Ich bereue nichts von abgemeldet (Edward/Harry) ================================================================================ Kapitel 25: Langsames Erwachen ------------------------------ Hey^^, ihr fragt euch bestimmt, warum ich jetzt schon poste, aber ich bin ab Mittwoch für ein paar Tage im Urlaub und möchte euch weder solange warten lassen, bis ich wieder zurück bin, noch möchte ich selbst auf eure tollen Kommentare verzichten ;D! Ich bin es auf Animexx eigentlich gewöhnt, dass es viel Favoriteneinträge gibt, aber kaum Kommentare und ich weiß gar nicht wie ich euch Leser verdient habe! Danke für euer Feedback. Danke an Silverlux fürs Drüberschauen, liebe Grüße an NephilimAriel und euch viel Spaß beim Lesen. Kapitel 24: Langsames Erwachen Als Harry langsam seine Augen aufschlug, war er von tiefster Schwärze umgeben. Er fühlte sich schlecht. Hinter seiner Stirn schienen mehrere Schlagzeuger für ihr nächstes Konzert zu proben. Außerdem spürte er, wie kalter Schweiß ihn wie eine zweite Haut überzog. Seine Fingerspitzen, seine Beine und Füße, ja eigentlich alles an seinem Körper fühlte sich an, als wäre es eingeschlafen und taub. Überall kribbelte es unangenehm und in diesem Augenblick wusste Harry, dass er es übertrieben hatte. Gewaltig übertrieben. Es fiel ihm schwer zu denken und seine Augen gewöhnten sich nur langsam an die Dunkelheit. Zu dem Kribbeln in seinen Fingerspitzen kam jetzt außerdem noch ein pochender Schmerz hinzu und überrascht stellte Harry fest, dass er sich an etwas – an jemanden - festkrallte. Dieser Jemand war erstaunlich kühl und roch verdammt gut. Umrisse begannen sich vor seinen Augen zu formen und er erkannte, dass er sich mit seinem Kopf nur wenige Zentimeter von einem Oberkörper entfernt befand, der diese angenehme Kühle verströmte. Er glaubte, das Hemd zu erkennen, das er nun sah. Hatte Edward es nicht getragen? Stirnrunzelnd hob Harry seinen Blick und bewegte seinen schweren Kopf etwas nach hinten. Sein suchender Blick traf sofort auf den von Edward. Dieser betrachtete ihn schweigend. Nun registrierte Harry auch die Arme auf seinem Rücken, Edwards Knie an seinem Oberschenkel und die vielen Decken, die schwer auf ihm lagen und ihn in die Matratze seines Bettes drückten. Die Taubheit war schlagartig aus seinen Gliedern gewichen, stattdessen verspürte er jetzt ein heftiges Ziehen in seinen Gliedern, das ihn schmerzverzerrt nach Luft schnappen ließ. Seine Gedanken schienen nicht wirklich in Schwung zu kommen und Harry hatte das Gefühl auf der Stelle wieder einschlafen zu können. Aber das ging nicht. Er musste Edward noch etwas sagen. Dass es ihm Leid tat – irgendwie. Dass er unglaublich froh war, dass der Vampir hier bei ihm war und dass er nicht gehen sollte, aber seine Lippen waren schwer wie Blei. Es kostete ihn unglaubliche Kraft Edwards Blick überhaupt zu erwidern. Seine Augenlider wollten ihm zufallen und Harry bezweifelte, dass er auch nur ein Wort herausbekommen würde. Leises Rascheln erklang als Edward sich vorbeugte und ihm einen Kuss auf die Stirn gab. Nun fielen Harry doch die Augen zu, obwohl er sich verzweifelt dagegen zu wehren versuchte. Edwards Lippen fühlten sich eiskalt auf seiner Haut an. Es war angenehm, wahrscheinlich hatte er Fieber. Er fühlte wie der Schlaf erneut seine Arme nach ihm ausstreckte und wurde unruhig. Er durfte jetzt nicht einschlafen. Er musste mit Edward reden und - „Ich weiß das doch alles.