Ray Ban von Kai-Leng (FF zur Buchreihe S.T.A.L.K.E.R.) ================================================================================ Kapitel 16: Kapitel 16 ---------------------- Ort: die Zone Gebiet: AKW Kontrolliert von: Monolith „Ich bitte Sie höflichst, zu kooperieren, Fräulein Raika. Bedenken Sie, dass das Schicksal der Welt in Ihren Händen liegt. Ohne Sie kann das Kollektiv die Noosphäre nicht unter Kontrolle halten und somit wird sich die Zone immer weiter ausdehnen, bis sie schliesslich die ganze Welt verschlungen hat!“ O.O. Dobrynin versuchte mit allen Tricks und Suggestionen, die wild gewordene Kim Raika zu besänftigen. „Von wegen! Ihnen liegt nichts an der Sicherheit der Welt! Ihnen ist es egal, ob sich die Zone ausdehnt oder nicht. Sie sind nur an einem interessiert: die Eroberung der Welt. Dafür ist Ihnen jedes Mittel recht!“ schrie sie wutentbrannt. Der Professor nahm ihre Ausbrüche zur Kenntnis und lief zu einem der Tanks, in dem sich eines der Kollektiv Mitglieder befand. „Aber, aber meine Liebe. Ich habe nicht im Geringsten die Absicht, die Welt zu kontrollieren. Mir geht es lediglich darum, die instabile Noosphäre mit Ihrer Hilfe wieder unter Kontrolle zu bringen. Sonst kann ich für nichts garantieren. Sie wollen doch auch nicht, dass die Welt zu Grunde geht. Ihre Mutter hier hat das erkannt und sich in den Verbund integriert. Leider schwächeln inzwischen einige Mitglieder dermassen, dass wir sie, sagen wir auf Urlaub schicken müssen, damit sie sich erholen. Genau dasselbe werden wir auch mit Ihnen machen. Sie werden sich nicht ständig in den Tanks aufhalten.“ Kim rümpfte sich die Nase und lief zum Tank, in dem sich ihre Mutter befand. Trotz der merkwürdigen Flüssigkeit, in der sie schwamm, machte sie einen relativ gesunden Eindruck. Aber dennoch. Der Gedanke daran, nicht mehr die Kontrolle über sich selbst zu haben und sich dem Verbund und Dobrynin zu beugen, jagte ihr mehr als nur Unbehagen ein. Ihre Finger wanderten über das Spezialglas des Tanks. Dobrynin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Offensichtlich brauchte es doch nicht so viel Überredungskunst um die Raika zu integrieren. Sie schien wohl im Moment ernsthaft darüber nachzudenken, sich anzuschliessen. „Fräulein Raika, ich versichere Ihnen, dass ich Ihnen nichts Böses will. Im Gegenteil. Sie können sogar mit Ihrer Mutter kommunizieren.“ Flötete er weiter. Die junge Frau ballte plötzlich ihre Hände zu Fäusten und schlug dem Professor direkt ins Gesicht. Der Getroffene ging augenblicklich zu Boden und hielt sich die bereits heftig blutende Nase. Kim liess allerdings nicht von ihm ab. Mit gezielten Tritten bearbeitete sie ihn auf brutalste Weise. Zwei Agenten eilten herbei und hielten die Silberhaarige fest, damit sie nicht noch mehr Schaden anrichten konnte. „Verdammt lasst mich los! Seht ihr denn nicht, dass ihr alle nur von diesem Schwein benutzt werdet?“ Ächzend rappelte sich Dobrynin wieder auf und wischte sich das Blut mit seinem weissen Laborkittel ab. „Nun gut. Ich habe versucht, Sie auf äusserst freundliche Art und Weise zu bitten, mit uns zu kooperieren. Aber nun müssen härtere Massnahmen ergriffen werden. Das Wohl der Welt steht über das Wohl eines Einzelnen.“ Er zog aus seiner Kitteltasche eine präparierte Spritze und bewegte sich auf Kim zu. „Verpiss dich du Schwein! Lass mich in Ruhe!