Darkbladers versus Majestics von Phase (Wichtelgeschenk für KradNibeid) ================================================================================ Kapitel 1: Sanguinex -------------------- Darkbladers versus Majestics Eine Geschenk-FF für 1.Kapitel: Sanguinex Die große Holztür fiel schwer hinter ihm ins Schloss, als er den großen Speisesaal von Robert Jürgens Anwesen betrat. Obwohl der Raum unheimlich prunkvoll war und die massiven, sehr teuer anmutenden Möbel nochmals das Vermögen unterstrichen, welches allein die Ausstattung dieses Raumes vermutlich gekostet hatte, beeindruckte es ihn wenig. Zum einen war er all das inzwischen schon gewohnt, so oft wie er nun schon Robert besucht hatte, zum anderen war es für ihn nichts Ungewöhnliches von Reichtum umgeben zu sein. Während er sich langsam an der Essenstafel vorbeibewegte, betrachtete er mit skeptischem Blick die mit Portraits behängten Wände und ging im Geiste die Ahnenreihe der Jürgensfamilie durch. Seit jeher war es in ihrer Familie von enormer Wichtigkeit sich in der Familiengeschichte auszukennen und die alten Traditionen fortzuführen. Er selbst verstand diesen Wahn nicht wirklich, aber sein Cousin Robert lebte darin, allem Anschein nach, vollkommen auf. Die ganze Familie war unheimlich stolz auf diesen Sprössling des Jürgens-Geschlechtes, denn er hatte sich so intensiv mit der Familie auseinandergesetzt, dass es so ziemlich nichts gab, was er nicht wusste. Allerdings war es kein Wunder, dass Robert soviel darüber wusste. Er war ein Langweiler, der so gut wie keine Freunde hatte. Er hatte womöglich gar nichts anderes zu tun. Mit einem selbstgefälligen Grinsen trat Simon vor Robert, der in seinem Lieblingssessel mit einer Brille auf der Nase in ein Buch vertieft war. Das war wieder typisch – kaum las er, bekam er nichts mehr von seiner Umwelt mit. In vielerlei Hinsicht war Simon glücklich darüber, dass er nicht so wie sein Cousin geraten war. Sowohl ihr Äußeres, als auch ihre Persönlichkeiten unterschieden sich extrem. Während Robert immer robust, ernst und standhaft, ja fast herrisch war, war Simon gesundheitlich schon immer etwas am Kränkeln gewesen, er war hager und hatte eine blasse Haut, da er nur sehr selten in die Sonne ging. Seine Haare waren modisch kurz geschnitten und fast pechschwarz, was einen ziemlich starken Kontrast zu seiner Hautfarbe ergab. Das spitze Kinn gab ihm zudem einen etwas zerbrechlichen und einen ein wenig femininen Touch. Robert beschäftigte sich gerne mit der Historie und las viel, außerdem setzte er sich für sein Leben gerne mit Denksportaufgaben auseinander. Simon hingegen war modern und hielt nicht viel von der Vergangenheit. Auch wenn er sich tagsüber eher bedeckt hielt, so war er abends täglich in Discos und auf Partys unterwegs, gab das Geld aus, das er besaß und gab bei den Mädels groß damit an. Hinzu kam, dass er auch auf seine Kleidung und sein Erscheinungsbild Acht gab; das Auftreten seines Cousins war in seinen Augen bestenfalls ein schlechter Scherz. Seine eigenen Klamotten entsprachen immer der aktuellsten Mode – und das ließ er sich auch ordentlich kosten. Aber wozu auch sparen? Was man hatte, das hatte man. Und während er also sein Leben in vollen Zügen genoss, hockte Robert die meiste Zeit zu Hause oder stritt sich mit diesem dämlichen und arroganten Arschloch von Jonathan McGregor herum. Er stellte sich Roberts ganzes Leben recht öde vor – obwohl er sich dessen Leben sowieso überhaupt nicht vorstellen wollte. Und gerade weil er schlichtweg ein ätzender Langweiler war, konnte er es einfach nicht akzeptieren, dass er so viel mehr Ansehen genoss als er. Wie konnte so ein Versager es nur soweit bringen? Tatsächlich war Robert ein ausgezeichneter Schachspieler und ein bisher ungeschlagener Beyblader, aber Simon würde ihn besiegen. Es konnte nicht sein, dass so ein Clown ihn im Bladen übertraf – und deshalb würde er ihn in dieser Disziplin schlagen, wie er es bisher immer getan hatte, wenn Robert etwas gut beherrscht hatte. „Kämpf gegen mich“, es war innerhalb dieser Woche nicht das erste und sicher auch nicht das letzte Mal, dass er seinen Cousin auf diese Weise zu einem Kampf herausforderte. Doch Robert lehnte jedes Mal ab und Simon würde nicht eher ruhen, bis er diesen, seinen größten Konkurrenten, besiegt hätte. Wie hatte sein Cousin es nur geschafft Europäischer Meister zu werden? Nun, wenn er sich die Konkurrenz ansah, schien es ihm logisch, dass sich die wirklich guten Blader einfach nicht hatten sehen lassen. Ihm selbst war der ganze Mist beispielsweise sowieso zu blöd gewesen. Hatte er es denn nötig mit Kreiseln um einen unbedeutenden Titel zu kämpfen?! Nein, hatte er nicht. Schließlich war er ja nicht Robert. Dass Robert den Kampf gegen ihn ablehnte, hatte aus Simons Sicht nur den einen Grund, nämlich, dass er befürchtete, wieder einmal gegen ihn in einer seiner starken Disziplinen zu verlieren, wie er es immer tat. Und obwohl Robert nie eine Miene verzog, wenn er Simon unterlag, konnte sich dieser sehr gut ausmalen, wie sehr es ihn wurmte, immer schlechter als sein jüngerer Cousin zu sein. Simon selbst verschaffte es zumindest für einen kurzen Augenblick das Gefühl, besser als Robert zu sein – und das war er auch! Er war einfach in Allem besser als dieser lachhafte Robert! Die einzigen Dinge, die Robert – neben dem Langweiler sein – besser beherrschte als er, waren das Schachspiel und die Geschichte. Doch wer wollte in so etwas schon bewundert werden? Was war denn schon so großartig daran? Und trotz alldem besaß Robert in ihrer Familie ein größeres Ansehen als er. Wieso? Wenn einer es verdient hatte, bewundert zu werden, dann er selbst und nicht dieser aufgeblasene Idiot! Wieso konnte er einfach nicht mit ihm Schritt halten? Wieso hatte er jedes Mal, wenn er Kontakt zu Robert hatte, das Gefühl, dass er von ihnen beiden derjenige war, der nichts konnte? Warum?! Robert blickte genervt über den Rand seines Buches und warf Simon einen strafenden Blick zu. „Nein. Ich werde nicht gegen dich kämpfen, egal, wie oft du fragst. Anstatt mich mit solchem Unsinn zu nerven, solltest du lieber etwas Sinnvolles tun. Zum Beispiel zur Abwechslung mal ein Buch lesen.