Flyff - The Story! von abgemeldet (From Zero to Hero) ================================================================================ Kapitel 5: Ehrentitel --------------------- Fast eine Woche war inzwischen wieder vergangen. Und irgendwie wurde uns allen etwas langweilig. Das ständige Trainieren nervte auch langsam. Erlebt hatten wir kaum etwas in der Zeit. Am liebsten faulenzten wir und schlugen uns von Kyokos und Julines Geld den Bauch voll. Kiroya, Chrissli und mir war es ja egal ob wir zunehmen würden. Die beiden Ringmaster dagegen wollten immer auf ihre Figur achten. Heute war ein regnerischer aber warmer Tag und wir drei saßen unter einem Baum in der Nähe von Flaris. Die Ringmaster waren shoppen. „Wann war nochmal dieses Event, von dem die beiden Tussis sprachen?“ fragte Chrissli, die kurz danach seufzte und sich an den Baum zurück lehnte. „Ich glaub übermorgen oder so.“ „Gut.. Bis dahin werd ich kein Finger rühren.“ Mir fiel auf dass Kiroya seit dem Vorfall im Ivillines Dungeon sehr zurückhaltend und still war. Sie redete kaum mit uns. Eigentlich nur mit Tiggah oder Chrissli. Inzwischen konnten wir in Darkon trainieren gehen. Hier gab es viele Maschinen. Die, gegen die wir zur Zeit kämpften nannten sich „Steamwalker“. Aber es wurde zu eintönig. Ich konnte es zwar kaum erwarten Jester zu werden, aber ich hatte einfach nicht die Motivation weiter zu kämpfen. Es regnete auch ziemlich oft die letzten Tage. Da saß ich am liebsten im Trockenen. Anders als zwei gewisse Damen die auf der Rückkehr ihres Shoppingtrips waren. „Hey ihr Faulpelze! So werdet ihr doch nie groß und stark! Ihr zieht euch nur gegenseitig runter! Auf trainieren!“ „Ach lass uns in Ruhe Kyoko. Wir haben keine Lust. Vor allem net bei dem Wetter.“ meckerte Chrissli zurück. Juline breitete sich eine Decke auf dem Boden aus, damit sie nicht auf der Erde sitzt und ihre Hose versaut. Kyoko rückte auf einmal Kiroya auf die Pelle. „Hey Kleine! Du bist viel zu still. Total langweilig. Nie redest du irgendwas, es sei denn es betrifft Patience. Was soll das?“ Kiro wurde nur leicht rot und zog die Knie zu sich hin. Sie antwortete sonst nicht. Chrissli guckte sich das mit Unbehagen an. „Lass sie doch wenn sie net will. Sie hat scheinbar genug Niveau um sich net mit dir abzugeben.“ dabei lachte sie hämisch. Ja, das war Chrissli. Sie konnte die beiden Ringmaster einfach nicht ab. „Aber is doch wahr! So jemand brauchen wir doch gar net in unsrer Gruppe. Die bringt doch nichts.“ „Juline! Das reicht.“ mischte ich mich ein. Kiro hatte schon fast Tränen in den Augen. Tiggah guckte auch aggressiv von unten herauf. Gleich gibt’s Tote Ringmaster. Es wurde still um uns fünf. Niemand hatte grade noch was dazu zu sagen. Ich wollte die Stille unterbrechen. „Lasst in die Stadt gehen! Dort is bestimmt wieder was lustiges los.“ „Hmm... Okay. Wir kommen zwar grad von da, aber besser als hier rum zu hocken mit stinkenden Katzen.“ Tiggah fühlte sich angesprochen und knurrte sie an, was ziemlich laut klang bei dem riesen Vieh. Wir liefen im Regen weiter nach Flaris, wo eine Horde Leute zusammen stand. Alles Ringmaster scheinbar, denn sie hatten einen Stick in der Hand. „Hui, Kollegen!