Weltenwanderer von adurna-skulblaka ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Eine ganze Weile später schafften es Allen und Kanda wieder in die große Montagehalle. Das Loch war so gut wie verschlossen und der Alte - General Raven - hatte wohl gerade eine Hand auf Armstrongs Schulter gelegt. Die nächste Aktion kam für alle Anwesenden überraschend. Armstrong zog in einer fließenden Bewegung ihr Schwert und jagte es Raven in den linken Arm: “War es Smith linker Arm oder der rechte?” Ihre Stimme schien aus Eiskristallen zu bestehen. “Alt zu werden ist schrecklich, nicht wahr? Damals als junger edler Soldat wollten Sie noch aufrichtig ihrem Land dienen.” “W… WAS MACHEN SIE DA ARMSTRONG?” Raven klang eher ängstlich als wütend. Zu dem kam, dass sein alter Körper den Schock wohl nicht wirklich verkraftete. “Ich habe ihnen doch einen Posten versprochen! Sie sollten zu den Auserwählten gehören!” Der größte Teil der Anwesenden schien mit etwas Ähnlichem gerechnet zu haben, denn wirklich überrascht war niemand. Das änderte sich auch nicht, als Armstrong ihre Klinge durch Ravens Oberkörper gleiten ließ. “Ich baue Sie als Grundstein in den unterirdischen Bereich von Briggs ein, General Raven!” Und wirklich, der Körper landete mitten im frischen Zement. Armstrong wischte gerade das Blut von ihrem Schwert, als sie sich umdrehte und ihr die Worte im Hals stecken blieben. Dort, neben einem der Panzer, stand stocksteif Kanda. Er hatte einen seltsamen Gesichtsausdruck aufgesetzt, der gar nichts offenbarte. Halb hinter ihm versteckt konnte sie Walkers weiße Haare erkennen. Er hockte am Boden und zitterte beachtlich. Mit einer Hand stützte er sich am Panzer ab, um nicht umzukippen, während die andere seine Augen erweckte. Was genau blieb im Schatten seiner Haare verborgen. Armstrong gab ein Handzeichen und schon waren die beiden Oberstleutnants umstellt. Allerdings hatte dieses Mal niemand seine Waffe auf sie gerichtet. Es schüchterte ja doch nicht ein. “Ihr lebt ja noch.” Armstrong war offen überrascht. Die nicht vorhandene Reaktion der Beiden hingegen war klar gewesen. Aber etwas Anderes wunderte sie doch: “Wie seit ihr hier reingekommen?” “Von oben.” Die Blonde zog eine Augenbraue in die Höhe. Oben war alles bewacht und dreifach gesichert, oder gab es doch ein Schlupfloch, das sie stopfen mussten? Ihr Blick glitt noch einmal über Kanda. Er schien unverletzt und wirkte auch ansonsten gesund. Das konnte man von Walker allerdings nicht behaupten. Auf seiner Hose hatte sich ein großer Blutfleck gebildet, der auch langsam wuchs. Das Blut tropfte von seinem Gesicht. Armstrong zog die Luft ein. Die Verletzung musste schlimm sein. “Walker auf die Krankenstation! Kanda in Gewahrsam!” “Nein!” Alles stockte. Der Befehl war eindeutig gewesen, die Verweigerung allerdings auch. Auch Kanda hatte sich nun zu seinem Kollegen gedreht und war nicht minder als der Rest über das Blut verwundert. Allen hatte sich mittlerweile wieder in eine stehende Position erhoben. Jetzt konnte man auch erkennen, dass seine Hand, mit der er sein Auge verdeckt hatte, blutverschmiert war. Sein Blick hatte er auf die Ranghöchste hier gerichtet. Dabei sahen alle, dass er gar keine Verletzung hatte. Es war sein linkes Auge, welches Blut weinte. Sein Rechtes war vollkommen in Ordnung und er schien auch keine Schmerzen zu haben. Ein paar mal musste er blinzeln und der Strom versiegte abrupt. Das war nun doch etwas seltsam. “Seit wann seid ihr hier?” Wie schon so oft übernahm Allen das Sprechen: “Seid Sloth wieder im Tunnel ist.” Armstrong musste trocken schlucken, da hatten die Beiden einiges gehört, was