Kalte Dezembernächte... von Flecki49 (...und ihre Folgen^^ KakaSaku) ================================================================================ Kapitel 2: Unwetter² oder Eine Rückenmassage... ----------------------------------------------- Der nächste Tag lief weitgehend nach dem gleichen Schema ab, allerdings ohne Schneeballschlacht, genauso der darauf Folgende. Sakura hatte sich für die ganze Woche im Krankenhaus Urlaub genommen und deshalb sah sie dem Samstag nicht unbedingt freudig entgegen, da sie die Sonntag-Nachmittag- Schicht im Hospital übernehmen musste und dies somit vorerst der letzte Tag sein würde, an dem sie mit Sensei Kakashi trainieren konnte. Doch Samstagmorgen wartete sie drei Stunden und Kakashi war immer noch nicht aufgetaucht. Sie hatte die Langeweile mit einem Buch vertrieben, aber jetzt machte sie sich langsam Sorgen. Es war kurz nach eins, als sie an seine Tür klopfte. Nach einiger Zeit hörte sie, wie jemand an Tür kam und öffnete. „Also, Sensei, bei aller Liebe, aber drei Stunden ist ein bisschen viel!“ mahnte sie, noch bevor Kakashi etwas sagen konnte. „Es tut mir leid, Sakura, aber ich fürchte, wir müssen das Training heute leider ausfallen lassen. Tsunade will das ich ihr mit dem Papierkram über die ANBU etwas helfe. Ich bin schon froh, das sie mir diese halbe Stunde Pause eingeräumt hat.“ „Und es war dir nicht möglich mir eine Nachricht zukommen zu lassen, sodass ich drei Stunden in der Kälte stehen musste!?“ Ihre Stimme wurde bei jedem Wort lauter. „He... äh... weißt du was? Komm doch heute Abend so gegen sieben vorbei, dann koch ich dir ein leckeres Abendessen, ist das was?“ fragte er schnell, da Sakura sichtbar sauer war, und er wollte sich nicht auch noch eine fangen – er war sich sicher, dass Tsunade die Ausrede „Sakura hat mich bewusstlos geschlagen“ nicht als akzeptable Entschuldigung werten würde. „Punkt sieben! Und wehe du bist dann nicht da!“ >Oha. Wenn Blicke töten könnten....Vielleicht sollte ich diesmal pünktlich sein< dachte er sich, als er seiner wütend davonstapfenden Schülerin nachsah. ~~~~~~~~~ Es klopfte. Er öffnete, und Sakura stand vor ihm. „Sakura! Komm rein! Das Essen ist sofort fertig! Soll ich dir den Mantel abnehmen?“ >Huch, was ist der denn so freundlich? Hat wohl ein schlechtes Gewissen.< „Ja gern“ sagte sie und reichte ihm ihren mitternachtsblauen Umhang. Kakashi staunte nicht schlecht - Sie hatte anstatt ihres üblichen Trainingsoutfits einen langen, schwarzen, ärmellosen Rollkragenpullover an, der dennoch einen großzügigen dreieckigen Ausschnitt hatte, sowie einen weißen Rock, der bereits vor der Mitte der Oberschenkel aufhörte, und dazu ihre hohen schwarzen Stiefel, die sie gerade auszog. Allgemein betonte ihre Kleidung ihre Figur gut, aber diese war wirklich, man konnte es nicht anders sagen, anziehend - oder eher ausziehend. „Schick siehst du aus.“ sagte er, bevor er es sich verkneifen konnte. „Danke.“ Sakura fühlte sich durch dieses unerwartete Kompliment geschmeichelt; wieder zeigte sich ein Hauch rot auf ihren Wangen. >Das steht ihr sehr gut< dachte Kakashi und bemerkte, wie seine Gedanken abzuschweifen drohten. >Himmel noch eins, du bist ihr Sensei! Das war schon bei der Schneeballschlacht grenzwertig!