“ Man sah, dass für Robert damit die Sache abgeschlossen war, denn er wandte sich demonstrativ wieder seiner Lektüre zu. Doch für Simon war die Diskussion damit nicht beendet. „Nenne mir einen guten Grund, warum du nicht gegen mich antreten willst!“ „Ich kann dir sogar zwei nennen“, antwortete Robert beiläufig, während er ein paar Zeilen seines Textes überflog, „Zum einen habe ich keine Lust – und du musst gestehen, dass ich schon ein Mitspracherecht habe, wenn du gegen mich kämpfen willst. Der andere Grund ist der, dass mir deine Einstellung zum Beybladesport überhaupt nicht gefällt.“ Simon klappte der Unterkiefer herunter, doch Robert bekam davon nicht wirklich etwas mit. Er war bereits wieder in seine eigene, geistige Lesewelt versunken, während sein Cousin die Hände zu Fäusten ballte und sich fragte, wieso er sich solche Bemerkungen gefallen lassen sollte. Seine Einstellung zu dem Sport gefiel ihm nicht? Dass er nicht lachte! Woher sollte Robert denn wissen, wie er zu diesem dämlichen Kreiselspiel stand? Als ob Robert jemals geahnt hätte, was in ihm vorging, geschweige denn, was er wovon hielt. Er blieb eben doch nichts anderes als ein dämlicher Tagträumer, an dem das richtige Leben vorbeizog. Aber auch, wenn er sich sträubte, würde Simon Robert dazu bringen, gegen ihn anzutreten und dann würde er sich für diese elende Beleidigung rächen. Er würde es ihm heimzahlen, dass er ihn derart vor den Kopf gestoßen und gekränkt hatte. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, machte er auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum, um etwas frische Luft zu schnappen. Es hatte noch niemanden weitergebracht, seiner Wut und seinem Zorn freien Lauf zu lassen. Er hasste es zwar, wenn er seinen Willen nicht bekam, aber deshalb vor Robert einen Aufstand zu machen, wäre lächerlich und bestenfalls peinlich. Draußen dämmerte es bereits allmählich und während er sich eine Zigarette anzündete, lief er den gepflegten Garten des Anwesens langsam ab. Es wirkte eher wie ein Park und nicht wie der Garten einer Privatperson und in Simons Augen war es äußerst schade, dass sein Besitzer nichts Besseres zu tun hatte, als im Haus zu sitzen und zu lesen. Robert war nichts weiter als ein elender Stubenhocker. Obwohl es Abend war, war es immer noch angenehm warm und Simon versank in nachdenkliches Grübeln, fragte sich, wie er Robert am besten um den kleinen Finger wickeln könnte und marschierte gezielt auf den großen Teich zu. Im Licht der untergehenden Sonne schimmerte das Wasser rötlich, die Blüten der Seerosen hatten sich bereits geschlossen und während einzelne Grillen zirpten, bahnten sich einzelne Glühwürmchen ihren Weg über das Gewässer. Was sollte er nur machen? Angekommen, setzte er sich ins Gras und lehnte sich zurück, als er jedoch mit seiner Hand nach hinten griff um sich abzustützen, umfasste diese etwas Metallisches. Verwundert zur Seite blickend, erkannte er eine Kette, an deren Ende eine Art Chip befestigt war. Verwirrt runzelte er die Stirn und hob den Anhänger in seine Augenhöhe. Es schien ein waschechter Bitchip zu sein, denn auf dem Chip war ein Bitbeast abgebildet. Es war nicht Roberts Gryffolyon, genauso wenig wie es Ähnlichkeit mit irgendeinem anderen Bitbeast hatte, dass er jemals gesehen hatte. Es hatte auf der Darstellung eine hoch gewachsene, fast menschliche Gestalt, doch aufgrund des schwarzen Umhangs, in den das Wesen gehüllt war, konnte man dies nicht genau erkennen. Kontrastierend mit dem weiten, dunklen Gewand ließen die weiße Haut und das spitze Gesicht das Erscheinungsbild dämonisch wirken, während der starre und kalte Blick einen unangenehm durchbohrte. Nun, es war eine von Simons Ansichten, dass man das, was jemand verloren hatte, durchaus für sich behalten konnte – und somit war es sein persönliches Finderglück, dass ihm genau dieser Bitchip in genau diesem Moment in die Hände gefallen war. Es erschien ihm sogar als eine Art Zeichen – er würde gegen Robert bladen und ihn mit Hilfe seines Bitbeasts vernichtend schlagen. Doch eine Frage ließ ihn nicht wirklich los: Bitbeasts waren wertvolle Gegenstände - Warum ging jemand so unvorsichtig damit um? Und wieso sollte jemand seinen Bitchip hier herumliegen lassen? Wer hatte denn schon groß Zugang zu Roberts Grünanlagen?! Im Grunde sollte es ihm egal sein. Wer so blöd war ein Bitbeast zu verlieren, hatte eben Pech gehabt. „Du gehörst jetzt mir“, meinte Simon mit einem perfiden Grinsen im Gesicht und griff in seine Hosentasche um sein Beyblade Vampire Revolution Fighter hervorzuholen. Er hatte es extra für sich als Spezialanfertigung in Auftrag gegeben und somit war es technisch auf dem allerneusten Stand. Nur bisher hatte ihm ein Bitbeast gefehlt, damit er von den höheren Kreisen der Blader auch ernst genommen wurde. Viele dieser arroganten und selbstherrlichen Sportler waren der Ansicht, dass man ohne einen dieser heiligen Geister ein Niemand war und jetzt, da er selbst eines besaß, verstand er auch wieso. Eine solche Seltenheit zu besitzen, es war etwas Besonderes, das nun einmal nur wenigen, speziellen Menschen vorbehalten war. Mit seinem Bitbeast würde Robert ihn mit Sicherheit endlich als ebenbürtig erkennen und einem Kampf zustimmen. Er würde ihn platt machen. Vorsichtig tauschte Simon die beiden Chips aus und betrachtete die Veränderung seines Blades. Es war erstaunlich, wie gut das Beast zu seinem Kreisel passte – es war wie dafür gemacht, besaß Vampire RF doch selbst ein Erscheinungsbild, das an das der Vampire angelehnt war. Der Powerring hatte zwei fledermausflügelartige Ausbuchtungen, die sehr gut mit dem Farbschema harmonierten. Während der Kreisel an und für sich als Grundfarbe ein tiefes und intensives, reines Schwarz hatte, waren die Schriftzüge blutrot gefärbt, ebenso einige wenige kleinere rote Musterungen. Sein Kampfkreisel hatte Stil und war eine herausragende Maßanfertigung, die er sich auch etliches hatte kosten lassen. Bisher hatte sein Schmuckstück noch keinen einzigen Kratzer abbekommen. Und das würde auch noch lange Zeit so bleiben, dessen war er sich sicher. „Du gehörst jetzt mir, Beast“, meinte Simon erneut, „Gemeinsam werden wir diesem Idioten Robert zeigen, dass er keinen Grund zur Selbstgefälligkeit hat.