Von Tür zur Tür - Yugis ganz persönlicher Kalender von viky (Yami und Yugi) ================================================================================ Kapitel 11: Tür 11 ------------------ Tag11 (Donnerstag) Atemus Herz hüpfte auf und ab, als er in die Schule kam. Ersten er hatte Yugi geküsst, und schmälzte jedes mal innerlich dabei zusammen wenn er daran dachte und zweitens, heute würde er mit Yugi einen Kaffee trinken gehen. Doch das Schlimme daran war, das Atemu total hibbelig, gar noch nervöser als sonst war, was eindeutig an dem Kuss lag. „Sag mal Ryou“, Yugi deutete auf Atemu, der ein paar Meter von ihm entfernt auf einer Bank mit Bakura hockte. „Sabbert Atemu?“ Ryou schaute nun auch in die besagte Richtung, und schon pustete er los. Das war nicht das erste Mal, dass Ryou ihn so gesehen hatte. Gestern ja auch schon, seit dem Kuss. Er hockte verträumt da, sperrte sich in den Gedanken fest, und fing an zu sabbern. Yugi lachte herzlich mit, Himmel der Kerl hatte eindeutig eine Macke. „Was?“, mürrisch schaute Atemu zu Bakura, der ihn jetzt schon ein paar Mal in die Seite geboxt hatte. „Erstens du sabberst, Zweitens, Yugi lacht dich gerade aus.“ Rasch schmierte Atemu die kleine Flüssigkeit an seinem Mundwinkel fort, ehe er mit knatschroten Wangen den Boden betrachtete. Er kam einfach nicht mehr über den Kuss hinweg… verdammt, er wollte noch mal, und vor allem viel länger und bestimmt viel mehr als nur einen Kuss. Schon lange eigentlich, doch wer einmal Blut geleckt hatte… „So Atemu….können wir?“, fragte Yugi amüsiert nach, als er vor Atemu stand. „Ja... klar… gerne“, nuschelte Atemu peinlich berührt auf. Die Schule war aus, und ja, er war mit Yugi auf einen Kaffee verabredet. „Also Ryou… wir sehen uns“, Yugi packte Atemu einfach am Arm, und schob ihn somit von der Bank, da dieser keine Anstalten gemacht hatte um aufzustehen. Ryou sah den zweien schmunzelnd hinterher. Von Yugi hatte er kein Wort herausbekommen, wegen dem Kuss. Nur eine zierliche Röte, und eine Verlegenheit in Yugis Augen. Mehr nicht, aber es reichte Ryou schon aus, um sich seine Meinung zu bilden. „Wohin gehen wir?“, Yugi schaute lächelnd hinauf, zu Atemu, welcher immer noch rote Wangen hatte. „Ähm... also, wir könne gerne in die Stadteisdiele gehen“, nuschelte Atemu vor sich her, ehe er dabei einen Brief herauszog, und ihn Yugi vor die Nase hielt. „Oh Gott sei Dank“, Yugi pustete die Luft aus den Lungen, er hatte echt gedacht, er würde heute keinen mehr bekommen. Misstrauisch schaute er dabei kurz Atemu an. Er hatte ihm den Brief gegeben…er. Yugi hätte ausflippen können, weil er gestern auch an Atemu gedacht hatte…aber war dem auch so. Oh Gott, wenn dem so wäre, würde er von der nächsten Brücke springen. Dann aber wandelte seinen Blick in Verlegenheit um, als er an den Kuss dachte, und umso rascher öffnete er den Brief. Atemu beobachtete das ganze mit arger Neugierde, und vielen Wildgewordenen Schmetterlingen im Bauch. ~Tür 11~ ~Yugi Muto, ich wollte dich gar nicht küssen, aber als ich so nah vor dir stand! Ich konnte nicht anders, und soll ich dir was sagen. Du hast Wahnsinns Lippen. Ich würde sie gerne öfters berühren… viel öfters. Am liebsten würde ich dich an mich schnallen, und dich zu meinem Eigentum machen. Dich nie wieder hergeben, dich nur für mich beanspruchen, denn solche zarten Lippen darf und will ich nicht teilen. Yugi durchfuhr ein rieseln, Gott was liebte er so Männer, die solche Ansprüche stellten. Sich auf die Lippen beißend, da er nur das gleiche sagen konnte, schloss er kurz die Augen, um das wirrwahr an Gefühlen in sich zu verarbeiten. Dann schielte er wieder zu Atemu hinauf, er schüttelte mental den Kopf, ein Mann der solche Dinge schrieb, war garantiert nicht Atemu. Auch wenn er daran gedacht hatte, es war viel zu widersprüchlich, oder? Ok, er roch doch so…oder. Ah man, Yugi hätte verzweifeln können. Er erinnerte sich nur noch an das Gefühl, die Präsenz, die ihm gegenüber arg viel stärke ausstrahlte. Wie kam er überhaupt auf die absurde Idee, es wäre Atemu… So ein Schwachsinn. „Du hast ihn geküsst?