A Wonderful Christmas Time von TR-Fan ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Vorwort: So, ich habe mich mal einer Team Rocket Weihnachtsgeschichte versucht. Sie ist leider nicht rechtzeitig zum Fest fertig geworden, was ich mit eigentlich fest vorgenommen hatte. Aber ich lade zumindest schon einmal den fertigen Teil hoch, der Rest folgt dann hoffentlich noch die nächsten Tage.^^ Ich wünsche allen Rocketshippern uns solchen, die es noch werden wollen, ein wunderbares Weihnachtsfest! :) Die Zeit war wie im Fluge vergangen, und James musste sich, angesichts des großen Pakets das er vor sich her trug, beeilen, um noch rechtzeitig nach Hause zu kommen. Naja, was heißt hier nach Hause? Es war eben ein kleines, unpersönliches Appartement im Team Rocket Hauptquartier, aber besser als nichts. Es war Weihnachten, und dieses Appartement eben ein Ort, an den er sich mit seinen Freunden Jessie und Mauzi zurückziehen konnte, um über die Feiertage auszuspannen und gemütlich zusammen zu sitzen. Ganz ohne den üblichen Alltagsstress und die ganzen Sorgen, mit denen sie sich sonst so herumplagen mussten. James freute sich sehr darauf, und hatte in kindlicher Vorfreude die kommenden Tage, beginnend mit dem heutigen Heiligabend, schon von vorne bis hinten minutiös durchgeplant, damit es ein Weihnachtsfest wurde das sie alle drei noch lange in Erinnerung behalten würden. Er wusste aber auch, dass es nicht einfach werden würde diesen Plan einzuhalten, denn bei Jessie und Mauzi verlief selten etwas nach Plan. James musste zugeben, dass es genau dieses gewisse Chaos war, das ihm am gemeinsamen Leben mit seinen besten Freunden so gut gefiel. Schließlich hatte er doch genau das gesucht, als er damals von zu Hause weggelaufen war und sein geregeltes Leben hinter sich gelassen hatte, und seine Suche war diesbezüglich wirklich mehr als erfolgreich gewesen. Trotzdem: Weihnachten war eben etwas anderes und er wollte alles möglichst perfekt haben, und so hatte er, ganz entgegen seiner sonstigen Gewohnheit, das Heft (oder vielmehr die Organisation) in die Hand genommen. Er hatte heute morgen ganze Kochbücher gewälzt, Rezepte rausgesucht und sämtliche Zutaten für das Essen, das er an den Feiertagen kochen wollte, eingekauft. Jessie und Mauzi hatte er währenddessen mit der Dekoration des kargen, ungemütlichen Apartments betraut, und Jessie hatte ihrer Kreativität wirklich freien Lauf gelassen. Als James vom Einkaufen zurückkam, konnte er nicht anders, als sie dafür zu bewundern, wie sie und Mauzi mit wenigen, schlichten Dekorationen und ein paar Kerzen und Lichterketten in kurzer Zeit eine schöne, warme Stimmung in die Wohnung gezaubert hatte. In der Ferne läutete eine Kirchturmuhr 5 mal und riss James aus seinen Gedanken. Jetzt musste er sich wirklich sputen, wenn er noch vor Jessie zu Hause sein wollte. Während er vorhin nämlich noch seine Essensvorräte in der Küche verstaut hatte, war Jessie noch einmal in die Stadt gegangen, um “letzte Besorgungen” zu machen, wie sie es nannte. Sie hatte versichert, spätestens um 5 Uhr zurück zu sein, damit sie gemeinsam zu Abend essen konnten. Diese Gelegenheit hatte James genutzt, um ebenfalls eine letzte Besorgung zu machen. Sein Geschenk für Jessie fiel dieses Jahr nämlich etwas größer aus, und er wollte es von ihr unbemerkt in die Wohnung schmuggeln und verstecken. Und nun hastete er mit eben diesem großen