“ sagte Juline und sprang auf die ganzen Ringmaster zu. Kyoko folgte ihr schnell. Wir drei Anderen folgten nur langsam. Interessant wurde es jedoch trotzdem. „Was is hier los?“ fragte Kyoko. „Es is seit heute verboten den Prevention Buff zu oft hintereinander zu nutzen.“ „Und?“ „UND!?!? Was bist du denn für ein Ringmaster wenn du nicht weißt was von dem Buff abhängig is?“ „Ich!? Ich bin Kyos Sklavin.“ hauchte Juline und sprang an meinen Hals, was mir ziemlich peinlich war. „Schonmal was Emanzipation gehört!? Heut zu Tage sind die Ringmaster keine Sklaven mehr! Du solltest dich was schämen, Acro!“ meckerte mich einer der Ringmaster an. Ich ging ein paar Schritte zurück: „Moment mal! Wenn sie es doch will.. Ich hab es ihr nicht befohlen.“ Auch Kyoko kam gesprungen und hängte sich an meinen Arm. Nun sah es noch dämlicher aus. Die Ringmaster hatten auch kein Verständnis dafür. „Man sollte ihn anzeigen wegen Sklaverei!“ „Ja!“ „Ey! Ihr eingebildeten Stick-Typen! Es reicht jetzt! Denkt ihr wir haben solche Nervensägen freiwillig an der Backe!? Könnt sie ja behalten.“ mischte Chrissli sich ein und riss die beiden Ringmaster von mir weg. Mit voller Wucht schubste sie Kyoko und Juline zu ihren Kollegen. „Wollt ihr beiden nicht bei uns bleiben, Ladys?“ „Nein! Wir wollen bei Kyo bleiben. Denn irgendwann verlässt er diese hässliche rothaarige Kuh und dann nimmt er uns.“ „Ihr habt es echt nötig.“ „Jaaa!“ jubelten die Beiden und sprangen wieder um mich rum. Ich verstand sie echt net. Als ob ich mich von Chrissli trennen würde schon gar nicht für eine von den beiden. Die Ringmaster-Gruppe stritt weiter über ihren „verlorenen“ Buff und regte sich tierisch auf weil sie nun scheinbar nicht mehr richtig trainieren könnten. Nun wären sie praktisch dazu gezwungen wieder „Sklaven“ zu werden. Oh Mann. Juline und Kyoko schienen damit jedoch bestens klar zu kommen. „Gehen wir nach Darkon? Ich glaube trainieren is dann doch besser bei den ganzen Leuten die hier nur Müll reden.“ meckerte Chrissli, die die Hände in ihre Hüfte stemmte. Wir stimmten zu. Aber erst müssten wir unsren Vorrat an Blinkwings wieder auffüllen. Schnell waren wir in Ost-Flaris angekommen. Der Anblick der uns dort geboten wurde war jedoch das Krasseste was ich jemals gesehen hatte. Dort stand ein junger Kerl, der mindestens Zweihundert Eier um sich springen hatte. Die ganze Ost-Stadt war davon gefüllt – und er mittendrin. Wir kämpften uns durch das Gewusel und versuchten keines der Eier kaputt zu machen. Naja – Zumindest ein Teil von uns. Juline trat sich einfach den Weg frei. „HAU AB! GEH MIR AUS DEM WEG DU EKELHAFTES EI!“ schrie sie und trat das Ei mit einem kräftigen Tritt weg. Sein Besitzer sah das sofort und kam wütend zu uns gerannt. „HEEEY!! DAS KANNST DU DOCH NICHT MACHEN!! DAS IST EIN LEBEWESEN! DU HAST ES KAPUTT GEMACHT!“ wütete er und packte unsren Rotschopf am Kragen. Da war sie aber selbst Schuld. Kyoko versuchte dazwischen zu gehen. Jedoch ohne Erfolg. „Was machst du hier eigentlich?