Weltenwanderer von adurna-skulblaka ================================================================================ Kapitel 18: ------------ “BOHNENSTANGE!” Abgesehen von mehreren geschockten und verwirrten Blicken erhielt er jedoch keine Antwort. Nicht gerade leise vor sich hinfluchend, stapfte Kanda zu der seit Ewigkeiten diskutierenden Gruppe. Dort schnappte er sich den zweit Kleinsten und zog ihn am Kragen zu sich. “Wo ist der Idiot?” Kurz blinzelte Ed verwirrt, bis es Klick machte. “Wenn du Ling meinst, der ist unterwegs nach Hause. Wenn du Allen meinst, der ist hinterher.” Kaum hatte er die gewünschte Information erhalten, ließ er den Jüngeren los und rauschte aus dem Zelt. Ed jedoch verlor das Gleichgewicht und krachte auf den Boden. Schnell rappelte er sich wieder auf und rannte dem Griesgram hinterher. Unterwegs sammelte er noch etwas auf. Kurz bevor der Andere weg war, konnte er noch nach ihm rufen. “Kanda!” Der Japaner drehte sich noch mal mies gelaunt um. Als er etwas auf sich zufliegen sah, fing er es reflexartig auf. Ein Blick genügte, um zu sehen, was es war. Es handelte sich um zwei aneinander befestigten Taschenuhren mit dazugehörigen Ketten. Das Motiv darauf war weitreichend bekannt. Es handelte sich um die Uhren der Staatsalchemisten. Über den Drachen war jeweils ein Name eingraviert. Einmal ´Allen Walker´ und einmal ´Yu Kanda´. Verwirrt sah Kanda auf, direkt in das Gesicht des anderen Homunkulus. Ed grinste, auch aufgrund des gezeigten Gefühles seitens seines - ja er würde ihn so betiteln - Freundes. “Kommt mal wieder vorbei, wenn ihr in der Nähe seid!” Um sich einer Antwort zu entziehen, drehte sich Kanda wieder um. Allerdings ließ er die Uhren behutsam in seine Hosentasche gleiten. Diese Tat war Edward Antwort genug. Die Gedanken des Anderen nicht erratend, hob Kanda noch eine Hand zum Abschied, bevor er die Transformation einleitete. SO schnell es ihm möglich war, hob er ab. Als er eine brauchbare Höhe erreicht hatte, drehte er sich noch einmal um. Was er sah, ließ ihn fast lächeln. Da dies in der Gestallt aber nicht möglich war, kam er um diese Peinlichkeit herum. Er stieß noch mal ein tiefes Brüllen aus. Bevor er ganz abdrehte. Erst als der große Schwarze aus ihrem Blickfeld verschwunden war, ließen Winry und die Elric- Brüder ihre Arme sinken. Sie hatten ihm noch hinterher gewunken, im festen Glauben, dass er es bemerken würde. Winry durchbrach schließlich die entstandene Stille. “Ich glaube nicht, dass wir einen der Beiden jemals wiedersehen.” Edward legte ihr einen Arm um die Schulter. “Ich auch nicht, aber wir werden immer einander erinnern.” “Da!” rief Lan Fan plötzlich. Augenblicklich peilte Allen den Punkt an. Das leichte Flackern schwoll langsam zu einem gut erkennbaren Lagerfeuer an. Sie hatten sich gewaltig in der Zeit verschätzt. So war es schon lange dunkel und sie hatten Xerxes immer noch nicht erreicht. Nun hatten sie die Hoffnung, dass es sich bei dem Feuer um die Ishbarier handelte, die sich in der alten Hauptstadt niedergelassen hatten. Wenn nicht, würden sie bis zum Morgen warten müssen. Ohne Vorwarnung legte Allen einen gewaltigen Zahn zu, nur um über dem Feuer schlagartig abzubremsen. Sie hatten es tatsächlich gefunden! Erst ein Stückchen später war Allen tief genug, um gefahrlos abspringen zu können. So kam es, dass im Schutze der Dunkelheit vier Personen auf einem Hauserdach landeten. Allen hatte dabei die kleine Chan im Arm und den Mini-Panda auf dem Kopf. Ling übernahm die Führung, um die Truppe in die Mitte der Anlage zu bringen. Vor einem alten halb zerfallenem Fresko blieben sie stehen. Eine