Prisoner of Heart von Emmett-the-Cullen (Draco und Astoria) ================================================================================ Kapitel 1: Yesterday I died... ------------------------------ Mit versteinerter Mine stand die junge Frau hinter ihren Eltern und sah mit kaltem Blick den blonden Mann ihr gegenüber an. Seine grauen Augen musterten sie abschätzig. „Nun, ich denke, die Sache ist beschlossen.“, meinte Lucius und legte seine Hand auf Dracos Schulter. Kaum hatte er das gesagt, verfinsterte sich dessen Blick noch mehr. Astoria war sich sicher, wenn man allein durch reine Willenskraft hätte töten können, würde sie sich jetzt bereits im Jenseits befinden. Noch nie hatte sie jemand so kalt angesehen, wie ihr zukünftiger Ehemann. Dass Draco mit der Entscheidung nicht einverstanden war, wusste jeder im Raum, ohne dass der Malfoyspross auch nur ein Wort sagen musste. Die Art und Weise, wie er jetzt da stand und mit verbissenem Gesicht auf seine Verlobte schaute, sagte mehr als tausend Worte. Sein ganzer Körper war angespannt und seine Kiefermuskeln arbeiteten. Er war definitiv richtig wütend. „Die Details besprechen wir später.“ Lucius nickte Astorias Vater zu und reichte erst ihm und dann seiner Frau die Hand, bevor auch Narzissa sich verabschiedete. Draco reichte genauso wie seine Eltern allen die Hand und verschwand dann als erster nach Hause. „Mum, Dad! Ich bitte euch! Das könnt ihr einfach nicht machen!“ Astoria sah ihre Eltern verzweifelt an. Sie hatte sich auf einen Stuhl sinken lassen und die Hände vor den Augen verschränkt, damit keiner ihre aufsteigenden Tränen sah. Solch einen kalten und emotionslosen Menschen sollte sie heiraten? Ihr ganzes Leben mit ihm verbringen? Das konnte doch nicht wirklich so von ihren Eltern angedacht sein. Die beiden führten doch eine glückliche Ehe, sie mussten doch wissen, wie wichtig Liebe bei so etwas war! Anscheinend meinte es Merlin nicht gerade gut mit ihr, denn ihre Mutter meinte: „Astoria, etwas besseres kann dir doch einfach nicht passieren. Die Malfoys sind eine angesehene Familie. Sie leben in Wohlstand und können dir einen Luxus bieten, den wir dir niemals ermöglichen können. Und das, obwohl sie ehemalige Totesser in der Familie haben!“ Für Mrs. Greengrass stand es außer Frage, dass diese Familie das Beste war, das ihrer Tochter passieren konnte. Außerdem war ihre Ehe auch arrangiert gewesen. Und jetzt liebte sie ihren Mann genau, wie er sie. „Aber Mum! Daphne hat auch einen normalen Mann. Terence ist so ein lieber Kerl! Und was ist mit mir? Warum musstet ihr dem zustimmen?“ Eine Träne schlich sich aus ihrem Augen und lief die Wange hinunter. Schnell wischte sie die verräterische Spur ihres Kummers weg und stand dann auf, ohne eine Antwort abzuwarten. „Ich bin auf meinem Zimmer.“ Auch Draco diskutierte mit seinen Eltern. „Was soll das? Ich habe euch gesagt, dass ich Pansy heiraten möchte! Warum habt ihr mich jetzt mit der kleinen Greengrass verlobt? Sie ist noch ein Kind!“ Das letzte Wort spie er in den Raum. Es war eindeutig, wie wenig er von ihr hielt. Für ihn stand jetzt bereits fest, dass er alles tun würde, um diese Verbindung zu zerstören. Hatte er es nicht schon schwer genug mit seinen ständigen Albträumen und immer wieder kehrenden Anfällen, die ihm ein normales Leben fast unmöglich machen? Konnten ihm da seine Eltern nicht wenigstens diesen einen Wunsch erfüllen und Pansy an seiner Seite lassen? Die einzige Frau, der er vertraute und die ihn kannte. Zumal sie wusste, wie sie mit seinen Anfällen umgehen musste. Das alles schien Dracos Eltern aber nicht im Geringsten zu interessieren. „Wir müssen unseren Stand halten und das weißt du auch. Die Familie Greengrass hat eine lange Linie der Reinblütigkeit. Und außerdem hat mir Parkinsons Vater schon oft versucht, in meine Arbeit zu reden. Als ob es anderes werden würde, wenn ich dich mit diesem Weib verloben würde.“ Lucius verstand den Zorn seines Sohnes. Hatte er selbst doch das Glück gehabt, die Frau zu heiraten, die er liebte. Trotz allem änderte das nichts an seiner Meinung. Und, dass er diese Gründe nur als Vorwand nahm, musste er seinem Sohn ja nicht auf die Nase binden. In Wirklichkeit hatte er nichts gegen Pansys Vater. Ganz im Gegenteil, er war ein kompetenter Mann, der sein Fach absolut beherrschte und Lucius schon so manches Mal mit seinen Ratschlägen geholfen hatte. „Dad! Mal ernsthaft! Pansy ist perfekt für die Familie Malfoy! Sie hat einen erstklassigen Stammbaum und ihre Familie hat Geld. Ihr Ansehen ist genauso gut, wie das der Greengrass'! Also, wieso muss es unbedingt Astoria Greengrass sein?“ Ihren Namen sprach er mit so viel Verachtung aus, dass sogar sein Vater eine Augenbraue nach oben zog. Solche Widerworte war er von seinem Sohn nicht gewohnt. Deshalb meinte er mit harter Stimme und kälter als beabsichtigt: „Draco, ich erwarte von dir, dass du meine Entscheidung akzeptierst und dass du dich fügst. Du wirst diesem Mädchen ein guter Mann sein und du wirst sie achten.“ Seine Stimme war ernst und sein Blick ließ keine Widerrede zu. Draco sah seinen Vater noch einmal kurz an und drehte sich dann weg, um in sein Zimmer zu verschwinden. Als er die Zimmertür zuknallte, legte Narzissa vorsichtig eine Hand auf Lucius' Arm und sah ihn fragend an. „Bist du dir sicher, dass es wirklich die richtige Entscheidung war? Dass wir keinen Fehler gemacht haben, das Grenngrass-Mädchen Pansy vorzuziehen? Du weißt, dass er der kleinen Parkinson vertraut und ich denke, dass er im Moment genauso eine Person um sich herum braucht!“ Wie Lucius wollte sie nur das Beste für ihren Sohn, hatte er doch schon genug mitmachen müssen für sein Alter. Dinge, die ihn wahrscheinlich sein Leben lang nicht mehr loslassen würden. Genau das sagte sie ihm auch: „Der Krieg hat ihn mitgenommen und das, was er benötigt, ist einfach ein Mensch, der ihn ablenkt und glücklich macht. Er soll nicht mehr an die Vergangenheit denken, sondern endlich nach vorn blicken.“ Lucius' Blick war unergründlich, aber es war eindeutig, dass er sich seine Gedanken gemacht hatte. „Meinst du nicht, dass Pansy dem gerecht werden könnte?“, wollte Narzissa wissen, als ihr Mann ihr keine Antwort gab. Lucius zögerte einen Moment und meinte dann fast schon bedauernd: „Nein. Sie ist selbst vorbelastet. Auch bei Parkinson hat der Krieg seine Spuren hinterlassen und sie hat mit sich selbst genug zu tun, denke ich. Sie kann sich nicht um sich und um unseren Sohn kümmern. Die kleine Greengrass hingegen ist unberührt, was das Thema angeht. Sie kann sich ganz auf ihn konzentrieren und für ihn da sein, so wie er es eben immer braucht. Und Astoria ist doch wirklich ein sehr liebenswertes Geschöpf. Sie könnte ihn glücklich machen, wenn er sie lassen würde. Und genau da könnte der Hippogreif falsch fliegen. Draco scheint das nämlich nicht sehen zu wollen.“ Er seufzte und sah jetzt seine Frau an. „Denkst du, dass er irgendwann meine Entscheidung akzeptieren wird?“ „Ja, er wird UNSERE Entscheidung eines Tages akzeptieren. Aber nicht heute, denn wir verwehren ihm die Frau, die er im Moment will.“ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Leise weinend lag Astoria im Bett. Sie hatte sich heute zum ersten Mal seit ihrer Verlobung mit Draco getroffen. Zwei Wochen war es nun her, dass ihre und seine Eltern diese Entscheidung getroffen hatten. Astoria, die so erzogen war, sich den Wünschen ihrer Eltern zu fügen, hatte dem Vorschlag der Malfoys entsprochen und dem Treffen zugestimmt. Sie wusste, wie ihre Eltern dachten und nun hatte sie versucht, das zu tun, was ihre Eltern und wahrscheinlich auch der Rest der Welt von ihr verlangten – sich ihm gegenüber freundlich und offen zu verhalten. Doch was hatte er gemacht? Er war einfach nur eiskalt und unhöflich gewesen. Ihr erstes Zusammentreffen im Hause Greengrass war harmlos gewesen im Gegensatz zu diesem einen Nachmittag, an dem sie mehr Beleidigungen hörte, als ihr ganzes bisheriges Leben. Am erniedrigsten war der Moment, als er sie fragte, ob sie noch mit Puppen spielte. Er hatte sie ja generell böse beleidigt, doch das war die Höhe der Unverschämtheit. Nicht ein nettes Wort hatte seine Lippen verlassen, nicht ein Einziges. Als er ihr jedoch sagte, dass er sie niemals lieben würde und sie sich auch nicht einbilden bräuchte, dass er nur wegen dieser formalen Eheschließung auf Pansy verzichtete, hatte Astoria sich den Tränen nahe erhoben und war ohne jegliche Verabschiedung gegangen. Sie hatte viel ertragen an diesem Tag, doch diese Ungeheuerlichkeit hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Astoria war es nicht gewohnt, dass man ihr mit soviel Hass und Kälte begegnete, versuchte sie selbst doch immer, nett, höflich und zuvorkommend zu sein, dass sie auch anders konnte, wussten nur wenige. Noch immer hallten seine Worte in ihrem Kopf: „Und dass wir gleich Klartext reden. So ein unerfahrenes und junges Ding wie du, wird niemals eines Malfoys würdig sein. Dein Name hat für mich keinerlei Bedeutung. Genauso wenig wie diese lächerliche Verbindung, die ich mit dir eingehen muss. Dein ganzes peinliches Wesen passt einfach nicht in das ehrenwerte Haus der Malfoys.“ Also hatte Daphne Recht behalten. Ihre Schwester hatte ihr schon zu Schulzeiten gesagt, dass ein Malfoy nur Menschen respektierte, die ihm von Nutzen waren. Wenn sie so zurück dachte, musste sie ihrer Schwester sogar zustimmen. Crabbe und Goyle waren immer nur seine Handlanger gewesen, die seine Drecksarbeit übernommen hatten. Und auch das Quidditchteam hatte er immer wieder nach seinem Besen tanzen lassen. Soweit sie das beurteilen konnte, hatte er nur zwei richtige Freunde gehabt. Zabini, mit dem er heute noch engen Kontakt pflegte und Pansy, die für ihn sogar noch mehr als nur ein Freund zu sein schien. Ja, diese Menschen waren ihm wirklich nützlich gewesen. Doch bei Astoria war das anders, denn wofür könnte er sie gebrauchen? Er hatte mehr Geld, mehr Ansehen und auch sein Machteinfluss war um einiges größer als ihrer. Sie konnte ihm nichts bieten und machte ihn unglücklich. Ja, Astoria Greengrass verbaute Draco Malfoy die Möglichkeit, mit seiner Langzeitfreundin glücklich zu werden. Nicht zum ersten Mal in den letzten Tagen fragte sie sich, was sie getan hatte, um so bestraft zu werden. Sie fiel in einen unruhigen Schlaf, in dem immer wieder graue, kalte Augen die Hauptrolle spielten und sie ängstlich erschauern ließen. Erwartungsvoll, aber nach außen gewohnt kühl und reserviert saß Draco beim Frühstückstisch. Er war gespannt, was sein Vater zu seiner Entgleisung Astoria gegenüber sagen würde. Draco hatte mit Absicht harte Worte benutzt, um das Mädchen vor ihm zu verletzen. Mit ihren neunzehn Jahren war sie einfach nicht sein Kaliber. In keinerlei Hinsicht. Er musste sie nur zu Fall bringen und er hatte wieder seine Ruhe und konnte sein gewohntes Leben fortsetzen. Er wusste genau, was er sagen musste, um ein Mädchen ihres Alters zu verletzen und natürlich hatte er sämtliche Register gezogen. Noch nie war er so eiskalt und berechnend vorgegangen und hatte so auf die Schwachpunkte des Menschen ihm gegenüber abgezielt. Nicht mal bei Sankt Potter hatte er solche Geschütze aufgefahren. Dass das also nicht ohne Konsequenzen bleiben konnte, war klar für ihn. Aber der blonde Mann musste seinen Eltern schließlich begreiflich machen, dass er unter keinen Umständen dieses Weib heiraten würde, das gerade den Windeln entstiegen war. Doch weder sein Vater noch seine Mutter sagte irgendetwas in Bezug auf das gestrige Treffen. Natürlich hatten sie sich gestern erkundigt, wie es verlaufen war, doch Draco hatte nur gemeint, dass er sehr erschöpft sei und war in sein Zimmer verschwunden. Dass weder seine Mutter noch sein Vater ihm hinterher gekommen waren und ihn zu einer Antwort genötigt hatten, war ein eindeutiges Zeichen von schlechtem Gewissen, was sie seiner Meinung nach zu Recht hatten. Doch er konnte sich nicht vorstellen, dass sie bis jetzt nicht wussten, was gestern alles vorgefallen war. Hatte Astoria sich wirklich noch nicht gemeldet? Wenn dem so war, konnte er sich schon denken, was sie gerade tat. Wahrscheinlich saß sie im Moment in irgendeiner Ecke und heulte sich die bemerkenswert braunen und warmen Augen aus. Fast schon ungeduldig griff er nach einem Brötchen und schnitt es auf. Vielleicht wollten seine Eltern ja, dass er von sich aus das Gespräch begann. Doch da konnten sie lange warten. Er hatte gelernt, sich zu gedulden. Gerade bestrich er eine Brötchenhälfte mit Marmelade, als eine große weiße Eule vor dem Fenster landete und sich durch Klopfen an der Scheibe bemerkbar machte. Alle sahen auf und Lucius schnippte mit den Fingern, um das Fenster zu öffnen. Das Tier segelte in den Raum und ließ sich vor dem Familienoberhaupt nieder. Das Familienoberhaupt griff nach dem Brief, der an dem ausgestreckten Bein des schönen Tieres befestigt war. Gespannt beobachtete Draco jede Bewegung seines Vaters. Auf dem Brief hatte er das Familienwappen der Greengrass‘ entdeckt. Ein leichtes hämisches Grinsen schlich sich in seine Züge. Na also! Wer sagt es denn! Astoria hat also endlich mal ihre Meinung kundgetan. Gespannt wartete er, was sein Vater sagen würde, wenn er erfahren würde, was sein Sohn getan hatte. Lucius unterdessen hatte den Brief auseinander gerollt und überflog gerade die Zeilen. Dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Mit stolzem Blick sah er Draco an, der die Stirn runzelte. Die Worte seines Vaters ließen ihn stutzen: „Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann.“, meinte dieser erfreut und reichte den Brief an seine Frau weiter, die sich nun interessiert den Zeilen widmete. Als auch sie fertig war, lächelte sie stolz ihren Sohn an. Nicht, dass ihm die Zuneigung seiner Eltern nicht gefiel, aber er verstand es im Moment einfach nicht, hatte er doch eher mit einem Crucio oder so gerechnet. Doch stattdessen strahlten sie ihn an. „Darf ich erfahren, was genau in dem Brief steht, dass ihr euch so freut?“ Skeptisch sah er auf das Schriftstück in den Händen seiner Mutter. Diese reichte ihm das Pergament und sein Blick heftete sich auf die wenigen Zeilen vor ihm. Lucius, mit Freude kann ich sagen, dass Astoria das gestrige Treffen mit deinem Sohn in vollen Zügen genossen hat. Ich habe sie schon lange nicht mehr so fröhlich und aufgeblüht erlebt. Sie spricht nur in den höchsten Tönen von Draco. Ich denke, die Ehe steht unter einem guten Stern. Gern würden wir dich und deine Familie heute bei einem gemeinsamen Essen bei uns begrüßen. Draco kann auch gern bei Astoria übernachten, wenn er das möchte. Merlin zum Gruße Theophil Ihm schlief fast das Gesicht ein. Das konnte unmöglich wahr sein. Noch einmal überflog er das Geschriebene und schüttelte ungläubig den Kopf. Das konnte unmöglich ein echter Brief sein. Hier wollte sich jemand eindeutig einen Scherz erlauben. Seine Hände zitterten leicht, als er das Pergament auf den Tisch legte und seine Eltern ansah. Er musste sich zusammenreißen, denn er wusste nicht so richtig, wie er jetzt agieren sollte Nur mit größter Konzentration war es ihm möglich, das Lächeln seiner Eltern zu erwidern, dass sie ihm schenkten. „Du wirst zusagen, oder?“ Er deutete auf den Brief vor sich und versuchte begeistert zu klingen, war sich aber nicht sicher, ob es ihm auch wirklich gelang. Doch sein Vater zeigte keine Regung, also musste es ihm geglückt sein. Lucius nicke lediglich und wollte nur noch wissen, ob Draco bei seiner Verlobten nächtigen wollte. Der blonde Malfoyspross verschluckte sich bei der Frage fast an seinem Tee und schüttelte leicht den Kopf. „Nein, ich möchte sie nicht bedrängen und außerdem haben wir ja noch unser ganzes Leben vor uns.“, versuchte er sich zu retten. Gott, wenn er nur daran dachte, dass das wirklich Realität werden könnte. Ein ganzes Leben. Es schüttelte ihn leicht. Seine Mutter nickte jedoch zustimmend und meinte: „Da hat Draco völlig Recht. Es gehört sich nicht. Sie sollten schon zusammen wohnen, wenn sie in ein und demselben Zimmer schlafen.“ Lucius sah seine Frau an und nickte. Ja, da hatte sie auf alle Fälle Recht. Es entsprach nicht der Etikette, auch wenn er es sehr begrüßt hätte, denn so konnte sein Sohn sehen, dass auch andere Frauen begehrenswert waren. Der älteste Malfoy stand auf und meinte: „Ich werde eine Antwort aufsetzen. Draco, du bist bitte pünktlich zum Abendessen bei den Greengrass'.“ Dann war er aus dem Zimmer verschwunden. Wütend lief Draco in seinem Zimmer auf und ab. So schnell er konnte hatte er den Frühstückstisch nach seinem Vater verlassen und hatte sich in seine Räume zurückgezogen. Nun brodelte er vor Zorn. Was bildete sich dieser Grünschnabel nur ein? Hatte sie etwa gestern nicht genug gehabt? War er nicht deutlich genug gewesen? Aber bitte, er würde schon dafür sorgen, dass sie ihre Bindung zu ihm lösen wollte. Sollte sie ihr Essen haben. Danach würde sie kein einziges Wort mehr mit ihm sprechen. Er war schon mit ganz anderen Dingen fertig geworden. Für ihn sollte es kein Problem sein, jemanden in die Knie zu zwingen. Erst recht, wenn es sich um eine Frau handelte. Fies grinsend verschwand er, um sich zurechtzumachen. Oh ja, er würde es ihr schon zeigen. Pünktlich auf die Minute traten alle drei Malfoys aus dem Kamin. Sie wurden schon erwartet. Eine in ein slytheringrünes Kleid gehüllte Astoria stand lächelnd im Zimmer und reichte artig allen die Hand. Der Hauself, der hinter ihr stand, nahm den Herrschaften die Mäntel ab und verschwand dann. „Darf ich Sie bitten, mir zu folgen?“, fragte sie höflich, machte einen leichten Knicks und lächelte, einem Engel gleich Lucius und Narzissa an. Draco schenkte sie absolut keine Beachtung. Nicht einen Augenblick streifte ihn ihr Blick. „Natürlich.“ Lucius nickte freundlich, setzte sich in Bewegung und folgte ihr. Ihm war es nicht aufgefallen, dass Astoria Draco nicht einmal angesehen hatte. Als er gleich auf mit ihr war, fragte er: „Nun Astoria, bitte erzähle mir etwas über dich.“ Die jüngste Greengrass sah zu dem hochgewachsenen und doch stattlichen Mann auf und meinte dann freundlich: „Ich weiß gar nicht, was ich Ihnen erzählen soll.“ Sie legte den Kopf leicht schief, überlegte einen Moment und begann dann zu erzählen: „Ich weiß nicht, wie viel meine Eltern oder Draco Ihnen bereits von mir erzählt haben. Im Moment mach ich eine Ausbildung im Ministerium. Auch wenn ich mich auf Grund meiner Eltern nicht im Geringsten Sorgen um Geld machen muss, möchte ich doch einen gewissen Grad an Selbstständigkeit haben, denn ich finde es furchtbar, mich von jemandem abhängig machen zu müssen. Wie schnell kann es passieren, dass etwas Unvorhergesehenes passiert und dann ist man vielleicht nicht entsprechend vorbereitet. Außerdem möchte ich den Menschen, die ich liebe, eine Stütze sein. Was andere über mich denken, ist mir dabei recht egal, was aber nicht bedeuten soll, dass mir mein Ansehen nicht wichtig ist. Doch steht eines fest. Jeder, der mich kennt , weiß mich zu schätzen. Und auch, wenn ich noch jung und unerfahren bin, mein Name manchmal keinerlei Bedeutung hat und ich bestimmte Sachen in meinem Leben sicher gern anders gestalten würde, mache ich stets das Beste aus der Situation. Man kann sich immer auf mich verlassen und ich würde nie einen Menschen zwingen, sich mit mir zu verstehen.“ Noch immer lächelte sie ihr Engelslächeln, doch Draco, der jedes Wort verstanden hatte, wusste ganz genau, dass jede Silbe ein Schlag gegen ihn gewesen war. Und das Schlimme war, nur er wusste das. Ihr Äußeres ließ aber auch nicht darauf schließen, dass sie so - er würde fast hinterhältig sagen, war. Ihre helle Haut, der ebenmäßige Teint und ihr hübsches Gesicht ließen auf nur Gutes schließen. Dass sie hübsch war, konnte er nicht leugnen, denn auch heute sah sie wieder schön aus. Ihr Haar floss in leichten Wellen über ihre Schultern und das Grün brachte ihren Teint sehr gut zur Geltung. Das Grün trug sie anscheinend völlig zu Recht, denn plötzlich dämmerte es ihm auf einmal, warum sie nach Slytherin gekommen war. Und vielleicht würde er mit diesem Mädchen doch nicht so ein leichtes Spiel haben, wie er gedacht hatte. Er atmete tief durch. Also wollte sie ihn mit ihrem ganzen Auftreten provozieren? Denn sogar ihr grünes Kleid empfand er als solche. Das konnte sie haben. „Wie kommst du denn auf die Idee, dass dein Name keine Bedeutung hat?“ Die Frage, die er so gleichgültig und scheinheilig freundlich gestellt hatte, ließ Astoria beinahe aufschreien. Doch sie würde sich nicht provozieren lassen. Nicht von ihm und nicht jetzt und heute. Astoria drehte sich nach kurzem Durchatmen leicht zu ihm. Für einen kurzen Augenblick loderte in ihren Augen Ärger auf. Doch der Moment war so kurz, dass sich Draco nicht sicher war, ob er sich das nicht nur eingebildet hatte, denn ihr Gesicht war noch immer freundlich und aufgeschlossen. „Mir hat vor einiger Zeit jemand, der mich nicht im Geringsten kennt, gesagt, dass mein Name keinerlei Bedeutung hat. Damit mag er Recht haben, aber ich habe Bedeutung und ich mache einen Menschen nicht an seinem Namen fest. Ich meine, ich muss auch oft mit Menschen zusammen arbeiten, die ich nicht sympathisch finde, aber trotzdem gehe ich neutral an Fremde heran und bilde mir später meine Meinung.“ Das Lächeln hatte sich nicht im Geringsten verändert. Sie schlug zurück: „Und wie ist das bei dir, Draco? Vorurteile wegen eines Namens?“ Ihre Augen hielten ihn gefangen und er wusste nicht wieso, aber konnte sich nicht aus diesem Blick befreien. Trotz allem konnte er nicht anders, als fast schon anerkennend zu nicken. Dann änderte sich sein Gesichtsausdruck. Er musste sich stark ein Lachen verkneifen. Das Mädchen hatte es wirklich faustdick hinter den Ohren. „Ja, ich habe da so meine Vorbehalte und ich denke, ich werde meine Meinung auch nicht mehr ändern, denn bis jetzt hat mich mein gesunder Menschenverstand noch nie im Stich gelassen.“ Er konnte nicht verhindern, dass seine Stimme einen leicht arroganten Unterton hatte. „Ach, wirklich?“, fragte sie scheinheilig freundlich. „Ja, wirklich. Mein erster Eindruck hat sich immer bewahrheitet.“ „Ich bin mir sicher, dass es mal eine Überraschung für dich geben wird. Schließlich gibt es für alles ein erstes Mal.“ Doch sie konnten ihre kleine Debatte nicht weiter fortsetzen, denn sie waren im Speisezimmer angekommen, wo bereits der Rest der Familie Greengrass wartete. Sogar Daphne war mit ihrem Mann anwesend. Draco seufzte im Stillen auf. Was sollte das werden? Ein Vorgeschmack auf zukünftige Treffen? Sozusagen im Kreise der Familie? Wenn Astoria solche Geschütze auffuhr, schien sie sich wirklich rächen zu wollen. Aus der Schulzeit wusste er noch, dass Daphne jeden Typ, der ihre kleine Schwester dumm angemacht hatte, ordentlich durchgehext hatte. Was nicht daran lag, dass Astoria sich nicht hätte selbst verteidigen können, doch sie war immer der Ansicht gewesen, dass es so ein Kerl nicht wert war, sich die Hände schmutzig zu machen. Draco hatte zu Beginn noch gelacht, als Blaise ihm das erzählt hatte, doch mittlerweile konnte er es sich sogar vorstellen. Astoria schien ihre eigenen Methoden zu haben, um Differenzen zu klären und im Moment wusste Draco nicht, ob er sich auf dieses Spiel einlassen konnte und sollte. Seufzend fuhr er sich durch das platinblonde Haar und reichte nun seinerseits allen die Hand. Nach dieser kurzen Begrüßung ließen sie sich alle nieder und augenblicklich erschien das Essen auf dem Tisch. Dass Draco neben Astoria saß, fand er fast lustig, denn im Stillen fragte er sich, ob sie die Sitzordnung extra so arrangiert hatte. Vielleicht interpretierte er aber auch zu viel in das Mädchen neben ihm und er hatte neben ihr Platz nehmen müssen, weil sie sowieso irgendwann heiraten würden. „Nun Draco.“ Mr. Greengrass legte das Besteck kurz zur Seite und wandte sich an seinen zukünftigen Schwiegersohn. „Habt ihr euch schon überlegt, wo ihr wohnen wollt? Dein Vater und ich sind uns einig, dass ihr so schnell wie möglich zusammen ziehen solltet. Denn dann ist es auch einfacher mit den Hochzeitsgeschenken.“ Es war schließlich Tradition, dass jeder der Brautleute etwas zum Einzug in eine gemeinsame Wohnung bekam. Geschockt hatte Draco von seinem Essen aufgesehen und musste hart schlucken. Ok, was jetzt darauf sagen? Reflexartig huschte sein Blick zu Astoria, die ihren Vater auch mehr als begeistert ansah. Er räusperte sich kurz und erwiderte dann den Blick seines Gegenübers. „Noch haben wir uns nicht darüber unterhalten. Astoria und ich sind gerade erst dabei, uns kennen zu lernen, da haben wir noch nicht über Zusammenziehen oder ähnliches nachgedacht.“ Er sah wieder Astoria an, die ihn zum ersten Mal seit ihrer Bekanntschaft fast schon dankbar anblickte. Schnell drehte sie ihren Kopf zu ihrem Vater und nickte. „Ich denke auch, dass für diese Entscheidung noch genug Zeit ist. Und es ist ja nicht so, das wir morgen heiraten wollen.“ Wieder huschte ihr Blick zu Draco, der sofort bekräftigend nickte. „Eben. Wenn wir soweit sind, werden wir uns ein Haus suchen und dann zusammen ziehen.“ Was nach dem Geschmack beider Jungendlicher ruhig noch etwas dauern konnte. Narzissa sah ihren Sohn liebevoll an. „Ich finde es wirklich lieb von dir, dass du Astoria nicht erschrecken willst, aber ich denke, ihr lernt euch am besten kennen, wenn ihr so schnell wie möglich zusammenzieht. Nichts schweißt mehr zusammen als ein gemeinsamer Haushalt.“ Bevor jemand etwas darauf erwidern konnte, fügte sein Vater hinzu: „Ja, du wolltest doch so schnell wie möglich ausziehen!