Fatum von abgemeldet (Schicksal) ================================================================================ Kapitel 2: Manel ---------------- Disclaimer: Slayers gehört mir nicht und ich verdiene auch kein Geld damit. Und nun wünsch ich euch Viel Spaß bei dem zweiten Kapitel von FATUM! ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ 2. Manel It's cold and dark I think I'm going insane The end is coming - it's true I'm all alone and I'm screaming your name It seems that's all I can do But it's too late to turn back now It's too loud to hear the sound I'm so lost, I can not breathe out It's too late to turn back now Dead by Sunrise – Too late ~~~~~~~~~~°~~~~~~~~~~ ... Verzweiflung übermannte ihn und schnürte ihm die Kehle zu. Er spürte wie ihn langsam die Kraft verließ, doch er bewegte sich immer weiter und weiter in diesem unendlichen Nichts. Ein unglaublicher Druck lag ihm in den Ohren und er hörte nichts weiter als seinen eigenen Herzschlag, der mit rasender Geschwindigkeit das Blut durch seinen Körper pumpte. Sein Kopf war wie leergefegt, dennoch hatte er bloß einen einzigen Gedanken der ihn immer weiter vorantrieb: Lina! Er sah sie. Er sah sie genau vor sich, umgeben von sattem, goldenem Licht. Die Haare flatterten aufgeregt um ihren Körper herum, ihr Gesicht ausdruckslos. Er starrte ihr verzweifelt in die Augen und wunderte sich kurzzeitig, wieso sie ihm ebenfalls golden entgegen strahlten. Sonst waren sie so ausdrucksstark und ein wunderschönes, dunkles Rotbraun. „Lina!“ Sie hörte ihn nicht und entfernte sich immer mehr von ihm weg. Er spürte, dass es eigentlich gar nicht sie war die ihn gerade ansah. Er spürte diese unendliche Macht in ihr. Eine Macht, die er mit seinem menschlichen Gehirn einfach nicht begreifen konnte und dennoch hegte er die Hoffnung sie irgendwo da drinnen zu erreichen, dass sie ihn möglicherweise hören konnte, sie ihn wieder anlächeln würde. „Du bist eine Betrügerin und wahnsinnig halsstarrig!“, begann er und rief sich in seinem Inneren das Bild ihres unglaublich süßen Lächelns ins Gedächtnis. „Außerdem bist du albern und dauernd pleite.“, redete er weiter und versuchte zu ihr vorzudringen, doch es ging nicht. Langsam verzweifelte er und die nächsten Wörter kamen nur erstickt aus ihm heraus. „Und viel zu freundlich zu allen Schwachköpfen, die deine Hilfe brauchen.“ Und wieder war er am Verzweifeln, er musste sie retten. Er konnte doch nicht ohne sie, sie war doch sein Ein und Alles. „Aber ich mag dich wie du bist!“, rief er und spürte zum ersten Mal Hoffnung in sich aufkeimen als er eine Reaktion in ihrem Gesicht sah. Kurze Zeit huschte Erkennen über ihre Augen, bevor es verschwand und durch Emotionslosigkeit ersetzt wurde, doch er spürte wie ihn Wärme durchflutete und kam ihr immer näher. Und je näher er ihr kam, desto mehr bekam er das Gefühl, dass der Herr der Alpträume ihm Lina nicht so einfach zurückgeben würde. Wie aufs Stichwort sah er eine dunkle Nebelschwade die auf ihn zugeschossen kam und sich um sein Lichtschwert schlang und die Erkenntnis traf ihn wie ein Faustschlag ins Gesicht: Der Herr der Alpträume wollte sein Lichtschwert im Austausch für Lina! Das Schwert war Gourrys wertvollster Besitz und doch wusste er mit unerschütterlicher Gewissheit, dass er - um Lina zu retten - sein Schwert ohne einen zweiten Gedanken opfern würde. Aus diesem Grund ließ er es einfach los und das Schwert wurde vom dunklen Nebel verschluckt und gab ihm den Weg frei zum Objekt seiner Begierde. „Bitte Lina, bleib da!“, rief er und drang dann in das goldene Licht ein, welches sie umgab und er umklammerte ihre Arme fast schon schmerzhaft als er sie berührte. Gespannt und hoffnungsvoll starrte er in ihre ausdruckslosen Augen und riss die seinen auf als sie ihre langsam schloss und sich plötzlich in einem goldenen Funkenregen auflöste und seine Hände sich, durch den Verlust, stattdessen zu Fäusten ballten. Kurzzeitig blieb ihm die Luft weg als er auf die Stelle starrte an der sie sich noch befunden hatte und langsam aber sicher spürte er wie die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit sich zu einem eiskalten Klumpen in seiner Brust zusammenzogen und ihm die Luft zum Atmen nahmen. Es interessierte ihn nicht wo er sich befand, oder wie er hier wieder herauskommen würde. Sein einziger Gedanke drehte sich um Lina und darum, sie wahrscheinlich für immer verloren zu haben. ... Panisch riss Gourry die Augen auf und kurze Zeit bekam er wirklich Angst als er nicht ordentlich Luft holen konnte und setzte sich auf. Er griff sich an die Brust und schluckte trocken, während ihn die Verzweiflung einfach nicht mehr loslassen wollte und ihn gefangen hielt. Er holte zitternd Luft und stützte seinen Kopf auf eine Hand, während die andere nach der Wasserflasche tastete und sie auch fand. Gierig trank er einige Schlucke und spürte wie sich sein Herz langsam aber sicher wieder beruhigte und er wieder ruhiger atmen konnte. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn und er setzte die Wasserflasche wieder ab und riss die Decke von seinem Körper. Er blickte kurz nach Links und war erleichtert das schlafende Gesicht von Zelgadis zu sehen, welcher nicht aufgewacht war. Und das brachte Gourry dazu über seinen merkwürdigen Traum nachzudenken. Er fragte sich worüber dieser eigentlich handelte und schloss die Augen, versucht die Bilder wieder in Erinnerung zu rufen. Doch es ging nicht. Das Einzige woran er sich erinnern konnte, waren ein Paar ausdrucksloser goldener Augen und dann überkam ihn wieder diese grauenvolle Verzweiflung das Wichtigste in seinem Leben verloren zu haben. Doch Gourry kam partout nicht drauf was es sein könnte. Er atmete tief durch und stieß die Luft kräftig wieder aus als eine kühle Brise durch einen kleinen Spalt ins dunkle Zelt wehte und den Schweiß auf seinem nackten Oberkörper austrocknete, ihm damit eine Gänsehaut bescherte. Doch Gourry hieß dieses Gefühl willkommen und er nahm noch weitere kräftige Schlucke von der ledernen Wasserflasche, bevor er sich kurz durchs Gesicht fuhr und sich dann wieder hinlegte. Gedankenverloren starrte er an die Stoffdecke des Zeltes und rief sich den emotionslosen Ausdruck dieser erstaunlichen goldenen Augen ins Gedächtnis, er konnte sie jedoch keinem zuordnen. Doch warum bekam er dann das Gefühl sie trotzdem irgendwo gesehen zu haben? Und wieso verspürte er bei der Erinnerung an sie nur eine solche Wut und Verzweiflung? Moment Mal, die Wut war ganz neu. Für Gourry war es kein Problem die Gefühle in seinem Traum wieder hervorzurufen und er wusste, dass er bestimmt nicht wütend gewesen war. Doch warum überkam ihn dann eine unsägliche Wut wenn er an den Träger der goldenen Augen dachte. Das war schon merkwürdig, dachte er sich und drehte sich auf die Seite und genoss kurzzeitig das samtige Gefühl der Decke aus Kaninchenfell, welche seine nackte Haut umschmeichelte, bevor er wieder daran dachte, was er bloß verloren haben könnte. Wieso wusste er nur mit unerschütterlicher Gewissheit, dass das nicht ein einfacher Traum gewesen war? Wieso kam es ihm vor, als ob er das alles erlebt hätte? Doch was hatte er denn nun erlebt? Seine Erinnerung an einem Ereignis konnte doch unmöglich ausgelöscht worden sein, oder doch? Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen und Gourry richtete sich abrupt auf und starrte auf seine Hände. Jetzt wusste er wo er diese goldenen Augen gesehen hatte und er spürte tatsächlich Wut in sich aufsteigen. Er erinnerte sich als Lina ihn damals von den Fängen des Höllenmeisters gerettet hatte und ihren mächtigsten Zauber angewandt hatte. Er verstand zwar nicht genau warum die anderen eine solche Angst vor dem Giga Slave hatten, doch er wusste, dass sie dadurch irgendwie den Herrn der Alpträume gerufen hatte, welcher von ihr Besitz ergriffen hatte. Und genau diese goldenen Augen hatten diesem Herrn der Alpträume gehört. Gourry schluckte und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht. Er wusste noch, dass er Lina unbedingt retten wollte und er war ihr nachgerannt in die Dunkelheit. Und dann senkte sich ein Vorhang und Gourry wusste nur noch, wie er ohne Erinnerung mit Lina in seinen Armen aufgewacht war. Lange Zeit nach dem Kampf gegen den Höllenmeister hatte er sich den Kopf darüber zerbrochen was bloß passiert war, doch weder er, noch Lina konnten sich erinnern und sie hatten es dann einfach aufgegeben. Lina hatte gemeint, dass die Erinnerungen dann zur Richtigen Zeit auftauchen würden und Gourry bekam plötzlich Angst vor diesem Wissen. Wenn ihn allein schon beim Träumen Entsetzen und Verzweiflung packten, dann wollte er um ehrlich zu sein nicht wirklich wissen was passiert war. Vielleicht war es wirklich besser, dass diese Ereignisse im Dunkeln lagen. Gourry legte sich wieder auf die Felle und genoss die leichte Brise die über seine nackte Brust fuhr und wieder jagte ein Schauer durch seinen Körper. Er entschied, dass es besser war nicht zu wissen was damals passiert war und dabei beließ er es auch. Er hatte zu große Angst vor der Antwort. Langsam spürte er wie ihn die Müdigkeit übermannte und seine Lider immer schwerer wurden. Geschafft ließ sich Gourry in die weiche Unterlage sinken und ließ es zu, dass er in Morpheus Arme glitt, diesmal traumlos und ohne einen weiteren Gedanken an seinen Traum zu verschwenden. ~~~~~~~~~~°~~~~~~~~~~ Als Gourry am nächsten Morgen aus dem Zelt trat, fiel ihm sofort auf, dass Lina fehlte und er wunderte sich, dass sie noch immer schlief. Er erblickte Sylphiel am Lagerfeuer, welche schon lange wach war und sich um das Frühstück kümmerte. Amelia half ihr dabei, während Zel an einem Baum angelehnt vor sich hin döste. „Guten Morgen, sagt mal wo ist Lina?“, fragte Gourry die beiden Mädchen und wunderte sich als Sylphiel rot anlief und Amelia belustigt grinste. „Dir auch einen guten Morgen Gourry. Lina ist schon lange wach und mit Filia zum See gegangen um Val zu baden.“, antwortete Amelia und kicherte bei Gourrys fragendem Gesicht. Ihm entging es anscheinend völlig, dass Sylphiel beschämt die Augen auf der Pfanne mit den Eiern geheftet hatte, weil er mit nacktem Oberkörper herumlief, obwohl sie alle an diesen Anblick gewöhnt waren. Gourry schien dies nicht zu stören und Amelia schüttelte nur mental den Kopf über seine zeitweilige Naivität. Gourry bedankte sich bei ihr und ging kurz zum Zelt zurück um mit einem Handtuch und einem Lappen zurückzukehren, bevor er sich summend auf den Weg zum See machte. Amelia grinste nur vor sich hin und begann damit, den Speck anzubraten, während Sylphiel – immer noch mit rotem Gesicht – begann die Zutaten für die Pfannkuchen zusammenzusuchen. „Gourry ändert sich wohl nie.