Von Tür zur Tür - Yugis ganz persönlicher Kalender von viky (Yami und Yugi) ================================================================================ Kapitel 7: Tür 7 ---------------- Tür 7 (Sonntag) Yugi machte sich fertig, um seinen Großvater zu besuchen. Er war immer noch fuchsteufelswild auf Atemu. Was bildete der sich eigentlich ein? Zudem, hatte er ihm den ganzen Abend versaut, gar seine gute Stimmung ruiniert. Er würde ihn quälen? Yugi fuhr sich an den Kopf…der hatte sie doch nicht mehr alle! Mürrisch ging er am Briefkasten vorbei, dann aber hielt er an, und ging zurück. Er hatte gestern dank Atemu diesen Brief, gar den Fremden vollkommen vergessen. Das Dankeschön, was er gedanklich an Atemu richtete, war voller Sarkasmus. Also öffnete er ihn und schon verschwand seine ganz Wut über Atemu. Lächelnd nahm er einen Brief heraus, wie immer der weise kleine Umschlag, auf welchen die Zahl des Tages stand. Also öffnete er ihn. Wie immer hüpfte sein Herz dabei auf, und erneut kribbelten seine Finger. Ein schönes Gefühl. ~Tür 7~ ~Ich hoffe der Mojito war besser als dein ganzer Abend. Aber soll ich dir mal was sagen! Deine Bescheidenheit, die du gestern offenbart hast, macht dich noch süßer als du es eh schon bist. Du duftest so toll, irgendwie nach Vanille und es passt so gut zu dir. Ich könnte mir keinen besseren Geruch an dir vorstellen. Und deine freche Ader hat es mir total angetan! Wusstest du, dass ich ganz in deiner nähe gesessen habe? Manchmal rennen wir leicht blind durch die Gegend, achten nicht auf kleine Details, oder auf Menschen, die uns nicht für so wichtig erhalten…schau aber mal nach… achte Mal auf die kleinen Dinge in deiner Umgebung. Bis morgen Yugi Muto. P.S: Am Abend ist der Weihnachtsmarkt wirklich schön mit anzusehen, dort trifft man auch jeden, den man kennt…auch die kleinen unwichtigen Details im Leben~ Yugi seufzte tief auf. Er hatte ganz in seiner nähe gesessen, und außerdem achtete Yugi sehr auf kleine Details, also warum erkannte er ihn nicht. Wollte er es nicht sehen, war er wirklich so blind? Dennoch, und das war Tatsache. Wegen Atemu hatte Yugi diesen Kerl vergessen, ganz und gar aus seinen Gedanken verbannt. Oh, er würde diesen Kerl noch umbringen, ganz bestimmt! Aber trotz aller Wut in Yugis Magen, lächelte er leicht auf, gar seine Wangen zierten eine Röte, wegen den schmeichelten Worten in diesem kleinen Brief. * Atemu stand seufzend mit Ryou auf dem Weinnachtsmarkt. Er wollte gestern alles hinschmeißen, sich umbringen, von der nächsten Brücke springen, aber die beiden Brüder machten ihm Mut. Eigentlich sollte Atemu ja auch alleine hier her, aber wirklich getraut hatte er sich nach dem Desaster gestern nicht, also bot Ryou ihm Hilfe an, nachdem er herausgefunden hatte, das Atemu der Verfasser dieser Briefe war. „Der will mich eh nicht nach gestern sehen“, grummelte Atemu auf, er trank rasch einen schluck Glühwein, denn es war wortwörtlich arschkalt, und wirklich Augen für den schönen Markt hatte er jetzt auch nicht. „So nachtragend ist Yugi jetzt nicht... eigentlich nie… also“, Ryou lächelte ihn aufmunternd an, aber auch er trank rasch einen guten schluck seines Kakaos, auch ihm war kalt. Innerlich hatte er sich gewünscht wieder nach Hause zu gehen. Sein Bruder hockte gerade vorm Fernseher, und schaute sich eine geile DVD an, aber nein, nun stand er hier als Bekleidperson für Atemu. Aber für Yugi tat er es gerne. Denn eigentlich würden die Zwei laut Ryous Meinung gut zusammen passen, wenn dieser Volltrottel man ganz normal sein würde. Yugi hingegen war auf dem Heimweg, eigentlich wollte er auch nach Hause, aber seine Neugierde, zugleich auch seinen Hunger trieben ihn doch in der Kälte auf den Weihnachtsmarkt. Und der Kerl aus dem