Please don't be like this von dat_Yoh-Chan (Vorgeschichte zu Treat it like that) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Nur wenig später saßen sie zusammen in dem Wagen und unruhig rutschte der Kleinere auf dem Beifahrersitz umher und beobachtete misstrauisch, wie Uruha nach dem Zündschlüssel griff, doch noch ehe der den Motor starten konnte, wurde er auch schon aufgehalten. "Wehe du fährst einen Kratzer in den Lack!", protestierte Ruki und der Blonde wandte ihm irritiert den Blick zu. "Mache ich schon nicht!", versicherte er, wandte den Blick wieder ab und wollte weiter machen, als der Andere weitere Bedenken äußerte. "Und ich warne dich, wenn die Achse bricht, bring ich dich um!", sagte er und wenn Uruha ehrlich war, wirkte der Kleinere doch etwas panisch. "Tut sie schon nicht!" "Und ich hoffe du wirst mein Auto nicht schlagen, wenn es nicht tut was du willst!", fuhr der Dunkelhaarige trotzdem fort und ließ den Älteren verwirrt blinzeln. "Wieso sollte ich?", fragte er irritiert, doch der heutige Beifahrer zuckte die Schultern. "Ist 'n Charakterauto!", gab er zu bedenken, doch der Ältere verdrehte die Augen. "Dann dürfte bei mir ja nichts schief gehen!", sagte er, verkniff sich aber den Kommentar, dass es dann ein Wunder war, dass es bei Ruki überhaupt angesprungen war. Aber noch immer sah der Jüngere nicht wirklich zufrieden oder beruhigt aus und die Tatsache ließ Uruha leise seufzen. "Warum hast du mir überhaupt den Schlüssel gegeben?", fragte er also herausfordernd, aber Ruki zog nur die Brauen zusammen. "Das frage ich mich auch", murrte er leise. Wahrscheinlich war er geistig einfach nicht ganz auf der Höhe gewesen oder etwas in der Art. Doch der Andere schüttelte den Kopf. "Keine Sorge, ich werde aufpassen, dass alles heil bleibt. Und jetzt schmeiß das GPS an, wir müssen los!", sagte er ernst und auch, wenn Ruki sich noch ein wenig trollte, so tat er einmal, was von ihm verlangt wurde. Uruha musste nur noch warten, bis er sicher war, dass die Daten übertragen waren, dann leuchtete ein kleines grünes Lämpchen an dem Gerät und dann konnte er endlich losfahren und so tun, als würde er das erstickte panische Geräusch Rukis nicht hören und als könne er nicht sehen, wie sich der Kleine sein Tuch über die Augen zog. Mittlerweile stand die Sonne hoch am Himmel. Sie waren schon wieder länger unterwegs und missmutig sah der Fahrer auf die Tankanzeige. Der Zeiger neigte sich schon jetzt stark dem Minus und außerdem war ihm warm. Das schwarze Auto heizte sich in der Hitze so stark auf und bisher hatten sie die Klimaanlage nicht eingeschalten. Sein Hals war trocken und Hunger bekam er auch langsam oder sicher. Nein, eigentlich doch eher recht schnell. Doch Ruki schien das alles nicht zu stören. Er saß einfach da, in den Sitz gesunken, die Arme verschränkt und er schwieg, während sein Blick stur geradeaus gerichtet war. Woraus bestand dieser Mensch, dass er nicht auch kurz vorm Schmelzen stand? War er überhaupt wirklich ein Mensch? Oder hatte er einfach nur keine menschlichen Bedürfnisse? Aber das war in dem Augenblick egal. Er wollte einfach nur zur Mittelkonsole langen und endlich den rettenden Regler betätigen. Doch noch ehe er ihn erreicht hatte, war da eine andere Hand aus dem Nichts, die seine beiseite schlug und die sicher nicht zu ihm selbst gehörte - es sei denn er begann jetzt schon zu halluzinieren. Empört sah er zu dem Jüngeren hinüber. "Hey!", beschwerte er sich, doch der Kleine sah ihn nur grimmig an. "Nichts da 'Hey'! Verstell nicht einfach sinnlos etwas an MEINEM Auto!", betonte er, doch Uruha zog einen kleinen, beleidigten Schmollmund. "Aber es ist warm!", merkte er an und der Dunkelhaarige verdrehte die Augen, als er den