“ Deine Einstellung gefällt mir, aber ich bezweifle, dass du die Fähigkeiten besitzt, deinen Cousin zu besiegen. Simon erstarrte und blickte sich verwirrt um. Es war niemand in der Nähe, aber das hatte er auch nicht erwartet – er hatte die Stimme direkt in seinem Kopf gehört. War das diese geheimnisumwitterte Verbindung zu einem Bitbeast, von der viele Blader immer erzählten? Auch wenn ich, Sanguin, eines der vier mächtigsten Bitbeast bin, so möchte ich dich doch darauf hinweisen, dass du mich nicht beherrschen kannst. Ich bin mein eigener Herr, wie es bei jedem Bitbeast der Fall ist. Doch, ich biete dir eine Chance. Ich verspreche dir Stärke und Macht. Ich verspreche dir den endgültigen Sieg über deinen Cousin Robert. Alles was du tun musst ist- „Halt die Klappe“, knurrte der Angesprochene ungehalten und warf einen verächtlichen Blick auf den Bitchip, „Du bist mein Beast, also verhalte dich auch so. Ich brauche dich nur für diesen einen Kampf. Und dazu brauche ich keine sonderliche Kraft und schon gar keine sinnlosen Vorträge. Robert ist ein Verlierer und ich bin der Gewinner. Er wird mich auch ohne deine Hilfe nicht besiegen. Außerdem tue ich niemals etwas für andere.“ Du wirst schon noch auf mein Angebot zurückkommen. „Und das sagt mir ein Bildchen, dass auf einem Bitchip abgebildet ist. Du solltest dankbar sein, dass ich mich Deiner angenommen habe.“ „Redest du mit jemandem?“ Erschrocken fuhr Simon herum. Er hatte Robert nicht kommen hören, und umso peinlicher war es ihm, dass ebenjener womöglich Teile des Gesprächs belauscht haben könnte. Er war kein selbstgesprächeführender Freak. Vor allem im Gegensatz zu Robert, den er schon mehrmals in der Bibliothek dabei beobachtet hatte, wie er Gedanken versunken mit sich selbst gesprochen hatte. „Das musst du dir eingebildet haben. Ich habe nichts gesagt.“ Robert sah ihn zweifelnd an, doch Simon zeigte sich selbstüberzeugter denn je. Der Blick seines Cousins fiel auf den pechschwarzen Kreisel in der Hand und seine Brauen schoben sich nach oben. „Seit wann hast du ein eigenes Bitbeast?“ „Du bist nicht der Einzige in der Familie, der einen heiligen Geist besitzt, Robert. Nur weil du das Familienbeast geerbt hast, heißt das noch lange nicht, dass du etwas Einzigartiges und Besonderes bist!“ Beschwichtigend hob der Angesprochene seine Hände. „Das habe ich auch niemals in irgendeiner Art und Weise behauptet, Simon. Ich bin nur erstaunt, da du dieses noch nie in meiner Gegenwart erwähnt hast, was bei dir – zugegebenermaßen – bei so seltenen und herausragenden Dingen so gut wie nie vorkommt.“ Simon konnte Roberts Blick entnehmen, dass er durchaus Interesse an dem Beyblade hatte. Womöglich wäre ein Kampf nun gar nicht so ausgeschlossen, zeigte sein Cousin seit jeher ein außergewöhnliches Interesse an diesen seltsamen Lichtgestalten. Und außerhalb eines Kampfes würde Simon ihm seinen neuen Besitz mit Sicherheit nicht zeigen – er hatte zwar keinerlei Erfahrung im Umgang mit dem Wesen, aber es war sicherlich nicht allzu kompliziert, immerhin konnte es sein Cousin und dieser hatte noch nie ein sonderliches Talent für irgendetwas – außer Schach und Geschichte – gehabt. „Kannst du damit umgehen?!“ „Als ob das so besonders schwer wäre.“ Skeptisch und zweifelnd zugleich sah Robert Simon an. Was er genau dachte, konnte Simon nicht erraten, aber der Blick verunsicherte ihn. Er bezweifelte immer noch, dass es so einen großen Unterschied machte, ob man nun lediglich den Kreisel für sich oder mit Hilfe der zusätzlichen Verstärkung und Energieressource eines Beasts kontrollierte, doch Roberts Reaktion gab ihm das Gefühl, dass er sich durch seine Aussage als jemand zu erkennen gegeben hatte, der sich nicht auskannte. Dass er sein Bitbeast selbst noch nie in Aktion erlebt und es auch noch nie beschworen hatte. Vielleicht hätte er es doch erst einmal für sich versuchen sollen? Nein, es war lächerlich. Es konnte einfach nicht so schwer sein. Robert wollte sich einfach nur als besser und außergewöhnlich darstellen. Er war und blieb nun einmal ein elender Angeber. „Nun, ich muss gestehen, dass es mich durchaus reizen würde, dein Bitbeast einmal in Aktion zu erleben. Mir gefällt deine Einstellung zum Sport zwar in den Grundzügen weiterhin nicht, jedoch denke ich, dass es ein durchaus interessanter Fight werden könnte. Da du auch ein Beast besitzt, denke ich, dass es keineswegs unfair wäre, einem Kampf zuzustimmen. Ich hoffe du verzeihst mir, dass ich es bisher für nötig hielt, dir die Bitte abzuschlagen, doch ich hatte nicht das Gefühl, dass du es mit mir und Gryffolyon in irgendeiner Weise aufnehmen könntest. Ich bin ein Anhänger des Fairplays. Das heißt zwar auf der einen Seite, dass ich nicht kämpfe, wenn die Ausgangssituation unausgewogen erscheint, auf der anderen Seite heißt es jedoch auch, dass ich, wenn ich denn einmal kämpfe, auch mein Bestes gebe und keine Rücksicht auf den Gegner nehme. Allerdings trete ich, wie bereits gesagt, sehr ungern gegen Blader an, bei denen die Niederlage bereits vorprogrammiert ist. Von daher hoffe ich, dass es sich auch wirklich lohnt, gegen dich zu kämpfen.“ Während der letzten Sätze hatte Simon genervt eine Hand gehoben und diese – wie das Maul bei einem Schattenspiel-Krokodil – geöffnet und wieder geschlossen. „Krieg’ dich wieder ein, Mann. Deine Vorträge kannst du dir wirklich sparen - die interessieren mich nicht die Bohne.“ Robert seufzte ergeben und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. „Mein Angebot für einen Kampf steht in jedem Fall.“ Das ist die Gelegenheit. Lass mich dir helfen, sonst wirst du versagen... Simon schüttelte seinen Kopf um diese Wörter aus seinen Gedanken zu verdrängen und grinste seinen Cousin an. „Zu einem Beybattle gegen dich sage ich mit Sicherheit nicht nein. Zieh dich warm an – du wirst verlieren.“ Robert überging die Bemerkung geschickt – oder zumindest ging er in keinster Weise darauf ein – und deutete Simon an, ihm zu seiner Gartenarena zu folgen. Ich gebe dir die Chance, dich vor einer schlimmen Blamage zu bewahren. Du wirst es bereuen, wenn du nicht auf mein Angebot eingehst. Oder willst du auf die harte Tour lernen, dass du meine Kraft benötigst? Sie brauchten nicht besonders lange, um die runde, schlichte Ausbuchtung zu erreichen, die mit etlichen Metern Breite kaum zu übersehen war. Da es immer dunkler wurde und die Sonne nun schon fast vollkommen untergegangen war, sorgte Robert dafür, dass einer der Diener die Außenbeleuchtung anschaltete, wodurch die Arena ein wenig erhellt wurde. „Nun gut“, meinte Robert, während er um den Platz herumlief, um sich Simon gegenüber an den Rand des Kampfplatzes zu stellen, „Ich hoffe du bist mit den Rahmenbedingungen einverstanden. Ansonsten gelten die gängigen Regeln. In Ordnung?