wohl platzierte Flamme erhellte die Umgebung weit genug, um das Eingemeißelte erkennen zu können. “Ed hatte Recht.” Allens Blick glitt zu seinem Ex-Kumpan. “Was meinst du?” “Siehst du die Bruchstellen am oberen Rand?” Kurz schielte Ling zu den Anderen, um eine Bestätigung zu erhalten. “Gluttony hat die Teile des Freskos zerstört. Die Reste haben wir gesehen, als wir von ihm verschluckt worden sind. Damit hat Ed uns auch rausgeholt.” “Dann sollte er es vielleicht mal reparieren.” Gedankenverloren strich Allen über den alten Stein, bevor er sich umdrehte und geradewegs in die Finsternis starrte. “Du brauchst dich nicht zu verstecken. Ich hab dich schon längst bemerkt.” Tatsächlich trat ein etwa zwölfjähriger Junge in den beleuchteten Kreis. Es handelte sich um ein Kind Ishbars. Trotz der Angst, die man in seinen Augen sehen konnte, kam er langsam näher. Allen hob mit Bedacht eine Hand und ließ seine Flamme stark verkleinert in diese sinken. Der Junge beäugte das Schauspiel misstrauisch. Er stand etwa zwei Meter von dem Weißhaarigem entfernt, immer darauf bedacht jederzeit abhauen zu können. Einen Versuch, dem Kind seine Angst zu nehmen, schwor sich Allen: “Die Flamme ist ganz kalt.” Kurz schien das Kind verwirrt, doch dann faste er neuen Mut. Vorsichtig kam er der Flamme näher, bis er sie fast berührte. Als er immer noch keine Hitze spürte, drang er mit der Hand ins Innere des Gebildes ein. Die Flamme störte das gar nicht, sie loderte munter weiter. Der Gesichtsausdruck des Jungen offenbarte nur eins: Unglaube. Ein erleichtertes Ausatmen war zu hören und mehrere - teils bewaffnete - Männer traten in den Lichtschein. Sie waren jederzeit bereit gewesen, anzugreifen. Da sie ihre eigenen Fackeln mitgebracht hatten, ließ Allen seine Flamme erlöschen. Ein älterer Mann mit nur einem Auge kam näher. Er fixierte Ling: “Du lebst also noch.” Der junge Mann grinste nur: “Ein echter Prinz lässt sich nun mal nicht so leicht unterkriegen.” Dann wurde er allerdings schon wieder ernst. “Ich bringe euch eine gute Nachricht. Ihr könnt bald wieder in das Lad eurer Ahnen zurückkehren. Das Militär in Amestris befindet sich momentan im Umbruch. Der neue Generalfeldmarschall hat geschworen, dass das Volk Ishvaras eine neue Blüte erleben wird.” Die Personen um sie herum fingen sofort an, aufgeregt zu tuscheln. Allen konnte aufgrund der Situation nur schmunzeln. Wer hätte gedacht, dass Ling so mitreißend reden konnte. Plötzlich schob sich etwas in seinen Bereich und es war mies gelaunt. Ling bekam die Veränderung seines Freundes sofort mit. Bevor er fragen konnte, bekam er den Ishbar - Jungen in die Arme gestoßen. “Zwischen die Gebäude! Sofort!” Sofort handelten die Leute aus Xing. Und auch die Ishbarier folgten nach einer Schrecksekunde. So lieb nur noch Allen auf dem Platz stehen, angestrengt in den Himmel starrend. Es folgte ohrenbetäubende Stille. Die Dunkelhäutigen tauschten Blicke aus, nicht verstehend was los war. Schlagartig geschah dann doch was. Etwas dunkles Großes schien vom Himmel zu fallen. Der Aufprall auf den Boden war alles andere als sanft und die entstandene Staubwolke blies die Fackeln aus. In die Stille hineinhorchend, spannten sich die Krieger an. Keiner traute sich, die Fackeln wieder zu entzünden und damit das Unbekannte auf sich aufmerksam zu machen. “Bist du jetzt von allen guten Geistern verlassen?” hallte Allens Stimme durch die Nacht. Ein sehr aggressives Knurren war die Antwort, die auch Ling dazu brachte, sich anzuspannen. “Sehr witzig!” Allen war nicht nur dem Anschein nach stinksauer. “Was glaubst du, wer ich bin? Luzifer? Gott?” Das nächste