“ Lucius sah seinen Sohn fragend an, erinnerte er sich doch noch gut daran, vor etwa einem Monat aus dem Mund seines Jungen gehört zu haben, dass dieser so schnell wie möglich seine eigenen vier Wände haben wollte. „Das ist richtig Vater, aber es ist ein Unterschied, ob man zusammen zieht oder sich allein etwas sucht. Und ich denke nicht, dass Astoria jetzt schon mit mir zusammen wohnen möchte.“ Sein Blick wanderte zu der brünetten Frau, die ihn unschlüssig ansah. Zum einen wollte sie ihm zwar zeigen, dass sie sich seine Gemeinheiten nicht im Mindesten gefallen ließ, auf der Anderen Seite aber wollte sie ihm so lange wie möglich fern bleiben. Daher wusste sie nicht, was sie sagen sollte, also sprang Daphne überraschend für sie ein. „Ich denke, die beiden sollten sich schnell etwas Eigenes suchen. Denn was, wenn sie feststellen, dass sie nicht zusammen passen? Dann wäre es teurer, sich wieder scheiden zu lassen, als einfach einen Haushalt auseinander zu legen.“ Jetzt lagen alle Blicke auf ihr. Astoria und Draco sahen fast schon glücklich aus, während die Eltern finstere Gesichter zogen. Nicht zusammen passten? Als ob so etwas zur Debatte stehen würde. Doch sie ließ sich nicht beirren. „Ja, denn wenn beide unglücklich wären, würde das nur den Namen der Familien beschmutzen.“ Ihre grauen Augen lagen auf dem noch unverheirateten Paar und gespannt wartete sie auf die einzelnen Reaktionen. Schließlich musste doch jeder hier bemerkt haben, dass die zwei absolut nicht zusammen passten. Es konnte nicht jeder so ein Glück haben und so einen Traummann bekommen, wie es bei ihr der Fall war. Astoria und Draco sahen Daphne sprachlos an. Von der Seite hatten sie es noch gar nicht betrachtet. Doch ihre Mutter winkte nur ab. „Astoria wird Draco glücklich machen. Da gibt es gar keine Zweifel.“ Als ob ihre Tochter nicht gut genug für das Hause Malfoy wäre! Kaum merklich schüttelte Daphne den Kopf. Warum mussten Erwachsene nur so engstirnig sein? Und, um das alles noch zu toppen, stand Mr. Greengrass jetzt wortlos auf und trat an einen Schrank, der im Zimmer stand und holte eine recht dicke Mappe heraus, die er dann Draco reichte. Mit fester Stimme und hartem Blick meinte er: „Wir möchten, dass ihr zwei euch dann zusammen setzt und euch ein Haus aussucht. Ihr werdet nächste Woche in einem dieser Anwesen einziehen.“ Sein Tonfall ließ absolut keine Widerrede zu. Yesterday I died; tomorrow's bleeding Fall into your sunlight The future's open wide beyond believing To know why hope dies And losing what was found, a world so hollow Suspended in a compromise But the silence of this sound is soon to follow Somehow sundown And finding answers Is forgetting all of the questions we call home Passing the graves of the unknown So saßen die beiden jetzt in Astorias Zimmer - er auf dem Schreibtischstuhl und sie auf ihrem Bett. Er hatte sich kurz umgesehen und musste sich eingestehen, dass sie vielleicht doch Recht hatte. Sie war anders, als er dachte. Ihr Zimmer war nämlich nicht das eines kleinen Mädchens, sondern das einer jungen Frau, die wusste, was sie wollte. Viele Bücher waren in den Regalen, ein paar Bilder, die ihre Familie zeigten und ein paar Zauberutensilien, doch nichts, was darauf deuten ließ, dass sie die typische Zicke war, wie es in ihrem alter viele Mädchen waren. Draco hatte sich durch einschlägige Begegnungen diese Meinung gebildet. Doch nun lag sein Blick nicht mehr auf der Zimmereinrichtung, sondern auf der hübschen Frau vor ihm, die genauso wenig wie er hier sein wollte. „Was um bei Merlins Bart hast du deinen Eltern erzählt, dass sie auf diese bescheuerte Idee kommen?“ Wütend funkelte Draco seine zukünftige Frau an. Die grauen Augen waren wie bei ihrer ersten Begegnung eiskalt. Doch die machte sich nichts aus seinen giftigen Blicken, sondern zuckte lässig mit den Schultern. „Ich habe gesagt: ‚Ach bitte, ich möchte so schnell wie möglich mit Malfoy zusammenziehen. Lasst euch doch bitte was Bescheuertes einfallen, damit das umsetzbar ist!" Was denkst du denn? Außerdem kam die Idee, die wirklich bescheuert ist, nicht nur von meinen Eltern!“ Mit der flachen Hand klatschte sie sich gegen die Stirn und sah ihn missbilligend an. Sie würde alles tun, um ihm fern zu bleiben und das sollte er eigentlich wissen. Schließlich tat er ja auch alles dafür, dass das eintrat. „Wie erklärst du dir denn dann bitte, dass wir so schnell und fast schon überstürzt in ein und dieselbe Wohnung sollen?“ Er war ungehalten und genervt. Sein Vater hatte ja Recht, er wollte ausziehen, aber nur, damit er mit Pansy zusammenziehen konnte. Astoria hatte er da in keinster Weise eingeplant. Und wenn er darüber nachdachte, schien sein Vater das zu ahnen und wollte ihn nun an diesem Schritt hindern. „Ich habe keine Erklärung! Und ich muss sagen, dass es mir auch egal ist. Such was Großes raus, da laufen wir uns nicht über den Weg, haben aber unsere Ruhe.“ Fast schon gleichgültig zuckte sie mit den Schultern. Draco zog die Stirn kraus und dachte über ihren Vorschlag nach. Was Großes... im Grunde hatte sie Recht, das war noch nicht mal eine dumme Idee. Genervt aufseufzend griff er nach dem Ordner und blätterte ihn jetzt gezielt durch. Draco, der vertieft bei der Arbeit war, bekam so gar nicht mit, dass Astoria ihn sich etwas genauer ansah. Die blonden Haare fielen ihm leicht ins Gesicht und verdeckten so ein wenig seine grauen Augen. Ihr Blick glitt weiter zu seiner schön geformten Nase und blieb dann bei seinen vollen Lippen hängen. Ja, sie musste ehrlich eingestehen, dass er ein sehr hübscher und ohne Zweifel attraktiver Mann war. Nicht wenige Frauen würden sie um diesen Mann beneiden, doch spürte Astoria nichts, als sie daran dachte, an seiner Seite zu stehen. Keine Schmetterlinge im Bauch oder eines dieser anderen tollen Gefühle, von denen Daphne ihr immer erzählt hatte. Ja, die hatte es auch wirklich gut, denn sie konnte Terence heiraten. Mit ihm war sie schon während der Schulzeit zusammen gewesen und vor nicht allzu langer Zeit hatten die beiden geheiratet. Nun sollte also auch Astoria den Bund der Ehe eingehen. Mit einem Mann, den sie nicht liebte und der sie nicht zu schätzen wusste. Sie seufzte leise. Nach einer halben Stunde hatte er drei Anwesen ausgesucht. Die ausgehefteten Pergamente reichte er Astoria: „Hier, such dir eins von denen aus. Mir ist egal, welches du nimmst.“ Sie nahm die Blätter entgegen und sah sie sich an. Eines war schöner als das andere und groß waren sie auch. Eines musste sie ihm lassen, Geschmack hatte er. Schnell las sie die Beschreibungen durch und gab ihm dann das Blatt, auf dem ein großes helles Anwesen mit einem gigantischen Garten war. Fragend zog er eine Augenbraue nach oben. „Das ist am weitesten entfernt.“, antwortete sie auf seine stumme Frage. „Was denkst du, wie lange können wir sie noch hinhalten?“ Draco wusste, dass diese Frage mehr beinhaltete. Zum einen die Wohnungszusammenlegung und zum anderen die Hochzeit. „Ich weiß es nicht.“ Seine grauen Augen sahen sie spöttisch an. „Da kann es wohl jemand nicht erwarten, was?“ Hatte er zwar aus ihrer Stimme denselben Widerwillen gehört, den er von sich kannte, doch gab sie ihm so die Gelegenheit, sich ein klein wenig mit ihr zu kabbeln. Sie lachte nur trocken auf. „Ja klar, als wäre ich versessen darauf, mein Leben aufzugeben und einem Mann zu dienen, der mir völlig egal ist.“ Verwundert zog er eine Augenbraue nach oben und das lag nicht daran, dass sie ihm gerade gesagt hatte, dass er ihr nichts bedeutete, das wusste er auch so. „Dienen? Wer hat verlangt, dass du mir dienst?“ Jetzt war er doch fast ein wenig überrascht. Draco und seine Familie hatte zwar noch alte Ansichten, aber Frauen dienten ihren Männern nicht. Das war noch nie so gewesen. Viel mehr unterstützen sie ihre Gatten in allen Belangen. Wie Astoria auf diese Idee kam, verstand er nicht so wirklich. „Wie du schon gesagt hast, der Name eines Menschen hat einen gewissen Ruf.“ Sie verschränkte die Arme vor Brust und sah ihn abschätzig an. Ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Gesichtszügen. Aha! Endlich kamen sie mal zu einem spannenden Thema. Fast schon bewundernd und anerkennend nickte er kurz. „Ich weiß jetzt übrigens, wieso du in Slytherin warst. Kein schlechtes Wort über mich nach unserem Treffen. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich geschockt war, denn das hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Aber irgendwann durchschaue ich dein Spiel noch, kleines Mädchen! Auch wenn du mich heute immer wieder überrascht hast.“ „Na dann mal viel Glück dabei, Grünschnabel.“ Ihre Augen blitzten belustigt auf und auch Dracos Mundwinkel zuckten kurz. Dieses Mädchen versprach Spaß, das konnte er jetzt schon sagen. Wenn sie zusammen würden, wäre ihm mit Sicherheit nicht mehr so schnell langweilig, denn sie würde ihn bestimmt auf Trab halten, wenn sie es darauf anlegte. Er grinste jetzt und deutete Richtung Tür. „Lass uns runter gehen, ich denke, desto schneller wir das hier hinter uns bringen, desto eher haben wir Ruhe.“ Draco stand auf und wollte zur Tür gehen, als Astoria ihn noch einmal kurz zurück hielt. Ihre Hand hatte einen angenehmen Druck, wie er feststellte und ihre Finger, die sein Handgelenk umschlossen, lösten ein leichtes Kribbeln auf seiner Haut aus. Erschrocken hätte er ihr fast seine Hand entzogen, doch ein Malfoy wurde nicht panisch, rief er sich ins Gedächtnis und ließ seine Hand da, wo sie war. „Wir sollten noch klären, wann wir das Haus beziehen. Ich habe keine Lust, mir wieder alles vorschreiben zu lassen, wenn wir nämlich genaue Vorstellungen haben, können sie uns vielleicht nicht so reinreden.“ Nachdem sie das gesagt hatte, löste sie ihre Hand von seinem Arm und Draco hätte fast geknurrt, als sie den Kontakt unterbrach. Verwirrt schüttelte er kurz den Kopf und räusperte sich und sah jetzt auf das junge Mädchen vor sich. Sie hatte eindeutig Recht. Seine grauen Augen musterten sie anerkennend. Da hätte er auch selbst drauf kommen können. Als sie so dicht bei ihm stand, fiel ihr zum ersten mal auf, wie groß er eigentlich war, denn sie musste ihren Kopf heben, um ihm in die Augen schauen zu können. Auch bemerkte sie erst jetzt, dass er recht breite Schultern hatte, denn im Vergleich zu ihm war sie einfach nur zierlich. Draco riss sie aus ihren Gedanken, als er fragte: „Gut, was schlägst du vor?“ Sie schloss kurz die Augen um sich zu sammeln und schlug vor: „In einem Monat? Wir beide müssen ja erst alles planen und so, bla… bla …“ „Gut, ich werde das regeln.“, meinte er und öffnete jetzt die Tür. „Hervorragend, das mit der Bezahlung regeln wir. Kümmert euch um eure Sache und vielleicht schafft ihr es ja, auch eher fertig zu sein.“ Mrs. Greengrass sah ihre Tochter lächelnd an. Das Bild, das sie sah, gefiel ihr unglaublich gut. Ihre Tochter an der Seite von Draco Malfoy. Als sie gemeinsam das Zimmer betreten hatten, war es augenblicklich still geworden und alles hatten sie sprachlos angesehen. Die beiden harmonierten einfach perfekt miteinander. Es sah fast so aus, als wären sie füreinander geschaffen. Als Mrs. Greengrass ihren Mann ansah, stellte sie fest, dass nicht nur sie das so sah, denn er schien genauso sprachlos zu sein, wie Daphne und Terence. Auch die Malfoys schienen sehr angetan zu sein, denn ein zufriedenes Lächeln legte sich auf Lucius‘ Züge, was sonst eher selten war. „Gut.“ Draco, der das gar nicht bemerkte, war zufrieden und nickte. Er griff nach Astorias Hand und zog sie dann aus dem Zimmer. Bei seiner Berührung zuckte sie kurz zusammen. Sie hatte gedacht, dass seine Hand genauso kalt wie sein Herz war, aber stattdessen war die Berührung angenehm, denn seine Hand war warm und weich. Zwar hatte sie ihn vorhin schon am Arm berührt, doch hatte sie das so nicht erwartet. Auch der Druck, den er ausübte, war nicht unangenehm. Widerstandslos ließ sie sich von ihm mitziehen. Als sie im Wohnzimmer ankamen, ließ er sie wieder los und Astoria musste erschrocken feststellen, dass sie fast bedauernd aufgeseufzt hätte, als er die Berührung unterbrach. Schnell verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah ihn fragend an. „Was jetzt?“ Er lachte leise. „Jetzt werde ich nach Hause gehen und langsam anfangen zu packen. Du wirst nach oben gehen und das Selbe tun. Dabei werden wir uns aber sehr viel Zeit lassen. Und dann werden wir uns in zwei Wochen wieder treffen und alles Weitere besprechen, um dann eine Woche später einzuziehen. Und dann werden wir unser Haus einrichten und es mit diversen Zaubern belegen, die ich raussuchen werde. Ich erkläre dir in zwei Wochen, was ich meine.“ Astoria wollte fast nicken, als ihr die Zeitspanne auffiel. „In drei Wochen? Ich denke, wir hatten einen Monat gesagt!