Slytherin bewahren ihre Geheimnisse von Alabriss ================================================================================ Kapitel 31: ------------ Das Gelächter folgte den beiden jungen Männern die große Treppe hinauf und sie erröteten beide, nicht in der Lage, einander anzusehen. Als sie sich im oberen Stockwerk dem Ende des Ganges näherten, wurde Draco immer langsamer und langsamer, bis sie sich kaum mehr von der Stelle bewegten. Harry zog fragend die Augenbrauen zusammen und sah seinen Freund forschend an. Ihm fiel wieder ein, wie merkwürdig dieser auf den Gedanken reagiert hatte, dass Harry sein Zimmer sehen würde. „Alles in Ordnung, Schatz?“ fragte er vorsichtig. „Wir müssen nicht in dein Zimmer gehen, wenn es dir unangenehm ist. Wir können auch unten mit deinen Eltern im Salon sitzen, das macht mir nichts aus. Ich mag deine Eltern.“ „Ja? Du magst sie?“ Draco lächelte, kurzzeitig von seinen Sorgen abgelenkt. „Sie mögen dich auch sehr.“ „Sie sind sehr nett. Und die Erdbeersüßigkeiten sind einfach toll.“ „Ja, meine Mutter backt und kocht sehr gern, wenn sie Zeit hat. Aber sie hat häufig mit Charityevents und solchen Dingen zu tun, deswegen kommt sie nicht so oft dazu, wie sie möchte. Aber sie freut sich schon so lange darauf, für dich zu backen, sie sammelt wirklich schon lange alle möglichen Rezepte mit Erdbeeren.“ Harry lachte leise. Es fühlte sich irgendwie gut an, das es jetzt noch mehr Menschen gab, die ihn mochten und ihn verwöhnen wollten, so wie es bisher nur die Weasleys für ihn getan hatten. Der Gedanke an die Weasleys sandte einen Stich durch sein Herz. Schnell schob er die Gedanken an Ron von sich und konzentrierte sich wieder auf Draco, der mit einem merkwürdig starren Blick seine Zimmertür fixierte, als wolle er was immer dahinter war, hypnotisieren. „Okay“, sagte er mit fester Stimme. „Alles klar! Was, bei Merlin, ist los?“ „Komm einfach herein, dann siehst du es. Ich habe echt keine Ahnung, wie ich das in Worte fassen könnte!“ Draco öffnete in einer schnellen, brüsken Bewegung die Tür und schubste Harry beinahe hinein. Harry stolperte einige Schritte vorwärts und erstarrte dann. Er blieb mitten in der Bewegung stecken und seine Augen rasten hin und her, versuchten alles auf einmal aufzunehmen. Er ging einen Schritt, blieb wieder stehen, starrte mit offenem Mund. Nach einer Weile peinlich berührtem Schweigen, räusperte sich Draco schließlich und suchte verzweifelt nach irgendetwas, was er sagen konnte. Leider fiel ihm nicht wirklich etwas ein. Absolut überhaupt nichts! Also blieb er einfach stehen wo er war und beobachtete wie Harry sich in seinem Zimmer umsah, die Augen weit aufgerissen. Wenn er gewusst hätte, dass Harry in sein Zimmer kommen würde, dann hätte er seinen Eltern im Vorfeld geeult, damit sie es etwas umräumten, aber nun war es zu spät. Harry sah es, wie es war. Er sah wohl zuallererst das Bild über Dracos großem Bett. Seine Eltern hatten es für ihn in Auftrag gegeben und ihm zum 16. Geburtstag geschenkt. Es zeigte eine Szene aus einem Quidditchspiel, Colin Creevey hatte es damals geschossen, mit einer Muggelkamera und Mrs. Malfoy hat es ihm mit ihrem unnachahmlichen Charme abgeluchst. Es zeigte im Vordergrund Draco, allerdings nur von hinten, er sah nach oben und direkt über ihm, auf seinem Besen nach unten gebeugt, war Harry. Es sah es, als würden sie in der Luft tanzen, aufeinander fixiert, auch wenn sie in diesem Moment wohl nur den Schnatz im Visier hatten. Es war ein Bild voller Kraft und Dynamik und wohl das einzige von ihnen beiden zusammen. Er wusste noch genau, wie begeistert er gewesen war, als seine Eltern es ihm überreicht hatten. Neben dem Bett stand eine schmale Glasvitrine. Vielleicht hatte er Glück und Harry erkannt nicht alles, was sich darin befand. Zum Beispiel den Schlips von Madame Malkins, den er an dem Tag gekauft hatte, als er Harry zum ersten Mal gesehen hatte. Oder den Schal in Gryffindorfarben, den