Geschenk zum Hauptquartier zurück. Hoffentlich war sie noch nicht da! Die Stadt war gerammelt voll von Last-Minute-Einkäufern, und James rechnete sich gute Chancen aus, dass sie sich ebenso verspätet hatte wie er. Aber bei seinem Glück war das alles andere als sicher… Endlich hatte er das Hauptquartier erreicht, nun musste er nur noch unbemerkt in die Wohnung kommen. Prüfend sah er sich um, ob er Jessie irgendwo erblicken konnte, aber zum Glück war sie weit und breit nicht zu sehen. Vor seiner Wohnung angekommen öffnete er vorsichtig die Tür und linste in den halbdunklen Raum. “Hey, James! Auch schon zurück?” Er hätte vor Schreck fast das Geschenk fallen lassen, doch zu seiner Erleichterung war es nicht Jessie, die ihm diesen Schrecken eingejagt hatte. “Mauzi, erschreck mich nicht so! Denk an meine Nerven!” knurrte James unwirsch, doch dann fiel ihm etwas auf. “Wieso ‘auch’ ? Ist Jessie etwa schon da?” “Klar, schon seit ein paar Minuten.” bestätigte Mauzi seine Ahnung. “Sie macht sich gerade etwas frisch. Du weißt ja: Einkaufen ist für sie wie Sport.” “Oh, gut, dann kann ich ja in Ruhe ihr Geschenk hier reinschmuggeln.” freute sich James und huscht schnell ins Schlafzimmer. Er wollte das Geschenk in seinem Kleiderschrank verstecken, und es dauerte etwas, bis er für das große Paket genügend Platz geschafft hatte. “James, was wühlst du denn so in deinem Schrank herum?” Jessie war wie aus Nichts hinter ihm aufgetaucht, und James zuckte ertappt zusammen und konnte in windes Eile gerade noch das Paket hinter einem Stapel Pullover verstecken. “Ähhh, nichts, ich mein…” stotterte er und suchte fieberhaft nach einer glaubwürdigen Ausrede, was ihm angesichts von Jessies neugierigen Blick nicht leicht fiel. “Ich hab nur nach einem angemessenen Outfit für unser Weihnachstdinner geguckt. Wir sind ja zwar unter uns, aber etwas halbwegs Festliches will ich schon anziehen.” Okay, es war vielleicht nicht die allerbeste Ausrede, aber sie befriedigte offenbar Jessies Neugier. “Mir geht es auch so, ich hab auch noch keinen Plan, was ich anziehen soll. Ich will mich ja nicht total aufbrezeln, wenn wir nur hier zu Hause bleiben, aber in Alltagsklamotten will ich auch nicht rumlaufen.” “Ich finde, wir sollten schon etwas besonderes aus den Festtagen machen, da können wir uns ruhig hübsch machen.” erklärte James, der froh war, dass Jessie so auf seine Ausrede einging. Auf ihre Eitelkeit war eben Verlass. Sie setzte sich aufs Bett und starrte ihn eine Weile an, wie er seine Sachen wieder in den Schrank räumte. Es war ihr erstes Weihnachten als Paar, und sie war sich nicht sicher, was er von ihr erwartete. Sie wusste ja nicht einmal, was sie selbst von sich erwartete. Sie waren noch nicht lange ein Paar, und manchmal war es noch sehr ungewohnt. Jahrelang war ihre Beziehung klar definiert gewesen, ganz ohne große Worte, und plötzlich war es anders. Nein, nicht wirklich anders. Es war viel eher so, dass sie vorher erwartet hatte, dass sich ihre Beziehung nach einem Liebesgeständnis komplett ändern würde. Das war ihre große Sorge gewesen: Sie wollte das alles zwischen ihr und James beim Alten blieb, sie wollte ihren besten Freund behalten. Und seltsamerweise hatte es geklappt! Das war es, was ihr zu schaffen machte. Ihre ganzen Ängste und Zweifel waren scheinbar unbegründet gewesen, und irgendwie war das doch zu schön, um wahr zu sein. So problemlos und geradlinig