Wenn du wüsstest, dass wir morgen sterben werden... von kaherashico (...würdest du dann jetzt mit mir schlafen?) ================================================================================ Kapitel 3: Eine schwierige Entscheidung --------------------------------------- „Hey.“ Sie schwieg. „Alles Gute zum Geburtstag, Lily.“ Er versuchte es mit einem schiefen Lächeln. Es misslang. Gründlich. Sie schwieg. Er wusste nicht, wo er hingucken sollte. „Was ist, krieg ich keine Umarmung?“ Überrascht sah er auf. Ihr harscher Tonfall passte nicht zu den Worten. „Doch natürlich, ich dachte nur, du willst nicht-“ In zwei Schritten war er bei ihr. Hielt sie fest. Und für einen Moment war alles in Ordnung. Als er sich lösen wollte, spürte er, wie ihre zarten Arme ihn daran hinderten. „Ich bin volljährig, Ted.“ Er schwieg. Schloss die Augen und schüttelte nur stumm den Kopf. Wütend ließ sie ihn los. „Wenn du wüsstest, dass wir morgen sterben werden, würdest du dann jetzt mit mir schlafen?“ Wie konnte sie nur so etwas fragen? „Lily, bitte…“, es klang gequält, „ich…wir…er ist mein Pate, ich kann ihm das nicht antun.“ Er raufte sich die Haare. „Und mir schon?“ Er betete die Vernunftgründe runter. Der Altersunterschied. Sie waren doch praktisch eine Familie. Was würden sie sagen. Victoire. Es war einfach unmöglich. Punkt. Sie wollte nicht. Nicht zuhören, nicht vernünftig sein. Nichts. Nicht heute. Erschöpft ließ er sich auf den Stuhl sinken und vergrub seinen Kopf in den Händen. Sie betrachtete ihn eine Weile. Wie von selbst wanderte ihre Hand schließlich langsam seinen Rücken hoch, blieb in seinen Haaren hängen. Mausbraun. Er litt doch genau wie sie. „Ich liebe dich.“ Lily spürte, wie er sich unmittelbar versteifte. „Was hast du gesagt?“ „Ich sagte, ich liebe dich.“ „Du bist doch viel zu jung“, murmelte er, „um das zu wissen.“ „Bin ich nicht.“ Er schwieg. „Ted Remus Lupin! Weißt du denn nicht, dass ich heute nur auf dich gewartet habe? Die Party, die Geschenke, ist doch alles egal.“ Wenigstens weinte sie nicht. Das war gut. Sie weinte eigentlich nie. Sie war bloß wütend. „Nur für diesen winzigen Moment, die eine Umarmung, die obligatorischen Glückwünsche. Erbärmlich.“ Sie starrte ihn zornig an, er konnte nur hilflos mit den Schultern zucken. „Ich wünschte, es wär anders.“ „Denkst du, ich nicht?“ Er hatte sich ruckartig erhoben, Verzweiflung spiegelte sich in seinem Gesicht. „Verdammt, es ist wirklich nicht leicht, okay? Wie oft würde ich gern-“ „Ja?“ Sein Blick sprach Bände. „Warum tust du es dann nicht einfach?“, flüsterte sie fast flehend. „Es ist nicht richtig.“ „Niemand würde es je erfahren, wenn wir morgen-“, hauchte sie in sein Ohr. Teddy schloss die Augen. Versuchte vergeblich, die Bilder zu verdrängen. Die Vorstellung war zu schön. Um wahr zu sein. Verdammt. „Also, würdest du?“ Er sah sie, in ihrer vollen Schönheit, innerlich wie äußerlich. „Natürlich würde ich.“ Und Lily lächelte. ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)