast 14 Jahre in Askaban gesessen und er erschien ihm völlig normal. Sirius hatte in der Heulenden Hütte damals völlig wahnsinnig auf ihn gewirkt, auch wenn er mittlerweile wusste, dass dem nicht so war. Doch Rudolphus und Bellatrix schienen so, als hätten sie diese Jahre gut weggesteckt. "Du siehst wirklich toll aus, Serpent. Soll ich die Narbe auch noch entfernen?“, fragte Tom lächelnd. Er hatte den Jungen extra mit seinem neuen Namen angesprochen. Er fand, dass Harry einfach nicht mehr zu ihm passte. Der Name war viel zu muggel für einen Reinblüter. Und siehe da, der Junge reagierte sogar sofort auf seinen neuen Namen, drehte sich zu Tom um und sah ihn beinahe entrüstet an. "Das geht? Ich laufe seit 15 Jahren mit dieser hässlichen Narbe rum und man kann die ganz einfach entfernen?“ Die anderen lachten leise und Tom antwortete: "Natürlich, aber der Spruch ist schwarzmagisch. Nicht, dass Dumbledore freiwillig die Narbe entfernt hätte, gäbe es auch einen weißmagischen Spruch dafür.“ Serpent schnaubte und sah den Riddle dann auffordernd an. Dieser schwang den Zauberstab, sprach ein paar leise Worte und der Junge konnte im Spiegel beobachten, wie auch der letzte Hinweis auf sein altes Leben sich auflöste. Zufrieden nickte er und legte den Spiegel dann auf den Couchtisch, kuschelte sich wieder an seine Eltern und schloss die Augen. "Willst du deinen richtigen Namen annehmen?“, fragte Rabastan nach einigen Minuten der entspannten Stille. Auch er freute sich natürlich seinen Neffen wieder bei sich zu haben. Er hatte sich früher oft um ihn gekümmert und er hoffte, dass Serpent es zulassen würde, dass sie wieder eine Bindung zueinander aufbauten. Ihm ging es in Askaban nicht anders, als Bellatrix und Rudolphus. Ja, er hatte Freunde an die er hatte denken können, doch meist hatte er sich an die Erinnerungen mit Serpent festgeklammert. Es hatte nicht so gut funktioniert, wie bei seinem Bruder und seiner Schwägerin. Ihnen merkte man die langen Jahre bei den Dementoren nicht an, doch ihm manchmal schon. Er wusste das und er hatte deshalb auch zugestimmt, als Tom einen Geistheiler mit einbeziehen wollte. Rabastan hatte nicht gewollt, dass es noch schlimmer wurde und er hatte schon soweit Fortschritte gemacht, dass er nur noch selten solche Anfälle geistiger Umnachtung hatte. Sie waren mal kleiner, mal größer. Mal war er einfach nur überreizt, sodass er bei den kleinsten Dingen an die Decke ging und Sachen an die Wände warf. Und manchmal, es kam nur noch selten vor, aber dennoch zu oft für seinen Geschmack, verlor er allen Bezug zur Realität. Dann saß er in seinen Gedanken entweder noch in Askaban und schrie wie am Spieß, oder er war der Meinung, dass die Zeit in Askaban nie existiert hatte und er noch immer im Jahr 1981 lebte. Als alles noch gut war und Serpent noch bei ihnen war. Nun, wo sein Neffe wieder da war, hoffte er wirklich, dass sich das auch noch einrenken würde und er sich besser im Griff hatte. Seine Freunde waren ja schon froh gewesen, dass er ohne zu murren zum Geistheiler ging und es auch einsah, wieso er dorthin sollte. Ein Zeichen dafür, dass es noch nicht verloren war. Dass er wusste, dass er Hilfe brauchte. Sein Neffe sah nun etwas unsicher zu Bellatrix und Rudolphus, die ihn beruhigend und aufmunternd anlächelten. Sie würden ihm diese Entscheidung nicht abnehmen, wenn er es wollte, durfte er auch weiterhin Harry heißen. Doch er nickte und sah wieder zu Rabastan, lächelte etwas. "Ich denke ich will meinen alten Namen annehmen.