The meaning of love is... von Ito-chan ================================================================================ Kapitel 1: The meaning of love is... ------------------------------------ Hallo meine lieben! Mal wieder ist es an der Zeit für einen meiner One Shots. Es war echt ein ganzes Stück Arbeit, vor allem, weil ich das vergangene Wochenende, inklusive Montag und Dienstag kaum sehen konnte und deswegen die letzten drei Seiten dieser Geschichte an einem Tag runterschreiben musste. Am Anfang hatte ich eine total kitschige Liebesgeschichte geplant, doch dann ist dabei etwas herausgekommen, von dem ich denke, dass es meine Art zu denken besser trifft. Es ist in einem Sinne die Geschichte einer Liebe und auf der anderen Seite ist es auch eine Geschichte darüber, dass Liebe auch unerfüllt bleiben kann, dass Liebe selbstlos ist. Alle Figuren gehören mir und auch das Café Enigma gibt es nicht. Dafür sind die kursiven Zeilen aus einem Song entnommen und zwar aus „Hello (for you I'm dying) von 4Lyn. In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß mit der Geschichte. Alles Liebe Ito „Hi George! Soll ich hinten schon mal das Übliche ordern? Dan bringt's dir dann“, lachte Peter, Besitzer des Cafés Enigma einem seiner besten Kunden zu, der sich auch schon an seinen üblichen Tisch setzte. Alles würde sein wie immer: Kaffee, sowie Pancakes und Preiselbeeren und danach noch ein weiterer Kaffee to go am Tresen, weil George sich noch mit Peter unterhielt und bis dahin der Kaffee getrunken war. Eine geniale Idee, wie George fand und wofür er Peter immer noch hoch lobte. Pancakes liebte er und Preiselbeeren auch und in Kombination mit Kaffee, sowie guter Gesellschaft war es das beste Frühstück in ganz New York City. Er nickte also und Peter rief nach hinten, dass George da war. Das reichte in der Küche. Es dauerte nur einige Momente, da war der Kaffee schon serviert. Dan tat es jeden Morgen. Immer die selbe blaue Tasse, das selbe strahlende Lächeln, wenn George seinen Kaffee bekam. „Danke Dan, du rettest meinen Start in den Tag“, lächelte der Mann Mitte zwanzig jedes Mal und strich sich eine Strähne seines dunkelblonden Haars aus dem Gesicht, ehe er den Kaffeebecher mit beiden Händen umschloss und sich wie ein Ertrinkender daran festklammerte. Er brauchte Kaffee zum Leben. Manchmal wetteten die Angestellten des Enigma schon, ob nicht doch Kaffee durch Georges Blutbahnen floss, jedenfalls seitdem dieser Ähnlichkeiten mit gewissen Personen aus Film und Fernsehen aufwies. Er trank ständig Kaffee und niemand würde glauben, dass der erfolgreiche Börsenmakler dieses Zeug als Kick nötig hätte. In seinem Job hatte er genug Aufregung. Dan lächelte, wie jeden Morgen verträumt, als er hinter den Tresen ging, wo die Pancakes schon bereit standen und die Preiselbeeren in einer kleinen Schale drapiert waren. Wie immer brachte er sie zu George und war versucht etwas über dessen Angewohnheit mit der Kaffeetasse zu sagen, unterließ es dann aber doch, um ihm das zu sagen, was er jedem Gast sagen würde. „So, dein Frühstück, lass es dir schmecken“, strahlte er seinen Lieblingsgast an und verschwand wieder, um seiner Aufgabe nachzukommen. Dennoch beobachtete der Junge aus dem Café seinen Gast genau. Er trank den Kaffee ungefähr halb aus, ehe er sich über die Pancakes hermachte und das mit Heißhunger und Eleganz. Von Peter wusste er, dass George schwul war, aber irgendwie ahnte er auch, dass Peter George mochte, mehr als das, wenngleich Peter gut zehn oder waren es gar fünfzehn Jahre älter war, als das Objekt seiner Begierde. Dan musste es zugeben, die beiden sähen optisch toll zusammen aus und wären auch so ein tolles Gespann. Der erfolgreiche