Arm weiter ausstreckte. Als er kurz zu ihm sah bemerkte er, dass der Kleine nicht einmal gerötete Wangen hatte,während er selbst sich fühlte, als würde er jeden Moment verglühen. "20°C dem Herr genehm?", hörte er übertrieben höflich wieder die Stimme des Jüngeren und der Blonde lachte ein wenig, als er nickte. "Kannst du mir jetzt auch noch etwas zu Essen und zu Trinken nach vorn geben? Sonst verhunger oder verdurste ich noch und DEIN Auto landet irgendwo abseits der Strecke in der nächsten Sanddüne oder vielleicht treff ich doch tatsächlich noch einen Baum.", sagte er nur scheinheilig und hörte das Brummen neben sich, an dem er erkannte, dass sein Plan aufging. Und schon streckte sich sein Beifahrer, um hinter den Sitzen etwas finden zu können. "Aber wehe du kleckerst, dann zwinge ich dich dazu, jeden Tropfen und jeden Krümel selbst wieder aufzulecken!", drohte er ächtzend, als er sich wieder nach vorn wandte. Doch Uruha ließ sich nicht beeindrucken. "Wie willst du das anstellen?", fragte er herausfordernd, doch Ruki verengte nur die Augen. "Keine Sorge, mir fällt schon etwas ein", brummte er weiter und reichte dem Fahrer erst einmal die Flasche Wasser, die er sich zwischen die Oberschenkel klemmte, um sie während der Fahrt öffnen zu können. "Eigentlich wäre mir Cola ja lieber gewesen, aber...", begann er, ließ den Satz aber unbeendet. Dennoch grinste er breit. "Ist doch egal. Sei froh, dass du überhaupt was bekommst." Und so schüttelte er grinsend den Kopf, ehe er gierig einige Schlucke nahm. Gerade, als das frische Nass seine Kehle benetzte, fühlte er sich, als wäre er noch eben kurz vorm Austrocknen gewesen. "Hast du eigentlich Freunde?", fragte der Blonde dann aus heiterem Himmel und bot dem Jüngeren die Flasche an. Doch der schüttelte nur den Kopf und so nahm er sie wieder an sich. Aus dem Augenwinkel erkannte er, wie der Kleine ihn offensichtlich verwirrt ansah. "Was soll die Frage?", fragte er schließlich. "Naja, du scheinst sehr an deinem Auto zu hängen und viel Zeit damit zu verbringen. Es interessiert mich einfach, wie viel Platz dann noch für Freunde bleibt.", versuchte er sich zu erklären, ehe er noch etwas trank. Nun war er es, der den Blick stur geradeaus gerichtet hatte. Dass Ruki das Auto liebte, hatte er jetzt immerhin schon mehrere Male bemerkt. "Genug!", presste der Jüngere jedoch nur hervor und etwas an der Tonlage ließ den Blonden glauben, dass das nicht ganz der Wahrheit entsprach, doch er sagte nichts. "Und eine Freundin?", fragte er stattdessen vorsichtig weiter, doch von der Seite kam nur ein Knurren. "Was geht dich das an?" Uruha zuckte die Schultern. Okay, genau genommen ging es ihn sicher wirklich nichts an. Sie kannten sich nicht und wahrschienlich würden sie sich nach der Rallye nie wieder sehen. Aber bis dahin hatten sie noch einige Tage, auch ein Ruhetag war angesetzt, und er selbst mochte dieses ewige Schweigen nicht. Außerdem war er neugierig, wie ein so junger Kerl es schaffte, so verbittert zu wirken. Die Antwort hatte ihm selbst jedoch schon mehr gesagt, als Ruki mit Worten überhaupt hätte ausdrücken können. Doch er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er unerwartet wieder die leise Stimme hörte. "Was sagt der Tank?", war die Frage und Uruha war sich sicher, dass der Kleine nur ablenken wollte, doch er ließ es zu. "Noch sind wir nicht auf Reserve, kann aber nicht mehr lang - oh!", sagte er nur und lachte. Genau in diesem Moment war das rote Lämpchen angesprungen. Ruki neben ihm war mit einem Mal hellwach und setzte sich weiter auf. Er sah Uruha mit einem teils misstrauischem, teils panischem Blick an. "'Oh'? Was hast du kaputt gemacht? Ich schlag dich so windelweich bis du den Namen deiner Mutter