Shall never surrender von Pinku_Keks (Dante x Nero) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Als Nero am nächsten Morgen mit seinem Koffer in der Hand die Treppe hinunter kam, war Dante überraschenderweise schon wach. Er saß auf der roten Couch und wirkte überrascht, als er Nero erblickte. “Du hast gepackt?” “Ja.” Der Ältere erhob sich und deutete auf den kleinen Kaffeetisch vor sich. “Ich dachte, wir könnten vielleicht erst einmal mit einander reden… beim Frühstück.” Nero traute seinen Augen kaum, als er auf dem Tisch tatsächlich etwas anderes erblickte als einen Pizzakarton. “Du weißt wie man Kaffee macht?”, fragte er mit einem leichten Grinsen. Dante zuckte mit den Schultern. “Ich hab Lady angerufen.” Nero schüttelte lachend den Kopf und ließ seinen Koffer auf dem Boden stehen. “Du hast dir ja wirklich Mühe gegeben…”, sagte er anerkennend als er sich auf die Couch fallen ließ und den Tisch eingehend betrachtete. Darauf war nicht nur frischer Kaffee, sondern auch alle möglichen anderen Lebensmittel vorzufinden, die man sich zum Frühstück wünschen konnte: Brötchen, Marmelade, Obst und einiges mehr. “Ich dachte mir, selbst wenn ich dich nicht davon überzeugen kann zu bleiben, solltest du wenigstens nicht hungrig aufbrechen…” Dante hatte sich ebenfalls hingesetzt und goss Kaffe in eine Tasse um sie dann Nero zu reichen. “Danke.” “Kid, du sollst nicht gehen!” Nero, der gerade einen Schluck Kaffee hatte nehmen wollen, blickte über den Tassenrand hinweg zu Dante. Was sollte er denn sagen? Er war gestern so wütend gewesen und verwirrt… und letzteres war er immer noch… Noch bevor er sich eine Antwort überlegen konnte, sprach Dante wieder: “Es tut mir Leid, wirklich. Ich hätte das nicht machen sollen…” Nero seufzte und stellte die Tasse ab. “Wenn du… so was tust… ich verstehe dich nicht, denkst du denn gar nicht an Trish? Ich meine, du hast sie doch geliebt, wie kannst du dann einfach…”, er verstummte. Eine Stille entstand, die man mit einem Messer hätte schneiden können. Dante hatte den Blick zu Boden gerichtet. Schließlich hob er den Kopf und blickte Nero direkt in die Augen. Dieser erschrak innerlich, als er es in den Augen seines Gegenübers glitzern sah. “Sie ist tot, Nero. Tot oder… was auch immer. Jedenfalls hab ich mich abgefunden, dass sie nicht zurückkehren wird…” “Du hast dich bestimmt noch nicht damit abgefunden…” Dante seufzte. “Okay, vielleicht nicht. Aber ich bin auf dem besten Weg dahin… und deswegen kann ich auch keine… Rücksicht mehr auf sie nehmen, verstehst du?” Nero zuckte mit den Schultern. “Aber dein momentaner Lebensstil zeugt nicht gerade davon, dass du auf einem guten Wege bist. Als sie da war, warst du vollkommen anders.” Der Ältere schüttelte langsam den Kopf. “Bitte… es geht hier nicht um Trish.” Überrascht hob Nero eine Braue. “Worum dann?” “Um dich.” Es fühlte sich an als würde Neros Herzschlag für einen kurzen Moment aussetzen und im ersten Augenblick glaubte er, sich verhört zu haben. “Um mich?” Dante nickte langsam und sag den Jüngeren aus traurigen Augen an. “Ja. Wenn du mich bitten würdest, mich für dich zu ändern, dann… würde es mir was bedeuten.” Nero wusste nicht, was er davon halten sollte. Dante musste doch gemerkt haben, dass er sein Verhalten teilweise einfach nicht Befürworten konnte. “Bitte mich darum, Nero.” “Dante… ich bin dein Freund. Und du solltest dich nicht für mich ändern, sondern wenn überhaupt, dann für dich selbst. Das wäre das richtige.” , kam aus Neros Mund, auch wenn seine innere Stimme ihm etwas anderes sagte. “Aber du kannst es nicht akzeptieren, was ich tue.” Nero senkte den Blick. “Nein.” “Und du willst lieber einfach gehen, anstatt mir in den Arsch zu treten und mir zu sagen, dass ich dich… verletze?” Das letzte Wort hatte Dante sehr, sehr leise ausgesprochen. “Du… verletzt mich nicht.”, sagte Nero und merkte, wie er augenblicklich errötete. “Gut. Dann kannst du doch bleiben.” ~ Ich bin so ein gottverdammter Egoist… aber ich brauche dich hier, Kid. ~ Nero saß auf seinem Bett und starrte aus Fenster. Dante hatte haargenau den Grund erraten, warum er hatte gehen wollen. Wortlos hatte der Jüngere seinen Koffer genommen und hatte den Raum verlassen. Gott, er kam sich so idiotisch vor… Was mochte Dante nun wohl von ihm denken? Hoffentlich nichts falsches… Er wusste nicht, was er jetzt weiterhin tun sollte. Sich einfach so verhalten, als wäre nichts gewesen? Ja, vielleicht wäre das das Beste… Warum hatte Dante bloß gesagt, er solle ihn bitten? Und warum konnte er es nicht einfach tun? ‘Bitte, tu es für mich.’, für Nero klang das vollkommen falsch, fast wie ein ‘Ich liebe dich.’. So etwas sagten Freunde nicht zueinander, warum also wollte Dante es unbedingt hören? Er hatte keine Zeit, diesen Gedankengang weiter fort zu spinnen, denn es klopfte an seine Türe. “Post für dich.”, drang es hindurch. Nero rappelte sich auf und öffnete. Dante hielt ihm mit nüchternem Blick einen Brief entgegen. “Ich glaube der ist von Kyrie.” Rasch öffnete er den Umschlag und entfaltete das Papier. Er las die Worte die dort standen, dann noch einmal. Und noch mal. Ich bin weg, Nero. Mir wurde die Möglichkeit gegeben, die Botschaft des Ordens hinaus in die Welt zu tragen und deswegen werde ich für ein Jahr oder mehr auf Reisen gehen. Ich hoffe du nimmst es mir nicht zu übel. Ich kann einfach nicht ewig auf dich warten und ich habe das Gefühl, dass die Dämonenjagd dich glücklicher machen kann als die Aussicht mit mir eine Familie zu gründen. Wenn du das hier liest, bin ich vermutlich schon fort. Werde glücklich. “Alles… in Ordnung mit ihr, Kid?” “Hm?”, Nero hob überrascht den Blick, er hatte nicht bemerkt, dass der Andere dort noch stand. “Ja, ihr… geht es gut, denke ich.” “Schön zu hören… ich bin dann mal wieder unten.” Dante wandte sich zum Gehen, blieb dann jedoch noch einmal stehen und machte kehrt. Bevor Nero sich versah wurde er von dem Älteren in die Arme genommen und gedrückt. Vor Überraschung ließ er den Brief fallen. Dantes Lippen waren nah an seinem Ohr, als sie flüsterten: “Danke, das du da bleibst Kid.” Nero hielt für einen Moment inne, sein Blick fiel auf den Brief am Boden. Mit einem mal fühlte er sich… befreit. Er zögerte kurz, dann erwiderte er die Umarmung. “Bitte, alter Mann.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)