“, bemerkte die Prinzessin und lachte Sylphiel aus, welche nur noch roter wurde und sich daran machte den ersten Pfannkuchen zuzubereiten. „Ja, da hast du wohl Recht.“ ~°~ Gähnend machte sich Gourry auf dem Weg zum See und kämpfte sich durchs Gestrüpp als er schon von weitem Vals Lachen hören konnte. Langsam schritt er aus dem Wald und betrat die große Lichtung. Er blieb eine Weile stehen um den friedlichen Anblick am Ufer zu genießen. Valteira war splitterfasernackt und saß in einem künstlich hergestellten Bett am Ufer, dessen Wasser magisch aufgewärmt war und er lachte begeistert die vielen kleinen leuchtenden Fische an, welche ihre Runden im Wasser um ihn herum drehten und in den verschiedensten Regenbogenfarben leuchteten. Filia saß leicht lächelnd da und wusch Val sanft mit einem Lappen, während Lina ohne Umhang am Ufer kniete, ihre nackten Hände im Wasser versenkt hatte und immer mehr leuchtende Fische herauf beschwor. Gourry beobachtete ihr blasses Gesicht und machte sich schreckliche Sorgen bei dem Anblick der dunklen Augenringe und den blassen Lippen, doch es durchströmte ihn auch Erleichterung als er sie ehrlich Lächeln sah, während sie dem kleinen Jungen eine Freude bereitete und die Fische nun aus dem Wasser schwebten und sich mit einem Lichtschweif um Valteira drehten, bis sie über seinem Kopf in einem fröhlichen Funkenregen explodierten. Genau da entschied Gourry auf sich Aufmerksam zu machen und trat in die Lichtung hinaus. „Guten Morgen die Damen.“, grüßte er charmant lächelnd und trat näher an die beiden Frauen heran. Überrascht drehten sich alle drei zu Gourry herum und während Val ihn breit anlachte und Filia ihm lächelnd ebenfalls einen Guten Morgen wünschte, spannte sich Linas Körper an wie eine Bogensehne und sie starrte Gourry an. Sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr ihr der Anblick seines nackten Oberkörpers gefiel. Lina schluckte trocken als sich Gourry zwischen ihr und Filia kniete und anfing mit dem kleinen Val zu spielen, welcher schon von Anfang an einen Narren an Gourry gefressen hatte. Ihre Hände fingen an zu zittern als sie die bekannte und unnatürliche Hitze spürte, die Gourrys Körper ausströmte. Sie erwischte sich beim Starren und blickte sofort auf ihre unterschlagenen Beine. Wie sollte sie sich denn bloß unter Kontrolle halten wenn er sich ihr so präsentierte? Lina schloss gequält die Augen als sie sein tiefes und angenehmes Lachen hörte und es vibrierte in ihrer eigenen Brust, brachte ihr Herz dazu in Rekordgeschwindigkeit zu schlagen. Sie öffnete langsam die Augen und blickte direkt in Filias Ozeanblaue Augen, welche sie wissend anzustarren schienen, doch Lina ließ sich nichts anmerken und sie beobachtete Gourry dabei, wie er Val sachte mit dem warmen Wasser anspritzte und dieser vergnügt quietschte. Resignierend schaute sie den beiden dabei zu und wusste, dass es ihr nichts bringen würde. Sie würde den Blonden Schwertkämpfer niemals aus ihrem Herz verbannen können. Egal wie sehr es sie quälen würde, sie musste dafür sorgen, dass Gourry in Zukunft in sicheren Händen war. In Sylphiels Händen. Denn wenn er bei Lina bleiben würde, würde er immer Gefahr laufen getötet zu werden und sie wusste nicht was sie dann tun würde, sollte Gourry tatsächlich ermordet werden. Die Dämonen waren dauernd hinter ihr her und Lina konnte es nicht verantworten die wichtigste Person in ihrem Leben zu verlieren. Und deshalb war es doch nur logisch, dass Gourry bei Sylphiel bleiben sollte – es war zu seiner eigenen Sicherheit und Lina entschied, dass es endlich Zeit war den Mann ihres Herzens von sich zu stoßen. Egal wie sehr es dabei an ihrem eigenen Herzen riss und zerrte. Egal wie sehr ihr Herz dabei schrie, dass es die Falsche Entscheidung war. Ihr Verstand sagte ihr, dass sie ihn damit retten konnte und das würde sie tun, auch wenn es sie dabei zerstörte. Lina blickte auf und sah Gourry dabei zu wie er, nicht weit weg von ihnen, sich am Ufer hinkniete und begann seinen Oberkörper zu waschen. Fasziniert beobachtete sie die vielen Wassertropfen die über seine breite und glatte Brust liefen und sich in seinem Bauchnabel sammelten. Verwirrt schüttelte sie den Kopf und wagte es nicht Filia in die Augen zu sehen, welche sie genauestens musterte. Stattdessen lächelte sie den kleinen Val an und versenkte wieder ihre Hände im magisch aufgewärmten Wasser und beschwor diesmal viele leuchtende Luftblasen herauf, welche fröhlich durch das Wasser blubberten und sich um sie und den kleinen Drachen sammelten und ihn umschwirrten. Val lachte laut auf und betrachtete mit seinen großen goldenen Augen fasziniert die Luftblasen und jedes Mal wenn er eine berührte, explodierte diese in einem Funkenregen. Lina lachte über seinen faszinierten Gesichtsausdruck und merkte nicht, dass Gourry und Filia sie genau beobachteten. Der Blonde Schwertkämpfer hielt im Waschen inne und betrachtete das blasse Gesicht seiner kleinen Magierin und ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen als er sah wie gelöst sie mit dem kleinen Val umging und es freute ihn wirklich. Gedankenverloren seifte er sich ein und dachte an die letzten Tage und wie ihn die Sorge um Lina immer in Atem gehalten hatte und es immer noch tat. Jedes Mal wenn sie stolperte blieb ihm beinahe das Herz stehen, doch sie fiel nie um. Und noch dazu aß sie die letzten Tage überhaupt nichts mehr. Normalerweise führten sie ihre üblichen Kleinkriege ums Essen und Gourry versuchte sich nun zu erinnern wann dies eigentlich das letzte Mal stattgefunden hatte. Er vermisste diese Zeit und er fragte sich wann es ihr endlich wieder besser gehen würde. Gourry wollte sich gar nicht ausmalen wie sein Leben ohne Lina vonstatten gehen würde. Es wäre wahrscheinlich ein fürchterlich eintöniges und langweiliges Leben. Gourry erinnerte sich wie er damals vor einigen Jahren leblos durch das Land gestreift war, immer auf der Suche nach einem Abenteuer um sich wenigstens von dieser Eintönigkeit abzulenken. Nichts hatte ihn so wirklich befriedigt. Gut, einige Jobs waren gut genug um ihn abzulenken, dennoch hatte er nie das Gefühl gehabt wirklich am Leben zu sein. Kein Mensch konnte ihn jemals wirklich zufrieden stellen. Selbst in der Liebe hatte es nie bei ihm geklappt und keines der vielen Mädchen die er kennengelernt hatte, hatte ihn wirklich begeistern können, oder hatte ihm wieder Leben einhauchen können. Seine körperlichen Gelüste hatte er hin und wieder an einigen Damen stillen können, doch nicht einmal das hatte ihm wirklich was gebracht. Zumindest nicht bis er Lina Inverse getroffen hatte. Sie hatte ihn mit ihrem Temperament und ihrer Unschuld um ihren Finger gewickelt und ihn mit ihrer feurigen Art gewaltsam ins Leben zurückgeholt. Es schien ihm fast so als hätte er sein gesamtes Leben bloß auf dieses Mädchen gewartet. Er hatte sie relativ schnell in sein Herz geschlossen und schon lange wusste er von sich selbst, dass sie das wichtigste in seinem Leben war. Gourry wusste mit unerschütterlicher Gewissheit, dass er selber sterben würde, sollte er Lina tatsächlich verlieren und dieser Gedanke schockierte ihn zutiefst. Er wusste nicht seit wann sie ihm so wichtig geworden war, doch die vielen Abenteuer und die ständige Anwesenheit des anderen hatte die beiden unbewusst immer mehr zusammengeschweißt und beide waren nun ein unschlagbares Team geworden. Sie verstanden sich meist wortlos, während die anderen ihrer Freunde meist immer noch auf der Leitung blieben. Beide waren gemeinsam als Duo wirklich unbesiegbar und Gourry würde das auch niemals missen wollen. Endlich hatte er einen Menschen gefunden, der all seine Fehler ausglich und umgekehrt war es ebenso. Wo Lina meist impulsiv handelte und sich kopfüber in jedes Abenteuer stürzte, war Gourrys Anwesenheit sowas wie Linas persönlicher Dämpfer. Genauso wie Linas Anwesenheit Gourry mehr in die Offensive zwang. Beide glichen sich perfekt aus. Und das war auch gut so, dachte sich der Blonde, wusch sich die Seife vom Oberkörper und trocknete sich ab. Mit dem Handtuch um den Nacken geschlungen, ging er wieder zu den Damen zurück und sah dabei zu wie sie Val wieder abtrockneten und anzogen. Filia zwängte Val in seinen Pullover während Lina daneben stand und sich wieder ihren Umhang überwarf, krampfhaft dabei bemüht Gourry neben sich zu ignorieren. Natürlich bemerkte der Schwertkämpfer Linas Unwohlsein, doch er bezog es eher auf ihre momentane körperliche Situation. Filia beobachtete beide aus dem Augenwinkel während sie den kleinen Val fertig anzog und versuchte diese geballte Macht zu ignorieren, welche die Rothaarige umwaberte. Dass sie wieder daran dachte zeigte ihr, wie wenig erfolgreich sie in ihrem Vorhaben war. Außerdem bemerkte sie die merkwürdig beklemmende Stimmung zwischen Lina und Gourry und fragte sich wann es begonnen hatte, dass sich die beiden immer mehr voneinander distanzierten. Denn, dass zwischen ihnen gerade ein Abgrund lag, war nicht zu übersehen, auch wenn diese Distanziertheit eher von der Rothaarigen ausging. Doch sie verstand sie irgendwie. Oh L-sama, wahrscheinlich wusste Lina nicht mal selber was genau gerade in ihr vorging und sie versuchte dadurch ihre Freunde zu beschützen indem sie so viel Abstand wie möglich zu ihnen hielt. Filia konnte es ihr nicht verübeln und als sie die besorgten Seitenblicke Gourrys auf seine Begleiterin erhaschte, tat ihr der Blonde Schwertkämpfer auf einmal so unendlich leid. Er war schließlich Linas Beschützer, schon seit sie die zwei kennengelernt hatte und zuzusehen wie befremdlich sich die beiden Gegenüber dem anderen verhielten, versetzte ihr einen schmerzhaften Stich. Dabei war es das Vertrauen und diese Kameradschaft zwischen ihnen welche Filia seit damals so bewundert hatte. Dass nun kaum mehr etwas davon zu sehen war, enttäuschte sie sehr. Sie wusste, dass sie immer viel zu sehr auf das Vertrauen zwischen den beiden gegeben hatte und mit einem Mal wurde ihr erschreckend klar wie vergänglich ihre Welt eigentlich war. Mit einem aufgesetzten fröhlichen Gesicht, drehte sie sich mit Val auf den Armen zu den beiden um. „Kommt, lasst uns zu den anderen gehen. Ich bin mir Sicher, dass Sylphiel mit dem Frühstück schon längst fertig ist.