Der Begierde hilflos verfallen von -Harlekin- (TheGazettE x MUCC) ================================================================================ Kapitel 21: Flüsternder Hilferuf -------------------------------- Ich habe gar nicht gemerkt…dass es schon dunkel geworden ist. Obwohl…sich das Weiß der Decke allmählich zu einem dunklen Grau verwandelt hat… Letztendlich habe ich es erst wahrgenommen, als ein sehr großer Schatten an meiner Schlafzimmertür steht… „Uruha…“ Zielstrebig halte ich meinen Blick weiter auf die Decke gerichtet…denn wenn ich ihn jetzt sehen würde…würde ich ihn nicht gehen lassen können. „Bitte lass mich allein.“ Als würde der Schatten erst überlegen, bleibt er regungslos an der Stelle. Schließlich geht er doch meinem Wunsch nach und scheint sich abzuwenden. Ich…gebe mir wirklich größte Mühe…einfach liegen zu bleiben…aber dennoch muss ich mich aufrichten und mich flehentlich vergewissern, dass er es nicht falsch versteht. „Aber ich will, dass du morgen wieder kommst…“ Wie gebannt schaue ich auf seine schwarze Jacke und die lose hängende Kapuze. Solange ich ihn nicht direkt ansehe…müsste ich es schaffen…ihn fortzuschicken. Ohne sich umzudrehen…als könnte er meine Gedanken lesen, lässt er ein belustigtes Glucksen ertönen. „Keine Sorge…Ich finde immer den Weg zu dir.“ Zutiefst erleichtert und beruhigt lass ich mich wieder zurück aufs Bett fallen. Er versteht es nicht falsch. Beim nächsten Blinzeln scheint der große Schatten verschwunden. Um noch mal sicher zu gehen, drehe ich meinen Kopf und sehe auf die offenstehende Tür. Der Schatten ist tatsächlich weg. Im Nachhinein…bereue ich es…doch andererseits muss ich mich konzentrieren können… Ich will nicht mehr egoistisch sein. Mein Leben kann sich nicht nur um Tatsuro drehen… Es sollte zumindest nicht so sein. Die Band hat höchste Priorität! Ich darf nichts anderes im Kopf haben… Ich muss mir…unbedingt überlegen, wie ich unsere Band jetzt retten könnte… Denn ich kann nicht zulassen, dass wir uns auflösen. Das ist für mich unvorstellbar…einfach nicht möglich. Unser Traum…darf nicht zerstört werden. Rukis Worte…Ich…kann sie nicht hinnehmen. Diese schrecklichen Worte, die sich schmerzhaft eingebrannt haben! Kurz aufschluchzend drehe ich mich ruckartig zur Seite und umklammere mein Kissen. …Nachdem Ruki das Zimmer verlassen hatte…war ich am Boden…ich konnte erst keinen einzigen klaren Gedanken fassen…Ich…war kurz davor in ein bodenloses Loch zu fallen… Dann ist mir jedoch bewusst geworden…stärker denn je…dass ich die Band brauche. Sie ist nicht einfach nur ein Traum…den man platzen lassen kann. Sie ist mein Leben. Ich bin sofort nach dieser Erkenntnis nach Hause gefahren…und habe mich auf das Bett gelegt…bis jetzt. Leider…ist mir nicht wirklich etwas eingefallen…Immer wenn ich eine gute Idee hatte und diese im Kopf weiter ausarbeitete, kamen wieder Widersprüche oder Fehler im Konzept. Es ist wirklich nicht einfach sich darauf zu konzentrieren…wenn man jederzeit wieder in Tränen ausbrechen kann…bzw. wirklich ausbricht. Leider…kann ich die getrockneten Tränen auf meiner Wange nicht leugnen. Am meisten schockiert…hat mich wohl die Nachricht über Kai. Als er sich bei uns als Drummer beworben hatte…daran kann ich mich noch erinnern…hat er erzählt, dass er früher mal Drogen genommen hatte… Er war abhängig gewesen. Doch nachdem er gesagt hat, dass er