Gazetto Inn von Nizi-chan (Ein Tag wie jeder andere. Oder ...?) ================================================================================ Kapitel 38: Die Wette --------------------- Ich hasse sie! Die Sonne, die morgens mit ihrem Strahlen mich heimsucht, so als ob ich etwas verbrochen hätte. Ich zog die Decke übers Gesicht, um mich zu schützen, aber vergeblich. Fluchend öffnete ich die Augen und setzte mich aufs Bett und fuhr wie ein PC die Ereignisse von gestern hoch: Inoffizielle Verlobung – Totenkopfring – Kette aus dem Kaugummiautomaten – Glück – Die überraschten Gesichter meiner Freunde – Verlassen der Band – Streit – Umis Tod - Yasumis Trauer. Bei dem Gedanken an Yasumi war ich plötzlich hellwach, streckte mich gähnend und stand auf. Ein Blick über die Bette meiner Freunde reichte, um zu wissen, dass Uke schon wach war. Seine Decke lag zusammengefaltet auf dem Boden. Ich stand auf und rieb mir über die Augen. Langsam schlenderte ich durch das Wohnzimmer in Richtung Bad, wo ich das Gesicht wusch. „So, Takanori“, sprach ich zu meinem Spiegelbild, „wird Zeit, sich mal zu rasieren.“ Ich ging nochmal sicher, dass die Tür abgeschlossen war und rasierte mich. „Akira, dieser Scheißkerl! Mein Rasierwasser ist wieder fast leer!!!“ Nachdem ich fertig war, ging ich wieder ins Wohnzimmer. Von der Küche kamen Geräusche. Ich sah durch den Türspalt. Uke und Yasumi. „Jetzt fang doch mal an, den Teig zu kneten! Huch! Du hast ja nicht genug Mehl drin“, sagte Yasumi und deutete auf Uke. „Nörgle nicht rum, Mensch!“ Uke warf mit Mehl nach Yasumi. „Hey!“ Sie bewarfen sich gegenseitig mit Mehl und lachten. „Du hast Mehlstaub an den Wangen.“ „Du auch.“ „Warum kannst du nicht backen?“ „Willst du es wirklich wissen?“ Yasumi ging jetzt zu ihm und erklärte, wie er vorgehen sollte. Nachdem sie fertig war, lächelte Uke sein ich-will-mit-dir-schlafen-Lächeln. „Du lernst schnell. Also?“ „Als ich klein war, habe ich immer gekocht, während meine Mutter arbeiten war. Sie hat mich nicht backen lassen, was ich ja auch sehr gut verstehen kann, denn nach dem Kochen konnte keiner mehr die Küche betreten.“ Yasumi kicherte. „Ist echt so gewesen! Mit der Zeit halte ich alles ganz sauber, wie du sehen kannst.“ Uke zeigte auf den Boden voller Mehlstaub. „Warum hast hast du eigentlich gekocht. Hat dein Vate-“ Yasumi wurde unterbrochen. „Sprich's nicht aus! Der Kerl, der meine Mutter schwängerte, ist für mich tot.“ Ich beobachtete, wie Yasumi ernst zuhörte. „Als ich vier Jahre alt war, verließ er meine Mutter und mich wegen einer anderen Frau.“ Stille. „Oh...“ „Ich erinnere mich nur an ein Bild. An das Gesicht meines Va- meines Zeugers erinnere ich mich nicht, aber ich weiß noch, wie er mit einer Frau vor meiner Mama stand und ihr erklärte, dass die Frau neben ihm schwanger von ihm sei. Damals, als ich den Erwachsenen zuhörte, habe ich nichts verstanden und ich bin so froh darüber.“ Yasumi sah in die Ferne. Sie wirkte traurig. Ich selbst hatte Mitleid mit Uke. Uns hatte er die Geschichte immer nur oberflächlich erzählt. „Was passierte dann?