“, meinte sie fröhlich und ging voraus. Kurz erschauderte sie heftig als sie bei Lina vorbeiging und beinahe schon körperlich spürte wie diese Macht ihre unsichtbaren Finger nach ihr ausstreckte und sie berührte, doch sie ließ sich nichts anmerken und ging einfach weiter. Hinter sich hörte sie die Schritte von Lina und Gourry und es war so schrecklich befremdlich die beiden nicht reden oder streiten zu hören. Gourry ging es nicht anders. Er vermisste ihre Wortgefechte und ihre spielerischen Streitereien und wieder einmal wurde ihm bewusst, wie sehr sich die Rothaarige verändert hatte. Sorge hatte in seinem hübschen Gesicht tiefe Furchen gezeichnet und Gourry verstand einfach nicht was Linas Veränderung hervorgerufen haben könnte. Anfangs, als sie begonnen hatte sich zu verändern, dachte er ja, dass ihre Zeit des Monats im Anmarsch war. Sie wurde mit jedem Tag blasser und hin und wieder hatte er bemerkt, dass sie nachts dauernd vor dem Lagerfeuer saß und nicht schlafen konnte. Doch je länger diese Phase andauerte, desto mehr überkam ihn das schlechte Gefühl, dass es an etwas ganz anderem lag. In ihrer Zeit des Monats war sie bloß launischer als sonst und auch hin und wieder etwas blass. Doch ihre momentane Blässe war beinahe mit der einer Leiche zu vergleichen, dachte er und spürte wie sich ein fester Knoten in seiner Brust bildete bei dem Gedanken. Unauffällig linste er rüber zur Rothaarigen Magierin die ruhig neben ihm ging und er betrachtete sie eine ganze Weile. Die sonst rosigen Lippen, die ihn sonst immer angelächelt hatten, zeigten nicht einmal den Ansatz eines Lächelns, ganz zu schweigen von der Blässe die von ihnen ausging. Ihr Gesicht war so erschreckend bleich und wenn er genau hinsah merkte er, dass ihre Haut unnatürlich und wächsern schien. Ihre sonst so strahlenden Augen starrten stumpf vor sich hin und unter ihnen zeichneten sich bläuliche Augenringe ab. Das alles versetzte Gourry einen schmerzhaften Stich ins Herz. Ihre feurige Ausstrahlung war völlig erloschen und hatte bloß kalte und leblose Asche übrig gelassen. Ihre gesamte Persönlichkeit war so verdammt kalt und unnahbar geworden. Dabei waren es ihre kleinen Macken und Gefühlsausbrüche die er so sehr an ihr liebte und welche die Rothaarige Magierin eigentlich ausmachten. Gourrys Augenbrauen zogen sich zusammen und ein schmerzhafter Zug huschte über sein Gesicht, bevor er Lina kurz anblickte. Doch nun war nichts mehr so wie es früher einmal gewesen war. Schließlich kamen die vier wieder zum Lager und Gourry bemerkte gleich, dass sich Lina von ihnen allen absetzte und sich an den Eingang eines der beiden Zelte setzt, jeden der Anwesenden einfach ignorierte. Nur kurz trafen sich ihre Blicke als sie das Frühstück von Sylphiel entgegennahm und Gourry spürte kurze Zeit Entsetzen in sich aufwallen als ihre Augen seinen mit einem tief gequälten Ausdruck begegneten, bevor sie den Blick senkte und für die nächste Zeit nicht mehr aufsah. Nachdenklich und zutiefst erschüttert schritt Gourry zum anderen Zelt und schlüpfte hinein. Er zog sich sein Oberteil und seine Rüstung über, bevor er wieder hinaus trat und von einer lächelnden Sylphiel das Frühstück überreicht bekam. Er wagte es, während er aß, nicht seine Augen auf Lina zu richten. Dieser tieftraurige und gequälte Ausdruck hatte ihn mehr getroffen als ihre gesamte Erscheinung. War er der Meinung, dass es ihr bald bestimmt besser gehen würde, so wusste er nun mit unerschütterlicher Gewissheit, dass es vielleicht gar nicht so einfach werden würde ihre alte Stärke wiederherzustellen. Und das machte ihn unendlich traurig, da er seit diesem Augenblick genau wusste, dass sie litt. Und obwohl er ihr selbsternannter Beschützer war, wusste er nicht wie er dieses Unheil von ihr fernhalten sollte, da er einfach keine Ahnung hatte was ihr so sehr zu schaffen machte und genau das quälte ihn. Gourry bemerkte nicht, dass man ihm die Emotionen, die diese Gedanken hervorriefen an seinem Gesicht ablesen konnten und wieder einmal stellte Filia fest wie sehr sich das Klima in der Gruppe verändert hatte, seitdem Linas Krankheit ausgebrochen war. Plötzlich spürte sie eine bekannte und dunkle Aura und sofort huschten ihre Augen zu einem der umliegenden Bäume. Dort oben saß Xellos, als hätte er sich die ganze Zeit schon dort befunden. Filia wusste es natürlich besser. Sie hatte seine Anwesenheit schon den ganzen Morgen nicht spüren können und sie vermutete, dass er sich bei seiner Herrin aufgehalten hatte. Aber natürlich würde er ihr nicht verraten wo er gewesen war. Er war schon immer ein Meister der Illusionen und für Filia in einigen Angelegenheiten einfach schwer einzuschätzen. Er handelte oder reagierte manchmal völlig überraschend und sie war jedes Mal verwundert darüber. Und ganz besonders verwirrt war sie über ihr merkwürdiges Verhältnis zueinander. Obwohl, Verhältnis konnte man das nicht wirklich nennen, dachte sie, es war eher eine Art Zweckgemeinschaft. Ein Gegenseitiges Geben und Nehmen. Denn solange sie den Mund über Linas Zustand hielt, würde er ihr beistehen. Filia blickte auf und bemerkte wieder einmal schaudernd, dass er sie mit seinen dunklen Augen fixiert hatte und sie fragend ansah. Vermutlich wunderte er sich über ihre deutliche Verwirrtheit, dachte sie, da er jede Emotion spüren konnte. Sie schüttelte bloß beruhigend den Kopf. Xellos hob darauf bloß eine Augenbraue und grinste sie dann frech an. Filia rollte darüber bloß die Augen und stand auf, da nun alle mit ihrem Frühstück fertig waren und sie langsam aufbrechen mussten wenn sie bis Sonnenuntergang die nächste Stadt erreichen wollten. Denn auf eine weitere Nacht im Zelt legte sie keinen großen Wert. Schnell räumten sie das Lager und eine halbe Stunde später standen alle Reisefertig in der Lichtung. Lina blickte jedem ins Gesicht und nickte zufrieden, übernahm wie immer natürlich die Führung ihrer Gruppe. „Also los, gehen wir. Ich will die Stadt noch vor der Dämmerung erreichen. Beeilen wir uns.“, sprach sie ruhig und drehte jedem den Rücken zu. Gehorsam folgten ihr alle und bald schon gingen sie in friedlicher Eintracht nebeneinander her, jeder in seine eigene Gedankenwelt versunken, die bei den meisten gar nicht so unterschiedlich war. Val war wohl der Einzige in der Gruppe, welcher die Stimmung aufhellte und Amelia war diejenige, die sich gerne mit ihm beschäftigte. Auch wenn sie ihre Gedanken um ihre beste Freundin noch immer quälten. Zwar glaubte sie Filia auf gewisse Weise, dass es Lina irgendwann besser gehen würde, dennoch war sie nicht dumm und wusste, dass ihr Zustand für eine Weile anhalten würde. Während sie ruhig Val beschäftigte, zeichneten sich Sorgenfalten auf ihre Stirn und Zelgadis, der in diesem Moment zu ihr runter blickte, bemerkte ihren Nachdenklichen Ausdruck und fragte sich was sie so sehr beschäftigte, dass sie völlig vergaß für Val einen weiteren Schmetterling heraufzubeschwören. Unbemerkt hob Zel seine Hand und schon flatterte ein besonders hübsches Exemplar um den Kopf des Grünhaarigen und Amelia blinzelte verwirrt, bevor sie zum Chimera blickte. Er sah sie eine Weile ernst an, bevor er leicht lächelte. „Du warst so in Gedanken versunken.“, meinte er ruhig und Amelia seufzte und strich sich mit einer Hand durch ihre schwarzen Haare, sah Zel verwirrt und mit einer Spur Verzweiflung an. „Ach weißt du, ich mache mir einfach nur Gedanken um Lina.“, flüsterte sie so leise, dass es nur Zel mit seinem außergewöhnlichen Gehör mitbekam und er runzelte die Stirn. Lange starrte er sie an, während die Prinzessin Val immer wieder durch die Haare strich und je tiefer die Sorgenfalten auf ihrem Gesicht wurden, desto mehr bekam Zel das Gefühl ihr diese Sorgen nehmen zu müssen. Doch wie sollte er das machen? Sie alle machten sich schon mehr als genug Sorgen, am allermeisten Gourry. Sie sollten eher anfangen nach einer Lösung für Linas Problem zu suchen, nur fehlten ihnen leider das nötige Wissen und die Literatur, dachte er, als es ihm dann wie Schuppen von den Augen fiel. Wieso war er nicht schon früher drauf gekommen? „Was hältst du davon wenn wir in Seyruun mal nachschauen was es mit Linas Zustand auf sich hat? Ich bin mir sicher, dass eure Heiler und die Bibliothek so einige Antworten parat haben.“, sprach er seine Gedanken aus und Amelia wirbelte zu ihm herum und sah ihn mit großen Augen so hoffnungsvoll an, dass es ihm die Röte ins Gesicht trieb. Es beschämte ihn irgendwie ihren Blicken so ausgesetzt zu sein, besonders wenn sie ihn mit diesen großen unschuldigen Augen so ansah. Peinlich berührt senkte er den Blick und bemerkte nicht, wie ihr Ausdruck weicher wurde als sie sein Erröten bemerkte. „Das ist eine wundervolle Idee. Wieso bin ich nicht selber draufgekommen!“, dachte sie laut und schüttelte über sich selbst den Kopf. Sie war so sehr um Lina besorgt, dass sie gar nicht an die Problemlösung gedacht hatte. Doch zum Glück dachte Zelgadis für sie mit und Amelia lächelte ihn breit an, trieb ihm wieder einmal die Röte ins Gesicht. Amelia spürte wieder die altbekannte Hoffnung ihr Herz durchfluten und sie nahm sich vor in der nächsten Stadt gleich einen Eilbrief an ihren Vater zu schreiben, damit er ihnen die nötige Literatur bereitstellen konnte, sodass sie ohne Probleme gleich die seyruun’sche Bibliothek durchforsten konnten. Vielleicht würde sie ihn sogar gleich bitten die Heiler der königlichen Familie in Alarmbereitschaft zu setzen. Amelia blickte auf und starrte rüber auf Linas Rückenansicht und runzelte die Stirn. Es gab dennoch etwas, das sie völlig verwirrte bei Linas Zustand. Filia, Sylphiel und sie hatten sie oft genug durchgecheckt, dennoch schlug keiner der Heilzauber an. Alle Zauber deuteten darauf hin, dass sich ihr Körper in bester Verfassung befand. Doch ihre Erscheinung sprach doch Bände! Wie um Himmels Willen konnte kein einziger Heilzauber anschlagen wenn ihre Augen doch genau das Gegenteil aussagten. Irgendetwas war nicht in Ordnung mit ihr und Amelia bekam immer mehr das Gefühl, dass sie irgendetwas übersehen hatte. Doch was und wie sollte sie diesen Fehler finden und ausbessern? Sie hoffte von ganzem Herzen, dass die erfahrenen Heiler in Seyruun was tun konnten. Sie setzte all ihre Hoffnung darin und betete zu L-sama, dass man ihr helfen konnte. „Weißt du was Zelgadis?