Knurren war etwas leiser und hatte einen leicht fragenden Unterton. “Falls du es vergessen haben solltest, hier noch mal zum mitmeißeln: Kein Mensch versteht dich!” Die ersten Fackeln wurden wieder entzündet und so konnten die Leute rundherum endlich sehen, was los war. Viele waren sich dann nach einig, dass sie es doch lieber nicht hätten wissen wollen. Der fast zwanzig Meter lange schwarze Drache jagte allen eine Heidenangst ein. Allen, bis auf den Weißhaarigen Jüngling. Eben jener lag am Boden, gehalten von einer der riesigen Pranken. Der Schwarze knurrte erneut tief. “Oh je mi ne. Kanda ist mehr als nur sauer.” Ling musste schließlich wissen, wovon er sprach. “Zum Donnerwetter noch mal!” Auch Allen schlug nun einen lauteren Ton an und keifte den Älteren an. “Du lässt deine miese Laune immer an mir aus! Woher soll ich denn bitte wissen, was ich jetzt schon wieder angestellt haben soll?” Der riesige Kiefer schnappte nur ein paar Zentimeter von seiner Kehle entfernt zu. “Reichts dir nicht, mich schon mal fast aufgeschlitzt zu haben? Willst du mir jetzt auch noch den Kopf abreißen? Lass das lieber, denn dann hast du mehr Hirn im Magen als im Kopf!” Da er allerdings seinen eigenen Kopf gerne noch etwas behalten wollte, legte Allen seine Hände auf das Bein vor sich und erhitzte es schlagartig. Der Plan ging auf. Kanda zuckte augenblicklich zurück und nahm dabei seine menschliche Form wieder an. Zu seinem üblichen Mörderblick kam, dass er sich den wohl schmerzenden Arm hielt. Allen - wieder auf den Beinen - sah auch nicht fröhlicher aus. “Was hab ich deiner Meinung nach schon wieder angestellt?” “Als wenn du das nicht wüsstest!” Trotzdem schweifte Kanda etwas aus. “Du haust einfach ab! Wenn du mich hier versauern lassen willst, dann sag es gleich!” “Sag mal tickst du noch ganz richtig?” Auch wenn man es nicht für möglich gehalten hätte, wurde Allen noch lauter - sogar so weit, dass sein Gegenüber erschrocken zusammenzuckte. “Ich lass dich garantiert nicht hier! Linali bringt mich um!” “Und warum bist du dann abgehauen?” “Bist du mein Kindermädchen, oder was? Ich muss dir garantiert nicht sagen, wann ich wo bin!” “Bei dir muss man vorsichtig sein! Du bist dunkler, als du es zeigst!” “Ich lass dich schon nicht zurück! Das lässt dieser verdammte anerzogene Märtyrer - Komplex gar nicht zu!” Kanda sah kurz verwirrt aus. “Anerzogen?” “Die einzige Sache, in der sich Mana und Cross in meiner Erziehung einig waren.” “Ich glaub dir kein Wort!” Allen verdrehte genervt die Augen. “Wenn es mir möglich wäre, würde ich nicht an Akumas, das Innocence und den Schwarzen Orden glauben.” Die Diskussion, die zwangsläufig auf diese Aussagte folgen würde, brachen sie allerdings gleich ab. Es reichte, dass jetzt schon fast allem Menschen um sie herum nicht wussten, ob sie in Ohnmacht fallen oder doch lieber schreiend davon rennen sollten. Ling stieß einen erleichterten Seufzer aus. “Entwarnung. Wenn sie sich so anstarren, haben sie beschlossen es dabei zu belassen.” Aber erst nachdem mehrere Minuten nichts geschehen war, außer das Allen auch die restlichen Fackeln wieder angezündet hatte, entspannten sich die Leute um sie herum. Der alte Einäugige war es schließlich, der die Frage stellte. “Wie ist das möglich?” Allen antwortete, wenn auch recht weit gefasst: “Die dunkle Seite der Alchemie.” Das Lagerfeuer flackerte munter vor sich hin. Ling erzählte den Interessierten, was in Amestris alles passiert war und wie das weitere Vorgehen mit den Ishbariern geplant war. Seine Leibwache beobachtete alles um sie herum beim Versuch nicht einzuschlafen. Diesen Kampf hatte Mai