Four guys, one band von abgemeldet (Oder "Das reinste Chaos vierer Hirnlosen!") ================================================================================ Kapitel 1: Chapter 1: The dreadlock-guy --------------------------------------- Aggys Sicht.... Ich kämpfe mich durch die Schnapsleichen auf den Wegen. Das, was ich zu Hause nenne, ist ein krankes verseuchtes Rattenloch mitten in Tokyo. In der ganzen Gegend leben nur Huren, deren Zuhälter in anderen, schöneren Gebieten wohnen, Penner, Junkies, also alles nur Nichtsnutze, die nicht mehr wissen, wohin. Ich bin einer von ihnen und irgendwie auch nicht. Ich habe kein Geld für eine andere Wohnung. Ich stehe noch am Anfang meiner Karriere. Neuerdings bin ich Bassist einer Band. „DELUHI“ nennen wir uns. J-Rock. Visual Kei. Ah, scheiße...jetzt bin ich noch auf einen dieser Alkis getreten. Widerlich. Angewidert gehe ich weiter. Heute mal wieder Probe...geht wieder viel Geld drauf, doch es macht mir Spaß, auch wenn unser Leader jedes Mal an die Decke geht. Er ist größer als ich, aber um einiges femininer, trägt sogar ab und an Strapsen. Seine Haare sind braun, blond gefärbt und er ist irgendwie niedlich, auch wenn ich damit nicht sagen will, dass ich schwul bin, denn das wäre ja eine Verschwendung, wenn ich mich nur auf ein Geschlecht beziehen würde. Nach einer Weile komm ich an die Hauptstraße und kriege auch gleich ein Taxi. Ich bind mir meine Dreads schnell zu einem Zopf. Nicht das Leda, unser Leader(ja, ich weiss, welch Wortspiel), mich noch für ungepflegt hält. Ich dusche immerhin jeden Tag. Meine Kollegen wissen nicht, wo ich herkomme, wo ich meine „Gossensprache“ herhab oder warum ich sie nie zu mir nach Hause lasse. Es ist mir irgendwie peinlich, weil ich weiss, dass es ihnen einigermaßen gut geht, also besser als mir. Sie müssen nicht jeden Cent 2 mal umdrehen... Und meine scheiß Kippen sind auch leer. Es ist zum Kotzen. Ich fahr morgens extra früh los, damit kein Hochbetrieb in den Straßen Tokyos ist: Zurück laufe ich meistens, da es schneller geht, außerdem kann ich mich dann austoben. Dann bin ich nicht ganz so bekloppt. Zumindestens sagt Leda das. Endlich komme ich an. Wie immer grinsend gehe ich in den Raum. „Ohiyou!“, grüße ich in den Raum, obwohl ich weiss, dass nur unser Leader da sein wird. Er blickt kurz von den Noten auf, die er in der Hand hält und nuschelt auch ein „ohiyou“. Süß ist er ja, wenn er so vertieft ist in seiner Arbeit. Na gut, eigentlich ist er immer niedlich. Leda halt. Irgendwann bemerkt er meine Blicke und grummelt. „Ich kann nicht arbeiten, wenn du mich so anstarrst. Ich erwidere seinen grimmigen Blick nur mit einem Grinsen. „Ach komm schon, Leda, ich weiss doch, dass du drauf stehst.“ Schon fliegt mir der erste Stift entgegen. Ich weiche lachend aus. „Wieder mit den falschen Fuß aufgestanden oder was?“, lache ich wieder und schon landet der zweite Stift mir direkt im Gesicht. Allerdings ist daran Juri Schuld der mich einfach festgehalten hat. Ich gebe ein Knurren von mir. „Juri, ich war grade dabei ihn so schön zu ärgern...“ Er lacht nur. „Ich wollte dich nur vor weiteren Schlägen bewahren.