“ Er legte ihr einen Finger auf die Lippen und beugte sich leicht zu ihr hinunter: „Ja, hatten wir, aber wenn wir die Hochzeit noch etwas raus schieben wollen, müssen wir sie gnädig stimmen. Also los!“, Er nickte nach oben und trat nun selbst zum Kamin. Bevor er in den Flammen nach Hause verschwand, lächelte er und meinte noch: „Bis bald, kleines Mädchen.“ Fluchend sah Astoria sich um. Wie um alles in der Welt sollte sie ihre Sachen in einem Haus unterbringen, das sie mit einem Mann teilen musste, dessen Geschmack sie nicht kannte? All ihre persönlichen Sachen waren verstaut und warteten darauf, abgeholt zu werden. Draco, der sie vor einer Woche besucht hatte, hatte ihr zwar gesagt, dass er ihr die Einrichtung aller Räume überlassen würde, aber trotzdem wollte sie seinen Stil mit einbringen. Und dabei mussten ja auch seine Sachen irgendwie und irgendwo untergebracht werden. Vielleicht würden ihm ja noch ein paar spezielle Zauber in der Richtung einfallen. Die Ideen, die anderweitig hatte, waren einfach nur genial, so würde niemand ungebeten ihr Haus betreten können. Vor allem nicht ihre Eltern. Dass er an so etwas gedacht hatte, verwunderte sie ein bisschen, aber sie sollte sich nur freuen. So konnten sie mehr oder weniger tun, was sie sollten. Durch ein Klopfen an der Tür wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. Die drehte sich herum und sah Draco lächelnd im Türrahmen stehen. Sie wusste nicht, wie es gekommen war, aber bereits seit dem letzten Treffen hatten sie sich erstaunlich gut verstanden und auch wenn sie noch immer ab und an kleines Mädchen nannte, hatte es jetzt etwas Neckendes, Herausforderndes und nichts Abwertendes mehr. Und jetzt war es also soweit. Sie schwang ihren Zauberstab und sofort verkleinerte sich ihr ganzes Hab und Gut, so dass sie es problemlos in ihre Manteltasche stecken konnte. Sie sah sich noch ein letztes Mal in ihrem Zimmer um und drehte sich leicht lächelnd zu ihm. Dann trat sie auf ihn zu und schloss hinter ihm und sich die Tür zu ihrem jetzt ehemaligen Zimmer. Der junge Mann sah prüfend auf die hübsche Frau neben sich. Er spürte, dass sie sich nur sehr widerwillig von ihrem Zuhause trennte. Ihr Gesicht wirkte traurig und auch ein wenig verbittert. Ja, er konnte sie gut verstehen, sollte sie doch jetzt ein Leben führen, dass sie sich niemals selbst ausgesucht hätte. Gemeinsam gingen sie die Treppe hinunter und traten in den Salon, wo bereits ihre Familien auf sie warteten. „Nun, wir werden wohl in den nächsten Tage einmal vorbei schauen.“, sagte Narzissa und lächelte ihren Sohn und seine Verlobte an. Draco nickte nur und reichte dann allen die Hand. Zu Astoria gewandt sagte er: „Wir werden apparieren. Vorher machen wir noch einen kleinen Abstecher in London.“ Sie nickte. Dann sah er wieder seine Eltern an. „Und bitte meldet euch an, denn dann müssen wir sehen, wo wir euch empfangen. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob wir dann schon alles eingerichtet haben.“ Dass Draco darum bat, hatte allerdings andere Gründe. Er wollte nicht, dass seine Eltern sofort seinen Plan durchschauten. Und im Moment sah es nicht schlecht aus, denn die Erwachsenen nickten und machten ihren Kindern Platz, damit sie hinaus ins Freie treten konnten. Auch wenn im Moment die Sonne schien, Astoria war trotzdem nicht warm, viel zu unruhig und aufgewühlt war sie gerade. Draco, der die ganze Zeit neben ihr her lief, legte auf einmal einen Arm um sie. Finster sah sie ihn an und wollte gerade fragen, was das werden sollte, als er nur den Kopf schüttelte und kaum merklich nach hinten nickte. Stimmt, sie wurden bestimmt beobachtet. So lehnte sie ihren Kopf leicht an seine Schulter und ließ sich von ihm weiter schieben, bis sie bei der Stelle ankamen, von wo aus sie verschwinden konnten. So richtig wohl war ihr seine Berührung nicht, denn sie konnte das Gefühl, das sie auslöste nicht wirklich einordnen. Außerdem wollte sie im Moment einfach am liebsten alleine sein. Allerdings wusste sie, dass ihr dieser Wunsch heute nicht erfüllt werden würde. Mittlerweile waren sie bei der Apparierstelle angekommen. Astoria wartete, dass Draco seinen Arm von ihr nahm, damit sie endlich nach London kamen. Doch auch da ließ er sie nicht los, sondern schlang seine Arme um ihre Hüfte und zog sie fest an sich. Wieder musste Astoria mit Unbehagen feststellen, dass es ein seltsames Gefühl war, in seinen Armen zu liegen. Doch bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, spürte sie ein Ziehen in der Magengegend und schon waren sie in der Winkelgasse. Jetzt erst löste sich Draco von ihr und strich sich seinen Mantel glatt. Kurz lag sein Blick auf Astoria. Ihr Gesicht war noch immer traurig, aber das Apparieren schien ihr nichts ausgemacht zu haben. Jetzt sah sie zu ihm auf und Draco konnte die Frage in ihrem Gesicht lesen. Er lächelte kurz. „Nun, wir müssen doch noch ein paar Sachen besorgen, wenn wir heute nicht auf dem Fußboden schlafen wollen.“ Seine grauen Augen sahen sie missbilligend an. Eigentlich hätte ihr das doch klar sein müssen. Er setzte sich in Bewegung und wollte Astoria hinter sich her ziehen, als sie ihn zurück hielt. „Aber ich habe doch extra schon was besorgt!“ Das Braun ihrer Augen leuchtete kurz erfreut auf. Draco runzelte die Stirn und drehte sich wieder zu ihr. „Du hast schon was?“ Sie nickte und kramte in ihrer Tasche. Dann reichte sie ihm ein Miniaturbett, das mit Sicherheit richtig pompös wirkte, wenn es wieder seine alte Größe haben würde. Anerkennend nickte Draco und reichte es ihr zurück. „Und, was hast du noch alles schon besorgt?“ Astoria sah ihn jetzt unsicher an, wusste sie schließlich nicht, ob das eben ein kleiner Vorwurf war oder nicht. „Ich habe noch einen Schrank, in dem wir vorerst unsere Sachen unterbringen können. Sonst nichts.“ „Gut.“, meinte der junge Malfoy und zog sie jetzt doch wieder hinter sich her. „Hast du auch etwas zu essen besorgt?“ „Nein, das habe ich nicht, das sollte schließlich alles frisch sein und nicht schon ein paar Tage alt.“ Nun war es an ihr, missbilligend zu klingen. Draco lachte leise. Ja, eines stand fest, diese Frau würde ihm immer wieder kontern. Seufzend trat Astoria aus dem Kamin und sah sich um. Bereits die Bilder des Hauses waren gigantisch gewesen, aber das Anwesen an sich war noch pompöser, wenn man direkt darin stand. Draco, der bereits schon einmal hier gewesen war, schien genau zu wissen, wo er hin musste. Von einem der oberen Stockwerke hörte sie ihn nach ihr rufen. Sie seufzte – heute nicht zum ersten und wohl auch nicht zum letzten Mal – und machte sich auf, zu ihrem Verlobten zu gehen. As reason clouds my eyes with splendor fading Illusions of the sunlight A reflection of a lie will keep me waiting With love gone for so long And this day's ending Is the proof of time killing all the faith I know Knowing that faith is all I hold Er stand in einem großen Zimmer. Der Raum war hell und durch ein großes Fenster schien die Nachmittagssonne. Bei genauerem Hinsehen erkannte sie, dass es eine Tür war, die auf einen Balkon führte. „Was meinst du, unser Schlafzimmer?“, fragte Draco und sah sie fragend an. Astorias Augen weiteten sich erschrocken. Was? Ein gemeinsames Schlafzimmer? Als hätte Draco ihre Gedanken erraten, lachte er leise. „Wir werden wohl irgendwie unseren Eltern zeigen müssen, dass wir uns mehr oder weniger nach ihnen richten.“ Doch Astoria schüttelte fast schon panisch ihren Kopf. „Ich kann nicht mit dir in einem Bett schlafen!“ Draco zog eine Augenbraue nach oben. „Und wieso nicht, wenn ich fragen darf?“ Fast schon bockig verschränkte er die Arme vor der Brust und sein Blick lag herausfordernd auf der jungen Frau vor ihm, die unter seinem Blick ein wenig zusammen schrumpfte. Mit erstickter Stimme meinte sie: „Ich kann nicht. Nicht, wenn ich weiß, dass du irgendwann einmal Parkinson in diesem Bett lieben wirst.“ Sie wurde immer leiser und drehte sich herum, um den Raum zu verlassen. Das was sie gesagt hatte, meinte sie völlig ernst, denn allein der Gedanke, dass er ihr nicht treu war, tat ihr unglaublich weh. Draco wusste im ersten Moment gar nicht, was er sagen sollte. Wie kam sie denn bitte auf die Idee, dass Pansy jemals dieses Zimmer betreten würde? So etwas hatte er nie gesagt. Schnell lief er ihr hinterher und erwischte sie an der Hand, als sie gerade die Treppe herunter gehen wollte. Er spürte, wie sich ihr ganzer Körper bei seiner Berührung versteifte. Doch er liess sie nicht los, sondern zog sie die eine Stufe wieder nach oben, so dass sie direkt ihm gegenüber stand. Sachte legte er einen Finger unter ihr Kinn und hob es an. „Eines wollen wir mal klar stellen. Pansy wird niemals unser Schlafzimmer betreten. Eben so wenig wird sie in unser Ehebett kommen.“ Ernst sah er sie an und wischte ihr automatisch eine Träne weg, die auf einmal über ihre Wange rollte. Er legte den Kopf kurz schief und tat dann etwas, was beide überraschte und keiner von ihnen erwartet hatte. Er zog sie in seine Arme und strich ihr beruhigend über den Rücken, während sie nun aufgrund dieser Geste wirklich anfing zu weinen. Sie wusste nicht, wie lange sie da standen, doch irgendwann waren ihre Tränen versiegt. Der Pulli von Draco allerdings war nass von ihren Tränen. „Entschuldige bitte.“, murmelte sie und strich über die feuchte Stelle. Doch er zuckte nur mit den Schultern und zog sie jetzt wieder ins Schlafzimmer. „Auch wenn das heute vielleicht ein wenig viel für dich war“ Er sah sie lächelnd von der Seite an. „Ich fände es toll, wenn wir wenigstens dieses Zimmer schon mal einigermaßen herrichten könnten.“ Astoria nickte und reichte ihm dann die Miniaturausgaben. Schnell hatten sie sich geeinigt, wo welches Möbelstück hin sollte und so zauberte er alles wieder auf dessen Normalgröße. Jetzt stand in der Mitte des Raumes das gigantische Bett, rechts neben der Tür der Kleiderschrank und auch je ein Nachttisch war auf beiden Seiten des Bettes war vorhanden. Zufrieden nickte Draco. Dass auch Astoria damit einverstanden war, zeigte sie ihm, indem sie sagte: „Sehr schön. So hab ich mir das immer vorgestellt.“ Ihr leichtes Lächeln zauberte seltsamerweise auch Draco eines auf die Lippen. Müde öffnete sie die Augen. Helles Licht durchflutete das Zimmer und im ersten Moment wusste sie gar nicht, wo sie sich befand. In ihrem Zimmer war es nie so hell gewesen, denn es lag auf der Nordseite des Hauses. Sie blinzelte noch einmal und drehte sich dann herum. Vor Schreck hätte sie fast laut aufgeschrien. Direkt vor ihr befand sich ein männliches Gesicht, dass sie sehr gut kannte. Was um alles in der Welt hatte Draco Malfoy in ihrem... OH GOTT! Ihr fiel es wie Hippogreiffedern von den Augen. Der blonde Exslytherin und sie waren ja gestern umgezogen. Dass er allerdings so nah an ihr lag, gefiel ihr nicht wirklich. Vorsichtig rutschte sie ein Stück zurück und krabbelte dann aus dem Bett. Mit nackten Füßen tapste sie aus dem Zimmer und verschwand nach unten in die Küche. Sie schwang ihren Zauberstab und schon hatte sie zwei dampfende Tassen Kaffee in der Hand, die sie auf ein Tablett abstellte, dann holte sie aus dem Schrank noch Brötchen und Brotaufstrich, um dann mit dem beladenen Tablett, auf das sie auch noch Besteck und Teller gestellt hatte, wieder nach oben zu gehen. Mit dem Fuß stieß sie die Tür auf und trat ein. Draco wachte auf, als er spürte, dass neben ihm auf einmal die Wärme fehlte. Verwirrt richtete er sich ein wenig auf und sah neben sich. Astoria lag nicht mehr bei ihm. Stattdessen hörte er unten Geschirr und Besteck klappern. Dann war es ruhig. Er wollte gerade aufstehen und nachsehen, als die Tür aufging und Astoria hereinkam. Sie balancierte das Tablett vor sich her, während sie versuchte, die Tür zu schließen. Draco stieg aus dem Bett und nahm ihr ihre Last ab. „Guten Morgen.“, meinte er lächelnd und ließ sie an sich vorbei gehen. Sie erwiderte sein Lächeln und kurz streifte ihr Blick seinen nackten Oberkörper. Schon gestern war ihr aufgefallen, dass Draco einen wirklich schönen Körperbau hatte. Es sah fast so aus, als wäre kein Gramm Fett an ihm. Doch sie richtete schnell ihren Blick wieder nach vorn und schlüpfte unter die Bettdecke. Dann lagen ihre erwartungsvollen braunen Augen wieder auf ihm, der noch immer bei der Tür stand und sie fasziniert ansah. Ja, Astoria war definitiv eine Schönheit. Aufgefallen war ihm das bereits, als sie ihm gegenüberstand, als sie verlobt wurden. Zwar hatten schon während der Schulzeit immer wieder einige seiner Freunde gesagt, dass Daphnes kleine Schwester ein echter Blickfang war, doch wirklich bewusst geworden war ihm das damals nicht. Wie auch? Zum einen hatte er Pansy und zum anderen kreisten seine Gedanken um Voldemort und den Krieg. Doch jetzt, wo sie vor ihm saß, ihre großen braunen Augen ihn erwartungsvoll ansahen und ein Lächeln ihr hübsches Gesicht zierte, begriff er, was für einen Engel er da vor sich hatte. Nicht nur, dass sie ihm bis jetzt immer den Rücken frei gehalten hatte; sie hatte all seinen Bedingungen zugestimmt, ohne selbst eine einzige Forderung zu stellen. Und sie schien ihm bis zu einem gewissen Grad zu vertrauen. Dabei könnte sie ihn sonst was aufzwingen, denn dass dieser Körper begehrenswert war, wusste er und dass sie auch so einen Liebhaber verlangen könnte, doch das schien ihr nicht im Geringsten in den Sinn zu kommen. Draco setzte sich neben sie und reichte ihr einen Teller, während er am Kaffee nippte. Wenn das jeden Morgen so laufen könnte, wäre das sicherlich nicht schlecht. Zufrieden ließ er sich noch einmal in die Kissen sinken und schloss für einen Moment die Augen. Schon lange hatte er ein Frühstück nicht mehr so genossen, wie dieses eben. Astoria hatte gerade das Tablett nach unten gebracht und kam wieder ins Schlafzimmer, um sich um zu ziehen, als Draco meinte: „Kommst du noch mal kurz zu mir?