“, begann sie und sah auf in Seegrasgrüne Augen und für einen Augenblick blieb ihr förmlich die Luft weg und betrachtete fasziniert die vielen Lichtreflexe in diesen tiefgründigen Augen. Doch als Zel eine Augenbraue in die Höhe hob, blinzelte die Schwarzhaarige und tauchte schnell aus ihren Tagträumen auf und blickte runter auf Vals Haarschopf, krampfhaft versucht die Röte in ihrem Gesicht zu unterdrücken. Zel lächelte darüber und verkniff sich jegliche Kommentare, als Amelia ihren vorherigen Gedanken wieder aufschnappte und weiter sprach. „Ich werde heute Abend in der nächsten Stadt gleich einen Eilbrief an Vater schreiben.“, begann sie und runzelte die Stirn. Sie wusste nicht ob sie Zel über eines der bestbehüteten Geheimnissen der Königsfamilie erzählen sollte, doch sie entschied sich dazu einfach so ungenau wie möglich zu bleiben, so konnte sie unmöglich etwas falsch machen, oder? Zel bemerkte natürlich Amelias Zögern und fragte sich was sie ihm zu sagen hatte. Dass es sich um etwas Ernstes handelte, sah er ihr deutlich an, dennoch konnte er sich nicht denken worum es ging und sah sie abwartend an. Amelia hob ihren Blick und sah ihn aus ihren großen und ungewöhnlich Dunkelblauen Augen entschuldigend an. Zel blinzelte verwirrt, doch dieser Ausdruck verschwand so schnell wie er kam und er fragte sich ob er ihn sich bloß eingebildet hatte. „Und ich werde ihn darum bitten uns einige professionelle Heiler bereit zu stellen die sich um Lina kümmern. Außerdem werde ich sicherstellen, dass er uns die gesamte königliche Bibliothek frei zugänglich macht. Ich bin mir sicher, dass wir etwas finden werden.“, meinte sie und senkte den Blick. Zel runzelte verwirrt die Stirn und fragte sich warum sie so bedrückt aussah. Ihre Gedanken waren doch genial, so konnten sie gleich nach einer Lösung suchen wenn sie dann in der Stadt der weißen Magie waren. Kurzzeitig durchströmte Zel ein Gefühl des Bedauerns als er daran dachte dort nie auch nur einen Hinweis über seine Heilung gefunden zu haben. Doch er verdrängte dieses Gefühl und lächelte Amelia breit an. „Das ist wunderbar. Ihr habt doch soweit ich das weiß eine außergewöhnlich große Auswahl an Büchern über die Heilkunst. Außerdem kommen doch die besten Heiler aus Seyruun.“, zählte der Chimera auf und Amelia nickte und sah ihm nicht in die Augen. „Ja, das stimmt.“, murmelte sie und beschwor einen weiteren Schmetterling für den kleinen Val und fragte sich was Zel von ihr halten würde, sollte er die Wahrheit erfahren. Doch vielleicht kam ihr Vater ja auch mit einer Absage und erlaubte es ihnen nicht die gesamte Bibliothek zu benutzen, dachte sie sich und wusste, dass das kompletter Schwachsinn war. Das ganze Königreich schuldete Lina Inverse eine ganze Menge. Oft genug hatte die kleine Rothaarige sie vor Gefahren gerettet, ihr Vater würde ihr seine Hilfe niemals verwehren. Amelia linste rüber zu Zelgadis und bemerkte seinen nachdenklichen Gesichtsausdruck. Sofort blickte wieder weg und schloss kurzzeitig die Augen. Die Angst, dass er sie verabscheuen konnte, nahm langsam aber sicher Überhand und Amelia hatte krampfhaft damit zu tun, die Tränen zu unterdrücken, die ihr drohten in die Augen zu steigen. Sie hoffte bloß von ganzem Herzen, dass er ihr verzeihen möge, sollte er es erfahren. Amelia blickte nach vorne und starrte Linas Rotes Haar eine Weile an und wünschte sich, dass ihr auch die anderen verzeihen mögen. Denn sie hatte im Prinzip all ihre Freunde angelogen, auch wenn es ihre Pflicht als Prinzessin war dieses Geheimnis zu hüten. Dennoch fraßen sie die Schuldgefühle innerlich auf und Amelia wünschte sich, dass sie bloß keiner hassen würde. Xellos, der als letzter der Gruppe hinterher trottete, starrte mit seinen dunklen Augen auf Amelias Hinterkopf und aus dem Wortwechsel zwischen ihr und Zel – das er übrigens ganz genau mithören konnte, dank seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten – konnte er sich schon denken wieso die Prinzessin solche heftigen Schuldgefühle verspürte. Xellos grinste hinterhältig und fragte sich im geheimen wie die Freunde auf das Geheimnis des Königshauses reagieren würden. Denn er als einer der mächtigsten Dämonen wusste darum. Vor sehr langer Zeit hatte Xellos aufgrund einer wichtigen Mission nämlich etwas in Seyruun zu tun gehabt. Damals hatte der Großvater des heutigen Königs – Prinzessin Amelias Urgroßvater – über die Stadt regiert und Xellos war damals auf der Suche nach einem sehr wichtigen Skriptum gewesen. Und dieses Skriptum hatte sich in der königlichen Bibliothek von Seyruun befunden. Doch merkwürdigerweise hatte Xellos sehr lange gebraucht um dieses Skriptum zu finden und das hatte auch einen guten Grund gehabt. Denn ein ganz besonderer Bereich der königlichen Schriften war gut behütet und selbst er mit seinen Fähigkeiten hatte Schwierigkeiten gehabt ihn ausfindig zu machen. Zwar wusste Xellos nie worum es sich bei dem Skript gehandelt hatte, dafür hatte er es sich nicht durchgelesen, doch es war für seine Herrin sehr wichtig gewesen. Der Priester ging langsam hinter der Gruppe her, ruhig klopfte sein Stock nach jedem Schritt auf den staubigen Boden und Xellos behielt seine Augen auf dem Boden geheftet. Kurz blickte er auf als er Filias verwirrten Blick auf sich spürte, doch seine Augen blieben undurchdringlich. Denn wenn er nicht wollte, dass ihm jemand etwas ansah, dann konnte man es auch nicht. Dafür war seine Ausbildung viel zu hart gewesen. Filia runzelte über seine ausdruckslosen Augen bloß die Stirn und drehte sich dann um. Xellos spürte ihre Verwirrung und er sah ihr an, dass sie das Gespräch zwischen Zel und Amelia mit angehört hatte, da sie als Drache von Natur aus über einen ausgeprägten Gehörsinn verfügte. Doch er würde niemandem etwas verraten. Es war viel zu lustig mit anzusehen wie die Freunde darauf reagieren würden sollte Amelia ihnen alles verraten. Das würde er sich bestimmt nicht entgehen lassen, dachte er und grinste heimlich. Weiter vorne in der Gruppe, bekam der Rest nichts von diesem Gespräch mit und schleppend bewegte sich Lina voran, den Blick immer auf den Boden geheftet um ja keine Unebenheit zu übersehen über die sie möglicherweise stolpern könnte. Die Magie die sie vorhin am See benutzt hatte um Val eine Freude zu bereiten und um Filia das Baden des kleinen zu erleichtern, hatte sie leider völlig ausgelaugt. Und das obwohl es Magie war, die selbst kleinen Kindern gelang. Leise knurrte sie wütend und ballte die Hände zu Fäusten. Sie strich sich einige Haarsträhnen aus der verschwitzten Stirn und versuchte niemanden sehen zu lassen, wie schlecht es ihr heute ging. Lina wollte nicht, dass die anderen sahen wie tief sie schon gefallen war. Das Mitleid würde sie nicht ertragen. Schnaufend betrachtete sie ihre Füße und schluckte trocken. Verdammt, heute war einer der Tage an dem sie wirklich am Limit war. Dennoch bereute sie es nicht heute gezaubert zu haben. Sie liebte die Magie und sie könnte es sich nie vorstellen ohne zu leben. Wenn sie sich an damals erinnerte, als ihr die Magie von Mazenda entzogen wurde, dann kam die damalige Hilflosigkeit wieder in ihr hoch. Und Lina hasste nichts anderes als das. Sie hatte schon in jungen Jahren gelernt auf sich selbst aufzupassen und niemand würde ihr diese Freiheit rauben können. Mit diesem Gedanken sah sie auf und ein entschlossener Ausdruck legte sich über ihre Züge. Mit verkniffenem Gesicht, hob Lina ihre Hand und legte sie über ihre Brust. Kurz lugte sie über ihre Schulter zu den anderen und als niemand hersah, ließ sie ihre Magie in ihre Handfläche fließen und sprach über sich selbst einen temporären Heilzauber. Sofort spürte sie ihre Macht zurückkehren und sie atmete tief und befreit auf. Sie bemerkte nicht, dass ihre Augen kurzzeitig golden aufgeleuchtet waren und auch bemerkte sie nicht, dass zwei Mitglieder ihrer Gruppe heftig erschauderten und stoppten. Als Lina weiter ging spürte sie keine Anzeichen der ständigen Schmerzen und der permanenten Müdigkeit und betrübt stellte sie fest, dass sie sich schon viel zu lange damit herumgeschlagen hatte. Als sie wieder auf ihre Hand hinabblickte, biss sie sich auf die Lippen. Der Preis dieses mächtigen schwarzmagischen Zaubers war für ihre Verhältnisse sehr hoch und sie mochte es überhaupt nicht. Denn dafür, dass der Zauber einen für kurze Zeit heilte und die Schmerzen nahm, war man in der Zeit nicht mehr in der Lage Magie einzusetzen, egal wie schwach der Zauber auch war. Doch Lina wusste, dass, wenn sie es bis zur nächsten Stadt aushalten wollte, sie etwas dafür tun musste. Zum Glück hielt der Zauber nur für einige Stunden. Und dass sie ihn nicht schon früher eingesetzt hatte, hatte den Grund, dass sie es einfach hasste auf solche Mittel zurück zugreifen, noch dazu konnte sie dann für einige Zeit nicht mehr zaubern. Und das hasste sie aus tiefstem Herzen, dennoch blieb ihr in ihrem heutigen Zustand keine andere Wahl, wenn sie nicht wirklich umkippen wollte. Filia stand völlig entsetzt als Vorletzte in der Gruppe auf dem Feldweg und beobachtete Linas Rückenansicht. Eine heftige Gänsehaut hatte sie überzogen und verzog sich einfach nicht. Die wabernde Macht um Lina hatte für einen Herzschlag ungeahnte Höhen erreicht, doch dieser Kraftausbruch war so schnell gewesen, dass die anderen zum Glück nichts bemerkt hatten. Filia schluckte trocken als sie eine Silhouette neben sich bemerkte und sich in besagt Richtung drehte. Dort stand Xellos und starrte mit misstrauisch zusammengekniffenen Augen zur Rothaarigen Magierin und Filia bemerkte schockiert, dass er seinen Stock so fest umklammert hatte, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Kein gutes Zeichen. Seine dunklen Augen wanderten in ihre Richtung und Filia schluckte trocken bei dem ernsten Ausdruck der sich ihr offenbarte. Sie hatte gespürt, dass Lina Magie eingesetzt hatte, doch im Gegensatz zu den kleinen Zaubern die sie heute Morgen durchgeführt hatte, handelte es sich hier wohl um einen mächtigen und definitiv schwarzmagischen Zauber. Wäre es Weiße Magie gewesen, wäre Linas Magiepegel nie so sehr in die Höhe geschossen. Und wie es schien war es nicht sehr vorteilhaft für die Gesundheit der Rothaarigen wenn sie schwarze Magie einsetzte und das machte Filia Sorgen, da Linas Arsenal an Zaubern hauptsächlich dieser Magierichtung entstammte. Sie blickte verwirrt auf als sich Lina zu ihnen allen umdrehte und sich ein breites Lächeln auf ihre wieder rosigen Lippen bildete. Misstrauisch kniff die Blonde die Augen zusammen und beobachtete die Rothaarige Magierin genau und verwirrt bemerkte sie, dass Linas permanente Blässe verschwunden war und die dunklen Augenringe bloß noch ein leichter Schatten waren. Der Zauber musste wirklich sehr mächtig gewesen sein. „Beeilen wir uns Freunde. Heute Abend werden wir uns den Bauch ordentlich voll schlagen.