Harry im zweiten Schuljahr im Wald verloren hatte. Er erkannte wahrscheinlich die „Potter-stinkt“ Buttons, wusste aber sicher nicht, warum Draco seine Karten für die Quidditchweltmeisterschaft in der Vitrine ausstellte. Das geschah nämlich nicht, weil er so stolz darauf war, dort gewesen zu sein, sondern weil er Harry dort getroffen hatte. Dies war sein Harry-Gedenkschrank und er hatte eigentlich gehofft, dass Harry diese Peinlichkeit nie zu Gesicht bekommen würde. Unsicher krampfte er seine Finger ineinander und beobachtete Harry. Dieser wanderte nun doch ins Zimmer und ließ seine Hand vorsichtig über die Statur einer weißen Eule gleiten, die auf dem Schreibtisch stand. Er lehnte sich gegen den Schreibtisch und sah fragend zu Draco hinüber, die Augenbrauen erhoben und ein amüsiertes Funkeln in den Augen. „Ich erkenne die meisten Dinge“, meinte er dann. „Aber was ist das?“ Er hob einen kleinen schwarzen Gegenstand auf, der in einer kleinen Schale auf dem Schreibtisch gelegen hatte. Draco wurde rot und wand sich vor Verlegenheit. Er murmelte etwas, aber Harry konnte es kaum verstehen, so leise war es. „Wie bitte?“ „Ich sagte, das ist ein Knopf deiner Uniform aus dem dritten Schuljahr, okay?“ Harry blieb an den Schreibtisch gelehnt stehen, bis Draco nicht mehr konnte und den Kopf hob, um zu sehen, was los war. Würde Harry ihn auslachen? Es sah auf, ihre Blicke trafen sich und Wärme durchflutete ihn, als Harry ihn liebevoll anlächelte. „Warum war dir das peinlich, Draco?“ fragte er. „Da ist wirklich nichts Schlimmes dran! Es ist vielleicht ein ganz kleines bisschen obsessiv, aber ich finde es sehr süß!“ „Wirklich? Findest du nicht, ich benehme mich wie ein verrückter Stalker?“ Lachen erfüllte seinen Kopf, als Harry ihre geheime Verbindung nutzte, um ihm zu antworten. „Nein, Draco, das finde ich überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, ich finde es sehr süß und es beweist mir nur noch einmal, dass du schon lange etwas für mich empfindest, auch wenn wir so lange so tun mussten als würden wir uns hassen.“ „Du hast mich also nicht gehasst? „Nein, natürlich nicht. Ich wollte dir einige Male wirklich richtig heftig wehtun, aber ich habe dich nie gehasst. Und jetzt tue ich es erst recht nicht.“ „Was fühlst du denn jetzt?“ Harry streckte die Hände in einer bittenden Geste aus und Draco folgte sofort, trat zu ihm und schmiegte ihre Körper aneinander. Er hauchte einen Kuss auf Harrys Lippen und streichelte sanft über seine Wangen. „Das weißt du nicht?“ flüsterte Harry, die Finger um Dracos Oberarme geschlungen. „Sag es mir.“ „Ich liebe dich, Draco Malfoy. Es ist etwas überraschend gekommen und ziemlich schnell, aber ich liebe dich. Sehr.“ Draco stand einen Moment lang vollkommen still und Harry wollte sich schon von ihm lösen, um ihn ansehen zu können, als er dann doch noch antwortete. „Das ist heute der glücklichste Tag in meinem Leben, Harry. Ich liebe dich auch, Schatz. Ich liebe dich schon so lange. Ich kann es kaum glauben, dass wir jetzt endlich zusammen sein können.“ Er streichelte über Harrys Arme, wie immer, wenn er ihn berührte, vollkommen fassungslos, dass er es durfte. So viele Jahre lang hatte er hierauf gewartet. Zuerst war es ihm gar nicht bewusst, erst als Harry ihm mit einem Daumen über die Wange fuhr, merkte er, dass ihm Tränen hinab liefen. „Himmel, jetzt werde ich auch noch sentimental“, krächzte er hervor und versuchte sein Gesicht in Harrys Schulter zu verstecken. „Wir erklären uns unsere Liebe und ich weine los. Tut mir leid, Schatz.“ Er hob Harrys Gesicht und küsste ihn zärtlich. Harry öffnete die Beine, so das Draco dazwischentreten konnte und ihr Kuss vertiefte sich. Bisher hatten sie, immer in Snapes Gemächern oder in der nur vermeintlichen Privatheit von dunklen Schulgängen, sich immer nur kurz küssen können. Nun waren sie zum ersten Mal ganz allein und vollkommen ungestört. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)