My Obsession von NithrilMusic (Liebes Chaos zu fünft) ================================================================================ Kapitel 4: Einfach weg! ----------------------- Er hatte Kiro erst gehen lassen. Doch wenige Sekunden später merkte er, dass er ihn nicht gehen lassen durfte. So rannte er ihm hinter her zum Bahnhof. Hoffte, dass er ihn noch erwischte. Rannte über alle Gleise. Und siehe da, da stand der kleine Bassist, bzw. wollte gerade einsteigen. Strify rannte auf ihn zu, schlang seine Arme von hinten um ihn und hinderte ihn somit daran ein zu steigen. „Bitte geh nicht“, presste er hervor und schluchzte auf. Er wollte Kiro nicht verlieren. Spürte aber, wie er ihn gerade erschreckt hatte. Der Sänger hörte leise seinen Namen. „Bitte lass mich nich allein...“, flehte er und drückte den kleinen Blonden enger an sich. „Ich... weiß nich ob ich das kann“, kam die Antwort kaum hörbar. „Ich will dich nich verlieren!“ Da konnte der Bassist nicht mehr gegen seine Gefühle ankämpfen, drehte sich in der Umarmung um, presste sich an den Sänger und schluchzte auf. So standen sie einige Sekunden. Die Leute umher glotzen schon, hatten den Sänger von Cinema Bizarre doch erkannt. Ein Glück, dass die Presse gerade nirgends war. Nach einer Weile löste Kiro sich aus der Umarmung und schob Strify ein Stück von sich. „Ich bleibe, wenn du mir sagst, was mit dir los ist!“ Strify nickte hastig und blickte sich vorsichtig um. „Können wir dafür heim gehen?“, fragte er leise. Kiro schluckte, nickte aber, nahm seinen Koffer hoch und machte sich mit dem Sänger auf den Heimweg. Als sie wieder in der WG waren, verzogen sie sich auf Strifys Zimmer. Kiro setzte sich auf sein Bett und blickte zu Boden. „Ich hab bemerkt, dass du mir etwas verschweigst“, kam es sogleich direkt von dem Sänger. In Kiro zog sich etwas zusammen. //Er hat es bemerkt!// Er konnte ihn nicht ansehen und biss sich auf die Unterlippe. „Ich...“, fing er an, stockte aber. Wollte dem Sänger nicht weh tun. Aber früher oder später musste er es sagen. Also warum nicht jetzt. „Was kann ich denn dafür, wenn ich zwei Menschen gleichzeitig liebe?“, fragte er verzweifelt, schluchzte wieder leise auf und ballte die Hand zu einer Faust. Da schoss ihm ein Schmerz durch den ganzen Unterarm. Er hatte die Wunden an der Hand vollkommen vergessen, keuchte auf und blickte auf das Blut, das wieder hervor quoll. Sogleich sprang Strify auf, holte Verbandszeug und versorgte Kiros Wunde, nachdem er sich von diesem die Erlaubnis geholt hatte, das zu tun. „Ich weiß, für Gefühle kann man nichts. Tut mir Leid, ich hab vorhin einfach über reagiert“, sagte er dann leise und blickte den Bassisten schuldbewusst an. Der hob die Hand und legte sie ihm an die Wange. „Ich will dich nicht verlieren“, sagte er. „Aber ich will Shin auch nicht verletzen.“ „Ich weiß. Ich will keinen von euch verlieren“, erwiderte Strify und blickte zu Boden. Man sah, dass er über Kiros Aussagen traurig war. Hatte sich wohl erhofft, den Kleinen ganz für sich zu haben. Kiro sagte darauf nichts. Er blickte sein Gegenüber nach einer Weile Schweigen an. Konnte dann seinem Bedürfnis nicht widerstehen. Und gab Strify einen sanften Kuss. Der ihn kurz erwiderte, dann aber in den Raum warf: „Tu dir nicht noch mehr weh!