Weltenwanderer von adurna-skulblaka ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Edward wurde gerade sauer - genauer Grund nur ihm bekannt - weshalb er spontan den Homunkuli- Vater angriff. Nach einer kurzen Diskussion, was sinnvoll war, griff auch Ling an. Allerdings geriet er genau ins Fadenkreuz des Mannes und Gluttonys. Bevor ihm etwas passieren oder er reagieren konnte, wurde er von weißen Bändern umschlungen und aus der Gefahrenzone gebracht. Gluttony schaffte es noch rechtzeitig abzudrehen und weiter auf Ling zuzurasen. Der Junge konnte sich wegen der Bänder leider nicht rühren und kniff schon mal die Augen zusammen. Allen hätte nie gedacht, dass die Kugel so wendig sein konnte, aber er war Überraschungen gewohnt. Er legte einfach sein Innocence um den Anderen und ließ es seine Arbeit machen. Und es funktionierte. Der Homunkulus konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und krachte lautstark dagegen. Ling kannte nur geschockt auf die weiße Wand vor sich starren. Auch als sie sich lichtete. Allen wurde es verdammt unangenehm, so von allen Seiten angestarrt zu werden. Und das Gefühl wurde auch nicht besser, weil der blonde Mann gerade sehr interessiert aussah. “Was seid ihr?” Allen hatte es gewusst, vor allem da man jedem hier diese Frage an der Nasenspitze ansehen konnte. Obwohl er sich denken konnte, dass es noch Probleme geben würde, beschloss er ehrlich zu antworten: “Exorzisten.” “Hm…” Der Mann schien kurz zu überlegen, wobei Allen den anderen Jungen vorsichtshalber wieder frei ließ. Und er tat tatsächlich etwas. Er hob seinen Fuß an, nur um ihn wieder auf der gleichen Stelle aufkommen zu lassen. Kleine Tat, große Wirkung. Es entstand ein gewaltiger Luftstrom, der allen Anwesenden an den Haaren zerrte. Edward wollte gleich danach wider mithilfe seiner Magie angreifen, allerdings tat sich rein gar nichts. Ein zufriedenes Nicken des Mannes später, wurden die Geschwister auch schon von Envy zu Boden gequetscht. Die beiden Exorzisten konnten im Gegensatz zu Ling noch rechtzeitig zur Seite springen, als sich der Boden zu bewegen begann. Doch auch Allen und Kanda wurden nur Sekunden später von sich bewegenden Rohren erwischt und an die Wand getackert. Dazu kam noch, dass der Japaner sein Schwert verlor. Gluttony fand das Katana wohl sehr interessant. Er tippte die Klinge an, zog die Hand aber sofort wieder weg. Er schien sich verbrannt zu haben, denn die Stelle war kurzzeitig schwarz. Der Mann blickte sich kurz um und seufzte: “Meine Güte. Ihr habt mir ja das ganze Haus verwüstet.” Sein Blick glitt zu Gluttony: “Du solltest normalen Leuten nicht erlauben hier einzudringen.” Sein Blick glitt weiter zu Ling: “Er ist lebhaft und Kraft scheint er auch zu haben.” Und als letztes musterte er die beiden Exorzisten: “Ihr Beide seid einzigartig. Es wäre schade euch einfach umzubringen.” Ein einheitliches Schlucken ging durch die Reihe, bei der Gleichgültigkeit der gesprochenen Worte. Er blieb im Endeffekt vor Ling stehen und tippte sich gegen die Stirn. An eben dieser Stelle riss die Haut auf und es kam ein Auge zum Vorschein. Es schien zu tränen, auch wenn die Träne blutrot und dickflüssig war. Das Auge schloss sich von selbst wieder, während die Substanz ihren Platz auch seiner Handfläche fand. “Gerade jetzt ist Greed´s Platz frei.” Bei den Elric´s und Envy entstand ein Tumult, wohingegen Ling und die Exorzisten nur auf die geleeartige Masse starren konnten. Ohne auf seine Umgebung zu achten, zog er das Pflaster von Lings Wange. Edward versuchte alles, um Ling zu retten. Aber im Endeffekt erwies sich sogar die geliehene Pistole als nutzlos, vor allem, als Ling seine Meinung kundgab: “Nicht schießen, Ed! Ich will das so! Misch dich nicht ein!” Der Mann war etwas verwirrt: “Du begehrst also meine Gier? Interessant.” Er beendete die Transmutation, sodass Ling auf den Boden fiel. Der rote Tropfen - der Stein der Weisen - landete mit einem ´Platsch´ genau auf der Wunde und drang von dort in den Blutkreislauf ein. Erst war es noch ruhig, doch nur Sekunden später hörte man Schreie, die von gewaltigen Schmerzen kündeten. Eine gefühlte Ewigkeit später erst, herrschte plötzlich Totenstille. Allen musste hart schlucken. Sein Auge reagierte jetzt auch auf den Jungen, auf die gleiche unangenehme Art wie bei dem Riesenvieh und der Kugel. Er kam wieder wankend zum stehen, was Ed doch etwas schockte. “Ling…?” “Hm?