“ Harry hörte die Worte wie durch einen Nebel und tat es doch wieder nicht. Aber auch wenn er nicht wusste, ob er die Worte aus Edwards Mund gehört hatte oder ob sie seiner von Fieber beeinflussten Vorstellungskraft entsprangen, so konnte er doch in einen erholsamen Schlaf gleiten. ~~~***~~~ Als Harry das nächste Mal erwachte, sah er einen sanften Orangeton durch seine noch geschlossenen Lider scheinen. Außerdem hörte er Stimmen leise, aber aufgeregt durcheinander reden. Dann erklang ein „Er ist wach“ direkt an seinem Ohr. Er erkannte die Stimme: Edward. „Harry? Kannst du die Augen öffnen?“ Oh, oh, auch diese Stimme kannte Harry und sie bedeutete nichts Gutes. Wenn Poppy hier war, dann … dann hatte er wahrscheinlich wie immer riesiges Glück gehabt, dass er noch nicht über den Jordan gewandert war. „Harry?“ Oh, sie hatte ihn ja etwas gefragt. Konnte er die Augen öffnen? Das wusste er nicht. Wollte er seine Augen öffnen? Nein! „Er schafft es nicht“, erklang erneut Edwards sanfte Stimme an seinem Ohr und Harry wurde von tiefster Dankbarkeit erfüllt. Er wunderte sich nicht, dass seine Okklumentikschilde unten waren, wo sollten sie sonst sein, so wie es ihm ging? Die Schlagzeuger probten auch noch immer. Es schien ein Heavy-Metal-Konzert geplant zu sein. „Er hat Kopfschmerzen.“ Oh, Edward war einfach toll. Ob er das wusste? Ein kleines Lachen erklang an seinem Ohr. Natürlich wusste Edward das, er konnte ja seine Gedanken hören. Das nächste, was erklang, war ein Ploppen, das Harry ebenfalls sehr gut kannte. Automatisch öffnete er seinen Mund ein wenig und spürte auch sogleich die Phiole an seinen Lippen und eine kühle Flüssigkeit in seinen Mund fließen, die er vorsichtig herunterschluckte. Er erkannte den Geschmack des Trankes und freute sich darauf, dass seine Kopfschmerzen bald verschwinden würden. Seine Augen ließ er weiterhin geschlossen, hörte wie Poppy sich verabschiedete und den Raum verließ. Erst dann versuchte er langsam seine Augen zu öffnen. Etwas verschwommen nahm er Edwards Umrisse wahr, fühlte seine Kopfschmerzen schwächer werden und versuchte das Wasser aus seinen Augen wegzublinzeln, damit er etwas klarer sehen konnte. Edward sah ihm genauso schweigend entgegen, wie das erste Mal, als er wach gewesen war, aber etwas war anders. Es war hell und er konnte die Farbe von Edwards Augen erkennen – sie waren schon recht dunkel. Wahrscheinlich war er nicht von seiner Seite gewichen. Er sah den besorgten und zugleich sanften Gesichtsausdruck des Vampirs und kam nicht umhin zu denken, dass er sich ihr erstes Date anders vorgestellt hatte. Ein Lächeln erschien auf Edwards Gesicht und Harry versuchte es schwach zu erwidern. Er wusste nicht, ob es ihm gelang, aber er genoss, dass Edward noch immer lächelnd begann sanft durch seine Haare zu streicheln. Die Kopfschmerzen waren fast verschwunden und die Müdigkeit drohte Harry erneut zu überfallen. Doch bevor seine Augen wieder zufielen, stellte er noch fest, dass Edward gar nicht aussah, wie an dem Nachmittag, den sie in der Sonne verbracht hatten. Er glitzerte nicht, dabei schien die Sonne doch durchs Fenster herein, oder? Das Licht war zu warm, als dass es draußen bewölkt sein konnte. Er hatte seine Augen bereits wieder geschlossen, als Edward an seinem Ohr flüsterte: „Du leuchtest, Harry.“ Oh, na dann, dachte Harry noch, bevor er auch schon wieder einschlief. ~~~***~~~ Als Harry das nächste Mal erwachte, war um ihn herum ein angeregtes Gespräch im Gange. „Du bist unfair!“, erkannte er zunächst Dracos beleidigte Stimme. „Warum genau redest du auch mit mir über dieses Thema?“, fragte Edward amüsiert zurück. „Du müsstest wissen, dass ich nicht viel von den Wölfen halte.