“ „Ich will damit kein Problem haben, sofern du kein Problem damit hast, gegen mich zu verlieren.“ „Wer der Sieger ist, wird der Kampf entscheiden“, war Roberts einziger Kommentar und er griff nach seinem Starter und seinem Blade an seinem Gürtel, „Ich denke jedoch, wenn wir hier noch lange schwätzen, kommen wir niemals dazu gegeneinander anzutreten.“ Sich ausgerechnet von Robert einen derartigen Kommentar anhören zu müssen, war fast kränkend, doch Simon war die bevorstehende Auseinandersetzung wichtiger und so suchte auch er sich lieber seine Ausrüstung zurecht, als mit einer bissigen Bemerkung zu reagieren. Nicht, dass Robert es sich letzten Endes noch einmal anders überlegte. Er nahm seine Position gegenüber Robert an der Arena ein und ließ seine Reißleine und seinen Kreisel einrasten – sein Cousin tat es ihm gleich. „Bereit?“ „Bereit.“ „Drei, zwei, eins... Let it rip!“ Zeitgleich starteten die beiden Jungen ihre Beyblades und diese begannen damit, in einem rasanten Tempo in der Arena zu umkreisen. Es wagte keiner der Beiden, gleich zu Beginn einen Angriff zu starten. Simon war sich unsicher, inwieweit er das Beast kontrollieren konnte und Robert wusste nicht, wie gut sein Cousin nun tatsächlich war. Doch je länger das einfache Umrunden dauerte, desto nervöser wurde Robert. Er wollte Simon nicht die Gelegenheit geben, sich an Gryffolyons Geschwindigkeit und Bewegungsabläufe zu gewöhnen. Du brauchst mich. Sonst bist du verloren. „Gryffolyon!! Wing Dagger Attack!“ Während Simon versuchte, die Stimme aus seinem Kopf zu verbannen, raste der violette Kreisel auf Vamire RF zu und sprang kurz vor dem gegnerischen Blade in die Höhe, um es von oben zu attackieren und aus dem Gleichgewicht zu bringen. Neben dem gewünschten Effekt wurde das Beyblade zudem mit einem enormen Ruck direkt aus der Arena gekickt. Ungläubig folgten Roberts Augen dem kleinen Gegenstand, während Simons Gesicht sich vor Entsetzen bleich färbte und seine Mimik deutlich seinen Schock verriet. Mit einem leisen Geräusch landete er auf dem Boden und es herrschte für einige Zeit ein peinliches Schweigen. Du brauchst mich. „War das... etwa alles?“, es war eine sehr verunsicherte Frage, aus der Simon deutlich den zweifelnden Unterton Roberts heraushören konnte. Wie war er von diesem so leicht besiegt worden? Wie war das möglich? Es konnte doch absolut nicht sein, dass dieser absolute Versager von Robert ihn mit nur einem mickrigen Kick fertig gemacht hatte! Siehst du es? Er macht sich über dich lustig... „Ich...“, Robert unterbrach sich, „Willst du ein Wiederholungsmatch?“ Fassungslosigkeit breitete sich immer mehr in dem blassen Jungen aus. Er nimmt dich nicht ernst. „Simon. Das war ein Versehen, oder?“ Du brauchst mich. Lass seinen Hohn nicht auf dir sitzen. Ich gebe dir Macht. Lass ihn uns gemeinsam platt machen, ihn vernichten. Siehst du, wie toll er sich fühlt, dass er dich besiegt hat? Du musst nur den Pakt mit mir schließen und du wirst unbesiegbar und unerreichbar sein. Alle werden zu dir aufsehen und dein Cousin wird vor dir im Staub kriechen. Er wird es niemals mehr wagen, sich so über dich lustig zu machen... „Simon?“ Gereizt ballte er die Hände zu Fäusten. Er hätte sich gerne eingeredet, dass all das Roberts Fehler war, dass das schnelle Ende des Kampfes nichts weiter als ein Versehen oder ein simpler Betrug war und nichts mit seiner eigenen Unfähigkeit zu tun hatte; doch so war es nicht. Es war eine Tatsache, dass er, verglichen mit Robert, ein schlechter Blader war, dass er Robert bisher noch nie hatte kämpfen sehen, und dass er sich deshalb selbst maßlos überschätzt hatte. Hätte er geahnt, dass- Er begann zu zittern. Aber er würde es nicht auf sich sitzen lassen. Diese Schmach war unerträglich. Er würde sich rächen. Robert war ein Versager, ein Nichts, er hatte absolut nicht das Recht, ihn derart fertig zu machen. War das sein tolles Fairplay?! Nein, nie und nimmer würde er zulassen, dass sich diese Blamage bei einem zweiten Match wiederholte. Er würde Robert nicht die Gelegenheit dazu geben, ihn nochmals auf diese Art zu diffamieren. Er hatte auch seinen Stolz. Und dann ausgerechnet von diesem unfähigen Cousin platt gemacht zu werden! Auf der anderen Seite konnte er diesen einen Kampf nicht einfach auf sich beruhen lassen. Er wäre das absolute Gespött der Beybladewelt und müsste vor Robert eingestehen, dass es tatsächlich etwas gab, das dieser besser konnte. Niemals in seinem Leben. Okay, dachte er unruhig, ich werde den Pakt eingehen und Robert nieder machen und wenn es das Letzte ist, was ich tue. Niemand macht sich über mich lustig, niemand stellt mich derart bloß! Ich gehe auf deine Bedingungen ein, welche sie auch immer sein mögen. Hilf mir dabei, ihn zu zerschmettern. Eine sehr weise Entscheidung, mein Lieber. Ich werde dir die Kraft geben, die du benötigst... Bedenke jedoch, dass du erst lernen musst mit deiner neuen Power umzugehen. „Ist alles okay mit dir?“ Der eiskalte Zorn, der in ihm aufkeimte, veranlasste ihn dazu, seinen Cousin anzuschreien, als dieser auf ihn zu trat um ihn zu berühren. „Nichts ist okay hier! Wieso konntest du mein Blade mit nur einem Schlag aus der Arena kicken? Es ist nicht möglich, dass jemand wie ich von jemandem wie dir besiegt wird! Doch das nächste Mal wird es anders sein. Das nächste Mal, mach' dich auf einen großen Kampf gefasst, Robert. Ich werde dich und dein Blade vernichten.