Von Tür zur Tür - Yugis ganz persönlicher Kalender von viky (Yami und Yugi) ================================================================================ Kapitel 3: Tür 3 ---------------- Tür 3 (Mittwoch) „Na Yugi, bereit zum backen heute?“, freudig wie immer kam Ryou auf dem Schulhof zu Yugi. Yugi hatte es heute vorgezogen etwas früher in die Schule zu gehen, um Atemu und Bakura nicht zu begegnen. Noch immer lachte er tief in sich hinein, als er an Atemus Gesicht dachte, gar dem Vorfall, wie der gegen die Laterne gerannt war. „Na ja…Lust habe ich nicht wirklich…aber besser als Unterricht“, Yugi lächelte zurück. Heute stand backen auf dem Stundenplan. Und die Kekse wurden dann die Tage in den Pausen verkauft. Der Erlös ging an ein beihinderten Heim, hier in der Stadt. Ryou legte freundschaftlich seinen Arm um Yugi, und schon gingen beide Richtung Klassenzimmer. „Mein Bruder will heute mit mir backen….der hält Atemu gerade nicht mehr aus“, grinste Ryou, Yugi nickte, da er wusste das die 13ten und die 12ten Klasse zusammen backten. „Der ist ja auch etwas komisch“, Yugi kicherte leise auf, schüttete dann aber den Kopf. „Eigentlich ist er gar nicht so komisch, der hat nur seit ein paar Monaten total einen an der klatsche…“, Ryou stoppte seinen eigenen Satz, da er jetzt das erste mal bemerkte, das Atemu sich immer nur so aufführte, wenn Yugi da war. doch dann schüttelte er den Kopf…Schwachsinn. Er schwang den Gedanken wieder ab, den er für einen kurzen Moment in sich trug, und sah wieder zu Yugi hinunter. „Ist ja auch egal….ich bin mal gespannt ob ich heute noch einen Brief bekomme“, Yugi lächelte verschämt glücklich auf. „Schon eine Ahnung wer es ist?“ Yugi schüttelte den Kopf. „Ich hoffe nur, dass mich keiner verarscht!“ „Ach Yugi, denk doch so was nicht!“ Ein gute Stunde später standen die beiden in der Küche der Schule, um sie herum, Schüler der 13ten und der 12ten Klasse. . Es war recht voll, aber die Küche bot ja auch arg viel Platz. Yugi sah auf Atemu, der sich wie immer merkwürdig verhielt. Er schaute immer wieder an die Decke, dann doch mal wieder zu ihm. Irgendwie merkwürdig, dachte Yugi sich, und direkt daneben - Bakura, der mit Ryou wie immer am zanken war. Doch plötzlich zog Bakura seinen kleinen Bruder mit sich mit. Yugi schaute den beiden fragend nach. Sie tuschelten und Yugi überkam ein ungutes Gefühl, als Ryou ihn selbst noch so dumm anlächelte. Anschließend aber stellte Ryou sich wieder zu Yugi. Dieser hatte schon eine Vorahnung, da Bakura so seufzend zu Atemu sah, welcher jetzt fast schon schockiert zurück blickte und aufs heftigste mit dem Kopf schüttelte. „Du Yugi…mein Bruder-“ „Nein“, Yugi unterband das Wort Ryous, er wusste schon was dieser fragen wollte. „Ach Gott Yugi…sei doch mal nicht so…eigentlich ist Atemu ganz nett“, meinte Ryou nun, er wollte Atemu einfach verteidigen, aber wirklich erklären konnte er Atemus verhalten gegenüber Yugi auch nicht. „Ja klar, und gleich habe ich hier Mord und Totschlag in der Küche….das endet in einem Desaster“, gab Yugi leise fauchend zurück. Er wollte ja nicht wirklich das Atemu hörte was er sagte, dennoch spürte er dessen Blick auf sich ruhen. „Jetzt gib ihm doch mal eine Chance….wer weiß was er in letzter Zeit durch macht. Ich kenne ihn jetzt nicht so gut, aber eigentlich ist er ein ganz lieber Kerl“, meinte Ryou und er lächelte bittend auf. „Ich würde ja auch gerne mit dir backen, aber Bakura und ich wollen unserer Mutter ein paar Kekse mitbacken, mh? Sei doch nicht so.