bereits verloren und schlief friedlich mit ihrem Panda im Arm. Allen saß neben ihr, nachdem er seine dünne Jacke über ihr ausgebreitet hatte. Und Kanda fragte sich, wie der Andere es geschafft hatte, dieses dicke Buch der Wanderer unter jener Jacke zu verstecken. Allen war wieder mal damit beschäftigt, in dem Buch zu lesen. Um mehr sehen zu können, hatte er eine kleine Flamme über sich positioniert. Das war auch etwas, was auf Kandas Merkwürdigkeitsliste ganz weit oben stand. Er hatte den Jüngeren in den letzten Monaten andauernd irgendwo mit diesem Buch sitzen sehen, trotzdem hatte er noch nicht einmal ein Viertel gelesen. “Wie langsam ließt du eigentlich, Bohnenstange?” Ohne aufzublicken antwortete er: “Ich heiße Allen.” Erst als er den Absatz zu ende gelesen hatte, sah er auf. “Laut angegebener Seitenzahl bin ich auf Seite 6.859 und ich bin geneigt, dem zu glauben.” Kanda zog eine Augenbraue in die Höhe, stand auf und trat zu dem Jüngeren. Ein Blick in das Buch bestätigte diese Aussage. “Wie läuft das denn?” “Frag mich was Leichteres. Als Ed sich eine Kopie machen wollte, saß er in ner ganzen Menge Papier. Er musste mehrere Bände daraus machen.” Vorsichtshalber legte er sein Lesezeichen wieder rein - eine weiße Feder. Hatte der Knirps also eine Kopie davon, auch gut. Immerhin konnte er was damit anfangen. Währenddessen hatte Allen wieder vorgeblättert und hielt dem Anderen die Seite unter die Nase. Kanda überflog das Geschriebene. “Du glaubst nicht im Ernst, dass uns das Ding wieder nach Hause bringt.” Dabei tippte er auf den aufgezeichneten Kreis. “Ehrlich gesagt halte ich das für mehr als unwahrscheinlich. Alles, was da steht, ist, dass es in der Zielwelt jemanden mit dieser Fähigkeit geben muss.” Sich mit einer Hand über die Augen fahrend, stand Kanda wieder auf. “Ich muss mich auch mal mit dem Mist befassen.” “Mach ruhig.” Allen legte das zugeschlagene Buch auf seinen Schoß und stützte seine Ellenbogen darauf. “Such dir aber ein anderes Lesezeichen.” “Wo hast du die Feder überhaupt her?” “Die hab ich verloren, als ich mal als Adler durch die Gegend geflogen bin. Frag mich aber bitte nicht, warum die sich nicht aufgelöst hat.” “Ah, ja.” Anscheinend hatte Ling die Unterhaltung mit angehört, denn er mischte sich ein. “Wollt ihr nach Hause?” “Zumindest wollen wir es versuchen, aber jetzt noch nicht.” “Warum?” nicht nur Ling schien sich das zu fragen. “Ich muss euch doch noch nach Hause bringen.” Allen hielt das für selbstverständlich. Doch Ling war da anderer Meinung. “Papperlapapp. Die Hälfte der Strecke ist geschafft. Xing hält eine Handelsrute bis hierher, da ist das kein Problem.” “Und der Knirps rechnet nicht mehr mit uns.” griff Kanda dem nächsten Argument vor. Blinzelnd starrte Allen seinen Kollegen an. “Wie kommst du darauf?” Kanda hatte schon die beiden Uhren hervorgeholt und von einander gelöst. Eine reichte er weiter. Immer noch verwirrt nahm Allen den Gegenstand entgegen. Sein Blick wurde sofort trauriger, als er es erkannte. Aus einer Eingebung heraus öffnete er die Uhr. Es war tatsächlich etwas eingraviert: //Freunde sind durch ihre Seelen verbunden.// Schnell holte Kanda seine Uhr wieder hervor. Dass da etwas drinstehen könnte, hatte er gar nicht bedacht. //Wahre Stärke wächst aus Vertrauen. Ich kill den kleinen Scheißer!// //Lass ihn doch.// Allen starrte immer noch auf die Uhr. Auch wenn er gefasst wirkte, er musste sich stark zusammenreißen um nicht loszuheulen. //Etwas Vertrauen in sich und die Leute um einen herum hat noch niemanden geschadet.