“ Der Angesprochene starrte sein Gegenüber verwirrt und entsetzt an. Simons Augen begannen rot zu leuchten, dichter Nebel zog auf und es wurde unangenehm kalt, während sich um Simon ein Lichtkegel bildete. Er begann schmerzerfüllt aufzuschreien, doch als Robert sich endlich aus seiner Schreckensstarre lösen konnte, war von seinem Cousin keine Spur mehr zu sehen. Sich hektisch umblickend und nach seinem Cousin rufend trat Robert auf die Stelle zu, an der er verschwunden war. Bitteres Lachen ertönte, Robert blickte nach oben und erstarrte. Er war eigentlich niemand, der an Übersinnliches glaubte, er war ein rationaler, logisch denkender Mensch, weshalb ihn die Existenz der Bitbeasts auch immer fasziniert hatte. Doch die Gestalt, die sich nun über ihm erhob, ließ ihn all seinen Glauben an die Realität vergessen. War das ein Vampir? Düster konnte er sich daran erinnern, dass er eine ähnliche Figur schon einmal auf einer Abbildung in einem der unzähligen Bücher, die er besaß, gesehen hatte. Doch was hatte dabei gestanden? Tatsächlich hatte es ihm noch nie Schwierigkeiten bereitet, sich an Geschriebenes zu erinnern, aber in diesem Augenblick, da er diesem unheimlichen Wesen gegenüberstand, wollte es ihm einfach nicht einfallen. „Hallo, Robert.“ Endlich schaffte der Angesprochene es, sich aus seiner Starre zu befreien. „Was haben Sie mit Simon gemacht? Was wollen Sie? Wer, verdammt noch mal, sind Sie überhaupt?!“ Ein diabolisches Grinsen war die Antwort, als die Gestalt langsam auf den Erdboden zurückkehrte. In dem leichten Licht konnte Robert das Wesen besser sehen. Schwarze Haare mit einer roten Strähne in der Mitte, blutrote Augen, weiße Haut, ein spitzes Kinn und ein dicker, modriger Mantel, in den der Vampir gehüllt war, war alles, was er erkennen konnte. Zielsicher ging das Wesen auf Simons Blade zu und hob es auf: „Ich hoffe du verzeihst, wenn ich Vampire RF an mich nehme, Robert. Aber sein Besitzer braucht ihn nun nicht mehr. Dort wo er nun ist, wird ihm auch kein Kreisel mehr helfen. Er wird es mir sicherlich nicht verdenken.“ Ein spitzes Kichern folgte. „Wo ist Simon? Was haben Sie mit ihm gemacht? Was wollen Sie?“ Mit schnellen Schritten trat Robert auf den Unbekannten zu, um ihn am Kragen zu packen, doch der Vampir schwebte mit dem Blade in Richtung Himmel. „Such' ihn doch. Versuche ihn überall zu finden, doch deine Suche wird erfolglos bleiben. Das verspreche ich dir.“ Mit einem stärker werdenden Gefühl der absoluten Verzweiflung und Hilflosigkeit starrte Robert gen Himmel in Richtung der immer kleiner werdenden Gestalt. Was war mit Simon geschehen? Sein Verstand flüsterte ihm zu, dass, wenn er jetzt nicht reagierte, er seinen Cousin niemals wieder sehen würde. Er rannte einige Schritte, ehe er aus voller Brust schrie: „Wer bist du und was willst du?!“ Ein letztes Mal wandte sich die Gestalt zu ihm um und grinste. „Ich bin Sanguinex. Und ich will dich zerstören.“ ~*~ Kapitel 2: Lupinex ------------------ Darkbladers versus Majestics Eine Geschenk-FF für 2.Kapitel: Lupinex Mit vor Nervosität zitternden Händen umklammerte Wolfgang seine schwarze Umhängetasche, als er einen rothaarigen Jungen mit seinen Augen fixierte, der mit verschlossener Miene in den Straßen von Glasgow an ihm vorbeistapfte. Die Hände in den Taschen der grauen Bermudahose, eine beige Weste über seinem blauen T-Shirt tragend und mit seinem Markenzeichen, dem hellblauen Kopftuch, das seine Haare in seine gewohnte Form brachte, strahlte er, während er an ihm vorbei ging, diese unbeschreibliche Lässigkeit und Charakterstärke aus, für die er ihn schon so lange bewunderte. Ihn, das hieß Jonathan McGregor, den schottischen Beybladechampion und den zweitbesten Blader Europas. Nur zu gerne wäre Wolfgang so wie er gewesen! Doch er war es nicht, er war ein niemand. Ein nervöser, schüchterner und ungeschickter Junge, dem niemand auch nur irgendetwas zutraute. Am wenigsten er selbst. Seine schulterlangen, brünetten Haare gaben ihm das Gefühl der Distanz zu den Menschen um ihn herum und verliehen ihm somit ein gewisses Empfinden von Sicherheit. Seine braunen Augen stachen wenig hervor, seine Kleidung, ein Hemd und eine lange Hose, hatte er ebenfalls in matten, braunen Farben gehalten. Er mochte es nicht, wenn die Leute ihn anstarrten, es war angenehmer, nicht wahrgenommen zu werden. Dann hatte er zumindest nicht den Eindruck alles falsch zu machen, denn er war kein Mensch wie Jonathan McGregor, er war niemand, zu dem man aufsah. Und doch wünschte er es sich so sehnlich. Es wäre schön, wenn er etwas an sich hätte, das man bewundern könnte, das die Leute von seinen Fähigkeiten überzeugen konnte. Doch er hatte nichts Derartiges. Er hatte nichts, das man großartig hervorheben konnte. Er war ein niemand. Johnny hingegen war einfach jemand, der auffiel. Jemand, den man beneiden konnte für seine Stärke. Er wirkte immer so unerreichbar, so unnahbar auf ihn... Doch diesmal würde er ihm folgen. Dieses Mal würde er seine Ängste überwinden und ihn ansprechen, würde ihm sagen, wie sehr er ihn bewunderte, wie gerne er so sein würde wie er. Vielleicht würde er sogar die Chance erhalten, ihn zu einem Beybattle herauszufordern und von ihm Tipps für sein künftiges Beybladespiel zu erhalten! Er hatte zwar nicht unbedingt den besten Kreisel - er hatte ihn von seiner Schwester erhalten, als diese mit dem Beybladen aufgehört hatte - und die Tatsache, dass er mädchenhaft rosa gefärbt war, hatte ihm schon weitaus mehr als nur ein Mal Hohn und Spott gebracht, aber das war es ja nicht, um das es in diesem Fall ging. Es war viel mehr von Bedeutung, dass es zu diesem Match kam und er sich selbst beweisen konnte, dass er zumindest zu irgendetwas gut war. Vielleicht konnte er auch auf ein, zwei Worte des Lobes von seinem großen Vorbild hoffen. Er trainierte oft und auch wenn er nicht so gut wie Johnny war und er genauso wenig ein Bitbeast besaß, so war doch die Möglichkeit gegeben, dass dieser zumindest seine durchschnittlichen Leistungen anerkannte. Während er in Gedanken angestrengt darüber nachdachte, wie er den Schotten ansprechen und seine Bewunderung für ihn nun genau ausdrücken sollte, versuchte er ihn möglichst nicht aus den Augen zu verlieren. Das war leichter gesagt als getan, denn viele Menschen drängten sich um diese nachmittägliche Uhrzeit durch die Glasgower Innenstadt. Dennoch schaffte er es, sich durch die Masse hindurchzukämpfen, bis er aus dem Gröbsten heraus war. Als er sich umblickte, konnte er sehen, wie Johnny nach links in Richtung Universität abbog. Hastig eilte er hinterher, da er befürchtete, die Spur zu verlieren. Das Universitätsgebäude lag groß und prächtig vor ihm und er sah Johnny zielstrebig daran vorbei laufen. Allmählich machte sich in ihm das