nicht für sie bestimmt war. Doch Allen sprach einfach weiter: “Sloth ist keine Chimäre. Er ist ein Homunkulus.” Ohne auf die geschockt- verwirrten Gesichter zu achten, erzählte er einfach weiter: “Er hat den Befehl, einen Tunnel um das ganze Land zu graben, als Grundlage für einen riesigen Transmutationskreis. Dass sie ihn nicht töten konnten liegt daran, dass er einen Stein der Weisen in seinem Körper trägt, hergestellt aus den Bewohnern von Xerxes. Raven wusste davon und ist bereit, das Leben ein jedes Menschen in diesem Land für die Unsterblichkeit zu opfern.” Armstrong trat auf den Jüngeren zu, wobei ihr sogar Kanda aus dem Weg ging. “Woher weißt du das alles?” “Lassen Sie ihre Waffe, wo sie ist, sonst werden Sie keine Antwort erhalten!” Frustriert nahm sie ihre Hand von ihrem Schwert und verschränkte die Arme vor der Brust. “Also?” Kurz hielt Allen den Atmen an, bevor er weitersprecht: “Man erfährt einiges im Hauptquartier. Bradley weiß Bescheid und versucht etwas dagegen zu unternehmen. Weitere Personen, die davon wissen, sind Mustang und seine Truppe, ihr Bruder sowie Fullmetal. Allerdings glauben diese, das Bradley mit drin steckt und so soll es auch bleiben. Ebenso wissen sie nicht das der Generalfeldmarschall und Beiden vertraut.” “Wer steckt hinter alle dem?” Hier warf Allen die Arme in die Luft: “Bin ich Jesus? Keine Ahnung!” Kanda hatte die ganze Zeit über still daneben gestanden und die Leute beobachtet. Jetzt waren alle leicht verwirrt, auch wenn einige es gut versteckten. Kein Wunder, wer kannte hier auch schon Jesus? Aber dass der Jüngere so gut Lügen konnte… musste wohl an seinem guten Pokerspiel liegen. Nur wie wollte er sich hier wieder heraus manövrieren? “Wer ist noch eingebunden?” Hier stellte sich Allen allerdings quer: “Ich habe Ihnen schon weit mehr gesagt, als ich eigentlich durfte. Genau genommen müsste ich sie töten. Aber aufgrund Ihrer Reaktion auf Raven lassen wir das.” Schon bei dem zweiten Satz hatte Armstrong ihre Waffe wieder in der Hand: “Glaub nicht, dass dir das gelingen würde!” Fast zeitgleich erklang ein amüsiertes Schnauben der beiden Exorzisten, aber nur Allen sprach danach: “Es haben schon ganz Andere versucht, uns umzubringen.” Sein Blick wanderte kurz zu Kanda, dann aber sofort wieder zurück. “Wir haben uns hier schon viel zu lange aufgehalten. Der Generalfeldmarschall wird schon auf uns warten.” Nicht, dass er erwartete, einfach freie Bahn zu haben. Und so war es auch. Jeder hier hob seine Waffe und richtete sie auf die jungen Männer. Ohne Vorwarnung brachte Kanda sich aus der Gefahrenzone und landete nahe eines Ausganges. Das darauffolgende Chaos nutzte Allen, um aufzuschließen. Gemeinsam machten sie, dass sie hier raus kamen. Nur Minuten später waren sie dem Labyrinth der Gänge entflohen und standen wieder im Freien, diesmal allerdings auf armestrischer Seite. Kanda schwang sich gleich auf das Geländer, blieb dort allerdings noch hocken, während er den Anderen beobachtete. Allen hatte die Tür hinter sich zugeschlagen und hantierte jetzt daran rum. “Was zum…?” doch weiter kam er nicht. Allen drehte sich grinsend um und hob ein dickes Schlüsselbund hoch: “Jetzt bin ich mal gespannt, wie die da durch kommen wollen.” Kanda lag schon eine Frage auf den Lippen, als das Geräusch von rennenden Soldaten ihn ablenkte. Und genau diese tauchten jetzt an den unterschiedlichsten Stellen auf. Nur ein paar Meter neben ihnen kam sogar Armstrong durch eine Tür geschlittert. Nicht, dass es die Beiden stören würde, aber auf die Dauer waren Zielübungen mit sich selbst als Ziel doch nervig. Allen hatte sich neben Kanda niedergelassen