< „Sieht so aus als würde es noch ein Unwetter geben. Es stürmt schon heftig und gerade sind die ersten Hagelkörner gefallen. Außerdem ist es selbst für Mitte Dezember eindeutig zu kalt.“ riss sie ihn aus seinen Gedanken. „Na, hier ist es ja schön warm. Komm; ich bin zwar kein Fünf-Sterne-Koch, aber ich hoffe es schmeckt dir trotzdem.“ Sie gingen in die Küche. Dort hatte Kakashi schon den Tisch gedeckt; zum Glück ohne Kerzen. Das war wirklich eine angemessene Entschuldigung- sofern das Essen gut war, sagte Sakura sich. Und das war es. Sie unterhielten sich ein bisschen über dieses und jenes, das Training, Naruto, Sakuras Arbeit im Krankenhaus, Sasuke, und landeten schließlich bei Kakashis Tag mit Tsunade. Sie waren schon fertig mit essen, und Kakashi begann zu erzählen. Sakura hörte aufmerksam zu. „...Und meterhohe Aktenberge durfte ich schleppen. Dabei hab ich mir wohl irgendwas gezerrt, mein Rücken bringt mich fast um.“ beschwerte er sich. „Sei froh, dass ich hier bin, schließlich bin ich Medic-Nin. Darf ich mir das mal ansehen?“ fragte sie und erhob sich. „Natürlich“ entgegnete Kakashi etwas perplex. Sakura ging um den Tisch herum und betrachtete nachdenklich seinen Rücken. „Wo tut es weh?“ „Überall, aber am meisten rechts neben der Wirbelsäule.“ „Hm.“ Ihre Finger fuhren geübt seinen Rücken hinab. Von der unerwarteten Berührung überrascht, gingen seine Gedanken wieder auf Wanderschaft. Er versuchte, sie mit aller Macht zu unterdrücken. „Meinst du, dein Wohnzimmertisch ist bequem?“ „Wie, bequem? Zum Setzen haben wir doch ein Sofa?“ kam es etwas verwirrt von Kakashi. „Bequem genug zum drauflegen! So kann ich dich nicht allein lassen; das geht gegen meinen Kodex als Ärztin.“ Und schon war Sakura zur Tür hinaus ins Wohnzimmer geeilt und räumte den langen, niedrigen Tisch ab, nur um im nächsten Moment eine Decke darauf auszubreiten und ins Badezimmer zu verschwinden. Eigentlich wollte sie nur warmes Wasser holen, aber als sie auf dem Schrank eine recht eingestaubte Flasche Massageöl entdeckte, vergaß sie das. Sie nahm die Flasche, wusch den Staub ab und ging ins Wohnzimmer, wo ein sehr ratlos aussehender Kakashi stand. „Du bekommst jetzt eine Rückenmassage. Also zieh schon mal dein Oberteil aus. Kann ich das Massageöl benutzen? Stand auf deinem Schrank und sieht aus wie nie angerührt.“ „Ist auch schon uralt. Natürlich kannst du das benutzen.“ „Gut. Dann leg dich schon mal auf den Tisch, auf den Bauch, und mach es dir bequem. Und in Anbetracht des Wetters würde ich fast schon empfehlen den Kamin anzufachen. Ich komm sofort.“ Sie ging wieder ins Badezimmer und ließ heißes Wasser über die Flasche laufen, damit das Öl nicht ganz so kalt war. Sie schmunzelte, als sie sah, dass es sich um ein sehr teures Jasminöl handelte. >Wo hat er das nur her? Und wie lange hat er das schon? So eingestaubt wie das war...< Sie zuckte mit den Schultern; was ging sie das an. Sie begab sich mit dem nun handwarmen Öl zurück ins Wohnzimmer, in dem ein gemütliches Kaminfeuer prasselte und Kakashi auf seine Ellbogen gestützt auf dem Wohnzimmertisch lag und sie ansah- ohne Stirnband, aber mit Maske. Sakura schmunzelte belustigt und schüttelte leicht den Kopf, während sie näher herantrat. „Was? Hast du etwa gedacht, du kriegst jetzt mein Gesicht zu sehen?