Gefühl breit, dass er sich wie ein Stalker oder einer dieser Paparazzi benahm, dass er einfach so hinter einer Person her schlich und sich nicht direkt an sie wandte. Er schüttelte den Kopf und versuchte verzweifelt, den Gedanken aus seinem Kopf zu verbannen, der ihn immer wieder als ‚Feigling’ und ‚Angsthase’ betitelte. Ja, er hatte Angst davor, sein Vorbild anzusprechen. Vermutlich würde er alles falsch machen und sich einfach nur blamieren. Die Folge davon wäre vermutlich, dass er sich selbst nur noch mehr hassen würde, als er es sowieso schon tat. Auf der anderen Seite würde er sich genauso schlecht fühlen, wenn er die Gelegenheit nicht nutzte und sich wieder einfach nur verkroch – so wie er es immer tat. Allem Anschein nach befand sich Johnny auf dem Weg in den Kelvingrove Park, denn er lief konsequent auf die Grünanlage und ihre riesigen Bäume zu. Wolfgang selbst liebte die Natur sehr, aber große Bäume konnte er nicht leiden. Sie ließen ihn sich noch kleiner und mickriger fühlen, als er sowieso schon war. Es wirkte auf ihn immer wieder beklemmend. Was ihn jedoch in diesem Moment noch mehr beschäftigte, war die Tatsache, dass er Johnny innerhalb des Parks mit großer Wahrscheinlichkeit aus den Augen verlieren würde. Für einen kurzen Augenblick rasten seine Gedanken förmlich in seinem Kopf umher. Sollte er ihn ansprechen? Ihn rufen? Wenn er es nicht tat, würde er seine einzige Chance vertun, jemals mit Jonathan McGregor ein paar Worte zu wechseln. Vielleicht war die ganze Situation ja ein Wink des Schicksals, der ihm zeigen sollte, dass auch ihm gute Dinge widerfahren konnten – wenn er sich denn endlich seinen Ängsten stellte. Doch seine Unsicherheit brach wieder durch: Ein bekannter Blader wie Jonathan McGregor hatte sicherlich besseres zu tun, als sich um so jemanden wie ihn zu kümmern. Vermutlich würde er ihn verärgern, wenn er ihn einfach so ansprach. Wer war er, dass er Johnny einfach so belästigen wollte? Dieser hatte sicherlich so unheimlich viel zu tun, dass es eher störend war, wenn er mit seinen kindischen Motiven an ihn heran trat. Auf der anderen Seite waren Stars wie er es sicherlich gewohnt, so begehrt zu sein. Sicherlich hätte er Verständnis dafür, wenn ihn jemand bewunderte und ein paar Worte mit ihm wechseln wollte. Aber was, wenn nicht? Was, wenn er Johnny verärgerte? Zögerlich blickte er sich um und fuhr sich durch die Haare. Er begann zu zittern. Wie er es doch hasste. Immer, wenn er nervös wurde, begannen seine Hände unruhig zu werden, und befanden sich dann kaum noch unter seiner Kontrolle. Erneut griff er nach dem Träger seiner Umhängetasche und hoffte verzweifelt, dass sich diese Situation wieder löste. „Hey du. Verfolgst du mich etwa?“ Als die Worte barsch um seine Ohren halten, erstarrte Wolfgang schlagartig und hob nur sehr zögerlich seinen Blick. Vor ihm stand Jonathan McGregor, der ihn mit düsterer Mine musterte, seine Hände in die Seiten gestützt. Wolfgang öffnete den Mund, schloss ihn jedoch sofort wieder und blickte sein Gegenüber nur groß an. Wieso musste ausgerechnet ihm so etwas passieren? Hätte sein Vorbild ihn nicht einfach ignorieren und weitergehen können, so dass er ihn aus den Augen verloren hätte? Was sollte er denn jetzt machen? Er blickte sich Hilfe suchend um, doch er sah nichts in seiner Nähe, das ihm irgendwie hätte helfen können. Erneut fixierte er sein Gegenüber, das ihn immer noch skeptisch musterte. „Ähm... ja. Nein. Äh...“, ihm wurde schlagartig klar, was für einen erbärmlichen Eindruck er wohl auf Johnny machen musste. Er presste seine Lippen aufeinander, ehe er seinen Kopf ein wenig senkte und leise murmelte: „Tut mir Leid.“ Innerhalb eines kurzen Augenblicks schien der Schotte zu überlegen, ob Wolfgang weiterer Beachtung wert war und entschied sich dann vermutlich dagegen, denn er wandte ihm den Rücken zu und setzte seinen Weg fort. „Wenn du nichts Besseres zu tun hast, als mir hinterher zu dackeln, dann tust du mir Leid. Es geht mir auf die Nerven, also hör’ gefälligst damit auf!“ Jetzt hasste er ihn auch noch. So ein verdammtes Pech konnte auch nur er haben. Sicherlich war Johnny gereizt, weil er sich durch ihn belästigt fühlte. Vermutlich war er für ihn nur ein Fan unter vielen, der seinem Idol auflauerte und ihn verfolgte. Aber so war er nicht. Er war anders als diese Fans, die Johnny nur ob seiner Berühmtheit mochten! Er bewunderte dessen Charakterstärke und er schätzte dessen Fähigkeiten. Wollte er wirklich zulassen, dass sein Vorbild mit einem so schlechten Bild von ihm verschwand? Ehe er auch nur genau realisierte, was er tat, war er bereits ein paar Schritte hinter Johnny hergeeilt und hatte er zu sprechen begonnen. „Ich äh-... Ich bewundere dich sehr, weißt du! Ich halte dich für einen der größten Blader, die es gibt, und ich bin dir nur hinter her gelaufen, weil-... weil ich auch gerne so stark wäre wie du.“ Der Angesprochene blieb kurz stehen, dann wandte er sich wiederum zu ihm um. Er verschränke seine Arme vor der Brust und sein Gesichtsausdruck wirkte gereizt, seine Stimme klang vorwurfsvoll und es schwang ein deutlicher, höhnischer Unterton mit. Wolfgang versuchte das zu ignorieren. Jonathan McGregor war allgemein für sein Temperament sehr bekannt – und er war überhaupt dankbar, dass er mit ihm redete und ihn nicht einfach ignorierte. „Hör zu. Wenn du wirklich stark werden willst, dann bringt es dir sicherlich rein gar nichts, wenn du mir oder anderen Menschen hinterher schleichst. Glaubst du etwa, du wirst durch die bloße Anwesenheit einer Person, die du bewunderst, ein bisschen mehr wie sie? Bitte, das ist einfach nur lächerlich.“ „Ich-... Ich weiß aber nicht wie“, stotterte Wolfgang und fühlte sich in diesem Augenblick unheimlich bloß gestellt. Er war nur dankbar, dass die paar Leute, die durch den Park schlenderten, ihrem Gespräch keine weitere Beachtung schenkten. „Wie kann man denn stark werden?!“ Johnny stieß ein Schnauben aus und wirkte auf einmal furchtbar herablassend. „Wenn du das nicht weißt, woher soll ich das dann wissen?“, er stemmte seine Arme in die Seiten und strahlte plötzlich eine unheimliche Autorität aus, die keinen Widerspruch zu ließ. Wolfgang wich ängstlich ein paar Schritte zurück. Er hatte es tatsächlich geschafft, sein Vorbild dazu zu bringen, ihn zu hassen und ihn für einen Idioten zu halten. Vielleicht war er es ja auch, dass er geglaubt hatte, dass ein Niemand, wie er es war, tatsächlich einmal so sein könnte wie Jonathan McGregor. „War’s das dann?