Im Zeichen des Phönix von EvilKiss ================================================================================ Prolog: In den Schatten lauert Angst ------------------------------------ Im Zeichen des Phönix - Prolog Schmerzen die meinen Körper durchzucken. Es war furchtbar kalt und feucht. In tiefe Dunkelheit getaucht, lag ich auf einem harten Boden. Ich konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Alles war wie, in dicken Nebel getaucht. Wo war ich bloß? Diese furchtbaren Schmerzen. Ich konnte nicht anders und seufzte auf. „Wo bin ich?“ japste ich und krümmte mich vor Schmerz. Es war so kalt. Kälte die mir durch die Knochen kroch. Wimmernd schlang ich meine Arme um mich, doch es half nicht wirklich gegen diese feuchte Kälte. In meiner Nähe hörte ich ein tropfen und kalter Wind, wehte mir entgegen. Langsam kroch ich über den Boden. Mühselig kam ich voran und die Schmerzen wurden immer schlimmer, bis ich mit dem Kopf gegen etwas hartes stieß. Mit einer Hand griff ich danach und tastete es ab. Es war schmal und eiskalt. Nicht weit neben dem Gegenstand, war noch eines. „Gitterstäbe!“ hauchte ich geschockt. „Hallo?“ rief ich leise. „HALLO?!“ wurde ich lauter und immer ängstlicher. Ich verstand das alles nicht. Wo war ich nur und wer war ich? Ich zuckte fürchterlich zusammen, als plötzlich eine Schwere Tür quietschend und laut knarrend aufgedrückt wurde. Von weit her sah ich ein kleines flackerndes Licht. Elegante Schritte halten in meine Richtung und das Licht kam immer näher. Mittlerweile konnte ich sogar schon schwach, meine Umgebung erkennen. Ich kniete auf einem dreckigen und feuchten Steinboden, mitten in einer Gitterzelle. Mir lief es kalt den Rücken herunter, und das kam ganz bestimmt nicht von der Kälte hier unten. Die Gestalt stand vor meiner Zelle und kalte Augen funkelten mich an. Warum kam mit dieser Mann so unheimlich bekannt vor? Der Mann zog einen großen Schlüsselbund aus seiner Tasche und ein großer und ziemlich alt aussehender Schlüssel, wurde in meine Zellentür gesteckt.Ob er mich hier raus holen würde? Ich hoffte es, doch glaubte ich nicht dran. Er hing die Laterne an die Gitter und kam langsam auf mich zu. Und bevor ich realisieren konnte was hier vor sich ging, trat er mir mit Schwung in den Bauch. Überrascht japste ich auf und schlitterte ein Stück zurück. Er kam wieder zu mir und trat immer wieder auf mich ein. Instinktiv hielt ich mir die Arme vor mein Gesicht und heulte immer wieder auf, vor Schmerz. „Du kleines Miststück. Glaubst du ich lass mir alles von einem Gör wie dir versauen?!“ schrie er mich an und ich schrie zurück vor Angst. Doch seine Tritte hörten auf. Vorsichtig lugte ich mit einem Auge zu ihm auf. Er beugte sich zu mir und griff nach meinem Hals. Er zog mich hoch und drückte mich an die feuchte Zellenwand und drückte zu. Röchelnd schnappte ich nach Luft. Mit der freien Hand schlug er immer wieder auf mich ein und ich wusste nicht wie lange ich das noch ertragen könnte. Es tat so furchtbar weh. Warum kam niemand, um mir zu Helfen? „Du wirst noch dein blaues Wunder erleben.“ zischte er und kramte in seiner Hosentasche. Ich konnte schwach erkennen, dass es ein kleines Fläschchen mit einer klaren Flüssigkeit war, auf der ein kleiner Korken steckte. Mit den Zähne zog er den Korken und drückte mein Gesicht nach oben. Und ehe ich reagieren konnte, flößte er mir dieses Zeug ein. Es war bitter und einfach scheußlich. Dieser Mann lachte auf. Sein Lachen dröhnte mir in den Ohren und klang fast psychopathisch. Dann wurde alles Schwarz. Meine Gedanken und Ängste, wurden in eine Woge aus benebelter Bewusstlosigkeit getränkt und ich trat geistlich aus dieser Welt. ~ Ich spürte wie langsam mein Bewusstsein zurück zu mir kam. Ich zuckte mit meinen geschlossenen Augen, doch war es mir unmöglich sie zu öffnen. Ich spürte ruckeln und hörte einen Motor laut brummen. Wieder kamen diese furchtbaren Schmerzen und ich konnte mich noch nicht einmal rühren. Ich versuchte klare Gedanken zu erhalten, doch war auch das unmöglich. Bilder zogen durch meinen Kopf und ich konnte sie nicht zuordnen. Ich sah in meinen Gedanken kalte Augen, in einem dunklen Raum, doch wusste ich nicht was sie bedeuteten. Wo war ich? In einem Fahrzeug? Aber warum? „Samuel. Wir müssen bei ihr bleiben. ER hat sie furchtbar zugerichtet. Sie wird das nicht überleben.“ hörte ich gedämpft die Stimme einer Frau. „Kathrin. Das können wir nicht. Es würde IHM auffallen. Denk an meinen Auftrag. Er will das wir sie töten, nur das kann ich nicht. Und du genauso wenig. Also legen wir sie ab. Nur so hat sie die Chance zu überleben. Ich bin froh das ER uns den Auftrag gegeben hat. Stell dir mal vor, ER hätte seine Killer auf sie angesetzt. Sie wäre schon längst tot. Sie wird Leben. Sie ist stark, genau wie John.“ sprach jetzt ein Mann aufgebracht. Ich kannte diese Stimme und sie war mir so wundervoll vertraut, aber ich konnte sie einfach nicht zuordnen. Samuel, Kathrin, John. Diese ganzen Namen sagten mir nichts. Und wer war ER? Ich verstand das alles nicht. Angestrengt versuchte ich mich zu erinnern, bis ein höllischer Schmerz in meinem Kopf, zum Leben erwachte und in meinem Schädel tobte. Und wieder wurde alles stumm. Wieder versank ich in der erstickten Bewusstlosigkeit. Wieder wurde mir ein weiteres Stück Erinnerung gestohlen. ~ „Wir legen sie hier ab. Hier wird sie bestimmt schnell gefunden. Hoffentlich versteht sie noch die Sprache.“ hörte ich eine Männerstimme. „Meinst du? Na Gut. Schau mal. Sie Wacht auf!“ sprach eine Frau und ich öffnete vorsichtig meine Augen. Ein alter Mann in einem schwarzen Anzug und eine Frau mit einem Dunkelblauen Kleid, knieten neben mir. Verwirrt blickte ich sie an. Die Frau strich mir über den Kopf. Es kam mir so vertraut vor, aber wer war sie und dieser Mann. „Aria. Hör zu. Du musst Leben! Du wirst Leben. Pass auf dich auf.“ sprach der Mann zu mir. Aria? Redete er mit mir? Die Frau berührte auf einmal meine Hand und drückte mir etwas weiches hinein. Der Mann hingegen, entkorkte ein kleines Fläschchen und flößte mir eine klare, bittere Flüssigkeit ein. „Pass auf dich auf.“ wimmerte die Frau, ehe sich mein Bewusstsein wieder verabschiedete. ~ Vor Schmerz stöhnte ich auf und drehte mich um. Mir drehte sich alles und ich lag auf irgendwas weichem. Sand? Ja das musste Sand sein. Ich hörte das Meer in meiner unmittelbaren Nähe. Vorsichtig öffnete ich die Augen und zuckte zusammen vor Schmerz. Ich war tatsächlich an einem Strand. Nur WO war dieser Strand. Nichts wollte sich mir offenbaren und je angestrengter ich nachdachte, desto schlimmer tat mein Kopf weh. Vorsichtig blickte ich mich um. Der Mond erhellte alles, in einem samtenen Weiß. Neben mir lag eine Umhängetasche. Ich wusste nicht wieso, aber ich war sicher, dass sie für mich gedacht war. Neben mir im Sand sah ich Fußspuren, die zu mir hin und wieder weg führten. Ich spürte wie Wut in mir aufstieg. Ich konnte mir wirklich nicht erklären, was dieser Scheiß hier sollte. Warum trug ich nur ein zerrissenes Hemd und hatte so viele Verletzungen? Und warum ich an irgend einem Unbekannten Strand herum lag, war mir ebenfalls ein Rätsel. Doch passte mir das ganz und gar nicht. Nach einer Weile Kräftesammeln, raffte ich mich auf. Es war höllisch mich zu bewegen und meine Beine zitterten. Aber ich würde doch jetzt nicht einfach aufgeben. Ich wollte wissen was hier abging. Vorsichtig stieg ich die Stufen zur Strandpromenade hinauf und überlegte kurz in welche Richtung ich gehen sollte. Ein Seufzen entwich meinem Mund und ich ging einfach geradeaus, zu einer Wohnsiedlung hin. Ziellos irrte ich umher. War es ein Wunder? Ich denke nicht. Immerhin kannte ich weder die Gegend, noch das Land. Zumindest vermutete ich es. Die Häuser sahen merkwürdig aus und alles erschien mir fremd. Nach einer Weile hörte ich Stimmengewirr, nicht weit von mir. Hoffnung flackerte in mir auf und ich taumelte zielstrebig auf die Stimmen zu. Am anderen Ende der Straße, sah ich drei Männer die sich laut lachend unterhielten. Es war eine merkwürdige Sprache, doch verstand ich sie. Ich empfand das, als ziemlich verwunderlich, aber was solls? „Entschuldigung.“ rief ich und stolperte zu den Männern. Verwundert schauten sie mich an. Dann grinsten sie plötzlich breit und warfen sich merkwürdige Blicke zu. Das verunsicherte mich. „Könnten Sie mir wohl helfen?“ fragte ich vorsichtig. Sie kamen näher heran und ich roch starke Alkoholfahnen. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, packten sie mich und zogen mich in die Richtung, aus der ich gekommen war. „Moment mal...!“ schimpfte ich, doch sie ignorierten mich. »Verdammt! Wollen die mich verarschen? Ich komme doch gerade vom Strand!« schoss es mir durch den Kopf, aber schlagartig wurde mir bewusst, was sie wollten. Ich versuchte mich los zu reißen und stürzte bei dem Versuch. Vor Schmerz konnte ich nur auf japsen, doch sie zogen mich einfach weiter. Ich spürte wie meine Knie über den Asphalt schabten. Es tat weh und ich schrie zaghaft auf. Der Dritte der Männer, hob mich wieder auf die Beine und sie zogen mich zur Strand Promenade. Sie drückten mich an eine Laterne und schauten mich lüstern an. Entsetzen stieg mir ins Gesicht und ich schrie, so laut ich konnte auf, doch diese Kerle lachten nur. Und als einer der Kerle mich auch noch unsittlich berührte, wurde mir schlecht. Erneut schrie ich auf, auch wenn es mir hoffnungslos erschien. „Nein! Bitte lasst mich los. NEIN! Ich will das nicht! HÖRT AUF!“ rief ich verzweifelt, doch sie grinsten nur. Ich tat das, was mir möglich war, in dieser Situation und wollte erneut aufschreien, obwohl mir meine Kehle schon brannte. Doch zu meinem Pech, reagierte auch mal einer der Schnapsdrosseln und hielt mir den Mund zu. Ich konnte es nicht fassen! Verfolgte mich das Pech? Verletzungen, kein Gedächtnis und jetzt drei Kerle, die sich an mir vergreifen wollten? Das glaubte ich doch einfach nicht! Womit hatte ich das verdient?! „Na, nah Kleines. Schön still sein, sonst müssen wir dir noch weh tun.“ lallte mir einer der Männer zu und ich hatte das Gefühl, dass sich mir gleich der Magen umdrehte. Bei dem Geruch von Alkohol und Schweiß, konnte einem ja auch nur übel werden. „HEY!“ hörte ich plötzlich eine fremde Stimme, in unmittelbarer Nähe. Ich zuckte auf vor Schreck und suchte mit den Augen die Gegend ab. Plötzlich erkannte ich eine Gestalt in der Nähe. „Hey mein Freund. Möschtest du auch n´bisschen Spaß haben, was?“ lallte der Zweite, der drei Männer. Angewidert schnaufte der Unbekannte junge Mann in meiner Nähe. „ Ihr Dreckskerle. Lasst das Mädchen in Ruhe, oder ihr könnt was erleben!“ zischte der Unbekannte und Hoffnung flackerte in mir auf. Seine Stimme klang ruhig, aber eiskalt und das jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ich spürte wie er mich anschaute und ich suchte seinen Blick. Er nickte mir kurz zu und Erleichterung flammte in mir auf. »JA! Er hat einen Plan. Er hat doch einen Plan? Oh bitte lass ihn einen Plan haben!« Jammerte ich in Gedanken. Die Kerle hingegen, lachten gackernd auf. Der Unbekannte mit den Rubinroten Augen zog irgendwas aus der Tasche, doch ich konnte es nicht erkennen. Ich hörte ein leises Klicken. „Ihr habt es nicht anders gewollt.“ zischte der Typ, mit den roten Augen. Er zog an etwas und ein merkwürdiges Geräusch ertönte. Was war das? Doch meine Überlegungen störte etwas, denn einer der Drei Kerle schrie plötzlich auf und griff sich ans Bein. Kurz darauf schrie er noch mehrmals auf und rannte davon. Mein verwirrter Blick suchte nach dem Unbekannten, der jedoch mit verschränkten Armen, einfach da stand und das Geschehen beobachtete. »Was zur...?!