“ Grinsend lässt er mich los und geht zu unserer Zicke. Dieser lässt sich widerwillig von ihm umarmen. Mir fällt gerade auf, dass Juri heute gar nichts mit seinen blonden Haaren gemacht hat, obwohl er sie meistens leicht stylt. Sie hängen einfach platt runter. Das heißt er hat die Nacht nicht zu Hause verbracht. Das wird unserem Bandzwerg gar nicht gefallen. Sujk, unser Drummer ist volle Kanne in Juri verschossen, auch wenn er das nicht zugibt. Leider bemerkt unser Blondi selbst das auch nicht, sonst wäre es sehr witzig, denn Juri steht auf so süße, unschuldige, kleine und naive Personen. Also passt Sujk genau in sein Schema. Nun gut, Juri behauptet steif und fest er wäre hetero, allerdings habe ich ihn schon durchschaut. Er steht auch auf Sujk. Apropo Sujk. Genau dieser betritt gerade den Proberaum. Juri begrüßt ihn schon mit einer freudigen Umarmungen, doch Sujk, zuckt leicht zurück. Wahrscheinlich riecht er das Frauenparfüm, das vermutlich noch an Juri klebt, wie eine lästige Fliege an Honig. Ich kann kurz in Sujks Gesciht sehen. Es sieht schmerzverzerrt aus. Fast als hätte Juri ihm das Herz rausgerissen. Er tut mir leid, auch wenn ich dies niemals zeigen oder zugeben würde. Liebe ist ein schmerzhaftes Ding, das Menschen dazu bewegt, sich aufzugeben und sich jeden tag wieder weh tuen zu lassen. Ich bin kein Mensch der Liebe, denn zu oft wurde mir vor Augen geführt, dass Liebe nur eine Illusion ist. Man kommt besser ohne sie klar. Unser Leader, der Träumer, würde mir vermutlich widersprechen, würde ich darüber reden, was ich von der Liebe halte. Auch das macht ihn irgendwie süß. Er ist so herrlich naiv. Hoffentlich ist er das nicht bei mir. Sonst könnte Juri mir was aufs Maul geben... Ich meine der Blonde ist ja schon ewig mit Leda-chan befreundet und da ich kein Unschuldslamm bin... Ehrlich gesagt, glaube ich auch nicht, dass Leda so wirklich was von mir will. Wenn dann versteckt er das ganz schön gut. Trotzdem ist er süß. Wir fangen an zu proben. Wir sind gut. Wenn wir so weitermachen und Leda seine Kontakte spielen lässt, werden wir bestimmt berühmt. Ja, Ledas Kontakte... Er ist der Neffe Yoshikis, was man ab und an auch spürt... Genauso ein Sklaventreiber, genauso eine Zicke, aber genauso liebenswert. Inzwischen habe ich Yoshiki ja auch kennen gelernt. Mir tuen echt alle leid, die bei ihm unter Vertrag sind und die, die ihn als Leader haben, noch mehr. Aber irgendwo hat er auch wirklich was anziehendes. Nicht sexuelles...aber irgendwas...symphatisches. Und dennoch hat er kurz danach wieder Sugizo angeschrien. Yoshiki ist schon was besonderes, genauso wie Leda. Auf irgendeine Art sind sie gleich und auf der Anderen sind sie doch vollkommen unterschiedlich. Als wir endlich fertig sind, verfluche ich es, dass ich keine Zigarette mehr hab, aber Juri scheint es zu merken und reicht mir eine. Ich nehme sie dankbar lächelnd an und stecke sie gleich an. Ah...Nikotin... Gibt es was Geileres? In diesem Moment nicht. Na gut, ein guter Fick wäre auch nicht schlecht, aber man kann eben doch nicht alles haben. Sujk steht nahe an Juri, sieht aber nicht glücklich aus. Er versteht nicht, dass er absolut den falschen Mann liebt. Nun, mein Problem ist es nicht... Irgendwie fühle ich mich beobachtet. Ich schaue mich um und bemerke, dass Leda mich ansieht. Grinsend winke ich ihm zu, wonach er sich beschämt wegdreht. Hab ich denn was gemacht? Ich überlege ne Sekunde, doch fällt mir nichts ein. Naja, eigentlich auch egal. Eigentlich schade, dass eine Zigarette so schnell aufgeraucht ist. „Wollen wir heute feiern gehen?