“, meinte Johnny genervt und blickte ihn mit düsterem Blick an, „Dann würde ich jetzt nämlich gerne gehen. Du vergeudest nur sinnlos meine Zeit. Ich habe echt besseres zu tun.“ Mit diesen Worten wandte er sich von ihm ab und setzte seinen vorigen Weg fort. Zurück ließ er einen frustrierten und von Selbstzweifeln geplagten Jungen, der sich in diesem Moment nichts sehnlicher wünschte, als irgendwo anders und am besten nicht mehr er selbst zu sein. So ein dummes, arrogantes Arschloch. Für einen kurzen Augenblick lang erstarrte Wolfgang und hoffte erschrocken, dass Johnny diese doch recht laute Aussage nicht gehört hatte und sie – bei seinem Glück – letzten Endes noch mit ihm in Verbindung brachte. Doch allem Anschein nach hatte Johnny es entweder überhört oder er ignorierte es geflissentlich. Wolfgangs Erleichterung entwickelte sich jedoch zu Verwirrung, als er sich umsah, um zu sehen, wer da eben gesprochen hatte und sich niemand in seiner unmittelbaren Reichweite befand. Hatte er sich das Ganze nur eingebildet? Der scheint sich wohl echt für etwas besseres zu halten. Wiederum fuhr er sich umblickend herum, doch niemand war in der Nähe, der die Worte gesagt haben könnte. Wurde er etwa verrückt? Er war sich so sicher, dass er jemanden gehört hatte! Man sollte ihm eine Lektion erteilen. Findest du nicht auch, Wolfgang? Der Angesprochene erstarrte augenblicklich und wagte es nicht mehr, sich auch nur irgendwie zu rühren. Was war das für eine Stimme, die er wahrnahm? Woher kam sie? Was wollte sie von ihm? Du brauchst keine Angst vor mir zu haben... Ich bin dein Freund. Ich kann dir dabei helfen, deine Wünsche und Träume zu verwirklichen... „Wer... Wer bist du?“, hauchte er verunsichert, wagte es jedoch nicht, sich zu bewegen, „Wo bist du?“ Du brauchst dich nicht vor mir zu fürchten. Ich bin ein heiliger Geist, eines der vier mächtigsten BitBeasts, die es gibt. Mein Name ist Lupin. Ich habe dich auserwählt, meine Macht zu nutzen. Ich werde dir helfen stark zu werden und es allen zu zeigen, die dich verlacht haben... In diesem Moment sah Wolfgang ein helles Aufblitzen unter einem der Sträucher nahe seines Standpunkts. Wie in Trance bewegte er sich langsam darauf zu, bückte sich, griff danach und hob es auf. Der Bitchip lag klein und zierlich in seiner Hand. Er war schwarz, auf dem Bildchen war eine Art stehender, gefährlich wirkender Wolfsmann zu sehen. Ein Werwolf? Wolfgang blinzelte. „Ein...Bitbeast?“ Und wenn du es zulässt, bald dein Bitbeast. Ich kann dir zu Stärke und Ansehen verhelfen. Alles, was du tun musst, ist, mich als dein Bitbeast zu akzeptieren und mit mir einen Pakt unseres Übereinkommens zu schließen! Sobald du gelernt hast, mit meiner Macht umzugehen, wirst du dich an Jonathan McGregor und allen anderen Menschen für all die Schmach rächen können, die sie dir zugefügt haben... Wolfgang zögerte und murmelte leise: „Aber ich will mich doch gar nicht rächen...“ Es waren nicht die anderen Menschen, die er für sein persönliches Versagen verantwortlich machen konnte. Er war es doch selbst, der an allem scheiterte, der deshalb gemieden wurde, weil er eben ein Versager war. Und niemand mochte Versager. War es nicht so? Ach so ist das! Also bist du wirklich so ein unbeschreiblicher Niemand, wie alle sagen? Ich habe mich wohl in dir getäuscht, für einen kurzen Moment habe ich tatsächlich geglaubt, in dir einen fähigen Beyblader für meine Kraft gefunden zu haben. Aber du scheinst mir tatsächlich nur eine jammernde Heulsuse zu sein. Hat dieser Jonathan McGregor etwa recht? Bist du ein Mensch, der einem Leid tun muss? Ein unfähiges, hilfloses, niederes Lebewesen, dass es nicht mal wert ist, dass man es ansieht? „Hör... Hör auf so etwas zu sagen!“, keuchte Wolfgang und ließ den Bitchip zu Boden fallen. Er presste seine Hände auf seine Ohren und schloss seine Augen, als könnte er dadurch diesen Anschuldigungen entfliehen, „Ich will das nicht hören!“ Doch es half nichts. Er hörte die Stimme direkt in seinem Kopf, er konnte ihr nicht entkommen. Also ist es wahr? Willst du für ewig der kleine, hilflose, bemitleidenswerte Wolfgang bleiben? Oder willst du endlich stark werden und dir deinen Wert in der Welt erkämpfen? Mein lieber Junge, ich kann dir helfen, dir deinen sehnlichsten Wunsch zu erfüllen. Ich kenne den Weg, der dich ans Ziel bringt. Und dazu musst du die Menschen opfern, die dir Schlechtes tun. Nur, wer kämpft und sich durchsetzt, der überlebt. Das ist das Gesetz der Natur. Du musst nur entscheiden, welche Rolle du einnimmst: Beute oder Jäger. „Ich kann nicht-“ Also willst du gefressen werden? Versagen? Verlieren? Vernichtet werden? Untergehen? Die Stimme in seinem Kopf wurde drängender, schrie ihn fast an. „Nein! Hör auf!“ Für welche Seite entscheidest du dich? Für welche Seite?! Tränen liefen dem Zitternden über die Wangen, als er seinen Mund öffnete und leise meinte: „Jäger.“ Eine weise Entscheidung, Wolfgang. Du wirst es nicht bereuen... Johnny McGregor durchquerte mit bestimmtem Schritt den Kelvingrove Park. Er war gereizt, denn nachdem seine Freundin Samantha kurzerhand mit den Worten „Es liegt nicht an dir, aber allmählich wird mir das alles zu viel mit dem Medienrummel...“ mit ihm Schluss gemacht hatte, hatte er keine ruhige Minute gehabt. Immerzu hatten ihn irgendwelche Fans erkannt, die plötzlich Fotos mit ihm hatten machen wollen, oder die ihn solange genervt hatten, bis er ihnen tatsächlich ein Autogramm gegeben hatte. Dass ihre Beziehung nun beendet war, war für ihn weniger das Problem. Er mochte Samantha, aber wirklich etwas Tiefergehendes war es nie gewesen. Der einzige Grund, warum er etwas mit ihr angefangen hatte, war, dass sie zu dem Zeitpunkt Enricos Freundin gewesen und es somit eine enorme Befriedigung war, dem Weiberhelden auch einmal ein Mädchen auszuspannen. Da er es für unfair Samantha gegenüber empfunden hatte, hatte er sie nicht sofort wieder abserviert, aber dass ausgerechnet sie jetzt den Schlussstrich zog, versetzte ihn in eine äußerst miese Laune. Da konnte er irgendwelche dahergelaufenen Kinder, die ihn nur mochten, weil er berühmt war und sie nicht, wirklich nicht gebrauchen. Mit einem leisen Seufzen fuhr er sich durch die Haare, als ihn plötzlich etwas schmerzhaft am Arm streifte. Erschrocken keuchte er auf und hüpfte einen Schritt zurück, als er vor sich am Boden ein rosafarbenes Beyblade kreiseln sah. Er starrte es für einen kurzen Moment an und blickte dann auf die schmerzende Stelle an seinem Arm. Aus einem schmalen Schnitt rann etwas Blut, er presste seine Hand darauf. Wütend fuhr er herum und hatte auch schon sehr bald den Übeltäter ausfindig gemacht, denn ebendieser stand mit erhobenen Beybladestarter nur wenige Meter hinter ihm und grinste ihn selbstgefällig an. Es war der Junge, mit dem er erst vor ein paar Minuten gesprochen hatte. „Sag mal, bist du bescheuert?!