“, druckste Atemu vor sich her. Yugi faltete den Brief und sah wieder zu Atemu auf, seine Wangen waren von einem zarten Rosa beschmückt. Yugi nickte. „Ich habe keine Ahnung wer er ist… aber verdammt“, Yugi lächelte auf. „Der kann so gut küssen und jetzt stellt er noch Besitzansprüche.“ „Magst du das?“, Atemu legte fragend den Kopf leicht schief, und dabei sausten ihm wegen des Kompliments tausende von Schmetterlingen durch die Venen. Gar seine Hände kribbelten auf. Yugi nickte, beschämt senkte er den Kopf. „Ich mag das sogar sehr“, flüsterte er leise, was Atemu lächeln lies. „Weißt du...also weist du denn schon wer es ist?“ Yugi schüttelte den Kopf und seufzte auf. „Nein, ich habe auch keine Ahnung, ganz ehrlich. Sagteich doch eben schon“, erklärte Yugi mit einem gewissen seufzen, denn er war traurig darüber. Atemu hielt Yugi die Tür auf, und schon setzten sie sich an einen Tisch. Doch als Atemu nicht mehr in Bewegung war, und direkt vor Yugi saß, der irgendwie verträumt vor sich her lächelte, schienen Atemus Hände noch schwitziger zu werden. Er rieb sie nervös aneinander. Yugi sah aber auf die Karte, und schon nahm er sie zu sich „Eis…es ist zwar kalt, aber ich liebe das Zeug“ meinte er, und schon huschten seine Augen über die vielen leckeren Eissorten. „Ich mag es auch“, Atemu nuschelte erneut in sich hinein, und Yugi musste sich konzentrieren, überhaupt was zu verstehen. „Atemu?“, Yugi legte die Karte weg, er sah ihn ernst an, denn er wollte jetzt wirklich mal wissen, was dem sein Problem überhaupt war. „Warum eigentlich immer so scheu, ich meine ich beiße doch wirklich nicht, oder sehe ich etwa so aus“, Yugi betrachte sich dabei selbst, sah an sich herunter. Er sah jetzt nun alles andere als gefährlich aus. „Na ja“, Atemu sah in die Luft, sein Herz schlug kräftig gegen seine Brust. „Ich bin…bin irgendwie… ja nervös.“ „Warum?“, fragte Yugi nun neugierig nach, doch Atemu schwieg erneut. Er schluckte hart, sah unsicher zu Yugi, ehe er wieder auf seine Hände sah, und diese weiter aneinander rieb. Yugi seufzte auf, sehr tief sogar. „Du bist anstrengend.“ Atemu sagte nichts dazu, denn er wusste selbst wie anstrengend er gegenüber Yugi wirken musste. Doch als die Kellnerin kam, bestellten beide rasch, wobei Atemu nochmals nachsehen musste, was er überhaupt haben wollte, er hatte es nämlich vergessen. Yugi schmunzelte nur, und bis die Kellnerin die genannten Sachen brachte, sagte keiner der Beiden ein Wort. Es war schon merkwürdig für Yugi, erstens, sie saßen hier, waren sogar verabredet, doch diese Verabredung artete in pures schweigen aus. Also versuchte Yugi einen Anfang. „Ähm… ich wollte mich noch entschuldigen, weil ich dich letzten da habe so stehen gelassen“, begann Yugi, unsicher sah er auf, denn es tat ihm wirklich leid. „Ich war nur so sauer… weißt du“, Yugi legte den Löffel beiseite, seine Eis war aufgegessen, also schob er seinen Milchkaffee zu sich. „Ich mag es nicht verkuppelt zu werden, Ryou macht das so oft, weil er immer denkt, ich brauche jemanden an meiner Seite und das hat mich wütend gemacht“, erklärte Yugi es ganz sachte. „Und?“, fragte Atemu leise nach. „Brauchst du jemanden an deiner Seite?“ „Na ja… ich weiß nicht“, druckste Yugi herum, und sah verlegen weg. Er wusste die Antwort, doch er hatte eben noch keinen gefunden, wo das Gefühl stimmte, und ohne dieses gewisse Etwas in seinem Herzen, ging er keine Beziehung ein. Atemu schmunzelte sachte, denn die Antwort konnte er sich nur zu gut denken. „Und du?“, fragte Yugi unsicher nach, und sah wieder auf. Atemu aber fing auf einmal an zu husten, es dauerte einen Moment ehe er sich wieder ein bekam. Dessen Gesicht war feuerrot, wegen des Luftmangels. Er hatte sich also verschluckt, Yugi aber verheilt sich ruhig, er wollte Atemu nicht noch mehr in die Enge treiben. „Also ja… eigentlich schon...wer nicht… oder?“, brach es leicht gehustet aus Atemu heraus. Yugi nickte leicht, dennoch ein seufzen schwing mit. „Und du, und diese Briefe… bist du verliebt?