verlief das Leben nicht! IHR Leben zumindest nicht. Irgendetwas MUSSTE sich doch ändern, oder? Änderungen waren doch gut, sie waren richtig! Aber galt das auch für ihre jahrelange Freundschaft zu James? Jessie wurde durch ein lautes Klopfen an der Wohnungstür aus ihren widersprüchlichen Gedanken gerissen. Sie hörte Mauzi von nebenan nur ein ebenso lautes “Ich geh schon!” krähen und warf James, der gerade den Schrank wieder geschlossen hatte, einen fragenden Blick zu. Doch der erwiderte nur ihren fragenden mit einer schiefen Grimasse und zog ahnungslos die Schultern hoch. Beide hörten Mauzi nebenan mit jemandem reden, aber leider zu leise, als dass sie hätten etwas verstehen können. Also gingen neugierig in den Flur, wo Mauzi gerade die Wohnungstür wieder schloss. “Wer war das?” fragten Jessie und James wie aus einem Munde. “Ach, äh… Das war nur ein Lieferant.” antwortete ihr Freund “Ein Lieferant für was?” kam unisono die nächste Frage der beiden. Mauzi seufzte tief, dann ging er Richtung Wohnzimmer. “Kommt einfach mit, dann seht ihr die Überraschung.” Im Wohnzimmer erwartete Jessie und James dann tatsächlich eine Überraschung, mit der sie im Leben nicht gerechnet hätten. “Ein Weihnachtsbaum?!” Beide konnten es nicht fassen, als sie eine große, schön gewachsene Tanne im Raum stehen sahen. “Tja, Leute, das ist mein Weihnachtsgeschenk für euch. Frohe Weihnachten!” grinste Mauzi, der gespannt die Reaktion seiner Freunde abwartete. Und die ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem kurzen Moment der Starre breitete sich ein Strahlen wie das von vielen Lichterketten über beide Gesichter aus, gefolgt von noch weithin hörbarem Jubelgeschrei. Dann vielen Jessie und James erst sich in die Arme, bevor sie sich auf Mauzi stürzten und im Überschwang ihrer Freude den Ärmsten fast erdrückten. Der schaffte es gerade noch, sich aus der doppelten Umklammerung zu befreien und in Sicherheit zu bringen. “Bah, ist ja schon gut, lasst mich am Leben!” grummelte er, während er sich etwas von Jessies Lippenstift aus dem Gesicht wischte. “Hätte ich gewusst, dass ihr so austickt, hätte ich das Geld für euer Geschenk lieber für mich selber ausgegeben… Ihr benehmt euch echt wie im Kindergarten.” Aber der Glanz in seinen Augen verriet, dass er sich über seine gelungene Überraschung und die Freude seiner Kameraden freute. James hockte sich grinsend neben seinen Freund und kraulte ihn leicht am Ohr. “Entschuldigung, wir wollten dir nicht wehtun, Mauzi. Aber das ist wirklich ein wahnsinnig schönes Geschenk, wir freuen uns total darüber! Vielen, vielen Dank!” “Schon gut! Ich weiß ja, wir ihr beide auf so einen Kitsch steht, ihr könnt jetzt den Baum nach belieben mit Lametta und sonstigem Kram verunstalten.” Obwohl Mauzi sich Mühe gab, möglichst mürrisch zu klingen, konnte man aus seiner Stimme doch eindeutig eine gewisse Zufriedenheit heraushören, und ein glückliches Grinsen konnte er auch nicht länger unterdrücken. “Auch von mir vielen Dank. Ein Weihnachtsbaum ist wirklich das, was in dieser Bude noch für das letzte Stückchen Festtagsstimmung gefehlt hat.” bedankte sich nun auch Jessie und starrte bewundernd die Tanne an. “Na, Jess. Hast du schon eine Idee, wie der Baum geschmückt werden soll?” fragte James, der die Gedanken seiner Partnerin scheinbar lesen konnte. “Hmmmm…” machte Jessie und kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe. “Ideen