Wohin der Wind uns weht... von MafiaVamp (...die Suche nach der Liebe?) ================================================================================ Kapitel 1: Die Einladung ------------------------ Wohin der Wind uns hin weht… Kapitel 1: Die Einladung Wer weiß schon, was als nächstes passiert? Etwas Gutes? Etwas Schlechtes? Er seufzte, fuhr sich mit einer fahrigen Bewegung durch die Haare. Es war zum verrückt Werden. Langsamen Schrittes ging der Blonde auf die Klippe zu, schaute hinunter, in die tosenden und wilden Wellen, die sich am Gestein brachen, und mit einem lauten, typischen Geräusch wieder ins Wasser zurückkehrten, bevor sie sich erneut aufwarfen, dem Stein entgegen. Diese Klippe sah er schon seit ein paar Monaten immer und immer wieder, wenn er hier entlang spazierte. Sie zog ihn jedes Mal aufs Neue magisch an, übte eine enorme Anziehungskraft auf ihn aus. Das Wasser schäumte weiß, war aber ansonsten tiefblau wie der Ozean. So blau wie seine Augen, die Fenster seiner Seele. Es war ein strahlend schöner, sonniger Tag, perfekt, um ein Picknick zu machen oder mit Freunden etwas zu unternehmen, an den Strand zu gehen. Abends dann vielleicht noch eine Party? Der Blonde legte sich auf das weiche Gras am Rande der Klippe, schaute weiter hinunter in die Tiefe, es waren locker 40 Meter. Obgleich über ihm einige Möwen krächzten und die Wellen unter ihm erneut brachen, war es still um ihn herum. Der Wind spielte mit seinem goldblonden Haar, wirbelte es sanft auf und ließ die Sonnenstrahlen auf ebenjenem tanzen. Er genoss die Wärme der Sonne auf seiner Haut, nahm sie in sich auf. Es war ein schönes Gefühl, soviel besser als jene Kälte, die ihm sonst immer entgegen schlug. Es spielte keine Rolle, von wem sie kam, seien es die Menschen um ihn herum, oder, um jemand Besondre zu nennen, sei es Sasuke, sie tat immer weh. Eine kleine Träne verlor sich, hinterließ eine salzige Spur auf seiner gebräunten Haut und tropfte in das weiche Gras. Er mochte nicht gerne darüber nachdenken, dass er so alleine war. Selbst in der Gesellschaft der Anderen merkte er jeden Tag aufs Neue, dass sie ihn nicht akzeptierten, auch wenn es den Anschein hatte. Wurden die damit verbundenen Schmerzen zu groß, als dass er sie hätte weiter ertragen können, setzte er sein typisches Grinsen auf, sagte, dass er spazieren gehen wolle, und verschwand. Meist bemerkten sie es noch nicht einmal. Das geschah in den letzten 2 Monaten besonders oft. Er hatte die Pflegefamilie wechseln müssen, weil der »Vater« ihn misshandelt hatte, und war in einen anderen Ort der Staaten gezogen. Der Blonde konnte sich noch genau erinnern, wie schwer es war, die wenigen »Freunde«, die er dort gewonnen hatte, zu verlassen, und doch war er gleichzeitig um den Abstand froh. Denn er hatte bemerkt, dass er sich sehr zu ihnen hingezogen gefühlt hatte, zu viel, als dass man es noch als Freundschaft hätte bezeichnen können. Als er nun hier ankam, war es wie immer: Jeder verachtete ihn, blieb ihm fern und lud den Blonden nur um der Höflichkeit willen irgendwo ein. Den einzigen Trost und Halt, den er noch fand, ersuchte er sich immer bei seiner Pflegefamilie. Aber selbst dort konnte er nicht immer hingehen, denn spätestens, wenn seine Gefühle hochkamen, musste er alleine sein, wollte nicht, dass sie den Schmerz auch spürten, der ihn wie eine zu fest umwickelte Decke umgab. Naruto seufzte, kehrte mit seinen Gedanken wieder in die Gegenwart zurück. Mittlerweile war die Sonne weiter gewandert, beschritt ihren Weg am Horizont gen Westen. Es würde nicht mehr lange dauern bis die Abenddämmerung einsetzen würde. Das Gewässer unter ihm färbte sich langsam orange, spiegelte die untergehende Sonne wider. Heute war Freitag. Die Anderen waren auf eine Party eingeladen, ebenso wie er. Nur im Gegensatz zu ihnen würde er nicht hingehen. die Party wurde von Sasuke Uchiha, einem reichen Schönling aus seinem Englisch-Kurs, veranstaltet. Der Schwarzhaarige war immer äußerst auf korrektes Verhalten und gute Manieren angelegt. In diese feine Gesellschaft passte Naruto aber so gar nicht. Der Blonde erhob sich, man würde ihn zuhause erwarten, damit er sich fertig mache. Seiner Pflegefamilie, den Harunos, war es wichtig, ihn mit all den Anderen bekannt zu machen. Zwar kannte er nach gut 2 Monaten fast alle, aber Sakura, seine »Schwester« stand auf Sasuke, wie fast jedes Mädchen der gesamten Schule. Das bedeutete, er musste zumindest sie dorthin mitschleppen. Danach würde er sich aus dem Staub machen und sie nachher einfach wieder abholen. Lustlos angesichts der kommenden Ereignisse warf er einen letzten Blick in Richtung der untergehenden Sonne, und machte sich dann auf den Weg. Kaum war er zu Hause angekommen, empfing ihn eine völlig aufgeregte und panisch gestikulierende Sakura: „Naruto! Wo warst du bloß? Komm, beeil dich, wir müssen dich fertig machen!