« fragte ich mich stumm. Doch weiter kamen meine Gedanken nicht, denn etwas zischte, dicht an meinem Kopf vorbei und knallte gegen den Kerl, der mich festhielt. Ich hörte ein ekliges Knacken und auch er schrie auf. Das war meine Chance! Ich riss mich los und rannte zu meinem Retter. Doch kurz hinter ihm, stolperte ich und stürzte in den Dreck. Kraftlos blieb ich liegen und lauschte, was Geschehen würde. „Verschwinde oder du teilst das Schicksal mit den anderen beiden!“ hörte ich wieder diese kalte Stimme. Kurz danach hörte ich schnelle Schritte, die sich entfernten. Oh mein Gott, war ich kraftlos. Ich versuchte aufzustehen, doch knickte ich ein. Schmerzhaft schlug mein Gesicht auf die Erde und ich seufzte leise. Ich spürte wie mich etwas an der Schulter an tippte. „Hey. Alles in Ordnung?“ flüsterte der Unbekannte und diesmal klang seine Stimme gar nicht mehr so kalt. Vorsichtig drehte ich meinen Kopf zur Seite und schaute ihn gequält an. „I... Ich denke schon.“ stammelte ich leise. Ich hörte ihn seufzen und er hielt mit seine Hand hin. Dankend ergriff ich diese und mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit, zog er mich auf die Beine. Zittrig versuchte ich mich auf den Beinen zu halten und klammerte mich regelrecht an seine Hand. Plötzlich packte er mich und führte mich zu einer Bank in unserer Nähe. Erleichtert setzte ich mich und er nahm neben mir Platz. „Du bist verletzt.“ murmelte er und ich hatte den Eindruck, als wäre es ihm auch bloß egal. Ich betrachtete mich jetzt und eine erneute Hilflosigkeit, kam so plötzlich, wie eine unerwartete Ohrfeige in mir auf. Ich grub mein Gesicht in meine Hände und konnte einfach nicht anders. Ich wimmerte und das erste was aus meinem Mund drang war „Wo... wo bin ich?“ ich spürte eine plötzliche und überraschte Aufmerksamkeit, die in ihm aufstieg. „In Japan.“ murmelte er. Nur Japan? Merkte er, das mein Dialekt anders war, als seiner? Also nicht wirklich viel, aber man hörte schon Unterschiede. Vor allem weil mein japanisch nicht unbedingt ein Knaller war. Japan... Nur wo in Japan? Aber irgendwie war es doch auch egal. Ich gehörte bestimmt nicht hier her, da war ich mir sicher. Doch trotzdem konnte mein verwirrter Geist nicht anders und ich japste auf. „Japan?!“ entsetzt schaute ich ihn an. „Ich.... Entschuldige. Ich war so verwirrt, das ich mich noch nicht mal bedankt habe. Vielen Dank für deine Hilfe.“ stammelte ich jetzt und Tränen schossen in meine Augen. Nicht auch noch das! „Ich bin übrigens Aria.“ stellte ich mich vor und hielt ihm die Hand hin. Juhu, ich erinnerte mich noch an meinen Namen. Hätte ich jetzt Fähnchen gehabt, hätte ich damit herum gewedelt. Ich beobachtete den Kerl, der überrascht meine Hand anstarrte, diese aber ergriff. „Hiwatari. Kai Hiwatari.“ stellte er sich vor und ich war überrascht. Kai, schöner Name und leicht zu merken. Er musterte mich abschätzen. »Ja meine Güte, ich weiß selbst das ich ziemlich zermürbt aussehe!« schimpfte ich in Gedanken. „Du musst dich hinlegen und deine Wunden müssen versorgt werden. Ich bring dich nach Hause. Wo wohnst du?“ murmelte er mir zu und erneut erwischte er einen Wunden Seelenpunkt. Eines musste man diesem Hübschling lassen. Er wusste genau wie man jemanden, aus Gedanken, zurück in die Tiefe riss. Und schon wieder passierte es. Ich begann zu wimmern. Ach verdammt nochmal, ich war einfach am Ende! „Zu Hause.....“flüsterte ich und erneut musste ich, gegen meine Schwäche kämpfen. “Ich weiß es nicht.“ nuschelte ich ihm zu und hasste mich, in diesem Augenblick selbst, denn die Verzweiflung brach aus mir heraus und ich konnte nicht anders, und jammerte los. „ Wo bin ich hier nur? Ich weiß nicht warum! Ich weiß nichts, außer meinem Namen!“ keuchend konnte ich nur noch sprechen und schaue kurz auf meine Hand, die versteinert etwas umklammerte. Es war ein schwarzes Tuch. Hatte ich es tatsächlich die ganze Zeit umklammert? Es war mir gar nicht aufgefallen. Aber es war mir egal und ich presste das Tuch gegen meinen Mund. Irgendwie vermittelte mir diese Geste, ein bisschen Sicherheit und Kraft. Ich spürte seine Blicke auf mir und es fühlte sich scheußlich an. Ich sah furchtbar aus und war total hilflos. Und dann von einem Fremden so sehr gemustert zu werden, war absolut kein schönes Gefühl. Es war mir sogar peinlich. „Verstehe. Hör zu. Meine Team Kollegen und ich wohnen in einem Dojo. Dort ist viel Platz. Du kommst mit und wir versorgen deine Wunden und du schläfst erstmal. Morgen sehen wir dann weiter.“ erklärte er kurz und ich schaute auf. War das sein Ernst? Nein, das konnte nicht sein Ernst sein, oder doch? Aber warum? Er kannte mich doch gar nicht. „Ist das dein Ernst?“ stammelte ich. Man wird ja wohl noch einmal nach haken dürfen. Und Sicher ist Sicher. Er nickte stumm und bewegte sich auf der Bank. Dann stand er auf und drehte mir seinen Rücken zu. Na Fein. Wie er will. Dann ging ich halt mit ihm. Ich hatte eh nichts mehr zu verlieren. Vorsichtig stand ich auf und kniff die Augen, vor Schmerzen zusammen. Und in diesem Moment, war ich sogar relativ stolz auf mich, denn ich torkelte ein paar Schritte nach vorn. Der Stolz verflog aber augenblicklich, als meine Beine schwach einknickten. Und noch etwas muss man ihm lassen. Er hat ein Top Reaktionsvermögen, denn er packte meinen Arm und hielt mich fest, bevor ich auf dem Boden, aufgeschlagen wäre. Ohne mir auch nur einen Blick zu schenken, legte er meinen schlaffen Arm um sich und hielt mich an der Schulter fest. Mit seiner Stütze kamen wir sogar recht flott voran. Und Somit fing alles an. Und ich hätte nie geglaubt, das diese Begegnung mit Kai, mein neues, sowie meine altes Leben, so dramatisch verändert würde. Aber das ist eine andere Geschichte... Kapitel 1: Zerrissene Stille ---------------------------- Kapitel 1. Zerrissene Stille Es war schon spät Abends, als Kai durch die Straßen zum Park schlenderte. Er wohnte nun schon so lange mit den Jungs bei Tyson, dass ihm jede Tysonfreie Minute, wie ein göttliches Geschenk vor kam. Er hatte nichts gegen Tyson oder die anderen. Im Gegenteil. Er fühlte sich sogar Wohl bei ihnen und vor allem fühlte er sich endlich wieder lebendig. Aber jeder, der Tyson kannte, wusste wie anstrengend er sein kann. Es war ein schöner Abend. Der Himmel war klar und glitzerte voller funkelnder Sterne. Es wehte kaum Wind, nur hin und wieder mal eine zärtlich milde Brise. Und es war sehr ruhig. Kais Schritte hallten in die Dunkelheit hinein und in tiefen Gedanken versunken, ging er einfach ohne den Blick von seinen Füßen zu wenden. Nach einer Weile nahm er den vertrauten Duft des Meeres wahr. Er blickte auf und erkannte, dass er sein Ziel erreicht hatte, auch wenn es schon sehr dunkel war. Er stieg einen großen Hügel herab, bis er nahe einer Buschkette stand und legte sich ins feuchte Gras. Wie so oft. Kais Blick ruhte auf dem prächtigen Sternenhimmel über ihm und wieder verfiel er in Gedanken. Gedanken an seine Freunde, die damaligen Weltmeisterschaften und Russland. Dunkle Gedanken über die Abtei und Boris, schlichen sich in seinen Kopf. Angewidert kniff er seine Augen zusammen und schüttelte den Kopf, um diese Gedanken zu vertreiben. „Nein! Nie wieder!“ flüsterte er in die Stille hinein. Diese Stille, die kurz von seinem Flüstern unterbrochen wurden, erschien erneut und umhüllte ihn liebevoll. Er genoss sichtlich diese Ruhe und schloss seine Augen. Er lauschte, den Geräuschen der Nacht. Leise ließ eine Brise, die Blätter der Bäume und Büsche um ihn tanzen. Raschelnd sangen sie ihr Lied. Wie in Trance lauschte er der Melodie, der Natur. Das Meer stimmte mit ein und ließ sanft seine Wellen an die Brandung rauschen. Grillen und andere Insekten zirpten und summten im Takt. Kai war kurz davor, in einen sanften Schlaf zu fallen. Der Tag war wirklich anstrengend. Es war sehr heiß und sie hatten heute fleißig trainiert. Kenny hatte ein neues Konzept ausgearbeitet, was alle heute ausprobierten. Und aus der Probe, wurde gnadenloses Training. Kais Atem ging nun langsamer, ruhiger. Seine intensiven Gedanken wurden in einen Nebel des Schlummers getaucht. Er überlegte kurz, wie Lange er wohl schon hier so lag, doch wurde im schnell klar, das es ihm egal war. Doch seinen Schlummer störte auf einmal etwas. Denn ein greller Schrei zerriss die Stille der Nacht. Kai erschrak fürchterlich und schreckte hoch. Sitzend blickte er um sich, in der Hoffnung die Ursache des Schreis zu finden. Doch nichts ließ darauf hindeuten, wer da geschrien hatte und vor allem wo diese Person war. Er stand auf und blickte sich weiter um. Nachdenklich klopfte er sich über seine Hose um Gras und Dreck zu entfernen. Hatte er sich das eingebildet? Nein! Da war er sich ganz sicher. Langsam schritt Kai umher als erneut ein kläglicher Schrei die Stille zerriss. Jetzt ging er schneller, rannte nun fast. „Ein Mädchen!“ murmelte er und war sich dessen sicher. „Nein! Bitte lasst mich los. NEIN! Ich will das nicht! HÖRT AUF!“ schrie eine junge Frau. Kai sah drei Männer um etwas stehen. Sie lachten schäbig, während Kai selbst deutlich ein Wimmern hörte. Das Wimmern ging sehr bald in ein Schluchzen über und wieder versuchte Sie, einen kläglichen Schrei ertönen zu lassen. Doch diesmal hielt einer der Männer ihr den Mund zu. „Na, nah Kleines. Schön still sein, sonst müssen wir dir noch weh tun.“ lallte einer der Kerle, der eindeutig betrunken war. Ein anderer Kerl stellte sich nun hinter sie und hielt sie fest, während der Dritte begann ihren Körper an zufassen. Kai sah sie, im Schein der Straßenlaterne. Ihre Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen und Tränen quollen hervor. Kai fand endlich seine Fassung wieder und ging zielstrebig auf die Kerle und das hilflose Mädchen zu. „HEY!“ brüllte er. Es dauerte einen Moment, bis die Drei Männer sein Rufen bemerkten. Verdutzt schauten sie ihn an. Einer der Drei begann nun angestrengt zu sprechen und verzog dabei merkwürdig sein Gesicht. „Hey mein Freund. Möschtest du auch n´bisschen Spaß haben, was?“ lallte dieser. Angewidert verzog der junge Blader sein Gesicht. „Ihr Dreckskerle. Lasst das Mädchen in Ruhe, oder ihr könnt was erleben!“ sprach Kai kühl, aber Angst einflößend. Die Drei legten den Kopf etwas schief, und das Mädchen schaute Kai verzweifelt an. Aber es flackerte plötzlich ein Funken Hoffnung in ihren Augen. Kai nickte ihr kurz zu und widmete sich wieder den Drei Schnapsdrosseln zu, diese plötzlich laut gackernd, anfingen zu lachen. „Ihr habt es nicht anders gewollt.“ zischte Kai bedrohlich, wie eine Schlange. Er holte sein Blade aus der Tasche und steckte ihn an seinen Starter. Ruhig, aber besinnt auf das was er tat, zog er die Reißleine und der blaue Blade schoss auf den Boden. „Dranzer. kümmere dich um die Kerle.“ murmelte Kai und sein Blade schoss nach vorn, auf die Männer und das Mädchen zu. Dranzer rammte den Ersten hart am Bein, der daraufhin aufschrie und sich an die Stoßstelle griff. Gekonnt schoss Dranzer zurück und attackierte ihn erneut, mehrmals hintereinander. Der Kerl schrie wieder auf und rannte von dannen. Nun zog das Blade im Zick Zack über den Boden, bis es das fand, was es brauchte. Einen kleinen Stein fand das Blade, stürmte darauf zu und schoss in die Höhe. Der Kerl, der das Mädchen festhielt, konnte gar nicht so schnell reagieren und schon rammte Dranzer ihn hart im Gesicht. Augenblicklich fing seine Nase heftig an zu bluten, er ließ er das verstörte Mädchen los, die ihre Chance fand und stolpernd in Richtung Kai rannte. Sie rannte an ihm vorbei, hauptsache hinter ihrem Helden zu sein, stolperte und fiel hin. Erschöpft und kraftlos blieb sie liegen. Der Blutende ergriff, auch aus Angst, die Flucht und stolperte davon. Wie erstarrt, starrte der Letzte Kai an. Fassungslos, über das was eben geschehen war. Dranzer lauerte, wild kreiselnd in seiner unmittelbaren Nähe. „Verschwinde oder du teilst das Schicksal mit den anderen beiden!