“, Yasumis Stimme war ein Tick zu hoch. Uke lächelte traurig. „Er ging. Er verließ uns. Ich durfte von meiner Mutter aus nicht nach ihm verlangen. Er war für uns tot. Nachdem er ging, verfiel meine Mutter in Depressionen und vergaß mich. Ich weiß noch, wie sie jeden Tag zur Flasche griff. Einmal hatte sie Alkoholvergiftung. Die Nachbarn nahmen mich für paar Tage auf und – Hey! Geht's dir nicht gut?“, fragte Uke und ich sah, wie vorsichtig er Yasumis Profil beobachtete. „...“ Yasumi ging zu ihm – und umarmte ihn. Ich hielt die Luft an. „Yasumi ...“ Uke erwiderte die Umarmung. „Es ist alles gut, Uke-kun. Bei mir kannst du backen lernen.“ Uke hielt inne. „Ich erzähle dir meine Geschichte und du willst mir backen beibringen? Ich verstehe den Zusammenhang nicht.“ Er grinste. Yasumi stand auf und holte von einem der oberen Schränken eine Schale. Uke blieb zunächst sitzen. Dann stand er auch auf und stellte sich hinter Yasumi. „Eh?“ „Ich helfe dir bevor so einiges dir auf den Kopf fallen.“ „Öhm … Danke.“ Ich ballte die Hände zu Fäusten. Dieser Perversling macht sich an meine Freundin ran!!! Wollte er Yasumis Mitleid wecken??? ARGH!!! „Heiratest du mich?“, fragte Uke plötzlich. „Was?“, antwortete ich, statt Yasumi, die anfing zu lachen. „Uke-kun ist echt lustig.“ „Das ich nicht lache!“, entgegnete ich wütend hinter der Tür. „Hmm... Wir können es ja auch langsam vorgehen, wenn du willst. Meine Mutter wollte dich unbedingt mal treffe, Yasumi. Ich fahre heute nach Hause. Willst du mitfahren?“ „Heute geht’s nicht, Uke-kun.“ „Was machst du da, Takanori?“ Ich fuhr herum und blickte in Akiras Gesicht. Er schielte kurz an mir vorbei und verstand. „Aha. Warum stehst du dann hier rum und unternimmst nichts?“ Er ging an mir vorbei und betrat die Küche. „Uke!“ Dann schmiegte er sich an Uke. „Eh?“ Ich zuckte innerlich zusammen, als ich die beiden sah. „Was soll das, Akira!“ „Nichts. Ich hab dich nur vermisst. Lass uns knuddeln.“ Je mehr Uke ihn wegschütteln wollte, desto fester klammerte sich Akira an ihm. „Ah! Takanori! Guten Morgen.“ Meine Freundin schenkte mir ein strahlendes Lächeln. Sie schob die Trauer beiseite, jedenfalls dachte ich das. Ich ging zu ihr und tat dasselbe, was Akira mit Uke tat. „Huch? Was ist denn in euch gefahren?“, fragte sie unter meinen Armen. „Ich habe heute kein Free-Hugs T-Shirt an.“ „Lass mich los, du Idiot!“, Uke kämpfte mit Akira. „Ich will aber nicht. Jeder hat einen Partner. Und du bist heute mein Partner! Kussi Kussi“ Akira machte einen Kussmund, während Uke angewidert aus der Küche lief und Akira mitschleppen musste. Ich ließ Yasumi los. „Wenn ich jedes mal von dir 10.000 Yen bekäme, wenn ein anderer Mann dich anfässt, dann wäre ich schon ein Millionär.“ Sie lächelte. „Quatsch.“ „Wetten wir?“ „Auf was?“ Ich überlegte kurz. „Eine Berührung mit dem anderen Geschlecht kostet dich 10.000 Yen.“ „Das macht um die 85 Euro!“ „Hast du Angst zu verlieren? Außerdem darf der Gewinner ein Tag lang den Verlierer herumkommandieren.