Noctis - the Black Night von Rakushina (Nur für dich kamen wir zurück...) ================================================================================ Kapitel 1: Dämmerung -------------------- Stunde Eins: Hallo Es freut mich, dass ihr euch dazu ermutigt habt, euch dies anzutun, trotz des bescheidenen Prologs. Ich bin es noch nicht gewohnt, in der dritten Person zu schreiben, hoffe dennoch, dass der Stil im Rahmen des erträglichen bleibt. Und die Kapitel sind so kurz... Ich bin Sonst 7000 Wörter pro Kapitel gewohnt, aber das werde ich versuchen zu vermeiden. ^^v Ich hoffe an der Stelle, das ihr euch aufmerksam die Kurzbeschreibung durchgelesen habt. Wenn nicht, solltet ihr das gaaanz dringend tun. Und solltet ihr Fragen zu der Storyline und den darin vorkommenden Dingen haben, schaut doch einfach im WB vorbei, an dem ich teilnehme (und empfiehlt ihn weiter xD). - Dämmerung Stumm und etwas unsicher ritt Will, der auf der edlen Kutsche saß seinem Herrn hinterher und achtete stets darauf, dass der Abstand zwischen ihnen weder weniger, noch mehr werden würde, während sie durch den dichten Wald ritten. Will hatte Angst, dass Prinz Lui ihn anfauchen würde, auch wenn es nicht seiner Art entsprach, Gefühlen – positiven wie negativen – Ausdruck zu verleihen. Auch wenn Prinz Lui nicht gerade eine Plaudertasche war, dieses Schweigen passte auch nicht zu ihm. Seitdem die Verlobte Prinz Christos, Prinzessin Albertina verschwunden und dieser nur noch am flennen war, schien Lui sich von seinem Diener abzuwenden. Geistig. Während Christo unaufhörlich weinte und klagte und Will versuchte ihn zu beruhigen, sah Lui nur stumm zu. Wortlos, nicht einmal eine zynische Bemerkung über seine Lippen. Er sagte auch nicht einmal etwas, als sie sich verabschiedeten und stieg auf sein Pferd und Will wusste instinktiv, dass es besser war, ihn in Ruhe zu lassen. Dorothea merkte ebenfalls, dass etwas in der Luft lag, sie schien ebenso besorgt und – Will wagte kaum überhaupt in diese Richtung zu denken – unbefriedigt. Lui ignorierte sie, doch eher aus Desinteresse, als aus Abscheu und ihre sadomasochistischen Gelüste wurden damit nicht gestillt. So zumindest hatte Will es sich zusammengereimt, denn eine andere Erklärung für ihr unauffälliges Verhalten hatte er nicht. Und er gab es ungern zu, aber irgendwie vermisste er ihr unheimliches Kichern und die obskuren Zaubergegenstände, die meist ihre Kutsche überfüllten. Ebenso obskur war dieser unheimliche Wald. Sie ritten schon einen ganzen Tag durch die Verdichtung dunkler Tannen und noch immer hatten sie keine Straße gefunden, die hinaus führte und Will wurde immer unwohler zumute. Einzig allein würde noch ein Rudel Wölfe fehlen, dann wär dieses Szenario perfekt gewesen. Will´s Horrorvorstellungen, wie sie ewig hier rumlaufen würden, bis sie Skelette wären, endeten schließlich, als die Pferde, die die Kutsche zogen stehen blieben und im selben Moment auf die Hinterbeine stellten. Auch Lui´s Pferd fing an laut zu wiehern und trampelte wild auf der Stelle. „Hey, ganz ruhig bleiben!“ „Was ist hier los?!