habe ich tausende, das ist ja das Problem!” “Dann geh doch systematisch vor,” meinte Mauzi. “Zuallererst mal: Lichterkette oder echte Kerzen?” “Oh bitte, Mauzi, verwirre sie doch nicht noch zusätzlich!” flüsterte James ihm zu. “Wenigstens diese Entscheidung ist doch eigentlich für sie keine Frage!” “Ach ja? Und woher willst du das wissen?” raunte Mauzi zurück. “Weil ich unsere Jessie kenne! Sie wird echte Kerzen nehmen, weil das romantischer ist.” “Das ist nun wirklich ganz einfach zu entscheiden, Mauzi!” tönte Jessie da auch prompt triumphierend. “Echte Kerzen natürlich, die geben so ein romantisches Licht!” Mauzi fiel erstmal die Kinnlade runter, und er sah James kopfschüttelnd an, der seinen ungläubigen Blick selbstzufrieden erwiderte. “Was habe ich dir gesagt?” “Okay, Jess, nächste Entscheidung: Die Farbe der Kugeln.” Mauzi sah James herausfordernd an, während Jessie über diese Frage grübelte. “Sie nimmt rote Kugeln, vielleicht zur Auflockerung zwischendrin ein paar gläserne,” ging James auf diese Aufforderung ein, und wurde gleich in seiner Meinung bestätigt. “Ich denke mal, ich werde ganz traditionell rote Kugeln nehmen, und dann haben wir doch noch diese drei Glaskugeln vom letzten Jahr, die können da auch noch mit zu…” “Man, das stimmt ja schon wieder! Mit euch macht so ein Spiel keinen Spaß,” schmollte Mauzi, und zwar so laut, dass es diesmal auch die nachdenke Jessie aus ihren Überlegungen riss. “Welches Spiel denn?” wollte sie neugierig von ihm wissen. “Ach, gar nichts…” grummelte er nur und wandte sich zum Gehen. “Nun komm schon, Mauzi, und steh zu deiner Niederlage! Du wolltest mich testen, und ich habe gewonnen,” lachte James und zwinkerte seinem Kumpel verschwörerisch zu. Dieser hatte aber jetzt endgültig genug, streckte ihm frech die Zunge raus und war mit einem “Ich werde mal schauen, ob ich noch irgendwo Halter für die echte Kerzen auftreiben kann!” aus der Wohnung verschwunden. Jessie verstand nur Bahnhof. “Darf ich vielleicht endlich mal erfahren, um was eigentlich geht?” “Tja, Mauzi meinte wohl, mich auf die Probe stellen zu müssen. Beziehungsweise dich und mich, ob wir den gleichen Geschmack haben.” erklärte James grinsend. Nun musste auch Jessie grinsen. “Also DAS sollte er doch langsam wirklich wissen!” lachte sie. “Aber wenn ich es richtig mitbekommen habe, hast du es ihm gezeigt, was?” “Natürlich!” kicherte James. “Schließlich kennt dich doch sonst niemand so gut wie ich.” Sie stieß ihm spielerisch den Ellenbogen in die Seite. “Ach ja? Na, dann weißt du ja auch, dass ich jetzt genügend zu tun habe, und einen Assistenten beim Baumschmücken brauche.” “Vorausgesetzt, Mauzi findet noch etwas vernünftige Dekoration für den Baum…” ergänzte James mit leisem Zweifel. Seine Bedenken waren jedoch unbegründet, kurze Zeit später kam Mauzi mir einem Karton voller Weihnachtsbaumschmuck zurück. “Wo hast du das denn jetzt alles so auf die Schnelle aufgetrieben?” fragte Jessie, die insgeheim auch so ihre Zweifel gehabt hatte, dass sie heute noch genug Material zum Baumschmücken zusammenkriegen würden. “Och, ich hab einfach mal den Keller und sonstige Abstellkammer durchsucht. Man muss sich wundern, was man da so alles findet…” bekam sie ihre Antwort. James sah auf die Uhr. Eigentlich konnte er bisher zufrieden sein, so wie das hier alles lief. Es war inzwischen Abendbrotszeit, und er hatte eine seiner Meinung