“ fragte er neugierig. „Nicht wirklich. Da hab ich gar nicht drüber nachgedacht, es fiel mir nur auf, als ich dich da liegen sah. Ist ja deine Sache, wenn du dein Gesicht nicht zeigen willst... Wobei ich mich wirklich frage, warum du da so ein Geheimnis draus machst... Gerade das Geheimnisvolle macht den Reiz aus, sehen zu wollen, was darunter ist...“ antwortete sie leichthin. >Das er so verdammt muskulös ist, hätt ich ja nie gedacht. Eigentlich dumm, immerhin ist er einer er besten Ninja im Dorf... Was denk ich da eigentlich schon wieder?!< schalt sie sich, und versuchte sich nun auf die - buchstäblich vor ihr liegende - Aufgabe zu konzentrieren. Eine gute Rückenmassage erforderte viel Übung, Kraft, Zeit, Ausdauer und Konzentration, denn man musste wissen, wo sich welche Muskeln befanden, wie sie verliefen und wie man verdrehte Wirbel wieder einrenkte, ohne dem Patienten dabei zu große Schmerzen zuzufügen. Da war man bei ihr in genau den richtigen Händen, denn Sakura konnte an dem menschlichen Körper nahezu jede Reaktion hervorrufen, ihn spielen und stimmen wie ein Instrument. Sie nahm sich etwas von dem Öl und rieb ihre Hände ein, damit sie geschmeidig wurden. „So. Hinlegen, jetzt komm ich.“ Gehorsam legte Kakashi sich nun gänzlich auf den Tisch, ein Kissen unter dem Kopf, und gab sich innerlich eine Ohrfeige, während er sich sagte, das er aufhören musste, den doppelten Sinn aus ihren Worten herauszuhören, dessen sie sich wahrscheinlich gar nicht bewusst war. Denn er glaubte, dass sie noch unschuldig war. Auch wenn er ab und an mal mehrere Monate auf Mission gewesen war und sie auch sonst manchmal nur selten sah, so hatte er in ihrem Verhalten nichts festgestellt, was auf wie auch immer geartete Erfahrungen hinwies. Doch bei ihrer nächsten Aktion blieb ihm fast die Luft weg: Nachdem sie seinen kompletten Rücken von den Schultern bis zum Hosenbund eingerieben hatte, sagte sie nur kurz „Achtung, nicht erschrecken“ und setzte sich auf ihn. Er blieb ruhig liegen, während sie erklärte: „Wenn ich das von der Seite mache, kriegst du nur einen halbwegs gesunden Rücken, und ich kriegs im Kreuz. Ich hab zwar die absolut falschen Klamotten für so eine Turnübung an aber was soll´s. Wenn ich zu schwer werde oder mich anders hinsetzen soll sagst du Bescheid, ja? Ich rutsch gleich auch noch weiter nach hinten. Aber so hat man einfach die beste Position um gut überall ranzukommen ohne sich seine eigene Gesundheit zu ruinieren.“ „Hm.“ gab er zurück; zu mehr war er nicht fähig. Er versuchte krampfhaft, sich nicht vorzustellen, wie sie aussah, während sie mit offenbar hochgerutschtem Rock auf ihm saß. Sie schien nichts bemerkt zu haben und begann mit der Massage. Draußen kam der Sturm mächtig in Fahrt. Hagelkörner schlugen gegen das Fenster, während drinnen das warme Kaminfeuer behaglich vor sich hin prasselte. Außer Sakuras Atem, der zwar gleichmäßig blieb, aber doch angestrengter wurde, dem Feuer und dem immer heftiger werdenden Heulen des Windes war nichts zu hören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)