Der Begierde hilflos verfallen von -Harlekin- (TheGazettE x MUCC) ================================================================================ Kapitel 7: Ein neues Gefühl --------------------------- Frustriert schmeiße ich das Handy in die Ecke meines Zimmers. „Du Idiot!“ Erschöpft lasse ich mich auf das Bett fallen. Auch nach dem 100. Versuch geht er heute nicht ans Telefon. Und das schon seit einigen Tagen. Und das wiederum höchstwahrscheinlich absichtlich. Oder hat er sich schon ein neues Handy gekauft? Nein. Bekümmert vergrabe ich mein Gesicht ins Kopfkissen. „Niemand….niemand weist mich ab!“ Dann nach ein paar Sekunden fange ich mich endlich wieder und sitze mich schnell auf…mit einem frechen Grinsen im Gesicht. „Tss…Du denkst doch nicht wirklich, dass du mich so schnell wieder los wirst oder??“ Nun verlässt ein Kichern meinen Mund. Ich muss ihn endlich wiedersehen und ich weiß schon wie ich das am Besten anstelle. Ein Uruha lässt sich immerhin nicht so schnell unterkriegen… Summend und in bester Laune gehe ich die vollen Straßen entlang…immer näher meinem Ziel entgegen. Dann blicke ich wieder grinsend auf das mir bekannte Gebäude. Vorfreude und Aufregung durchströmen meinen Körper. Ohne zu Zögern laufe ich zielstrebig auf den Eingang zu und betritt diesen. Nach einigen Schritten begegne ich meinen alten Bekannten. „Hey, unbefugter Zutritt ist nicht erlaubt!“ Ich grinse ihn fröhlich an. „Hey, Takashi! Alles klar?“ Bei seinem Namen wird aus seinem ernsten Blick ein Stutzen. „Ach, du wieder!“ „Jep, genau der.“ Frech zwinkere ich ihm zu und husche an ihm vorbei. Er dreht sich noch einmal um, die Überraschung immer noch sichtbar in sein Gesicht gemeißelt. „Wieder zu Tatsuro?“ „Hai!“ Gekonnt elegant gleite ich die Stufen hoch und bleibe im 1. Stock stehen. Dort sehe ich die Bandzimmertür von Mucc und langsam steigt in mir die Spannung ins Unermessliche. Wartend lehne ich mich gegenüber der Tür an die Wand und blicke auf die Uhr. Übertrieben locker…so als würde mich das hier nicht so sehr interessieren. Als wäre das hier nicht wichtig…als würde es mir nichts ausmachen. Nicht mehr lange… Hibbelig werdend zupfe ich an meiner Hose. Ich kann die lockere Fassade nicht lange halten… Gleich ist Pause…und gleich werde ich ihn wieder sehen. Wie bei unserem ersten Aufeinandertreffen. „Tss…“ Wer hätte gedacht, dass ich hier wieder stehen werde? Und fast auf die Minute genau geht die Tür auf und… …ein kleiner Typ mit Kinnbart tritt aus dem Zimmer. Leicht verdutzt spannt er die Augenbrauen an. Erst blickt er nach links und dann nach rechts, bevor er mich fragend in die Augen sieht. Auch ich erwidere seinen Blick fragend…und so verharren wir für einige Sekunden in dieses bizarre und fragwürdige Szenario. Dann endlich löst er die Stille. „Wer bist du denn??“ Etwas beleidigt verschränke ich die Arme vor dem Körper und lasse eine kühle abweisende Stimme erklingen. „Ich gehöre zu Tatsuro. Wo ist er?“ Nochmal lässt er arrogant seinen prüfenden Blick über meinen Körper schweifen bevor er wieder die Tür öffnet und hineinruft. „Tatsu!! Da ist so ein komischer Typ hier, der dich sehen will!“ Mein böswilliger Blick trifft ihn am Hinterkopf. Dann endlich nach scheinbar endloser Zeit sehe ich ihn durch die Tür treten. Ihn…auf den ich gewartet habe. Ihn…wegen dem ich hier bin. Sofort muss ich den Atem stocken. Er hat seinen Blick auf seine Zigarette im Mund gerichtet, die er gerade mit einem Feuerzeug anzündet. Als er jedoch seinen Kopf hebt und mich erblickt, erstarrt er augenblicklich und verliert seine Zigarette, die er aber noch im Fall unglaublich schnell und reflexartig auffängt. „Du??!“ Hm…Heute scheinen alle bei meinem Anblick in blankes Entsetzen zu geraten… Der Mann mit dem Kinnbart hebt die Hände nach dem Motto >Ich habe damit nichts zu tun!< und rollt mit den Augen, bevor er genervt wieder ins Zimmer verschwindet und die Tür zuschlagen lässt. Ich stemme nun die Fäuste an die Hüfte. Unterstützend versuche ich auf den Zehenspitzen zu stehen, damit ich ihn wenigstens in gleicher Augenhöhe beschimpfen kann. „Wer war denn dieser unfreundliche Kotzbrocken?? Kein Wunder, dass du bei solcher Gesellschaft, immer so kühl bist!“ Nun ist es Tatsuro, der die Augen verengt. „Pass auf was du sagst. Das war Miya, unser Gitarrist.“ „Huuu.“ Sauer verfestige ich meine Fäuste, während er nur den Kopf schüttelt. Dass meine Beine nach kurzer Zeit nachgegeben haben und ich wieder zu ihm rauf schauen muss, verbessert meine Laune nicht gerade. „Willst du mir jetzt hier eine Szene spielen?