Cafébesitzer und der Börsenmakler, das passte einfach gut. Da konnte er sicher nicht gegen an, nicht einmal für eine Nacht. Er war gerade mal einundzwanzig und hatte das College zwar geschafft, aber eine gute Anstellung hatte er nicht gefunden, so war er bei Peter gelandet, der ihm Arbeit gab und ihn unterstützte seinen Traum zu verwirklichen. Er machte den Job gerne, auch wenn er sich lieber etwas Eigenes aufgebaut hätte. Aber wie sollte er das denn machen? Er wusste es einfach nicht. George war derweil fertig mit frühstücken und ging zum Tresen, wo er sich setzte und wo Peter ihm wortlos seinen Kaffee machte und überreichte. „Na, klappt's immer noch mit dem Kleinen?“, lachte George und nickte rüber zu Dan. „Jap, er arbeitet gut und wird wenn ich expandiere sicher eines meiner Häuser übernehmen. Dann hat er was eigenes.“ Peter grinste. „Du gibst dem kleinen Jungen mit dem bezaubernden Lächeln echt gerne eine Chance oder?“ George zwinkerte und hörte ein Lachen seitens Peter. „Du findest sein Lächeln so toll? Ich find es eher gewöhnlich... Aber er ist hübsch und die Kundschaft mag ihn. Hab noch nie was Schlechtes über ihn gehört.“ Er zuckte die Schultern, servierte einem anderen Kunden abwesend Kaffee. George war unglaublich, schon wieder hatte er ihn gefangen genommen. Er liebte ihn, das wusste er bereits seit langem und doch wusste er auch, dass er bei dieser Liebe verletzt werden würde, denn George tat, was ihm beliebte. Er schlief mit wem es ihm beliebte, er turtelte mit wem er wollte und er führte seine Beziehungen unabhängig von den Empfindungen anderer. Das wusste Peter und das hatte er lange auch getan und dann war der Tag gekommen, an dem George das erste Mal sein Café betreten hatte. Er erinnerte sich daran, als sei es gestern gewesen. Es hatte in Strömen geregnet und er war völlig durchnässt hereingetreten, hatte sich an den Tresen gesetzt und gefragt: „Wie gut ist Ihr Kaffee?“ Peters Herz hatte ausgesetzt, als er in die braungrünen Augen gesehen hatte und doch hatte er gelächelt und erklärt: „Der beste in ganz Manhatten. Die Aussicht auf den Central Park ist im Preis inbegriffen.“ Dann hatte er ihm den Kaffee vor die Nase gestellt und dieser hatte festgestellt, dass Peter Recht hatte, jedenfalls war er wieder und wieder gekommen und das irgendwann auch zum Frühstück. Das war jetzt zwei Jahre her und Peter wollte es nicht missen, dass George jeden Morgen mit umwerfenden Lächeln das Lokal betrat und auch noch zweimal am Tag wieder kam, weil er eine Dosis Koffein und ein wenig Gesellschaft brauchte. Hierher kamen sonst nämlich überwiegend Studenten und da war jemand, dem sie nacheiferten doch gut. Wobei das Café auch ein Treff für Homosexuelle geworden war, nachdem sich Peters Orientierung unter den Studenten herumgesprochen hatte. George wusste es auch und George war es egal oder eher, es war eben auch seine Orientierung. Konnte man das so sagen? Peter wusste bis heute nicht, wie er darüber denken sollte, dass die Leute es in einer großen Stadt wie New York noch immer etwas unwirklich fanden, dass man schwul war. Wieso wusste er nicht, aber es befremdete ihn leicht und machte ihn traurig. Dan betrachtete derweil das Bild am Tresen. Es war wie jeden Morgen: Peter fraß George mit Blicken aus seinen hellblauen Augen fast auf und doch schien dieser es nicht zu merken. Er scherzte mit ihm, stellte fest, dass der Kaffee geleert war und lachte dann wie immer. „Du könntest mir eigentlich gleich eine Tasse geben. Ich schaffe es nie, den Laden ohne zweiten Kaffee zu verlassen.“ Dann stand er auf. „Bis später dann.“ George winkte und zwinkerte Dan nochmal zu. „Hab 'nen schönen Tag.