nach glänzende und bombensichere Idee, um einerseits seinen geheimen Zeitplan einzuhalten, und um andererseits einen wohl sonst unausweichlichen Streit ums Dekorieren zu vermeiden. “Das ist ja klasse, Mauzi!” freute er sich. “Dann schlage ich vor, wir beide lassen Jessie in Ruhe den Baum schmücken, und kümmern uns in der Zwischenzeit ums Essen, einverstanden?” “Klar, wenn du meinst, Jimmy… Ist doch in Ordnung, oder Jess?” Jessie überlegte kurz. “Naja, ich hätte es zwar schön gefunden, wenn wir den Baum gemeinsam geschmückt hätten, aber da ich langsam Hunger habe… Okay, seht zu, dass ihr in die Küche kommt!” grinste sie. “Wir sind bestimmt schneller mit dem Essen fertig, als du mit dem Baum, dann können wir dir nachher beim Rest helfen.” entgegnete James mit seinem gewinnenden Lächeln und folgte Mauzi in die Küche, während Jessie den beiden kopfschüttelnd hinterher sah. Dann machte auch sie sich an ihr Werk, und war dabei so in ihrem Element, dass sie fast alles um sich herum vergaß. Erst als sie ein doppeltstimmiges “Essen ist fertig!” aus der Küche hörte, kam sie wieder in die Realität zurück. Team Rocket hatte sich schon heute morgen darauf geeignet, dass sie heute nicht soviel und vor allem nicht aufwendig kochen wollten, weil es morgen das große Weihnachtsmenu geben sollte. Und so kam es, dass sie nun am Küchentisch saßen, eine Kerze auf dem Tisch, und ein Teller Nudeln vor jeden der drei. “Du hattest recht, James. Ich bin wirklich noch nicht ganz fertig mit schmücken, da müsst ihr mir gleich noch helfen.” schmatzte Jessie mit noch halbvollem Mund. James grinste nur. “Wusste ich es doch! Und wenn wir damit fertig sind, schauen wir uns ein paar Weihnachtsfilme auf DVD an, ja?” Jessie fiel es schwer, ihm bei seinem bettelnden Blick zu widersprechen. Irgendetwas hatten diese großen, grünen Augen an sich, dass sie James dann keinen Wunsch abschlagen konnte. Wenn sie auf einer Mission unterwegs waren, und James mal wieder irgendwelche Bedenken hatte und neue -ihrer Meinung nach schwachsinnige- Verbesserungsvorschläge machte, hatte sie sich deshalb schon lange angewöhnt, dann stur von ihm weg zu schauen. Sie wollte nicht weich werden, und dadurch ihren Job in den Sand setzen. Sie war schließlich ein Mitglied von Team Rocket und musste hart und kompromisslos ihre Arbeit erledigen, da konnte sie doch nicht immer sämtliche Pläne über den Haufen werfen, nur weil James mal wieder eine seiner merkwürdigen Ideen hatte! Wenn man mal einen Plan gefasst hat, muss man ihn auch so durchziehen, alles andere hat keinen Sinn, davon war Jessie fest überzeugt. Aber wenn sie jetzt so darüber nachdachte, fragte sie sich doch, warum dann noch nie einer ihrer Pläne wirklich funktioniert hatte… “Jessie? Was ist nun? Bist du einverstanden?” Sie schreckte aus ihren Gedanken auf. “Äh, klar bin ich einverstanden. Was sollten wir denn am Heiligabend sonst gucken, wenn nicht Weihnachtsfilme?” Sie lächelte James lieb an, und konnte sich nicht gegen das warme Gefühl im Bauch wehren, dass die Vorstellung von einem gemütlichen Weihnachtsabend mit James und sentimentalen Filmen neben dem eigenhändig geschmückten Tannenbaum verursachte. “Super, dann ist es abgemacht!” freute sich James und strahlte wie ein Kind, dass gerade das beste Geschenk der Welt unterm Tannenbaum gefunden hat. “Na toll, und ich werde gar nicht gefragt, oder was?” maulte Mauzi. “Du darfst die