“ fragte Chrissli und lenkte vom Thema ab. Er ließ endlich locker und warf einen wachsamen Blick über die vielen Eier. „Ich kümmer mich um diese armen verlassenen Eier, die keiner mehr will. Zudem möchte ich den Titel „Meisterzüchter“ bekommen.“ „Meisterzüchter?“ fragte ich interessiert. Tiggah schnupperte an einem der Eier und leckte es ab. In dem Moment platze ein Stück der Schale ab und eine kleine Tigerschnauze erblickte diese Welt. Hier schlüpfen Tiere also aus Eiern? „Oh mein Gott!! Tiggah! Du bist Mama geworden!!! Soll ich deinem Baby Patience buffen!?“ platze es aus Kiroya heraus. Wir alle schauten sie erstaunt an. Das erste was sie zu sagen hatte.. Und dann so was. Selbst Tiggah fand keinen Ausdruck dafür. Der junge Kerl räusperte sich: „Meisterzüchter wird man wenn man viele Eier ausbrütet. Übermorgen findet der Wettbewerb zu den Ehrentiteln statt. Da mag ich mit den Kleinen teilnehmen.“ „Wooow! Da wünsch ich dir viel Erfolg.“ sagte Kiro mit leuchtenden Augen. Juline zog nur beide Augenbrauen hoch: „Meisterzüchter.. Wie sinnlos. Man hat nur Mühe und Arbeit mit den Viechern.“ „Du bist so herzlos.“ protestierte Kiro, bekam aber keine Antwort darauf. Wir ließen es gut sein. Ich hatte aber wirklich noch nie im Leben so viele Eier auf einmal gesehen. Der war das Schauobjekt der ganzen Stadt. Nun kam man überhaupt nicht mehr durch. Tiggah verabschiedete sich von seinem „Baby“ und folgte wieder Kiro. Wir machten uns auf den Weg nach Darkon um zu trainieren. Bis zu dem Event mit den Titeln blieben wir dort. Erst dann kehrten wir wieder nach Flaris zurück. Die Stadt war kaum wieder zu erkennen. Überall waren Stände und Geräte aufgebaut. Wie auf einer Kirmes. Es gab reichlich zu Essen, zu Trinken und viele Dinge die Spaß bringen sollten. Für jeden Titel gab es einen Stand. Ausnahmsweise war das Wetter auch endlich wieder schön. In Nord-Flaris stand auch der Kerl mit den 198 Eiern. Eins wurde ja von Juline zertreten und das Andere war geschlüpft. Diesmal verteilte er die Eier jedoch auf die Grünflächen hinter Flaris. Besser so. Es gab hierfür nicht genug Platz. Auf der anderen Seite, wo normal der Guildwar Eingang ist, saß ein richtig fett gegessener Knight. Er aß Starcandys am laufenden Band. Wahrscheinlich auch einer der Titel. Über die Brücke sprangen irgendwelche Typen, die sich zum Ziel gesetzt hatten so viel zu springen wie möglich. Einer von ihnen sprang zu weit und fiel ins Wasser. Ich musste mich erstmal kaputt lachen. Rund um Zentral-Flaris waren noch einige Stände für andere Titel aufgebaut. Unter anderem auch eine Maschine die die Stärke des Kämpfers ermitteln könnte. Oben hatte sie eine Digitalanzeige die die sogenannten „STR“ anzeigte. „Hey Chrissli! Mach doch da mal mit. Kiro auch! Ich will wissen wie stark ihr seid.“ „Moah.. Da muss ich mich ja anstellen.“ „Na und!? Macht doch mal.