… Du meinst den Besitzer dieses Körpers hier?” Ohne weiter auf den Knirps zu achten, fing er an zu lachen. "Gar nicht schlecht, dieser Körper! Danke, dass du mich geboren hast, Herr Vater!” “Gut so.” Der Mann drehte sich zu den Exorzisten. “Und nun zu euch beiden.” Kanda verdoppelte seine Anstrengungen, sich zu befreien, noch einmal. Allerdings war auch er nicht in der Lage die Metallrohre zu zerreißen. Allen starrte weiterhin den Mann an, der mittlerweile zwei weitere rote Tropfen in den Händen hielt. Er schloss ergeben die Augen: “Kanda, du hattest Recht.” “Natürlich hatte ich Recht!” Kanda versuchte immer noch, sich zu befreien. “Und wobei?” “Dass das Ganze eine blöde Idee war.” Diese Worte brachten Kanda zum genervten Aufstöhnen: “Das erzähl ich seit zweieinhalb Monaten und jetzt siehst du das erst ein?” “Ich hab nicht darum gebeten, dass du mitkommst!” “Als ob das freiwillig geschehen ist!” “Du bist bei mir aufgekreuzt! Und ich hab noch gesagt, du sollst wegbleiben!” “Wann hab ich schon mal auf einen Jüngeren gehört?” “Linali!” “Sie schlägt ja auch verdammt hart zu!” “Denkst du, ich weiß das nicht?” Jetzt war Kanda erst mal ruhig und blickte den Jüngeren verwirrt an. “Ja klar, Bohnenstange. Verarschen kann ich mich selbst.” Allen ließ ein mehr geknurrtes als gesprochenes “YU!” vernehmen, bevor er anderweitig abgelenkt wurde. Das beide Exorzisten von allen Seiten angestarrt wurden, war mittlerweile wohl schon Dauerzustand. Allerdings war der Mann jetzt ganz an sie herangetreten. Mit einer kurzen Bewegung verletzte er die Jungs am Handgelenk und ließ jeweils einen Tropfen auf die Wunden fallen. Beide bissen sofort die Zähne zusammen, um nicht zu schreien. So bemerkten sie nicht einmal, dass sie von der Wand zu Boden glitten. Während des Schauspiels achtete niemand auf das Katana des Schwarzhaarigen, welches sich allmählich in Luft auflöste. Schließlich war auch das wieder vorbei. //Was im Drei- Herrgotts- Namen war das?// Allen musste sich erst einmal orientieren. //Ich will es gar nicht wissen!// Doch Kanda wurde sofort von einer aufgehenden Tür unterbrochen. Eine Chimäre fiel ohne jegliche weitere Regung in den Raum und offenbarte so den Blick nach draußen. In der Tür standen jetzt ein dunkelhäutiger Mann mit einer großen Narbe auf der Stirn und ein Mädchen mit mehreren geflochtnen Zöpfen. “Scar?” war es plötzlich von den Elric´s zu hören. “Und die Kleine, die sich damals eingemischt hat?” Die ´Kleine´ blickte nur kurz zu dem blonden Mann und klammerte sich fast augenblicklich an ihrem Begleiter fest. “Der da… den mag ich nicht. Das ist ein Mensch und doch keiner.” “Hmpf.” Scar ließ seinen Blick schweifen. “Die sehen alle nicht wie Menschen aus.” Der kleine Panda, der sich die letzten paar Minuten nicht hatte blicken lassen, rannte plötzlich auf das Mädchen zu und wurde mit einem “Shao Mei!” in die Arme geschlossen. “Bin ich froh! Ich hatte solche Angst um dich!” Das, was Mal Ling gewesen war, klatscht leise in die Hände. “Ich kenn die zwar nicht, aber ein sehr rührendes Wiedersehen.” Währenddessen glitt Scar´s Blick über die Anwesenden und blieb letztendlich bei Edward hängen. “Fullmetal Alchemist!” “Eh?” Die Kleine starrte ihren Begleiter erwartungsvoll an: “Wo? Wo ist Herr Edward?” “Da ist er doch.” Er deutete auf den Kleinsten im Raum. “Der Knirps. Das ist der Fullmetal Alchemist.” Schock! So konnte man den Gesichtsausdruck der Kleinen am besten beschreiben. Nur Sekunden später