“ zischte Kai. Der Letzte schluckte, nickte und rannte ebenfalls davon. Dranzer kam zurück zu seinem Freund und Meister und schoss in seine Hand. „Gut gemacht.“ flüsterte Kai. Der junge Blader drehte sich nun zu dem Opfer um. Sie war nass vom Angstschweiß und ihr Silber – Weißes Haar, klebte nur so an ihrem Kopf. Sie trug nichts weiter als ein zerrissenes Hemd. Noch nicht mal Schuhe besaß sie. Einzig und alleine dieses Hemd, eine alte Umhängetasche und ein schwarzes Tuch, welches sie fest in ihrer Hand hielt. Sie zitterte furchtbar und versuchte aufzustehen, doch knickten ihre Arme wieder ein und ihr Gesicht landete erneut im Dreck. Kai ging in die Hocke und tippte sie vorsichtig an der Schulter an. „Hey. Alles in Ordnung?“ fragte er. Sie drehte vorsichtig ihren Kopf in seine Richtung. Zwischen ihren strähnigen Haaren, lugte ein giftgrünes Auge hervor. „I... Ich denke schon.“ stammelte sie. Kai seufzte und hielt ihr seine Hand hin. Dankend ergriff sie diese und er zog sie hoch. Zittrig hielt sie sich auf ihren verletzten Beinen, immer noch an seine Hand geklammert. Kai packte sie und brachte sie zu einer nahe liegenden Parkbank und gab ihr zu verstehen, das sie sich setzen sollte. Auch er setzte sich und schaute sie an. „Du bist verletzt.“ meinte er beiläufig. Sie schaute auf sich herab und begann wieder zu zittern. Sie grub ihr Gesicht in ihre Hände und begann erneut zu wimmern. „Wo... wo bin ich?“ stammelte sie. Diese Aussage, erweckte Kais Aufmerksamkeit. „In Japan.“ sagte er. „Japan?!“ hauchte das Mädchen entsetzt. Sie hob ihren Kopf und schaute ihn verzweifelt an. „Ich.... Entschuldige. Ich war so verwirrt, das ich mich noch nicht mal bedankt habe. Vielen Dank für deine Hilfe.“ flüsterte sie und neue Tränen sammelten sich in ihren Augen. „Ich bin übrigens Aria.“ flüsterte sie weiter und hielt ihm die Hand hin. Er schaute ihre blutige Hand an, die von Schrammen übersät war, doch erwiderte er ihre Geste und griff vorsichtig ihre Hand. „Hiwatari. Kai Hiwatari.“ antwortete Er und versuchte derweil abzuschätzen, wie schlimm es um sie stand. „Du musst dich hinlegen und deine Wunden müssen versorgt werden. Ich bring dich nach Hause. Wo wohnst du?“ fragte er in seiner gewohnt harten Stimmlage. „Zu Hause...?“ flüsterte sie. "Ich weiß es nicht.“ und erneut wimmerte sie. „ Wo bin ich hier nur? Ich weiß nicht warum! Ich weiß nichts, außer meinem Namen!“ keuchte sie und presste ihr gedrücktes Tuch an den Mund. Kai zog eine Augenbraue nach oben und er verspürte tatsächlich Mitgefühl für sie. Er traf niemals vorher einen SO verzweifelten Menschen, wie sie es gerade war. „Verstehe. Hör zu. Meine Team Kollegen und ich wohnen in einem Dojo. Dort ist viel Platz. Du kommst mit und wir versorgen deine Wunden und du schläfst erstmal. Morgen sehen wir dann weiter.“ meinte er und stand auf. Ungläubig starrte Aria ihn an. „Ist das dein Ernst?“ flüsterte sie, woraufhin er nur nickte und sich zum losgehen bereit machte. Langsam stand auch sie auf und ging ein paar Schritte. Mehr torkelnd, als gehend bahnte sie sich einige Meter von der Bank weg. Doch gaben ihre Beine wieder den Geist auf und sie knickte ein. Kai packte sie am rechten Arm. Ohne ihr auch nur einen Blick zu würdigen, legte er ihren rechten Arm um seine Schultern und packte sie an der linken Schulter. Dann ging er vorsichtig weiter Sie tat es ihm gleich und dank seiner Stütze, kamen sie sogar schnell voran. Es dauerte nicht Lange und sie gingen durch die Straßen, durch die Kai vor kurzem erst kam, zu seiner nächtlichen Freiluft Erholung von Tyson. Nach einigen weiteren Minuten bog Kai ab und ging mit ihr durch ein typisch japanisches Hoftor. Hier war es Stockdunkel, doch Kai kannte den Weg mittlerweile zu gut. Vor einer großen Eingangstür blieb er stehen. „Stütz dich an der Wand ab.“ sagte er leise und bückte sich. Er schob vorsichtig einen Bonsai bei Seite und hob, einen darunter liegenden Schlüssel auf. Sofort schloss er die Tür auf, öffnete sie und legte den Schlüssel wieder an seinen Platz. Er trat halb ins Haus und machte Licht. „Die schlafen wohl schon alle.“ flüsterte er und packte Aria erneut. Er führte sie durch den Hausflur und brachte sie in eine Küche. Dort setzte er sie auf einen Stuhl. „Danke.“ flüsterte sie. Kai beachtete es nicht und öffnete einen Küchenschrank. Dort holte er ein Glas heraus und füllte es mit Wasser. Wortlos reichte er es Aria. Erleichtert nahm sie das Glas an sich und trank schnell das kühle Wasser. Bis zum letzten Tropfen leerte sie das Glas und keuchte erleichtert auf. „Pass auf. Du bleibst erstmal hier. Ich gehe herüber ins Dojo und schaue ob Hillary auch hier schläft. Sie ist das Mädchen aus unserem Team. Sie soll dir helfen, beim Waschen. Ich hole dir derweil Kleidung von mir, damit du wenigstens saubere Sachen hast.“ Erschöpft, aber dankbar nickte sie. Sie war so froh, ihn getroffen zu haben. Kai verließ den Raum und sie legte erschöpft ihren Kopf auf ihre Arme. Sofort schlief sie ein. Kai schlich derweil durch das Gebäude, wieder raus auf den Hof und öffnete leise die Schiebetür des Dojo´s, wo er und sein Team eigentlich immer schliefen. »Na toll.« dachte er. »Ich sehe nichts«. Er verließ sich auf sein Gefühl, das alle da lagen, wo sie auch sonst lagen. Denn es war nicht die erste Nacht, wo er sich zu seinem Nachtlager schlich. Nahe seines Futons, stand eigentlich eine Lampe, fiel ihm ein. Er schlängelte sich lautlos, zwischen den schnarchenden Bladern durch und erreichte, seinen zusammen gelegten Futon. Vorsichtig tastete er nach der kleinen Lampe und entfachte das Licht. Sofort wurde das Dojo hell erleuchtet, doch niemand wachte auf. Er schaute sich um und war sichtlich erleichtert, Hillary da friedlich schlafen zu sehen. Er war nie vorher, so froh sie zu sehen. Wenn er daran dachte Aria selbst zu helfen … er wollte gar nicht daran denken. So Selten es Situationen gab, die er nicht verkraftete oder nicht mit klar kam, so war der Gedanke, ihr beim waschen zu helfen fast schon unerträglich. Er war sich definitiv sicher, das er das nicht einfach so verkraften könnte, so hart er auch war. Und er konnte sich gut vorstellen, das es für sie vermutlich genauso unerträglich war. Er schlich zu Hillary herüber und schüttelte sie vorsichtig. Sie erschrak fürchterlich und schaute Kai entsetzt an. Als sie gerade protestieren wollte, legte er einen Finger auf seine Lippen. „Schhhht.“ zischte er leise. „Steh auf. Ich brauch dich. Es ist wichtig.“ flüsterte er leise. Verwirrt blickte sie ihn an. Kais Blick blitzte sie nun böse an und sie schlug die Decke bei Seite und folgte ihm widerstandslos, auch wenn sie nicht verstand was das sollte. Kai führte sie über den Hof und zurück ins Haus. „Was ist eigentlich los Kai?!“ fragte sie grimmig. Sie wollte weiter schlafen. Er sagte nichts und ging weiter, bis sie in der hell erleuchteten Küche standen, wo das arme verletzte Mädchen schlief. „ Was zur...?!“ flüsterte sie erschrocken und schaute Kai entsetzt an. „Sie wurde überfallen. Und hat ihr Gedächtnis verloren. Nur ihren Namen weiß sie noch. Sie ist verletzt und schmutzig. Kümmere dich um sie, ich hole ihr was zum Anziehen.“ erklärte Kai der verdutzten Hillary und drehte sich um und verließ die Küche. Vorsichtig näherte sich Hillary dem fremden Mädchen. Sachte berührte Hillary das Mädchen am Arm. Aria zuckte keuchend nach oben und mit Angst verzerrtem Gesicht starrte sie die Brünette an. Hillary ging vor Schreck zwei Schritte zurück und schlug die Hände vor den Mund. „ Ent ... Entschuldige. I... Ich wollt dich nicht erschrecken.“ stammelte Hillary. „Du bist Hillary, oder?“ flüsterte Aria. Die angesprochene nickte. „Kai hat kurz von dir gesprochen. Ich bin Aria.“ erzählte sie weiter, nun wieder ruhiger und erfreut ein Mädchen zu sehen. "Ach so. Du siehst schlimm aus. Komm wir gehen erstmal ins Bad und kümmern uns um den Schmutz. Danach versorge ich deine Wunden.“ Sagte Hillary mit fester Stimme. Ihre Augen schauten Aria traurig und voller Mitgefühl an. Aria nickte. „Kai hat mir erzählt was passiert ist. Das ist furchtbar. Kannst du aufstehen?“ Jetzt schüttelte Aria mit dem Kopf. „Meine Beine zittern fürchterlich und ich breche ohne Hilfe immer wieder zusammen. Tut mir Leid, für die Umstände.“ wimmerte die Verletzte. „Kein Problem Aria. Hier ich helfe dir. Das Badezimmer ist gleich um die Ecke.“ Hillary packte Aria an der Hüfte und zog sie hoch. Gemeinsam verließen sie die Küche und langsam erreichten sie das Badezimmer. Hillary schloss vorsichtig mit einem Fuß die Tür und half der Verletzten sich auf einen kleinen Hocker zu setzen. Sofort legte Hillary Handtücher bereit, einen Waschlappen und füllte eine Schüssel mit warmen Wasser. „Ich helfe dir wo ich kann Aria, wenn es dir nichts ausmacht.“ begann Hillary zu sprechen um diese unangenehme Stille zu brechen. „Ich danke dir. Nein ich habe nichts dagegen, ich wäre sogar dankbar. Leider kann ich mich im Moment nicht so gut bewegen.“ flüsterte sie beschämt. Hillary nickte und lächelte sie mitfühlend an. Sie kam wieder zu Aria und stellte die große Schüssel vor das arme Mädchen. „Ich lass dir noch Badewasser ein. Fang du schon mal an, ich wasche dir dann den Rücken, wenn du möchtest.“ sprach Hillary weiter. Aria nickte ihr zu und zwang sich zu einem Lächeln. Nach diesem furchtbaren Abend, hätte sie wirklich nicht geglaubt, das sie doch noch so ein Glück hatte und diese hilfsbereiten Menschen traf. Das sie nun so hilflos war, war ihr schon ganz peinlich. Noch nicht mal alleine waschen konnte sie sich. Aria zog vorsichtig ihr schmutziges Hemd aus und tauchte den Waschlappen in das warme Wasser. Mit schmerzverzerrtem Gesicht begann sie sich den Schmutz von Körper zu Waschen. Den Schmutz von Dreck und Schweiß, sowie den gefühlten Schmutz der drei Männer. Auch Hillary kam wieder zu der Armen und hockte sich hinter sie. „Dein Rücken sieht ja furchtbar aus. Überall Schrammen, Kratzer und Blaue Flecken. Das tut mir so Leid.“ flüsterte Hillary und legte vorsichtig einen nassen Lappen auf ihre Schultern. Aria keuchte auf. „Entschuldigung! Ich will dir nicht weh tun, aber es geht leider nicht anders!“ rief Hillary. „Schon gut. Es ist in Ordnung. Warum tun Menschen sowas?“ flüsterte Aria. „Mh?“ fragte Hillary zaghaft. Kai näherte sich der Tür um kurz anzuklopfen, hielt aber inne und lauschte den Gesprächen der Mädchen. „Na diese Männer. Warum tun sie so etwas? Ich mein, sie waren betrunken, aber rechtfertigt denn das, so eine Tat? Sie wollten sich an mir vergreifen!“ sagte Aria mit fester Stimme. Sie verstand es einfach nicht. „Haben dir diese Kerle, auch die ganzen Verletzungen zugefügt?“ Fragte die Brünette. „Nein. Zumindest nicht alle. Ich wachte verwirrt am Strand auf. Ich krümmte mich vor Schmerzen und sah überall diese Verletzungen. Irgendwann schaffte ich es, mich auf zu rappeln und lief verwirrt und ziellos durch die Gegend. Ich begegnete den Drei Männern und wollte sie um Hilfe bitten. Aber sie kamen nicht einmal auf die Idee mir zu helfen, sondern packten mich und zerrten mich zurück in Richtung Meer. Mehrmals bin ich gestürzt und zog mir dadurch noch mehr Verletzungen zu. Warum tun Menschen sowas.... warum nur?“ erzählte das fremde Mädchen verzweifelt und verstand die Welt nicht mehr. Hillary legte fürsorglich ihre Hände auf Arias Schultern. „Ich weiß es nicht. Überall gibt es wohl, solche Schweine. Aber du kannst wirklich froh sein, das Kai in der Nähe war und das er nicht zu solchen Schweinen gehört.“ Aria seufzte. „Ja ich bin auch froh. Und wirklich dankbar. Ich weiß gar nicht, wie ich das jemals gut machen kann, bei ihm. Aber mal eine Frage. Ist er immer so?“ fragte Aria und drehte so weit, wie ihr es möglich war, den Kopf in Richtung Hillary. „So kühl?