“, sagte er leise. Er würde sich noch daran gewöhnen müssen, doch er war sich sicher, dass er das sehr schnell konnte. Die Griffe seiner Eltern um ihn verstärkten sich noch etwas, als sie diese Antwort hörten. Sie hatten es gehofft, aber sie dachten, dass Serpent noch etwas Zeit brauchen würde, um das alles sacken zu lassen. Aber er war solche Situationen ja beinahe schon gewohnt. An seinem 11. Geburtstag hatte man ihm gesagt, dass er ein Zauberer war und dass seine Eltern, wie er ja damals noch glaubte, nicht bei einem Autounfall gestorben waren, sondern ermordet wurden. Die Nachrichten waren beinahe genauso plättend wie all das heute. Sie saßen noch eine ganze Weile im Wohnzimmer und die Erwachsenen erzählten ihm von seiner kurzen Zeit bei ihnen, wie süß er doch damals war und was sie damals alles mit ihm gemacht hatten. Sie erzählten auch von der Festnahme und der Hoffnung, dass es ihm gut ginge. Rabastan erzählte sogar von seinen Aussetzern, die er hatte. Damit Serpent sich nicht wunderte, wenn es denn mal passierte. Und sie erzählten ihm, dass er erst am 10. August Geburtstag hatte, nicht am 31. Juli, wie er bisher geglaubt hatte. Severus nahm an, dass man es nicht genau gewusst hatte damals und dann von einem Heiler das wahrscheinlichste Geburtsdatum hatte feststellen lassen. Das Ministerium hatte sich nie die Mühe gemacht Bellatrix oder Rudolphus zu fragen. Als Serpent später am Abend immer wieder eindöste hob Rudolphus ihn einfach auf seine Arme und trug ihn in das Zimmer neben dem, dass er mit Bellatrix bewohnte. Er hatte nicht vor seinen Sohn so schnell aus seiner Reichweite zu lassen, doch er sah zumindest ein, dass Serpent schon fast 16 Jahre alt war und somit sicher ein eigenes Zimmer haben wollte. Er deckte ihn zu und Bella, die ihnen gefolgt war, platzierte einen leichten Kuss auf der Stirn ihres Sohnes, strich ihm durch die Haare. "Träum was schönes, Serpent.“, flüsterte sie liebevoll, ehe sie mit ihrem Mann das Zimmer verließ. Kapitel 5: Nightmare Night -------------------------- Hat ziemlich lange gedauert, das weiß ich wohl >.< Ich versuche mich zu bessern, versprochen ^^ » Kapitel 5 >>> Nightmare Night Die Nacht war für Serpent nicht besonders ruhig. Schon eine halbe Stunde, nachdem seine Eltern ihn ins Bett gebracht hatten, welzte er sich in eben diesem und schrie lautlos um sein Leben. Das hatte er sich schon bei den Dursleys angewöhnt. Hätte er dort in der Nacht zu schreien angefangen, weil er einen Albtraum gehabt hatte – was ja nicht besonders selten vorkam – hätte Vernon ihn sicher aus Wut darüber halb tot geprügelt. Dennoch verließ immer wieder ein leises Wimmern seinen Mund. Er erlebte immer wieder die jüngsten Ereignisse aus der Zelle, in der er festgehalten wurde und musste immer wieder die unerträglichen Schmerzen spüren, bis ihn jemand sanft wach rüttelte. Rabastan war zu Serpent ins Zimmer gegangen, weil er sich nochmal die Verletzungen des Jungen ansehen wollte und hatte mit ansehen müssen, wie er sich von einer Seite auf die andere warf, während er am ganzen Körper zitterte und der Mund zu einem stummen Schrei geöffnet war. Er hatte Bella und Rudolphus darum gebeten, nach seinem Neffen sehen zu dürfen, weil er ja gerne wieder eine Bindung zu diesem aufbauen wollte. Auch, wenn Bella weniger begeistert davon war, ließ sie es zu. Sie hatte ihren Sohn den ganzen Nachmittag und Abend im Arm halten dürfen und Rabastan hatte sich ihnen nicht einmal genähert – er hatte einfach Angst gehabt, dass Serpent das nicht wollte. Immerhin war Rabastan verrückt, auch wenn sein Neffe diese Nachricht doch ganz gut weggesteckt hatte. Er wollte sein Glück sicher nicht überspannen. Und dann wartete er lieber. Rabastan rüttelte Serpent sanft wach und dieser schoss abrupt in die Höhe, sah sich mit einem gehetzten Ausdruck im Gesicht um, bis er endlich seinen Onkel erkannte, der beruhigend auf ihn einredete. Serpent klammerte sich an Rabastans Hemd fest, was diesen dazu brachte sich auf die Bettkante zu setzen und den Jungen vorsichtig in seine Arme zu ziehen. "Shhh....es ist gut, Serpent. Es war nur ein Traum. Du bist hier sicher, niemand wird dir hier wehtun, hörst du Kleiner?