“, fragt Leda. Ich überlege. Dann muss ich wieder so viel Geld abheben... aber nun gut, warum nicht „Klar!“, schreit Sujk voller Freude und auch Juri stimmt zu. Nun spüre ich alle Blicke auf mir. Ich lächel nur und nicke. Manchmal sollte man sich eben was gönnen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Aggy finished. Kapitel 2: Chapter 2: The little, cute, stupid guy -------------------------------------------------- Sujks Sicht... Jetzt bin ich bei Leda, um uns >hübsch< zu machen. Eigentlich will er mit mir über Juri reden. Genau bei dem Gedanken steigt mir sein Geruch gemischt mit dem Frauenparfüm seiner letzten Nacht in die Nase. Irgendwie wird mir schlecht bei dem Gedanken. Ich fange an zu zittern. „Sujk...beruhig dich...“, sagt Leda sanft zu mir. Ich sehe nur auf und nicke, versuche sogar leicht zu lächeln. Der Gitarrist kann ja auch nichts dafür, dass ich so verflucht sensibel bin. Außerdem ist es doch kein Grund zum Weinen, nur weil Juri mit einer Frau geschlafen hat. Wir sind ja kein Paar. So gerne ich es auch hätte... Er liebt mich ja nicht mal und er ist hetero. Ich fühl mich richtig schlecht, weil ich mich nach ihm so sehne. Ich wünschte, ich könnte ihn eimal küssen, ihm einmal sagen, wie sehr ich ihn liebe. Leda sieht mich mitleidig an. Wahrscheinlich sieht er mir an, was ich denke. Kein Wunder. Ich kann es ja auch nicht verstecken. Nicht mal vor Juri. Ich hasse mich dafür. Es ist wirklich beschissen. Seufzend lehne ich mich zurück. „Sujk...denk dran, Juri...ist eigentlich noch ein Kind. Man hat ihn eingebleud, was richtig und was falsch ist und daran hält er sich auch jetzt noch, aber wenn du ihm sagst, was du für ihn fühlst, dann wird er bestimmt bemerken, dass es ihm genauso geht, auch wenn er das erst mal nicht zugeben würde. Ich kenne Juri schon so lange... Er ist einfach ein Spinner, aber er mag dich mehr als Aggy oder mich!“ Leda schenkt mir wirklich ein sanftes Lächeln. Ich hoffe, es ist wirklich so einfach wie er es sagt. Ich meine, klar ist Juri nicht einfach, trotzdem würde ich mich freuen, wenn er mich lieben würde. Es wäre einfach schön. Wie ein Happy End...mit ihm... Nur ist genau dies nur ein Traum. Am Abend sind wir fertg gestylt und gehen gemeinsam los. Die andern Beiden stehen vor dem Club. Wie es nicht anders sein kann, rauchen sie schon wieder. Grinsend nehme ich Juri spielerisch die Kippe aus dem Mund, nur um sie selbst zu rauchen. Er lacht nur und legt einen Arm um mich. „Ihr Beiden seht ja richtig geil aus! Habt ihr euch für uns hübsch gemacht?“ Ich merke schon, er hat vorgeglüht, aber ich spiele mit, lasse mich mal treiben, um zu vergessen, was zwischen mir und dem wundervollsten Mann der Welt steht. „Klar, für wen denn sonst?“, erwidere ich so lachend. Aus den Aufenwinkeln seh ich wie Aggy Leda vorlässt, sodass er hinter uns läuft. Juri lässt mich nicht los, so gehe ich nahe an ihm in den Club. Wir gehen in einen speziellen VIP-Eingang rein. Dank Leda ist das kein Problem. Inzwischen haben wir sogar ein paar Fans und deshalb bin ich froh, dass wir hier sein können. Die Fans schmeißen sich immer an uns, vorallem an Aggy und...Juri... Ich sehe ihm ins Gesicht. Er grinst voller alkoholiesierten Freude. Irgendwie ist das niedlich. Wir machen Party, tanzen, trinken. Eng tanze ich an Juri. Ich krieg schon kaum noch was mit. Nicht wie hart er wird, weil mein Hintern immer wieder sein Glied streift. Es verschwimmt immer mehr. Der Alkohol gleitet wie Wasser durch meine Speiseröhre....alles verschwindet. Ich wache mit einem dicken Schädel auf, liege nahe an einem warmen Körper. Meine Sicht ist noch verschwommen. Den Geruch kenne ich. Er ist mir sehr bekannt, doch ich weiss nicht, wer ist. Ich setze mich auf, siehe blonde Haare. „JURI!