“, und mit diesen Worten packte sie etwas grob sein Handgelenk und zerrte ihn hinter sich her, in Richtung Bad. Schweigend ließ er die Tortur über sich ergehen, auch wenn er, nachdem sie fertig war, feststellen musste, dass er ganz akzeptabel aussah: Sie hatte ihn in einen dunkelblauen Anzug gesteckt, seine Füße in schicke und glänzend polierte Schuhe schlüpfen lassen und seine Haare schön frisiert, sodass sie nicht mehr länger in alle Himmelsrichtungen abstanden, wie er es sonst gewohnt war. Einzig die Narben auf seinen Wangen, die von seiner Vergangenheit zeugten, passten nicht in das Bild, das Naruto im Spiegel zu sehen glaubte. Ein Trugbild. Er war nicht so wie die Anderen. Und er würde es auch nie sein. „Danke, Sakura, aber das wäre echt nicht nötig gewesen. Mittlerweile müsstest du mich so gut kennen, dass du weißt, dass ich eh nicht mit rein gehen werde“, bedankte er sich bei der Rosahaarigen. Die jedoch schüttelte nur den Kopf und sagte: „Du musst auch mal ein bisschen Spaß haben! Und wo geht das besser als bei den Reichen? Die haben doch alles“, zwinkerte sie ihm schelmisch zu. „Außerdem hat Sasuke~kun dich auch eingeladen. Das wird schon seinen Grund haben“ „Das sind ja wirklich schlagende Argumente“, witzelte Naruto, sagte dann aber seufzend, „Guuut, bleib ich eben dir zuliebe ne halbe Stunde, dann geh ich aber, echt jetzt!“ Lachend machten sich die beiden raus, verließen das kleine Haus und gingen zum Straßenrand. Dort wartete ein schon ungeduldiger Taxifahrer auf die Herrschaften. Er fuhr sie in rasendem Tempo in die Außenbezirke der Stadt, dorthin, wo jene schönen Villen standen, die die angesehensten der Reichen besaßen. Kapitel 2: Party wider Willen ----------------------------- Wohin der Wind uns hin weht… Kapitel 2: Party wider Willen Je näher das Taxi zu den unzähligen, weit verstreuten Villen kam, desto aufgeregter wurde Sakura, was Naruto jedoch nicht im Geringsten nachvollziehen konnte. Für ihn war das keine große Aktion, denn schließlich waren da nur reiche Schnösel, mit denen man noch nicht mal eine richtige Unterhaltung führen konnte, weil, wenn man gerade redete, garantiert einer dazwischen funkte und jemanden vorstellen musste oder was auch immer. Zudem sprachen die, wie er bei einer der früheren Einladungen hatte feststellen müssen, fast ausschließlich nur über die geschäftlichen Erfolge ihrer Väter. Dazu konnte er sowieso nichts zusteuern, weil er rein biologisch noch nicht mal einen richtigen Vater hatte, und Herr Harunos Arbeit hatte nun wirklich nichts mit der der Reichsten gemeinsam. Sein Ziehvater war nämlich Buchhändler, wobei er einen recht großen Laden hatte, der auch top ausgestattet war. In Gedanken daran musste Naruto lächeln. Er war direkt an seinem ersten Tag in dieser Familie dorthin geführt worden, von einem mehr als aufgeregten Herrn Haruno und dessen äußerst genervter Tochter. Sakura las zwar nicht ungern, aber trotz alledem verstand sie den Hype ihres Vaters um den Buchladen nicht. Der Blonde hingegen war, als er den Laden betreten hatte, begeistert gewesen, denn dieser war überall liebevoll eingerichtet, mit alten Regalen, großen Sesseln und urgemütlichen Sofas. Manchmal, wenn er das Verlangen nach einem guten Buch hatte, in eine andere Welt schlüpfen wollte, setzte er sich hier hin und schmökerte etwas. Das Taxi wurde langsamer, bog fast schon ehrfürchtig im Schritttempo in eine lange Allee ein, die von hohen Kastanienbäumen geziert wurde. Als die Villen, angestrahlt durch riesige Außenscheinwerfer, in Erscheinung traten, und eine hibbelige Sakura Narutos Arm gepackt hatte, wurde er aus seinen schönen Erinnerungen gerissen. „Beruhig dich mal, wir sind ja gleich da“, flüsterte er der Rosahaarigen ins Ohr. Ab und an, besonders wenn es um besagten Sasuke Uchiha ging, wurde sie gerne unabsichtlich peinlich. Verstehe mal einer, was an dem Typ überhaupt so toll ist. Der Blondschopf seufzte, als das Taxi unweit des Eingangs zu der Villa der Uchihas hielt und man kaum mehr den Himmel sehen konnte, so groß wie das protzige Gebäude war. Rasch bezahlte er, während Sakura auf einmal gar nicht mehr raus wollte, und unsicher sagte: „Naruto, sicher, dass ich mitkommen soll?