“, fuhr er ihn ungehalten an, gab sich nicht einmal Mühe, seinen Zorn zurück zu halten. Doch sein Gegenüber zeigte so gut wie keinerlei Reaktion, sah ihn nur weiterhin mit einem dämlichen Grinsen auf dem Gesicht an. Innerlich kochte Johnny vor Wut, wusste jedoch nicht, wie er auf diesen Jungen reagieren sollte. Es war nicht seine Art, vor etwas davon zu laufen, aber wenn er sich auf diesen Kampf einließ, dann gab er dem Kerl, was er wollte. Aber wäre das so schlimm? Er war – nach Robert – der beste Blader Europas. Für einen dahergelaufenen Idioten war es nicht so einfach möglich, ihn fertig zu machen, stattdessen würde wohl er diesem Balg eine ziemliche Lektion erteilen können. Und er könnte seinen aufgestauten Aggressionen bezüglich seiner Exfreundin und der ganzen Situation, die sich soeben entwickelt hatte, freien Lauf lassen. Gott, der Junge würde es bereuen, dass er sich ihm gegenüber so dreist verhalten hatte. Ohne den Blick von seinem Gegner abzuwenden, fasste er in seine linke, hintere Hosentasche, um Salamalyon herauszuziehen und machte er seinen Starter bereit. Sein Gegenüber deutete ein Kopfschütteln an und Johnny runzelte die Stirn, als er – anscheinend zu einem dritten Beteiligten – meinte: „Wenn nicht jetzt, wann dann?!“ Er entschied sich jedoch, dass jetzt mit Sicherheit nicht der Zeitpunkt war, sich über die Probleme anderer Gedanken zu machen. Der Junge hatte es darauf angelegt, also würde er auch die Konsequenzen seines Verhaltens tragen müssen. Er runzelte die Stirn, als ihm klar wurde, dass er sich eben wie Robert angehört hatte und verdrängte seine Gedanken schnell wieder. Wenn er etwas nicht tun musste, dann war es, sich für diesen kleinen Beybladekampf zu rechtfertigen. „Du hast dich heute mit dem Falschen angelegt, Kleiner...“, um jede weitere Verzögerung zu vermeiden – immerhin hatte er heute wirklich noch besseres zu tun – ließ er sein Blade im Starter einrasten und betätigte die Reißleine. Salamalyon landete auf dem Boden, fuhr eine weite Kurve und raste auf das gegnerische Blade zu. Johnny nutzte die kurze Zeitspanne, um aus der Kampfbahn zu treten. Mit einem Lächeln im Gesicht meinte er dann: „Tob’ dich ruhig aus, Salamalyon. Wir haben es uns heute wirklich verdient.“ Er wandte sich an seinen Konkurrenten und blickte ihn düster an. „Wehe du heulst rum, wenn ich erst einmal damit anfange dein Blade auseinander zu nehmen!“ Die beiden Blades rasten unentwegt aufeinander zu, prallten gegeneinander, umkreisten sich und lieferten sich einen heftigen Kampf um die Oberhand des Duells. Salamalyons flinke Manöver machten es schwer, direkte Treffer zu landen, was jedoch die Präzision der geführten Attacken des Angreifers ohne Probleme wieder wett machte. Obwohl einige Leute im Park unterwegs waren, nahmen die wenigsten Notiz von ihrer Auseinandersetzung und keiner hatte wirklich das Bedürfnis stehen zu bleiben und ihnen zu zusehen – was vermutlich daran lag, dass viele sich Sorgen machten, ob sie nicht vielleicht in den Kampf involviert und dabei verletzt wurden. Wolfgang jedoch spürte, dass der Kampf immer aussichtsloser für ihn wurde. Sein Blade Werewolf Pretty Fighter war nicht für lange Matches ausgelegt und Jonathan McGregor gewann durch seine langjährige Erfahrung immer mehr die Überhand. Sollte er sein neues BitBeats beschwören? Er hatte es noch nie genutzt und er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. Andererseits war es seine einzige Möglichkeit den schottischen Meister zu schlagen. Und das musste er schaffen! Nur wegen ihm befand er sich jetzt in dieser verzwickten Situation! Ich habe dir gleich gesagt, dass es für einen Kampf noch zu früh ist. Du musst lernen, meine Mächte für dich zu nutzen... Jetzt ist es für deine Belehrungen auch zu spät! Hilf mir lieber, diesen Kampf für mich zu entscheiden! Das kostet dich aber etwas, mein Lieber... Das ist mir egal. Ich gebe dir, was du willst, nur hilf mir Jonathan McGregor zu vernichten! Dein Wunsch ist mir Befehl... Im nächsten Moment wurde der gesamte Kampfplatz in ein gleißendes Licht gehüllt. Erschrocken hielt sich Johnny eine Hand schützend vor die Augen und keuchte erstaunt aus. Was war geschehen? Er kniff seine Augen zusammen, um etwas sehen zu können und war sehr erleichtert, als er sein Blade, keine fünf Meter von ihm entfernt, kreiseln sah. Verwirrt blickte er sich nach seinem Gegner um, doch von dem Jungen war keine Spur zu sehen. Stattdessen stand bei dem rosa Beyblade, das bewegungslos am Boden lag, eine hoch gewachsene Gestalt in einem zerrissenen Mantel mit grauen, zotteligen Haaren, die das kleine Ding vom Boden aufhob. „Törichter, kleiner Junge...“ Johnny starrte den Mann im Umhang fassungslos an. „Wer sind Sie? Was haben Sie mit dem Jungen gemacht?!“ Ein breites Grinsen zog sich über das Gesicht des Unbekannten, als er sich zu Johnny umdrehte. „Ah, ich wusste doch, dass ich etwas vergessen habe.“ Er ließ das Beyblade in seiner Manteltasche verschwinden, ehe er auf den jungen Beyblademeister zutrat, der erschrocken ein paar Schritte zurück wankte. „Wer ich bin? Ich bin Lupinex. Und mach dir keine Sorgen um den Jungen, mein lieber Johnny McGregor. Er ist weg und wird nie wieder kommen. Aber ich werde ihm als Dank dafür, dass er mich befreit hat, seinen letzten Wunsch erfüllen“, er beugte sich vor und flüsterte die letzten Worte leise in Johnnys Ohr: „Ich werde dich vernichten.“ ~*~ Hosted by Animexx e.V. 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