“, schreie ich auf, bereue es aber gleich wieder. Mein Kopf dröhnt. Er murrt auch und es tut mir noch mehr leid. Ich wollte ihn nicht wecken. Er sieht total verschlafen aus. Irgendwie ist er gerade richtig süß, vorallem weil er sein Gesicht an meinem Hals versteckt. Ob er noch weiss, wo er ist? „Sujk...nicht so laut...“, murrt er. Sein Arm legt sich um mich und er rückt näher an mich. Also, weiss er wo er ist...und er schreit mich nicht an..........und....er...ist obenrum nackt. Schnell prüfe ich nach, ob ich auch nackt bin und zwar ganz... Ich atme tief ein. Haben wir miteinander geschlafen? Ich sollte jetzt nicht meine Stimme zu hoch stellen, weil es ihn und mich gleichermaßen quählen würde. „H-Haben...wir....“ Ich spüre, wie er an meinem Hals lacht. „Nein, wir haben nicht miteinander geschlafen... Das konnte ich dir nicht antuen... Du hast nur gekotzt und dann hab ich dich bis auf die Boxer ausgezogen und dann hast du wieder gekotzt...“ „Tut mir leid...“, sage ich leise. Es ist mir peinlich und ich erröte. „Aber warum bist du dann nackt?“ Er lacht wieder. Es ist ein angenehmes Vibrieren. Es fühlt sich wirklich gut an. „Ich hab noch Boxer an, Süßer!“, lacht er. Ich erröte noch stärker, weil er mich >Süßer<. „Weil ich immer in Boxer schlafe!“ Plötzlich küsst er mich einfach auf den Hals. Ich weiss nicht, wie rot ich bin. Vermutlich gleiche ich einer Tomate. „Verflucht... Bist du süß... Ich liebe dich...“, haucht er mir sanft zu. Ich zucke zusammen. „W-Was?“ „Ich liebe dich...“, wiederholt er immernoch sanft. Ich muss automatisch lächeln und kämpfe gleichzeitig mit den Tränen. „Ich liebe dich auch! Ich liebe dich Juri! Ich liebe dich wirklich!“ Ich bemerke wie meine Stimme lauter wird. So zucken ich und Juri wieder zusammen. Wahrscheinlich lacht er deshalb wieder und ich bin so glücklich, dass ich gleich mit lache. Seit langem fühle ich mich wirklich glücklich. Juri setzt sich auf. Ich schau in seine wundervollen Augen. Er lächelt mich einfach nur sanft an, beugt sich zu mir und küsst mich. Meine Arme legen sich um ihn, genauso wie seine sich um mich legen. Unsere Lippen bewegen sich sanft gegeneinander. Es ist einfach nur wundervoll. Ich fühle mich einfach nur wohl. Endlich hat sich mein Traum erfüllt. Endlich liege ich in seinen Armen... ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Sujk finished. Kapitel 3: Chapter 3: The bitchy-lovingly guy --------------------------------------------- Ledas Sicht... Irgendwie mach ich mir Sorgen um Aggy. Er hatte gestern nach einem Bier kein Geld mehr. Zwar hat er behauptet, er hätte das Geld vergessen, aber ich hab seinen Augen angesehen, dass das nicht gestimmt hat. Wahrscheinlich fahr ich deshalb zu ihm.... Ja, das muss der Grund sein. Als ich heute mit meinem Onkel telefoniert habe, hat er gemeint, das ich bestimmt auf Aggy steht. Wie kommt der denn auf so ne dumme Idee? Angeblich weil ich dauernd über den