vergisst!", drohte er, doch wieder lachte der Blonde. "Gar nichts. Wir sollten nur langsam anhalten und den Tank auffüllen", sagte er gelassen und nachdem der Kleine nur ein wenig verwirrt geblinzelt hatte, lehnte er sich mit erleichtertem Seufzen zurück. Für ihn war es als Beifahrer, wenn er nicht alles im Blick hatte, was geschah, wahrscheinlich noch viel nervenaufreibender, als wenn er selbst gefahren wäre. "Was sagt der Experte? Schaffen wir es zur nächsten Tankstation oder nehmen wir einen Kanister von der Reserve?", fragte Uruha weiter, als der Dunkelhaarige offenbar nicht antworten wollte. Und einmal mehr bestand die Antwort aus einem Knurren. "Tankstation. Heben wir die Reserve lieber für später auf!" Natürlich hatten sie es so weit nicht mehr geschafft. Ruki hatte sich gerade gefragt, wie Uruha es schaffte, gerade als Mann gleichzeitig so viel zu quatschen und zu fahren. Jedes Mal, wenn er auf den Tacho schielte, bemerkte er, dass der Andere ein ordentliches Tempo an den Tag legte. Er fuhr gut, das musste der Dunkelhaarige zugeben, aber sagen würde er es ihm sicher nicht. Eher war er sich sicher, so multitaskingfähig, wie der Ältere schien, war er eine Frau. Für einen Mann redete er eindeutig auch zu viel und nicht alles, was er von sich gab, ergab auch einen Sinn. Doch dann waren sie mitten zwischen hohen Gräsern stehen geblieben. Irgendwo im Nirgendwo. Fluchend kletterte Ruki aus dem Wagen, nur wenig später folgte der Andere und ging zu dem Jüngeren, während er die Hände in die Hüften stemmte und das Auto kritisch beäugte. "Du hast gesagt, wir schaffen es noch!", verteidigte er sich, noch ehe Ruki ihm die Schuld geben konnte. Doch der sah ihn nur giftig an. "Das weiß ich auch, du Vollidiot! Die nächste Station kann auch nicht mehr weit sein!", rechtfertigte er sich, doch der Blonde schüttelte den Kopf. Er hatte jetzt sicher nicht das Bedürfnis, sich deswegen zu streiten. Ruki war ihm auch so schon grimmig genug. "Jetzt können wir eh nichts mehr ändern. Wir sollten uns jetzt lieber beeilen, sonst sind die Nächsten bald vorbei.", gab er zu bedenken und ging, um einen der Kanister aus dem Kofferraum zu holen. Hätten sie die Nacht im Lager verbracht oder gleich den Tank gefüllt, wäre es ihnen jetzt erspart geblieben. Doch er hütete sich davor, diesen Vorwurf auszusprechen. Immerhin hing er an seinem Leben und wer wusste schon, wie Ruki reagieren würde. In dieser Hinsicht traute er ihm alles zu. Und wenigstens konnte er dann gleich im Anschluss die Gelegenheit nutzen, dass sie gerade schon einmal standen und sich ein wenig erleichtern. Also nahm er sich stoll auch noch den Trichter und sah den Dunkelhaarigen, der ein wenig weiter abseits stand, die Arme vor der Brust verschränkt, auffordernd an. "Hilfst du wenigstens mal? Es reicht auch, wenn du den Trichter hältst.", forderte er, doch der angesprochene sah ihn nur missmutig an. Er dachte schon, dass gleich ein typischer Kommentar kommen würde, dass er bloß aufpassen sollte, dass er nichts über seine Hände gießen sollte. Doch das blieb aus. Stattdessen brummte der Jüngere nur, ehe er ihm tatsächlich zur Hilfe kam. Sie hatten Glück im Unglück. Niemand weiter war an ihnen vorbei gefahren. Dafür war natürlich der Abstand zu den ersten Beiden größer geworden und als sie auch diesen Abend an dem Lager vorbei fuhren, waren es auch sie, die bereits dort standen. Mit grimmigem Murren hatte Uruha sich überreden lassen, auch diese Nacht in der Wildniss zu verbringen, unter der Bedinungung, wenigstens die nächste Nacht in einem richtigen Bett schlafen zu können, eine richtige warme Malzeit zu sich nehmen können. Ob Ruki sich an diese Abmachung halten würde, das wusste er natürlich nicht, aber er