hinter den Kulissen von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: Befreite Gefühle --------------------------- Miko seufzte genießerisch. Sie hatte das Gefühl, überall dort, wo Naoto sie küsste, zu brennen. Ihr Gesicht, ihr hals, ihr Nacken, all dies schien in Flammen zu stehen. Die Küsse ihrer Freundin wanderten ihr Schlüsselbein entlang, dann wieder den Hals hinauf. Miko keuchte auf, als Naoto ihr spielerisch in den Hals biss, ihr dann mit den Zähnen am Ohrläppchen zog. „Alles ok?“, fragte Naoto, ihre Augen glitzerten. „M-hm“ machte Miko nur. „Gut!“ Die Bassisitn grinste. „Der Abend wird nämlich noch lang.“ Mit diesen Worten machte sie sich an dem Oberteil ihrer Freundin zu schaffen. Yori hielt den Wagen an. Sie stiegen aus und die Treppe zu ihrer Wohnung hinauf. Drinnen angekommen drehte sich Yori zu Mally um und sah sie grinsend an. „Ich weiß ja nicht wie es dir geht, aber ich könnte jetzt was Süßes vertragen.“ Sie zog die Andere mit sich auf die Couch und küsste sie sanft. Mally stockte der Atem, als sie für einen Moment Maiko und nicht Yori vor sich sah. Sie versuchte, das stocken zu überspielen, doch natürlich bemerkte die Andere es. „Ist etwas nicht in Ordnung?“ Yori sah sie fragend an. „N-nein...alles in Ordnung. Entschuldige.“ Mally zwang sich, sich zusammenzureißen. Sie beugte sich zu der Schönheit vor ihr um diese zu küssen doch erneut blitzte Maiko vor ihr auf. Mally kniff die Augen zusammen und schüttelte kurz den Kopf. Es half nichts, immer wieder tauchte das Bild ihrer toten Freundin vor ihr auf. Es schwirrte durch ihre Gedanken, der Anblick schnürte ihr die Kehle zu. Sie brauchte einen Moment um zu verstehen, dass sie weinte! Yori sah die Drummerin bestürzt an. „Hab ich irgendwas getan?“ sie klang verwirrt. Mally sah zu ihr auf. „Nein, du hast nichts gemacht...es ist meine Schuld. Es tut mir leid!“ Die Andere sah immer noch verwirrt aus und auch verletzt. „Liebst du eine Andere?“ Ihre Stimme klang ein wenig zittrig. „Ja, ich meine...also, das ist...“ Mally seufzte. Sie würde es Yori erklären müssen, das war sie ihr schuldig. „Vor zwei Jahren ist meine Freundin bei einem Unfall gestorben. Ich war bei ihr, die ganze Zeit, ich hätte sie beschützen können, wenn ich das Auto doch nur früher gesehen hätte...Und wenn ich nicht vorgeschlagen hätte, zu dem Restaurant auf der anderen Straßenseite zu gehen...Dann wäre sie jetzt bestimmt noch am Leben! Und eben hab ich ständig ihr Bild vor Augen gehabt, es hat sich in meine Gedanken gebrannt und alles andere ausgelöscht. Ich dachte, ich könnte es, etwas neues anfangen, einen neuen Lebensabschnitt aber sie ist immer in meinen Gedanken und ich fühle mich einfach...falsch.“ Yori strich der stumm weinenden Mally über den Rücken. „Das tut mir leid. Du musst sie sehr geliebt haben...und immer noch lieben. Sie kann sich glücklich schätzen.“ Das Mally sie verletzt hatte war vergessen, sie empfand nur grenzenloses Mitleid mit der Frau, die dort neben ihr in sich zusammengesunken war. „Hasst du mich jetzt?“ Mallys Stimme klang ein wenig ängstlich. „Warum sollte ich? Ich wäre sauer, wenn du versucht hättest, so zu tun als sei nichts. Aber wie könnte ich die hassen, weil du ehrlich warst?“ Die junge Frau strich der Drummerin weiter über den Rücken, durch die Haare und die Arme entlang, bis diese schließlich in ihre Armen einschlief. Seit sie Mally zum ersten Mal gesehen hatte war sie sich sicher gewesen, dass diese eine schwere Last mit sich herumschleppte. Egal wie ausgelassen sie auch mit den anderen Frauen ihrer Band herumgealbert hatte, egal wie nett und offen ihr Lächeln gewirkt hatte, wenn sie sich in der Bar umsah, in ihren Augen hatte Yori stets ein Geheimnis entdeckt, dass sich als dunkler Schatten in ihren Blick eingebrannt hatte. Es stimmte sie traurig, herausgefunden zu haben dass sie mit ihrer Vermutung richtig gelegen hatte. Da sie nicht besonders kräftig war, beschloss Yori die junge Frau auf dem Sofa liegen zu lassen, jeoch holte sie noch eine Decke, damit Mally nicht fror. Mit einem letzten Blick in das schöne Gesicht, welches jedoch auch im Schlaf von Trauer durchzogen war, ging sie nach nebenan um wenigstens ein wenig Schlaf zu bekommen. Miko kuschelte sich eng an Naoto. Diese strich ihr sanft mit einem Finger über die Wange, woraufhin die Kleine wie ein Kätzchen schnurrte und ihren Kopf gegen die Brust ihrer Freundin drückte. „Du bist wirklich ein kleines Kuschelmonster!“ Die Stimme der Bassistin klang liebevoll und zärtlich neben Mikos Ohr. Der warme Atem ihrer Freundin kitzelte sie im Ohr. Anstatt eine Antwort zu geben schlang sie die Arme ein wenig fester um den warmen, nackten Körper Naotos um wenig später neben dieser einzuschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)