“ „Er ist keiner der Wölfe“, verteidigte Draco sein Verhalten. „Aber er wird einer werden“, prophezeite Edward. „Das steht nicht fest und mir wäre das auch egal. Aber darum geht es auch gerade überhaupt nicht! Harry schläft, ihm kann ich es nicht erzählen und ich muss es wem erzählen und ich finde, du könntest etwas zuvorkommender sein, immerhin darfst du bei ihm im Bett liegen und die Schule schwänzen, während wir anderen dieses Privileg nicht haben, von Mrs. Weasley durchs Haus gejagt werden und Hermines hysterische Anfälle und Heulattacken ertragen müssen, weil Harry nicht aufwacht. Ganz davon abgesehen, dass die Weaslette schon wieder da unten ist und ich kotzen könnte, wenn ich sie sehe!“ Draco hatte sich eindeutig in Rage geredet und Edward lachte amüsiert, was Harry leicht ärgerlich brummen ließ. Sein Kissen vibrierte und er hatte schon wieder Kopfschmerzen. „Harry ist wach und er hat Kopfschmerzen“, unterbrach Edward sofort sein Lachen. „Gib ihm das.“ Draco klang aufgeregt. Ein bekanntes Ploppen ertönte, Harry öffnete seinen Mund und ekliger Trank rann ihm die Kehle hinab. Stöhnend schlug Harry seine Augen auf. Ein gewohntes Bild erschien: Edward, der sanft auf ihn herab lächelte. Harry erwiderte das Lächeln, spürte wie sich die Matratze hinter ihm absenkte. „Wie geht es dir?“, hörte er Dracos Stimme, die wieder normal klang und vorsichtig versuchte er sich auf seinen Rücken zu drehen um den Blonden ansehen zu können. Draußen war ein scheinbar normaltrüber Tag in Forks. „Gut“, krächzte er etwas verspätet, was ihm eine hochgezogene Augenbraue von Draco einbrachte. „Natürlich“, spottete er kopfschüttelnd. „Und meine Kinder werden Hufflepuffs.“ Harry lächelte leicht und Draco reichte ihm seufzend ein Glas Wasser an seine Lippen. „Danke“, nuschelte Harry, nachdem er getrunken hatte. Draco schnaubte nur. „Genieß die nächste Zeit, die du noch im Bett verbringst. Sobald es dir wieder besser geht, schmeiß ich die Weasleys raus und dann zerreiße ich dich in der Luft!“, drohte Draco. „Warum sind überhaupt alle da?“, fragte Harry verwundert und überging Dracos Drohung. „Tja, ich weiß, es ist dir nicht bewusst, aber dass du diese Scheiße gestern überlebt hast, ist ein noch größeres Wunder als wie, wo du damals einfach wieder aufgestanden bist, obwohl der Dunkle Lord dich schon umgebracht hatte.“ Harry spürte wie Edward sich hinter ihm versteifte. Davon hatten sie den Cullens noch nichts erzählt, aber Harry war Draco nicht böse. Er hatte dessen Zorn verdient. „Ich hab dir gesagt, dass ich gar nicht wirklich tot war. Sonst hätte deine Mum keinen Puls gefühlt“, erwiderte Harry schwach. Diese Diskussion hatten sie schon öfters geführt. „Solange du mir nicht erklärst, was damals passiert ist, bist du für mich an diesem Tag gestorben, so wie es normal ist, wenn man von dem Todesfluch getroffen wird.“ Harry zuckte resigniert mit den Schultern und stieß einen tiefen Seufzer aus. Er hatte niemandem von den Horcruxen erzählt, der nicht schon vorher davon gewusst hatte. Es war Dumbledores Wunsch gewesen, dass er es nicht tat und darum hatte Harry geschwiegen. Er hatte keinem erzählt, dass er einen Seelenteil Voldemorts in sich getragen hatte und dass eben dieser vernichtet worden war, als Voldemort den Todesfluch wirkte. Niemandem hatte er von dem Gespräch mit Dumbledore erzählt oder davon, dass er selbst hatte sterben wollen, dass er zu seinen Eltern gewollt hatte, aber der alte Mann ihn zurückgeschickt hatte. Wenn Harry ehrlich war, wusste er gar nicht so genau, ob er nicht vielleicht doch gestorben war. Er dachte nicht gern und nicht oft an den Endkampf zurück. Er wollte es schlicht und ergreifend nicht wissen. Er lebte und das war, was zählte. Das Wie hatte er für sich selbst als nebensächlich abgetan. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er spürte wie Edward seine Umarmung um ihn verstärkte und Harry ganz nah an sich heranzog. Er wusste es, wurde Harry bewusst… und es war okay - irgendwie. „Dray, kannst du uns kurz alleine lassen?“, fragte Harry mit leicht brüchiger Stimme. Ein tiefes Seufzen erklang und Draco verließ wortlos den Raum. Harry überlegte, ob er es Edward erzählen sollte, entschied sich aber dagegen. Er war immer noch schwach und wollte sich nicht verausgaben, wollte nicht schon wieder einschlafen. Also erinnerte er sich einfach daran. Er wusste, dass Edward seinen Gedankengängen folgen würde. Er dachte an alles, was er über Horcruxe erfahren hatte, er dachte an die Situationen, in denen er sie vernichtet hatte, an die Wirkung, welche sie auf ihn hatten, mit welchen Entbehrungen ihr Besitz einhergegangen war. Er dachte an den Endkampf und an die Vermutung, dass er der letzte Horcrux sein musste. Er sah noch einmal wie der Todesfluch auf ihn zuraste, spürte wie er getroffen wurde und starb. Er führte noch einmal das Gespräch mit Dumbledore, erwachte und hörte Narcissa sagen, dass er tot sei. Er spürte wie sein Innerstes nur darauf wartete zu explodieren und er spürte erneut, wann der Zeitpunkt gekommen war. Das nächste Bild in seiner Erinnerung, war die Decke der Krankenstation und er beendete seine Reise in die Vergangenheit. Schweigen hüllte sich um sie. „Du bist ein außergewöhnlicher Mensch, Harry“, flüsterte Edward schließlich. Harry musste leicht lächeln. Das hatte er schon oft gehört. Doch nur wenige meinten es so wie Edward und darum war es ein schönes Gefühl, die Worte aus seinem Mund zu hören. „Ich wollte dich nicht vor den Kopf stoßen“, sagte Harry nach einer Weile, in der sie einträchtig nebeneinander gelegen hatten. Edward seufzte schwer und gab ihm einen kurzen Kuss auf seine Schläfe. „Das ist schon okay.“ Harry sah ihn skeptisch an, sodass Edward ihm ein beruhigendes Lächeln schenkte und seine Worte erklärte. „Ich gebe zu: Ich war sauer. Das war ich wirklich, aber viel größer als meine Wut war meine Sorge um dich. Du hast nur deine Familie beschützen wollen und im Nachhinein betrachtet, wohl auch mich, auch wenn diese Erfahrung zugegebenermaßen neu für mich ist.“ „Es tut mir Leid“, flüsterte Harry ohne Edward dabei anzusehen. Seine Zimmerdecke war viel interessanter. „Es ist okay, Harry“, wiederholte Edward seine Worte. „Werd bitte einfach wieder gesund, ja?“ Zögernd richtete Harry seinen Blick nun doch auf Edward und nickte vorsichtig. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte dieses Verständnis nicht erwartet, nicht verdient. Er bereute nicht, was er getan hatte. Niemand versuchte ihm Teddy wegzunehmen, ohne dafür zu bezahlen, aber er hatte es übertrieben und das bereute er wiederum sehr. „Heißt das, du wirst trotzdem mit mir ausgehen?“, fragte er irgendwann schüchtern. Edward lächelte ihn warm an und zog ihn zurück in seine Arme. Harry stockte der Atem als Edwards Gesicht nun direkt vor seinem war. Der intensive Blick, mit dem Edward ihn bedachte und dieses umwerfende Lächeln ließen sein Herz kurz innehalten, nur damit es dann wie ein Bollwerk in seiner Brust weiterhämmern konnte. Harry zog zittrig die Luft zwischen seine Zähne ein, als Edward ihm immer noch näher kam. Er vergrub seine Fingerspitzen in Edwards Hemd und ließ schließlich seine Augen zufallen, als sich ihre Nasenspitzen berührten. „Ja, ich werde mit dir ausgehen, Harry Black“, wisperte Edward noch an seinen Lippen. Dann küsste er ihn. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)