hoffte es. So schlecht konnte doch selbst dieser Kerl nicht sein. Sie hatten auch ein schönes Plätzchen gefunden, mitten in der immer karger werdenden Landschaft, als es gerade langsam dunkel wurde. Das Licht hatte aber gereicht, um zu erkennen, dass das Wasser in dem Teich sauber und klar war. Es roch frisch und die Pflanzen am Ufer waren mit grünen Blättern und sogar einigen bunten Blüten behangen und Uruha konnte einfach nicht anders, als sich bereits kurz nach ihrer Ankunft in dem kühlen Nass zu erfrischen. Das kalte Wasser tat gut nach der langen Fahrt in der Hitze, trotz Klimaanlage, und entspannt schloss er die Augen, auch wenn ein heißes Bad natürlich noch besser gewesen wäre. Mittlerweile war es schon fast ganz und gar dunkel und die Sonne schickte nur noch ihre letzten Strahlen über den Horizont und er konnte riechen, dass Ruki über dem kleinen Campingkocher, den sie im Kofferraum mit sich herumfuhren, etwas zu Essen machte. Er fragte sich, ob er auch für ihn selbst etwas machte. Noch eine Frage jagte ihm jedoch durch den Kopf. Er spürte deutlich, dass der Kleine etwas gegen ihn hatte, war nicht unsensibel genug, um es nicht zu bemerken. Schon, seit sie sich das erste Mal begegnet waren. Aber er wusste einfach nicht, was es war. Getan hatte er ihm doch nichts! Ob er vielleicht auch einfach immer so war und er es sich nur einbildete, dass es an ihm persönlich lag? Konnte er ihn einfach darauf ansprechen? Er wusste es nicht und seufzte leise. Zugegeben, er hatte schon ein wenig Angst vor der Antwort, der Reaktion, aber er mochte die Situation nicht, und er wollte nicht, dass es so weiter ging. Also musste er es wohl riskieren. Zwar war es schon besser geworden, aber er wollte nicht stumm darauf warten, ob es weiter Stück für Stück bergauf ging oder doch mit einem Mal wieder rapide bergab. Und so erhob er sich und stieg wieder aus dem Wasser. Notdürftig trocknete er sich ab und legte sich das Handtuch um die Hüften, ehe er sich seine Sachen nahm. Er würde sich am Auto etwas Frisches anziehen, bis hierhin hatte er sich nichts mitgenommen, es lag also noch alles im Auto. Er war unheimlich froh darüber, sich endlich wieder sauberer fühlen zu können. Ruki sah nicht einmal auf, aber er schien auch so zu bemerken, wie er sich von hinten heranpirschte. "Ich dachte schon, du wärst ersoffen.", sagte er nur ruhig und sah auf den Topf. Irgendwie sah er deprimiert aus. Eine Tatsache, die ihn von dem Vorhaben, sich einfach auf die Zunge zu beißen und den Kommentar herunterzuschlucken, abbrachte. "Dich hätte das doch eh nur gefreut!", sagte er deswegen missmutig und ging weiter zum Auto, um seine Tasche zwischen allem anderen hervor zu kramen. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie der Kleinere die Schultern zuckte. "Vielleicht?!", sagte er tonlos und so leise, dass er ihn kaum verstand. Und noch immer sah er nicht auf, starrte nur in die künstliche Flamme, über der auf einer Halterung ein kleiner Topf stand. Doch Uruha verzog das Gesicht und warf seine Sachen einfach ungeordnet an die Stelle, an der bis eben noch seine Tasche gestanden hatte, die er weiter zu sich herangezogen hatte. "Was hast du eigentlich für ein Problem mit mir?", fragte er dann grimmig und sah wieder zu dem Anderen herüber, bemerkte, wie er tatsächlich einen Moment den Blick hob und er genau erkennen konnte, wie sich die helle Flamme in den dunklen Augen spiegelte und ihnen einen eigenartigen Ausdruck verlieh. "Kann dir doch egal sein.", knurrte Ruki jedoch nur, als er wieder hinab sah, doch dieses Mal ließ der Blonde nicht locker. Es waren erst 2 1/2 Tage und doch war er es schon leid. "Ist es mir aber nicht. Deine Scheiß Laune und deine verdammte Abneigung machen