Back me up von Phoenix_Michie (Karyu x Zero) ================================================================================ Kapitel 4: Change ----------------- „Er hat heute früh angerufen und gesagt, dass er aussteigt. Warum zur Hölle?! Was ist da zwischen euch passiert, he?“, wollte der Manager entgeistert wissen, aber Karyu sagte darauf nicht viel und legte auf, da er erstmal seine Gedanken ordnen musste und Zero die Nachricht beibrachte. Er war ebenso verwirrt und überrascht wie Karyu. Der Gitarrist entschied sich schnell dazu, Tsukasa direkt anzurufen, bevor er und Zero groß rumrätselten. Es klingelte ein paar Mal, bis der Drummer schließlich abnahm. „Karyu“, erklang es leise am anderen Ende. „Was soll das?“, fragte Karyu geradeheraus, hörte sogleich ein Seufzen Tsukasas. „Es ist mir nicht leicht gefallen, dass du es weißt“, sagte er leise. „Aber ich denke, dass das die beste Entscheidung war. Wie du schon sagtest, wird Zero das nicht lange durchhalten, mich ständig zu sehen. Also, bevor er geht, mach ich es. Schließlich bin ich schuld an dem Ganzen“, meinte er und Karyu nickte nachdenklich. „Hm…aber wir haben uns doch damals versprochen, gemeinsam zu spielen. Oder gar nicht“, erwiderte er langsam. „Ja, ich weiß. Das hab ich nicht vergessen. Aber wir haben damals auch nicht daran gedacht, dass Dinge passieren können…wo es besser ist, sich von einem Mitglied zu trennen. Ich hab euch die Nummer von zwei Bekannten da gelassen, sie sind beide Drummer. Ich vertrau ihnen und sie sind gut. Ich denke, sie könnten zu euch passen, und dass ihr gut mit ihnen klar kommt. Versuchen könnt ihr es ja mal.“ Sprachlos schwieg Karyu und sah Zero an, der den Blick fragend erwiderte. „Ja ok…“, erwiderte der Gitarrist nur und sagte nichts weiter. Zero, der die Pause bemerkte, winkte Karyu heran. „Darf ich mal?“, fragte er und der Blonde überreichte ihm überrascht das Telefon. Mit leicht zitternden Händen nahm Zero es an sich. „Tsukasa…?“ „Zero, bist du das?!“ „Hai…ich…wollte mich von dir verabschieden…“, sagte er leise. „Du…wirst ja nicht mehr wiederkommen, oder?“ „Ja, das…ist richtig. Es ist besser so. Ich will dich…nicht länger quälen…“, meinte der Drummer und seufzte. „Es tut mir leid, das weißt du doch hoffentlich.“ Darauf ging Zero jedoch nicht weiter ein. Er schluckte. „Also dann…mach’s gut, Tsukasa.“ „Ja…leb wohl, Zero-kun…“ Der Bassist merkte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen und er gab Karyu wieder das Telefon, wandte sich dann von ihm ab. „Tsukasa? …ja, das wirst du wohl. …wer weiß, man sieht sich immer zweimal im Leben… Ich weiß, aber es ist zu spät. Es wäre reine Heuchlerei, wenn wir das machen würden. Außerdem bräuchtest du dann nicht aussteigen… ja, leb wohl, Tsukasa…“ Langsam und abwesend ließ der Gitarrist das Telefon sinken. Die Nachricht musste er erstmal verdauen. Und auch die gesamte Situation. Er hatte gerade zum letzten Mal mit seinem Drummer geredet. Ex-Drummer besser gesagt. Karyu schluckte und schlich in die Küche, würde er jetzt erstmal einen Whiskey auf den Schock brauchen. „Zero…?“, fragte er und kurz darauf stand dieser, blass im Gesicht, hinter ihm in der Küche. „Willst du auch einen?