“, flüsterte er und strich über den schmalen Rücken, der noch immer aufgeregt zitterte und von leisen Schluchzern bebte. "Die Zelle....ich war wieder da....und Dum-Dumbledore hat....diese Tränke....und es tat so weh!“, erzählte Serpent stockend. Er wunderte sich nicht einmal darüber. Normalerweise erzählte er nie von seinen Albträumen, aber hier war jemand, der ihm zuhörte! Und das musste er doch ausnutzen, oder? Hermine hatte ihm immer gesagt, dass es ihm besser gehen würde, wenn er jemandem erzählen würde, was er nachts träumte. Dass es dann oft nicht mehr so schlimm war, wenn man es laut aussprach und man jemanden hatte, der einen beruhigen konnte und einem versicherte, dass alles in Ordnung war und man eigentlich keine Angst mehr haben musste. Rabastan konzentrierte sich, damit er auch wirklich hören konnte, was der Jüngere sagte, denn dieser sprach gegen seine Brust genuschelt. Er konnte sich wirklich gut vorstellen, dass es die Hölle für Serpent gewesen sein musste. Wie denn auch nicht, wenn man ständig gefoltert wurde mit Tränken, die verboten gehörten – und sicher waren das die meisten davon auch. Der Größere schwor blutige Rache. Niemand tat seiner Familie so etwas an, zumindest nicht ungestraft! Er würde die Leute ohne Reue abschlachten, während er ihnen ins Gesicht lachte und dann auf ihre toten Körper spucken. "Es ist alles gut, hörst du? Niemand wird dir mehr wehtun, Penny. Wir werden dich beschützen, wir sind deine Familie.“, flüsterte Rabastan und strich weiterhin beruhigend über den Rücken seines Neffen. Er hatte ihn schon früher als Baby immer Penny genannt. Serpent hatte einfach nicht zu einem so niedlichen Kind gepasst, fand er. Und auch jetzt war der Name irgendwie passender. Der Junge lag weinend in seinen Armen um schien nicht älter als 12 zu sein – viel größer war der Jüngere ja im Endeffekt auch nicht. "Und Mr. Weasley...er war auch da! Als Malfoy...und er hat....den Crucio....aber...aber eigentlich hat das....hat das gar nicht mehr so ... so wehgetan. Aber dann war da....war da wieder Dumbledore....und diese Tränke...“, stammelte Serpent aufgewühlt. Aha, dachte sich Rabastan. Noch jemand, den er sich vornehmen musste. Rabastan wusste, dass der Cruciatus höllische Schmerzen verursachte, er hatte ihn schon des öfteren zu spüren bekommen. Nicht von Tom, wie die meisten vermuteten – der folterte seine Anhänger nie – sondern von den Auroren und Wachen in Askaban, wenn denen einmal langweilig war. Dann kamen sie immer in den Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses und spielten mit den Menschen, die nicht mehr auf Freiheit hoffen durften und somit auch nichts ausplaudern konnten. Und wenn Serpent den Fluch als 'nicht so schlimm' einstufte konnte er sich nur vage vorstellen, was diese Tränke mit ihm getan hatten. Schmerzresistent, zu einer gewissen Stufe, konnte er sich vorstellen. Es würde ihn wundern, wenn der Kleine es merken würde, wenn man ihn mit dem Sectumsempra angriff. Die Nerven waren vermutlich schon teilweise zerstört und er würde nur sehen, dass er aufgeschnitten wurde und nicht fühlen. Das war sicher nicht, wie es bei einem beinahe 16-jährigen sein sollte! Rabastan flüsterte Serpent weiterhin beruhigende Nichtigkeiten ins Ohr, bis sich der Kleinere endlich soweit beruhigt hatte, dass er sich nicht mehr verkrampft an seinem Onkel festklammerte. Dennoch ließ er diesen nicht los, er lockerte nur ein wenig den Griff und lehnte sich erschöpft an