“ drängte ich, worauf Chrissli nachgab. Kiro folgte ihr eh. Auf einer Tafel standen die Regeln. »Regeln für das Erlangen des Ehrentitels „Bodybuilder“ ! Mit einem Versuch musst du mit aller Kraft auf das rote Kissen schlagen. Ab 250 Punkten – 250 STR entsprechend – gewinnst du den Titel Bodybuilder. Einmal Schlagen kostet 100.000 Penya « Chrissli und Kiroya packten ihr Geld aus und stellten sich an. Es dauerte knapp zehn Minuten bis sie an der Reihe waren. Kiroya schlug nicht so fest und bekam auch keinen Titel. Nach ihr war Chrissli an der Reihe. Die hörte dem Betreiber des Standes gar nicht zu, sondern schlug einfach drauf. Aber so fest, dass die Maschine nach hinten abhob und bis zum Saugfeld hinten durch donnerte. In dem Moment war ganz Flaris still und wie ausgestorben. Alle guckten auf uns und ich fühlte mich mit einem mal so beobachtet. Ich glaub es war eine Ewigkeit bis sich die Situation lockerte. Der Betreiber hielt auf einmal eine Medaille hoch: „UND HIERMIT STEHT DER HEUTIGE TAGESSIEGER FEST!! Bitteschön! Deine Medaille.“ Er übergab sie an Chrissli, die sie sich ungerührt in die Hosentasche steckte. Dass die ganze Stadt soeben wegen ihr blass wurde hat sie gar nicht interessiert. Weiter gings mit dem Titel „Intelligenzbestie“. Am besten für Ringmaster und Magier. Denn durch die Intelligenz und das angeeignete Wissen, wurden die Zaubersprüche verstärkt und Buffs verlängert. Juline und Kyoko, die total von sich überzeugt waren, wollten unbedingt mitmachen. Sie liefen zum Intelligenztest voraus. „Wetten ich bin viel klüger als du, Juline.“ „Nee.. Meine Buffs halten länger als deine.“ „Meine halten länger!!“ „Laber nich!! Du bist ja nur neidisch!“ „NEIDISCH!?! AUF DEINE PUPS-BUFFS!?“ „Boah ich kratz dir die Augen aus!!“ Und schon gingen die beiden noch vor dem Test aufeinander los und kratzten sich wie zwei wild gewordene Furien. Dass da kein Auge verloren ging. Ein Wunder! Chrissli brachte die Beiden durch einen Kopfstoß wieder zur Vernunft. Blutig und verkratzt stellten sich die Ringmaster zum Test an. Natürlich der Blickfang überhaupt. Die Männerwelt hatte sich ein Schlammcatchen erhofft. Als die Mädels die Regeln für den Test lasen, wurden sie alle beide blass. »Regeln für das Erlangen des Ehrentitels „Intelligenzbestie“. Alle 1000 Fragen müssen richtig beantwortet werden. Die „INT“ errechnet sich durch die Anzahl der richtig beantworteten Fragen. Eine Quiz runde á 1000 Fragen kostet 500.000 Penya « „Hehe.. Viel Spaß ihr Beiden!! Bis heut Abend dann. Ihr werdet wohl ne Weile daran festsitzen.“ stammelte ich den beiden zu und verzog mich sofort mit den beiden Anderen, bevor Juline und Kyoko noch auf die Idee kamen, wir sollten doch hier bleiben und zuschauen. Wir guckten uns die anderen Tests an. Hier gab es noch einen zum „STA“ Wert, der den Titel „Zäher Hund“ gab. Der Test war aber übel. Man musste versuchen 4 Stunden Angriffen stand zu halten ohne dabei das Bewusstsein zu verlieren. Ehrlich, wer würde das freiwillig machen!? Die Schlange war auch nicht wirklich lange. Es gab auch einen Test für mich. Er errechnete den „DEX“ Wert. Hier ging es um geschicktes Ausweichen und Schnelligkeit. Ich könnte den Titel „Flinkes Wiesel“ bekommen. Ich beschloss da mit zu machen. Chrissli und Kiro gingen in der Zeit zusammen ein Eis essen. Hach.. Die beiden sind echt unzertrennlich. Beste Freundinnen.. Es dauerte nicht lange bis ich an der Reihe war. Den ganzen Angriffen auszuweichen fiel mir jedoch