Brief hatte recht, kaum war er da, und hatte sich einen Kakao mit Sahne gekauft, kam ihm auch schon Anzu entgegen. Man kannte sich halt, aber Freunde waren sie auch nicht. Er quasselte etwas mit ihr, und beschnupperte ein paar Kerzen. Eigentlich tat es Yugi richtig gut, nach dem Besuch im Krankenhaus. Die Kälte die um ihn herum wehte schien leicht in Vergessenheit zu geraten. „Oh…hi Yami“, yugi brummte tief in sich hinein, als er Anzu rufen hören hatte. Also drehte Yugi sich langsam um, und ja, tatsächlich da stand er. Atemu! Yugi atmete die Luft aus seiner Lunge. Jetzt schaute der schon wieder so... na ja, so bekümmert und wehleidig. Sauer, nein, sauer konnte er nicht sein, zumindest nicht auf Atemu, wenn er mit seinen hübschen Augen so einen Flunsch zog. Aber Moment mal, da war ja auch Ryou! Yugi suchte gleich nach Bakura, aber diesen fand er nicht wirklich. „Na…wie geht’s“, Anzu ging direkt zu Atemu, und schon bekam sie links und rechts ein Küsschen, Yugi lächelte auf. Wollte sie etwa was von ihm… irgendwie schienen die Zwei etwas eng miteinander. Da Anzu sich gleich etwas an ihn hing, um sich angeblich zu wärmen, und Atemu hatte anscheinend auch keine Probleme damit. „Läuft da was?“, Yugi grinste auf, und nickte zu Atemu und Anzu. Ryou aber schüttelte den Kopf. „Die waren mal zusammen… aber es ging auseinander… sie mussten sich eingestehen, das sie nicht zusammen passen“, erklärte Ryou, und Yugi nickte einfach nur. War ihm eigentlich auch scheißegal. „Na?“, fragte Atemu eher leise und scheu nach, abwartend auf Yugis Reaktion. Innerlich hatte er eine scheiß Angst, wegen einer negativen Reaktion, zudem fand er es nicht gerade angebracht, jetzt irgendwie was anderes zu sagen. Dennoch, sein Herz, sein gottverdammtes Herz, hielt es wieder mal für angebracht, total laut aufzuschlagen. „Oh eigentlich ganz gut… dein Hemd muss ich noch waschen. Ich bringe es dir aber die Tage mit in die Schule“, gab Yugi nun zu. Er dachte sofort an das Hemd, warum auch immer. Vielleicht lag es an dem gut duftenden Geruch, vielleicht aber auch daran, das Yugi es für unhöfflich empfand, einfach das Hemd bei sich zu behalten. Atemu wollte es ja schließlich wieder zurück. Atemu schaute aber erst kurz verdutzt. Sein Hemd? Daran hatte er noch nicht mal eine Sekunde dran gedacht „Ja…ist ok“, leicht lächelte er auf, ehe er kurz wieder zu Ryou schaute. „Hey Anzu, du stehst doch auf Schmuck… komm mal mit, ich brauch eine Beratung.“ „Ich kann dich doch auch beraten“, fiel Yugi ihm rasch ins Wort, denn er hatte angst wieder mit Atemu alleine zu sein. „Nein... vielleicht ist es ja auch ein Geschenk für dich“, Ryou schüttelte den Kopf, lächelte lieb und zog Anzu rasch mit sich. „Für mich? Aber du musst mir doch nicht extra was kaufen“, gab Yugi jetzt ganz im ernst von sich. Er mochte es nicht, wenn jemand für ihn Geld ausgab, ganz und gar nicht. Doch Ryou schüttelte nur den Kopf und verschwand in der Menge mit Anzu, zurück blieb Atemu. „Na ja… ähm, ich wollte was essen, hast du auch Hunger?“, Yugi sah Atemu unsicher an, und schon nickte er und Gott, warum lächelte der jetzt so komisch. So als hätte er gerade das Glück selbst gesehen. „Ich wollte eine Dampfnudel essen… dahinten“, Yugi deutete auf einen kleineren Stand, rasch griff er an Atemus Handgelenk, und zog diesen einfach mit sich. Atemu lies sich auch zu gerne mitziehen, und nach dem sie bestellt hatten, standen sie an einem Tisch, Yugi aber hatte arg viel Abstand von Atemu genommen, was diesen sehr störte. „Warum so weit weg?