Dreadlock-Typen rede, aber das stimmt nicht. Zumindestens nicht in meinen Augen. Ich stehe nicht in hundert Jahren auf den Bassisten! Er ist ein Freak und ungehobelt und gemein! Allerdings kann er auch ganz süß sein... und lieb... Verdammt, das ist doch Einbildung! Komisch... Die Gegend sieht herunter gekommen aus und die meisten Leute, die hierrum laufen sehen irgendwie gruselig aus. Plötzlich klopft es an meinem Fenster. Ich erschrecke mich. Es ist eine leicht bekleidete Frau. „Na Süßer, hast du Lust auf einen schönen Fick?“ Sowas nennt man glaube ich, eine Prostituierte, doch sie sieht aus, als wäre sie auf Droge. „Erm...nein...danke!“ Ich fahre ein wenig zu schnell weiter, bis ich einen Parkplatz finde. Ich schließe meinen Wagen ab, da es mir hier echt nicht geheuer ist. Kurz danach bin ich vor Aggys Haustür und klingel. Da spricht mich schon wieder jemand an an. Es ist ein großer, muskulöser, tattöwierter Typ. Irgendwie macht er mir Angst. „Ohiyou... Willst du mal zu mir kommen?“, flirtet er mich an. Ich konnte gar nicht antworten, da wurde ich schon ins Haus gezogen. Aggy antwortete an meiner Stelle. „Verpiss dich, Shin! Der gehört mir, klar?!“, ist seine knurrige Antwort, bevor er die Haustür zu knallt und mich das Treppenhaus 3 Stockwerke nach oben zerrt. Ich folge ihm stolpernd, da ich nicht so schnell laufen kann, wie er mich zieht. Außerdem bin ich noch von der Begegnung da eben noch zu geschockt, um wirklich schnell zu gehen. „Bist du eigentlich wahnsinnig?!“, fährt Aggy mich in seiner Wohnung an. Ich verstehe nicht ganz. Ich habe mir doch nur Sorgen gemacht und was kann ich dafür, wenn mich so ein Typ hier anspricht, doch irgendwie kann ich nicht anworten. Warum hat Aggy nie gesagt, in was für einer Gegend er wohnt? Ich hätte ihm doch geholfen. Er hätte bei mir wohnen können. Es hätte mir nichts ausgemacht, immerhin ist er trotzallem ein Freund und Freunde helfen sich! „Du kommst hier einfach her, ohne dich anzumelden und vorallem ohne Bodyguard! Weisst du, was dir dieser Typ hätte antuen können?! Er hätte dich abhängig gemacht von irgendeinem Shit und dann hätte er dich auf den Strich geschickt, damit du dir das auch verdienen kannst!“ In Aggys Stimme schwingt Besorgnis mit, weshalb ich aufblicke. Er seufzt nur. „Komm rein...“, sagt er nun schon viel sanfter. Ich nicke und folge ihm in das, was wohl sein Wohnzimmer ist. Ein recht altes und an manchen Stellen kaputtes Sofa steht da, gegenüber ein Fernseher, der auch nicht mehr wirklich gut aussieht. Er deutet auf das Sofa und ich setze mich, ohne ein Wort zu verlieren. Neben mir ist noch Platz, aber scheinbar bevorzugt Aggy den Boden. „Warum bist du hier?“, fragt er leise, während er sich eine Zigarette ansteckt. „I-Ich hab mir Sorgen gemacht!“, bring ich das erste Mal seit dem ich hier bin ein Wort über meine Lippen. „Warum?“ „Sei nicht so unfreundlich, Aggy!“, fahre ich ihn an. Allerdings tut es mir danach wieder leid. „Zickig wie immer...“, schmunzelt er nur. Ich erröte leicht. „Ich bin nicht zickig!“ Er lacht nur. „Also, warum hast du dir Sorgen gemacht.“ Ich über lege einen Moment, was ich sagen soll. „Naja...du schienst gestern nicht so viel Geld zu haben und ich hab mich halt gefragt, ob du Pleite bist.“ Er lächelt mich nur an. „Ich komm schon über die Runden. Keine Angst...