“ Er konnte den Bassisten nicht ansehen. „Tu ich nich“, hauchte dieser und zog den Sänger an sich, der die Umarmung erwiderte. Nach einer Weile war Strify jedoch in Kiros Armen eingeschlafen. Es war ein anstrengender Tag gewesen bis her. Kiro legte ihn sachte ins Bett und kuschelte sich neben ihn. Wenige Minuten später war auch er eingeschlafen. Als sie in die WG kamen, hörte man schon leise Stimmen aus dem ersten Zimmer, das Strify gehörte. Shin ging zielstrebig in das eigene Zimmer, schloss die Tür hinter sich ab und schmiss sich aufs Bett. Ein weiterer Weinkrampf begann ihn zu schütteln. Yu hatte ihm nur traurig nachgesehen, ließ ihn aber alleine und verzog sich ins Wohnzimmer. Er wachte auf, weil er mal für kleine Jungs musste. Da sah er einen schlafenden Kiro neben sich. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Dann stand er auf und ging kurz ins Bad. Nachdem er fertig war, führte ihn sein Weg an Shins Zimmer vorbei, aus dem ein Schluchzen drang. //Ach Shin!// Dachte er und klopfte zögernd. Das Schluchzen verstummte, sonst regte sich nichts. „Shin, darf ich rein?“, fragte er dann leise. Eine Weile hörte man immer noch nichts. Doch dann klickte das Schloss und er öffnete die Tür. Der Drummer stand am Fenster und blickte raus. Seufzend trat Strify ein und stellte sich neben ihn. „Es tut mir Leid.“ Keine Reaktion. „Ich wusste nicht, dass...“, fuhr er leise fort und legte dem Größeren die Hand auf die Schulter. Wieder keine Reaktion. „Shin, sag bitte was!“, flehte er ihn an. Aber was sollte er denn sagen. Es gab nichts mehr zu sagen. Zumindest für ihn nicht. Er hatte sich entschlossen. „Shin!“ „Was soll ich denn sagen“, kam es dann leise und genervt als Antwort. „Es tut uns Leid, dass das passiert ist!“ //Das was passiert ist, ist eben jetzt passiert. Da hilft auch kein wenn und aber.// Dachte der Schlagzeuger bei sich, drehte sich um und verschwand in der Küche. Hörte nur noch, wie Strify ihm leise seinen Namen hinterher warf. Er war zu verletzt, um ihm weiter unter den Augen zu sein. //Ich muss hier weg!// Kiro war von irgendetwas wach geworden. Als er merkte, dass Strify nicht mehr neben ihm lag, war er gleich hellwach und sprang auf. „Strif!“, rief er leise und stürmte in den Flur. Da sah er Shins Zimmertür offen stehen und ging schnell da hin, wo er Strify am Boden sitzen sah. Er weinte wieder. Kiro ließ sich vor ihm nieder, legte die Hand auf seine Schulter und sah ihn besorgt an. „Was is?“, fragte er. Doch der andere brachte nur ein leises „Shin“ hervor. „Was is mit ihm?“, hakte Kiro nach, hörte dann, wie jemand ins Zimmer kam und drehte sich um. In der Tür stand Shin, blickte sofort weg, als sich ihre Blickte trafen, schnappte sich eine Tasche und begann seine sieben Sachen einzupacken. Kiro sprang auf und fasste den Drummer beim Arm. „Jetzt warte mal“, fuhr er ihn etwas zu forsch an. Shin riss sich los. „Lass mich! - Ich bin gleich weg, dann müsst ihr euch um mich keine Sorgen mehr machen“, sagte er trocken und wandte sich zum gehen. Doch Kiro ließ so schnell nicht locker und hielt ihn an der Tür wieder auf, indem er ihn an die Wand schob. „Lass uns noch mal drüber reden. Dann wird alles viel klarer!“, flehte er. Shin stieß ihn heftig von sich, so dass Kiro fast gegen die gegenüberliegende Wand knallte. „Was bringt schon reden“, warf er ihm verächtlich entgegen und verschwand dann im Treppenhaus. Hörte noch zu deutlich Kiros Ruf: „Shiiiiiiiiiiiiiiiin!“, reagierte aber nicht drauf. Auch nicht, als er eine Tür knallen und ein Fluchen hörte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)