“ Da platzt es aus mir raus. „Ich?? ICH??? Wer bitteschön hat letztens eine Szene gespielt, hm?? Du hättest mir fast das Handgelenk gebrochen! Und außerdem bist du seit Tagen nicht an dein Telefon gegangen!“ Er nimmt schulterzuckend einen Zug. Unbeeindruckt von mir… „Ja, und das absichtlich. Ich dachte, du würdest das bemerken.“ Doch zutiefst verletzt, presse ich nun meine Fäuste an die Seiten. In einem Bruchteil einer Sekunde habe ich nicht Tatsuro, sondern mich vor mir stehen. Jemand…dem es völlig egal ist, was Andere denken oder fühlen… „Was soll das, Tatsu??? Du hast mir gesagt, dass du verstehen würdest, wenn ich nichts mehr mit dir zu tun haben will…und dann bist du derjenige, der den Kontakt einfach abbricht!“ Gelassen zieht er an seiner Qualmstange. „Erstens, nenn mich nicht Tatsu. Und zweitens, ich sollte wohl eher dich fragen, was das soll. Jeder normale Mensch hätte den Kontakt abgebrochen. Ich habe nichts anderes von dir erwartet. Doch du…du überrascht mich. Du…weißt einfach nicht, was gut für dich ist.“ Ich knirsche mit den Zähnen…wie ein Tier, das in eine Ecke gedrängt wird. „Ich kann selber entscheiden, was für mich gut ist!“ Mit einem ruhigen sachlichen Ton beginnt er zu erklären, das mir wieder einen schmerzvollen Stich zusetzt. „Glaub mir, es ist besser so. Nein…es ist sogar notwendig, dass es so ist wie es jetzt ist. Wir sollten uns nicht wiedersehen. Noch besser, wir haben uns niemals kennengelernt.“ Zu meiner Verwunderung muss ich doch mit wässrigen Augen kämpfen. „Wie kannst du so was nur sagen…? Niemand weist mich ab…Du…du solltest dich doch glücklich schätzen! Ich bin ungemein beliebt! So viele wollen mit mir Kontakt haben!!“ Nur du nicht… Ohne auf meine Frage zu achten, dreht er sich um. In mir steigt der Drang auf, ihn einfach zu umarmen. Ihn…festzuhalten. Ihn…daran zu hindern, für immer wegzugehen… Doch, da ist sie wieder. Diese…tiefsitzende Sturheit…sich nicht ergeben zu wollen…keine Schwäche zu zeigen…egal…wie sehr es mich auch zusetzen wird. Egal was kommt. Ich will immer Recht haben und Recht behalten. Er kann mich nicht in die Knie zwingen…egal wie sehr ich der Versuchung unterliege, es doch zu tun…nur damit er sich vielleicht wieder zu mir umdreht. „Vergiss mich einfach.“ Hilflos und den Tränen so verdammt nahe klammere ich mich an meine letzte Frage. Halte mich wacker an der Stelle. „Wieso…tust du so was nur?“ Mir Schmerz zufügen… Seine kühle zugleich tiefe, wundervolle Stimme ertönt ein letztes Mal. „Für dich.“ „Für dich?!! FÜR DICH??!!“ Draußen trete ich ohne jegliche Beherrschung eine Tonne um. „Du verdammtes….!!“ Das Schimpfwort schlucke ich herunter. Ich sollte Ruhe bewahren…doch es geht nicht. Rücksichtslos hebe ich ein Brett auf und werfe es mit voller Wucht gegen die Mauer. „Scheiße!!“ Zu sehr hat er mich in Rage gebracht. Das kann doch nicht sein Ernst sein, oder?? Das will und kann ich mir nicht gefallen lassen. „Niemand weist mich ab!“ Niemand. „Und das auch noch unter so einem lächerlichen Vorwand!!“ Er wird es noch bereuen… Und wie er das bereuen wird. Erschöpft von meinem Wutanfall lasse ich mich zu Boden fallen und ringe nach Luft. Sein Gesicht vor Augen…da muss ich schwach mit letzter Kraft gegen die kalte Steinwand vor mir schlagen. Mein Herz rast wieder so sehr, dass ich Angst habe, dass es zerspringen könnte… Seit ich ihn gesehen habe…will es sich einfach nicht beruhigen… Genau wie ich. Fast schon wimmernd lehne ich mich gegen die Wand. „Verdammt…was machst du nur mit mir??“ Zum ersten Mal in meinem Leben…fühlte ich mich so…hilflos. Ja, hilflos. Ich war in eine Rolle hineingeraten…die eigentlich so gar nicht zu mir passte. Die mir eigentlich völlig fremd ist. So schnell…ist es passiert. Ohne das ich es hätte wirklich registrieren können… Ich…kannte dieses Gefühl nicht…abhängig zu sein. Abhängigkeit…das genaue Gegenteil von Freisein…von mir. Und während ich dieses Gefühl zum ersten Mal verspürte…hätte ich nicht mal zu träumen gewagt…dass noch mehr Neues auf mich zukommen wird. So viel Neues…dass ich niemals für möglich gehalten hätte… Kommentar der Autorin: So...das war jetzt vorerst das letzte Kapitel. Für ungefähr einen Monat. Ich fahre nämlich in den Urlaub ^o^ *freu* Doch wenn ich zurückkomme, werde ich das nächste Kapitel sofort hochladen. ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)