Von Tür zur Tür - Yugis ganz persönlicher Kalender von viky (Yami und Yugi) ================================================================================ Kapitel 9: Tür 9 ---------------- Tür 9 (Dienstag) Yugi seufzte auf, gestern Abend, als er wie immer und so oft alleine an Sofatisch sein essen verputzte, merkte er, wie recht der Mann doch aus den Briefen hatte. Ja er war einsam. Aber das was dieser fremde Mann nicht wusste, war das Yugi nur einsam war, weil er niemanden hatte, an den er sich anlehnen konnte. Freunde waren da was anderes. Ryou, aber auch die anderen waren gute Zuhörer, aber er konnte und wollte nie mit so jemand sein Herz teilen. Kurz hatte er auch darüber nachgedacht, Atemus Nummer zu wählen, aber ehrlich gesagt. Er konnte nicht, viel zu scheu und schüchtern war Yugi für solche Aktionen. Wäre Atemu einfach nur ein Freund, hätte er damit weniger Probleme, aber Atemu war kein Freund, er war irgendwas anderes. Etwas, was er irgendwie als Anhängsel bezeichnen würde, aber auch etwas, was er sehr gern hatte. Und innerlich konnte Yugi darüber nur seufzen. Wenn Atemu doch nicht nur so trottelig, und so ohne Sprachvermögen wäre, dann… dann… Yugis Wangen färbten sich rot, schon wieder so ein Gedanke. Rasch schüttelte er den Kopf, um diese Gedanken rasch loszuwerden. Er sollte sich lieber mal Gedanken um den Verfasser dieser Briefe machen und nicht um Atemu. Doch kaum, als Yugi das versuchte, stand der besagte Mann auch schon wieder vor ihm. Direkt vor seiner Nase. Yugi schaute auf, er hockte auf einer Bank, draußen auf dem Schulhof. Eigentlich hatte er etwas Ruhe gebraucht, und sie hier draußen gefunden, bis jetzt. Seine Augen glitten über Atemus wirklich attraktiven Körper. Die Uniform die er immer trug, stand ihm besser als jedem anderen Mann hier. Doch wie Atemu wieder schaute! Yugi brummte in sich hinein, am liebsten hätte er gerade Lust in dieses leicht dümmliche, verlegende grinsen hineinzuschlagen. „Ja?“, fragte Yugi nach geschlagenen fünf Minuten der Stille endlich mal nach. Und wieder nichts, keine Antwort, nur ein stummer da stehender Atemu. Tief atmete Yugi durch. Dieser Mann war doch einfach nicht auszuhalten, und wie der noch so mit seinen Fingern spielte, als hätte er eine Krankheit. „Atemu was?“, platzte es nun barsch aus Yugi heraus. Genau gesagt, etwa 10 Minuten später. „Nun ja“, begann Atemu, tief atmete er dabei aus, wie Yugi es hören konnte, und Yugi lies den Kopf hängen, das konnte doch wirklich nicht war sein. Für diese zwei Wörter hatte er sage und schreibe eine Viertelstunde gebraucht. Atemu betrachtete Yugi, wie er da saß, den Kopf fast schon auf seinen Knien liegend, weil er Atemu, eben ziemlich lange bebraucht hatte, um ein Wort aus seiner Kehle zu bekommen. „Also… ich, wollte dich fragen, ob du Lust hast… mit mir nach der Schule was trinken zu gehen“, „Bitte?“, Yugi sah rasch auf, sein Herz begann zu rasen. Was sollte das? „Na ja… einen Kaffee… oder so… also, nur, nur wenn es dir recht ist.“ Yugi schaute verlegen weg, irgendwas kam ihm gerade arg spanisch vor, sehr sogar. „Also eigentlich wollte ich zu meinem Großvater.“ „Mh… hatte Ryou gar nicht gesagt“, nuschelte Atemu leise auf, und schon huschten Yugis Augen rasant über den Schulhof, endlich ging ihm ein Licht auf. Wieso und weshalb Atemu momentan überall bei ihm auftauchte. „Sorry Atemu, ein andermal vielleicht“, rasch ging Yugi an ihm vorbei, mit einer Mordswut ihm Magen, rannte er die Treppe hinauf, und fand Ryou im Klassenzimmer wieder. „Du“, brach es aus Yugi heraus, und mit dem gesagten du, sah er gezielt Ryou an. „Ich?“, fragte dieser etwas perplex nach, da Yugi ihn gerade mit seinen blicken tötete. „Ja du“, Yugi ging auf ihn zu, und sah ihm ernst in die Augen, sein Herz raste, wegen der Anstrengung, er war eben noch nie sonderlich sportlich. „Kann es sein das du mir momentan Atemu auf den Hals hetzt“, platzte es aus Yugi heraus, kurz schnappte er nach Luft, nur um gleich weiter zu reden, dabei tippte er mit dem Finger auf Ryous Brust. „Du willst mich mit ihm verkuppeln… hab ich recht… mh?