sehr schwer. »Regeln für das Erlangen des Ehrentitels „Flinkes Wiesel“ ! Du darfst in 30 Minuten keinen einzigen Schlag kassieren. Je länger du durchhältst, desto höher errechnet sich der „DEX“ Wert. 30 Minuten kosten 500.000 Penya « Neun Minuten hielt ich grade mal durch. Dann steckte ich einen Treffer nach dem Anderen ein. Ich beschloss aufzugeben, bevor ich noch ernsthaft verletzt werden würde. Die Schläge waren nämlich ziemlich hart und mir taten schon nach dem Bisschen die Muskeln weh. Völlig erschöpft fand ich Chrissli und Kiro, die mich entsetzt anguckten. Kiro war so außer sich dass sie ihr Eis fallen ließ und ihren Stick auspackte: „Kyo!!! Oh nein! Tut es arg weh!? Moment, ich buff dir Patience! Dann hast du keine Schmerzen mehr und stirbst auch nicht! PATI... AH!!“ - Rumms – lag Kiro auf dem Boden. Sie war mal wieder über ihren eigenen Stick gefallen. Ich konnte nicht mal lachen weil alles so weh tat. Chrissli half ihr grinsend auf und versorgte mich mit salben und solchem Zeug. Letztlich fanden wir auch unsre beiden Ringmaster-Tussis wieder. Die sahen total frustriert aus und traten Steine vor sich weg. „Was is denn mit euch beiden passiert? Waren die Tests net so gut!?“ „Soll das ein Witz sein, Kyo!? 999 Fragen!!! Ich hab sie alle richtig beantwortet!!! Und dann!?! DANN!?!?! HABE ICH FALSCH GEANTWORTET!!!“ fuhr Juline mich an und brach heulend zusammen. Für sie wohl ein richtiger Untergang. „Was war das denn für ne Frage?“ interessierte sich Chrissli. Juline guckte sie mit großen Augen an und zögerte: „... Der fragte mich: Was ist zwei mal zwei?... WOHER SOLL ICH DAS DENN WISSEN!?!!! Hätte er mich nich fragen können wie viel Zentimeter die Absätze von Snowman-Schuhen haben!?!?!“Dass sie so etwas Einfaches verhaut hätte ich selbst ihr nicht zugetraut. Alle Anderen waren auch ziemlich entsetzt. Außer Kyoko. Wie sich herausstellte scheiterte sie bereits bei der zwölften Frage. Der Abend rückte immer näher und langsam wurde es dunkel. Wir hatten heute im Allgemeinen echt Spaß. Die Einzige, die heute einen Ehrentitel von uns bekam, war Chrissli mit ihrem brutalen Schlag. Nun waren wir auf dem Weg in eine Herberge, die dummer Weise durch die vielen Gäste total ausgebucht war, genau wie die restlichen Herbergen in der Umgebung. Somit blieb uns mal wieder nichts Anderes übrig als im Freien zu Campen. Inzwischen hatten wir uns ja mit Zelten und allem was man braucht ausgestattet. Wir waren es gewöhnt draußen zu schlafen. Als wir grade über die Brücke gehen wollten kam auf einmal ein hysterisches Mädel gerannt. Sie hatte direkt Kurs auf mich genommen. Was will die!?!?! Sie kommt immer näher!?!?! „Uuuaaahhhh!!?“ stammelte ich immer lauter, je näher sie kam. Die paar Schritte, die ich zurück setzte, brachten nichts. Diese Unbekannte fiel mir auf einmal um den Hals. Dann gab sie mir ein Kuss auf die Wange, sprang drei mal in die Luft und winkte mir zu. „Was zur..“ „Eine Botschaft der Liebe..“ hauchte sie und rannte wieder weg. Als ich mich umdrehte und ihr hinterher guckte, merkte ich, dass sie dies mit jedem Kerl anstellte. „Immer diese Leute mit ihren Alkoholproblemen.