“, erklärte ich weiter. „Nein! Die Wette gilt! Ich werde am Ende des Tages die Gewinnerin sein.“ Wir gaben uns die Hände. „Viel Glück.“ Nachdem das Frühstück auf dem Tisch stand, rief ich alle zusammen. „Wow, richtiges Essen!“ Yuu legte die Hand auf Yasumis Schulter. „Sehr gut. Wo ist Kouyou?“ Ich lächelte Yasumi an. „10.000.“ Sie sah weg. „Besser als Pizza, nicht wahr, Yuu-kun?“, meinte sie spitz. „Pizzaaaaa!!! Ich sagte dir doch das ich pizzaphob bin!“ Yuu verzog die Miene. Als Kouyou kam, aßen wir. „So Leute, was haben wir heute alles vor?“, fragte dieser organisatorisch. Yasumi meldete sich. „Ich bin in der Stadt.“ „Ah, dann nehme ich mal an, dass der da dir folgen wird.“ Kouyou deutete mit einem Nicken auf mich. „Der da?! Ich habe auch einen Namen, Kouyou.“ Ich klang genervt. Gut so. „Ich will ein Spiel mit euch spielen. Ich will euch mal zeigen, dass ich auch lustig bin.“ Wir sahen ihn an. „Guckt nicht so!“ „I want to play a game!“, Yasumi machte »Saw« nach und wir lachten. „Was für ein Spiel?“, fragte Yuu schließlich. „Twister!“ Nach dem Essen trugen wir den Tisch in der Mitte des Wohnzimmers weg und breiteten das Spiel aus. „So, wer wird alles mitspielen?“ Keiner meldete sich zur Wort. „Okay, dann anders: Wenn ihr nicht auf der Stelle mir zusagt, mache ich euch das Leben zur Hölle. Mit allen Mitteln!“ „ICH!“, riefen wir im Chor. Kouyou lächelte zufrieden. „Das freut mich.“ „Darf ich die Tafel drehen?“ Yasumi zappelte ein bisschen herum. „Nope, das mach ich.“ Ich grinste meine Freundin an. „Das wird ein teures Spiel, nicht wahr, Liebes?“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Yuu, linke Hand rot.“ „Jop.“ „Akira, rechter Fuß blau.“ Und so fingen wir an. Während des Spieles zählte ich die Berührungen meiner Freunde mit meiner Freundin. Als ich die rechte Hand auf gelb setzte, sah ich Yasumi ins Gesicht. „16mal berührt. Das macht 160.000.“ „Ich hasse dich“, flüsterte sie. „Eine teure Wette, Liebes. Nur eine teure Wette.“ „Naahhh! Ich kann mich nicht mehr halteeeen!“ Uke stürzte ab und riss uns mit. Ich kugelte mich vor Lachen. „Ich mache dir sogar ein Gefallen und zähle die hier nicht mit.“ „Vielen Dank auch!“ Ach ja, diese liebevolle Ironie Yasumis. „Kouyou ich muss auch schon leider aufhören.“ Sie zauberte ihr Handy her, tippte darauf eine Nummer und hielt das Handy vor das Gesicht. Ein lautes Tuten. „Ehm … Yasumi, du brauchst ein neues Handy“, bemerkte ich. „Vor unserer Begegnung war alles in Ordnung mit ihm.“ „Heißt es, ich bin daran Schuld?!“ „Ja.“ „Überhaupt nicht!“, wehrte ich mich. „Doch.“ Yuu legte mir die Hand auf die Schulter. „Lektion der Liebe: Nummer eins: Die Frau hat immer Recht! Egal, was du sagst, Takanori, du bist im Unrecht.“ Er zwinkerte Yasumi zu. „Yumi geht nicht ran ...“ „Habt ihr Streit?“, fragte ich automatisch. „Ich probiere es dann mit ihm“, meinte sie, ohne auf meine Frage einzugehen. Es klingelte nicht ein mal und sofort nahm jemand ab. „Yasumi, ich liebe dich!!!“, kam es aus ihrem Handy. „Dir auch einen guten Tag, Sakataki.