in einer Entzugsanstalt gewesen sei und die Sucht besiegt hatte…hätten wir niemals vermutet, dass er damit jemals wieder anfangen würde. Mal davon abgesehen…dass wir es ihm so oder so nicht zugemutet haben. Wie konnte denn so ein netter Kerl wie Kai…an Drogen geraten? Leichtsinn…? Oder die altbekannte verfluchte Neugierde…? Die…nicht nur meine lebenslange Begleiterin zu sein scheint… Nachdem man sich der fatalen Neugierde hingegeben hat, ist der größte darauffolgende Fehler das Hängenbleiben. Wie bei den Zigaretten. Tock…Tock…Tocktocktock… Na toll…der Regen hat mir noch gefehlt. Wie kann man sich bei dem Lärm konzentrieren? In meiner Gedankenpause lausche ich widerwillig den Regentropfen, wie sie gegen mein Fenster prasseln… erst unangenehm störend…doch dann…irgendwie beruhigend…so als würden sie eine Melodie spielen… Ich will nicht. Ich will nicht…wieder in die Arbeit. Mir…ist doch noch gar nichts eingefallen… Also, was mache ich hier? Ich will nicht weiter zusehen, wie unsere Band kaputt geht. Und dennoch…gehe ich weiter. Ich hebe die Hand, als ich im Gang an einem der großflächigen Fenster vorbei komme. Die angenehme Wärme der grellen Sonnenstrahlen streift kurz meine Handinnenfläche... Der Flur scheint geradezu…von Sonnenlicht überflutet. Haben wir wirklich Herbst? Lächelnd kremple ich beim Gehen die Ärmel meines weißen Hemdes hoch. Vielleicht…ist das ein Zeichen? Ein gutes Zeichen dafür, dass sich unsere Band doch nicht trennen wird. An so einem schönen Sonnentag…kann nichts Schlimmes passieren. Nicht wahr? Plötzlich verspüre ich die Lust zu Laufen. Am Ende des Ganges sehe ich schon unsere Bandtür…also…wieso nicht? Meine Schritte werden schneller, bis ich tatsächlich richtig renne. Mein Lachen ertönt laut…hallt von den weiß schimmernden Wänden wider. Ich renne mit der Sonne um die Wette… Kurz muss ich die Augen schließen und den Wind wahr zu nehmen, der durch meine Haare rauscht. Wann…bin ich das letzte Mal so gerannt? Sogar meine Raucherlunge scheint sich nicht zu beschweren. Am liebsten wäre ich noch länger gelaufen…doch dafür war der Weg zu kurz. Schon stehe ich vor unserer Bandtür und reiße sie schwungvoll auf. Das Lächeln immer noch auf meinem Gesicht geklebt… „Leute!“ Ohne eine Antwort abzuwarten schließe ich zügig die Tür und gehe in unserem Hauptraum. Doch statt meine Bandkollegen zu erblicken… …steht Tatsuro mitten im Zimmer. So sehr darüber überrascht zuckt meine Hand hoch und presst sich auf meinen Mund. Was macht er hier?? Er blickt auf, sodass ich sein Gesicht vollständig sehen kann und lächelt mich an. Es ist so ein erleichtertes…sanftmütiges Lächeln…dass es mir wortwörtlich die Sprache verschlägt. Habe ich ihn jemals so zufrieden gesehen? Ich wäre ihm sofort um den Hals gefallen…wenn sich nicht urplötzlich ein Blutstropfen an seinem Mundwinkel abgezeichnet hätte… Fassungslos sehe ich zu, wie der Tropfen an seiner blassen Wange hinunter fließt. Doch bevor er das Kinn erreicht, stoppt Tatsuro ihn mit einem Finger. Er wischt ihn weg und sieht mich belustigt an. „Ich, Schmutzfink.“ Irritiert sehe ich ihn näher kommen und spüre dann seine feste Umarmung. Seine…feste…warme Umarmung… Schreiend reiße ich mich los und drücke ihn von mir. „Deine Haut ist ganz heiß!“ Unbeeindruckt legt er den Kopf schief. „Ist es denn so nicht angenehm für dich?“ Ich schreie schon fast. „Wen hast du gebissen??