“, lachte sie und ging mutigen Schrittes voraus. Zwar waren die anderen etwas misstrauisch aufgrund ihrer guten Laune und ihrer gesünderen Ausstrahlung, doch sie vermuteten, dass es anscheinend endlich mit ihr bergauf ging. Dass der äußere Schein trog, wussten wohl nur zwei Anwesende Personen. „Sie hat einen temporären Heilzauber benutzt.“, hörte Filia Xellos’ raue und gemurmelte Worte an ihrem Ohr und eine angenehme Gänsehaut überzog ihren Körper. Sie wandte ihren Kopf nach Rechts und starrte direkt in seine dunklen und geheimnisvollen Augen und wieder fand sie sich gefangen von diesem Anblick. „J-Ja, ich hab auch gespürt, dass sie gezaubert hat. Es war aber bestimmt ein schwarzmagischer Zauber.“, hauchte sie leise und konnte den Blick nicht von seinen Augen abwenden. Wieso machte er sie nur so verdammt nervös, dachte sie sich frustriert und hielt die Luft an als Xellos’ Gesicht näher kam. Er lehnte sich zur Seite, sodass seine Lippen beinahe ihre Ohrmuschel berührten und Filia schluckte kaum hörbar und keuchte leise als sie seinen warmen Atem in ihrem Nacken spürte. „Sie dürfen uns nicht hören Fi-chan. Du weiß was für ein ausgezeichnetes Gehör unser lieber Zel besitzt. Und außerdem müssen wir einen Weg finden um Lina davon abzuhalten schwarze Zauber einzusetzen die ihre Kraft aus der des Herrn der Alpträume beziehen.“, hauchte er in ihr Ohr und Filia erschauderte. Einerseits wegen seiner absolut sinnlichen Stimme und andererseits aufgrund der Informationen. Sie lehnte sich zurück und sah Xellos aus schreckgeweiteten Augen an. „Dieser Zauber wird von der Kraft des Herrn der Alpträume genährt?“, fragte sie leise und Xellos nickte. Er lächelte sie hinterhältig an und Filia spürte plötzlich wie er seine Hand durch ihre langen goldenen Haare fahren ließ und sie immer noch aus seinen tiefgründigen Augen anstarrte. „Aber ja, was glaubst du wieso ihr Magiepegel so plötzlich in die Höhe geschossen ist?“, fragte er neckend und hinderte Filia daran zurück zu weichen indem er einfach seinen Arm samt Stab an ihrem Rücken platzierte und sie näher zu sich schob. Filia schluckte und legte ihre zitternden Hände auf seine angespannte Brust, doch sie konnte ihn nicht wegdrücken, seine Ausstrahlung zwang sie förmlich in die Knie und Filia spürte wie ihre Wangen heiß wurden. Xellos belächelte ihre schwachen Fluchtversuche und zog sie näher an sich heran und selbst er, der immer beherrschte Dämon musste kurzzeitig die Luft anhalten als er ihren weichen Körper an seinen drückte. Oh L-sama, das war seine persönliche Hölle. So verdammt süß und doch verboten. Doch natürlich ließ er sich nichts anmerken und lehnte sich wieder nach vorne zu Filias Ohr. „A-Aber heißt d-das denn nicht, dass Linas Magiefluss in ihrem Körper bald sein L-Limit erreicht h-hat?“, flüsterte Filia stotternd und Xellos kicherte leise über ihre offensichtliche Nervosität. Mal sehen wie weit er gehen durfte, dachte er sich und legte eine Hand auf ihren Rücken und drückte sie näher an sich heran. Filia kniff kurzzeitig die Augen zusammen als sie seinen kräftigen Körper so nahe an ihrem spürte und erstarrte völlig als sie Xellos’ Lippen an ihrem Ohr spürte. Dass die vorgegangene Gruppe noch nichts bemerkt hatte, grenzte schon an ein Wunder, dachte ihr noch rational denkender Verstand bevor sich alle Gedanken verabschiedeten. „Ja, genau das heißt es Filia.“, knurrte er leise und ehe sich die Blonde versah hauchte er einen kaum wahrnehmbaren Kuss auf die empfindliche Stelle hinter ihrem Ohr. Die Blonde spürte wie sich von der Stelle aus eine heftige Gänsehaut über ihren Körper legte und plötzlich wurde sie sich der Situation in der sie sich befanden mehr als bewusst. Mit roten Wangen hob sie die Hand und klatschte Xellos ganz plötzlich und so heftig eine, dass er gezwungen war sie loszulassen und überrascht das Gleichgewicht verlor. Von dem lauten Klatschen angelockt drehten sich die anderen um verwirrt bemerkten sie eine rot angelaufene Filia die heftig keuchte und einen am Boden sitzenden Xellos, der sich seine linke rote Wange hielt und frech lächelte. „Du verdammter Dämon.“, zischte die Blonde und als sie dem Priester in die dunklen und frech funkelnden Augen blickte, wandte sie ihre schnell ab und stampfte wütend und leise murmelnd zu den anderen, die ihr stumm und verwirrt nachblickten. Xellos selbst lachte leise und stand auf. Während er sich den Staub von der Kleidung klopfte, kam Lina auf ihn zu und sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an. „Was hast du getan?“ Xellos lächelte breit auf diese Frage und kratzte sich am Hinterkopf. „Nichts Lina. Filia ist bloß ziemlich temperamentvoll.“, meinte er und blickte auf die Rothaarige Magierin hinab und sah sie nun mit einem gemeinen Lächeln an. Lina sah ihn misstrauisch an als er sich zu ihr hinab beugte und leise in ihr Ohr lachte. „Du solltest mit deinen kleinen Zaubern vielleicht nicht so offensichtlich sein Lina. Bedenke, dass es Wesen wie Filia und ich es sind sofort auffällt wenn du ganz besonders solche Zauber ausführst.“, flüsterte er ihr kaum hörbar zu und schritt grinsend an einer erstarrten Lina vorbei, die ihm mit misstrauisch zusammengekniffenen Augen nachblickte. „Ist alles in Ordnung Lina?“, hörte sie Gourry fragen und blickte hoch in seine besorgten Himmelblauen Augen und wandte den Blick ab als sie mit ihm den anderen folgte. „Schon gut Gourry. Es ist alles ok. Mach dir keine Sorgen.“, meinte sie bloß und verfolgte Filia und Xellos mit ihren Blicken, bemerkte nicht den prüfenden und wissenden Ausdruck in Gourrys Augen. ~~~~~~~~~~°~~~~~~~~~~ Staunend standen die Freunde auf einem flachen Hügel und starrten über eine große Wiesenlandschaft hinweg auf die kleine Stadt die sich ihnen dort offenbarte. Große Wachtürme ragten hoch in den Himmel hinauf und die Stadtmauer vermittelte einen Eindruck der Stärke. Überall sah man dunkelblaue Flaggen mit einem Sichelmond als Symbol flattern und die patrouillierenden Soldaten auf den Mauern verstärkten bloß den Eindruck der Macht und Uneinnehmbarkeit der Stadt. Lina genoss einen Augenblick die kühle Brise auf ihrer staubverschmutzten und gestressten Haut und schloss die Augen. Wie vorhergesagt kamen sie alle bei Sonnenuntergang an und obwohl sie noch nie in dieser Stadt gewesen war, hätte sie sich noch nie im Traum vorstellen können, dass sie so schön sein würde. Die vielen weißen Rosen die sich über das ganze Gemäuer rankten verstärkten Linas Eindruck und innerlich freute sie sich schon riesig darauf endlich durch diese gigantischen im Sonnenlicht hell schimmernden Tore zu schreiten. Sie griff sich mit der Hand an die Brust und runzelte die Stirn. Die Rothaarige spürte wie ihr Zauber langsam aber sicher nachließ und das hieß, dass sie sich alle beeilen mussten. Es wäre in ihrem Zustand viel zu gefährlich noch länger im Freien zu bleiben. Noch dazu ohne ihre magischen Kräfte. Aus dem Augenwinkel bemerkte wie Gourry an ihre Seite trat und die Landschaft vor sich betrachtete. Lina selbst bewunderte kurze Zeit das rote Licht der untergehenden Sonne, das sich in seinen blauen Augen und in seinem absolut makellosen Profil spiegelte. Doch sie ermahnte sich innerlich und wandte sich in dem Moment ab in dem er zu ihr hinunter blickte. Sie bemerkte nicht seinen traurigen Blick, stattdessen hörte sie seine ruhige Stimme an ihrem Ohr. „Ich denke wir sollten endlich weiter gehen. Es wäre besser die Stadtmauern hinter sich zu haben wenn es dunkel wird.“, meinte er leise und Lina blickte zu ihm hoch, doch er sah sie nicht an und ging voraus. Keiner sah ihren sehnsüchtigen und tieftraurigen Blick. Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter und folgte der großen Gestalt des Schwertkämpfers langsam. Lina spürte wie sie wieder ihre Kraft verlor und gab ihm insgeheim Recht: sie sollten die Stadtmauern schnell hinter sich bringen. Weiter hinten in der Gruppe beobachtete Filia mit Argusaugen Linas Rückenansicht während sie den müden aber wachen Val in den Armen hielt. Neben ihr ging Amelia die sich ebenfalls große Sorgen machte. Ihr kam es komisch vor, dass es Lina von einer Sekunde auf die andere so gut ging. Nicht, dass sie es nicht wünschen würde, doch es war merkwürdig. Sie runzelte die Stirn. Ob vielleicht ein Verschleierungszauber dahinter steckte, fragte sie sich im Geheimen und sah rüber zu Filia. Außerdem, dachte sie, benahm sich die Blonde ebenfalls merkwürdig. Und zwar so als ob sie über Linas Zustand bestens bescheid wissen würde. Sie hatte heute schon öfters bemerkt, dass sich Filia und Xellos ziemlich auffällig verhielten. Vorhin als die Blonde dem verrückten Priester eine geklatscht hatte, hatte Amelia bemerkt, dass sie vorher angeregt miteinander geflüstert hatten. Anfangs dachte sie ja, dass sie sich endlich ihre Gefühle füreinander offenbart hätten. Doch dann hatte sie das als eine Träumerei ihrerseits abgetan und die beiden weiter beobachtet. Und öfter als ihr lieb war hatten sie sich verschwörerische Blicke zugeworfen. Doch die Blicke sprachen nicht von Verliebtheit. Filia merkte man an, dass sie sich sehr große Sorgen machte, mehr als vorher schon. Und auch Xellos ließ die Rothaarige nicht mehr aus den Augen. So als warte er gespannt auf irgendetwas. Auf irgendetwas Großes. Sie schüttelte den Kopf und seufzte lautlos. Nein, sie würde einfach mal abwarten. Mal sehen was sich ergeben würde. Außerdem würde sie gleich heute Abend in der Stadt einen Eilbrief an ihren Vater schicken. Ja, sie sollte sich viel eher darauf konzentrieren. Alles andere würde sich mit der Zeit ergeben. Sie könnte Filia ja dann fragen ob sie etwas wisse. Ja genau! Zelgadis musterte Amelias Gesicht und fragte sich wohl schon zum tausendsten Male woran sie dachte. Selten hatte er sie so angespannt gesehen. Er bemerkte ihre Seitenblicke auf Filia und Xellos und er verstand. Auch er hatte bemerkt, dass sich die beiden merkwürdig verhielten. Nun ja, eher war Filia die auffällige. Xellos benahm sich wie immer. Er wusste, dass die beiden irgendetwas vor ihnen verheimlichten, nur konnte er nicht sagen was es war. Doch er konnte sich schon denken, dass es etwas mit der Rothaarigen Magierin zu tun hat. Sie beschäftigte wohl die Gedanken aller Anwesenden hier und er wusste einfach nicht was dieses merkwürdige Gefühl in ihm drinnen war, das ihn vor ihr warnte. Es war wie ein uralter Instinkt der ihm zurief so schnell wie möglich abzuhauen. Doch warum sollte er weglaufen? Was war die Veränderung der Magierin? Und wieso, in L-samas Namen, benahm sie sich nun in den letzten Stunden so als wäre nie etwas geschehen. Als wäre sie nie seit Wochen als Zombie durch die Gegend gerannt. Oh ja, er hatte mit seinen Sinnen ganz genau spüren können, dass Linas Körper völlig am Ende war. Doch was ihn am meisten erschreckt hatte war, dass auch ihre Reserven an magischer Energie am Ende waren. Misstrauisch linste er zur Rothaarigen rüber, welche die Gruppe durch die Wiesenlandschaft und direkt zur großen Stadt lotste. Das rote Licht der Untergehenden Sonne schien ihr ins Gesicht und sie erschien Zel bloß als Schatten. Er kniff verwirrt die Augen zusammen als er für einen Sekundenbruchteil glaubte um ihren Körper herum einen goldenen Flimmer zu sehen. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Nein, das war wohl bloß eine optische Täuschung aufgrund des Lichtes, dachte er sich. Dennoch blieb eine Frage die er sich stellte und dabei musterte er die Rothaarige. Warum war es ihm nun nicht mehr möglich irgendwelche magischen Impulse von ihr zu spüren? Wieso sagten ihm seine Instinkte, dass Lina momentan nicht in der Lage war zu zaubern? Hatte diese Krankheit sie schon so sehr dahingerafft und ihr magischen Reserven so sehr aufgebraucht? Aber wenn, woran war sie denn nun erkrankt? Er verstand es einfach nicht. Er war erstaunt darüber wie sehr sich ihre Gruppe verändert hatte seitdem Lina nicht mehr dieselbe war und er verstand nicht das merkwürdige Verhalten von Filia und Xellos. Und er verstand auch nicht was Amelia vor ihnen allen verheimlichte, blickte dabei zur Prinzessin die gedankenversunken auf den Boden starrte. Doch das alles war im Moment völlig egal, dachte er als er staunend das große und durchsichtig schimmernde Tor hinaufblickte als sie vor den Stadtmauern zu stehen kamen. Jeder starrte völlig baff das gigantische Gebilde an und betrachtete die fließenden Wellenbewegungen dieses merkwürdigen Tores. Es sah aus als würde es aus einer grotesken Mischung von fließendem Wasser und wirbelndem Rauch bestehen. Zwei Zustände die sich unmöglich in einem verbinden konnten und doch manifestierte sich diese Vorstellung in genau diesem merkwürdigen Gebilde. Und trotz dem es irgendwie durchsichtig schien, verbarg es sehr erfolgreich die Sicht auf das was sich dahinter befand. Xellos trat vor und sein Blick landete auf einem länglichen Marmorschild, welches in die Mauer direkt neben dem merkwürdigen Tor eingelassen wurde und einen Text enthielt. Mit zusammengekniffenen Augen las er laut die alte und verwitterte Inschrift die wohl eine Geschichte zu enthalten schien und die anderen lauschten seiner ruhigen Stimme: „Tagtäglich in der langen Nacht Lagen viele einsame Seelen wach Als wir gen Himmel schauten Wie sich Regen und Wolken darin stauten Wie in Trance spürten wir seine Gegenwart Obwohl er uns hat oft gemahnt Erschien mit klirrender Eiseskälte wieder Und hauchte alles damit nieder Wir lauschten der tanzenden Qual Es blieb uns ja keine andere Wahl Er die Rose sich nahm und damit frönte Es ihm einer jedoch niemals gönnte Entfachte damit rasende Schmerzen Eines großen und liebenden Herzen So blieb ihm keine andere Wahl Sie sich zurückzuholen in grenzenloser Qual Die Rose sich hat verschrieben Leib und Seele damit verloren blieben Begab sich auf eine einsame Reise Sich selbst zu finden auf grausame Weise Entfacht in grenzenloser Wut Versuchte er sie zu finden mit viel Mut Holte sich damit zurück sein einz’ges Begehren Und ließ sich von ihrer Liebe und Güte nähren Die Eiseskälte sich verzog in ein tiefes Loch Lebte mit altem Hasse weiter noch Und ihr werdet wissen wenn er sich entscheidet Nehmt euch in Acht und diesen seinen Ort ihr dann meidet Und wenn das helle Mondeslicht In voller Blüte uns nimmt die Sicht Es sich in uns verbreitert Und unser Antlitz damit erheitert So seid dann auf der Hut Und lasst euch nicht lullen in Hass und Wut Zusammenhalt ist hier was zählt Denn sonst sind eure Tage gezählt So heißen wir euch herzlich willkommen Kommt durch das schimmernd‘ Tor und ihr werdet alles bekommen Beeilt euch schnell, schnell Und schreitet ein in unsere geliebte Stadt Manel!“ Verwirrt lauschten die anderen diesem merkwürdigen Gedicht. Lina las die Inschrift ein weiteres Mal und kam zu dem Schluss, dass es sich wohl um eine sehr alte Geschichte handeln musste. Sie drehte sich dann einige Augenblicke später einfach um und starrte die, von weißen Rosen umrankte, Mauer hinauf zu einigen Wachposten, welche sie die ganze Zeit beobachteten. „Hallo, wir sind müde Reisende und würden einige Zeit gerne hier verbringen. Gewährt uns bitte Einlass.“, rief sie ihnen zu, doch keiner rührte sich oder sagte etwas. Nur einer verschwand und wenige Augenblicke staunten sie nicht schlecht als die Wellen im Tor begannen wild herum zu wirbeln und es langsam durchsichtiger wurde. Dahinter erschien langsam eine Silhouette und langsam erkannten sie den Wachtposten, der sie hinter dem nun durchsichtigen Gebilde misstrauisch beäugte. „Nennt mir eure Namen und euer Anliegen.“ Lina sah ihm fest in die Augen und stellte sie alle vor, inklusive sich selbst und erklärte ihm, dass sie alle Unterschlupf für die Nacht suchten. Der Soldat sah sie eine Weile prüfend an und drehte sich zu einem seiner Kumpels um, der neben ihm an der Wand gelehnt stand, in seiner Hand hielt er eine merkwürdige Metallplatte die zu leuchten schien. Sie sahen wie sie miteinander redeten, doch konnten sie kein einziges Wort verstehen und Lina vermutete, dass das schimmernde Gebilde verhinderte, dass sie dieses Gespräch mitbekamen. Plötzlich drehte sich der Wachtposten zu ihnen um und nickte ihnen dann zu und deutete auf das Tor. „Also gut. Dies, müsst ihr wissen, ist ein Schutzschild, von unseren großen Vorfahren erschaffen. Er durchzieht die ganze Stadt, jeden einzelnen Winkel. Manchmal sieht man den Schild nicht und manchmal schon. Zwar ist es ein einziger Schild, doch alle kleinen Ausläufer haben eine andere Funktion. Dieser hier zum Beispiel soll uns sagen was für Kreaturen durch diese Tore schreiten. Es ist wie ein Detektor der uns sagen kann wer oder was vor uns steht. Und genau dadurch müsst ihr durch.“, meinte er und verschränkte die Arme vor der gepanzerten Brust. Seine dunkelbraunen Augen sahen sie alle schelmisch an und Lina hob bei der Erklärung bloß eine Augenbraue in die Höhe. Sie war wirklich beeindruckt. „Ja aber warum diese großen Schutzmaßnahmen? Das muss doch einen Grund haben, oder?“, fragte sie, da sie sich nicht denken konnte, dass das vielleicht wegen eines Schatzes sein konnte. Es gab hunderte von Städten und sie alle beherbergten große Schätze und nicht eine hatte solch ein ausgeklügeltes Schutzsystem. Was war an dieser Stadt so besonders? Zwar würde Lina diese Stadt zum ersten betreten, dennoch hatte sie sich vorher natürlich erkundigt und nichts Aufsehenerregendes an den Informationen entdeckt. Es schien eine Stadt wie jede andere zu sein. „Das soll euch nicht kümmern. Also entweder ihr geht jetzt durch dieses Tor oder ihr bleibt draußen, sucht es euch aus.“, meinte er und sah sie alle abwartend an. Doch bevor Lina überhaupt etwas tun konnte, trat Xellos schon vor und berührte einfach den Schild. Mit angehaltenem Atem beobachtete Lina den anderen Soldaten der die Metallplatte vor sich hielt und soweit sie es erkannte darauf bunte Zahlen und Buchstaben erschienen. Sie linste rüber zum Priester und bemerkte das kurze und ganz schwache Aufleuchten seines Stabes. Was hatte das zu bedeuten? Doch noch wichtiger war die Frage wie die Soldaten reagieren würden. Sollten sie erfahren, dass ein Dämon vor ihnen stand. Sie würden sie doch bestimmt nicht hineinlassen. Denn kein Mensch war gut auf Dämonen zu sprechen und in dieser Stadt, da war sich Lina sicher, würde man nicht anders handeln. Es überraschte sie also umso mehr, als der Soldat dem Wachtposten zunickte und Xellos durch das Tor ging. Fasziniert beobachteten die Freunde wie er scheinbar mühelos durch den dicken Schild glitt und seine Gestalt für wenige Atemzüge verschwamm, bevor er dann unversehrt auf der anderen Seite auftauchte und sie dann alle schief angrinste. Lina wusste, dass er irgendeinen gemeinen Zaubertrick durchgeführt hatte um dem Schild zu entgehen und um nicht als Dämon enttarnt zu werden. Sie war sich Sicher, sollten sie erfahren was Xellos wahres Wesen war, würde vermutlich die Hölle ausbrechen. Gourry war der nächste der das Tor berührte. Wieder warteten sie einen Moment und Lina hob bloß eine Augenbraue als sie die Überraschung in dem Gesicht des Soldaten sah, der Gourry mit großen Augen anblickte, bevor er nickte. Ruhig schritt der Schwertkämpfer durch das Tor und stand dann neben Xellos und sah sie alle abwartend an. Lina zuckte mit den Schultern, hob langsam ihre Hand und legte sie beinahe schon zärtlich auf den Schild. Sie war überrascht wie fest er war, denn als sie leicht dagegen drückte, gab er keinen Millimeter nach. Abwartend starrte sie rüber zum Soldaten der die leuchtende Metallplatte anstierte, bevor er ihr zunickte. Plötzlich spürte die Rothaarige wie das magische Tor unter der Berührung ihrer Hand nachgab und sie hindurchglitt. Einen Augenblick sah sie nichts als wirbelnde Rauchschwaden um sich herum und sie spürte wie sich eine unbekannte Macht in ihr breit machte und sie bis tief in ihr Innerstes zu berühren schien. Irgendwie empfand sie diese Berührung als sehr angenehm und beruhigend bevor sich alles lichtete und sie sich plötzlich auf der anderen Seite wiederfand. Ihre Augen begegneten denen Gourrys und sie errötete als er ihr frech zuzwinkerte und den Blick dann lächelnd auf das Tor richtete. Sie schnaufte lautlos und drehte sich zu den anderen um und bemerkte wie Filia nun ihre und Vals Hand auf das Tor legten. Und nach einem überraschten Ausruf des Soldaten, der sie als Eine (Ex-)Drachenpriesterin und den Kleinen als einen Uralten Drachen entlarvte, wurde ihr mit Val Einlass gewährt. Die Blonde lächelte Val an der fasziniert das Tor betrachtet hatte. Amelia war die nächste und auch sie durfte problemlos passieren, genauso Sylphiel. Schließlich war Zelgadis der Einzige der noch übrig blieb und legte vorsichtig eine Hand auf das hell schimmernde Tor als befürchte er davor gebissen zu werden. Einige Augenblicke starrten sie rüber zum Soldaten, welcher dann ganz bleich wurde und Zelgadis äußerst misstrauisch anfunkelte. „Du bist nur zu einem Drittel ein Mensch, die beiden anderen Drittel sind Golem und Dämon. Sag, was sind deine Absichten, Mischling!