ihn. Über seine Träume zu reden war beinahe noch anstrengender, als einfach versuchen weiter zu schlafen, doch er merkte, dass er sich um einiges besser fühlte. Irgendwie leichter und definitiv sicherer. Rabastan hatte die Umarmung nicht gelockert und vermittlerte Serpent dadurch ein gefühl der Sicherheit, das der Kleinere bis dahin noch nie gespürt hatte. Natürlich hatten auch sein Vater und seine Mutter ihn vorhin umarmt und er hatte sich wirklich wohl bei ihnen gefühlt, aber da hatte er nicht solche Angst wie noch grade eben. Er hatte diese Sicherheit da noch nicht gebraucht, er hatte einfach nicht darauf geachtet. Er wusste nur, dass es sich ebenso richtig anfühlte in Rabastans Armen zu liegen, wie in denen seiner Eltern. Und obwohl sich Serpent eigentlich schämen müsste so vor jemandem zusammen gebrochen zu sein – er tat es nicht. Sein Onkel hatte ihm nicht nur einmal versichert, dass alles gut werden würde und sie Familie waren und dass es in Ordnung war, wenn er sich ausweinte. "Gehts wieder, Penny?“, fragte Rabastan nach einigen Minuten der Stille, in denen sich Serpent wieder völlig beruhigt hatte. Dieser nickte leicht, ehe er stutzte. "Wieso nennst du mich Penny?“, fragte er leise. Rabastan strich ihm sanft durch die Haare, während er antwortete. "Das habe ich schon getan, als du noch ein Baby warst. Wenn es dich stört hör ich damit auf.“ Serpent überlegte kurz. Er mochte den Spitznamen wirklich. Er klang irgendwie freundlicher, auch wenn er auch seinen neuen Namen mochte. "Ich denke ich mag es.“, sagte Serpent leise und lächelte ein bisschen. Er ließ Rabastan nun los und legte sich wieder vernünftig hin. Er war müde und er wollte wirklich gerne schlafen, aber- "Kannst du...meinst du du kannst hier bleiben, bis ich eingeschlafen bin?“, flüsterte der Jüngere und wurde ein wenig rot um die Nase. Er kam sich vor wie ein Fünfjähriger, aber er hatte Angst alleine einschlafen zu müssen. Rabastan lächelte ihn lieb an und nickte. "Natürlich bleibe ich hier. Ich muss mir auch nochmal deine Verletzungen ansehen. Meinst du du kannst noch fünf Minuten länger wach bleiben?“, fragte er lächelnd. Serpent nickte natürlich und ließ sich von seinem Onkel das Shirt über den Kopf ziehen und sich auf den Bauch dirigieren, danit der Ältere an die Wunden am Rücken rankommen konnte. Er knipste die Nachttischlampe an und versorgte schnell die Wunden mit einer Heilsalbe, ehe er sie per Zauberei neu verband. Er reichte seinem Neffen das Pyjamaoberteil, welches auch sofort wieder angezogen wurde und deckte den Kleinen wieder vernünftig zu. "Schlaf jetzt. Ich bleibe hier, bis du eingeschlafen bist, keine Sorge, Penny.“, lächelte Rabastan und schaltete die Lampe aus, sodass es wieder dunkel im Raum wurde. "Gute Nacht, Rabastan. Und danke.“, murmelte Serpent und kuschelte sich in den Kissen zurecht, zog sich die Decke bis zu Kinn hoch und wickelte sich darin ein. Nur ein paar Minuten später war er eingeschlafen und Rabastan richtete sich wieder auf. Er verließ das Zimmer und ging zurück zu den anderen, die noch im Wohnzimmer saßen. Er musste ihnen von Serpents Albtraum erzählen und auch von Weasley, der sich als Lucius ausgab. Er bezweifelte, dass sein Neffe etwas dagegen hatte. Sie wollten ihm ja nur helfen und sie würden alles mit ihm zusammen nochmal durchkauen. All die schrecklichen Erlebnisse, die Serpents Leben prägten, denn nur so konnte man ihm helfen. Und wenn das nicht reichte, dann würden sie eben mit dem Kleinen besprechen müssen, ob er bereit war wie Rabastan auch zu einem Geistheiler zu gehen, bevor ihm all die Ereignisse zu viel wurden und noch mehr die eh schon fragile Psyche angreifen würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)