“ fragte Hillary und Aria nickte stumm. „So ist er nun mal. Jeder hat seine speziellen Charakterzüge. Und bei Kai ist es nun mal diese kühle, unantastbare Art. Aber nichts desto trotz hat er ein gutes Herz. Er zeigt es nicht oft, aber wenn man ihn kennt, weiß man es. Sonst hätte er dich nicht so tapfer gerettet.“ erzählte Hillary ihr fröhlich und auch Aria lächelte. „So dein Rücken ist fertig. Nur noch deine Haare und dann kannst du deinen verletzten Körper im warmen Wasser etwas schonen.“ trällerte Hillary und klatschte ihr eine Ladung Shampoo auf das Haar. Es dauerte nicht lange und Aria lag in der Wanne. „Oh ja. Ich fühle mich fast wieder wie neu.“ seufzte sie erleichtert und lächelte Hillary zu. „Ich gehe mal schauen wo Kai steckt, wegen der Kleidung für dich. Dir macht es doch nichts aus, etwas von ihm zu tragen, oder?“ Aria kicherte kurz auf Hillarys Frage und schüttelte den Kopf. Hillary nickte und ging zur Tür. „Ich komme gleich wieder und helfe dir. Ruhe dich erstmal aus, aber nicht einschlafen.“ Hillary öffnete die Tür und trat aus dem Badezimmer. In der Nähe vom Bad, lehnte Kai an der Wand, hielt einen kleinen Stapel Kleidung in den Händen und hatte wie so oft, seine Augen geschlossen. „Ihr geht es jetzt besser, aber ihre Verletzungen sehen gar nicht gut aus. Es wäre das Beste wir bringen sie morgen zu einem Arzt. Danke für die Kleidung, Kai. Ich hätte ihr ja gern was von mir gegeben, aber all meine Sachen sind zu Hause.“ redete Hillary gleich drauf los und nahm die Kleidung an sich. „Das sollte ausreichend sein, für die Nacht. Wo lassen wir sie schlafen?“ fragte Kai und öffnete leicht ein Auge. „Ich weiß nicht. Am besten irgendwo, wo sie ihre Ruhe hat. Also im Dojo, wäre sicher keine gute Idee. Zum einen weil sich morgen früh alle wundern werden. Vor allem Tyson sicher lautstark.“ überlegte Hillary laut und Kai ergriff wieder das Wort. „Tyson! Das ist ein gutes Stichwort. Tysons Zimmer!“ Hillary nickte begeistert und somit war es beschlossen. Aria sollte in Tysons Zimmer ihre Nachtruhe bekommen. „Ich gehe wieder zu ihr. Nicht das sie in der Wanne einschläft.“ Es dauerte nicht sehr lange und die Bad Tür öffnete sich wieder, und Hillary kam mit Aria heraus. Kai lehnte immer noch an der Wand und öffnete tatsächlich beide Augen und schaute die Mädchen an. „Kai? Du bist ja immer noch hier.“ sagte Hillary überrascht und Aria lächelte ihn erleichtert an. „Danke Kai. Für alles.“ Er nickte bloß und ging auf die Mädchen zu. Aria sah etwas merkwürdig in den Sachen aus, aber immerhin besser als in dem zerrissenen Hemd. Die Kleidung war ihr ein bisschen zu groß, aber sie fühlte sich sichtlich wohl. Sie trug eine dunkelblaue Boxershorts und ein schwarzes T-Shirt mit dem BBA Zeichen darauf. Kai stellte sich auf die andere Seite von Aria und gab ihr Kommentarlos eine weitere Stütze. „Du schläfst bei Tyson im Zimmer. Da hast du deine Ruhe. Morgen bringen wir dich zu einem Arzt.“ Und so gingen sie zu Dritt die Treppe hinauf, in Tysons Zimmer. Hillary war erleichtert, als sie sah das Tysons Bett überzogen war. „Ihr kommt ja jetzt alleine klar. Ich geh wieder runter ins Bett.“ sagte Hillary gähnend und verabschiedete sich. „Danke Hillary.“ hauchte Aria und Kai brachte sie zum Bett. Ohne zu zögern legte sich Aria hin und zog die flauschige Decke bis zum Kinn. Sie ließ einen gemütlichen Seufzer hören und machte es sich bequem. Kai setzte sich noch einen Augenblick auf den Stuhl. „Geht es dir besser?“ fragte er. Sie nickte. „Und du hast keine Anhaltspunkte von woher du kommst und wer du bist?“ fragte er, weil er sich das einfach nicht vorstellen konnte, keine richtige Identität mehr zu haben. Einfach nicht mehr zu wissen wohin man gehört. Obwohl es ihm einmal ähnlich erging. „Nein.“ flüsterte sie betrübt. „Ich weiß nichts. Einfach gar nichts. Nur meinen Namen. Aber noch nicht mal meinen Nachnamen weiß ich. Und woher all diese Verletzungen stammen, ist mir auch ein Rätsel.“ antwortete Aria ihm wahrheitsgetreu. „Ich verstehe. Schlaf jetzt. Ich gehe jetzt auch wieder runter und versuche zu schlafen. Bis morgen früh.“ sagte er leise kühl, wie so oft und stand auf. „Gute Nacht. Und danke!“ flüsterte sie ihm zu und er nickte ihr zu. Dann verließ er das Zimmer. Es dauerte nicht lange und sie schlief vor Erschöpfung ein. Und zu ihrem Glück, in einen Traumlosen Schlaf. Kapitel 2: Wir wollen dir helfen -------------------------------- Kapitel 2 Wir wollen dir helfen Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als Tyson, Max, Kenny und Ray sich verwundert, im Dojo umschauten. Denn Kai und Hillary waren immer noch in einem tiefen Schlaf versunken. Absolut untypisch für die beiden Frühaufsteher. „Was is denn mit den beiden los?“ flüsterte Max. Ray und Kenny zuckten nur mit Schultern. Tyson hingegen, wirkte sichtlich sauer. „Das darf doch nicht wahr sein! HEY AUFSTEHEN! Wir müssen trainieren!!!“ schimpfte er lautstark. Die anderen drei hielten sich nur beschämt den Kopf. „Halt die Klappe Tyson!“ murmelte Hillary verschlafen. Von Kais Futon, hörte man nur ein murmeln, was niemand entziffern konnte. Vermutlich noch nicht einmal er selbst. „Und Frühstück wartet! STEHT ENDLICH AUF!!!“ schimpfte er weiter. Etwas weißes flog und traf Tyson mitten im Gesicht. Es war Kais Kissen, dass er genervt auf Tyson geschmissen hatte. Wütend funkelte der Team Kapitän Tyson an und nuschelte nur „Nervensäge“ ehe er aufstand und sich an der Gruppe vorbei drängte, hinaus ins Freie. Auch Hillary quälte sich aus dem Bett und schlenderte durch das Dojo. Als auch sie sich an der Gruppe vorbei drängeln wollte, versperrte Tyson ihr den Weg. „Würdest du uns bitte mal erklären, was hier abgeht?“ fragte Tyson sie. „Ich weiß nicht was du meinst.“ nuschelte sie und gähnte herzhaft. „Warum seit ihr so verschlafen? Ihr beide seht aus, als hätte ihr die ganze Nacht durch gemacht! Heute ist ein wichtiger Tag! Habt ihr zwei das schon vergessen?! Wir müssen trainieren, bald steht ein Turnier an und ihr beide döst hier vor euch hin!“ schimpfte er auf das Mädchen ein. „Tyson? Halt einfach die Klappe. Du brauchst dich nämlich gar nicht hier so aufzuspielen!“ giftete sie ihn an, stieß ihn bei Seite und drängte sich nun auch hinaus, in Freie. „Guten Morgen“ nuschelte sie Kai zu, der mit dem Rücken zu ihr stand und auf den Teich schaute. „Morgen.“ gab er ihr zur Antwort und streckte sich. „Du siehst auch so aus, als wärst du noch lange wach gelegen.“ bemerkte Hillary und stellte sich neben ihn. Kai nickte nur stumm. „Es wurde langsam hell, als ich endlich einschlief.“ meinte er. „Ja bei mir auch. Ich hoffe nur Aria konnte wenigstens schlafen.“ redete Hillary weiter. Kai nickte nur wieder, als Tysons entsetzter Schrei, die allmorgendliche Luft spaltete. Sein Schrei wurde untersetzt von einem grellen Schrei, einer jungen Frau. Kai und Hillary schauten sich entsetzt an. „Oh Scheiße!“ riefen sie beide, wie aus einem Mund und stürmten, wie vom Zaunpfahl geprügelt, zum Haupthaus, die Treppe hinauf und rannten dabei fast Tyson über den Haufen. Tyson stand in der Tür seines Zimmers und schaute verwirrt auf sein Bett. Darin saß, eine verängstigte junge Frau, mit Silber-weiß glänzendem Haar, zusammen gekauert und die Decke an sich krallend. Wütend schimpfte Tyson auf Aria ein und ging langsam und unsicher auf sie zu, als eine Faust flog und Tyson hart am Hinterkopf traf. Er schrie auf und drehte sich noch wütender um. „Spinnst du?!“ schrie er nun und funkelte Hillary mörderisch an. Kai drängte sich flink an den beiden vorbei, setzte sich aufs Bett und hielt schützend den Arm vor Aria. „Alles in Ordnung?“ flüsterte Kai ihr zu. Sie nickte eingeschüchtert und klammerte sich ängstlich an seinen Rücken. Kai spürte wie ihr Herz vor Angst raste. „Tyson! Jetzt komm mal wieder runter!“ schimpfte Hillary. Max, Ray und Kenny standen mittlerweile auch in Tysons Zimmer. Verwundert, aber Neugierig, beäugelten sie nun Tyson und fast synchron dann auch Aria, die immer noch verschüchtert, an Kais Rücken klebte. „Tyson. Wir können alles erklären.“ Meinte jetzt Kai und Hillary setzte sich zu den beiden und legte vorsichtig einen Arm um Aria. Hillary nickte der Gruppe und dann Kai zu. Der Team Kapitän seufzte und erzählte allen, so ausführlich wie es ging, was gestern Nacht geschehen war. ... "Und so haben wir beschlossen, dass sie hier oben genügend Ruhe haben dürfte um wieder Fit zu werden.“ beendete Kai seine Erklärung. Kenny, Max, Tyson und Ray starrten das Mädchen mit offenen Mündern an. Verlegen kratzte sich Tyson am Hinterkopf. Ein leises „oh“ huschte über seine Lippen. „Es tut mir Leid, das ich dich so angeschrien hab Aria. Ich wusste nicht was geschehen ist und ich war einfach erschrocken.“ sprach Tyson leise und verbeugte sich. Seine Ohren glühten rot vor Scham. Aria, die immer noch im Arm von Hillary lag und an Kais Rücken lehnte, lugte nun mit ihrem Kopf über Kais Schulter. Etwas zaghaft lächelte sie und antwortete auf seine Entschuldigung schüchtern: „Kein Problem. Ich an deiner Stelle, hätte vermutlich genauso reagiert.“ Eine unerträgliche Stille herrschte nun im Raum und alle schauten sich verlegen um. „Ich wäre dafür wir bereiten jetzt erstmal Frühstück vor.“ sprach nun zum Glück Ray und zog Tyson, Max und Kenny mit sich aus dem Zimmer. „Ich helfe ihnen am Besten. Nicht das wieder der Toaster explodiert, wie letzte Woche.“ nuschelte Hillary, streichelte Aria beruhigend über den Rücken und sprang von Bett. Ein kurzer Moment herrschte mal wieder Stille. „Du kannst mich jetzt wieder loslassen!“ sagte Kai und Aria schreckte Augenblicklich zurück. Beschämt schaute sie auf Tysons Decke. „Leg dich wieder hin. Ich bringe dir gleich Frühstück.“ sagte Kai, der ihr immer noch seinen Rücken zeigte. „Nein! …. Nein bitte nicht. Ich möchte bitte mit euch frühstücken. Ich glaube ich bin es den anderen schuldig, wenigstens bei euch zu sitzen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, Fragen zu beantworten. Außerdem würde ich sie gern kennen lernen. Bitte nimm mich mit runter.“ flehte sie und es war das erste mal, das Kai sie so selbstsicher gehört hat. Er stand auf und drehte sich zu ihr. Ein nicken, ließ augenblicklich ihr Gesicht erhellen. „Wie du willst. Kannst du aufstehen?“ murmelte er und schaute sie abschätzend an. „Ich weiß nicht. Ich denke schon.“ nuschelte sie und schlug die Decke bei Seite. Vorsichtig rutschte sie zur Bettkante und schwang ihre Beine raus, die auf jedenfall schlimmer aussahen, als gestern Abend. Blaue Flecken zierten ihre schlanken Waden und schillerten in sämtlichen Farben. Kai hielt ihr beide Hände hin, die sie sofort ergriff. Er zog sie mit Leichtigkeit hoch. Doch knickten ihre schwachen Beine, fast augenblicklich wieder ein. Sie kippte nach vorne über und knallte gegen den Blader. „Entschuldigung. Meine Beine wollen wohl doch noch nicht.“ Kai sagte dazu nichts und packte wieder einen Arm von ihr und legte ihn sich um. Ihr freier Arm wurde wieder von ihm gepackt und er half ihr aus dem Zimmer. Gemeinsam stiegen sie vorsichtig die Treppe hinunter. Er fand dafür keine direkte Erklärung, aber er fühlte sich irgendwie für sie verantwortlich. Aus der Küche hörten sie schon freudiges Stimmengewirr und Besteck, sowie Teller und Gläser klappern. Beide betraten die freundlich wirkende Küche und wurden von allen strahlend Empfangen. Kai hievte Aria auf einen Stuhl und setzte sich neben sie. Dankend lächelte sie ihn an. Ray trat zu ihnen an den Tisch, stütze sich mit beiden Händen darauf ab und beugte sich zu Aria vor. „Auf was hast du Hunger? Egal was du möchtest, ich bemühe mich alles für dich zuzubereiten, damit du auch schön wieder zu Kräften kommst.“ sagte er und schenkte ihr ein charmantes Lächeln. Aria überlegte eine Weile und hielt grübelnd einen Zeigefinger an den Mund. „Mhh... Alles was ich möchte?“ Ray nickte auf ihre Frage. „Hauptsache es macht mich schnell wieder Fit. Ich bin kein wählerischer Mensch. Glaube ich zumindest.