“ Astoria, die bereits vor dem Kleiderschrank stand, drehte sich um und ging mit gerunzelter Stirn auf ihn zu. Wortlos ließ sie sich neben ihm nieder und sah ihn fragend an. Bevor sie irgendwie reagieren konnte, zog er sie zu sich und sie kam auf seiner nackten Haut zum Liegen. Erschrocken sah sie ihn an und wollte sich wieder aufrichten, doch er verschränkte seine Hände auf ihrem Rücken und hielt sie so fest. Mit ihren Armen stützte sie sich auf seiner Brust ab und sah so auf ihn hinunter. Draco meinte lächelnd: „Wir müssen uns noch über wichtige Themen unterhalten. Ich habe nämlich über etwas nachgedacht.“ Er löste eine Hand von ihrem Rücken und strich ihr eine Strähne hinter das Ohr. „Wieso stört es dich nicht, dass ich Pansy als Geliebte behalten will?“ Er verstand es wirklich nicht. Dabei hatte er lange darüber nachgedacht und auch immer wieder verschiedene Ansatzpunkte gesucht, doch er kam wirklich zu keinem sinnvollen und befriedigenden Ergebnis. Astorias Blick verfinsterte sich und sie wollte sich von ihm lösen, doch er hielt sie so unerbittlich fest, dass sie sich nicht bewegen konnte. Draco war nicht entgangen, dass sie dieses Thema nicht mochte. Doch sie sah ihn weiter an und meinte dann: „Ich habe mit Sicherheit etwas dagegen. Du wirst mein Mann sein und ich hatte immer gehofft, dass ich eine glückliche Ehe führen werde, mit jemandem, der mich genauso schätzt und vielleicht sogar liebt, wie ich ihn. Dass das aber anscheinend nicht passieren wird, ist ja ganz offensichtlich. Also wird es auch nichts ausmachen, wenn ich es ertrage, dass du eine andere Frau liebst. Wir brauchen einen Erben, ich denke, das dürfte nicht das Problem sein, oder?“ Draco spürte ganz genau, dass hinter dieser Aussage viel mehr steckte, als nur die einfachen Worte. Schon allein ihr Blick sagte so viel mehr. Sie war verletzt, dass er ihr das gesagt hatte. „Liebst du mich denn?“, wollte Draco wissen. Erschrocken weiteten sich Astorias Augen. Dann begann sie langsam, ihren Kopf zu schütteln. Doch eine Antwort konnte sie ihm nicht geben. Wie auch? Sie kannten sich doch noch gar nicht, wie sollte sie ihm denn da sagen, dass sie etwas für ihn empfand, zumal er ihr schon von vornherein mitgeteilt hatte, dass er sie niemals akzeptieren würde? Der junge Malfoy schien zu spüren, was sie dachte, denn sein Blick wurde weich und leise meinte er: „Ich habe das damals nicht so gemeint. Ich wollte eigentlich nur, dass du von dir aus die Verlobung löst, doch das hast du nicht. Schon allein das zeigt, dass ich meine Aussage komplett zurücknehmen muss, denn du bist eines Malfoys würdig. Mehr als das.“ Ernst sahen seine grauen Augen sie an und zum ersten Mal seit sie sich kannten, war Astoria nicht in der Lage, irgendetwas zu erwidern. Stumm sahen sie sich an, bis Draco wieder seine Hand hob und ihr über die Wange strich. „Es tut mir aufrichtig Leid, was ich an dem Nachmittag zu dir gesagt habe. Bitte entschuldige.“ Fassungslosigkeit stand Astoria ins Gesicht geschrieben. Das Unmögliche war geschehen. Ein Malfoy hatte um Verzeihung gebeten. Die nächsten Tage waren für beide anstrengend, denn während Draco damit beschäftigt war, das Haus magisch zu sichern, beschäftigte sich seine Verlobte mit der Innenausstattung des Hauses. Jedes Zimmer erhielt nach und nach seine eigene Note und sie schaffte es perfekt, seinen und ihren Charakter auf das Haus zu verteilen. So saßen sie eine Woche, nachdem sie eingezogen waren, gemeinsam am Tisch und aßen zu Abend. Draco hatte den Tagespropheten aufgeschlagen neben sich liegen und las die neuesten Schlagzeilen. Verstimmt runzelte er die Stirn. Was sollte das? Im Ministerium schien es drunter und drüber zu gehen. Sein Vater hatte gar nicht erwähnt, dass es so einen Stress gab, weshalb ungehalten knurrte. Astoria sah ihn fragend an und er schob ihr den Artikel zu. „Ich weiß nicht, was die Idioten im Ministerium wieder für Mist verzapfen. Manchmal ist es einfach unglaublich, was für unfähige Menschen versuchen, Arbeit zu erledigen, die nicht für sie gemacht ist.“ Astoria überflog schnell die Zeilen und schob ihm dann das Blatt wieder hin. Mit dem Finger deutete sie auf den letzten Absatz: „Schau mal, wer das geschrieben hat, da müsste dir doch klar sein, dass da nichts vernünftiges rauskommen kann.“ Sein Blick huschte zu der Stelle, au die sie deutete. Genervt stöhnte er auf. „Ja, du hast Recht. Von Kimmkorn kann einfach nichts Vernünftiges kommen. Diese Person ist auch so eine, die ihren Job eigentlich nicht machen dürfte, wenn man von der Qualifikation ausgeht!“ Astoria lachte leise. Ja, sie wusste, wie sehr Draco diese Lästertasche hasste, nicht nur ihre unglaublich lange und hässlich roten Fingernägel, auch ihr selbstschreibende Feder, die ihm schon so manches Mal beinahe in den Wahnsinn getrieben hätte. Immer wieder schrieb sie über ihn und seine Familie nach dem Krieg und nahm jedes einzelne Auftreten in der Öffentlichkeit genauestes unter die Lupe. Auch seine momentane Anstellung im Ministerium, die er Harry Potter zu verdanken hatte, wurde von ihr nach allen Regeln der Kunst auseinander gepflückt und kein einziges gutes Haar daran gelassen, wobei der ehemalige Totesser hervorragende Arbeit leistete. Doch die Öffentlichkeit hatte noch immer ihre engstirnige Einstellung zu dieser Familie, die zwar offiziell rehabilitiert war, doch hinter vorgehaltener Hand oft noch Gesprächsthema war. „Lass sie doch einfach schreiben, was sie will. Du weißt, dass es anders ist.“ Sie hatte damit Recht, das wusste er, aber durch seinen Urlaub, den er auf Grund des Umzuges bekommen hatte, war er momentan nicht in alles eingeweiht. Auch Astoria hatte sich eine Woche aus ihrer Ausbildung ausklinken können, doch musste sie in zwei Tagen – genauso wie Draco – wieder ihrem normalen Alltag nachgehen. „Wie werden wir es denn nun eigentlich regeln? Ich meine, unsere Eltern und Freunde wollen bestimmt bald sehen, wie wir nun wohnen.“ Bereits die letzten Tage hatte sie sich ihre Gedanken darüber gemacht. Denn so eine Festlichkeit benötigte Vorbereitungen. Vor allem aber musste Draco für diesen Tag einige der Zauber lösen. Ja, die Idee, jeden außer ihm und ihr dem Haus aufgrund von bestimmten magischen Hindernissen den Zutritt zu verweigern, war genial, aber es war immer eine Höllenarbeit, das Ganze wieder rückgängig zu machen. „Ich werde morgen meinen Eltern schreiben.“, antwortete er und legte nun die Zeitung zur Seite. „Wir sollten uns aber auch noch über ein anderes Thema unterhalten. Unsere Hochzeit lässt sich vielleicht für ein paar Monate aufschieben, aber für Immer mit Sicherheit nicht. Ich finde, wir sollten selbst bestimmte Dinge planen und festlegen, so dass uns keiner bei der Entscheidung dazwischen reden kann.“ Astoria nickte. „Ja, das sollten wir wirklich, aber nicht heute. Ich bin müde und möchte eigentlich nur noch schlafen.“ Draco lächelte leicht. Seine zukünftige Frau schien schnell müde zu werden. Wobei er aber schon zugeben musste, dass sie hart und zielstrebig arbeiten konnte, denn sie hatte fast im Alleingang die gesamte untere Etage renoviert und eingerichtet. „Gut, dann reden wir morgen nach der Arbeit darüber.“ Seine grauen Augen lächelten sie an und grinsend erhob sie sich. „Dann schlafen Sie mal gut, Mr. Malfoy.“ Sie strich ihm kurz über den Arm und wollte schon aus dem Zimmer, als er ihre Hand griff und sie zurückhielt. Frech grinste er sie an. „Heute haben wir Jubiläum. Meinst du nicht, dass das ein Grund für etwas Besonderes ist?“ Astoria sah ihn misstrauisch an. Wenn Draco so schaute, hieß das in der Regel nichts Gutes. „Was genau schwebt dir denn vor?“, fragte sie vorsichtig. Er stand langsam auf und trat vor sie und zwang sie so, zu ihm hoch sehen zu müssen. „Ich denken, wir sollten unseren Eltern wieder ein Stück entgegen kommen.“ Doch statt einer Erklärung legte er seine Lippen auf ihre. Erschrocken zuckte sie zusammen und ihre Hände ballten sich automatisch zu Fäusten. Was um alles in der Welt tat er hier? Draco spürte, dass ihr diese Berührungen unangenehm war, weshalb er den Kuss löste und einen Schritt zurück trat. „Schlaf gut, Astoria.“, sagte er, bevor er zügigen Schrittes aus dem Zimmer ging. Sie lag jetzt schon zwei Stunden wach und konnte einfach nicht einschlafen. Noch immer spürte sie seine Lippen auf ihren und immer, wenn sie daran dachte, wurde ihr unglaublich heiß. Eine Gänsehaut überzog ihren Körper und Astoria war sich sicher, dass sie auch leicht rot wurde. Nur gut, dass Draco noch nicht ins Bett gekommen war und sie nicht so aufgelöst und durcheinander sah. Beschämt schob sie ihre Hände vor die Augen und grummelte. Das durfte doch einfach nicht wahr sein. Jetzt machte Draco sie schon nervös! Dabei war es doch nur ein Kuss gewesen und normalerweise sollten sie sich ja auch küssen, schließlich waren sie verlobt! Astoria wurde urplötzlich aus ihren Gedanken gerissen, als sie einen ohrenbetäubenden Schrei hörte. Augenblicklich richtete sie sich auf und stürzte aus dem Zimmer. Und wieder hörte sie die Schmerzenslaute. „Draco!“, rief sie und hastete die Treppe herunter. Was bei Salazar war passiert, dass er so schrie? Sie stürzte in das Wohnzimmer, doch dort konnte sie ihn nicht finden. In dem Moment hörte sie ihn wieder schreien. Sie drehte auf dem Absatz um und rannte in die entgegen gesetzter Richtung, hin zu seinem Arbeitszimmer. Wieder hörte sie ihn schreien. Panisch riss sie die Tür auf und da lag er vor ihr. Zusammengekrümmt und wimmernd. Sofort war sie neben ihm. „Draco!“, meinte sie verzweifelt. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Draco wollte ihr anscheinend gerade antworten, da wurde er von einem erneuten Schrei unterbrochen. Sein ganzer Körper bäumte sich auf und begann heftig zu zucken. Astoria, die sah, dass er nahe dem Tisch war, kletterte hinter ihn und baute so eine Barriere zwischen der Tischkante und seinen Kopf. Draco war wieder in sich zusammen gesackt und zog fest die Beine an seinen Körper. Astoria beugte sich über ihn und strich ihm über die bereits stark verschwitzte Stirn. „Was ist los?“, fragte sie ängstlich. „Anfall!“, presste Draco mühsam hervor und griff nach ihrer Hand die sie auf seine Schulter gelegt hatte. Er drückte sie leicht und versuchte zu lächeln. Er sah, dass seine zukünftige Frau Angst hatte. „Wie kann ich dir helfen?“, wollte sie wissen. „Bleib bei mir!“, keuchte er und sie spürte, wie ihn eine neue Welle packte. Sie verschränkte ihre Finger mit seinen und hielt ihn fest, während er wieder vor Schmerzen aufschrie und sie hilflos seinem Leiden zusehen musste. And I've lost who I am, and I can't understand Why my heart is so broken, rejecting your love, love gone wrong; lifeless words carry on But I know, all I know's that the end's beginning who I am from the start, take me home to my heart Sie blieb die ganze Zeit bei ihm und rührte sich nicht vom Fleck. Auch als der Anfall endlich vorbei war, ließ sie ihn nicht los. Stattdessen angelte sie sich vom Schreibtisch seinen Zauberstab und ließ Kissen und Decken in das Zimmer schweben. Dann half sie Draco auf die Decke und versuchte, ihm eine möglichst gemütliche Nachtstätte herzurichten. Er atmete noch immer flach und versuchte, seinen Körper zu entspannen. Astoria setzte sich neben ihn und strich ihm vorsichtig ein paar feuchte Haarsträhnen aus dem Gesicht. Die ganze Zeit sah sie ihn an. Wie konnte er ihr nur verheimlichen, dass er solche Anfälle hatte? Was, wenn sie nicht da gewesen wäre? Ihm hätte sonst was passieren können! Langsam öffnete er seine Augen und sah sie jetzt an. Er war müde, das konnte sie deutlich sehen. Schwerfällig hob er seinen Arm und strich ihr über die Wange. „Scht! Nicht weinen, Kleines. Komm her!