“ „Na gut“, Yugi seufzte auf, Ryou hatte ja recht dennoch, Yugi hatte die schreckliche Vorahnung, das dies mehr als nur schief laufen würde. Atemus Herz pochte auf, als er mitbekam, was Bakura sich nun wieder hatte einfallen lassen. Er wollte ihn umbringen, gedanklich zerfetzen. War das gestern nicht schon peinlich genug! Musste er heute wahrscheinlich noch einen draufsetzten. Mit Todesblicken vernichtete er ihn, Bakura aber ließ das alles kalt. Er schnappte sich direkt seinen Bruder und nahm einen der Plätze ein. So stand er da, ein paar Meter vor ihm Yugi, welcher ihn unsicher betrachtete. „Also…wir Zwei?“, fragte Yugi nach, er versuchte sein mitschwingendes Seufzen zu unterdrücken, vergeblich. Atemu nickte einfach nur, und ging fast schon niedergeschlagen an seinen Platz. Yugi sah ihm nach, er fragte sich nun wirklich was dieser Atemu wirklich hatte. Denn jetzt sah er so niedergeschlagen, fast schon traurig aus. Vielleicht konnte er ja gleich etwas rausbekommen. Yugi stelle sich also an den Herd, wo darauf das Rezept für sie beide lag. „Wir machen Vanillezipfel…magst du die?“, fragte Yugi nach. „Ja schon“, eine scheues nuscheln hatte Yugi gehört, und wenn er ehrlich war, musste er zweimal hinhören, um dieses leise Geflüster überhaupt zu verstehen. Yugi atmet still und heimlich tief durch. Er würde jetzt nicht sterben wollen, nein er würde lächeln, und diesem Atemu eine Chance geben. „Die sind ja auch lecker…kannst du gut backen“, Yugi legte den Kopf leicht schief, eine Ponysträhne viel ihm dabei übers Gesicht, und Atemu hätte in diesem Augenblick, bei diesem so süßen Blick, gar diesem Lächeln wieder davon segeln können. Wie konnte ihn ein einziger Mann nur so gefangne halten? Yugi lächeln aber hielt nicht lange an, da Atemu ihm noch nicht mal eine Antwort gab. Er seufzte tief in sich hinein. Das würde heute was werden. „Na ja…..“ Yugi wendete sich dem Rezept zu und Atemu bemerkte erst jetzt, das er gar nicht geantwortet hatte. Er senkte beschämend den Kopf. Was zur Hölle war bloß los mit ihm? „So wir brachen Eier, Milch, Vanillezucker, Vanilleschoten…“, Atemu hörte aufmerksam zu. Er wollte sich jetzt wirklich mal zusammenreißen, und Yugi beim backen behilflich sein. Also nahm er alle Zutaten, die Yugi aufgesagt hatte heraus, und stellte sie auf die Arbeitsablage. Yugi sah dem verwundert zu. Immerhin, das bekam er ja noch hin. Ein Wunder, das dieser Mann auf dem Gymnasium ging…dachte sich Yugi. „Ich mach dann schon mal….“, Atemu versuchte sich zusammenzureißen, doch nun viel ihm das simple Wort nicht ein, was direkt vor seiner Nase stand. Warum schlug sein Herz auch so laut? Warum kribbelte alles so in ihm, dass er jenes einfache Wort einfach vergaß? Beschämend deutete er auf die Eier. Er wollte sich auf der Stelle, ins nächste Loch verkriechen. „Die Eier…trennst du die? Gut! Dann mach ich schon mal das hier“, ergänzte Yugi zweifelnd lächelnd den Satz. Er versuchte einfach über Atemus merkwürdige Art wegzusehen, was aber mehr als schwer war. Atemu senkte den Kopf, und ging einfach seiner Arbeit nach, dennoch so einfach war das nicht. Direkt neben ihm stand der Mann seines Herzens. Er beobachtete ihn bis ins kleinste Detail und Gott, war das jetzt süß. An seiner Wange haftete etwas Mehl. Er hatte sich mit seiner Hand über die Wange gefahren, welche mit mehlverschmiert war und er bemerkte es nicht mal. Verträumt lächelnd betrachtete Atemu die Wange, gar die Augen Yugis, welche irgendwie gedankenverloren vor sich her schimmerten. Wo er wohl mit seinen Gedanken war? Atemu sah ihn oft träumen, oder in seinen Gedanken schwelgen. Oft hatte er sich gefragt, woran er wohl dachte, aber Antwort, würde er wohl nie erhalten. „Hey Ati…..gehst du die Woche noch auf den Weinachsmarkt?