und grinste in Richtung Armstrong. “Vermissen Sie nicht etwas?”, dabei hielt er das Bund hoch und erfreute sich der dummen Gesichter. Genau den Moment der Unachtsamkeit nutzten die zwei Exorzisten und sprangen nach unten, Nicht einer schickte eine Kugel hinterher, schließlich erwartete niemand, dass sie den Sprung überlebten. Doch genau das taten sie, und zwar unverletzt. Ohne auf die abermals geschockten Gesichter zu achten, krallte sich Kanda den Jüngeren und rannte los. Erst mehrere Kilometer später blieben sie stehen und atmeten erst mal kurz durch. Kanda richtete seinen Blick auf den Anderen: “Folgen sie uns?” “Ja!” Auch Allen kam langsam wieder runter. “Aber nicht mehr lange.” Seine Migräne meldete sich wieder. Wie eigentlich immer, wenn Bohnenstange wieder mal eine bescheuerte Idee hatte und nicht gleich mit dieser heraus rückte. Allen nahm von seinem Kollegen gerade recht wenig Kenntnis. Sein Gesicht schien hoch konzentriert, während er seinen rechten Arm in Richtung Briggs ausgestreckt hatte. Dann bildete sich plötzlich ein schneeweißer Reif um sein Handgelenk, aus dem die altbekannten Bänder schossen. Leicht verdattert sah Kanda zu, wie eben jene im Wald verschwanden und keine halbe Minute später zurückkamen. Nur Sekunden später zuckte er zusammen, weil erschrockene Schreie zu hören waren. Pfeifend machte sich Allen wieder auf den Weg: “Kommst du?” Tatsächlich schloss der Japaner schnell auf: “Was hast du gemacht?” “Nur an ein paar Bäumen gerüttelt. Für mehrere hundert Meter ist unsere Spur verwischt und die Soldaten haben noch eine kostenlose Dusche bekommen.” Das Grinsen konnte man fast fühlen. Aber was sollte es. Sie waren an einer Lichtung angekommen und jetzt hieß es erst einmal nach Hause fliegen. Und zwar ohne Absturz! “Hunger!” war Allens erstes Wort, nachdem sie in Central City gelandet waren. Dem konnte Kanda gedanklich zwar nur zustimmen, aber er würde das niemals so in die Welt hinaus posaunen. Vor allem nicht in einer Gegend, wo an jeder Ecke irgendein Imbiss- Stand zu finden war. Danke, aber er hing an seinem Magen. Aber was sollte es, im Notfall gab es eben Zwieback. Ed schien sich schließlich nur von dem Zeug zu ernähren, wenn ihn niemand bekochte. Allen Anschein nach wurde daraus doch nichts, wenn man sah, wie Allen bei einem Obststand einschlug. So bekamen sie doch noch was Anständiges in den Magen. Zumindest bis Allen mitten auf der Straße stehen blieb. Kanda reagierte sofort, indem er nach dem Handgelenk des Jüngeren griff und ihn bis zum Fußweg zog: “Was ist los?” “Envy.” Kurz schluckte Allen trocken, bevor er weiter sprach: “Er ist bei Ed. Und Winry ist ganz in der Nähe.” Und prompt fing Kanda an zu fluchen, sodass sich etliche Leute nach ihnen umdrehten. So schnell es die Menschenmengen zuließen, hasteten sie los. Manchmal auch durch den fließenden Verkehr. Damit Envy auch ja nichts bemerkte, sprangen sie von hinten über die Mauer und stiegen lautlos durch ein Fenster ein. Wobei sich Kanda im Stillen fragte, wie Bohnenstange das Schloss so schnell geöffnet hatte. Ein Blick sowie ein Nicken reichte und die Beiden trennten sich. King Bradley saß in einer Zwickmühle, in einer mit einer schlimmeren Auswahlmöglichkeit als die Andere. Wenn er sich die Person vor sich betrachtete, würde er am liebsten schreien. Nicht aus Wut, sondern vor schierer Verzweiflung. Aber stattdessen musste er Süßholz raspeln, was er nun gar nicht konnte und wohl auch nie lernen würde. Zum Glück konnte er auf Wrath Erfahrungen zurückgreifen, ansonsten würde er sich freiwillig die Kugel geben - auch wenn es nicht viel bringen würde. Was hatte sich ´seine´ Frau auch dabei gedacht, unangemeldet hier aufzuschlagen? Gerade jetzt, wo Ling etwas für ´Vater´ erledigte und er sich selbst um den Verbleib von Allen und Kanda machte. Als ob er nicht schon genug unter Stress stand, musste er jetzt auch noch dafür sorgen, dass sie Winry nicht über den Weg lief. Stress pur! Gerade wollte Edward sie von einem bestimmten Gang weglocken, als aus eben jenem ein dumpfer Schlag erklang. Was hatte Winry da nur wieder angestellt? Augenblicklich spürte er seinen linken Arm nicht mehr. Ein Blick reichte, um seine Vermutung zu bestätigen. Madam Staatschef hatte sich in ihrer Panik schmerzhaft an seinen Arm geklammert. “W… Was war das?” Möglichst gefasst versuchte er sich die genervte Laune nicht anmerken zu lassen: “Es ist niemand weiter hier. Wahrscheinlich hab ich nur vergessen ein Fenster zu schließen.” Sie schien es zu schlucken, denn augenblicklich entspannte sie sich und ließ ihn schlussendlich los. Doch in dem Moment bekamen Beide auch schon den nächsten Schock. Etwas, das im ersten Moment aussah wie eine weiße Schlange, schlang sich fest um die Frau und drückte sie brutal gegen die Wand. Da sie vor Schreck und Schmerz aufschrie, wand sich auch etwas um ihren Mund. Nachdem endlich wieder Ruhe eingekehrt war, folgte Bradleys Blick den weißen Streifen. An ihrem anderen Ende stand ein armestrischer Soldat mit schulterlangen weißen Haaren, silbernen Augen und einer sehr markanten Narbe am linken Auge. Die weißen Schlangen waren in Wahrheit einfache Bänder, die an seiner rechten Hand zusammenliefen. Bradley trat einen halben Schritt vor: “Allen? Was…?” Doch er stockte bei der grimmigen Mine des Anderen. “Ed! Ist dir allen Ernstes nicht aufgefallen, dass das da Envy neben dir ist?” Geschockt drehte sich Gemeinter wieder um. Als er dann das wutverzehrte Gesicht des Homunkulus sah, glitt er fast automatisch wieder in seine wirkliche Form zurück. Jetzt war es an Envy, geschockt zu sein. Aber er fing sich schnell wieder und nahm seine normale Form an. Zwischen dem Schock auf der einen und abgrundtiefen Hass auf der anderen Seite, wurde es Allen irgendwann zu blöd: “E~ed!” Der Kleinere brauchte ein paar Sekunden, bevor er sich wieder im Griff hatte. Erst als er sich selbst eine gepfefferte Ohrfeige gab, begann sein Hirn wieder zu arbeiten. Sein konzentrierter Blick lag wieder auf seinem Gefährten. “Na endlich!” auch wenn er diese Worte nur geflüstert hatte, war Allen sich sicher, dass der Blonde sie gehört und auch richtig verstanden hatte. Aber weiter im Text: “Du bist hier der Alchemist! Also lass dir etwas einfallen, um den Kerl unschädlich zu machen!” Ed überlegte angestrengt. Am einfachsten wäre es, Envy zu töten. Problem dabei: Winry. Sie war irgendwo in diesem Haus und falls sie das mitkriegen sollte, würde sie sich wieder in ihr Schneckenhaus verkriechen. Gerade jetzt, wo er sie mühsam hervor gelockt hatte. Seine Gedanken rasten weiter. Alles, was er über Alchemie wusste, zog in Sekundenbruchteilen an seinem inneren Auge vorbei. Die Bilder stoppten abrupt bei seiner ersten Begegnung mit dem ´Vater´. Irgendwie hatte der die Alchemie gebannt. Und die einfachste permanente Lösung für einen Bann war… Noch während dieser Gedanken war Edward auf sein Opfer zugetreten und legte ihm seine Hände um den Hals. Zum Glück konnte sich Envy durch seine Fesseln nicht mal bewegen, geschweige denn seine Große ändern. Irgendetwas hielt ihn davon ab. Geschockt stellte er fest, dass sich ein Band um seinen Hals bildete. Wenn nicht eins der Dinger des Weißhaarigen luftdicht um seinen Mund geschlungen wäre, hätte er zu seiner Schande geschrien wie