“ Sein Bassist nickte, während Karyu bereits ihre Gläser füllte. Sie setzten sich zusammen an den Tisch und Zero schwang sein Glas. „Ist eigentlich ein bisschen früh dafür…erst halb elf…“, meinte er leise, doch Karyu zuckte mit den Schultern. „Den brauch ich jetz…“, erwiderte er nur, woraufhin Zero nickte und sein Gitarrist das halbe Glas in einem Zug leerte. Die Gedanken in seinem Kopf überschlugen sich, und er wollte, dass das aufhörte. „Verdammt…“ Seufzend fuhr er sich durch die Haare und starrte vor sich hin. Er bekam Angst. Angst vor der Zukunft, davor, dass die Band bald nicht mehr existieren würde, trotz der Möglichkeit, die noch bestand. Karyu senkte den Blick und versuchte stark zu bleiben. Zuversichtlich. Aber sie hatten Tsukasa verloren. „Karyu…?“, hörte er plötzlich Zeros Stimme nah an seinem Ohr und langsam sah er auf, versuchte dabei nicht allzu verzweifelt auszusehen. Zero musterte ihn mit einem Blick, in dem ebenfalls ein gewisser Schmerz zu erkennen war. Der Bassist beugte sich zu Karyu hinunter und umarmte ihn fest. Es waren keine Worte nötig. Sie versuchten, sich gegenseitig zu halten, zu trösten, vor allem, sich Hoffnung zu geben. Hoffnung, dass es nicht vorbei war, wie ein schneller, schöner Traum… Die folgenden Tage vergingen ungewöhnlich schnell. Und alles lief an Zero vorbei, als wäre er nur ein Zuschauer. Als würde er einen Film gucken. Vor allem erschien ihm alles so unecht. Konnte das wahr sein, was um ihn herum passierte? Man hatte sich mit dem Management zusammengesetzt, beraten, was nun zu tun war. Niemand außerhalb der Band jedoch sollte jemals erfahren, warum Tsukasa die Band verlassen hatte. Die Drei erzählten ihrem Manager, dem Staff sowie den Fans das gleiche: es waren bandinterne Differenzen aufgetreten, ein Vorfall, weswegen sich der Drummer selbst dazu entschieden hatte, zu gehen. Und das war schließlich die Wahrheit, nur die Details wurden nicht preisgegeben. Das ging niemanden etwas an. Schnell hatte man sich auch dazu entschieden, nach einem neuen Drummer zu suchen. Tsukasas Wunsch wurde nachgegangen, seine beiden Bekannten zuerst anzuhören, und so rief Karyu bereits zwei Tage nach Tsukasas Verlassen bei den beiden an. Sie wussten schon Bescheid, dass sich vermutlich jemand von D’espairsRay sich bei ihnen melden würde. Doch einer von ihnen, Sugizo, sollte durch Abwesenheit glänzen. Er kam nicht wie verabredet zu den Proben. Sein Kollege allerdings, Jun, erschien. Und sie mochten ihn von Anfang an. Er kannte die Band ganz gut, war eher ruhig und hatte Verständnis für die Lage der Band. Keinesfalls erwartete er, dass man ihm sagte, warum Tsukasa nun genau gegangen war. Er erfuhr es nicht und sollte es auch nie, doch das machte ihm nichts aus. Jun war ein angenehmer Typ, der auch noch wirklich gut spielen konnte. Er legte eine Solo-Nummer vom Feinsten hin, auf Tsukasas Drums. Die hatten sie erstmal behalten. Doch später bekam Tsukasa sie zurück, als man sich dann bereits für Jun entschieden hatte und er sein eigenes Drum-Set in den Probenraum gestellt bekam. Nun wurde er zuletzt noch der Presse und den Fans als neues Mitglied vorgestellt. Das Konzert, das aufgrund Tsukasas Abschied verschoben worden war, musste auf Wochen später verlegt werden, da Jun sich ja erstmal eingewöhnen musste. Die Fans hatten allerdings Verständnis dafür, und