“, fragte Atemu nun mal im ernst. Denn ganz ehrlich, Yugi stand am Tisch wirklich mindestens vier Meter von ihm entfernt. „Man weiß ja nie bei dir“, gab Yugi total misstrauisch zu, und schon zog Atemu ein langes Gesicht, und Yugi, ja der fing an zu lachen. Ganz herzlich und aus tiefsten Herzen. Belustigt über das lange beleidigte Gesicht Atemus, rückte Yugi doch mal näher, sogar richtig nah an Atemu heran. „Wehe dir und du schüttest mir irgendwas über“, Yugi hob tadelnd den Finger, Atemu lächelte schwach auf, dennoch nickte er. Er war einfach viel zu süß und viel zu nett, ging es Atemu durch den Kopf. Yugi glitt ein genussvolles Geräusch über seine Lippen, als er den ersten Bissen nahm. Die Vanillesauce zerging auf seine Zunge wie Eis. „Oh, ich liebe diese Dinger“, gestand Yugi mit halbvollem Mund. „Und du?“ „Ich mag sie auch“, Atemu lächelte, doch dann senkte er den Kopf. „Du Yugi“, gab er ganz kleinlaut von sich. „Das… das mit gestern. Ich glaub wir haben uns da etwas falsch verstanden… ich, ich habe mich auch total falsch ausgedrückt.“ „Und wie sollte der Satz dann lauten?“ Schweigen, Atemus Kehle schnürte zu. Weinen musste er nicht, nein, sein Rachen schien staubtrocken, er hatte zwar den Drang es loszuwerden, aber er konnte es nicht aussprechen, als hätte er Watte im Mund. Yugi gab ein kleines Seufzen von sich, doch er akzeptierte es, so wie es war. Wenn Atemu nicht darüber reden wollte, war das für ihn ok. „Vielleicht sagst du es mir irgendwann mal“, meinte Yugi nun auch etwas leiser als sonst. „Danke“, antwortete Atemu, und ja, er war dankbar, da war sie wieder, die Engelsgeduld, und nun auch noch etwas Verständnis. Stillschweigend, standen sie nun da, aßen ihre Dampfnudeln, und gingen ihren Gedanken nach. Yugi selbst wusste nicht wirklich was zu reden, und Atemu, ja der wollte reden, hatte aber panische angst davor, sich erneut zu planieren. Gar Yugi nochmals zu verärgern. „Mh… ich glaub ich gehe Heim… mir ist furchtbar kalt“, Yugi sprach zwar mehr mit sich selbst, dennoch bekam Atemu es mit und genau das wollte er nicht. „Nach Hause… warum, wartet da jemand auf dich?“, meinte Atemu, aber genau das wollte er gar nicht sagen, eigentlich was ganz anders, warum sagte er das jetzt, er kannte die Antwort doch schon. „Schön wäre es…dann würde ich jetzt mit diesem Jemand in meinem Bett liegen und kuscheln… oder so“, ganz zum Schluss schmunzelte Yugi wegen den Gedanken auf. „Kuschelst du gerne?“ Yugi sah Atemu wegen der Frage perplex an, was sollte das denn jetzt werden? „Ähm… ab und an… warum fragst du?“, Yugi legte den Kopf nun fragend schief, und Atemu liebte diesen fragenden neugierigen Blick des jüngeren. Es machte ihn irgendwie schwach. „Na ja... ich kuschle auch gerne“, Atemu brach ab, Himmel was redete er jetzt schon wieder für ein Mist? Mit leichten roten Wangen betrachtete er seine Füße, welche schon mehr als durchgefroren waren. „Soll das jetzt ein Angebot sein?“ „Ach Gott nein“, Atemu schaute rasch hoch, und hob abwährend die Hände, da Yugi sich so forsch angehört hatte. Yugi sah Atemu einfach nur skeptisch an. „Ich werde aus dir nicht schau Atemu.“ „Ich auch nicht“, Atemu verzog dabei sein Gesicht, und schüttelte sachte den Kopf. Wieder Stille, und Yugi hasste es. Er wurde mit diesem Mann nicht wirklich warm, egal was sie sprachen, entweder endete es in einem Desaster, oder es war so Sinnlos, das man lieber davon lief. Oder wie jetzt, alles blieb offen in der Luft hängen. Yugis zitterte dann aber leicht auf, rasch vergrub er seine Gesicht etwas im Schal, und seine Hände steckte er in seine Jackentasche. „Mir ist echt kalt“, nuschelte Yugi über seine Lippen, welche noch immer so süß nach Vanille schmeckten. Atemu schluckte, er sah das kleine Elend da stehen, frierend, und ganz alleine, und er… er stand einfach nur hilflos da und wie gerne wollte er ihm etwas Wärme schenken, wenn er nicht so eine scheiß Angst vor Yugis Reaktion hätte. „Ähm“, Atemu machte einen Schritt auf Yugi