“ Ich starrte meine Freundin verständnislos an, sie drehte sich weg. „Hör mal, ich muss mit dir reden -“ „NEEIN! Bitte nicht! Ich wusste, dass es soweit kommen würde. Keine Abtreibung. Das ist schließlich auch mein Baby! Ich erlaube es dir nicht. Wir haben es doch mit gaaanz viel Liebe gema-“ Ich stampfte zu meiner Freundin, riss ihr das Handy aus der Hand und redete mit langsamer, bissiger Stimme: „Hör mir jetzt gut zu, Junge. Wenn du, sei es ein Scherz oder nicht, meiner Freundin nochmal sowas sagst, dann bringe ich dich eigenhändig um. Verstanden?“ Ich hörte sein Schlucken. „Ich fragte, V.E.R.S.T.A.N.D.E.N.? !“ „J-Jawohl!“ Das Handy anfunkelnd entfernte ich mich von meiner Freundin und meine Freunde grinsten mich breit an. „Sakataki -“ „Yasumiiiii!!! Warum hast du mir nicht gesagt, dass dein Freund da ist! Mann, ich hab mir total in die Hose gemacht!“ „Es geht um Yumi.“ Stille. „Ich wollte fragen, ob du sie mit nach Tokio nehmen könntest.“ Schweigen. „Uff … das wird schwer, Ya-chan. Wo willst du sie denn treffen?“ „Da, wo wir immer Eis essen gehen.“ „Bekomme ich auch einen Kuss dafür?“ Dafür schmeiß ich dich die Klippe runter!, dachte ich und lächelte insgeheim. „Schaffst du das in 4 Stunden? Ich warte um 14 Uhr auf euch.“ „Jop, bis später.“ Sie legten auf. „So, wenn das jetzt erledigt ist, spielen wir noch eine Runde!“, Kouyou sah erwartungsvoll in die Runde. Ich grinste meine Freundin an. „Na? Willst du wieder spielen?“ Kouyou nahm Yasumis Hände und machte ein Entengesicht. „17.000“, sagte ich und sah Gewissensbisse in Yasumis Gesicht. „Okay … Dann mal los.“ Wir fingen an und während des Spiels nahmen wir die unterschiedlichsten Positionen an. „Takanori, linker Fuß gelb.“ Ich tat, was sie sagte, und drohte zu fallen. „Boah! Wie biegsam der menschliche Körper doch ist!“ Sie seufzte und ging, um ihre Digicam zu holen. „Sagt »cheese«!“ Das Blitzlicht irritierte mich und ich fiel wie ein Sandsack zu Boden, wobei alle außer Uke mitgerissen wurden. Yasumi klatschte sich in die Hände. „Herzlichen Glückwunsch, Uke-kun, du bist der Sieger!“ „Yay!“ Uke sprang auf die Beine und die beiden klatschten sich grinsend in die Hände. Ich hob eine Augenbraue. „18.000.“ Meine Freundin hielt kurz inne, dann funkelte sie mich an. Ich liebte diese Momente, worin sie mich wütend ansah. Das Blau ihrer grün-braun-blauen Augen schien, als ob es sie die Oberhand nehmen würde. Meiner Theorie nach spiegelten sich in Yasumis Augenfarben ihre Gefühle wider. Und zwar hatten folgende Farben folgende Bedeutung: 1.Blau: Wenn Blau die Oberhand gewann, muss Yasumi wirklich wütend auf jemandem oder etwas sein. Sie hat in diesem Moment wahrscheinlich Mordgedanken. 2.Grün: Immer wenn sie mich ansieht, ändert sich ihr Gesicht. Sie wird plötzlich süßer in meinen Augen. Wahrscheinlich ist grün von Liebe vertreten. 3.Braun: Nach Umis Tod in ihrer Trauer hatte ich diese Farbe deuten können. Braun stand für Leid und Trauer. Diese Erkenntnis hielt ich natürlich auch schriftlich fest. „Wäre es okay, wenn wir jetzt gehen würden?