Filme aussuchen, wenn du drauf bestehst.” entgegnete James mit einem Augenzwinkern. “Oh, klasse! Das ist ja mal ein richtig verantwortungsvoller Posten! Wie viele Weihnachtsfilme haben wir denn? Zwei, drei? Hoffentlich kann ich mich da entscheiden…” stichelte Mauzi zurück. Jessie streckte ihm die Zunge raus. “Du kannst dich auch verdünnisieren, wenn dir was nicht passt, dann haben James und ich wenigstens mal unsere Ruhe!” Mauzi schnitt ihr eine Grimasse. “Nee, den Gefallen tu ich dir nicht, nicht einmal an Weihnachten!” “Schade eigentlich…” “So, jetzt reicht es aber, ihr zwei!” tadelte James so sanft aber bestimmt, dass Widerspruch sinnlos war. “Jetzt wird der Tisch abgeräumt, der Baum fertig geschmückt, und dann wird festlich Weihnachten gefeiert, klar?” Die beiden Streithähne guckten sich verdutzt an, dann wieder zu James. “Wie du meinst, James…” Nachdem also der Tisch abgeräumt war, legte James eine CD mit Weihnachtsmusik in den Player, und bei Tee und Keksen schmückten alle drei den Baum fertig. Danach ging der Heiligabend genau so weiter, wie James es sich schon seit Tagen in seiner Fantasie vorgestellt hatte: Schöne, stimmungsvolle Weihnachtsfilme bei schönem, stimmungsvollem Kerzenschein gucken. Er konnte seinen Augen kaum vom Tannenbaum abwenden und in Gedanken bedankte er sich immer und immer wieder bei Mauzi für dieses tolle und unerwartete Geschenk. Die ganzen Kerzen ließen das satte Grün erst so richtig leuchten. Erst, als er Jessies Kopf auf seiner Schulter spürte, wurde konnte er seinen Blick vom Baum abwenden und guckte sie an. “Schläfst du?” fragte er sie leise. Sie schüttelte leicht ihren Kopf. “ Nein, aber so ist es bequemer.” Dabei lächelte sie James schon fast entschuldigend an. “Ach so, verstehe…” lachte dieser, legte seinen Arm um sie und zog sie etwas enger zu sich ran. “Besser so?” “Hmmm, viel besser…” murmelte sie. Und so verbrachten sie den Rest des Heiligabends, bis die DVD zu Ende war und die Kerzen runter gebrannt waren. James gähnte und streckte sich auf der Couch aus. “Müde?” fragte Jessie. “Ein wenig. Es war ein ziemlich langer Tag,” antwortete er. Dann musste er grinsen. “Guck mal, Mauzi ist auch schon längst eingeschlafen,” stellte er mit einem Blick auf den gemeinsamen Partner fest. Jessie stand auf und deckte Mauzi mit einer Decke zu. “Tja, dann sollten wir jetzt wohl auch besser mal langsam ins Bett gehen, was?” Jetzt stand auch James auf. “Ja, je eher wir schlafen, desto schneller ist morgen, und es gibt Geschenke!” feixte er. “War ja klar, dass du nur an das Eine denkst…” lachte Jessie kopfschüttelnd. “Aber wer sagt denn, dass ich überhaupt ein Geschenk für dich habe?” Herausfordernd und mit funkelnden Augen baute sie sich vor ihm auf. “Das sagt mir mein Jessie - würde - mich - zu - Weihnachten - niemals - enttäuschen - Gefühl.” lachte James frech. “Abwarten, mein Lieber…” murmelte Jessie etwas verlegen. James fand sie in diesem Moment einfach nur hinreißend! Er zog sie fest an sich ran und küsste sie lange und innig. Nachdem sich das erste Erstaunen darüber bei Jessie gelegt hatte, erwiderte sie seinen Kuss leidenschaftlich. “Fröhliche Weihnachten, Jess,” flüsterte James, als sich ihre Lippen wieder voneinander gelöst hatten. “Das wünsche ich dir auch, James,” erwiderte Jessie, die leicht errötet war, und schenkte ihm ihr süßestes Lächeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)