“ „Du... auch“, kam es zurück, aber die Tür hatte sich hinter dem Arbeitstier geschlossen und das Café war wieder ein Studententreff. „Echt mal, er wartet nie eine Antwort ab“, maulte Dan und brachte das schmutzige Geschirr in die Küche. „Mach dir nichts drauß, er weiß eben, was du sagen willst. George ist jemand Besonderes.“ Peter lächelte verträumt und schaute nach draußen auf den Park. „Ich weiß. Ihn gibt es schon länger hier, als mich“, lachte Dan und seufzte. „Du hast ihn gern, was?“ Peter schüttelte den Kopf. „Er ist ein Kumpel. Ich freu mich einfach, wenn ich ihn sehe. So einfach ist das.“ Dabei wurde sein Lächeln aber melancholisch. „Dann würde es dir nichts ausmachen, wenn ein anderer sein Glück versucht?“ Dan grinste süffisant und nahm sich die Kaffeekanne, um bei den Gästen nachzufüllen. Peter wusste, dass die Frage genau getroffen hatte. Es würde ihm etwas ausmachen, aber ging es bei dem Gefühl der Liebe nicht auf darum, den anderen glücklich zu sehen? Ging es immer nur darum, dass den anderen zu besitzen und niemals loszulassen? Er wusste, das war nicht so. Dennoch wollte er es gerne. Er wollte, dass George bei ihm war, ihn morgens nicht kumpelhaft, sondern... auf eine zärtlichere Weise begrüßte. Er liebte ihn nun einmal. Wie sollte er das jemals ändern? Jeden Morgen dieses Lächeln, aber er wusste, dass es nicht ihm gegolten hatte, sondern „dem kleinen Jungen mit dem bezaubernden Lächeln“. Es war zum Verrückt werden, wenn George wenigstens gewusst hätte, was Peter empfand, aber so, war es unmöglich. „Dan!“, rief Peter ihn dann auf einmal. Dieser kam sofort zum Tresen zurück. „Ja Chef?“ Leicht neigte sich Dans Kopf zur Seite, dabei fielen ihm einige Strähnen seines schwarzen Haars ins Gesicht. Peter musste zugeben, dass George Recht hatte, sollte er Dan einfach nur für niedlich halten. „Was wäre, wenn es mir etwas ausmachen würde?“, wollte er wissen. Aus unerfindlichem Grund, führte er die Unterhaltung von vorher weiter. Dan zuckte die Schultern. „Wäre ich arbeitslos, wenn ich es trotzdem versuchen würde?“, fragte er keck und ging zu einem Gast, der rief, er wolle zahlen. Für ihn war die Unterhaltung, jedenfalls während des Frühstücksgeschäfts erstmal erledigt, denn er hatte gerade alle Hände voll zu tun. Peter betrachtete ihn eine Weile und machte sich dann selbst wieder an die Arbeit. Dan verzauberte sie alle und das wusste er. Was hatte er sich nur dabei gedacht einen Jungen, wie ihn einzustellen? Der machte nur die Gäste verrückt und war sicher ein willkommenes Betthäschen. Doch eigentlich wusste Peter genau, was er an Dan als Aushilfe gefunden hatte. Der Junge arbeitete gut, hatte Pläne, Träume, war wie er, als er noch zehn Jahre jünger gewesen war. Es würde niemanden geben, der dieses Café irgendwann übernehmen würde und er wusste, dass Dan es schaffen konnte, dass er der Richtige für den Job war. Dennoch schmerzte ihn das Bewusstsein, dass Dan ihm auch noch in einer anderen Sache ähnlich war, nämlich in seinem Männergeschmack. Es war zum Haare raufen! Was war, wenn George wirklich den Jungen wollte? Was würde dann sein? Würde er es ertragen können, wenn sein George jeden Morgen den Jungen so begrüßte, wie er es sich ersehnte? Würde sein Herz das aushalten? Er hatte wirklich keine Ahnung, dennoch war er sich sicher, dass George irgendwann einen Lover mitbrachte, vielleicht sogar jemanden, der mehr war, als nur ein Liebhaber und für längere Zeit an dessen Seite bleiben würde. Peter wusste, dass er sich mit diesem Gedanken abfinden musste, denn George nahm ihn nur als Freund wahr, als jemanden, der ihm morgens Kaffee servierte und nett mit ihm plauderte, aber Dan nahm er auf andere Weise wahr und das wusste Peter. Egal, wie sehr er