“ Yugi schaute auf, direkt gegenüber von ihnen war ein Mädchen, wahrscheinlich aus Atemus Klasse, daneben ein anderes, was Yugi auch nicht kannte. Sie schienen Haselnussplätzschen zu backen. „Ich muss noch arbeiten, aber am Wochenende auf jeden Fall….ich muss doch noch meinen Glühwein bekommen.“ „Ich gebe ihn dir aus, wenn wir uns sehen“, sie zwinkerte Atemu zu, und Yugi schaute seinen Backpartner einfach nur verblüfft an. Auf einmal fühlte er sich total verarscht. Mit der Frau konnte er reden, und mit ihm…na ja…eher nicht. Mochte er ihn nicht, oder war er Fremden gegenüber einfach nur schüchtern. Yugi seufzte in sich hinein, und ging seiner Arbeit weiter nach. „Atemu gibst du mir mal bitte das Mehl?“, forderte Yugi gedankenverloren auf. Atemu griff direkt danach. Er wollte dieses Mal eine Antwort geben, er wollte yugi wirklich behilflich sein. Mit etwas zu viel Elan hielt es hoch, drehte sich mit Schwung um, und schon war es passiert. Yugi hielt den Mund komplett zu, seine Augen blinzelten ein paar Mal, und betrachteten einen schockierten Atemu. Yugi stand wie angewurzelt da, an seiner Haut klebte überall eine feine weise Masse. Sogar seine Wimpern fühlten sich merkwürdig an, da auf ihnen eine kleine Schicht haftete. „Phff“, Yugi pustete die Luft aus seinen Lungen. Das Mehl auf seinen Lippen und in seinem Mund, flog in die Luft. „Atemu…ich…..ach“, Yugi fluchte auf, seine Hände ballten sich doch Atemus Blick glitt total ins verzweifelte. „Das…das tut mir so leid...ich wollte das nicht“, rasch bückte Atemu sich umd kramte in einer Schublade herum, wo er ein Handtuch suchte. Yugi aber hörte nur noch um sich herum das schallende Gelächter, das Lachen von allen Seiten. Er selbst aber fand das gar nicht lustig. Er klopfte das Mehl von seiner Kleidung, und als Atemu ihm noch mit verzeihendem Blick das Handtuch hinhielt, nahm Yugi es an, und verließ mit raschen schritten die Küche. Er hielt das lachen nicht mehr aus. Atemu senkte den Kopf, seine Hände hingen schwer wie Blei von seinen Körper. Er fühlte sich wie der letzte Volltrottel. Was war nur los…verdammt, warum konnte er nicht, er selbst sein? Yugi stand frustriert auf dem Flur, er zog seinen Pulli aus, und schüttelte ihn ein paar Mal in der Luft aus, wo eine weiße Wolke dabei entstand. „Das fasse ich nicht“, fluchte er leise auf, ehe er das Handtuch nahm, und sich das restliche Mehl von seinem Gesicht strich. „Yugi?“ „Boarh, lass mich in Ruhe“, grummelte Yugi auf, als er Ryous Stimme hörte. Ryou aber sah Yugi einfach nur bedrückt na, er wusste wie sehr Yugi es hasste ausgelacht zu werden. Er sah auch schlimm aus, hatte die ganze Ladung Mehl über den Kopf geschüttete bekommen. Es klebte in den Haaren, am Gesicht und am Oberkörper. „Ich versteh das nicht…macht der das mit Absicht…ich meine ist es so schwer einen Satz auszusprechen, ist es so schwer, mir eine Tütemehl anzugeben?“, Yugi schüttelte nochmals seinen Pulli in der Luft aus, in der Hoffnung, das Mehl würde wirklich von seiner Kleidung fallen, doch es war vergeblich. „Ich glaube nicht das er das mit Absicht macht Yugi…er hatte auch nicht gerade glücklich geschaut…“, meinte Ryou und betrachte Yugi wie er sich vorbeugte, um sich das Mehl aus den Haaren zu rubbelte. Oder es zumindest versuchte. „Ich weiß ja auch nicht was mit ihm in letzter Zeit los ist Yugi…aber mit Absicht macht er so was nicht…bestimmt nicht!“ „Ist ja gut…dennoch….der Kerl ist anstrengend.