“ Ray überlegte einen Moment und nickte dann. „Also gut. Wie klingt frischer Toast mit Honig, einer Tasse frisch gebrühter Kaffee und ein Glas Orangensaft, für die nötigen Vitamine?“ „Das klingt einfach wunderbar. Danke. Ray war dein Name, richtig?“ bedankte sich Aria und Ray nickte begeistert. „Hey Kai.“ rief Max und Kai schaute auf. „Deine Klamotten stehen ihr aber wesentlich besser, als dir.“ feixte Max und lachte. Aria schaute zu Kai, der Max nur gleichgültig anschaute und dann wieder seine Augen schloss. Sie kicherte auf einmal, was schnell in ein heiteres Lachen überging. „Na ja...“ murmelte sie und wischte sich eine Träne von der Wange. „Sie sind mir aber ein wenig zu groß.“ sagte sie und kicherte weiter. „Tja Kai.“ meinte jetzt Tyson und klapste ihm auf die Schulter. „Mach dir Gedanken. Bist wohl zu dick geworden.“ Und der Blauhaarige fing an zu lachen. „Zu dick?! Werd bloß nicht frech, Specki!“ schnaubte Kai und Tyson zog einen Schmollmund. Aria konnte sich kaum noch halten vor Lachen. „Kai ist nicht zu dick. Ich bin eher zu dünn.“ japste sie vor lauter Lachen und zog ihr T-Shirt ein Stück hoch. Sie war wirklich sehr abgemagert. „Frühstück ist fertig.“ jubelte Hillary und Ray und Max halfen ihr die Brötchen und das Toast auf dem Tisch zu platzieren. „Ach Tyson? Wo ist eigentlich dein Großvater?“ fragte Hillary und griff nach einem dampfenden Brötchen. „Keine Ahnung. Ich vermute Einkaufen.“ nuschelte „Specki“ und klatschte sich eine Menge Marmelade auf sein Brot. “Nach dem Frühstück gehen ich kurz nach Hause und hol ein paar Anziehsachen. Du hast ja nichts zum anziehen Aria. Und es muss ja nicht sein, das du die ganz Zeit mit Kais Sachen durch die Gegend springst.“ sagte Hillary und biss genüsslich in ihr Brötchen. Mit einem klappern fiel Arias Messer auf den Teller. Eindringlich schaute Aria die Braunhaarige an. Sie verzog die Augenbrauen und es sah fast aus, als fing sie gleich an zu weinen. „Ist das dein Ernst Hillary?“ fragte Aria mit erstickter Stimme. Hillary nickte daraufhin. „Danke! Ihr seid so unglaublich nett zu mir. Ich verstehe nicht wieso. Ich bin doch eine Fremde.“ stammelte Aria und kämpfte gegen die Tränen. „Zwar Fremd, aber verletzt, hilflos und einsam.“ sagte Kai und nippte an seiner Tasse Tee. „Genau. Und wir können dich doch nicht einfach auf die Straße setzen.“ Erwiderte daraufhin Ray. „Ja. Du bist nett und brauchst Hilfe. Und wir wollen dir helfen.“ sprach Max. „Außerdem brauchst du sicher auch Freunde. Und wir können alle deine Freunde werden, wenn du es zulässt. Ich würde gerne deine Freundin sein.“ meinte jetzt Hillary und griff sachte nach ihrer Hand. Aria war so gerührt und ihre Emotionen tanzten Tango. Sie war so glücklich, froh und erleichtert, aber auch plötzlich ganz traurig, dass sie sich nicht mehr halten konnte und in Tränen ausbrach. Alle bis auf Kai sprangen auf. Kai hingegen legte nur seine Hand auf ihre Schulter. „Ist schon gut.“ flüsterte er ihr zu. Und noch mehr Hände legten sich auf ihre Schultern. Alle standen nun um sie herum und berührten sie. Das gab ihr plötzlich ungemein viel Kraft. „Ich danke euch vom ganzen Herzen, meine Freunde.“ flüsterte sie heiser, von den Tränen. „Kopf hoch Kleines. Und jetzt iss erstmal weiter. Sonst wird das nichts mit dem, wieder Fit werden.“ sagte Ray und strahlte sie warm an, wie die anderen ebenfalls. Selbst Kai lächelte schwach, was für ihn schon eine außerordentliche Leistung war. Sie nickte und knabberte zufrieden, weiter an ihrem Toast. Nach dem Frühstück ging Hillary nach Hause um die Sachen für Aria zu holen. Die anderen blieben weiter am Küchentisch sitzen und stelle Aria eine Menge Fragen. Aria versuchte, alle Fragen möglichst genau zu beantworten, was ihr aber ungemein schwer fiel, da sie sich an nichts wirkliches erinnern konnte. Nach einiger Zeit stand Hillary, mit einer großen Tüte in den Händen und ziemlich verschwitzt, wieder in der Tür. „Ich....hab...mich....beeilt.... .“ keuchte sie und kam schnaufend zum Tisch zurück. Sofort schüttete sie sich ein Glas Orangensaft ein und trank diesen auf Ex. „Hach. Jetzt geht es mir besser. Komm Aria. Wir Probieren die Sachen an.“ trällerte Hillary und kicherte fröhlich. Aria nickte strahlend und schob den Stuhl zurück. Kai hielt ihr, wieder seine Hände hin, die Aria dankbar ergriff. Dann verließen die Drei den Raum und Kai stützte sie. „Er steht auf sie.“ murmelte Max, als sie aus Sichtweite waren. „Bestimmt.“ murmelte jetzt Ray. „Er hat echt Glück. Sie ist hübsch.“ nuschelte Tyson mit einer Toast Scheibe im Mund. „Ach sei doch ruhig. Du hast Hillary!“ feixte Ray. „Und du hast Mariah. Außerdem was will ich mit Hillary. Da hätte ich lieber einen tollwütigen Kampfhund!“ Weiter kam Tyson nicht mehr, denn sie fingen alle schallend an zu lachen. „So schlimm ist sie doch auch nicht Tyson.“ murmelte Kenny, der gerade an dem neuen Trainingsprogramm werkelte. „Tyson verkraftet es wohl nicht, das ein Mädchen intelligenter ist, als er.“ Mischte sich jetzt Dizzy ein. „Halt die Klappe du Computervirus.“ zischte Tyson, das arme BitBeast an. Oben an Tysons Tür angelangt, gab Kai behutsam Aria in Hillarys Arme. „Ich warte hier.“ murmelte er und lehnte sich an die Wand. Die Mädchen nickten nur und knallten ihm die Tür vor der Nase zu. Eine ganze Weile alberten und gackerten sie herum. Typisch Mädchen halt. „Kai gibt sich ja richtig Mühe, damit es dir gut geht.“ flüsterte Hillary dem Silberschopf zu und grinste breit. „Ja ist mir auch schon aufgefallen. Aber ich vermute, seit er mich von den Kerlen gerettet hat und meine Geschichte kennt, fühlt er sich für mich verantwortlich, oder sowas. Ich weiß es nicht, aber es ist lieb von ihm.“ antwortete nun Aria und beäugelte sich im Spiegel. „Das steht dir Super!“ freute sich Hillary und Aria nickte nur. „Komm wir lassen den armen Kerl nicht länger warten. Danke Hillary. Deine Sachen sind wirklich schön.“ sagte Aria und umarmte ihre neue Freundin herzlich. Und schon fingen beide wieder an zu kichern. Hillary half Aria wieder beim gehen und sie öffneten die Tür. Kai öffnete die Augen und schaute die Mädchen an. Vor allem Aria blickte er eine Weile an. Sie trug jetzt eine kurze Dunkelblaue Jeans Hose und ein schwarzes Trägertop. „Starr nicht so! Ich weiß das es durch meine ganzen Verletzungen einfach scheußlich aussieht.“ murmelte Aria schmollend. Kai schüttelte nur leicht mit dem Kopf. „Blödsinn“ murmelte er und packte sie wieder. „Der einzigste Arzt hier in der Nähe hat heute Ruhetag. Deswegen gehen wir ins Krankenhaus.“ erklärte ihr Kai knapp, als sie die Treppen hinunter gingen. Aria nickte nur. „Ich bleibe hier bei den Jungs, wenn es okay ist. Ich muss doch Kenny helfen, das Training zu überwachen.“ Meinte Hillary und Kai nickte nur. Die Küche war leer, also vermuteten sie, das alle schon draußen im Garten waren. Und so gingen auch sie alle hinaus. „Wo wollt ihr hin?“ fragte Ray und beäugelte die drei. „Ich nirgendwo hin.“ meinte Hillary und setzte sich neben Kenny. „Ich bring sie zu einem Arzt.“ murmelte Kai und stellte Aria an einen Holzpfosten, am Rand der Holz Terrasse. Er hingegen hüpfte runter auf die Erde. „Sollen wir mitkommen?“ fragte Max. Kai schüttelte mit dem Kopf. „Wie ihr wollt zum Arzt? Ich dachte wir wollten heute trainieren?!“ fragte Tyson jetzt entrüstet. „IHR trainiert auch hier. Hillary wird meine Kapitän Rolle vertreten. Und ich trainiere auf dem Weg zum Krankenhaus!“ meinte Kai und Hillary strahlte. Endlich durfte sie mal Befehle erteilen. Die anderen starrten Kai nur ungläubig an. Kai hielt seine Arme nach hinten und beugte sich ein bisschen vor. „Spring auf. Ich trage dich. So kann ich quasi trainieren und wir sind schneller unterwegs.“ nuschelte er und wartete darauf, das sich auf seinen Rücken kletterte. „Bi...Bist du sicher?“ stammelte sie ungläubig. „Mach schon oder du kannst alleine gehen. Nur hebe ich dich nicht auf, wenn du hin fällst!“ zischte er, denn ihm war die Situation irgendwie unangenehm. Vor allem weil er die Blicke der anderen auf sich spürte. „Wie du meinst. Achtung, ich fange an.“ flüsterte sie und legte vorsichtig ihre Hände auf seine Schultern. Es dauerte nicht lange und sie hatte den Bogen raus, wie sie relativ schmerzfrei auf ihn klettern konnte. „Halt dich gut fest.“ sagte Kai und lief los. Er legte recht schnell ein bemerkenswertes Tempo an den Tag und Aria blickte sich fröhlich um. Hin und wieder Lachte sie auf, wenn der Wind sich durch ihr Haar grub. Eine ganze Weile lief er schon in diesem Tempo und trotzdem atmete er ruhig. Sie beugte sich vor, dass ihr Mund bis an seinem Ohr reichte. „Wenn du nicht mehr kannst, sag Bescheid. Aber überanstrenge dich nicht, wegen mir.“ hauchte sie ihm ins Ohr. Kai sagte, wie so oft nichts und nickte nur stumm. Viele Leute die zum Einkaufen, oder sonstigem, auf den Straßen unterwegs waren, schauten die beiden irritiert an. Man sah es halt nicht alle Tage, dass ein junger Mann, ein zartes Mädchen die übersät von Verletzungen war, durch die Gegend trug. Endlich erreichten sie das Krankenhaus und Kai blieb schwer atmend stehend. „Geschafft.“ japste er und ließ sie vorsichtig runter und gab ihr, die mittlerweile gewohnte Stütze und sie gingen vorsichtig hinein. Kapitel 3: Die Suche nach der Vergangenheit ------------------------------------------- Kapitel 2 Die Suche nach der Vergangenheit Kai und Aria, gingen gemeinsam zum Empfang, wo eine junge Japanerin saß, die dauerhaft so schaute, als wäre sie lieber woanders. Der starke und typische Krankenhaus Geruch stieg Aria in die Nase und sie verzog gequält das Gesicht. Sie war sich sicher, dass sie in ihrem alten Leben Krankenhäuser gehasst hatte. Kai sprach nun zu der gelangweilten Empfangsdame und erklärte ihr die Situation, während Aria sich umschaute. Sie sah eine alte Frau in einem Rollstuhl, die sehr freundlich wirkte und einen prächtigen Strauß Blumen auf dem Schoß liegen hatte. Sie wurden von einem alten Mann durch die Halle geschoben und Aria war sich sicher, dass es ihr Mann war. Die alte Frau wirkte glücklich und lächelte ununterbrochen. Sie bemerkte Arias Blick und nickte ihr freundlich zu. Aria lächelte und nickte ebenfalls höflich. Auch bemerkte sie einen kleinen Jungen, der laut weinend von seiner Mutter getröstet wurde. Sein Arm hing in einer Schlinge um seinen Hals und sah schlimm geschwollen aus. Hin und wieder huschten einige, in weiß gekleidete Männer und Frauen, wie Geister vorbei und die Nasen tief in Klemmbrettern versteckt. Telefone klingelten ununterbrochen und allgemein wirkte diese Eingangshalle eher beklemmend. Warum mussten Krankenhäuser einem eigentlich immer so ein furchtbares Gefühl vermitteln? Wo sie doch ein Ort der Heilung waren. Allgemein würden diesem Krankenhaus ein bisschen Farbe an den Wänden und ein paar Pflanzen, sicherlich mehr als gut tun. Kai stupste sie an der Schulter an und riss sie aus ihren Gedanken, damit. Er führte sie sachte zu einigen Bänken und forderte sie auf, sich zu setzen. „Es dauert wohl noch einen Moment.“ Murmelte er, lehnte sich zurück und schloss die Augen. Nervös fingerte Aria an ihrem Top herum. Es dauerte nicht lange und Kai bemerkte dies und schaute sie an. „Was ist los?“ fragte er und musterte sie skeptisch. „Ich... Ich glaube in meinem anderen Leben, mochte ich Krankenhäuser nicht. Ich hab sogar Angst.“ murmelte sie ihm zu und traute sich nicht in anzuschauen. Sie befürchtete, das er sie auslachen könnte. „Falls es dich aufmuntert: Ich fühle mich in Krankenhäusern auch immer unwohl.“ flüsterte er nach einer Weile. „Würdest du mit reinkommen bei der Untersuchung? Ich möchte nicht alleine rein. Bitte.“ hauchte sie so leise, das auch nur er es hören konnte und schaute ihn flehend an. „Wenn du willst.