The Legend Of Zelda - Wenn ein Stern verglüht von David_Turman ================================================================================ Kapitel 14: TEIL 2 - Kapitel 2 ------------------------------ 2 Link war von den Bürgern Hyrules umringt. Ein dumpfes Pochen drang aus seiner Schulter. Er setzte sich stöhnend auf und hielt sich den Kopf, durch den ein heftiger Schmerz tobte. Dann schaute er auf seine Schulter. Die grüne Tunika war blutdurchtränkt. „Na, du Dieb“, sagte ein Mann und blickte verächtlich auf Link hinunter, „haben wir dich doch noch ausfindig gemacht. Du dachtest wohl, du könntest dich ewig vor uns verstecken, was?“ „Ich bin kein Dieb“ rief Link, was erneute Schmerzen durch seinen Kopf schießen ließ. „Bist du wohl. Und ein Lügner noch dazu.“ Ehe der blonde Hylianer reagieren konnte, wurde er von kräftigen Händen an Armen und Beinen gepackt und in die Luft gehoben. Er wehrte sich nicht, die Schmerzen waren einfach zu stark. Die Meute johlte und trug ihn durch den Wald, bis sie zu einem riesigen See kamen. Wo kam dieser See auf einmal her? Den hatte Link hier noch nie bemerkt und er lebte schon in diesem Wald, solange er sich erinnern konnte. Die Meute schwang ihn unter lautem Gebrüll durch die Luft und ließ ihn los. Klatschend landete der Junge im Wasser. Prustend tauchte er wieder auf. Einen positiven Aspekt hatte das unfreiwillige Bad. Seine Kopfschmerzen waren erträglicher geworden. Link versuchte ans Ufer zu schwimmen, aber das klappte nicht so einfach. Er konnte den rechten Arm nicht bewegen, was vermutlich von der Verletzung an seiner Schulter kam. Also machte er nur mit dem linken Arm Schwimmbewegungen und versuchte, den verletzten Arm möglichst ruhig zu halten. Langsam näherte er sich dem Ufer, an dem sich der Mob nebeneinander aufgestellt hatte und ihm zusah. Erst als Link prustend ans Ufer kletterte, sah er die langen schmalen Holzbretter, die die Männer in den Händen hielten. Klatschnaß rettete sich Link an Land, als ein Mann grinsend auf ihn zu trat und ihm das Holzbrett gegen die Brust hielt. Link wusste, was passieren würde. „Nein“, keuchte er. „Was … was soll denn das?“ Der Mann drückte Link wieder zurück ins Wasser. Wild ruderte der Hylianer mit seinem unverletzten Arm, doch inzwischen hielt der Mob die Holzbretter an einer Seite fest und ließ die andere Seite auf die Wasseroberfläche klatschen. Link wusste absolut nicht, wie ihm geschah. Wasserfontänen spritzten hoch und regneten auf ihn herab. Seine Schreie ignorierten die Männer. In keine Richtung konnte Link schwimmen, um den Attacken zu entgehen, denn die Holzbretter schlugen wieder und wieder in das Wasser. Wild trat der Junge mit den Füßen, um nicht unterzugehen. Dann traf ein Brett ihn mitten auf den Kopf. Link ging unter. Er kämpfte mit sich, um nicht das Bewusstsein zu verlieren. Wenn das geschah, würde er ertrinken. Am Ende seiner Kräfte hielt er die Luft an. Plötzlich erblickte er jemanden vor sich, aber er konnte nicht erkennen, wer es war. Der Unbekannte hielt ihm eine Maske entgegen. Link zögerte keine Sekunde und drückte sie gegen sein Gesicht. Von einer Sekunde auf die andere konnte er wieder atmen. Wohlschmeckender Sauerstoff füllte seine Lungen und Link atmete hastig mit geschlossenen Augen ein. Er spürte, wie der Unbekannte selbst die Maske gegen sein Gesicht drückte. Der Hylianer öffnete die Augen, um zu sehen, wer ihm in letzter Sekunde das Leben gerettet hatte – und zuckte erschrocken zurück. Diesen Mann kannte er, er hatte oft genug mit ihm zu tun gehabt. Vor ihm stand Ganondorf, lachte und drückte ihm die Maske aufs Gesicht. Die Maske? Nein, das war keine Maske. Es handelte sich um eine riesige Krake, die von seinem Erzfeind mit aller Kraft in Links Mund gedrückt wurde. Der Junge geriet in Panik. Abermals konnte er nicht mehr atmen. Und Ganondorf drückte das Tier noch tiefer in seinen Mund. Erfolglos schnappte Link nach Luft. Bunte Sterne zerplatzten vor seinen Augen und er hörte Ganondorf noch lauter lachen. Link riss die Augen auf. Alles um ihn herum war schwarz. War das der Tod? Wenn er es war und man nach ihm nichts mehr fühlte, dann war die Frage, woher das Puckern in seiner Schulter kam. Allmählich gewöhnten sich die Augen des verletzten Jungen an die Dunkelheit. Er lag in einem Bett, soviel konnte er feststellen. Doch wie kam er hierher? Wo waren die Männer und wo war Ganondorf? Endlich registrierte sein Verstand, dass er einen schlimmen Alptraum gehabt hatte. Er drehte den Kopf nach links und rechts. Er befand sich in einem Zimmer. Neben seinem Kopf konnte er einen kleinen Tisch erkennen. Wie kam er hierher? Und dann überfiel es ihn wie ein Blitzschlag. Er war in Hyrule, in einem Zimmer, das zu einem Haus seiner Häscher gehörte. Er musste hier so schnell wie möglich verschwinden. Rasch fuhr er hoch. Eine glühend heiße Flamme aus Schmerz raste durch seine Schulter. Dann wurde es wieder schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)