zu, er hob seine Hände, und legte sie, mit einer Heiden angst an Yugis zierliche Oberarme. Zärtlich begann er daran zu rubbeln. Yugi schaute auf, direkt in die roten Augen Atemus. Ein schwaches lächeln glitt auf seine Lippen. Jetzt war Atemu wieder so lieb… ach dieser scheiß Kerl! Durchfuhr es durch Yugis Kopf. Er wurde mit ihm nie warm, aber er war auf der anderen Seite immer so lieb… diese kleinen Details eben. Yugi schaute leicht zu Atemus Brust, dann wieder unsicher hinauf, in die roten Augen, welche irgendwie unsicher zu sein schienen. Dennoch lächelte Atemu, so als wäre er irgendwie glücklich. Etwas nähe... nur etwas… sollte er? Yugi war sich nicht ganz schlüssig, aber seit dem sein Großvater nicht mehr im Haus war, fühlte er sich einsamer als sonst. Er machte einen kleinen Schritt voran, und dann war es an Atemu, der die Luft anhielt, aber komplett. Yugi schlang sich einfach um ihn, er hielt sich an ihm fest, und drückte seinen Kopf an Atemus Brust. Atemu konnte das gar nicht richtig realisieren… noch nicht mal glauben, er stand einfach nur total unbeholfen da. „Könne wir einen Moment lang so bleiben…bitte“, hörte er Yugi flüstern, aber so traurig und zu gleich doch so sanft. Atemu antwortete gar nicht, nein er lächelte leicht auf, und legte seine Arme um Yugis zierlichen Körper. Er roch das Haar, hatte endlich und das zum ersten Mal, diesen jungen Mann in seinen Armen. Sein Herz schlug wild auf, sein Körper kribbelte überall, sogar sein Nackenhaar stelle sich auf. Sein Magen schien Glücksgefühle zu verteilen. Aber das aller schönste daran war, das es Atemu ums Herz richtig warm wurde. Yugi hingegen schloss die Augen. Er brauchte das…ja genau das, was er jetzt hatte. Etwas Nähe, ein bisschen Zuwendung. Nur etwas. Und er war Atemu so dankbar, dass er es ihm gab, ohne auch nur eine Frage zu stellen, gar eine Antwort zu geben. Sein Körper wurde etwas wärmer, aber sein Herz schien in diesem Moment etwas Last von sich zu werfen. Yugi aber stieg erneut Atemus Geruch in die Nase. Er konnte ihn nicht definieren, aber er roch einfach so verdammt gut, so sehr, dass es Yugi auf einmal peinlich wurde, in Atemus armen zu liegen. Am liebsten hätte er seine Nase an dessen Jacke gedrückt, um diesen Geruch tief in sich einzuprägen. Schüchtern schaute er auf, und Atemu sah lieb lächelnd hinunter. „Danke“, flüsterte Yugi auf, ehe er Atemu einen kleinen zärtlichen Kuss auf die Wange setzte, und sich von ihm löste. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ging er von ihm fort, dennoch, er schaute nach einiger Zeit über seine Schulter. Atemu stand einfach nur da, er lächelte, und befasste seine Wange. Yugi schaute wieder nach vorne, aber ganz schnell. Sein Herz klopfe gegen seine Brust. Rasch schüttelte er den Kopf… nein… Atemu wollte er nicht... nie und nimmer. Noch nicht mal für eine Nacht! Aber was war das gerade? Das fragte sich Yugi, aber auch Atemu. Noch immer kibbelte seine Wange, und er hätte schreien könne vor Glück. Er wusste nicht was es war, aber er fühlte, das Yugi ihm irgendwie näher kam. Auf eine unerklärliche Art und Weise, wie sie Atemu noch nie erlebt hatte. „Hey Atemu…wo ist Yugi“, Ryou drückte dich durch die Menge, verdammt war das voll hier. „Er ist Heim“, antwortete Atemu, in der Hand hatte er nun erneut einen Glühwein. „Was hast du getan…ihm Glühwein übergeschüttet oder was?“, Ryou sah ihn missmutig an, eigentlich wollte er noch mit Yugi zu einem Stand. „Nein, gar nichts…er ist einfach Heim, ihm war kalt“, Atemu lächelte leicht, Ryou aber stöhnte auf. „Na ganz toll!“ Atemu aber zuckte nur mit den Schultern, und ging seinen Gedanken weiter nach, während er den warmen Glühwein in seinen Händen genoss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)