“ murmelte er und schloss wieder seine Augen, als ein Arzt um die Ecke, auf sie zu kam. „Sind Sie Aria? Die junge Dame, die ihr Gedächtnis verloren hat?“ fragte der Arzt und schaute sie musternd an. Arias Stimme erstickte und sie bekam kein Wort heraus. Sie nickte also nur. „Gut. Dann kommen Sie bitte mit.“ Sagte der Arzt und ging voran. Kai half ihr wieder auf und führte sie hinter dem Arzt her. Vor einem Untersuchungszimmer blieb der Arzt stehen und öffnete die Tür. „Danke, dass Sie ihr geholfen haben.“ sprach der Arzt beiläufig und schaute Kai flüchtig an. „Ich komme mit rein.“ sagte Kai bestimmend und der Arzt zog eine Augenbraue hoch. „Ich denke nicht, dass das möglich....“ „Aria hat mich darum gebeten. Nach Ihnen.“ unterbrach ihn Kai und Aria stimmte Kai zu. Der Arzt seufzte nur. „Gut. Dann führen Sie die Lady mal auf die Liege da vorne." Sprach der Arzt und legte sein Klemmbrett auf einen Tisch. Aria setzte sich und verzog vor Schmerz das Gesicht. Kai lehnte sich derweil an die Wand in ihrer Nähe. Der Arzt überprüfte gerade ein Stethoskop, indem er es anhauchte und sachte dagegen klopfte. „So meine Liebe. Ich bin heute Ihr behandelnder Arzt, Doktor Hakushima.“ Stellte sich der Arzt vor und holte eine kleine Taschenlampe aus seinem Kittel. „So. Schauen Sie mal in das Licht und folgen Sie dem Licht, mit Ihren Augen.“ Aria macht was er von ihr verlangte, bis sie gequält die Augen zusammen kniff. Ihr wurde nämlich schwindelig und in ihrer Schläfe pochte es. Er nickte und steckte die Lampe zurück an ihren Platz. „Ziehen Sie Ihr Oberteil bitte aus, ich muss Sie abhören. Sind Sie irgendwo heruntergefallen?“ Aria verneinte es erst und dann fügte sie hinzu das sie sich nicht erinnern kann. Ihr war das alles mehr als unangenehm. Nach einer Weile stellte er einige Diagnosen bei ihr fest. Sie hatte eine leichte Gehirn Erschütterung, viele Prellungen, eine starke Prellung an der Hüfte, eine angebrochene Rippe und Amnesie. Sie stand nun an der Liege geklammert, nur noch in Unterwäsche, während der Arzt professionell ihre Hüfte abtastete. Kai wollte eigentlich konsequent die Augen geschlossen halten, aber die Neugierde überwand ihn schließlich. Vorsichtig öffnete er ein Auge und war überrascht. Das Erste was ihm durch den Kopf schoss, als er sie sah, war ein knall bunter Strauß Blumen, wie bei der alten Dame in der Empfangshalle. Er musste ein Schmunzeln verkneifen und war schockiert, wie abgemagert sie war. Aber er kannte Ray. Der Chinese würde sie wieder aufpäppeln. „Ihre Hüfte sieht gar nicht gut aus. Ich were sie wohl zu einem Physiotherapeuten schicken müssen. Nicht das sie später Probleme damit haben werden. Zu Ihrer Amnesie, meine Liebe. Es ist zur Zeit noch unklar, wie sie zustande kam. Es könnte bei einem Sturz passiert sein, oder einem harten Schlag auf dem Kopf, aber Medikamenten Einwirkung können wir auch nicht ausschließen. Ich werde Ihnen gleich Blut abnehmen und dann spritze ich Ihnen ein Schmerzmittel, damit Ihr Körper erstmal wieder zur Ruhe kommt. Sie können sich wieder anziehen.“ Dr. Hakushima bereitete eine recht große Spritze vor, mit einem kleinen Schlauch daran, der in eine Ampulle hinein führte. Beim Anblick der lange Nadel, schwand jegliche Farbe aus ihrem Gesicht. Ihre Gesichtsfarbe glich fast der makellos Weißen Wand hinter ihr. Sie schluckte schwer und ihre Augen weiteten sich. Als Dr. Hakushima näher kam schrie sie auf: „Nehmen Sie sie weg!!! NEHMEN SIE SIE WEG!!!“ sie rutschte auf der Liege nach hinten und fiel fast runter, als Kai mal wieder reagierte. Er hielt sie mit sanfter Gewalt fest. „Gib ihm deinen Arm. Na los!“ sie schluckte noch einmal schwer und konnte kaum fassen, was er zu ihr sagte. „Ich bin doch hier. Schau mich an und gib ihm deinen Arm.“ sagte er leise und sie nickte zaghaft. Sie streckte ihren rechten Arm aus und schaute nervös zu Kai hoch. Nicht eine Sekunde wand sie ihren Blick ab. Als die Nadel in ihren Arm stach, zuckte sie zwar kurz, aber ließ sich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen. Auch den zweiten Piekser, ließ sie tapfer über sich ergehen. „So meine Liebe. Das hätten wir auch geschafft. Die Ergebnisse der Blut Analyse schicken wir Ihnen zu. Ach, an welche Adresse eigentlich?“ Kai gab ihm die Adresse von Tyson durch und sagte ihm noch, das er es an seinen Namen schicken solle. Der Arzt gab ihr noch ein Rezept mit, auf denen einige Medikamente eingetragen waren. „Nehmen Sie, diese bitte Regelmäßig und Ihnen geht es bald wieder richtig gut. Zum einen wären das Schmerztabletten wegen der angebrochenen Rippe und der Hüfte, zum anderen ein Entzündungs hemmendes Mittel, weil ich vermute, dass Sie auch ein paar kleinere Innere Verletzungen haben. Und wenn diese sich entzünden, kann es böse werden. Deswegen, dieses Medikament immer zweimal täglich nehmen. Und das mindestens fünf Tage lang. Und das letzte ist eine Salbe gegen die Prellungen. Das wäre dann also erledigt Miss Aria. Haben Sie noch Fragen?“ erklärte ihr der Arzt ausführlich. „Nein Herr Doktor. Vielen Dank.“ sagte sie höflich und reichte ihm die Hand. Der Arzt schüttelte diese und begleitete beide zur Tür. „Schauen Sie in einer Woche nochmal vorbei, wegen ihrer Amnesie und vor allem wegen Ihrer Hüfte. Ihre Blut Ergebnisse müssten in spätestens drei Tagen ausgewertet sein. Einen schönen Tag noch.“ Kai und Aria verbeugten sich kurz und machten sich dann endlich auf den Weg zum Dojo. Kai beschloss spontan, sie wieder auf dem Rücken zu tragen, mit der Begründung, dass ihn das Fit halten würde. Natürlich sagte Aria da nicht nein und kletterte sofort auf seinen Rücken. Wann genoss man schon mal so einen Komfort? Es war mittlerweile schon Nachmittag und die Sonne stand hoch am Himmel. Unangenehm warm, war es mittlerweile. Kai und Aria machten noch einen kleinen Stop in einer Apotheke, um Ihre Medikamente zu holen. „Du kostet mich ja ein kleines Vermögen.“ nuschelte Kai und sie spurteten weiter. Aria beugte sich wieder vor zu seinem Ohr. “Es tut mir Leid. Ich wusste nicht, das die Rezept Gebühren so teuer sind. Sobald ich wieder Fit bin, suche ich mir einen Job und zahl dir alle wieder zurück. Versprochen.“ Kai hielt an und schüttelte mit dem Kopf. „Ach Quatsch. Erst helfen wir dir, dein Gedächtnis wieder zu kriegen.“ sprach er leise und spurtete weiter. Von der Straße hörte man schon lautes Kampfgebrüll und wildes Anfeuern. Sie spurteten durch das Tor und geradewegs zu dem Geschrei hin. Als sie im Garten ankamen, wehte ihnen eine riesige Staubwolke entgegen. Ray und Tyson lieferten sich gerade einen gnadenlosen Kampf. Aria schaute begeistert zu und war so gefesselt von den beiden Kreiseln, die immer wieder hart gegeneinander schlugen bis Funken sprühten, dass sie völlig vergaß von Kai abzusteigen. Sie schlang ihre Arme sogar noch fester um ihn und zuckte jedes mal vor Aufregung, wenn die Blades gegeneinander knallten. Kai wusste, dass reden jetzt nichts bringen würde, sondern einfach nur abwerfen, was er aber keinesfalls tun wollte. Also hielt er weiter gebeugt ihre Beine fest und schaute genauso gespannt zu. Die beiden kämpften wirklich gut, das musste er insgeheim zugeben. Das Training hatte sich wirklich gelohnt. Selbst Tyson kam schwer ins schwitzen, konnte aber letztendlich Ray doch aus der Arena kicken. Obwohl es sehr knapp war. „Hey. Ihr seid endlich wieder da.“ rief Ray, hob sein Blade auf und ging auf Kai und Aria zu. „Wie geht es dir Aria?“ fragte Max. „Den Umständen entsprechend gut.“ Sagte sie und grinste breit. Dann stieg sie vorsichtig von Kai runter. „Entschuldige. Ich war so gefesselt von dem Kampf.“ grinste sie Kai entgegen. „Wir wollten gerade mit dem Training aufhören. Super Timing habt ihr zwei.“ murmelte Tyson, funkelte Kai aber ziemlich beleidigt an. Jeder wusste warum. Tyson wollte unbedingt gegen Kai kämpfen. „Los Kai! Hier und jetzt!“ forderte er nun und hielt ihm drohend seinen Starter inklusive Blade entgegen. „Nicht jetzt. Ich musste heute zweimal, mit Aria auf dem Rücken, durch die halbe Stadt rennen. Ich brauch erstmal einen Tee.“ murmelte Kai und drehte sich einfach um, blieb aber noch kurz stehen. „Kommst du mit Aria?“ sie nickte eifrig und stolperte vorwärts in Kais Arme. Er gab ihr wieder die gewohnte Stütze und sie betraten das Haus. Noch bevor sie die Küche erreichten sprang Tysons Opa um die Ecke. „Da bist du ja mein Junge. Wo warst du den ganzen Tag, Kai? Tyson und die anderen meinte, es würde mich wohl etwas erwarten. Oho? Wer ist denn diese junge Schönheit? Ich wusste ja gar nicht, das du eine Freundin hast, du kleiner Draufgänger.“ witzelte Tysons Opa und Kai seufzte nur. „Sie ist nicht meine Freundin.“ nuschelte Kai, doch etwas verlegen. Aria konnte nicht anders und lachte auf. Dann zog sie einen gespielten Schmollmund. „Ach nicht? Aber Schatzilein, wie kannst du nur sowas sagen?“ spielte sie, sichtlich amüsiert, das schmollende Mädchen. Kai hingegen knurrte nur. „Ach hab dich nicht so. Sie sind also Tyson Großvater? Es freut mich sehr Sie kennen zu lernen. Ich bin Aria.“ sprach sie höflich und verbeugte sich kurz. Zumindest soweit, sie es konnte. „Die Freude liegt ganz meinerseits.“ Sagte der alte Mann und lachte begeistert. Die Jungs und Hillary betraten nun auch das Haus. „Kai! Das verzeihe ich dir nie. Diese Kneifzange zum Ersatz Kapitän zu machen. Sie hat uns durch die Gegend gescheucht, als wären wir Hühner!“ beschwerte sich nun Tyson, mal wieder. Doch der echte Kapitän, ignorierte es professionell. Tja, wer Tyson kannte, lernte unglaublich schnell seine ewigen Meckereien zu ignorieren. Hillary hingegen, trat ihm mit einem fiesen Grinsen, nur auf dem Fuß und drängte sich vorbei. Sie betraten alle die Küche und machten es sich, an dem großen Tisch bequem. „Opa, wir müssen mit dir über Aria sprechen.“ sagte Tyson und Ray erzählte ihm die Geschichte. Nach einigen Minuten, wo Aria beschämt zu Boden schaute, musterte sie der Großvater eindringlich. „Mhh. Gedächtnis verloren also?“ sprach der alte Mann nun wieder. Aria nickte nur betrübt. „Na wenn das so ist. Du kannst froh sein, solche Sportsfreunde wie Tyson und die anderen getroffen zu haben. Selbstverständlich kannst du hier bleiben, so lange du möchtest! Das ist doch Ehrensache.“ Arias Blick hellte sich, nach Großvaters Worten, sichtlich auf. „Wirklich?“ fragte sie voller Freude. Opa nickte nur lächelnd. „Das ist... das ist so toll! Vielen vielen Dank! Natürlich werde ich mich nützlich machen, sobald ich wieder Fit bin. Ich kann im Haushalt helfen und kochen kann ich bestimmt auch.“ japste sie voller Freude. Am liebsten wäre sie dem alten Mann um den Hals gefallen. „Aber zunächst müssen wir uns um dein Gedächtnis kümmern. Wenn wir doch nur Anhaltspunkte hätten.“ nuschelte Ray in seinen nicht vorhandenen Bart. Ein lauter Klatsch lenkte alle Blicke zu Aria. Ihre Hand haftete an ihrer Stirn und sie stöhnte bestürzt auf. „Ich bin so dämlich. Ich hatte doch eine Tasche dabei, aber ich hab noch nicht einmal einen Blick hinein geworfen. Kai? Wo hast du sie hingestellt?“ fragte sie den jungen Helden und schaute beschämt über ihre eigene Dummheit. „Oben in Tysons Zimmer. Ich hol sie dir.“ sagte er, stand auf und holte ihre Tasche. Als er weg war, tippelte Aria nervös mit den Fingern auf dem Tisch. Sie war so aufgeregt, was sie wohl in der Tasche finden würde. Vielleicht ein Teil ihrer Erinnerung, durch Fotos oder Briefe? Kai kam mit ihrer braunen Umhängetasche in der Hand wieder in die Küche. Er reichte Aria die Tasche und vorsichtig legte sie diese auf den Tisch. Langsam zog sie den Reißverschluss auf. Das Erste was sie hervor holte, war ein Geldbeutel. Sofort öffnete sie ihn. Es war sogar noch einiges an Geld darin. Überrascht schaute sie in die Runde und kramte Geld heraus, welches sie Kai in die Hand drückte. Er schaute sie nur fragend an. „Das Geld, für die Medikamente.