“, rief Dorothea aus der Kutsche heraus, während der Prinz und Will versuchten, wieder die Kontrolle über die Pferde zu erlangen. Auch Dorothea´s fliegender Kater Damian (der, so behauptete Lui, dass Ergebnis eines abartigen Experimentes sein, zwei Tiergattungen miteinander zu paaren, aber dass wollte sich Will nicht einmal im Entferntesten vorstellen) benahm sich unruhig, sein Fell sträubte sich und er fauchte, während sie ihn in den Armen hielt. Der Prinz hatte am schwersten zu kämpfen, als sein Pferd auch noch anfing zu springen und austrat. Lui war ein guter Reiter, schon mit drei Jahren hatte er die Pferde seines Vaters herumkommandiert, doch das Tier hatte in seiner unerklärlichen Panik eine solche Kraft entwickelt, dass auch er Probleme hatte im Sattel zu bleiben. Daher merkte er erst gar nicht, wie sich ihnen etwas näherte, erst als es unmittelbar an seinem Gesicht vorbeiflog. Er hielt es zuerst für einen Vogel, dafür war es allerdings zu klein. Ein übergroßes, dickes Insekt vielleicht? Will bekam davon nichts mit, im Gegensatz zu Dorothea, die die unheimliche Aura gespürt hatte, die die Tiere so verrückt gemacht hatte. Sie schaute den sonderbaren Objekten nach, konnte sie aber nicht mehr erkennen und in dem Augenblick, als sie komplett aus ihrem Blickfeld verschwanden, beruhigte sich Damian und die Pferde wurden still (noch rechtzeitig, da die Kutsche drohte umzufallen). „Habt ihr das gesehen?“ „Was?“, fragte Will, vollkommen erledigt, wie man unschwer an seinem blassen Gesicht und den wirren Haaren erkennen konnte. „Diese... Dinger, die da eben vorbeigeflogen sind. Habt ihr sie nicht gesehen?“ „Entschuldige, aber ich war zu sehr damit beschäftigt, die Pferde wieder unter Kontrolle zu bekommen, als darauf zu achten, was hier rumfliegt.“ „Hast du gesehen, was es war?“, rief der Prinz, wieder fest in seinem Sattel sitzend und mit einer mehr neutraleren Tonlage als sein Diener, der erschöpft war und deswegen etwas überreagierte. „Nein, nicht wirklich“, antwortete Dorothea leise. „Aber was immer es war, es war der Grund, warum die Tiere plötzlich so aufgewühlt waren. Ich hab diese bedrohliche Aura gespürt, die von ihnen ausging. Prinz Lui, es ist gefährlich, lasst uns schnell diesen Wald verlassen!“ „Wenn ich wusste wie...“, antwortete Lui und beugte sich ein Stück nach vorn, um den Umklammerungsversuch Dorotheas auszuweichen und ihre traurige Miene blieb. Ein Tritt wär ihr bei weitem lieber gewesen. Der Prinz schaute in die Richtung, aus der sie gekommen waren und in die, in die sie eigentlich gehen wollten, aber er kam ins zweifeln, ob das wirklich der Ausweg war. Er hatte das Gefühl ewig im Kreis zu laufen und bestimmte Bäume und Ecken und Steine schon einige Male gesehen zu haben. Dazu diese plötzliche Dunkelheit, die eingetreten war, seiner Meinung nach zu früh für diese Jahreszeit. Man könnte meinen, der Wald und die Natur darin hätte ein Eigenleben und wollte sie hier festhalten. Dorothea schien es erst nicht ganz bewusst, oder zeigte dies zumindest weniger, doch man konnte in Will´s Gesicht genau erkennen, welche Horrorvisionen er vor Augen hatte und Lui schüttelte über die mangelnde Courage seines Dieners leicht den Kopf. Lui schwang schließlich den Kopf zurück, als er ein helles Kichern vernahm. Etwas weiter weg von ihnen sahen sie jemanden stehen, schließlich kam er auf sie zum, dabei wehte das lange blonde Haare im Wind. Der Wald war finster und der Mond schien nur schwach, aber es war trotzdem hell genug um das Gesicht zu erkennen. Und während Lui erschrak und Dorothea die Augen weit aufriss, als sie erneut die Aura dieser unbekannten Objekte vernahm, zierte auf Will´s Gesicht ein kleines, erleichtertes Lächeln. „Albertina?!