// Kanda schnaubte, erwiderte aber nichts. Ling hätte sich gerne eingemischt, konnte aber sehr gut auf die anschließende Prügel verzichten. So würde er Ed fragen müssen, was denn in den Uhren stand, denn er konnte es nicht lesen. “Hört auf Trübsal zu blasen.” Bevor Kanda etwas erwidern konnte, sprach er lieber weiter. “Eure Heimat wartet auf euch. Tretet den Idioten dort in ihre Hinter, dann geht’s euch besser.” Lachend fiel Alles fast von seinem Stein und weckte damit gleich mal Mai mit Anhang. Erst nachdem er sich wieder eingekriegt hatte, antwortete er: “Das machen wir sowieso. Hebra meinte nicht umsonst, dass ich der ´Zerstörer der Zeit´ bin.” Allgemeine Verwirrung schlug ihnen entgegen, die aber erfolgreich ignoriert wurde. “Was brauchst du?” Kanda erinnerte sich noch gut an das Ritual, in welches er hineingestolpert war. “Es hatte einen komplizierten Kreis und ein paar Kerzen. Zielsicher schlug Allen wieder die Seite mit dem Kreis auf und tippte auf eine Zeichnung. “Kannst du mir sieben von diesen Kerzenständern machen?” “Bin ich ein Alchemist?” Allen quittierte den geschockten Ton mit einem Grinsen. “Nö, aber die sollen aus Glas oder Kristall sein. Ich bin mir fast sicher, dass Eis auch funktioniert.” “Kerzen?” “Beschworene Flammen sollen sich besser eignen.” “Kreis?” “Um den kümmere ich mich gleich.” Damit stand Allen auf und blickte zu der Gruppe Ishbariern. “Kann ich mir mal einen Doch, Messer oder ähnliches ausleihen?” Keiner rührte sich, bis Mai an seinem Shirt zupfte. “Zu kannst eins von mir haben.” Damit hielt sie ihm eines ihrer Wurfmesser hin. Lächelnd nahm Allen es ihr ab. “Danke, du bekommst es gleich wieder.” Er drehte sich zu Kanda, der immer noch die Anleitung studierte. “Gehen wir zum Fresko? Da ist genug Platz für den Kreis.” Gedankenverloren nickte der Japaner. Dass er das Gesagte registriert hatte, bewies er indem er in die richtige Richtung loslief. Erst vor dem Platz sah er von der Zeichnung auf. “Wofür brauchst du eine Klinge?” Na da hatte jemand aber langsam geschalten. “Der Kreis muss mit Blut gezeichnet werden. Ich will was ausprobieren.” Ohne auf die Einwände zu achten, hockte sich Allen fast in die Mitte des Platzes, schlitzte sich die Handfläche auf und presste - den Kreis fest vor Augen - die Hand auf den Steinboden. Staunend beobachteten die Umstehenden, wie das Blut von selbst Linien und fremde Symbole zeichnete. “Wa…?” Ling blieben die Worte im Hals stecken. “Wird gleich zu Beginn erklärt.” Allen schnappte sich einfach wieder das Buch und überprüfte den Kreis noch einmal genau. Wer weiß schon, was bei einem Fehler passieren würde. Das hatte er schließlich noch nicht gefunden. Kanda hatte währenddessen die Eisständer aufgestellt. Um einen ging er noch mal herum. Der gefiel ihm. Vor allem als sich eine Flamme an der Spitze bildete und sich das Licht an der Oberfläche brach. Allen trat zu ihm und pfiff anerkennend, als er das filigrane Kunstwerk sah. Schnell riss er sich von dem Anblick los. “Der Kreis steht und Mai hat ihr Messer wieder. Von mir aus können wir jederzeit los.” Kanda nickte nur und trat ohne ein weiteres Wort zu verlieren in den Kreis. Wohingegen sich Allen wenigstens noch anständig von Ling verabschiedete und Lan Fan noch etwas zuflüsterte, was diese erstaunt zu ihrem Prinzen sehen ließ. Kurz nickten sich die beiden Homunkuli noch mal zu, bevor Allen den gleichen Spruch wie schon beim ersten Mal herunterbetete. Sobald sich das Licht verzogen hatte, zog Ling eine Grimmasse: “Ed muss das hier wirklich mal reparieren.” Es hatte angefangen leicht zu nieseln. Durch den Staub und Sand der Wüste kam allerdings nur Schlamm herunter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)