“ fragte Yasumi mit süßer Stimme und zu mir gewandt: „Du kommst mit!“ Das klang überhaupt nicht süß, aber ich lachte. Als wir uns die Schuhe anzogen, kam Uke. „Hey, Yasumi!“ Er nahm ihre Hand. „19.000“, flüsterte ich genervt. „Uke, hör auf mich anzufassen!!!“, schrie sie ihn plötzlich an. Uke wich zurück. „Was ist denn? Was hast du auf ein Mal?“ Yasumi hielt sich den Mund. „Sorry, ich meinte das nicht böse … Was ist?“ „Hier, mein Hausschlüssel. Komm mich morgen Vormittag bitte besuchen. Meine Mutter ist ganz neugierig und will dich endlich kennenlernen.“ „Öhm … Danke. Wo wohnst du?“ „Ich schicke dir meine Adresse per SMS, so werde ich wenigstens nicht angeschrien.“ Sie machte eine entschuldigende Verbeugung. Ich hustete übertrieben, um sie auf mich aufmerksam zu machen. „Gehen wir.“ „Ja.“ Es war nahezu unerträglich, mit anzusehen, wie sie auf und ab ging und sich etwas vormachte. Ich zog meinen Hut tiefer ins Gesicht und rückte die Brille näher an die Augen, damit meine Identität nicht aufflog. Ich stand ungefähr zehn Meter von ihr entfernt und wartete. Auf wen eigentlich? Yumi hatte sie gesagt. Das war ihre Freundin, so gut ich mich erinnern konnte. Was war geschehen? Dann kamen sie an. Ich sah das Mädchen mit den schulterlangen Haaren zum ersten Mal. Sie hatte eine rosafarbene Bluse und einen langen weißen Rock an. Der Junge, den Yasumi Sakataki nannte, und den ich schon vorher getroffen hatte, stand hinter Yumi. Es schien, als Yumi und sauer auf Yasumi war. Ich verstand zwar nichts, aber aus der Ferne sah es aus wie Streit, so wie sie miteinander redeten. Meine Yasumi wurde von der Furie unterdrückt und nahezu angeschrien, doch ich durfte mich nicht einmischen. Stattdessen öffnete ich meine schwarze Übergangsjacke und verhedderte mich an der Kette, die an meiner Hose hing. Vorbeigehende Leute sahen kurz bei Yumi und Yasumi neugierig vorbei. Mein Blick wanderte wieder zu Yasumi, deren Freundin sich beruhigt hatte und ihr zuhörte. Sie schwieg. Ich schüttelte den Kopf. Dann ging ich an den Eis essenden Menschen unbemerkt in ihre Hörweite. „Was soll das? Es ist schon komisch genug, dass ICH diejenige bin, die zu dir kommt, und nicht andersrum! Und ausgerechnet jetzt schweigst du!“ „Yumi … Du hast Recht mit alldem, was du mir vorwirfst“, fing meine Freundin an zu sagen, „aber es ging nicht anders. Ich durfte es nicht erzählen und später konnte ich es einfach nicht. Ich hatte Angst vor deiner Reaktion.“ „Dass du einen Freund hast, hast du mir verschwiegen! Ich sollte die Erste sein, die das wissen sollte. Wir haben es uns doch versprochen! Wer hat es dir denn verboten, deiner Freundin etwas zu sagen?! Wer ist denn dieser Wichtigtuer?“ Hehhehe. Das bin ich :D „Ehm... Weißt du noch den Tag des GazettE Konzerts?“ Yumi tippte Yasumi mit dem Finger auf die Brust. „Jetzt sag nicht, dass du seitdem mit dem Lügen angefangen hast!“ „Nein. Dort habe ich ihn kennengelernt.“ Mich =) „Wen, Yasumi?! Mach es nicht so spannend.