“... Lisette saß auf den höchsten Ast den sie finden konnte und umklammerte ihr Fernroher, mit dem sie die ganze Zeit über Prinz Lui beobachtete hatte. Sie hatte Probleme das Gleichgewicht zu halten, ihre Wunden schmerzten mit jeder Minute mehr. Sie hatte es geschafft diesem abgedrehten Geschwisterpärchen zu entkommen, nachdem diese sie hinterrücks überfallen hatten, was aber nicht ganz ohne Kampf blieb. Und da sie nun auch auf der Flucht war, fand sie keine Gelegenheit sich auszuruhen und ihre Wunden heilen zu lassen. Doch der Wunsch nach Rache ließ sie weiter aufrecht stehen, ihr Verlangen den Prinzen zu töten, indem sie ihm eine Kugel durch seinen hohlen Schädel schoss. Allein die Vorstellung dieses Triumphes entwickelte in ihr ungeahnte Kräfte und ließ den Schmerz regelrecht verstummen. Doch nun setzte der Schmerz langsam wieder ein, da ihre Rachegelüste in kurze Vergessenheit geritten und anfing, sich über andere Dinge Gedanken zu machen. Zum Beispiel, was da eben an ihren Zielobjekten vorbeigeflogen war. Sie hatte sie schon von weiten anfliegen sehen und anders wie Lui oder Dorothea hatte sie erkannt, was es gewesen war. Es war weder ein Vogel und ein Insekt schon gar nicht, eher... Ja, eher wie Ringe. Sie hatte ganz deutlich fliegende, schwarze Ringe erkennen können, zwei oder drei Stück, auch wenn sie sehr schnell vorbeigeflogen waren. Lisette wollte zwar schauen, wohin sie flogen, doch sie hatten sich in verschiedene Richtungen aufgeteilt und waren verschwunden. Wohlmöglich waren sie verhext und ließen nichts Gutes heißen, das hatten auch die Tiere dieses Prinzen gemerkt und sind durchgedreht (wobei sie sich zwischendurch gewünscht hatte, dass er aus dem Sattel fallen und sich das Genick brechen würde). Auch diese komische Hexe und schließlich auch sie selbst. Wenn sie darüber nachdachte, war alles hier zu dubios, der Wald, die Dunkelheit... Ob es etwas mit ihrem Auftragsgeber zutun hatte, diesem Julius und seinen beiden neuen Schoßhunden? Oder wohlmöglich war es doch etwas anderes. Lisette hatte in ihrer Zeit als Killerin viele Geschichten und Legenden gehört und ihr fiel eine ein die dieser Situation sehr ähnlich schien und... Aus dem Augenwinkel konnte sie erkennen, wie sich den drei Personen noch eine vierte näherte und hielt wieder ihr Fernohr vors Auge, um besser sehen zu können. Zuerst hatte sie nur die strahlendblonden Haare dieses Mädchens erkannt, aber dies sagte ihr nichts, es gab genug Mädchen mit blonden Haaren, unter anderem sie selbst. Doch als der Wind aufstieg und die Strähnen etwas zur Seite hob und ihr Gesicht zeigte, erschrak sie und Lisette traute ihren Augen erst nicht. Das war das Mädchen, dass dieser Typ (Hänsel, ja, so hieß er doch) umgebracht hatte, sie hatte selbst gesehen, wie er mit seiner übergroßen Axt ausgeholt und zugeschlagen hatte. Ein tödlicher, aber sorgfältiger Schlag von Rumpf bis Stirn, das Blut war in alle Richtungen gespritzt, sie hatte keine Chance gehabt. Sie konnte das gar nicht überlebt haben und sie dürfte dort gar nicht stehen! Wie konnte das sein? Doch noch bevor Lisette den schwarzen Ring an ihrem rechten Zeigefinger erblicken und sich an die Geschichten erinnern konnte, die sie gehört hatte wurde sie an ihrem Umhang gepackt und vom Ast gezogen und das Letzte was sie sah, ehe sie auf den fiel und ihr Schwarz vor Augen wurde, waren die stechenden Augen und den blauen Bart, der dass Gesicht ihres Angreifers furchterregend erscheinen ließ... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)