“ Ohne es zu merken, flossen ihr Tränen über das Gesicht. Schnell wischte sie sie weg und kam dann seiner Aufforderung nach. So eng wie möglich kuschelte sie sich an ihn und auch Draco schien den Kontakt sehr zu genießen, denn er zog sie noch ein wenig näher an sich. Dann schloss er die Augen und es dauerte nicht lange und er war ins Reich der Träume geglitten. Astoria beobachtete ihn. Der Mond schien ins Fenster, direkt in sein Gesicht. Noch immer waren seine Gesichtszüge angespannt und schmerzverzogen. Vorsichtig hob sie die Hand und strich ihm über die Wange. In dem Moment schwor sie sich etwas. Auch, wenn Draco ihre Ehe vielleicht nicht ernst nehmen würde, sie würde alles dafür tun, um ihm zu helfen. Um ihm beizustehen. Wenn er sie lassen würde, wäre sie immer für ihn da und vielleicht würden sie einen Weg finden, etwas gegen die Anfälle machen zu können. Als er aufwachte, fühlte sich Draco, als hätte ein Troll auf ihm einen Stepptanz hingelegt. Stöhnend versuchte er sich lang zu machen und zu strecken, da spürte er, dass etwas Warmes und Anschmiegsames hinter ihm lag. Langsam und mit großen Schmerzen im ganzen Körper drehte er sich um und sah in das schlafende Gesicht Astorias. Erstaunt zog er eine Augenbraue nach oben. Sie war noch immer hier? Normalerweise wachte er immer alleine auf. Jeder, der bis jetzt einen dieser Aussetzer seiner Selbstbeherrschung miterlebt hatte, war so schnell es ging geflüchtet. Auch Pansy blieb nur so lange wie nötig. Aber nicht diese Frau, wie es aussah. Ein kleines glückliches Lächeln bildete sich auf seinen müden Zügen. Wie es aussah, steckte wirklich mehr in ihr, als er angenommen hatte, denn dass sie kein kleines Mädchen mehr war, hatte sie letzte Nacht bewiesen. „Viel Spaß. Und wenn was ist, du weißt, wo du mich findest.“ Draco und Astoria waren gemeinsam aus einem der Kamine des Ministeriums gestiegen um beide zu ihrer Arbeit zu kommen. Astoria sah zu ihm hoch und nickte. Ihr sorgenvoller Blick entging ihm nicht und leicht lächelnd strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht, bevor er sich zu ihr beugte und ihr einen Kuss auf die Wange hauchte. „Mach dir nicht so viele Sorgen! Mir geht es wirklich gut!“ Das war nicht mal gelogen. Ganz im Gegenteil. Er wusste, dass er immer mehrere Tage benötigte, um sich von so einem Akt zu erholen, doch die zwei Tage, die sie noch frei hatten, hatte Astoria genutzt, um ihn wieder herzustellen und das war ihr gelungen. Er fühlte sich wie ein junger Gott. Resigniert nickte sie und drückte noch einmal seine Hand, bevor sie sich auf machte, in ihre Abteilung zu kommen. Was beide nicht gesehen hatten, war, dass wachsame Augen auf ihnen lagen, die den kleinen liebevollen Kontakt genau registriert hatten. „Komm schon Draco! Lass uns mal wieder was trinken gehen. Außerdem warst du schon lange nicht mehr bei mir.“ Die schwarzhaarige Frau ihm gegenüber leckte sich verführerisch über die Lippen und sah ihn herausfordernd an. Draco seufzte leise und lehnte sich zurück. „Ich mag nichts trinken gehen. Außerdem werde ich zu Hause erwartet.“ Draco hatte Astoria versprochen, zum Abendessen da zu sein. Pansy schnaubte. „Das kann doch nicht dein Ernst sein, Dray! Du bist noch nicht mal verheiratet und lässt dich von der kleinen Greengrass schon so unterbuttern? Was bitte ist mit dir los?“ Spöttisch lachte sie, war es doch einfach unmöglich, dass sich ein Malfoy nach den Wünschen einer Frau richtete. Vor allem, wenn er diese Frau nicht mal mochte. Und Pansy war sich mehr als sicher, dass Draco niemals dieses Würmchen von Frau mögen, geschweige denn lieben würde. Zum einen hatte er ihr vor knapp vier Wochen, als sie sich das letzte Mal sahen, selbst gesagt, dass er „das Kind“, wie er sie selbst bezeichnete, niemals als seine Frau akzeptieren würde und zum anderen liebte ein Malfoy nicht. Er wurde höchstens geliebt. Und da sie sich mit dieser Tatsache abgefunden hatte, war sie perfekt für Draco gewesen, das hatte er ihr in ihrem letzten Schuljahr gesagt. Und bis jetzt kam nichts Gegenteiliges von ihm. „Akzeptiere es einfach Pansy. Außerdem sollten wir uns darüber unterhalten, wie unsere weitere Beziehung aussehen soll.“ Seine Augen sahen sie typisch Malfoy eiskalt an. Keine großartige Regung oder ein Lächeln verließ sein Gesicht. „Ich dachte eigentlich, dass sich nichts daran ändert.“ Die junge Parkinson wusste nicht so recht, was ihr Gegenüber mit dieser Frage bezweckte. Trocken lachte er auf. „Bitte! Als würde das so weiter gehen. Wenn ich verheiratet sein werde, habe ich Pflichten, die ich erfüllen muss. Und ich beabsichtige nicht, meinen Namen in den Dreck zu ziehen. Genauso wenig den Astorias.“ Seine Augen hatten sich ein klein wenig verdunkelt. „Was genau willst du mir sagen?“, fragte Pansy leicht aufgebracht. Das Spiel, das Draco gerade mit ihr spielte, gefiel ihr nicht. „Ich will dir sagen, dass wir uns nicht mehr so oft sehen werden und in der Öffentlichkeit gibt es dich für mich genauso wenig wie in meinem Privatleben. Da bist du lediglich eine Freundin.“ Sein Ton ließ keine Widerrede zu. „Was ist bei dir nicht mehr so oft?“ „Maximal zweimal im Monat. Ich habe keine Lust auf Klatsch und diese Kimmkorn hat da einen Riecher dafür.“ Pansy schnaubte wütend, wusste aber, dass Draco sich nicht umstimmen ließ. Wenn er etwas beschlossen hatte, würde er nicht mehr davon abweichen. Sie schüttelte noch einmal kurz den Kopf, stand auf und verließ ohne Gruß sein Büro. „Schön habt ihr es hier.“ Anerkennend nickte Daphne, als sie endlich das ganze Haus gesehen hatte. Ihre kleine Schwester lächelte sie glücklich an und nickte. „Ja, Draco und ich haben echt ganze Arbeit geleistet.“ Man konnte sehen, dass sie sehr stolz auf ihn und sich war. „Ich habe gerade meinen Namen gehört?“ Draco trat neben Astoria und legte ihr einen Arm um die Schulter. Er wusste nicht wieso, doch seit sie zusammen wohnten, hatte er immer mehr das dringende Bedürfnis, in ihrer Nähe zu sein. Astoria schien sich daran auch nicht zu stören, denn wenn sie abends ab und zu gemeinsam auf der Couch saßen und sich durch die Muggelkanäle im TV zapften, kuschelte sie sich etwas enger an ihn, wenn er sie in seine Arme zog. Einmal war sie sogar in seinen Armen eingeschlafen. Daphne unterbrach seinen Gedankengang. „Wurde aber auch echt langsam Zeit, dass ihr mal zeigt wie ihr wohnt. Welcher Magier braucht bitte einen knappen Monat, um sein Haus einzurichten?“ Astoria boxte sie in den Arm. „Halt die Klappe! Wir haben immer wieder umgeräumt und auch die Zimmerbelegung haben wir noch mal geändert.“ Das hatten sie wirklich. Lediglich die Küche und das Schlafzimmer waren geblieben, wo sie waren. Kopfschüttelnd lachte Daphne. „Da bin ich mal gespannt, wie lange das noch so bleibt!“ Draco verdrehte nur die Augen und zog Astoria mit sich. Er hatte Blaise versprochen, Astoria ihm in aller Ruhe vorzustellen, denn bis jetzt kannten sich die zwei nur aus der Schule und da hatten sie nicht wirklich viel miteinander zu tun gehabt. „Wer ist denn schon alles da?“, fragte Astoria leise und sah sich um. Ihr zukünftiger Gatte hatte so viele Leute eingeladen, dass sie keinen Überblick mehr hatte. „Noch nicht alle, aber die wichtigsten. Deine und meine Eltern, deine Schwester mit Gatten, Blaise und ein paar andere Schulfreunde. Außerdem ein paar deiner und meiner Arbeitskollegen. Sogar Potter ist mit seiner Frau da. Und die ist schwanger! Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht, aber wie es aussieht, können die zwei es einfach nicht erwarten, ihre Gene auf die Zaubererwelt loszulassen.“ Astoria hörte die leichte Verachtung in seiner Stimme. Auch wenn Potter ihm und seiner Familie geholfen hatte, wirklich mögen tat er ihn noch immer nicht. Akzeptieren und respektieren vielleicht, aber von Mögen war er weit entfernt. Ungläubig deutete Astoria auf zwei Menschen, die sich anscheinend ziemlich verloren vorkamen. „Sind das Weasley und Granger?“ Dracos Kopf fuhr herum und er stöhnte leise. Die Einladung für die beiden hatte er nur pro Forma losgeschickt, doch anscheinend hatten die beiden das nicht begriffen. „Was bin ich froh, dass ich die nur heute und ab und an bei der Arbeit sehen muss. Stell dir mal vor, dass einer von uns beiden mit denen verwand wäre. Merlin, ich glaube ich würde mir freiwillig den Arvada verpassen!“, murmelte Draco und warf den beiden einen abfälligen Blick zu. Sachte schob er sie weiter durch die Leute. Wo um alles in der Welt hatte sich Zabini wieder versteckt? Da wollte er Astoria schon kennen lernen und dann versteckte er sich. „Draco! Warte!“ Leise stöhnte Draco auf. Dann drehte er sich, mit Astoria im Arm um und sah seinen Vater an, der mit Narzissa auf ihn zukam. „Dad?“, fragte er. Astoria boxte ihn leicht in die Seite, fand sie seinen Ton doch recht ungehalten und unhöflich. Um das wieder wett zu machen, lächelte sie ihren Schwiegervater in Spe an und reichte ihm freundlich die Hand. „Mr. Malfoy. Wir freuen uns sehr, dass Sie es sich einrichten und kommen konnten.“ „Aber natürlich, Astoria. Und ich bin Lucius!“ Sein Händedruck war fest und freundlich. Überrascht sah Draco seinen Vater an. Er bot ihr noch vor der Hochzeit das „du“ an? Welcher Hippogreif hatte ihn denn getreten? Schüchtern sah sie zu ihm hoch und nickte zögerlich. Dann sah sie Draco fragend an der allerdings auch keine Ahnung zu haben schien, was gerade mit seinem Vater los war. „Dad, können wir später reden? Wir waren gerade auf dem Weg zu Blaise!“ Bittend sah er zu seinem Vater hoch. Der nickte und meinte: „Gut, da werden wir uns in der Zwischenzeit zum Buffet.“ Er nickte seinem Sohn und dessen Verlobten zu und ging mit seiner Frau zu den Bergen von Essen. „Man, ich dachte schon…“ Draco hatte endlich seinen Freund gefunden, brach aber ab und starrte Blaise fassungslos an. Was bitte machte Pansy in seinen Armen und ihre Zunge in seinem Mund? Verwirrt sah er zwischen den beiden hin und her. Seit wann bitte hatte Blaise was mit ihr laufen? Er konnte sich nicht daran erinnern, dass einer der beiden so etwas erwähnt hatte. Schulterzuckend schob er jetzt Astoria vor die beiden, die Pansy ansah, als würde sie gleich einen Mord begehen wollen. Der Blick seiner Verlobten irritierte ihn. Was war denn mit ihr los, dass sie Pansy so finster anschaute? Dafür gab es doch nicht den geringsten Grund. Um alles ein wenig zu entspannen, machte er Blaise und Astoria miteinander bekannt. Zögerlich ergriff sie die Hand des Dunkelhäutigen, der sie verschmitzt angrinste und ihr zu diesem Fang gratulierte. Draco verdrehte nur die Augen und meinte schmunzelnd: „Neidisch, was Blaise? Hättest mich wohl auch gern geheiratet?“ Theatralisch griff er sich an die Brust und sah seinen Gegenüber leidend an. Blaise lachte laut auf und meinte dann genauso wimmernd: „Ja, jetzt, wo es keine Zukunft für uns beide gibt, werde ich mich mit dem nächstbesten Kerl in ein wildes Liebesabenteuer stürzen!“ Trotzig streckte er sein Kinn nach vorn und schob die Unterlippe vor. Astoria konnte nicht mehr an sich halten und begann, laut zu lachen. Zufrieden sah Draco auf das Mädchen in seinem Arm und lächelte ebenfalls. Ja, so musste es sein. Astorias Lachen brachte sein Herz zum Rasen. Was ihnen dabei völlig entging, war der finstere und böse Blick Pansys, die zwar noch immer neben Blaise stand, aber die sich völlig fehl am Platz vorkam, denn nicht nur Draco überging sie einfach. Keiner der drei beachtete sie wirklich und als sie sich wegdrehte und sich von der Gruppe löste, fiel das keinem auf. Wütend warf sie ihre Haare nach hinten und verschwand durch den Kamin zu sich nach Hause. Doch bevor sie das Haus endgültig verließ, schwor sie sich Rache, denn niemand würde ihr Draco wegnehmen. Auch keine Astoria Greengrass. Und wenn sie höchstpersönlich dafür sorgen musste. Drei Tage nach diesem Treffen saßen vier Erwachsenen um einen Tisch und diskutierten angeregt. „Ich weiß, dass Astoria sich immer gewünscht hat, in weiß zu heiraten.“ Mr. Greengrass sah Narzissa lächelnd an, die verständnisvoll nickte. Ja, es gab nichts schöneres, als in der traditionellen Farbe zu heiraten. „Bei Draco müssen wir sicher nichts klären. Er wird einen Smoking tragen und damit ist das geklärt.“ Lucius lächelte leicht und sah zu, wie seine Frau einen weiteren Punkt auf der ziemlich langen Liste abhakte. „Und du bist dir wirklich sicher, dass es eine gute Idee ist, die beiden schon so zeitig zu verheiraten?“ Narzissa sah auf und schaute fragend ihren Mann an, der sofort nickte. „Ja, ich habe gesehen, wie er ihr einen Kuss gegeben hat und wir wissen beide, dass unser Sohn anderen nicht leichtfertig irgendwelche Liebesbeweise gibt.“ „Sie haben sich geküsst?“ Überrascht und erfreut wurde Lucius von den Greengrass‘ angeschaut. „Ja, als ich neulich im Ministerium unterwegs war, habe ich gesehen, wie er sich zu ihr gebeugt hat und ihr einen Kuss gab. Im ersten Moment dachte ich auch, ich sehe nicht richtig, aber es waren wirklich die beiden.