“ „A-Aber warum wohnst du hier? In dieser Gegend? Du solltest uns sagen, wenn du Probleme hast! Wir sind doch Freunde, oder?“ Wieder lacht er und langsam fühle ich mich verarscht. Lacht er mich aus? Doch bevor ich den Gedanken aussprechen kann, antwortet er. „Ich habe keine Probleme. Ich bin hier aufgewachsen und kann mich schon durchschlagen... Leda-chan... Kaum jemand lebt ein Leben, wie du es tust. Reiche Eltern, reiche berühmte Onkel! Die meisten Menschen leben in solchen Armenvierteln.... Noch mehr in noch schlimmeren Verhältnissen...“ „Aber...das ist doch nicht fair!“ „Wer hat gesagt, dass das Leben fair ist?“ Er zieht genüsslich an seiner Zigarrette. „Aggy...komm doch wenigstens DU zu mir!“, bitte ich. Er schaut überrascht auf, doch dann lächelt er wieder sanft. „Warum willst du, dass ich unbedingt zu dir komme?“ Bei dieser Frage, schießt mir nur eins in den Kopf. Er weiss etwas. Ich laufe bestimmt rot an. Meine Wangen werden wärmer. „W-Weil...weil du mein Freund bist...und weil ich dich wirklich gerne hab...“, nuschel ich leise. Sein Lächeln verschwindet nicht und seine Stimme klingt noch sanfter als zuvor. „Was erwartest du von mir? Das ich dasselbe empfinde, wie du? Es tut mir leid, Leda... Ich glaube für sowas bin ich völlig unfähig.“ Ich will ihm widersprechen, doch er fällt mir ins Wort. „Ich weiss nur, dass du mir im Gegensatz zu all den anderen Menschen wirklich etwas bedeutest, mit Ausnahme von Sujk und Juri... Ehrlich gesagt, weiss ich nicht, was ich empfinde und damit halte ich nicht hinterm Berg. Ich kann nicht sagen, dass ich dich liebe oder sowas... Aber ich kann auch nicht sagen, dass ich es nicht tue...“ Ich starre ihn mit offenem Mund an. „Es liegt an dir. Willst du es mit so nem emotionalen Krüppel aufnehmen?“ Ich stehe auf und sehe seinem Blick an, dass er denkt ich will gehen, doch will ich eigentlich das Gegenteil. Ich will ihn umarmen, ihm nahe sein, auch wenn er mir nicht die drei Worte sagen kann, die ich am Liebsten hören würde. Bin einfach nur glücklich, dass er es vielleicht tut. Und schon bin ich bei ihm, falle vor ihm auf die Knie, schlinge die Arme um ihn, halte ihn einfach nur fest, während Tränen über meine Wangen rennen. Und er hält mich tatsächlich fest. Er hält mich fest, streichelt mir über die Haare, ist einfach da und murmelt beruhigende Worte in mein Ohr. Jetzt weiss ich, dass alles gut wird, dass er zu mir kommen wird und wir dann glücklich werden können. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Leda finished. Kapitel 4: Chapter 4: The stupid singing guy -------------------------------------------- Juris Sicht... Nach den letzten Wochen hat sich so vieles verändert. Ich bin mit meinem süßen, kleinen, naiven Sujk zusammen. Aggy wohnt jetzt bei Leda. Die Presse belagert uns. Wir nehmen Songs auf, geben Lives und sind einfach glücklich miteinander. Natürlich gibt es noch Streit vorallem zwischen Leda und Aggy, weil unser Bassist, selbst jetzt nicht die Klappe halten kann. Dagegen läuft bei Sujk und mir alles glatt. Er ist auch kein Typ, der sich gerne streitet, lieber kuschelt er mit mir. Genauso wie jetzt, während wir im Fernsehen Hey! Hey! Hey! schauen. Schon wieder mit Gackt. Der Typ gehört da ja schon fast zum Inventar, aber wie immer ist es lustig. Wenn Sujk lacht, vibriert es so lustig an meinem Bauch, so eng kuschelt er mit mir. Und ich fühle mich wohl. Mir ist es egal, dass ich doch nicht so hetero bin, wie ich dachte. Irgendwie kommt es mir so vor, als hätte ich was vergessen, aber ich komme nicht darauf, bis mein Handy klingelt. „Moshi moshi?