“, fragte Atemu nun neugierig, aber doch so scheu nach. „Mh“, Yugi machte eine kleine Pause, ehe er weiter sprach. „Ich weis nicht… ich fühle mich sehr geschmeichelt, wenn ich ehrlich bin, aber von Gefühlen kann ich noch nicht sprechen“, Yugi senkte den Kopf. „Der Kuss war wirklich toll und so, aber, ich… na ja, ich kenne ihn nicht und ach...ich weiß es selbst nicht Atemu“, gestand Yugi, was Atemu nicken lies. Er verstand, und irgendwie stimmte in das etwas traurig, er hätte sich gewünscht, Yugi hätte es mit Freuden bejaht. Aber auf der anderen Seite, diese Briefe brachten ihn und Yugi näher. Nur wusste Yugi das nicht. Doch als Atemu wieder merkte, das schweigen eintraf, suchte er nach neuen Worten. „Und dein Großvater?“, fragte Atemu nun doch mal besorgt nach. „Na ja… die Ärzte haben einen neuen Tumor entdeckt, aber dieses Mal“, Yugi senkte den Kopf, seine Stimme wurde leiser denn je. „In der nähe des vorderen Hirnlappens“, Yugi zeigte am Kopf auf die Stelle, damit Atemu es verstand. „Es wird nicht einfach“, flüsterte Yugi seufzend gar traurig auf. Denn er hatte ein arges ungutes Gefühl bei der ganzen Sache. Und Atemu fühlte diese Angst, die Yugi versprühte, diese Sorge, bis hin in seinen Körper. Scheu, und schüchtern hob er die Hand, er hatte Angst, dennoch er wollte es. Und legte seine Hand auf die Yugis. Yugi sah somit auf, direkt in die roten Augen Atemus. Sie strahlten auf einmal so viel Entschlossenheit aus, so viel Kraft, ohne das Atemu überhaupt was sagte, fühlte Yugi sich auf eine komische Art und Weise bestärkt. „Das wird schon“, meinte Atemu ganz sanft, er drückte kurz Yugis Hand, ehe er sie wieder los lies. Yugi lächelte schwach auf, und nickte. Es tat ihm wirklich gut und schon wieder war Atemu so lieb zu ihm. Er sollte ihm mal etwas zurück geben. Ach, dieser verfluchte Kerl aber auch. In dem einen Augenblick wollte er ihn umbringen, in dem anderen, ihn erschlagen. Atemu aber hatte schon längst wieder den Kopf gesenkt, und spielte nun mit seinen Fingern an der Tischdecke herum. Nur um sich Beschäftigung zu geben sogar sein ganzer Fuß zitterte, weil er ihn nervös wie er war, immer wieder anhob. Seine Hände schwitzen auch so, als hielt er sie an die Tischdecke gedrückt. Yugi sah ihn an, es war ein merkwürdiges Bild, was ihm sich bot und das schlimme daran war, das wieder Schweigen über sie gelegt war. Eine ganze lange weile, in der keiner etwas sagte. „Ich geh mal“, meinte Atemu, kurz nickte er in die besagte Richtung und yugi verstand, doch als Atemu aufstand, bewegte sich die Tischdecke mit, und schon war es passiert. Yugi ruckte rasch mit dem Stuhl zurück, doch der Kaffee lief ihm schon bereits über die Beine. „Atemu“, Yugi schaute böse auf, da stand er, Atemu eben, in der hand die Tischdecke, und auf dem Tisch das Desaster seines Handelns. Warum lies er verdammt noch mal nicht die Tischdecke los, wenn er aufsteht? Ein Geräusch ertönte, Yugi versuchte es noch aufzuhalten. Die Tasse, welche gerade über den Tisch rollte aufzufangen, doch zu spät. Tief atmete Yugi ein, dann wieder aus, ehe er zu Atemu aufschaute. Atemu aber lächelte total unbeholfen auf, er sah auf den Tisch, dann auf seine Hand, in dem die Tischdecke war. Rasch lies er sie also los. „Tut, tut mir leid“, Atemu bückte sich, um die Scherben aufzuheben, Yugi stand nun auch peinlich berührt auf, da alle ihn anstarrten, und half Atemu dabei die Scherben aufzusammeln. „Du bist echt schlimm“, flüsterte Yugi Atemu fluchend an. „Ich weiß“, gab Atemu nuschelnd von sich. Beide richteten sich auf, Yugi übergab die Scherben der Kellnerin, welche gerade mit einem Handfeger, wie auch Schaufel vor ihm stand. Er entschuldigte sich in aller form, und als er sich umdrehte, um Atemu anzusehen, war dieser weg. Spurlos verschwunden. Yugi seufzte tief auf. Er konnte sich ja vorstellen, das ihm das peinlich war, aber deshalb einfach abhauen, und ihn mit der Rechnung alleine da stehen zu lassen, das war ja echt das letzte. Ein tiefes Seufzten verließ Yugis Kehle. Ein sehr tiefes sogar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)