“ „Es ist-“ Ich ging zwischen die beiden jungen Frauen. „... der Vokalist Ruki höchstpersönlich“, sagte ich leise zu ihr. Ich nahm ihre Hand und schüttelte sie. „Yumi-san richtig?“ Die Verblüffung des Mädchens vor mir war amüsant zuzusehen. Sie zeigte mit dem zittrigen Finger auf mich und Yasumi – und plötzlich schrie sie: „WAAAS? RUKI VON THE GAZETTE IST DEIN FREUND???!!!!!“ Ich hielt den Atem an, Yasumi klammerte sich von hinten an mich, während neugierige Blicke sich auf uns richteten. Die eben noch vorbeigehende Leute – vor allem Mädchen – bleiben jetzt stehen und fixierten uns an. Sie vermehrten sich sehr sehr schnell. „RUKI-SAMA, ICH WILL EIN AUTOGRAMM!“ Yumi stürzte sich auf mich, wurde aber von Sakataki zurückgehalten. Die Jugendlichen wiederholten meinen Künstlernamen, dann schrie einer nach dem anderen und stürzte sich auf uns. „O-oh!“ Zusammen mit Yasumi rannte ich die endlose Straße entlang. Wir rannten so schnell wir konnten, doch die Menge hinter uns schien von Hochleistungssportlern zu bestehen, die kreischten. Wir liefen an einer grünen Ampel über die Straße, sie kamen uns nach. Dann wurde Yasumi hinter mir langsamer, ich zog sie mit Mühe nach vorne. „Halte durch, Liebes!“ „...sterbe gleich... Seitenstechen...“ Ich blieb stehen und ließ es darauf ankommen. Die Fans erreichten uns beinahe. Ich hörte Sachen wie: „Rukis Freundin?“ „Wer kann das wohl sein?“ „AWW!! RUKII!“ Noch bevor sie antrafen, zog ich meinen Hut und meine Übergangsjacke aus, setzte den Hut Yasumi auf den Kopf und legte die Jacke über ihre Schultern. Dann drückte ich sie fest an mich, sodass keiner ihr Gesicht sehen konnte. Es wurden Bilder mit Handys geschossen. „Na so was! Ihr habt mich erwischt.“ Mit meinem Berufslächeln kreischten die Fans. „Ruki-san, bitte ein Autogramm!“ „Ja, ich auch!“ „Ich auch!“ „Ruki-san, ist das Eure Freundin?“, fragte einer, dann wurden alle still. Es wird mächtig Ärger geben. Ich sehe es jetzt schon kommen. Dennoch … Es wäre auch dumm von mir, die Fans anzulügen. „Ja, wir sind zusammen.“ Wieder ein extrem lautes Kreischen. „Warum verstecken Sie sie vor uns?“ Ich lauschte Yasumis leisen Worten. „Sorry, Leute, aber ich will meine Freundin von meinem Berufsleben fernhalten. Ich bitte euch, uns gehen zu lassen.“ Sofort machten sie uns eine Gasse frei, als hätte ich sie hypnotisiert. Ich ging aus dem Kreis und drehte mich ein letztes Mal. „Vergisst nicht, GazettE weiterhin zu unterstützen. Ich liebe euch.“ Mit diesen Wörtern fuhr mir mit der Zunge über die Lippen, brach den Bann und ließ die Kreischende Menge hinter uns. „Geht's dir gut?“, fragte ich Yasumi, als ich mir sicher war, dass wir in Sicherheit waren. Loslassen tat ich sie aber nicht. Ein Nicken an meiner Brust war zu spüren. Dann sah sie mich liebevoll an. „Warum hast du mich mitgezogen. Ich hätte bei Yumi bleiben können, dann wärst du wahrscheinlich weiter gekommen.“ „Schon vergessen, Schätzchen?“ Ich lächelte schief. „Wir sind eins.“ Sie wurde rot. „Takanori, 20.000 zu 19.000! Du bist am Verlieren!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)