“, frage ich, doch bereue ich im nächsten Moment drangegangen zu sein, denn Leda schreit mir mein Ohr ab. „Wir haben ein Shooting, du Idiot! Wo bleibt ihr?!“ Ah, jetzt weiss ich, was ich vergessen habe. Sujk schaut mich nur fragend an. „Erm...wir kommen sofort!“, beschwichtige ich kurz Leda, bevor ich auflege. Armer Aggy... Leda mit schlechter Laune ist echt nicht gut. Gott sei Dank ist das nicht mehr mein Problem sondern seins. „Wir haben ein Shooting, Schatz!“, sage ich schnell, springe auf und ziehe mich an. Er tut es mir nach, wir versuchen Beide unsere vom Sex verwuschelten Haare zu ordnen und dann sitzen wir schon im Auto. Schnell fahr ich los. Als wir beim Shoot sind, kriegen wir erst mal einen Einlauf von Leda und dann auch noch von Yoshiki, der auch da ist. Aggy beschmunzelt das Ganze sogar noch. Oller Sadist! Manchmal hasse ich ihn wirklich, allerdings ist er auch mein bester Freund und somit kann ich nichts dagegen sagen. Er und Leda sind schon fertig gestylt, weshalb sie vermutlich heute anfangen, während wir uns schnell in die Umkleide verpissen und dann noch gestylt werden. Das Shooting macht Spaß, auch wenn Leda immernoch gereizt ist. Seine Laune bessert sich auch nicht, als Aggy ihn kitzelt, denn der kriegt gleich eine gescheuert. Der rote Abdruck auf seiner Wange sieht ercht nicht gut aus, doch er verzieht keine Miene. Kein Wunder, wenn man da so ein paar Geschichten von Leda gehört hat. Aggy war wohl mal in einer Gang und sie hatten mit ner anderen Gang wohl ein wenig Stress... Nun gut, bei diesem >Stress< starb damals Aggys bester Freund, weshalb er aus der Gang austrat. Leider war das wohl nicht so einfach. Sie zerschnittern ihm den Oberkörper und wie durch ein Wunder hat er das überlebt. Wenn wir uns heute gemeinsam umziehen, sieht man immernoch die Narben. Unser Bassist lacht über diese Geschichte, doch immer wenn ihn jemand darauf anspricht, sieht Leda sehr besorgt aus, obwohl er weiss, dass Aggy sich niemals unterbuttern lässt, egal was passiert. Selbst durch sowas nicht, denn Andere, so hatte er erzählt, haben sich wegen den Erinnerungen an sowas umgebracht, doch er schaut darüber hinweg, da er das Kapitel aus seiner Vergangenheit geschlossen hat. So ist es auch besser. Damit die Presse nichts darüber erfährt, denn sie würden ihn in der Luft zerreißen. Eigentlich ist das gar nicht so schlimm, weil er eh immer wieder auf die Beine kommt, aber dennoch muss das dann wohl auch nicht sein. Gerade beugt sich Aggy zu Ledas Ohr und flüstert irgendwas hinein, weshalb Leda ihn grinsend von sich schubst. Bestimmt, waren es zärtliche Worte von Aggy, wie >Jetzt sei nicht mehr so zickig<. Irgendwie waren die Beiden süß miteinander und Leda war das erste Mal seit langem wieder glücklich in seinem goldenen Käfig, den sein Vater für ihn gemacht hatte, vorallem weil er und Aggy nun eine Wohnung sucten, die sie zusammen bezahlen können, sodass Leda nicht mehr unter Kontrolle steht. Nachdem er nämlich vor 2 Jahren zugegeben hat, dass er auf Männer steht, hatte sein Vater Ledas derzeitiges Heim gebaut. Natürlich hatte er Kameras installiert, die größtenteils von Aggy inzwischen geschrottet