“ Ryou sah Yugi einfach nur schief lächelnd an, dabei hob er noch die Hände, und schüttelte den Kopf. „Wie kommst du denn darauf“, begann Ryou leicht scheinheilig an. „Ganz einfach“, Yugi stellte sich leicht auf die Zehenspitze, er wollte größer wirken, denn er war verdammt wütend darüber. „Ersten willst du mich immer verkuppeln, und zweitens rennt der Kerl mir seit ein paar tagen komischer weise hinterher… und drittens, stehst du irgendwie immer dahinter“, brach es leicht zischend über Yugis Lippen. „Und wenn schon… Atemu ist doch total lieb!“ „Aber nicht mein Typ“, fluchte Yugi auf, er ballte die Fäuste, auf der einen Seite fand er es ja nett von Ryou, aber auf der anderen Seite hasste er es, wenn ihn jemand, irgendwen aufdrängte. „Du kennst ihn doch gar nicht.“ „Das was ich kenne reicht mir aber“, Yugis Stimme wurde lauter, die Ryous aber auch. Sie standen sich gegenüber, Gesicht zu Gesicht, und beide ballten die Fäuste. „Oh Schublade auf, Schublade zu!“ „Gar nicht… ich mag ihn… und ich hasse ihn verdammt“, gab Yugi nun fluchend zurück, seine Wangen färbten sich sogar rot, vor lauter Wut im Magen. „Du magst ihn?“, Ryous Stimme wurde auf einmal wieder ruhiger, ein kleines neugieriges lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Du hörst jetzt auf der Stelle auf damit“, Yugi hob wütend den Finger, denn das Lächeln Ryous, sagte ihm, das dieser nur noch mehr Pläne im Hinterkopf hatte. „Und außerdem…will ich lieber den Kerl hier aus meinen Briefen kenne lernen… so!“, Yugi verschränkte beleidigt die Arme vor seiner Brust, und gab zum Schluss noch ein kleines schnappen von sich. Ryou lachte tief in sich hinein…Yugi mochte Atemu also, und das Wort mögen, war bei Yugi eher selten. Yugi erzählte zwar viel von irgendwelchen Typen, von flirtereien, oder sonst was, aber jemanden mögen, so was kam arg selten über Yugis Lippen. Zudem, so ein Wort bei Atemu, das war wirklich neu. „Was wäre so schlimm mit ihm Kaffee trinken zu gehen?“ „Ich höre mir das gar nicht an“, Yugi hob die Hand, hielt sie direkt vor Ryous Gesicht und schüttelte dabei den Kopf. „Ist doch nur ein Kaffee…“, Yugi schüttelte immer noch mit dem Kopf. „Ok, dann nenne mir einen guten Grund, warum du das nicht willst!“ „Verflucht, weil dieser Kerl mir alle meine Nerven raubt!“ „Aber auf dem Weihnachtsmarkt habt ihr euch doch umarmt“, Ryou grinste frech auf, und Yugi zog ein noch wüsteres Gesicht als eben. „Das war ein schwacher Moment… ich… na ja… also“, Yugis Satz zerfledderte, ihm gingen die Argumente total aus. Denn er wusste es selbst nicht genau warum. „Woher weißt du das jetzt überhaupt schon wieder… Atemu?“, Yugi sah beleidigt weg, dennoch sah er Ryou mit dem Kopf schütteln. „Ein Vögelchen namens Anzu hatte es mir gezwitschert.“ „Boarh... mein Gott, ich habe jemanden umarmt. So schlimm?“ „Na ja… ersten... umarmst du nie jemanden, zweitens, es war Atemu den du umarmt hast.“ „Na und“, Yugi fluchte auf, setzte sich auf seinen Stuhl und gab kein Wort mehr von sich. Eher hockte er wie ein beleidigtes Kind an seinem Tisch. Tief atmete Yugi die Luft ein, dann aus, seine Augen lächelten und strahlten, als er von einem Mädchen, wieder einen Brief bekam. ~Tür 9~ ~Och Yugi Muto... warum gehst du mir nicht aus dem Kopf? Mh? Du plackst mich jeden Tag, und ich bin zu nervös, um den Anfang zu machen, dich jemals ansprechen zu können. Ab und an verfluche ich mich dafür. Du kannst gar nicht glauben, wie oft ich morgens vor meinen Spiegel stehe, und mir fest vornehme, dich mal einzuladen. Das schlimme daran ist, das ich so oder so weiß, dass du mir, wenn ich dich fragen würde, eine Abfuhr erteilen würdest. Irgendwie macht mich das doch lächerlich, findest du nicht? P.S. Ich habe etwas von dir bekommen, und es riecht so wundervoll nach dir~ „Was?“, Yugi blinzelte ein paar Mal, der Mann hatte was von ihm, was nach ihm riechen würde. Was denn in Herrn Gottes Namen sollte das denn sein? Mit roten Wangen, packte Yugi den Brief weg, erneut schaute er sich in seiner Klasse um. Wer verdammt war das und warum würde er ihm eine Abfuhr erteilen. Yugi lies sich doch gerne einladen, denn er tat es eher selten. Er war viel zu scheu für so was. Er war eigentlich nie jemand, der den Anfang machte, er lies sich eher mit reißen, oder auch gerne verführen. Tief seufzte er auf. Denn er fand keine Antwort. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)