“, spuckte er angewidert aus und die Freunde sahen sich erschrocken an, als dann Lina das Wort an sich riss. Zel selbst blieb die Ruhe in Person und sah den Soldaten emotionslos an. „Wartet einen Moment. Da liegt ein Missverständnis vor. Zel ist ein guter Freund von uns und nur zu Ihrer Information, er war ursprünglich ein Mensch.“, meinte die Rothaarige und die Soldaten sahen sie alle misstrauisch an. „Inwiefern?“, fragte der Wachtposten und Lina seufzte als dann Zel einfach anfing zu sprechen. „Ich wurde vor einigen Jahren in diese Gestalt verwandelt und suche seitdem ein Heilmittel. Ich bin weder eine Gefahr noch habe ich böse Absichten. Wir reisen durch das Land und suchen für einige Zeit Unterschlupf und Hinweise auf eine mögliche Heilung.“, meinte er ruhig und gelassen. Die Soldaten sahen sehr skeptisch aus und es schien nicht als ob sie sich mit solchen Worten einfach abspeisen lassen wollten. Lina wollte ihnen schon deutlich machen, dass von Zel keine Gefahr ausging als Amelia mit hoch erhobenem Kopf und ernstem Gesicht vortrat und den Soldaten das goldene und durch und durch magische Abzeichen der seyruun’schen Königsfamilie unter die Nase hielt – welche sie wirklich nur im Ernstfall benutzte - und ihre Augen begannen wütend zu funkeln. „Ich bin Amelia Will Tesla Seyruun, Prinzessin und Thronerbin der Weißen Stadt. Hiermit bürge ich für meinen Freund und Reisegefährten mit meinem Namen für seine und auch unsere ehrlichen Absichten.“, meinte sie mit fester Stimme und die Freunde bemerkten erstaunt wie die Soldaten sich bei der Erwähnung ihres Namens und ihres Status kreidebleich wurden und sich tief verbeugten. „E-Es tut uns Leid Eure Hoheit. Wir werden Ihren Reisegefährten unverzüglich Einlass gewähren.“, sprach der Wachtposten mit ehrfürchtiger Stimme und nickte dem Soldaten zu. Die Freunde bemerkten wie es Zel nun möglich war einfach durch das Tor zu gleiten. Zufrieden steckte Amelia ihr Abzeichen zurück und nickte allen zu. Zel sah sie mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an, während sich die Soldaten bei ihr entschuldigten. Sie bemerkte nicht seinen Blick und er war auch froh darüber. Da er nicht sagen konnte was sie wohl in seinen Augen sehen würde, vielleicht Dankbarkeit, vielleicht auch etwas anderes. Und solange er sich seiner momentanen Gefühle nicht klar war, sollte sie auch keiner mitbekommen, ganz besonders nicht Amelia. „Wenn Ihr wünscht dann würden wir Euch und Eure Begleiter gerne in den Königspalast geleiten. Ich bin mir Sicher, dass sich unsere Königin über Euren Besuch freuen würde.“, meinte der Wachtposten mit tief verneigtem Kopf und Amelia überlegte eine Weile. „Nimm das Angebot an, das wär doch mal eine tolle Gelegenheit und vielleicht müssen wir dadurch auch nicht lange nach einem Wirtshaus suchen.“, wisperte Lina in Amelias Ohr. Diese sah ihre Freundin merkwürdig an und bemerkte verwundert wie sich unter Linas Augen wieder dunkle Ringe gebildet hatten. Auch ihre Gesichtsfarbe begann wieder blasser zu werden. Kurze Zeit war Amelia verwirrt, bevor sie sich dann wieder der Situation bewusst wurde und sich zu den Soldaten drehte. Sie nickte ihnen zu und der Wachtposten rief sofort einen Untergebenen her und gab ihm den Befehl sofort zum Palast zu laufen und die Gäste anzukündigen. Er selbst und zwei weitere Männer würden sie dann durch die Stadt geleiten. Schnell hatte sich die Gruppe zusammengefunden und folgte den drei Männern durch die belebten Gassen der Stadt. Bewundernd betrachteten sie die vielen alten und prächtigen Gebäude, welche über und über mit den Ranken Millionen von weißer Rosen geschmückt waren. Das unschuldige Weiß gab dabei einen wunderbaren Kontrast du dem warmen Rot der Backsteine und die weiblichen Mitglieder der Gruppe waren hin und weg. Unbewusst klammerte sich die Schwarzhaarige Priesterin dabei an Gourrys muskulösen Arm und bestaunte diese umwerfende Pracht. „Diese Stadt ist ja so unglaublich romantisch.“, schwärmte sie, doch Gourry nickte bloß zustimmend als sein Blick zu Lina glitt und er bemerkte, wie sie schnell den Kopf wegdrehte, ihre Schritte beschleunigte und hinter den Soldaten ging. Vielleicht hatte er es sich auch nur eingebildet, doch er glaubte kurze Zeit in ihren unendlich erschöpften Augen so etwas wie Resignation gesehen zu haben. Doch eines bereitete ihm Kopfzerbrechen. Er hatte nämlich genau gesehen wie blass Lina mit einem mal geworden war seitdem sie in der Stadt waren und er hoffte bloß, dass es ihr nicht wieder schlechter ging wo es heute mit ihrer Gesundheit offensichtlich vorangegangen war. Lina bemühte sich um einen gleichmäßigen Schritt und versuchte auch dieses Tempo zu halten, auch wenn sie spürte, dass sie wieder drohte umzukippen. Denn sie spürte wie ihr schwarzmagischer Zauber wieder nachließ und das in rasendem Tempo. Fühlte sie sich vor wenigen Augenblicken noch wie das blühende Leben so hatte sie nun das Gefühl als würde sich die Erde unter ihr so schnell drehen als wollte sie sich aus ihrer Achse sprengen. Sie hatte mit einem Schlag rasende Kopfschmerzen und einen Herzschlag später spürte sie als hätte man ihre Gliedmaßen mit Blei ausgefüllt. Sie spürte wie alles Blut aus ihrem Gesicht wich, doch eines freute sie mehr als alles andere an dem Ganzen. Sie spürte wie ihre Magie wieder begann durch ihre Venen zu pumpen und es war ein Gefühl welches sie gegen nichts auf dieser Welt eintauschen wollte. Sie liebte ihre ureigene Magie und sie hatte sich in den Stunden davor so schutzlos und ausgeliefert und so schrecklich überflüssig gefühlt und dieses Gefühl hatte ihr schwer zu schaffen gemacht. Dennoch hatte sie sich nix anmerken lassen. Doch nun würde es viel schwerer werden ihren Freunden etwas vorzumachen und sie hoffte ihnen heute Abend so schnell wie möglich aus dem Weg gehen zu können. Sie wollte nicht wieder diese mitleidigen und Besorgten Blicke sehen. Ganz besonders nicht aus treuen und absolut faszinierenden Himmelblauen Augen. Durch ihre eigenen zurückgekehrten Probleme abgelenkt, hatte sie keine Augen für die überwältigende Schönheit von Manel, jedoch drehte sie sich kurz um als sie Sylphiels Ausruf hörte und in dem Augenblick gefror ihr das Blut in den Adern als sie die Schwarzhaarige am Arm von Gourry erblickte. Das Gefühl absoluter Hilflosigkeit raste wie ein Orkan durch ihren Körper und zwängte ihr die Tränen in ihre Augen die Lina zwanghaft versuchte wegzublinzeln. Sie kam nicht umhin das harmonische und wunderschöne Bild der beiden zu bewundern. Ihre absolute Perfektion raubte ihr für einen Moment den Atem und Lina musste mit einem brennenden Schmerz in ihrem Herzen feststellen wie unglaublich gut das Pärchen vor ihr doch war, sie unzählige Blicke vorbeilaufender Passanten auf sich zogen. Wie absolut umwerfend sie gemeinsam aussahen und da wurde ihr wirklich bewusst, dass ihr nichts anderes übrig blieb als Gourry tatsächlich für immer und unwiderruflich Sylphiel zu überlassen. Es war wie ein Zwang in ihrem Inneren. Ganz egal wie sehr sie sich auch nach dem Blonden verzehrte und egal wie sehr ihr Herz und ihr Innerstes sich bei diesem Anblick auch verkrampften, sie wusste, dass es die richtige Entscheidung war. Auch wenn ihr Herz sie dabei anschrie es sich zu überlegen. Doch diese absolute Perfektion und Harmonie zu sehen, brach ihr irgendwie das Herz. Und ihr war es lieber, dass sie allein zugrunde ging als, dass sie Gourry mitzog. Es war besser wenigstens ihn glücklich zu sehen als sie beide ins Unglück zu stürzen. Denn, dass er mit ihr selbst unglücklich werden würde, darüber war sich Lina ganz sicher. In dem Moment spürte sie wie sich Resignation wie eine langsame und träge Welle in ihr ausbreitete, ihr die Chance gab sich umzuentscheiden. Doch sie tat es nicht und die Resignation erreichte auch langsam ihr Herz und ihren Verstand und Lina gab den Blonden Schwertkämpfer vollends auf. Ganz egal was nun auf sie zukommen würde, sie würde ihn von nun an für immer aus ihrem Herzen verbannen und das war auch gut so. Schnell drehte sie sich um als Gourrys Blick den ihren traf und sie hoffte bloß, dass er keine Fragen stellen und ganz besonders nicht zu ihr kommen würde. Doch es passierte nichts und Lina schleppte sich vollends am Ende hinter den Soldaten her, welche einen großen und mächtigen Palast ansteuerten. Dass sie dabei von einem dunklen und zwei unterschiedlich blauen Augenpaaren beobachtet wurde, bemerkte sie in ihrer Verzweiflung nicht. Hoch in den leuchtend roten Himmel ragte der Perlweiße Palast und seine gewaltigen Türme und den Freunden fiel das merkwürdig hellblaue Schimmern der weißen Wände auf. Die Soldaten schienen die Blicke zu bemerken. „Das ist der Schutzschild der Stadt, er beschützt auch den Palast. Da drinnen werdet ihr auch durch einen Schild geprüft werden bevor ihr dann zur Königin dürft.“, erklärte der Soldat resolut und die Freunde nickten. Stumm schritten sie alle die breiten Marmortreppen hinauf und die meisten Frauen der Gruppe betrachteten verträumt die vielen weißen Rosen die sich um das Geländer schlängelten und seufzten bei dem Anblick. Sie schritten durch ein riesiges goldenes und offen stehendes Tor. Anscheinend wurden sie schon erwartet, dachte sich Lina und sie blieben drinnen stehen. Vor ihnen erstreckte sich ein langer Gang mit perlmuttweißem und spiegelglattem Marmorboden und Säulen an den Wänden, die goldene Wandkerzenhalter versteckten, dessen dämmriges Licht den Raum warm durchflutete. Einer der Soldaten deutete ihnen weiter zu gehen und nun wussten die Freunde durch was für eine Prüfung sie mussten, denn vor sich sahen sie mit großen Augen wie sich von der gebogenen und marineblauen hohen Decke ein blau schimmernder Wasserfall in den Gang ergoss und anstatt alles zu überfluten, kräuselten sich die angeblichen Wassermassen auf dem marmornen Boden zu dicken Rauchschwaden, welche sich nach wenigen Zentimetern, die sie sich in die Luft hinauf bauschten, einfach auflösten. Doch anders als die gewöhnlichen Wasserfälle, verursachte dieser hier keinen einzigen Mucks. „Das müsst ihr hindurch. Dieser Wasserfall ist eine Art Neutralisator. Er löst alle möglichen Zauber auf die auf jemandem liegen. Damit meine ich Verschleierungszauber und auch temporäre Verwandlungszauber und anderes. Wenn ihr hindurch tretet dann landet ihr direkt im Thronsaal, wo euch unsere Königin erwartet“, erklärte der Wachtposten und sah sie alle an. Lina trat einen Schritt nach vorne und nickte. „Ist gut. Ich gehe durch.