ein kleines Kind. Gespannt beobachteten die beiden Hellhaarigen die Reaktion des Gefesselten. Als er auch noch seine Gestallt veränderte, war vor allem Ed verwirrt. Das war nicht geplant gewesen. Allen zog noch bei der Veränderung sein Innocence zurück. Es wurde schließlich nicht mehr gebraucht. Als die Verwandlung nur ein paar Sekunden später abgeschlossen war, zog er fragend eine Augenbraue in die Höhe. Was war jetzt schon wieder schief gelaufen? “Ich glaube, du kannst Winry loslassen.” Fast augenblicklich kam die Blonde um die Ecke gestolpert und blickte mit großen Augen zu den drei Homunkuli. Vor allem Envy starrte sie an. Kanda trat hinter sie, allerdings in gebührenden Abstand. Er kannte die Reaktion von Linali wenn er mal wieder was angestellt hatte und er wollte nicht erfahren, wer von Beiden härter zuschlug. Envy´s Anblick ließ ihn jedoch mitten in der Bewegung innehalten. “Was hast du jetzt schon wieder angestellt?” Selbst noch leicht an seinem Verstand zweifelnd, beugte sich Allen runter und griff nach Envy´s Nacken. Das Gezeter und Gestrampel von diesem ignorierend hob er ihn auf Augenhöhe. “Sag mal Ed, hasst du Schäferhunde so sehr?” Genau das war geschehen. Envy hatte sich in einen Schäferhundwelpen verwandelt. Und den Geräuschen, die er von sich gab, nach zu urteilen, hatte sich seine menschliche Stimme ebenfalls verabschiedet. Der Blonde kratzte sich am Hinterkopf. “Eigentlich mag ich Hunde.” Dann runzelte er die Stirn: “Ist er nicht schwer?” “Nö.” Langsam wich der Schock aus Allens Knochen und damit verschwand auch seine schlechte Laune: “Wiegt in etwa so viel wie ein Hund in der Größe.” “Aber der Massenerhaltungssatz…” “…kann wie jedes andere Naturgesetz auch außer Kraft gesetzt werden.” Mit der Antwort sichtlich nicht zufrieden, wechselte Ed das Thema: “Und wie erklären wir sein Verschwinden?” “Gar nicht.” Drei Homunkuli blickten mit dem gleichen geschockten Gesichtsausdruck zu Allen: “Wie stellst du dir das vor?” Eben jener fing an, zu grinsen. “Wie bei Pride. Wir wissen von nichts. Wenn dem Kerl bekannt ist, dass Envy zu dir wollte, dann ist er nie hier angekommen. Im Notfall können wir es immer noch auf Scar oder den verschwundenen Fullmetal Alchemist schieben.” Beleidigt fing Edward an zu schmollen: “Immer auf mich!” “Was ist an ihm eigentlich so schlimm?” Winry hatte sich zu dem kleinen Hund heruntergebeugt und musterte ihn. Für sie sah er einfach nur niedlich aus. Der Erste mit einer passenden Antwort war Kanda: “Ein Tiger ist auch niedlich, aber nicht zum Streicheln bestimmt!” “Aber …” Das kleine Tier weckte in ihr den Beschützerinstinkt: “… was wenn er einfach nur missverstanden wird?” Gut, damit hatte niemand gerechnet. Selbst Envy entgleisten sämtliche Gesichtszüge, was bei einem Hund schon einiges erforderte. So etwas hatte er in den vierhundert Jahren seiner Existenz noch nicht erlebt. “Wi~in!” Ed war total geschockt, aber er zwang sich, einen halbwegs klaren Kopf zu behalten. “Hör mal. Bei Envy gibt es nicht viel miss zu verstehen. Er war es, der den Ishbar- Krieg im Alleingang ausgelöst hat. Und es hat ihm gefallen. Er fand es berauschend, wie sich die Menschen gegenseitig abgeschlachtet haben.” Eigentlich wollte Winry einwenden, dass er doch gar keine Beweise hätte, doch die bekam sie sofort geliefert. Envy selbst wusste nicht, was er von der ganzen Situation halten sollte. Aber als er die Worte des Knilchs vernahm, verschränkte er die Arme vor der Brust und nickte bekräftigend… So gut er es eben in dieser verdammten Lage hinbekam. Damit war Winry wohl oder übel überstimmt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)