wurden, weil er mal wieder ausgetickt ist, danach hatte Yoshiki mit Ledas Vater ein langes Gespräch geführt, sodass sie sich darauf einigten, dass unser Leader sobald wie möglich sich eine eigene Wohnung sucht und sein Vater ignoriert, dass er schwul ist. Allerdings darf Aggy somit auch nicht auf Familientreffen. Nun ja, außer die von Yoshiki ausgetragen werden natürlich, denn für ihn und Leda stehen die Türen zu dem Haus unseres Managers immer offen. Da fährt mich wieder Leda an. „Juri hör auf zu träumen! Wir machen jetzt Bandfotos!“ Ich lege einen Arm um seine Schultern und lache. „Ey, Leda, ich hab dich verdammt lieb, Kumpel!“ Er sieht mich nur verpeilt an, während ich an ihm vorbei gehe, doch habe ich kurz danach seinen Fuß im Hintern, während ich sein Lachen höre. „Ich hab dich auch lieb!“ Wir posieren merhfach vor der Kamera und zum Schluss machen wir noch ein privates Foto, wo wir alle irgendwie die Arme umeinander gelegt haben. Mein rechter Arm liegt um Sujks Hüfte, während sein linker seinen um meine Hüfte gelegt hat. Die Arme von mir und Leda liegen so umeinanander, dass wir uns gegenseitig die Schultern umfassen. Er und Aggy stehen genauso da, wie ich und Sujk. Mit einem fetten Grinsen warten wir auf das Blitzlicht. Ich glaub ich stell mir das Bild auf mein Nachttisch. Es ist bestimmt geil geworden. Ich will diese Band niemals verlassen. Hier sind meine besten Freunde und mein allerliebster Schatz. DELUHI for ever! Epilog: Smiling for the future ------------------------------ Hier könnt ihr raten, wessens Sicht das ist. Und ja, das ist eins meiner Lieblingspairings, was ich hier mit reinbringe. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Traurig, wie schnell sie groß werden, oder?“, haucht Sugizo mir ins Ohr, während ich weiterhin hier stehe, um zu betrachten, wie Deluhi spielt. Ich lächel und nicke. „Ja, das ist traurig...aber auch schön.“ Manchmal habe ich mir gewünscht, dass Leda ein wenig mehr von hide erlebt hätte, vielleicht wäre er mir dann nicht so ähnlich und Aggy würde weniger leiden, doch irgendwie ist es auch gut so, denn der Leader dieser wundervollen Band wird geliebt, so wie er ist, genauso wie ich. „Glaub mir, du hättest nicht gewollt, dass er wie er wird!“, lacht Sugizo. Er kann schon fast meine Gedanken lesen. Kein Wunder, wir kennen uns schon so ewig lange. Er weiss immer, was in mir vorgeht. „Stimmt, mir reicht Miyavi!“, erwidere ich lächelnd. Aber sie sind wirklich erwachsen geworden und ihre Fans toben, so wie unsere Fans toben, wenn sie uns sehen. Zeiten verändern sich, Fans nicht. Ich bin stolz auf das, was sie geschafft haben. Natürlich habe ich ein wenig mit meinem Ruf dazu getan, doch irgendwie haben sie es auch durch eigene Kraft geschafft. Durch ihre Musik und durch ihre Herzen. Sie hatten nur Starthilfe von Sugizo, Gackt, Miyavi und mir. Luna zieht an meinem Hemd. „Ja, Kleines...wir gehen nach Hause.“ Ich hoffe, der Erfolg steigt ihnen nicht zu Kopf. Sie sollen einfach nur glücklich werden. Und vielleicht hat Leda Glück und hat irgendwann genauso ein süßes Kind wie ich und vielleicht heiratet er Aggy, wie ich Sugizo heiratete. Mit Luna und meinem Ehemann an der Hand verlasse ich die Halle. Den Rest des Lives schaffen sie auch ohne mich. Sie werden lächelnd in die Zukunft gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)