sich anstrengte, George blieb für ihn unerreichbar, der Junge hatte da bessere Chancen. Seit diesem Morgen waren einige Wochen vergangen und Peter hatte oft überlegt nochmal mit Dan über dessen Gefühle zu reden, herauszufinden, wie ernst es ihm war, in seinen Eroberungsplänen, aber er konnte einfach nicht. Es tat ihm selbst zu sehr. Dann geschah eines Tages etwas, dass noch nie vorgekommen war, nicht seitdem George das erste Mal das Enigma betreten hatte, er kam nicht zur üblichen Zeit und auch nicht danach. George blieb den ganzen Tag weg. Peter und auch Dan waren in ziemlicher Sorge, verfolgten die Nachrichten, ob es einen Unfall gegeben hatte und waren beide äußerst abwesend, bis schließlich Peter entschied, der Ungewissheit ein Ende zu bereiten und den Vermissten anzurufen. Ziemlich heiser meldete sich George am Telefon und nach mehreren Minuten war klar, dass er krank war und einfach nur geschlafen hatte, nachdem er beim Doktor gewesen war. Peter nickte nur und wünschte gute Besserung. „Soll ich dir Dan mit einer Suppe vorbeischicken?“, wollte er wissen, ehe er auflegte und George erklärte nur, er solle machen, was er wolle, dann legte er auf. „Dan! Zieh dich um, du bringst George eine Suppe.“ Peters Stimme klang schneidend. Das war keine Bitte, sondern ein Befehl, denn sein Freund, nein sein Lieblingsstammkunde, sollte bald wieder an seinem Platz sitzen und den Kaffeebecher als rettenden Anker umklammern, sollte seine Pancakes essen und danach mit ihm plaudern. „Klar, sonst noch was?“, fragte Dan und legte, wie immer den Kopf schief. Sein Chef mochte diese Geste, denn dann sah der junge aus, wie ein streunender Kater. Peter fuhr sich durch die braunen Haare und blickte ihn lange an, eher er sagte: „Überleg dir auf dem Weg, was du für ihn empfindest. Du brauchst heute nicht wieder zu kommen. Kümmer dich um ihn, wenn er jemanden braucht...“ Seine Stimme klang, schrecklich verletzt. Dan wusste, dass es seinen Chef schmerzte, dies zu sagen, doch er wusste auch, dass es ein Freifahrtschein ins Glück sein könnte. „Mach ich“, versprach er und lächelte. Genau das strahlende Lächeln, dass er George jeden Morgen schenkte, dann verschwand er, um die Klamotten zu wechseln. Als er zurückkam, war bereits alles fertig und gut verpackt. „Mach ihn glücklich, ja?“ Dan lächelte sanft und nickte, dann nahm er sich die Suppe und den Zettel mit der Adresse und ging los. Bis zu Georges Wohnung waren es nur einige Blocks und diese ging er zu Fuß. Quer durch den Central Park dauerte der Weg nur eine gute viertel Stunde. Dan genoss die Ruhe eine Weile und dachte wirklich über Peters Worte nach. Bisher hatte er immer gedacht, dass Verliebtheit etwas war, dass er nicht erleben würde, dass Liebe rein körperlich war, aber Georges Gegenwart hatte ihn etwas Anderes gelehrt, wenn dieser lächelte, wenn er seine Kaffeetasse umklammerte oder einfach nur seine Pancakes aß, war es für Dan, als würde die Sonne aufgehen, als sei der Tag perfekt. Er hatte heute Morgen das Strahlen im Enigma vermisst, hatte schmerzlich Erfahren, was es bedeutete, wenn derjenige, den man so gerne an seiner Seite haben wollte, nicht kam und hatte noch etwas erlebt und zwar, was es bedeutete, sich schrecklich um jemand anderen zu sorgen. Peter hatte heute etwas für ihn getan, dass er nie vergessen würde: Er hatte ungeachtet seiner eigenen Gefühle für George ihn losgeschickt, um nach George zu sehen, um sich um ihn zu kümmern, wenngleich dieser gewusst hatte, dass Dan das Café ebenso hätte schmeißen können. Doch er hatte ihn losgeschickt. Bedeutete diese Tatsache also, dass er etwas wusste, ahnte, dass Dan nicht wusste? Dan versuchte seine Überlegungen einzustellen, als er sich dem Hochhaus näherte, in dem George lebte. Er betrat das erste Mal so ein nobles Wohnhaus mitten in Manhatten, also war es etwas Besonderes für ihn. Dennoch ging er auf den Fahrstuhl zu und fuhr ins oberste Stockwerk, wo Georges Appartement lag. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er hatte schreckliche Angst, dass George nicht öffnen würde, dennoch drückte er den Klingelknopf und wartete. Es dauerte eine Weile und Dan wollte eigentlich schon umdrehen und gehen, als die Tür aufging und ein etwas verschlafen aussehender George dastand und ihn müde anlächelte. „Hey Kleiner, komm rein, aber erwarte nicht zu viel... Ich kann dir nichts anbieten, außer Leitungswasser...“, begrüßte er ihn und ließ ihn rein. „Nicht schlimm, mir macht das nichts, aber... dir muss es ziemlich übel gehen. Soll ich für dich zur Apotheke gehen und schnell einkaufen? Peter meinte schon, jemand sollte nach dir sehen und sich um dich kümmern.“ Dan lächelte ihn sacht an und streckte ihm die Hand hin. „Du solltest dich wieder hinlegen und erstmal die Suppe essen, die Peter dir schickt, ja? Alles Weitere erledige ich dann.“ „Musst du denn nicht mehr arbeiten?“, wollte sein Gegenüber wissen. „Lass das mal meine Sorge sein, Peter weiß schon, dass ich nicht mehr komme, denke ich. Ruh du dich erstmal aus.“ So kam es, dass George seine Suppe im Bett essen musste, Dan für ihn Medikamente und diverses andere einkaufte und ihn auf etwas ungewöhnliche Weise dazu zwang, die Medizin auch wirklich zu nehmen... „Ich will nicht...“, weigerte er sich den Hustensaft zu schlucken, den der Junge mitgebracht hatte. „Nichts da, du nimmst es!“, schimpfte Dan und wollte ihm schon wieder den kleinen Becher reichen, in dem sich die rote Flüssigkeit befand. „Nein!“ Es klang, als sei dies eine endgültige Antwort, doch nicht so bei Dan. Er lächelte und setzte sich etwas näher an George heran. „So schlimm ist es nicht, wirklich...“, flüsterte er und setzte den Becher an die Lippen und ließ die Flüssigkeit in seinen Mund laufen. Im nächsten Moment legte er seine Lippen auf Georges. Dieser hatte den Mund zu einer Antwort geöffnet und so wurde die Flüssigkeit einfach in seinen Mund gedrückt, indem Dan ihn etwas nach hinten drängte. Er wartete, bis er sicher war, dass der Hustensaft auch wirklich geschluckt worden war und löste sich dann von George. „Siehst du, so schlimm war es doch nicht oder?“, fragte er und grinste. „Wenn du das jedes Mal so machst, dann ist es wirklich nicht so schlimm...“, kommentierte George das Geschehene. So vergingen einige Stunden und Dan hatte auch noch Abendessen für sie gekocht, er fand es nämlich nicht annehmbar, dass George erklärt hatte, dass er wenn er krank war, nie sonderlich viel aß, wenn er es überhaupt tat. „Ich geh dann mal, dein Fieber ist fast weg und Morgen früh sollte dir der Kaffee wieder schmecken. Nimm aber trotzdem die Medizin okay?“, ermahnte er George und wollte gehen, doch dieser hielt ihn zurück. „Ich bin Morgen noch offiziell krank, bleib doch und iss Morgen Abend mit mir. Du weißt schon, als Dankeschön für den heutigen Tag. Du warst so lieb zu mir heute, da hast du dir das redlich verdient.“ Dieses Lächeln und diese bittenden braungrünen Augen machten Dan schier wahnsinnig und er nickte. „Aber nur, weil du krank bist...