“ „hervorragend!“ Mr. Greengrass war mehr als begeistert, hatte er doch immer ein paar Bedenken gehabt, ob Draco wirklich die richtige Entscheidung gewesen war. Doch wie es schien, waren seine Zweifel unbegründet. So saßen sie noch bis spät in die Nacht hinein und planten die Hochzeit ihrer Kinder. Kaum hatte sie Pause, rannte sie durch die Gänge des Ministeriums. Keuchend blieb sie vor Dracos Bürotür stehen und klopfte an. Sein „Herein“ ließ sie eintreten. Draco sah auf den ersten Blick, dass Astoria völlig durcheinander war. Schnell stand er auf, ging um den Schreibtisch herum und zog sie in seine Arme. „Was ist denn los, Kleines?“, fragte er. Sie klammerte sich an ihn und sah leicht panisch zu ihm hoch. „Hast du noch keine Eule von deinen Eltern bekommen?“ Verständnislos schüttelte er den Kopf. „Nein, wieso fragst du?“ Wortlos reichte sie ihm ein Pergament. Mit gerunzelter Stirn las er die Zeilen, die ihre Eltern Astoria geschickt hatten. „Was?“ Jetzt war auch Draco mehr als verwundert und ein klein wenig verändert. Hallo Astoria, dein Vater und ich möchten dir mitteilen, dass wir mit den Malfoys den Hochzeitstermin festgelegt haben und die Feier bereits durchgeplant und bestellt ist. Ihr werdet in einem Monat den Bund fürs Leben schließen. Wir werden euch die Details bei einem gemeinsamen Essen mitteilen. Bitte kommt morgen Abend zum Essen nach Malfoy Manor. Alles Liebe und Küsse Er schnaubte leise. „Es darf einfach nicht wahr sein!“ Er hatte nicht erwartet, dass seine Eltern ihn so schnell unter die Haube bringen wollten, doch wie es aussah, hatte er sie unterschätzt. „Und was jetzt?“, fragte Astoria. Draco zuckte mit den Schultern und zog sie fester an sich. „Ich denke, wir werden es hinnehmen müssen.“ Für eine Weile war es ruhig zwischen den beiden und Astoria, die noch immer in seinen Armen lag, schloss leise seufzend die Augen und kuschelte sich noch ein wenig enger an ihn. Sanft strich Draco ihr über den Rücken. „Sag mal, ist es denn für dich immer noch so ein schrecklicher Gedanke, mich zu heiraten?“, wollte er leise wissen. Verwundert hob Astoria ihren Kopf und sah in ernste graue Augen. Zaghaft schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich denke, es ist nicht mehr ganz so schlimm. Schließlich sind wir doch Freunde!“ Während ein Lächeln ihr Gesicht zierte, verkrampfte sich sein Herz. Verwirrt nahm er das zur Kenntnis, konnte er sich nicht erklären, warum er auf einmal so ein Ziehen in der Brust hatte. „Ja, sind wir!“, meinte er, aber warum hatte er dann das Gefühl, dass es nicht stimmte? Let me go and I will run, I will not be silent, spent in vain; wasted years wasted gain All is lost but hope remains and this war's not over There's a light, there's a sun taking all these shattered ones To the place we belong and his love will conquer all “Ich danke dir, dass du hergekommen bist!“ Lächelnd deutete Pansy auf den Platz ihr gegenüber, der noch frei war. Astoria nickte und setzte sich zögerlich. Sie konnte sich nicht erklären, was diese Frau von ihr wollte, hatte sie doch alles, was sie wollte. Draco würde Pansy niemals verlassen und so würde die Parkinson immer in seinem Leben bleiben, ob Astoria nun wollte oder nicht. „Ich weiß, dass du dich fragst, was ich von dir will.“ Die dunklen und kalten Augen sahen Astoria an und obwohl Pansy lächelte, wusste Astoria, dass diese Freundlichkeit nur gespielt war. „Gut, dann können wir ja auch gleich zum Punkt kommen, oder?“ Pansys Lächeln verschwand und finster sah sie die junge Greengrass an. Astoria wusste also, dass Pansy nicht zum lockeren Plaudern hier war. Gut, dann also Klartext. Die dunklen Augen Parkinsons bohrten sich in Astorias, die den Blick ohne Scheu erwiderte. „Draco gehört mit!“, zischte Pansy und ballte ihre Hände zu Fäusten. Die zukünftige Mrs. Malfoy zog belustigt eine Augenbraue nach oben. „Ach ja? Ich glaube, dass Draco das aber ein wenig anders sieht.“ „Ach ja? Und wie, wenn ich fragen darf?“ „Draco gehört niemandem, dir nicht, mir nicht. Genauso wenig wie du oder ich ihm gehören.“ Pansy lachte leise auf. „Wie philosophisch! Ich wette, Draco hast du mit deiner „Weltanschauung“ schon richtig beeindruckt!“ Der Spott in ihrer Stimme war nicht zu überhören. „Ich muss ihn nicht beeindrucken. Im Gegensatz zu dir. Denn ob du es nun hören willst oder nicht, ich werde ihn heiraten, das bedeutet, ich muss mich nicht anstrengen, um bei ihm zu sein.“ Zufrieden lehnte sie sich ein Stück zurück und genoss den Anblick von Pansys Fassungslosigkeit. „Also, willst du noch was? Oder war dein Anliegen nur, deine Besitzansprüche an ihn geltend zu machen?“ Gelangweilt verschränkte Astoria die Arme vor der Brust und sah herausfordernd die wütende Frau ihr gegenüber an. „Nein, ich wollte noch mehr.“ Jetzt trat ein kleines gemeines Lächeln auf ihr Gesicht. „Ich wollte dir noch Tipps geben, auf was Draco so im Bett steht!“ Astoria wich alle Farbe aus dem Gesicht. Noch nie hatte sie so eine Unverschämtheit erlebt. Sie wurde zunehmend wütend, als sie Pansys siegessicheres Lächeln sah. In dem Moment erwachte die Schlange in ihr und sie meinte mühsam ruhig und beherrscht: „Wie kommst du darauf, dass ich das noch nicht weiß? Draco und ich wohnen jetzt knapp eineinhalb Monate zusammen. Und soweit ich weiß, hat er dich in dieser Zeit kein einziges Mal besucht, oder?“ Ihr engelsgleiches Lächeln ließ Pansy zittern. Wie konnte es dieses kleine Miststück nur wagen, ihren Draco anzufassen? Seit Jahren stand für Pansy fest, dass sie für einen Malfoyerben sorgen würde und niemand anderes. „Du bist nur ein Spielzeug für ihn, Greengrass! Wenn er von dir genug hat, kommt er wieder zu mir. Er weiß, wo er hingehört.“ „Dann ist Draco ja ganz schön verspielt!“ Ihr Gesicht nahm einen verträumten Blick an und lasziv leckte sie sich über die Lippen. Pansys Augen wurden zu Schlitzen. „Warte nur Astoria , irgendwann wirst du heulend in einer Ecke hocken und dir wünschen, ihm niemals begegnet zu sein.“ „Wieso? Geht es dir schon so? Aber nimm es nicht so schwer. Du hast ja noch Blaise. Draco schient sich übrigens für dich zu freuen, denn letztens meinte er, dass er ja jetzt immer nur noch eine Einladung schicken müsste, wenn er euch beide sehen möchte.“ Pansy sah fassungslos in das mittlerweile wieder fröhliche Gesicht von Astoria. Verschmitzt lachte diese in sich hinein. „Entschuldigst du mich einen Moment? Ich möchte mich kurz frisch machen!“ Mit diesen Worten stand Astoria auf und ging auf die Toilette. Müde ließ sich Astoria in den Sessel fallen. Seit sie aus dem Restaurant gegangen war, war ihr so komisch. Das Schwindelgefühl und die wackligen Beine war sie auf dem ganzen Heimweg nicht losgeworden. Auch jetzt, wo sie sich setzen konnte und ein Glas Wasser getrunken hatte, wurde es nicht besser. Ganz im Gegenteil. Sie verspürte einen Brechreiz, der immer schlimmer wurde. Schließlich sprang sie auf und hechtete auf zitternden Beinen zum Klo, wo sie sich keuchend übergab. Als Draco aus dem Kamin stieg, war es bereits spät am Abend. Manchmal hasste er seinen Job und die damit verbundenen Überstunden. Astoria musste aber schon da sein, denn im Flur und im Wohnzimmer brannte Licht. Er rief nach ihr, erhielt aber keine Antwort. Wahrscheinlich war sie in der Küche und war mit dem Abendessen beschäftigt. Müde legte er seinen Mantel ab und fuhr sich über die Augen. Dann ging er in die Küche. Verwundert stellte er fest, dass niemand da war und auch kein Essen vorbereitet war. „Astoria?“, rief er wieder und diesmal etwas lauter. Doch auch diesmal antwortete sie nicht. Dass sie aber nicht im Wohnzimmer war, wusste er, da er ja aus eben jenem kam. Draco runzelte die Stirn und wollte sich nach oben ins Schlafzimmer begeben, als er aus den Augenwinkeln sah, dass die Badtür offen war. Mit wenigen Schritten war er bei der offenen Tür und als er den Raum betrat, blieb ihm beinahe das Herz stehen. Da lag Astoria und schien bewusstlos zu sein. Ihre Hände waren verkrampft und sie war völlig durchgeschwitzt. Er hechtete zu ihr und wollte sie hochheben, als er sah, dass sie Schaum vor dem Mund hatte. Panisch hievte er sie sich auf die Arme und rannte zum Kamin. Was um alles in der Welt war nur passiert? Mit dem bewusstlosen Mädchen auf den Armen stürzte er an den Schalter und schrie die Krankenschwester an, dass er ihr sofort helfen musste. Schnell sprang diese auf und rief nach einem Notarzt. Kaum hatte der Astoria gesehen, ging alles ganz schnell. Mehrere Arzthelfer nahmen hoben Astoria aus Dracos Armen, der sie nur ungern losließ und legten sie auf eine Trage, bevor sie das Mädchen in ein Behandlungszimmer brachten. Sofort schickte Draco eine Eule an ihre und seine Eltern. Dann hieß es für ihn warten. Ungeduldig sah er immer wieder zwischen Tür und Uhr hin und her. Die Zeit wollte einfach nicht verstreichen. Und sobald er einen Arzt sah, sprang er auf. „Wissen Sie nun endlich, was Astoria fehlt?“ Doch keiner konnte ihm sagen, was mit ihr war. Jedes Schulterzucken machte ihn wütender und so schlug er nach einer viertel Stunde Wartens wütend und einem Nervenzusammenbruch nahe mit der Faust auf den Empfangsthresen und schrie die dort sitzende Schwester an, die nur erschrocken auf den wütenden Mann vor sich sah. Erst, als sich eine Hand auf Dracos Schulter legte und er mit bestimmtem Griff weggezogen wurde, hörte er auf. Aufgebracht drehte er sich um und wollte seinen Gegenüber anfahren, was er sich einbildete, als er sich seinen und Astorias Eltern gegenüber sah. „Weißt du schon etwas?“, fragte Lucius, doch das wütende und gleichzeitig sorgenvolle Gesicht seines Sohnes sprach Bände. „Ich kümmere mich darum.“, meine er dann und schob Draco zu Narzissa, die ihn kurz in die Arme schloss. Nach zehn Minuten langen Diskutieren konnten sie endlich zu ihr. Draco rannte fast die Zimmertür ein. Er hatte das Gefühl, sein Herz würde ihm stehen bleiben. Da lag sein kleines Mädchen – blass und kränklich sah sie aus, während noch immer zwei Magier um sie herum liefen und verschiedene Zauber aussprachen. Die leeren Flaschen auf dem Tisch machten Draco richtig Angst. Hatte sie so viele Tränke schlucken müssen? Was war nur passiert? Doch er fragte nicht nach, sondern nahm sich einen Stuhl und setzte sich an Astorias Bett, um ihre kalte Hand in seine zu nehmen. Nur am Rande bemerkte er, dass Astorias Eltern mit den Ärzten redeten, bevor diese aus dem Zimmer verschwanden. „Draco, weißt du, was Astoria heute alles gemacht hat?“ Vorsichtig trat Narzissa hinter ihren Sohn und strich ihm über die blonden Haare. Angestrengt durchforstete er sein Gehirn. „Ich weiß, dass sie vormittags ihre Ausbildung hatte. Zum Mittag war sie bei mir und wir haben zusammen gegessen. Dann meinte sie, dass sie noch in ein Café wollte, um eine Freundin zu treffen, die ihr eine Eule geschickte hatte. Aber was anderes weiß ich nicht.“ Seine Stimme zitterte leicht, als er das sagte. Dracos besorgter Blick ruhte auf ihr und mit dem Daumen strich er über ihren Handrücken. „Wissen Sie, mit wem sie sich getroffen hat?“ Draco hatte nicht mitbekommen, dass ein Arzt das Zimmer betreten hatte. „Nein, weiß ich nicht. Aber vielleicht finde ich zu Hause ja den Brief.“ Er schüttelte leicht den Kopf. „Ja, das wäre wirklich wichtig, denn nur so können wir herausfinden, wer Ihre Verlobte vergiftet hat.“ „Vergiftet?“ Draco zog scharf die Luft ein. Wer würde bitte Astoria vergiften wollen? Sie war ein liebes Mädchen, das niemanden etwas tat, wenn man sie in Ruhe ließ. „Ja, ich habe schon lange keine so starke Vergiftung mehr gesehen. Wobei Ms. Greengrass wirklich großes Glück hatte, denn die Dosis war ungeheuer stark. Wenn Sie etwas später gekommen wären, hätte Ihre Verlobte tot sein können.“ Draco spürte, wie sein Körper taub wurde. Er hatte das Gefühl, dass kein Blut mehr durch seinen Körper floss. Schon fast panisch lag sein Blick auf der schlafenden Frau. Der Griff um ihre Hand wurde stärker und er musste sich zusammenreißen, um ruhig sitzen zu bleiben. Wer immer dafür verantwortlich war, derjenige würde dafür teuer bezahlen. „Wenn Sie noch etwas brauchen, wenden Sie sich einfach ein das Personal.“ De Arzt nickte und ging dann aus dem Zimmer. „Draco. Mit wem hat sie sich getroffen?“ Mr. Greengrass' Stimme klang schneidend, was Draco nur zu gut verstand, schließlich wurde seine kleine Tochter vergiftet. „Ich weiß es nicht, aber ich werde es herausfinden.“ Der kalte und harte Blick Dracos sprach Bände. „Gut, wenn du es weißt, gib uns bitte Bescheid!“ Mrs. Greengrass sah ihn fordernd an. Dann wurde ihr Blick etwas weicher. „Wir werden später aber trotzdem über eure Hochzeit reden. Wenn sie wieder gesund ist.