solange es überhaupt nachgeholt wurde, konnte es ruhig auch etwas dauern. Ängste, dass es die Band D’espairsRay bald nicht mehr geben sollte, hatte niemand mehr bereits 1 ½ Wochen nachdem Tsukasa die Band verlassen hatte. Karyu steckte zwar ganz schön im Stress, ebenso wie seine Kollegen, doch seine Laune besserte sich Tag zu Tag. Er war begeistert von Jun und wusste schnell, dass man sich auf ihn verlassen konnte. Es war bereits einige Zeit vergangen, und nur noch eine Woche hin bis zu ihrem ersten Konzert als neubesetzte Band. Seit Wochen hatten sie immer wieder Interviews geben müssen und zwischendrin waren Proben angesetzt gewesen. Die Vier hatten 2 Tage frei bekommen, bevor es zu täglichen, stundenlangen Proben kommen würde, damit das Konzert auch ein Erfolg würde. Jun hatte bereits die Songs der Set-List drauf, aber er hing des Öfteren immer noch. Er konnte die Übung also gebrauchen. Ehrgeizig wie er war, war er mit Hizumi, der einen Narren an dem neuen Drummer gefressen hatte, zurück im Probenraum geblieben. Hizumi war zuerst am Schlechtesten damit klar gekommen, dass Tsukasa nun nicht mehr bei ihnen war, doch seit es Jun gab, ging es ihm wieder viel besser. Karyu und Zero waren nach Hause gegangen. Sie hatten nicht mehr die Kraft und das Durchhaltevermögen wie Hizumi und Jun, jetzt noch weiter zu proben, zumal bei ihnen alles saß. Über den ganzen Stress hätte Zero fast den Grund vergessen, warum sie nun einen neuen Drummer hatten. Aber eben nur fast, schließlich war das, was ihm passiert war, nicht zu vergessen. Es regnete. Seufzend saß der Bassist am Fenster von Karyus Küche und starrte auf die nasse Straße hinaus, während er Ryuutarou streichelte, der auf seinem Schoß saß. Er hörte, wie Karyu zu ihm kam und dessen Hand legte sich auf seine Schulter. Der Gitarrist sah ebenfalls aus dem Fenster. „Bald wird es aufhören zu regnen.“ Zero nickte nur, während Ryu auf den Boden sprang und sich einen Platz zum Schlafen suchte. „Komm mit…“, sagte Karyu leise und griff nach Zeros Hand, der sich mitziehen ließ. Wortlos legte sich sein Gitarrist auf die Couch im Wohnzimmer und zog Zero auf sich, kuschelte sich an dessen Rücken, nachdem er die Arme um den schlanken Oberkörper geschlungen hatte. „Es ist schon so viel Zeit vergangen…jedenfalls kommt es mir so vor“, sagte der Bassist schließlich leise und griff nach Karyus Hand, drückte sie leicht. „Mhm, ich weiß was du meinst“, erwiderte sein Leader langsam. „Manchmal denke ich…dass Jun uns wie ein kleiner Engel erschienen ist…“, gab er nachdenklich zu. „Hm? Wie meinst du das?“, wollte Zero verwirrt wissen. „Na ja…was wären wir jetzt ohne ihn?“, antwortete Karyu verlegen. „Und außerdem hat er uns immer wieder aufgemuntert. Er weiß gar nicht, was eigentlich los ist, aber das stört ihn nicht. Trotzdem ist er für uns da und versucht nicht auf Teufel komm raus herauszubekommen, was vorgefallen ist. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll…“ „Schon gut“, lenkte Zero lächelnd ein. „Ich glaube, ich ahne was du meinst.“ Eine Weile lagen sie kuschelnd da und hingen ihren Gedanken nach. „Morgen können wir endlich mal wieder ausschlafen“, sagte Karyu plötzlich, weswegen Zero leise lachte. „Hai, stimmt. Das letzte Mal ist schon ein bisschen her.