“ bemerkte Chrissli und seufzte. Da musste ich ihr zustimmen. Gemütlich bauten wir unser Zeltlager auf. Chrissli bestand darauf, dass Kiroya bei uns im Zelt schlafen dürfte. Das passte mir irgendwie gar nicht in den Sinn. Ich hätte gerne mal ein bisschen Zeit mit meiner Freundin alleine verbracht. Ich mochte es zwar nicht aussprechen, aber manchmal könnte man meinen, Chrissli wäre mit Kiroya zusammen, nicht mit mir. Die beiden gingen auch das Holz zusammen sammeln. Juline und Kyoko kochten uns was. Man konnte es kaum glauben, aber ja, die konnten kochen. Ich baute die beiden Zelte auf. „Kyo.. Nervt dich das net, dass Chrissli immer nur mit Kiroya abhängt?“ fragte Juline, mit der ich grade alleine war, da Kyoko Wasser holen ging. Mein Magen knurrte laut. Ich konnte es kaum erwarten endlich was zu Essen zu bekommen. „Doch irgendwie schon.“ „Ich sag, dir – Früher oder später wirst du Schluss machen.“ „Nein..“ „Aber ihr passt gar net zusammen. Ihr macht nichts miteinander. Ihr habt keine Zweisamkeit. Und reden tut ihr auch kaum.“ Irgendwo hatte sie ja Recht. Ich hatte schonmal Zweifel an unserer Beziehung. Aber.. Ob ich die Hoffnung so schnell aufgeben sollte? Chrissli sagte, dass sie mich liebt. Also glaube ich ihr. Warum sollte so jemand wie Chrissli mich verarschen wollen? Juline stellte sich vor mich und strich mir über die Wange. Ich fühlte mich wirklich etwas einsam. „Juline.. Lass es doch bitte endlich.“ „Kyo.. Ich will dir gehören. Seit ich dich damals im Dungeon gesehen hab... Ich will dein Ringmaster sein. Die Frau an deiner Seite.“ „Juline..“ Sie stellte sich auf die Fußzehen und fing an mich innig zu küssen. Ich Dummkopf – machte mit. Ich legte meine Arme um sie und wir küssten uns Gedankenlos. Ich wollte so sehr die Nähe, dass es mir in dem Moment egal war wen ich nun im Arm hielt. Juline würde mich lieben und hinter mir stehen. Aber.. Ich hatte Chrissli und ich liebte sie auch. Ich war hin und her gerissen. Als mir klar wurde, dass ich hier etwas völlig Falsches tat, wies ich Juline von mir. „Was is?“ „Du bist süß und.. Ich schätze das sehr, wie gern du mich begleiten würdest. Aber ich bin vergeben.“ „Aber..“ „Nein.. Nicht heute. Und nicht hier.“ „Das ist unfair... Küss mich noch einmal.. Bitte. Dann lass ich dich in Ruhe und warte auf dich. Egal wie lange du brauchst.“ dabei schaute sie traurig zu Boden. Ich konnte gar nicht glauben, dass dieses Mädchen noch mehr außer Klamotten und ihre Schönheit im Kopf hatte. Ich beschloss ihren Wunsch zu erfüllen. Ich beugte mich runter und küsste sie ein letztes mal innig. Grade rechtzeitig beendeten wir das alles. Kyoko war kaum zwei Minuten später auch wieder da. Juline war auch ziemlich still danach. Gruselig. Man ist sie doch anders gewöhnt. Auch Kiro und Chrissli kamen zurück mit massig Holz. Ich hatte Chrissli gegenüber ein sehr schlechtes Gewissen. Ich hatte eine andere Frau geküsst. Ausgerechnet die, die sie jeden Tag um sich hat und die sie gar nicht leiden kann. Schweigend aßen wir im Kreis um das Lagerfeuer. Keiner wusste was zu Sagen. Juline und ich fanden die Situation so unangenehm, dass wir nicht reden wollten, ehe wir uns verplappern würden. Kyoko musterte uns skeptisch. Sie würde eh als Erste erfahren was hier passiert ist. Juline würde sicher damit prahlen. Was hab ich mir nur dabei gedacht!? Genau so schweigend wie wir aßen, legten wir uns auch schlafen. Kiroya natürlich bei uns im Zelt. Allerdings etwas abseits. „Kyo..? Stimmt was net?!