“, murmelte er, als er einschlief. „Ja, ich weiß, wenn ich nicht krank wäre, hätte ich das wahrscheinlich auch nie getan“, flüsterte George, als er leicht durch das schwarze Haar strich und in das schlafende Gesicht sah. Er war einfach schrecklich verliebt in den Jungen und das machte ihn wahnsinnig, denn er wusste nicht, was er machen konnte, um ihn glücklich zu machen... Am nächsten Morgen sorgte Dan dafür, dass George seine Medikamente einnahm und lächelte dann. „So und jetzt kommst du mit zum Frühstück. Ich nehme an, Peter vermisst dich schon“, lächelte er und George kam tatsächlich mit, wenngleich doch ziemlich warm angezogen und müde aussehend. Ausnahmsweise frühstückte George am Tresen und Dan servierte ihm von dort aus alles. Peter sah den beiden nur zu und ahnte, was zwischen den beiden vorgefallen war, ahnte, dass George bald jeden Morgen nicht nur wegen des Kaffees hier vorbei kommen würde, sondern auch, um Dan zu begrüßen und ihm einen besonders schönen Tag zu wünschen. Als George ging, lächelte er Dan an und meinte dann: „Bis heute Abend. Ich hol dich dann ab, ja?“ „Aber...“, mehr schaffte Dan nicht zu sagen, denn George war schon gegangen. „Immer das selbe mit ihm, nie lässt er mich ausreden.“ „Er weiß, dass du ihm sagen willst, dass er sich keine Umstände machen soll und, dass er die Adresse nicht weiß, aber letzteres tut er und ersteres macht er scheinbar gerne. Du hast ihn gesund gepflegt, lass dich von ihm verwöhnen.“ Peter lachte und schickte ihn an diesem Tag eine Stunde früher aus dem Laden. „Mach dich auf einen tollen Abend gefasst.“ Dan nickte und verschwand dann. Er war total nervös, als er einige Zeit später die Tür zu seinem Appartement öffnete, dass nun wirklich nichts Besonderes war. Doch George schien das alles nicht zu bemerken, er streckte nur die Hand aus und bat ihn mitzukommen. Er war einfach zu lieb, zu ihm. Dan fühlte sich einfach nur wohl in der Gegenwart des Mannes, der ihn in einen gemütlichen Italiener einlud und danach einen Spaziergang durch den nächtlichen Central Park mit ihm anstrebte. „Das war lieb von dir, gestern. Ich wäre wohl heute nicht so gut drauf, wenn du mich nicht aufgepeppelt hättest“, meinte George unwillkürlich. „Ach was, gern geschehen. Ich bin froh, wenn es dir gut geht.“ Dan war etwas errötet. „Übrigens... das mit dem Kuss... Da gibt es noch was, was du wissen solltest...“, flüsterte George plötzlich und zog Dan in seine Arme. „Ich will Revanche.“ Er grinste und küsste ihn. Zuerst nur ganz sanft, doch dann immer intensiver, inniger, bis ihre Zungen schließlich miteinander spielten und sie sich kaum mehr halten konnten vor Leidenschaft. Doch Mutter Natur war grausam, denn sie hatte den Menschen nicht die Fähigkeit gegeben, ohne Luft auszukommen und so lösten sie sich doch voneinander und schauten sich lange an. „Ich bin verliebt in dich“, flüsterte George ihm schließlich zu und blickte in ein strahlendes grünes Augenpaar. „Ich auch in dich...“, antwortete Dan und lächelte. So ließen sie den Abend in Ruhe, voller Küsse, voller Glück ausklingen... Am nächsten Morgen betrat George wie jeden Tag das Enigma und setzte sich an seinen Stammplatz. Peter rief ihm zu, ob Dan ihm das Übliche bringen sollte und dieser machte sich unverzüglich mit Kaffee auf den Weg und strahlte ihn an. „Guten Morgen George. Na, gut geschlafen?“ Er zwinkerte dem älteren zu und dieser zog ihn in seine Arme. „Als wüsstest du das nicht...“, lachte er und küsste ihn liebevoll. Peter schaute sich die Szene an und flüsterte leise, die Zeilen des Liedes mit, das gerade im Radio lief: „Love starts with a smile and grows with a kiss. It always ends up in tears and someone to miss. I've been there before. I've been there before.“ Müde fragte er sich, wozu Liebe überhaupt gut, war, wenn sie doch nur wehtat, doch gleichzeitig wusste er, dass Liebe uneigennützig war und dass er es wohl irgendwann würde ertragen können, wenn George dabei nur glücklich war und niemals den Schmerz erleben würde, denn er gerade in seinem inneren verschloss... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)