“ Regungslos hält er den Blickkontakt zu mir, entfernt sich aber langsam einige Schritte. Ich will den Blick von ihm abwenden…aber er hat mich völlig in seinem Bann… „Sieh mich an, Uruha…Du musst mich ansehen.“ Mein Körper fängt an zu zittern. In seinen dunklen Augen brennt ein beängstigendes Feuer. „Was ist…wenn ich den Blick von dir abwende…?“ Sein Gesichtsausdruck wird ernst und bedrohlich. Ich habe nun wirklich…Angst. „Es…ist gut so jetzt, wie es ist. Wir können endlich…frei sein, Uruha. Es gibt keinen mehr, der sich gegen uns stellt…gegen unsere Beziehung. Niemanden mehr! Es…war die richtige Entscheidung.“ Meine Hände krallen sich in meine Jeans. Ich versuche das Zittern unter Kontrolle zu halten. Doch meine Augen fangen schon an zu brennen… „Wo…wo sind meine Bandkollegen, Tatsuro…?“ Beschwichtigend verändert sich seine Tonlage. „Es ist alles in Ordnung. Es war richtig so. Die Entscheidung…war richtig. Es hat keine andere Wahl gegeben, nicht wahr?“ Was…für eine Entscheidung…? „Sie standen uns nur im Weg. Ich…bin das Wichtigste für dich. Nicht sie.“ Ich…verstehe nicht…Wovon spricht er? Verzweifelt versuche ich mich auf die Umgebung zu konzentrieren, doch Tatsuro hält meinen Blick immer noch fest. Er zwingt mich…ihn anzusehen. „Versuche es nicht. Gib einfach nach.“ Nein… Ich will ihm antworten, als auf einmal eine Fliege neben mir herumschwirrt. Laut summend schwebt sie über meinen Kopf hinweg. Dann…folgt ein beißender Geruch…ein unerträglicher Gestank… …ling… …Klingeling… Wa…? Ich öffne die Augen und sehe…nichts. Erst beim nächsten Klingeln kapiere ich, dass ich in meinem Zimmer bin. Schwach setze ich mich auf. Irgendwie…muss ich wohl eingeschlafen sein… Dann kommt mir wieder vage der Traum in den Sinn und ich keuche laut auf. Was war das gewesen?? Es hatte überhaupt keinen Sinn… Klingeling Nun hellwach schaue ich auf die Uhr. Ich muss sie in die Hand nehmen um im Dunkeln die Zeiger erkennen zu können. Halb elf. Klingeling Hm…da muss jemand wohl wirklich sehr viel Geduld haben… Mühselig raffe ich mich auf und stolpere unbeholfen zu meinem Funktelefon. Da schaltet man mal sein Handy aus, weil man Ruhe haben will…und dann wird sofort das Haustelefon in Beschlag genommen. „J-ja?“ Das Gejammer unterdrückend reibe ich mir das Knie, das ich mir irgendwo angestoßen habe. Vielleicht sollte ich das Licht anmachen. „…Uruha…“ Fest umklammere ich den Hörer. Das Flüstern habe ich ohne Umschweife erkannt. „Bist du das…Aoi?“ Rauschen. Ich eile mit dem Hörer zum Fenster. Erst jetzt merke ich, dass es noch regnet. „Aoi?? Kannst du mich hören??“ Zwischen dem Rauschen ertönt ein seltsames Knacken. Wieso ist der Empfang so schlecht? „Aoi!“ Endlich höre ich wieder seine Stimme… Sie klingt leise…und schwach. Fast geht sie unter dem Rauschen unter. Ich muss mich stark konzentrieren, um etwas zu verstehen. „…komm bitte her…ich…ich weiß sonst nicht…was ich tun werde…“ Was er…tun wird? „Was meinst du damit??