“ Ihr Blick wanderte noch einmal zu ihrer schlafenden Tochter. Sie lächelte leicht und zog dann ihren Mann aus dem Zimmer. Auch Dracos Eltern verabschiedeten sich und ließen ihren Sohn mit seinem Mädchen zurück. Sie wussten, dass er nicht mit ihnen mitkommen würde, da Astoria noch nicht aufgewacht war. Ein zufriedener Ausdruck trat in Lucius' Gesicht. Wie es aussah, waren die beiden auf dem besten Weg. Er wusste nicht, wie lange er an ihrem Bett gesessen hatte, doch irgendwann waren ihm die Augen zugefallen und er war eingeschlafen. Seine Träume drehten sich – wie so oft in letzter Zeit – um braune Augen, die ihn glücklich anlächelten. Irgendwann streckte sie die Hand nach ihm aus und strich über seine Wange. Genüsslich schloss er die Augen und gab sich dem Gefühl hin. Ihre Hand wanderte weiter zu seinen Haaren, in denen sie sich vergrub. Ihre Finger strichen ihm immer wieder über die Stirn. Doch irgendwie fühlte sich alles zu echt an für einen Traum. Müde öffnete er die Augen und da strichen wirklich kühle Finger über seine Haut. Er drehte sich ein wenig und sah direkt in Astorias Augen, die ihn genauso glücklich wie in seinen Träumen ansah. Er richtete sich auf und rückte etwas näher an sie. „Was ist passiert?“, wollte er sofort wissen, doch Astoria meinte nur mit kratziger Stimme: „Später.“ Draco spürte, dass es daran lag, dass sie nicht reden konnte, weil ihr der Hals weh tat, nicht, weil sie nicht wollte. Er nahm ihre Hand wieder in seine und streichelte sie. Astoria schloss kurz die Augen und rutschte dann im Bett ein Stück zur Seite und sah ihn dann auffordernd an. Schnell streifte sich Draco seinen Umhang und seine Schuhe ab, bevor er zu ihr unter die Bettdecke rutschte. Kaum dass er lag, kuschelte sich Astoria an ihn. Sofort schloss er seine Arme um sie. Keiner der beiden sagte etwas, waren beide einfach nur froh, dass der jeweils andere da war. Es dauerte nicht lange, da hörte Draco ihr gleichmäßiges Atmen. Und auch ihm fielen langsam die Augen wieder zu. „Und als ich dann los bin, habe ich mich schon komisch gefühlt. Dann bin ich nach Hause, wo es immer schlimmer wurde und ich habe mich übergeben. Tja, das Letzte, was ich weiß ist, dass mir schwarz vor Augen wurde. Und dann warst du und dieses Zimmer das erste, was ich gesehen habe.“, schloss sie und sah ihn unsicher an. Astoria hatte keine Ahnung, wie er es aufnehmen würde, dass seine ehemals beste und feste Freundin versucht hatte, sie umzubringen. Doch wie es den Anschein machte, war es ihm egal. Lediglich seine grauen Augen wurden etwas dunkler und er nickte stumm. „Bist du böse, dass ich mich mit ihr getroffen habe?“ „Nein, ich bin nur so richtig wütend auf dieses kleine Flittchen. Sie wird noch sehen, was sie davon hat. Ich werde meinen Vater darüber informieren und dann wird er Entsprechendes einleiten.“ „Draco, sei nicht zu hart, sie hat nur Angst, dich zu verlieren.“ „Du verteidigst sie doch nicht etwa allen Ernstes? Astoria, sie hat versucht, dich zu vergiften!“ Fassungslosigkeit zeichnete sich in seinem Blick ab. „Ja, ich weiß, aber irgendwie kann ich sie auch verstehen, denn jemanden, den man liebt, teilen zu müssen, ist nicht einfach!“ Sie wich seinem Blick aus und legte ihren Kopf seufzend auf seine Brust. Draco verstand nicht ganz, was sie ihm damit sagen wollte. Für einen Moment war es still zwischen den beiden. Dann zuckte er zusammen und griff geschickt nach ihrem Kinn. „Was willst du damit sagen?“ Dracos Augen begannen zu glühen und Astoria flüsterte: „Ich will dich auch nicht teilen.“ Ihre braunen Augen sahen ihn ängstlich an. Doch Draco ließ ihr keine Zeit zum ängstlich sein, denn er rutschte zu ihr und legte sachte seine Lippen auf ihre. Und zum ersten Mal erwiderte Astoria seinen Kuss. Vorsichtig und schüchtern küsste sie ihn zurück, während Draco am liebsten die ganze Welt umarmt hätte. Sachte vertiefte er den Kuss und neckte sie mit seiner Zunge. Zwar spürte er, dass Astoria zögerte, doch schnell ging sie auf sein Bitten ein, so dass er sich gar nicht zurückziehen musste. Liebevoll stieß seine Zunge ihre an und neckend begann er, mit ihr zu spielen. Draco hörte, wie sie leise seufzte und sich an ihn klammerte. Ihre Finger gruben sich in sein Shirt und er spürte, dass sie leicht zitterte. Nach einer Weile löte er sich von ihr, legte seine Stirn an ihre und flüsterte: „Du wirst mich nicht teilen müssen. Mit niemandem, denn ich gehöre dir.“ Sein Blick war ernst und entschlossen. Im ersten Moment begriff Astoria gar nicht, was er ihr da eben gesagt hatte, wusste sie doch, dass ein Malfoy nicht liebte und niemandem gehörte. Zu sehr steckte noch das Gespräch mit Pansy in ihrem Kopf. Sachte versuchte sie, die Bedeutung seiner Worte zu analysieren und als sie begriff, was er da gerade gesagt hatte, traten ihr Tränen in die Augen. Eine Greengras sollte einen Malfoy dazu gebracht haben, zu lieben? „Scht. Nicht weinen, Kleines.“ Sie schüttelte zwar ihren Kopf, doch die Tränen flossen weiter. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, schlug ihr Herz doch gerade richtig schnell und sie war unglaublich glücklich. Sie hatte Angst, dass Draco das falsch verstehen könnte und so presste sie ihre Lippen fest auf seine. Ein kleines Lächeln schlich sich in sein Gesicht. Er hätte nie gedacht, dass sie so lange brauchen würde, um es zu verstehen. Seine Arme hielten sie sicher und fest an ihn gedrückt. In dem Moment wusste er, dass sie das Beste war, was ihm jemals passieren konnte. Es dauerte noch eine ganze Woche, bis sie wieder nach Hause durfte, doch da Draco sich extra wegen ihr frei genommen hatte, konnte sie sogar zwei Tage eher als geplant das Krankenhaus verlassen. Als sie mit Draco durch den Kamin stieg, stutze sie. Was hatte Draco mit dem Wohnzimmer gemacht? Überall standen Astern – sie wusste, dass es auf ihren Namen bezogen war – und Dahlien – ihre Lieblingsblume. Verwundert sah sie zu ihm auf, war er doch nicht der Typ Mann, der seiner Frau Blumen schenkte und jetzt stand sozusagen überall welche. Er lächelte, als er Astorias überraschten Blick sah und zog sie einfach weiter. Wenn sie wüsste, was er heute geplant hatte, wäre sie wahrscheinlich ohnmächtig geworden. So zog er sie hinter sich her in die Küche, wo der Tisch bereits gedeckt war. Fassungslos starrte Astoria auf das Aufgebot, das sich vor ihr erstreckte. Unzählige Kerzen waren im Raum verteilt und tauchten ihn in ein warmes Licht. Auf dem Tisch standen extragroße Kerzen und um diese herum verteilen sich Berge von Speisen. Von Obst über Fleisch, Fisch, Käse und Gemüse zu Gebäck, Wein und alkoholfreien Getränken. „Draco, wie lange hast du nichts mehr gegessen?“, fragte sie besorgt. Erstaunt sah sie zu ihm, der anfing, laut zu lachen. „Kleines, das ist nicht für mich. Das ist für uns.“ „Und wann sollen wir das alles essen?“ „Ich habe zwei Wochen frei bekommen. Ich denke, wir schaffen das dann schon!“ Astoria nickte zwar, doch entging ihm nicht ihr mehr als skeptischer Blick. „Setz dich!“ Draco zog sie zu ihrem Platz und drückte sie auf den Stuhl. Kaum, dass sie saß, beugte er sich über den Tisch und zauberte auf einmal eine rote Rose hervor. Dann ging er in die Hocke und kniete sich vor sie. Liebevoll griff er mit seiner freien Hand nach ihren Händen und sah dann zu ihr hoch. Astoria schoss augenblicklich das Blut ins Gesicht. Was sollte das werden? Als hätte er ihre stumme Frage verstanden, gab er ihr die Antwort. “Astoria, willst du meine Frau werden?“ „JA!“ Jauchzend fiel sie ihm in die Arme und küsste ihn stürmisch. „Ja, ja, ja!“ Sie strahlte ihn überglücklich an und als er ihr den Verlobungsring über den Finger schob, schossen ihr Freudentränen in die Augen. Zufrieden betrachtete er ihre Hand, die jetzt ein Schmuckstück trug, dass Astoria als sein Mädchen kennzeichnete. Er setzte sich auf ihren Stuhl und zog sie auf seinen Schoß. Dann griff er nach einer Weintraube und schob sie ihr in den Mund. Lächelnd ließ sie sich von ihm bedienen. Lächelnd strich sie ihm durch die blonden Haare. Sie liebte es, ihm beim Schlafen zu beobachten. Da er sie noch immer fest an sich gepresst festhielt, war sie ihm so nahe, dass ihr jede Kleinigkeit in seinem Gesicht auffiel. Noch nie hatte sie bemerkt, dass er lange Wimpern hatte und auch dass er einen kleinen Leberfleck unter seinem Auge hatte, war ihr noch nie aufgefallen. Als sich aber ein Lächeln auf seinen Lippen bildete, wusste sie, dass er munter war. Leise meinte sie: „Guten Morgen.“ Graue Augen sahen sie liebevoll an und seine Lippen fanden ihre. Geschickt und schnell rollte er sich auf sie und verschränkte seine Finger mit ihren, während er den Kuss nicht unterbrach. Astoria liebte seine Küsse und ging leidenschaftlich darauf ein, doch auf einmal stutzte sie. Sie öffnete ihre Augen und Draco, der spürte, dass sie es bemerkt hatte, erwiderte ihren Blick. Belustigung war in ihren Augen zu sehen. „Da kann wohl jemand nicht genug bekommen.“, murmelte Astoria. „Nein, niemals!“, antwortete Draco, bevor er begann, sie wie gestern leidenschaftlich und hingebungsvoll zu lieben. Drei Wochen später saßen sie gemeinsam nebeneinander und hörten der Urteilsverkündung zu. Pansy musste für ein halbes Jahr nach Askaban, denn versuchter Mord war ein Verbrechen, dass zu diesen Zeiten noch härter als vor dem Krieg bestraft wurde. Bevor Pansy den Saal – abgeführt von Auroren – verließ, drehte sie sich noch einmal zu Draco und seiner Verlobten. „Vergiss eins nicht, Greengrass. Er wird niemals mit dir glü....“ „Lass es Pansy. Ich gehöre ihr. Genauso wie sie zu mir gehört.“ Dracos Blick war eiskalt und seine Stimme zitterte vor Wut. Fassungslosigkeit überzog ihr Gesicht und bevor sie noch etwas sagen konnte, wurde sie aus dem Raum geschoben. Astorias Hand lag in seiner, als sie das Gerichtsgebäude verließen. „Was meinst du, wollen wir jetzt zu unseren Eltern und wegen der Hochzeit mit ihnen reden?“ Lächelnd sah sein „kleines Mädchen“ zu ihm auf und nickte. „Ja, lass uns gehen.“ Bedingt durch Astorias Krankenhausaufenthalt hatten sich die Familien dafür entschieden, die Hochzeit nach hinten zu verschieben. So kam es, dass beide bei strahlendem Sonnenschein im Juni – zwei Monate später als geplant - den Bund der Ehe eingingen. Astoria in einem weißen, exquisiten Hochzeitskleid, dem man die Galleonen definitiv ansah und Draco in einem schwarzen Smoking, der genauso teuer war, wie ihr Kleid. Das Fest wurde im großen Stil gefeiert und sogar Rita Kimmkorn war da, um einen Bericht zu schreiben. Im Stillen fragte er sich, was wohl morgen in der Zeitung stehen würde. Zufrieden zog Draco Astoria an sich und öffnete ihr Kleid. Lächelnd zog sie eine Augenbraue nach oben und ließ ihn gewähren. „Nun Mrs. Malfoy, breit für die erste gemeinsame Nacht als Ehepaar?“ Sachte strich er ihr das Kleid vom Körper und seine Augen fuhren besitzergreifend über ihren Körper, bevor seine Hände dem folgten. Seine Lippen fanden ihre und auch Astoria hatte sich mittlerweile an das Ablegen seines Smokings gemacht. Sachte arbeitete sich Draco von ihrem Mund über ihre Wange zu ihrem Ohr. Mit leicht rauer Stimme flüsterte er ihr ins Ohr: „Weißt du, was ich auf Arbeit gehört habe?“ Sie schüttelte ihren hübschen Kopf, während sie sein Hemd aufknöpfte. „Nein, was?“ „Mrs. Potter ist zum zweiten Mal schwanger und auch beim Wiesel kündigt sich Nachwuchs an. Ich hatte gehofft, wir können uns dem anschließen? Ich würde nämlich auch gern sagen können, dass meine Frau ein Kind erwartet.“ „Willst du das wirklich sofort machen, wenn du weißt, dass wir ein Kind erwarten?“ Er hörte ihr Lachen aus ihrer Stimme. Sofort nickte er. „Ja das will ich. Denn ich will unbedingt ein Kind haben. Vielleicht auch noch mehr.“ „Schade.“ Astoria ließ ihre Arme sinken und sah ihn schmollend an. Erschrocken fuhr Draco zurück und sah sie erschrocken an. „Schade?“ „Ja, schade, jetzt müssen wir unsere erste gemeinsame Nacht verschieben. Und du musst dich beeilen, wenn du noch jemanden im Ministerium erwischen willst.“ Draco begriff nicht sofort, was sie ihm sagen wollte, doch als ihre Information zu ihm durchdrang, fing er an, wie ein kleines Kind zu grinsen. „Du bist schwanger?“ Astoria nickte und bevor sie wusste, wie ihr geschah, hatte er sie hoch gehoben und durch die Luft gewirbelt. „DU BIST SCHWANGER!“, rief er und setzte sie wieder sachte ab. Dann zog er sie an sich und küsste sie leidenschaftlich. Er hätte nie gedacht, dass sich sein Wunsch so schnell erfüllen würde. Was er ebenso wenig erwartet hatte, war, dass neun Monate recht kurz sein konnten, doch trotzdem war er einfach nur glücklich, als er endlich seinen Sohn, der kleine blonde Löckchen hatte, im Arm hielt, während er bei seiner Frau auf dem Bett saß und sie stolz anschaute. Scorpius Hyperion Malfoy war die neue Generation der Malfoys. Yesterday I died; tomorrow's bleeding Fall into your sunlight. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)