“, meinte sie entschlossen und mit grimmigem Gesicht. Der Soldat trat einen Schritt zur Seite und fasziniert beobachteten die Freunde wie die Rothaarige scheinbar mühelos durch den tosenden Wasserfall schritt und dahinter verschwand. Als danach nix passierte schritt jeder von ihnen einzeln hindurch und sie ließen die Wachtposten zurück. Auf der anderen Seite offenbarte sich eine gewaltige Halle mit einem kristallenen Kuppeldach, marmorweißen Wänden und Säulen und einem spiegelglatten Boden. Die Wände waren allesamt verziert mit diversen selbstgemalten, spektakulären und naturgetreuen Bildern, welche so aussahen als wären sie tatsächlich echt, wofür wohl ein Zauber verantwortlich zu sein schien. Auf einer Wand sah man die Tiefen eines undurchdringlichen Urwaldes – man hörte dabei sogar die Geräusche des Urwaldes und kurz glaubte Lina einen großen Schmetterling durch das Bild huschen zu sehen -, auf der anderen die Weiten des Ozeanes in denen fröhlich bunte Fische schwammen, auf einer weiteren dann eine schneebedeckte Landschaft in dessen kalter Luft einige Adler herumflatterten und auf der anderen unter einer grellen Sonne die meterhohen Dünen der Wüste, welche langsam durch den heißtrockenen Wind fortgetragen wurden. Völlig verzaubert von diesem Anblick starrten die Freunde den Thronsaal ehrfürchtig an, bevor ihr Blick nach vorne glitt, wo auf einem erhobenen Podest auf einem samtbezogenen Thron eine wunderschöne Blonde Frau saß und sie alle lächelnd und neugierig musterte. Mit ruhigen Schritten trat Amelia als erste vor und machte einen tiefen Knicks vor der Königin und sah dann hoch in ihre strahlenden blauen Augen. „Majestät, darf ich mich vorstellen: Ich bin Prinzessin Amelia Will Tesla Seyruun und dies sind meine Reisegefährten.“, stellte sie sich vor und deutete auf die Gruppe hinter sich und begann jeden von ihnen einzeln und mit vollem Namen vorzustellen – natürlich verriet sie nicht, dass es sich bei Xellos um einen Dämon handelte. Die Freunde wussten es besser als sie nun zu unterbrechen und überließen der Prinzessin das Reden. Als sie alle vorgestellt hatte, nickte die Königin und lächelte. „Es freut mich Euch alle kennenzulernen. Mein Name lautet Sulima van Manel.“, stellte sie sich vor, erhob sich und deutete eine Verbeugung an, bevor sie ihre Röcke raffte und langsam die zwei Stufen des Podestes hinunterstieg und zur Prinzessin schritt. Vor ihr blieb sie stehen und lächelte. „Mir wurde gesagt, dass Ihr euch auf der Durchreise befindet, auf der Suche nach einer Heilung eines Eurer Reisegefährten, nicht wahr?“, fragte sie. Amelia nickte und deutete auf Zel, welcher peinlich berührt versuchte sich unter seiner Kapuze zu verstecken. Doch die Königin lächelte ihn freundlich an und ging zu ihm rüber und musterte ihn eine Weile. „Es freut mich auch Euch kennenzulernen Mister Greywords. Ich würde mich freuen Euch alle für eine Weile als meine Gäste begrüßen zu dürfen und wenn es Euch hilft dann werde ich Euch natürlich auch die königliche Bibliothek zur Verfügung stellen. Vielleicht lässt sich da eine Lösung für Euer kleines Malheur finden. Ich werde Euch dann einen Diener zur Seite stellen um Euch behilflich zu sein.“, erklärte sie und Zel nickte ihr steif zu. Doch die Königin ließ sich nicht beirren und betrachtete nun jeden von ihnen ruhig – kurze Zeit blieb ihr Augenmerk auf einer äußerst blassen und erschöpften Lina hängen, welche dauernd auf ihre nicht sichtbar zitternden Füße starrte - und klatschte dann lächelnd in die Hände. „Nun gut. Da Ihr alle sicherlich erschöpft seid, wird euch Miranda hier zu Euren Zimmern geleiten. Dort findet Ihr dann auch Gelegenheit Euch zu Baden. Das Abendessen wird Euch dann im Zimmer serviert, da es sehr spät ist.“, während sie erklärte deutete sie mit einer Hand nach Links, wo überraschenderweise und lautlos eine Dienerin erschienen war, welche sich vor allen verbeugte. „Solltet Ihr irgendetwas benötigen, dann sag Miranda bescheid. Ich wünsche Euch allen eine erholsame Nacht. Morgen Früh beim Frühstück können wir dann alles weitere besprechen.“, endete sie und die Freunde bedankten sich herzlich bei ihr – wobei sich Amelia vor ihr verbeugte und Lina, Zel und Xellos eher still blieben und nichts taten. Damit hörten sie auf die ruhige Stimme Mirandas ihr zu folgen, wünschten der Königin eine Gute Nacht und trotteten hinter der Dienerin durch einen langen Korridor hinterher, der von mehreren Kerzenleuchtern erhellt wurde. Lange Zeit sagte keiner etwas bis sie dann nach Rechts abbogen und sich vor ihnen ein weiterer aber wesentlich breiterer Korridor erstreckte in dem sich mehrere Türen befanden, alle mit einem gebührendem Abstand. An der ersten Tür rechts blieb Miranda stehen und drehte sich zu Amelia. Sie öffnete die Tür und verbeugte sich vor der Prinzessin. „Dies ist Euer Gemach Prinzessin. Bitte macht es Euch gemütlich. In Kürze wird dann eine weitere Dienerin kommen um Euch bei Eurem Bad behilflich zu sein.“, meinte sie ruhig und Amelia nickte. „Gute Nacht euch allen.“, wünschte sie allen und verschwand. Dieselbe Prozedur vollführte sie auch bei Zel, Sylphiel, Filia und Val und bei Xellos. Schließlich blieben nur noch Lina und Gourry übrig und Lina ahnte, dass ihr und sein Zimmer sich genau gegenüber befanden als Miranda stehen blieb und auf die Türen Rechts und Links zeigte. Sie führte Gourry links in sein Zimmer, welcher Lina tief in die Augen blickte, wobei sie schnell weg sah - und ihr dann leise eine Gute Nacht wünschte und verschwand, bevor Miranda die Tür gegenüber öffnete und Lina eintrat. Der Raum war gigantisch, das war ihr erster Gedanke, als Miranda dann ihre Gedanken unterbrach und meinte, dass auch bei ihr eine Dienerin kommen würde um ihr beim Baden zu helfen, doch Lina lehnte ab. „Ich würde gerne morgen Früh ein Bad nehmen, wenn es in Ordnung ist.“, fragte sie schüchtern und Miranda lächelte sie an und nickte. Auch das Abendessen lehnte Lina ab und Miranda verabschiedete sich von ihr und schloss die Tür hinter sich. Lange Zeit stand Lina einfach mittig im Raum und betrachtete ihn. Das große Himmelbett war der Mittelpunk t des Raumes und zog den Blick auf sich. Seine weißen seidenen Vorhänge bauschten sich in der Brise, die durch die offene Balkontür hineinwehte. Langsam schritt Lina durch den Raum und betrachtete alles mit großen Augen. Trotz ihrer Müdigkeit sog sie jede Einzelheit in sich auf und stellte fest, dass es ihr hier unheimlich gut gefiel. Rechts entdeckte sie eine gemütliche Sitzecke vor einem erloschenen und kalten marmornen Kamin und links hinter einer reich verzierten Papierwand entdeckte sie eine große Badewanne aus Porzellan und mit goldenen Verzierungen und kurz bedauerte sie es sich nicht für das Bad entschieden zu haben. Doch sie vergaß es einfach und ging auf das Bett zu und begann sich umzuziehen. Die Handschuhe legte sie einfach auf den samtbezogenen Sessel neben dem Nachtkästchen, genauso ihre restlichen Klamotten und nur noch in Unterwäsche hob sie das weiße und auf dem Bett bereitgelegte Nachthemd hoch und betrachtete es eine Weile, bevor sie es sich überzog und daran schnupperte. Es roch so unglaublich nach einer wundervollen Frühlingswiese und kurze Zeit schloss Lina völlig erschöpft die Augen. Mit höllischen Kopfschmerzen, wegen denen sie kaum noch einen Gedanken fassen konnte, krabbelte sie ins riesige Bett und deckte sich mit den seidenen Laken zu. Unbewusst bemerkte sie wie sich die Beleuchtung im Zimmer wie von selbst dämmte und nur noch das Licht des zunehmenden Mondes durch die Balkontür leuchtete und der Wind die weißen Vorhänge aufbauschte. Doch Lina bekam kaum noch etwas davon mit und schloss völlig am Ende ihrer Kräfte die Augen und driftete augenblicklich in einen tiefen und traumlosen Schlaf. Das letzte woran sie dachte waren Himmelblaue faszinierende Augen, welche sie anlächelten und pure Verzweiflung die sie dabei überrannte bei dem Gedanken, dass es für sie nun kein Zurück mehr gab. But it's too late to turn back now It's too loud to hear the sound I'm so lost, I can not breathe out It's too late to turn back now tbc. ~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~ Ta-daa und ich hoffe ihr hattet alle einen guten Rutsch! Das zweite Kapitel von FATUM ist frisch nach Neujahr komplettiert. Es ist länger geworden als geplant und daher muss ich mich entschuldigen wenn die Szene in dem Palast zu schnell verlief. Aber das war unwichtig, die wichtigen Gespräche kommen erst im nächsten Kapitel und ich wollte das hier schnell hinter mich bringen – hoffe doch ihr verzeiht mir ^^ Wie auch immer. Ich hab mir bei dem Gedicht in diesem Kapitel anfangs leider etwas schwer getan und wusste nicht wie ich eine ganze Geschichte in ein Gedicht verpacken soll. Es ist länger geworden als ich es eigentlich haben wollte, aber ganz in Ordnung geworden finde ich und was diese ganze Geschichte zu bedeuten hat, werdet ihr dann im nächsten Kapitel erfahren. Da erzählt ihnen Königin Sulima van Manel eine ganz besondere Geschichte – der Name der Königin ist mir ganz spontan eingefallen, hoffe der Name gefällt euch. Außerdem werden die Freunde – und auch meine lieben Leser ^^ - in den nächsten Kapiteln erfahren was es mit Linas Situation auf sich hat und wieso sie so völlig am Ende ist. Und keine Sorge: es wird nichts desto trotz eine Lina&Gourry-FF, nur so am Rande erwähnt – falls irgendwelche Spekulationen begonnen haben in Unwesen zu treiben^^. Dennoch werde ich beide so eine Weile schmoren lassen *teuflisch grins* hehe! Eure DarkAngel-Zellas *knutscha* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)