“ murmelte sie und durchsuchte den Geldbeutel weiter. Überrascht japste sie auf. „Da ist ein Ausweis.“ flüsterte sie und zog ihn heraus. Ihr Blick wurde plötzlich enttäuscht. „Irgendwer hat daran herum gepfuscht. Ich kann nur noch meinen Namen erkennen. Arianith... Arianith ist also mein voller Name. Aber alles andere ist verkratzt worden. Mein Nachname und meine Adresse.“ flüsterte Aria deprimiert und reichte den Ausweis herum. „Das ist ein Europäischer Ausweis. Ganz Sicher!“ Stellte Kai fest. „Woher weißt du das?“ fragte Tyson ungläubig. „Weil ich auch so einen habe. Zumindest einen Ähnlichen.“ antwortete er grübelnd. Sie suchte weiter und fand ein Foto. Auf dem Foto sah man einen großen, gut aussehenden Mann mit schwarzem Haar und eine Frau, groß und schlank mit Silber-Weißen Haaren, die ein kleines Mädchen auf dem Arm hielt, mit genauso Silber-Weißem Haar. „Sind das meine Eltern?“ fragte sie leise und tastete sanft mit den Fingerspitzen darüber, als würde sie so mehr Antworten bekommen. „Sie kommen mir so vertraut vor.“ sprach sie weiter. Auch das Bild reichte sie weiter. Ansonsten befand sich nichts weiter im Geldbeutel und sie legte ihn bei Seite. Nun griff sie wieder in die Tasche. Sie fühlte etwas weiches und zog ein langes Tuch aus der Tasche. „Hast du das nicht gestern umklammert?“ fragte Kai sie. Arianith nickte nur. Sie breitete das Tuch aus und schaute erstaunt. Mitten auf dem schwarzen Tuch, sah man in Gold gestickt eine Art Wappen mit einem Phönix darin. „Wow, der sieht fast aus wie Dranzer.“ murmelte Tyson und berührte das Tuch. “Es ist eine sie.“ sprach Aria plötzlich, fast mechanisch. Ihr Blick war trüb, sie schien sich an etwas zu erinnern. „Glaub ich...“ murmelte sie verwirrt. „Dranzer ist außerdem viel kräftiger.“ meinte plötzlich Kai. Er fand gar nicht, das der Wappen Phönix aussah wie sein Dranzer. Bloß weil Dranzer ein Phönix war, sah er doch nicht gleich jedem Phönix ähnlich. „Hier drin ist noch mehr.“ murmelte Aria und fischte einen Lippenstift, Make-Up, einen Kajal und Wimperntusche aus der Tasche. „Was schaut ihr so?! Ich bin auch nur ein Mädchen!“ grummelte sie um wühlte weiter. „Huch. Was ist das?“ flüsterte sie nun und alle schauten gespannt auf die Tasche. Doch was sie da raus zog, überraschte sie fast noch mehr, als der Ausweis. Denn sie hielt einen Schwarzen Blade in der Hand mit dunkelroten Verzierungen. „Wow. Ist das meiner?“ flüsterte sie zu dem Blade und betrachtete ihn. Oben auf dem Blade sah man einen kleinen Chip, worauf ein zarter Phönix abgebildet war, dessen Augen Rot waren und sein Gefieder zart Gelb mit Rot und Orange farbigen Gefieder Spitzen. Das BitBeast hatte einen zwei geteilten schmalen Schwanz, dessen Enden mit einen jeweils rot,gelb,orange farbenen Federbüschel geziert war. Aria war hin und weg. „Ich blade also auch? Deshalb war ich vorhin wohl auch so gefesselt von dem Kampf.“ flüsterte sie. „Es war zwar nicht viel dabei, was mir jetzt großartig geholfen hat, aber aller Anfang ist schwer, glaub ich.“ Sie war zwar etwas enttäuscht, aber auch irgendwie glücklich. „Es ist immerhin ein Anfang.“ murmelte Kai und nippte an seiner Tasse. „Und mit deinem Ausweis können wir eine Menge anfangen.“ sagte er weiter. „Ach wirklich?“ fragte Aria neugierig, aber ungläubig. "Natürlich. Derjenige, der deine Identität auslöschen wollte, war ein wenig dumm. Er hätte auch deine Ausweisnummer auslöschen müssen, was er nicht getan hat. Und mit dieser Nummer dürfte es leicht sein, deinen vollen Namen und deine Adresse heraus zu finden.“ erklärte er ihr. Diese Erklärung reichte ihr und sie war überaus glücklich, aber auch nervös. „Wir könnten ihn Mr. Dickenson geben! Er dürfte doch keine Probleme haben, deine Identität heraus zu finden. Und bei der Polizei... naja ihr wisst schon. Die brauchen doch immer so lange und vermutlich warten dann Unmengen von Formularen auf dich. Und wenn wir Glück haben, findet dich Mr. Dickenson in der Weltweiten Blader Datenbank. Du bist ja eine Bladerin und eigentlich jeder, der gut und gerne bladet ist dort registriert.“ Erklärte jetzt Ray und Aria nickte aufgeregt. „Hey. Ich könnte ihn ja schnell vorbei bringen? Wenn ich jetzt los laufen, bin ich in spätestens einer Stunde wieder da.“ sagte Max und Aria nickte noch aufgeregter. „Ich komme mit. Ich wollte ihn eh noch was, wegen dem Turnier fragen.“ meinte jetzt wieder Ray und sprang auf. Max nahm den zerkratzten Ausweis und die beiden machten sich auf den Weg. „Hillary?“ fragte Aria aufgeregt. Hillary nickte nur. „Ich hab echt eine Menge Kohle in meinem Geldbeutel. Wollen wir morgen shoppen gehen? Ich lade dich ein, als Wiedergutmachung für deine Sachen.“ fragte Aria und grinste nur breit. „Au ja, gerne!“ freute sich Hillary. Kai hingegen, zuckte nur mit einer Augenbraue. Er konnte sich gut vorstellen, was morgen auf ihn zukommen würde. Die Zeit verging und gelangweilt saßen sie alle in der Küche. Aria drehte fast die ganze Zeit ihren Blade in der Hand, oder tippelte nervös auf der Tischplatte herum. Kai saß mit geschlossenen Augen auf seinem Stuhl und wurde allmählich genervt von dem tippeln auf dem Tisch, oder klappern ihres Blades. Kenny schrieb aufgeregt auf seinem Laptop herum, während Dizzy leise ein Lied summte. Tyson putzte seinen Dragoon und Hillary las eine Zeitschrift. Ein leises knurren erfüllte den Raum und Aria lief augenblicklich rot an. „Oh je wie peinlich. Entschuldigung“ flüsterte sie beschämt. Kai stand auf und ging zum Kühlschrank und fischte einen Erdbeerjoghurt heraus. Aus einer Schublade zog er einen Löffel und reichte ihr beides. „Das sollte deinen Hunger bis zum Abendessen stillen.“ murmelte er und setzte sich wieder. „Dankeschön.“ flötete sie glücklich und vernaschte ihren Joghurt. „Hey und was ist mit mir?“ schmollte Tyson und schaute Arias Joghurt neidisch an. „Zum einen ist es deine Küche! Zum anderen hast du zwei gesunde Beine, also bewege selbst deinen Hintern zum Kühlschrank, Specki.“ schimpfte Kai und Tyson verzog wütend sein Gesicht. „Nenn mich nicht immer Specki!“ schimpfte jetzt Tyson und verschränkte die Arme vor der Brust. Hillary verkniff sich mit Mühe das Lachen und selbst Kenny grinste breit. „Möchtest du einen Happen, Tyson?“ fragte Aria und hielt ihm einen gefüllten Löffel Erdbeerjoghurt hin. Tyson lief jetzt, vor Verlegenheit, noch roter an. „Was? Nein natürlich nicht. Ich hol mir selbst einen.“ sprach der Verfressene und latschte zum Kühlschrank. Aria zuckte nur mit den Schultern und naschte weiter Joghurt. Sie hörten, wie sich die Tür öffnete und mehrere Füße durch den Flur gingen. Ray und Max standen wieder in der Küchentür, mit einigen Tüten auf dem Arm. „So, das wäre erledigt. Mr. Dickenson wird sich darum kümmern und sobald er mehr weiß, schreibt er Kenny eine E-Mail.“ sagte Max und zeigte Aria triumphierend seinen hoch gestreckten Daumen. „Und unterwegs haben wir noch ein paar Sachen gekauft, für das Abendessen.“ sagte nun Ray und brachte die Tüten zu der Küchen Anrichte. „Du musst deine Medikamente nehmen.“ sagte Kai und holte ihr ein Glas Wasser. Eine Tablette von dem Schmerzmittel und eine Tablette von dem anderen Mittel legte er ihr auf den Tisch. Aria zog einen Schmollmund, nahm aber brav ihre Medizin. „Wegen der Salbe, darum kümmern wir uns später.“ sagte er, erneut. Aria zog immer noch eine Schnute und murmelte nur „Ja, Papa“ und drehte weiter ihren Blade in der Hand. Kai ignorierte diese Bemerkung und packte die Tube der Salbe aus dem Karton. „Eine Menge Salbe.“ murmelte er und begutachtete die Tube. „Sieh mich an. Ich sehe aus wie ein Blaubeer Muffin. Kein Wunder das die Tube so riesig ist.“ sagte Arianith und lachte laut los. „Ich Liebe Blaubeer Muffins.“ seufzte Tyson und schaute verträumt nach oben. Schallendes Gelächter hallte durch die Küche, denn Tyson liebt einfach alles, was mit Nahrung zu tun hat. „Aria? Darf ich deinen Blade mal haben?“ fragte Kenny sie. Aria nickte und reichte ihm, das gute Stück. „Und ich fange an zu kochen. Hillary, hilfst du mir?“ fragte Ray und packte die Zutaten aus. Die Braunhaarige nickte und gesellte sich zu ihm. „Solange wie das Essen noch nicht fertig ist, können wir eigentlich auch deine Salbe auf deine Prellungen schmieren.“ murmelte Kai, eigentlich mehr zu sich selbst als zu Aria, auch wenn es an sie gerichtet war. „Wie du meinst. Aber du hilfst mir ok?“ fragte sie und zog sich mühselig am Tisch hoch. „Wenn du das möchtest.“ murmelte er und half ihr beim gehen. „Also gut. Auf ins Bad.“ flötete sie und sie Stiefelten ins Badezimmer. „Und bei was soll ich dir jetzt genau helfen?“ fragte Kai ungläubig, als sie beide im Badezimmer standen. „Na meine Prellungen suchen und ne Ladung Salbe drauf klatschen.“ erklärte sie ihm und zog ihr T-Shirt aus. Gequält schaute Kai sie an. Er wusste in diesem Moment, einfach nicht was er denken sollte. Und sie schien absolut kein Schamgefühl vor ihm zu haben, schoss ihm durch den Kopf. Nicht das ihn das eigentlich interessieren würde, immerhin interessiert er sich doch nur fürs bladen, aber letztendlich war er ja auch nur ein Mann. „Schau nicht so! So hässlich bin ich auch nun wieder nicht!“ fauchte sie etwas beleidigt und drückte ihm die Salbe in die Hand. Kai seufzte nur und strich ihr die Salbe auf die Prellungen am Rücken. „Autsch. Nicht so fest.“ flüsterte sie. „Entschuldigung.“ murmelte er. „Mach mir mal ein bisschen Salbe auf die Hand.“ murmelte nun Aria und er tat was sie wollte. Langsam und seufzend vor Schmerz rieb sie ihre Hüfte ein. „Oh man. Das wird sicher noch sehr lange weh tun.“ wimmerte sie. Max und Tyson lauschten an der Tür und waren sichtlich entsetzt und beleidigt. Immerhin war er mit dieser jungen Schönheit, alleine im Bad und er DURFTE sie ein salben. Das war absolut unfair, seinen Team Kollegen gegenüber, fand Tyson und Max war einfach nur neidisch. Aria kicherte auf. „Kai, das kitzelt.“ kicherte sie. „Ach wirklich?“ fragte Kai. „ JA WIRKLICH! Haha, hör auf, da bin ich kitzelig.“ gackerte sie und ihr Lachen schallte durch den Raum. Max und Tyson hingegen starrten sich mit weit aufgerissenen Mündern an. „Was zur Hölle machen die beiden da!“ flüsterte Tyson, Max zu. Der Blonde zuckte nur mit den Schultern. Das Gelache ging noch eine ganze Weile so weiter, bis sich endlich die Bad Tür öffnete und beide heraus kamen. Tyson und Max standen immer noch bei der Bad Tür und starrten Kai grimmig an. „Verräter!“ zischten beide Kai an. Der wiederum zog nur eine Augenbraue hoch und ging wortlos, mit Aria im Arm, weiter. „Was ham die denn?“ fragte sie ihn leise und Kai zuckte nur mit den Schultern. In der Küche wurden sie eindringlich von Ray und Hillary gemustert. Wie es scheint, haben auch sie das Lachen von Aria mitbekommen. „Was habt ihr denn gemacht?“ fragte Hillary vorsichtig. „Euer Kapitän ist ein ganz böser Kerl. Er hat meine Situation schamlos ausgenutzt.“ seufzte sie melodramatisch und hielt sich den Handrücken, der rechten Hand, an die Stirn. „Er hat was?“ rief Ray und ihm wäre fast der Nudeltopf runter gefallen. „Kai! Was hast du mit ihr gemacht?!“ schimpfte Hillary, doch Kai schaute sie nur unschuldig an. „Er hat eine kitzelige Stelle an meinem Rücken gefunden und DAS schamlos ausgenutzt.“ erklärte nun Aria und grinste breit. „Frech sowas, nicht wahr? Was schaut ihr so? Was bitte habt ihr denn gedacht?“ fragte Aria nun sichtlich überrascht. „Wer von uns beiden ist denn hier schamlos? Außerdem war das die Rache von heute Nachmittag, mit Tysons Opa.“ murmelte er und schaute sie an. Aria lachte nur wieder schallend, aber äußerte sich nicht weiter dazu. Das Abendessen wurde serviert und alle langten kräftig zu. „Ach. Kann ich heute bei euch mit im Dojo schlafen?“ fragte Aria. „Ja klar. Platz genug haben wir.“ nuschelte Tyson mit vollem Mund. „Aber halt dich fern von Tyson. Er schnarcht, zum einen unglaublich laut und außerdem kann er dich schon mal mit einem Stück Schinken verwechseln und beißt einfach mal zu.