“ Doch er hat schon aufgelegt. Wie erstarrt blicke ich auf den Hörer, aus dem ein völlig rauschfreies regelmäßiges Tuten ertönt. „Aoi…“ Nicht mehr länger darüber nachdenkend lass ich diesen fallen und renne zur Wohnungstür. Hektisch ziehe ich die Schuhe an und schnappe mir eine Jacke. Kurz danach stürme ich schon raus in den Regen zu meinem Auto… Pong! Laut schwinge ich die Autotür zu und eile den Wasserpfützen ungeschickt ausweichend zum spärlich beleuchteten Gebäude. Nur blöd, dass kein direkter Parkplatz in der Nähe frei ist. Ich hasse es nämlich nass zu werden, aber in meiner Hektik habe ich keinen Regenschirm mitgenommen. Eigentlich…weiß ich gar nicht, wieso ich mich so beeile. Aoi…könnte alles Mögliche gemeint haben…Es könnte sogar gut möglich sein, dass er einfach betrunken ist und keinen Schimmer hat, was er da von sich gibt. Am Ende entdecke ich ihn höchstwahrscheinlich schnarchend auf dem Boden und war völlig umsonst in solchem Aufruhr. Dankend erreiche ich endlich den überdachten Eingang des Wohngebäudes. Sich leicht schüttelnd verschränke ich die Arme und suche Aois Namen bei den Klingeln. Ich finde ihn schnell und will die Klingel betätigen…stoppe aber kurz davor. Es schießen mir so viele Fragen durch den Kopf…dass ich befürchte, Kopfschmerzen zu bekommen. Ist das wirklich eine gute Idee? Wird mein Auftreten…Aois Befinden nicht womöglich noch verschlechtern? In der Cafeteria…konnte er meine bloße Anwesenheit nicht ertragen…wie ist das dann erst, wenn ich in seine Wohnung komme? Wohin will er dann fliehen? Und was ist wenn er nicht von mir fliehen will…? Ich beiße die Zähne zusammen… Wenn er…mich wieder überfällt und mich zwingt seine Nähe zu ertragen? Wem wird es dann letztendlich mehr wehtun? Ihm oder mir? Dann überwiegen wieder die Sorgen. Sorgen…wegen seinen Worten am Telefon. Was ist…wenn er es doch ernst gemeint hat? Wenn er…etwas Unüberlegtes tut…? Etwas…was ich mein Leben lang bereuen werde…nur…weil ich nicht rechtzeitig da war? Dieser Gedanke lässt mich nicht mehr weiter zögern und ich drücke panisch auf den Knopf. „Ach…“ Ist Aoi denn überhaupt in der Lage die Tür zu öffnen? Falls er betrunken ist. Oder falls er…nein. Ich sollte aufhören das in Erwägung zu ziehen. Aoi würde sich niemals etwas antun… Plötzlich erklingt ein surrender anhaltender Laut, der mich aufschreckt. Er…öffnet mir doch die Tür. Also ein gutes Zeichen? Noch während ich das Gebäude betrete, stecke ich meine Hand in die Jackentasche und erfühle den Schlüsselbund. Für den Fall, dass er mir nicht geöffnet hätte…hätte ich von seinem Ersatzschüssel Gebrauch gemacht, den er mir vor einiger Zeit gegeben hat. Aus Höflichkeitsgründen ist es jedoch angebracht erst zu klingeln. Wir haben von jedem in der Band Wohnungsschlüssel. Man könnte es schon wie eine Art Ritual ansehen. Vielleicht…vertrauen wir uns auch einfach zu sehr. Ich warte noch nahe am Eingang, bis sich automatisch das Licht anschaltet. Seufzend streiche ich mir die nassen Haare aus dem Gesicht und versuche sie einigermaßen in Ordnung zu bringen. Ich konnte sie nicht mal mehr kämmen, aber wegen dem Regen hätte es sowieso nicht viel gebracht. Den Mund verzogen blicke ich an mir herunter. Ich habe immer noch dieselben Sachen an wie in der Arbeit…und damit geschlafen habe ich auch noch. Vergeblich versuche ich das zerknitterte Hemd glatt zu ziehen. Aoi wird sich sonst was denken… Dann reiße ich überrascht die Augen auf. Wieso…mache ich mir darüber jetzt eigentlich Gedanken? Schließlich…ist es doch nur Aoi... Ich schüttele noch kurz benommen den Kopf, bevor ich gegenüber in den Fahrstuhl trete. Während ich wartend auf die Fahrstuhltür blicke, fällt mir ein…dass ich schon länger nicht mehr bei Aoi gewesen bin. Ist jetzt bestimmt schon einige Monate her… Ich glaube, ich habe