“ „Dafür attraktiv“, versuchte Ryou ihn aufzuheitern. Und tatsächlich, über Yugis Lippen huschte ein kleines grinsen, zwar nur minimal, aber dennoch, es war wenigstens etwas. „Ha…hab ich doch gewusst, du findest ihn attraktiv!“ „Ja ist er auch….das kann man nicht leugnen…“, Yugis Augen funkten kurz amüsiert auf, ehe er doch aufseufzte. „Ich stehe aber auf attraktive intelligente Männer…mit reife...du weißt das!“, Yugi hob den Finger, da Ryous Augen so frech aufblitzten. Wie oft hatte Ryou schon versucht ihn jemanden aufzudrängen? Zu oft! „Und Atemu fällt da ganz weg.“ „Wie so, der ist attraktiv, reif auch, und intelligent.“ „Na klar und ich bin der König von Frankreich“, Yugi winkte mit der Hand ab, und strich sich mit den Händen durchs Gesicht. Immer noch rieselte überall Mehl herunter. „Ein Wunder das er es überhaupt auf dem Gymnasium ist…ich meine wie hat er das geschafft?“, Yugi lästerte klein auf. Es tat ihm gut, etwas Frust über diesen Mann los zu werden, der ihn schon des Öfteren planiert hatte. „Ähm Yugi“, Ryou sah seinen Freund auffordernd an, denn eines musste er jetzt mal klar stellen. Irgendwie hatte Yugi ein völlig falsches Bild von Atemu, aber verübeln konnte er es Yugi nicht. Atemu benahm sich wirklich sehr merkwürdig in letzter Zeit. „Atemu ist der Beste in seinem Jahrgang.“ „Ja klar“, Yugi rollte mit den Augen, warum sagte Ryou so was…es nervte ihn. „Hab ich noch Mehl irgendwo?“, fragte er nach und stellt sich leicht vor Ryou auf, welcher seufzte. „Überall.“ „Na toll…ich geh duschen.“ Yugi ging an Ryou vorbei, er öffnete die Tür und sah direkt in zwei entschuldigende rote Augen. Sie schimmerten verschämt. Yugi hasste diesen Blick, denn wenn Atemu ihn so ansah, konnte er nicht wirklich böse auf ihn sein. Frustriert darüber, ging er zu ihm hin. „Ich muss ja jetzt nichts sagen, oder?“, Yugi bückte sich zu seiner Tasche und sah Atemu dennoch vorwurfvoll an. „Nein…tut mir wirklich leid.“ „Schon ok…ich gehe Heim, mich duschen“, nuschelte Yugi auf, anschließend ging er rasch zu seiner Lehrerin, um das ganze noch abzuklären. „Hey Yugi“, auf einmal stupste ihn Bakura an. „Was?“, fragte Yugi genervt nach, bis Bakura ihm einen Brief hinhielt. Yugi lächelte schwach auf, immerhin etwas positives, an diesem Tag. „Von wem hast du ihn?“ „Keine Ahnung“, Bakura schmunzelte, Yugi aber sah ihn einfach nur endgeistert an. „Ich bekomme es schon noch raus“, meinte er und nahm den Brief gerne an. Kaum war er draußen, öffnete er ihn. Sein Herz klopfte dabei voller Vorfreude auf, was dieses Mal wohl drin stand? ~Tür 3~ ~Weißt du, dass ich dich seit dem du hier auf die Schule gehst, Gefühle für dich habe. Ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Wohin damit. Ich fühle mich gänzlich überfordert damit. Weiß nicht mehr wo oben und unten ist. Ich hatte mir immer vorgenommen es dir zu sagen, doch ich konnte nie, deshalb schreibe ich es dir jetzt~ „Seit dem ich hier zur Schule gehe“, Yugi betrachte den kleinen Brief, es rührte ihn sehr und er wohnte jetzt schon ein halbes Jahr hier. Seit Schulanfang. Und er hatte noch nie was gesagt…warum denn nicht? Hatte er angst? Yugi wünschte sich in diesem Augenblick, diesem Mann gegenüber zu stehen, ihm in die Augen sehen zu können, und das zu klären. Er fragte sich auch, wer es war, kam aber nicht wirklich zu einem Entschluss. Sicher da gab es einige, die ihn anflirteten, doch dieser Mann schien nicht so, als hätte er Yugi jemals mal angesprochen. Nachdenklich darüber beschritt Yugi seinen Weg, zu seiner Wohnung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)