“ fragte Chrissli auf einmal. Ich lag mit dem Rücken zu ihr gedreht und bekam kein Auge zu. Sie legte einen Arm um mich. „Komm schon, tu net so als würdest du schlafen. Ich weiß dass du wach bist.“ „Na und... Es is nichts.“ „Doch, du bist so still.“ „Wir haben ja auch kaum noch Zeit füreinander. Net mal alleine können wir schlafen.“ „Magst du Kiro net da haben!? Sie hat sonst niemanden.“ „Na und!?! Ehrlich.. Wir kommen zu nichts mehr. Langsam frag ich mich ob das noch ne Beziehung oder einfach nur ne Freundschaft is. Genau den selben Kram kann ich auch mit Kyoko und Juline unternehmen. Es gibt nichts was nur uns beide verbindet.“ „... Tut mir Leid wenn ich das so rüber gebracht hab. Ich werd mich in Zukunft wieder mehr dir zuwenden.“ versprach sie mir. Was da mit Juline passiert war, verschwieg ich. Ich wollte nicht auch noch einen Streit provozieren. Für diese Nacht war nun fast alles in Ordnung. Chrissli hatte sich in meine Arme gekuschelt und ich mich zu ihr gedreht. Nur aus Kiroyas Ecke kam es mir vor, als hätte ich ein leises Schniefen gehört. Am nächsten Morgen standen wir früh auf. Wir wollten weiter ziehen und das Zeltlager schnell abbauen. Wir waren alle gut beschäftigt. Wieder redete kaum einer miteinander. „Ähm.. Ich geh mal unsren Müll weg bringen.“ sagte Kiroya auf einmal aus der Stille heraus. „Ja okay..“ antwortete ich nur knapp. Sie sah nicht gut aus. Ob ich etwa Recht hatte und sie heute Nacht wirklich heulte? Es verging auch einige Zeit und sie kam nicht zurück. Langsam machten wir uns Sorgen. Das Zeltlager war schon komplett abgebaut und immer noch keine Spur von Kiro. Chrissli lief nervös und mit verschränkten Armen hin und her. „Wo is sie nur? Da wird doch wohl nichts passiert sein.“ „Kiro hat Tiggah bei sich. Die is in Sicherheit..“ beruhigte ich meine Freundin. Nach zwei Stunden konnte Chrissli nicht mehr hier bleiben. Sie wollte, dass wir alle Kiro suchen gehen. Die Suche war allerdings zwecklos. Den ganzen Mittag fanden wir Kiro nicht. Inzwischen hatten wir auch wieder Hunger und Durst. Chrissli beschloss etwas zu Essen aus ihrer Tasche zu kramen, die sie an der Bank von Flaris gelagert hatte. Jedoch kam sie nicht mit Essen zurück. Sondern mit einem verstörten Blick und einem Zettel in der Hand. Weinend fiel sie mir in die Arme. So etwas hatte ich bei Chrissli noch nie erlebt. Was war nur passiert!?! „Chrissli!!! Was is los!? Was is das?!“ „Das.. Das is.. Ein Zettel von Kiroya. Ein.. Ein Brief... Kiro ist...“ „Was ist mit Kiro!?! Sag Chrissli!!!“ drängten wir nun alle verängstigt und besorgt. Was ist mit Kiroya passiert!? (Manche von euch haben vielleicht gemerkt dass ich den Schlagkraftmesser aus Dragonball parodiert hab XD Es passte halt :P ) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)