fing sie an, zu heulen: “Du hast mit den Gefühlen einer Jungfrau gespielt, du Reiskornmann!” Ein paar Sekunden war nur das Gezetere der Elric- Brüder zu hören, bis Gluttony den Dunklen angriff. Ganz ohne Klinge, dafür aber mit einem kleinen Gewitter, war der Homunkulus seinen Arm los, was Envy und seinen Vater zum Stocken brachte. Es blieb aber nicht viel Zeit, sich wieder zu fangen, da die Kleine ein paar Kunai´s in Richtung Envy schleuderte und, als diese in einem Stein stecken blieben, auf die Entfernung eine gewaltige Transmutation heraufbeschwor. Die Rüstung und der Knirps konnten sich daraufhin befreien, stellten aber schnell fest, dass ihre Techniken nicht funktionierten. Innerhalb von Sekunden fiel Edward eine Entscheidung. “Scar!” Nachdem sich der Dunkelhäutige umgedreht hatte, sprach er weiter. “Ich sag dir die Wahrheit über den Ishbar- Bürgerkrieg! Der Auslöser war die Erschießung eines Kindes…” Er beachtete den kurzen Einwurf nicht. “… und absichtlich erschossen hat es dieser Homunkulus namens Envy, nachdem er die Gestallt eines Generals angenommen hat! Die hier haben die Ishbarier zum Aufstand angezettelt! Die wissen alles über den Bürgerkrieg!” Es herrschte mehrere Sekunden komplette Stille, wobei alle zu Scar blickten. Dieser setzte sich dann doch in Bewegung, genau auf den Homunkuli- Vater zu. “Ich glaube, dass musst du mir mal ganz genau erklären. Antworte! Warum sollten wir vernichtet werden? Je nach Antwort schicke ich euch entweder zu Gott…” Mit Ruck drehte er sich um und wehrte Gluttony auf sehr blutige Art und Weise ab. “Nein, nicht zu Gott, wo meine Brüder und Schwestern aus Ishbar sind. Glaubt nicht, dass ihr Ruhe und Frieden verdient!” Envy fand es wohl nicht so toll, dass sein Bruder zum wiederholten Male getötet worden war. Allerdings ging sein Angriff ins Leere, da sich der Boden unter großem Getöse auflöste. //Die spinnen, diese Alchemisten!// Mehr fiel Kanda nicht zu diesem Tamtam ein. Mit einem lauten Rumpeln kam Allen neben ihm auf. “Autsch!” Vorsichtig hievte er sich wieder auf, als er auch schon merkte, wie sein Rücken verheilte. “Was ist denn jetzt schon wieder los?” Im nächsten Moment konnten sie beobachten, wie der Dunkelhäutige fast auseinander genommen wurde. //Verdammt!// Kanda blickte geschockt durch den gesamten Raum, bevor er begann, in seiner Heimatsprache zu fluchen. “Was´ n los?” “Mein Innocence ist verschwunden!” Kurz blieb Allen vor Schock regungslos, bevor er seinen linken Jackenärmel hochriss. Ihn blickte blanke Haut an, statt der üblichen schwarzen Farbe. Sein Handschuh flog in derselben Bewegung zu Boden. Das Kreutz auf seinem Handrücken war ebenfalls verschwunden. “Das gibt´s doch nicht!” Kanda´ s Blick lag ebenfalls auf dem Arm des Weißhaarigen: “Wenn wir hier krepieren, ist das allein deine Schuld!” “Hättest dich ja nicht verschlucken lassen brauchen!” Allen hatte im Moment sehr miese Laune und das ließ er seinen Gegenüber auch spüren, obwohl der ausnahmsweise nicht daran schuld war. Kanda wollte gerade zu einer spitzen Erwiderung ansetzen, als es hinter dem großen Tor gewaltig rumste. “Verschieben wir den Streit auf später.” “Hm…” Beide Ex-Exorzisten kamen wieder zum stehen und wurden augenblicklich auf ihren ´Leidensgenossen´ aufmerksam. Ling, Creed oder wie er auch immer hieß, heftete Edward am Boden fest: “Hey, Vater, ich hab ihn!” “Geh hoch und bring die zwei zu Wrath.” Ed ignorierte Envy´s Pranke auf seinem Kopf, als er vor sich hin brubbele: “Der Kerl ist da drin.” Erst als die Gruppe bestehend aus vier Personen weg war, wandte sich der Mann zu Allen und Kanda um: “Ihr Beide könnt gehen. Wenn etwas ist, rufe ich euch.” Bevor Kanda einen Ton sagen konnte, der ihn gewaltig in Schwierigkeiten gebracht hätte, bekam er einen Ellenbogen in die Rippen gehauen. Allen deutete schnell eine Verbeugung an. “Ja, Vater.”, daraufhin drehte er sich um und verschwand - Kanda hinter sich herziehend - gemächlich