“ keifte sie weiter und versuchte, mit ihren Beinen zu treten. Gezielt traf der Professor eine Vene und pumpte langsam die Flüssigkeit in Kims Körper. Ihre Wahrnehmung fing an nachzulassen. Alles drehte sich und sie fühlte, wie sie ihre Kraft verlor. Kraftlos fing sie an zu lallen und sie spürte, dass heisse Tränen ihre Wangen herunterliefen. „Was macht ihr mit mir?“ Wronski, der sie fest im Griff hatte und einige harte Treffer eingesteckt hatte, starrte sie unverwandt von oben herab an. Ob es die gestörte Wahrnehmung oder die Wirklichkeit war; Kim glaubte, dass er ein „Bitte, mach es uns nicht noch schwerer als es ohnehin schon ist.“ zu ihr flüsterte bevor sie das Bewusstsein verlor. Die Agenten trugen Kim zu dem ihr zugeteilten Tank. Dieser war nach ihrem ersten Ausbruch inzwischen wieder repariert und gereinigt worden. Dobrynins Assistent schaute prüfend auf die junge Frau. „Professor, was wenn sie noch einmal dem Kollektiv widersetzt und erneut aufwacht? Wir können dann nicht mehr garantieren, dass ihr Hirn keinen Schaden davonträgt.“ Doch Dobrynin winkte ab. „Das ist nicht von Belang. Ihr Körper als auch ihr Hirn kann einen irreparablen Schaden davontragen. Wir haben lediglich dafür zu sorgen, dass ihr Verstand und ihre Fähigkeiten vollkommen funktionieren. Der Rest ist irrelevant. Ich habe bereits ein Mittel anfertigen lassen, die ihre Körperfunktionen auf nahezu Null herunterfährt.“ Der Assistent nickte. „Also werden wir sie in eine Art physische Kryostase versetzen?“ Der Professor bejahte dies und wandte sich wieder seiner neuesten Errungenschaft zu, die inzwischen an Sauerstoffschläuche und EEG artige Geräte angeschlossen war. Die Agenten schlossen langsam den schweren Tank und entfernten sich schliesslich. Dobrynin gab einem weiteren Wissenschaftler, der im Kontrollraum stand, mit der Hand das Zeichen, dass er den Tank mit der Nährflüssigkeit füllen konnte. „So meine Liebe. Jetzt werden wir sehen, ob du dich immer noch gegen den Verbund wehren kannst.“ Lachte er finster und starrte noch eine Weile in den Tank. „Auf alle Fälle wird dein Freund auch bald dir sein. Dann kannst du zusammen mit deiner Mutter, seiner Mutter und ihm selbst fröhliche Familie spielen.“ Zufrieden lief er mehr als langsam mit hinter seinem Rücken verschränkten Armen zurück in den Kontrollraum. Kurz vor einer Dekontaminationsschleuse fand Wronski seinen Partner Scar, der sich mit einem Trupp Stalker zum Aufbruch bereit machte. „Neuer Einsatzbefehl?“ fragte er knapp. Scar nickte und winkte seine Leute durch die Schleuse. „Korrekt, zwei Befehle um genau zu sein. Bei dem Blowout kamen einige Brüder mit einem Waffentechniker ums Leben. Gross kratzen tut es mich zwar nicht, aber der Techniker hatte eine verbesserte Version unserer neuen Gauss dabei. Diese sollen wir so schnell wie möglich bergen, damit sie nicht in falsche Hände fällt. Der zweite Befehl lautet, dass wir Leuvkov bei seiner Mission unterstützen sollen. Er hat uns selber angefordert.“ Wronski trat auf die Seite und klopfte ihm auf den Rücken. „Auf gutes Gelingen, Bruder. Möge der Monolith Euch beschützen.“ Sagte er. Scar tippte mit seiner Hand gegen seine Stirn und trat dann ebenfalls durch die Schleuse. Bald, sehr bald wir der Monolith in seiner vollen Pracht erstrahlen. „KIM!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)