es unbewusst vermieden. Verwirrt kneife ich die Augen zusammen. Aber…wieso? Nein, es war doch, weil wir mit der Band so beschäftigt sind. Wie immer. Freizeit ist bei uns schließlich knapp bemessen. Ding Die Fahrstuhltür öffnet sich. Ich kratze mich am Nacken... Eigentlich…will ich das gar nicht. Ich will Aoi jetzt nicht sehen. Damit tun wir uns nur beide weh. Bei ihm wegen Liebeskummer. Bei mir wegen schlechtem Gewissen. Jetzt da er die Eingangstür geöffnet hat, geht’s ihm wahrscheinlich eh gut. Ich meine…wenn er doch noch in der Lage ist, aufzustehen und auf einen Knopf drücken zu können… Es gibt keinen Grund mehr, wieso ich mir Sorgen machen sollte. Ich betrachte wieder die Knöpfe des Fahrstuhls. „Ich fahr jetzt einfach wieder runter...und verschwinde von hier.“ Ganz einfach. Doch…da ist in mir so ein unangenehmes Gefühl…das mir sagt, dass ich noch nicht gehen sollte. Es fühlt sich…komisch an. Und ohne jeglichen Grund…wird es abrupt stärker. Ich lege die Arme um mich. Ich weiß nun, was für ein Gefühl das ist… Es ist…Angst. Panische Angst. Doch woher kommt es so plötzlich…und vor was habe ich Angst?? Oder…habe ich in meinem Leben zum ersten Mal eine Panikattacke…? Aber…warum?? Mit einem Mal knipst sich das Licht im Treppenhaus aus, sodass ich nun vor einem dunklen Nichts stehe. Ich schrecke mit ausgebreiteten Armen zurück, bis ich rücklings an der Wand gegenüber der noch offenen Fahrstuhltür donnere. Es sieht so aus…als würde sich vor mir der Durchgang in eine andere Welt präsentieren…in eine schwarze, gruselige Welt. Von der man nicht weiß, was in ihr lauert… Ängstlich blicke ich in die Finsternis, doch kann nicht mal Umrisse erkennen. Das hatte ich schon immer so sehr an diesem verfluchten Treppenhaus gehasst! Wenn man sich für zwei Minuten oder so nicht bewegt, geht sofort das Licht aus und man steht im Dunkeln. Irgendein Idiot fand es wohl noch sehr passend, die Lampe im Fahrstuhl so schwach wie nur möglich zu halten. „Scheiße…reiß dich jetzt zusammen…“ Ich sollte mich wirklich nicht so anstellen. Schließlich bin ich ein erwachsener Mensch, der weiß, dass so was wie Monster im Dunkeln nicht existieren. Naja…außer Vampire und andere Wesen, die sich gerne inmitten der Stadt in einem unauffälligen Pup treffen. Bei dem Gedanken würde ich gerne grinsen…aber meine Gesichtszüge scheinen wie festgefroren. „Es ist nur ein leerer Flur, der zu Aois Wohnung führt. Mehr nicht.“ Wieso sollte hier irgendeine Gefahr lauern? Die Monster haben Besseres zu tun. Außerdem…muss ich nur 5 Sekunden durchhalten. Dann geht wieder das Licht an. Nur…5 Sekunden. Ich hole tief Luft…und betrete endlich die Dunkelheit. Im ersten Moment dachte ich…ich würde fallen. Ins Nichts. Was natürlich total unsinnig ist. „…1…2…“ Ich höre wie sich die Tür vom Fahrstuhl wieder schließt. Es ist in dem Moment ein markerschütterndes Geräusch, sodass ich fast aufgesprungen wäre. Zitternd kann ich nun in der völligen Dunkelheit noch die Drei herauspressen. Das erste kurze Flackern der Lampen erhellt für einen Bruchteil der Sekunde den Flur. Gleich ist alles hell. Dann ist es geschafft! „…4…“ Beim nächsten blitzartigen Aufflackern sehe ich eine Hand vor mir. Ich kriege nur noch mit, wie sie sich auf meinen Mund presst und ich schmerzerfüllt gegen die geschlossene, stählerne Fahrstuhltür knalle… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)