die Halle. Erst als sie wieder in der Sonne standen, riss Kanda sich los: “Was bitteschön sollte das?” Allen seufzte kurz, bevor er sich auf die Suche nach einem Imbiss machte. “Hast du nicht bemerkt, wie der Junge reagiert hat? Es wäre aufgefallen, wenn du so gewesen wärst wie immer.” Da ließ er den anderen auch schon stehen und rannt los. Sich jegliche Bemerkung verkneifend, blieb Kanda im Schatten stehen. Er wollte lieber nicht wissen, wie er im Moment aussah oder andere Leute darauf reagierten. Umso erstaunter war er, als ihm ein Brötchen und eine Tasse Tee entgegengehalten wurde. Wollig aufseufzend stand Kanda unter der Dusche und war froh, endlich das getrocknete Blut loszuwerden. Wenn er jetzt auch noch ins Bett kommen würde, wäre er rundum zufrieden. Als er, nur mit einem Handtuch bekleidet, aus dem Bad trat, wurde er fast von Allen umgerannt. Irritiert starrte Kanda kurz die Badtür an, bevor er sich abwandte. Er hatte weit besseres zu tun, als sich über den Jüngeren den Kopf zu zerbrechen. Allen ging es zwar nicht besser, nachdem er aus der Dusche getreten war, aber wenigstens war er wieder sauber. Seine Stimmung hob sich erst danach etwas. Kanda hatte sichtliche Probleme, seine Haare durchzukämmen. Er stieß dabei die wüstesten Beschimpfungen aus. Ganze fünf Minuten beobachtete Allen das Schauspiel, bis er selbst seine Haare größtenteils entwirrt hatte. Dann nahm er dem Schwarzhaarigem einfach die Bürste aus der Hand und löste vorsichtig die Knoten. Im ersten Moment wollte Kanda durch die Decke gehen, unangespitzt. Doch dann besann er sich eines besseren und ließ den Jüngeren machen. Er musste sogar zugeben, dass er es innerhalb der paar Minuten nie geschafft hätte. Aus einer Laune heraus flocht Allen die Haare zu einem lockerem Zopf. “Deine Tätowierung ist verschwunden.” “Hm.” Das war ihm schon im Bad aufgefallen. Vorsichtig strich Allen über Kanda´s linkes Schulterblatt. “Dafür hast du jetzt hier eine.” “Hm.” Das war ihm zwar noch nicht aufgefallen, aber es gab im Moment eindeutig wichtigere Dinge zu klären. Zusammen mit seiner Hand ließ Allen den Kopf sinken. °Verdammt! ° Bis eben hatte es sich noch zurückhalten können, aber jetzt rannen ihm die Tränen über die Wangen. Er versuchte noch ein Schluchzen zu unterdrücken, doch es blieb bei dem Versuch. Ruckartig drehte sich Kanda um und blickte auf das heulende Häufchen Elend vor sich. Er führ sich kurz über die Augen, um nicht doch nach durch die Decke zu gehen. “Ob mit oder ohne Innocence, so wie wir jetzt sind, würde der Orden uns sowieso nicht wieder aufnehmen.” “Das… Das ist es nicht.” brachte Allen irgendwie heraus. Und erntete damit eine hochgezogene Augenbraue seitens Kanda. “Und was dann?” “Mana. Er *schnief* er hat sich nur um mich gekümmert, weil er mir sie Seele der Spielers eingepflanzt hat!” So sehr gefasst Allen auch während dieser Worte geklungen hat, desto mehr bebten ihm jetzt die Schultern. Aha, daher wehte also der Wind. “Woher willst du das wissen?” Kurz wischte sich Allen die Tränen weg, bevor er seine Hände in der Bettdecke verkrampfte: “Als die Seele des Steins der Weisen meinen Körper übernehmen wollte, gab es einen Rückstoß. Wahrscheinlich kam das durch das Innocence.” Bisher nichts Neues für Kanda. Schließlich war es ihm genauso ergangen. “Dann stand er plötzlich vor mir und hat mich angelacht. Ich hab seine kompletten Erinnerungen gesehen, auch dass er und Mana… Brüder waren.” Spätestens jetzt war es mit Allens Selbstbeherrschung komplett dahin. Schwierige Sache, dass musste selbst Kanda zugeben. Er stand auf und trat zu dem zweitem Bett: “Schlaf ne Nacht drüber, soll ja bekanntlich helfen.” Kurz war es still, bevor Allen ein leises “Danke.” erklingen ließ. AdA: Für alle DGM Fans: Die Story spielt zwar nach dem Umzug ins neue HQ, aber noch vor dem klärenden Gespräch mit Cross. Das kommt nähmlich später noch:-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)