“ Seit sie Jun kannten, um genau zu sein. Als Zero gähnen musste, entschlossen sich die Beiden, sich ein Beispiel an Ryu zu nehmen und gingen schlafen. Es war auch endlich mal ein geruhsamer Schlaf, ohne Träume und ständiges Aufwachen… Die Sonnenstrahlen drangen durch die Fenster in das Zimmer und weckten Zero als Ersten. Blinzelnd öffnete der Bassist die Augen und sein Blick fiel auf Karyu, der noch zu schlafen schien. Mit einem Arm stützte sich Zero ab und schaute seinen Freund an. Ein sanftes Lächeln legte sich auf sein Gesicht, während er ihm über die Wange streichelte. Da regte sich Karyu leicht und machte langsam die Augen auf, schaute Zero verschlafen an. „…hey…“, sagte er lächelnd und beugte sich näher zu seinem Bassisten um ihm einen zarten Kuss auf die Lippen zu hauchen. „Gut geschlafen?“ „Hai, so gut wie schon lange nicht mehr“, antwortete der Bassist lächelnd und fand sich sogleich in einer Umarmung Karyus wieder. Etwas überrascht schmiegte Zero sich an ihn und spürte dessen Atem an seiner Wange. „Lass es mich dir endlich sagen“, bat der Gitarrist leise, weswegen Zeros Herz kurz aussetzte, nur um dann schneller weiterzuschlagen. Langsam löste er die Umarmung und richtete sich auf, sah Karyu sanft in die Augen. „Nicht, wenn ich schneller bin“, erwiderte er und seine Lippen berührten leicht Karyus. „Ich liebe dich…“, hauchte Zero leise dagegen und in die Augen seines Freundes trat ein Leuchten. Zärtlich küsste Karyu den Bassisten und schlang wieder seine Arme um ihn, zog ihn dann auf sich. Mit den Lippen wanderte er zu dessen Ohr. „Ich dich auch…“, erwiderte er lächelnd und gab Zero einen Kuss auf die Wange, auf den Mundwinkel, dann auf die Lippen. Mit der Hand fuhr Karyu über seine Brust und fühlte, wie schnell das Herz seines Bassisten schlug. Die beiden sahen sich schüchtern in die Augen, doch Zero senkte den Blick und vergrub sein Gesicht an Karyus Hals. Heiß spürte der Gitarrist dessen Atem auf seiner Haut. „Karyu…?“, wisperte Zero leise und richtete sich leicht auf um ihm kurz in die Augen sehen zu können. Beugte sich dann nah über ihn und küsste ihn. Zuerst sanft, dann immer fordernder. Schließlich wagte er sich in die fremde Mundhöhle hinein und stupste Karyus Zunge an, umspielte sie zart. Der Gitarrist war leicht überrascht. Das letzte Mal, dass Zero ihn so geküsst hatte, war schon eine Weile her. Damals hatten sie das erste Mal mehr oder weniger miteinander geschlafen. Doch Zeit um etwas zu sagen wurde Karyu nicht gegeben. Er merkte schnell, was Zero wollte, als dieser ihm das Shirt auszog und begann, sanft an seinem Hals zu knabbern. Seinen Namen hauchend, rollte sich Karyu über seinen Bassisten, der ihn sanft ansah. „Ich will dich, Karyu…“, sagte Zero leise, was seinen Gitarristen zu einem Lächeln brachte, während er sich tiefer über den Kleineren beugte, dessen Lippen zart berührte. „Bist du dir sicher…?“, fragte er nach und bekam als Antwort nur ein Nicken, dann einen Kuss, der immer leidenschaftlicher wurde. Behutsam machte sich Karyu daran, seinen Liebsten langsam zu entkleiden. Und Zero hätte nie gedacht, dass es so viele Arten gab, seinen Namen zu sagen, zu raunen, zu flüstern, zu stöhnen… „Ich liebe dich so sehr…“ --- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)