“ „Danke, stimmt so“, der Blonde wandte sich von dem Taxifahrer weg, stieg aus und umrundete das gelbe Auto. Als er Sakura galant die Türe öffnete, flüsterte er: „Du hast dich selbst eingeladen, als komm jetzt auch mit. Du wirst seinen Anblick schon überleben. Und wenn nicht… Eine Leiche mehr macht denen wahrscheinlich auch nichts aus“, lachte er leise. Empört sah die Rosahaarige ihn an, doch als er einem Gentleman gleichend die Hand ausstreckte, um ihr aus dem Auto zu helfen, nahm sie fröhlich lächelnd an. Das Taxi war schon lange weggerauscht, und die beiden hatten schnell den Eingang passiert. Naruto musste nur kurz seine »exklusive« Einladung vorzeigen, und als der Türsteher, der die Gästeliste überwachte, einen fragenden Blick zu Sakura warf, entgegnete der Blonde grinsend: „Meine hübsche Begleitung“. Mit einem knappen Nicken waren beide drin. Kichernd sah sich Sakura um, betrachtete staunend die wunderschöne Dekoration des Saales, in den sie nun gelangten. „Das Kompliment hätte nicht sein müssen, aber trotzdem »Danke«, Naruto“, strahlte sie mit den ausladenden Kronleuchtern an der hohen Decke um die Wette. Sie zog ihn mit sich, vorbei an großen gerahmten Spiegeln, die wunderschön in das Ambiente passten, auf eine mit dunklem Holz verkleidete Türe, die in einen noch größeren und höheren Saal führte, aus dem die Musik erklang. Hier wurde bereits getanzt. Sofort mischte sie sie sich unter die Tanzenden, fühlte sich bereits sichtlich wohl. Einer der jungen Herren, die an diesem Abend ausgelassen feierten, bot ihr einen Tanz an und kokett lächelnd nahm sie an. Auftrag erledigt: Sakura ist glücklich. Naruto stand noch eine Weile da und beobachtete, wollte sicher gehen, dass die Jungs, die sie mittlerweile umwarben, keine schlechten Absichten hatten. Dann wandte er sich um, wollte den Saal zügig verlassen. Mit seinen Gedanken schon ganz woanders achtete er nicht allzu sehr darauf, wer ihm entgegen kam. Den meisten reichen Schnöseln konnte er ausweichen, doch als ihm der Partyveranstalter und dessen bester Freund entgegenkamen, der Schwarzhaarige ein Mädchen im Arm halten, rasselte er ungeschickter Weise in den braunhaarigen Hyuuga rein. „Oh, Entschuldigung“, murmelte er und lief ein bisschen rot an. Eigentlich hatte er vorgehabt, die Party ohne jegliches Aufsehen zu verlassen. Neji war noch einer von der netteren Sorte dieser reichen Schnösel, und nahm die Entschuldigung des Blonden mit einem Lächeln an. Der Uchiha aber konnte es sich natürlich nicht verkneifen, fügte geradezu spöttisch hinzu: „Mann, pass doch mal auf, wo du hintrittst“, und rauschte mit dem Mädchen davon. Naruto schnitt dem Schwarzhaarigen noch eine Grimasse hinter dessen Rücken und der Hyuuga musste wider Willen lachen. „Hör mal, mein Freund. Entschuldigung ist angenommen, ok? Und um den da mach dir mal keine Gedanken, morgen hat der das eh wieder vergessen. Viel Spaß noch“, winkte Neji Naruto noch zu, ohne auch nur dessen Namen zu kennen, und beeilte sich, Sasuke hinterher zu kommen. Na super, das hatte ihm gerade noch gefehlt. Jetzt wollte der Blonde nur umso schneller aus der Villa raus, vielleicht an einen Computer, etwas bei Musik entspannen, die ihm besser gefiel als das, was hier gespielt wurde. Je mehr er sich dem Ausgang näherte, desto mehr ärgerte er sich über sich selbst. Er hätte einfach besser aufpassen müssen, dann wäre ihm das erspart geblieben. Naruto schlängelte sich zwischen den einströmenden Jugendlichen vorbei ins Freie, atmete die frische Abendluft ein. Durch eines der offenen Terrassenfenster schallte die Musik leise nach draußen, und gerade lief sogar etwas Gutes, musste er überrascht feststellen. Eine Weile blieb der Blonde noch dort stehen, betrachtete fast schon wehmütig die erhitzten und fröhlichen Gesichter derer, die sich im großen Saal der Musik hingaben und miteinander tanzten. Irgendwo unter ihnen war auch Sakura. Wer weiß, vielleicht hatte sie sich schon ihren ach so geliebten Uchiha geschnappt und war nun vollends glücklich. Entnervt bannte der Blondschopf diese Person aus seinen Gedanken, verließ endgültig das große Anwesen der Uchihas. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)