mich depressiv!", fuhr er also fort und stemmte die Hände an die Hüften. Er konnte beinahe sehen, wie der Kleine hinter den rotbraunen Strähnen, die ihm ins Gesicht fielen, die Augen verdrehte. "Ich will dich nicht leiden können!", war die knappe Erklärung, die Ruki wohl vollkommen logisch erschien, Uruha aber die Augenbrauen zusammenziehen ließ. "Warum? Was hab ich dir getan? Du kannst doch gar nicht immer so scheiße drauf sein? Und mach endlich deine verfluchte Klappe auf, ich will dir nicht alles einzeln aus der Nase ziehen müssen!", forderte er, doch er sah nur, wie sich die Schultern hoben und senkten, als hätte der Andere geseufzt. Er selbst hatte es nicht gehört, doch es fiel ihm auf, wie der Dunkelhaarige begann, mit seinen Fingern zu spielen. War er etwa nervös? "Du bist nicht er.", antwortete er nur wieder kurz angebunden. Doch schnell schien er sich eines Besseren zu besinnen, hob den Blick und sah zu dem Größeren. Wieder tanzen die Flammen in seinen Augen. "Kaoru.", fügte er also hinzu, doch der Angesprochene knurrte nur. "Na und? Weil er nicht an meiner Stelle ist, lässt du deinen Frust an mir aus?", fragte er ungeduldig. Sollte das etwa die Erklärung sein? Er verstand es nicht, doch der Dunkelhaarige am Feuer nickte nur schwach, als er seinen Blick doch wieder senkte. Uruha schnaubte jedoch wütend und schüttelte den Kopf. "Ich glaub es ja nicht! Ich kann auch nichts dafür, dass dieser Affe gekniffen hat. Ich bin extra hierher geflogen, von jetzt auf gleich, damit so ein verdammter, sturer Idiot wie du überhaupt mitfahren kann. Und ganz ehrlich, mittlerweile bereue ich es fast, dass ich alles andere stehen und liegen gelassen habe. Ich habe zu Haus auch noch ein Leben, das ich unterbrochen habe, damit du nicht umsonst hier bist! Nur weil der Chef ruft, heißt das nicht, dass ich springen muss, aber nein, ich bin ja so ein verdammter sozialer Volltrottel der noch an das Gute im Mensch geglaubt hat, der dachte, wer auch immer hier wartet wäre dankbar für das Opfer, das ich selbst bringe!", schrie er halb und ballte seine Hände zu Fäusten, ehe er sich lieber abwandte. Eigentlich war er kein Freund von Gewalt und deshalb gefiel es ihm nicht, dass er den Drang verspürte, dem Kleinen einfach eine rein zu hauen. Irgendetwas war mit dem doch ohnehin nicht in Ordnung, dachte er sich und fühlte den entgeisterten Blick im Rücken. Natürlich, er selbst fuhr auch gern, aber dann mussten auch alle Randbedingungen stimmen, sonst machte auch das Beste keinen Spaß. Und so nahm er sich einfach seine frischen Sachenund zog sich um, ließ dann das Handtuch zu seinen anderen Sachen in den hinteren Teil des Kofferraumes wandern, als die Shorts da waren, wo sie hin sollten. Er wollte sich nicht vor dem Anderen entblößen, am ende bekam der Knirps noch Komplexe. Eine ganze Weile herrschte so Stille und er hatte nicht vor, sie zu brechen, aber als er in den Wagen zu seinem Schlafsack klettern wollte hörte er ein Räuspern hinter sich. "Was ist mit dem Essen?", fragte der Jüngere leise, während Uruha in den Schlafsack kroch. "Keinen Hunger!", murrte er und zog den Reißverschluss zu. Dieses Mal sah er nicht auf, bemerkte nicht, wie der Kleine die Brauen hob. "Und dann frisst du morgen früh zu viel oder ich muss dich wieder unterwegs füttern.", versuchte Ruki zu argumentieren, doch Uruha schickte ihm einen vernichtenden Blick, der den Anderen sofort verstummen ließ. "Kann dir doch egal sein!", wiederholte er Rukis Worte und schon im nächsten Moment knallte er von Innen den Kofferraum einfach zu, ehe er sich hinlegte. Rukis Blick aus einer Mischung von Entgeisterung und Mitleid, vielleicht sogar Reue, sah er nicht mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)