“ erzählte Max lachend. Aria musterte Tyson nun mit großen Augen. „Öhm. Wenn das so ist …. ich find schon eine Ecke, weit weg von Tysons Zähnen.“ lachte Aria. Sie saßen nach dem Essen noch sehr lange zusammen und redeten über alles mögliche. Hauptsächlich übers bladen, aber auch über Aria. Sie spekulierten voller Aufregung, über ihre Herkunft. Aria war sehr glücklich, das ihnen allen so viel an ihren Erinnerungen lag, wie ihr selbst. Mit ihnen fühlte sie sich wirklich stark und wusste das sie ihr Ziel erreichen würde. Mit Freunden, die einen unterstützen, ist jeder noch so steinige Weg leichter. Viel leichter. „Wie die Zeit vergeht. Wir müssten langsam mal ins Bett.“ Sagte Hillary überrascht, als sie auf die Uhr starrte. „Aria? Lass uns doch schon mal zusammen ins Bad gehen und uns Bett fertig machen und die Jungs können sich ja um deinen Futon kümmern.“ trällerte Hillary und Aria nickte. Hillary half Aria und gab ihr Stütze, so wie es Kai immer tat. Nach kurzer Zeit schlichen beide ins Dojo. Hillary und Aria trugen beide ein Top und eine Shorts und kichernd schoben sie die Tür auf. Die Jungs waren wie immer am albern und lieferten sich eine Kissenschlacht. Bis auf Kai, der rollte gerade einen Futon auf. Aria vermutete das es ihrer war. „Komm wir gehen zu Kai.“ flüsterte Aria und sich schlichen zu dem Russen. „Hallo schöner Mann. So alleine hier?“ hauchte Aria und Kai drehte sich blitzschnell um. Er ignorierte mal wieder die Bemerkung, obwohl es schwer war, denn die Mädchen waren heiter am kichern. „Ist der Platz hier ok? Ich liege in der Nähe, falls die Nacht etwas sein sollte.“ fragte Kai sie und Aria nickte nur begeistert. „Super. Und falls mir langweilig wird, muss ich nicht so weit kriechen um dich zu ärgern.“ feixte sie und grinste ihn frech an. Selbst Kai schmunzelte ganz kurz und raffte sich auf um nun zum Badezimmer zu gehen. Hillary und Aria machten es sich auf Arias Futon bequem und fingen heiter an, weiter zu reden. „Du magst Kai, richtig?“ fragte Hillary leise. Aria nickte ohne zu zögern. „Ja schon. Er ist irgendwie süß. Er ist, meiner Meinung nach, der perfekte beste Kumpel. Seine ruhige Art beeindruckt mich irgendwie und ich glaube ihm kann man vertrauen.“ sprudelte es sofort aus Arianith raus. „Ja schon. Auch wenn er manchmal seltsam ist. Tyson erzählte mir mal, das er wohl eine sehr schlimme Zeit hinter sich hat. Vielleicht liegt es daran, das er so ist.“ murmelte Hillary und schaute dabei immer wieder zur Tür. „Achso. Vielleicht erzählt er es mir ja irgendwann einmal.“ grübelte Aria. „Könntest du dir mehr mit ihm vorstellen.“ wollte Hillary neugierig wissen. Aria überlegte sehr lange, bis sie sprach. „Ich weiß es nicht. Ich denke eher nicht. Aber dafür kenne ich ihn wohl auch noch nicht gut genug, um so eine Frage zu beantworten. Und Außerdem gibt es im Moment wichtigeres für mich, als mir über sowas Gedanken zu machen.“ murmelte nun auch Aria und Hillary gab sich damit zufrieden. ~Währenddessen im Haupthaus.~ „Kai jetzt rück schon mit der Sprache raus!“ schimpfte Tyson. „Ich weiß nicht was du meinst.“ sprach Kai gleichgültig. „Was läuft da zwischen dir und Aria.“ fing nun Max an. Kai seufzte nur und wand sich ab. „Nicht so schnell!“ rief Tyson und hielt Kai am Schal fest. Kai blieb stehen und funkelte Tyson wütend an. „Jetzt schalt mal für einen Moment deine Stumme Seite aus und rede mir uns!“ fauchte Max und war selbst überrascht, über seine Art. Kai seufzte erneut. „Nichts.“ murmelte er. „Nichts? Erzähl doch keine Märchen. Du kümmerst dich ein bisschen zu viel um sie. Jetzt sag schon! Was läuft da?“ wetterte Tyson weiter. „Wie schon gesagt! NICHTS! Ich habe sie gefunden und gerettet. Da ist es doch selbstverständlich, dass ich mich um sie kümmere! Und ob ihr es glaubt oder nicht! Ich verstehe mich nur einfach gut mir ihr. Reicht euch das und ihr lasst mich endlich in Frieden?!“ knurrte Kai, bissig wie er nun mal war. Er drehte sich wieder um und ließ alle dumm stehen. Kenny und Ray folgten ihm daraufhin und auch Max und Tyson fanden irgendwann, kurz danach, ihre Fassung wieder und gingen ebenfalls. „Er und Hillary, würden ein super Paar abgeben. So viel Gift wie sie spritzen können.“ fauchte leise Tyson. Max grinste nur und auch sie betraten das Dojo. Jeder krabbelte nun in sein Futon. Kai zog sich noch seinen Schal aus und legte ihn säuberliche zu seinen Sachen. Jeder wünschte sich noch gute Nacht und Kai löschte das Licht. Sofort wurde der Raum in eine liebevolle Dunkelheit gehüllt und ein jeder versuchte nun zu schlafen. Kapitel 4: Let It Rip --------------------- Kapitel 4. Let it Rip Seit Stunden lag sie nun schon wach. Sie konnte einfach nicht schlafen. Tyson schnarchte einfach zu laut und auch so, war sie nicht sonderlich Müde. Aria drehte sich mal wieder um und seufzte leise, als der Mond in das Dojo schien. Der Raum wurde plötzlich in ein mildes weiß getaucht. Klar erkannte sie jetzt die Konturen ihrer Freunde. Alle in einen bezaubernden Schlaf versunken. Wie neidisch Arianith auf sie war. Aria suchte nach Kai. Vielleicht war er ja auch noch wach? Es dauerte einen Moment, bis sie in fand und sie sah klar seine Augen, im Licht des Mondes glänzen. Plötzliche Erleichterung machte sich in ihrem Magen breit. Aria lächelte und krabbelte vorsichtig auf den Knien durch den Raum. Auch wenn sie unglaubliche Schmerzen hatte, krabbelte sie zielstrebig weiter. Endlich erreichte sie seinen Futon und setzte sich im Schneidersitz hin. Im ersten Moment merkte Kai nicht, dass sie bei ihm saß, denn er war in Gedanken versunken, doch plötzlich zuckte er leicht und drehte sich zu ihr. „Was ist los? Alles in Ordnung?“ flüsterte er. Aria nickte. „Ja schon. Aber ich kann nicht schlafen. Und ich hab gesehen das du auch noch wach bist. Vielleicht könnten wir, zusammen schlaflos sein?“ flüsterte sie zurück. Er stemmte sich ein wenig hoch und musterte sie. Er wusste einfach nicht recht, was er sagen sollte, also legte er nur den Kopf etwas schief. „Rutsch mal ein Stück, mein Hintern wird kalt.“ flüsterte sie. Er nickte und machte ihr platz. Sie krabbelte mit auf seinen Schlafplatz und grapschte sich ein Stück Decke. „Uuh wie schön warm.“ flüsterte sie erfreut und machte es sich gleich bequem. „Erzähl mir was.“ hauchte sie ihm zu. Er zuckte mit den Schultern und legte sich zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte die Decke an. „Und was?“ fragte er nach einer Weile. „Weiß nich. Erzähl mir was über dich. Ich würde dir ja gerne etwas von mir erzählen, aber das müssen wir wohl verschieben, bis ich mein Gedächtnis wieder habe.“ erzählte sie und lächelte liebevoll. Kai überlegte sehr lange, ob er ihr, seine Geschichte anvertrauen sollte. Immerhin kannte er sie kaum. Aber wiederum, kannte sie sich auch kaum. Und irgendwie mochte er sie ja auch. Sie brauchte zwar fast ständig seine Hilfe, was ihn aber gar nicht störte. Im Gegenteil. Er fühlte sich nützlich. Und sie war nicht nervtötend oder aufdringlich wie Tyson und er hatte sogar eine Menge Spaß mit ihr abzuhängen. Das musste er schon insgeheim zugeben. Und er glaubte schon, das sie mittlerweile sowas wie Freunde waren, also warum nicht? „Wollen wir raus gehen?“ fragte er sie leise. „Na Gut. Aber wenn es zu kalt ist, gehen wir wieder rein, ok?“ fragte sie und er nickte stumm. Kai stand auf und reichte ihr seine Hände. Dann zog er sie hoch und führte sie ganz vorsichtig durch den Raum. Leise schob er die Tür auf und sie traten raus in die Nacht. Schnell zog er sich seine Schuhe an und half ihr, bei ihren. „Lass uns hinten in den Garten gehen.“ flüsterte er und sie nickte. Gemeinsam schlenderten sie über den Mond erhellten Hof, an Opas Bonsai Sammlung vorbei, hinten in den Garten. Sie setzten sich auf die Holzterrasse und schauten auf, in den Sternenhimmel. „Eigentlich rede ich nicht gerne über mich und meine Vergangenheit.“ begann Kai zu erzählen. „Aber ich denke, dir kann man vertrauen.“ sagte er und schaute sie fest an. „Natürlich.“ flüsterte sie und schaute ihn ebenfalls an. Und so begann Kai, ihr seine Lebensgeschichte zu erzählen. Von seinen Eltern, der Abtei und seinem grausamen Großvater, über Boris und die Demolition Boys, bis hin zu der Rettungsaktion von Tyson, Ray, Max und Kenny. Er versuchte, ihr alles so genau wie möglich zu erzählen und zwischen drin, spürte er einen leichten Druck auf seiner Schulter. Ihr Kopf lehnte nun an seiner Schulter und er erzählte weiter. Als er fertig war, war mittlerweile schon eine Stunde vergangen. Er seufzte sehr lange und starrte wieder hoch in den Himmel. „Wie furchtbar.“ wisperte Aria und schaute ihn bestürzt an. „Aber jetzt versteh ich wieso du so bist.“ flüsterte sie. „Wie bin ich denn?“ fragte er ungläubig, aber neugierig und schaute zu ihr runter. „Na du weißt schon. So still, kühl und so abweisend.“ klärte sie ihn auf. Sie setzte sich wieder gerade hin und blickte ihn lange an. „Du hast Angst davor, wieder verletzt zu werden, richtig?“ fragte sie abschätzend und musterte pingelig genau, wie sein Blick darauf sein würde. „Ich habe vor nichts Angst!“ zischte er und wendete seine Augen von ihr ab. „Kai!“ forderte sie ihn auf, fast wie eine Mutter ihr Kind, wenn dieses Blödsinn gemacht hatte. Er biss sich auf die Unterlippe und schien ernsthaft darüber nachzudenken. „Na ja, vielleicht hast du recht. Aber nur vielleicht! Ich bin nun mal so wie ich bin!“ zischte er wieder, beleidigt. Aria konnte nicht anders und lachte auf. „Sei nicht gleich beleidigt. Ich finde dich okay so, wie du bist. Zufrieden?“ flüsterte sie und lehnte sich wieder an seine Schulter. „Wollen wir wieder rein gehen? Mir ist kalt. Wir können drinnen auch weiter reden. Tyson schnarcht so laut, dass die anderen eh schlafen müssen wie Tote. Da stört sich auch niemand, an unserem Geflüster.“ nuschelte Aria und Kai gab ihr Recht. Zusammen gingen sie also wieder rein, denn der Nachtwind, war wirklich ziemlich kühl. „Ich komm wieder mit zu dir, wenn du möchtest. Außer du willst jetzt schlafen?“ flüsterte Aria und Kai verneinte ihre Frage. Also half er ihr bis zu seinem Bett. Beide legten sich gemütlich hin und schauten sich an. Es war merkwürdig für Kai. Einfach mit einem Mädchen in einem Bett liegen, ohne irgendeinen besonderen Grund, ohne irgendwelche Hintergedanken. Einfach nur ausgelassen daliegen und reden. Er lag auf der linken Seite und stütze seinen Kopf mit seinem linken Arm. Aria hingegen, lag vorsichtig auf der rechten Seite und ihr Kopf ruhte auf seinem Kissen. Und sie plauderte auch gleich, in einem Flüsterton los. Über alles mögliche redete sie. Über Hillary und die Jungs, übers bladen, wie aufgeregt sie war und das sie hoffe, dass Mr. Dickenson gute Nachrichten hatte und so weiter. Er redete wenig und hörte ihr Lieber zu. Viele Gedanken kreisten in seinem Kopf. Gedanken, wie Wohl er sich bei ihr doch fühlte und ob sie wirklich die Person war, die hinter seine kühle Fassade treten durfte. War sie die Person, die man besten Freund nennen konnte? Er hatte noch nie einen richtigen besten Freund und schon gar nicht ein Mädchen. Aber sie schien ihn zu verstehen. War sie diejenige, die es verdient hatte, dass er ihr sein Herz öffnete? Irgendwie hoffte er es und insgeheim war er froh, sie getroffen zu haben. „Hörst du mir überhaupt zu?“ flüsterte sie nun, leicht sauer, weil er nicht reagierte. „Was? Entschuldige.“ nuschelte er. „Ich hab dich gefragt, ob du morgen mit kommst? Hillary und ich wollen doch einkaufen.“ fragte sie ihn erneut. „Nur, wenn es nicht so lange dauert.“ stimmte er zu, mehr oder weniger. „Versprochen.“ flüsterte sie und drehte sich auf den Rücken. Lange lag sie reglos da und starrte die Decke an. Doch nach einer Weile machte sich Langeweile in ihr breit. Sie hob ihre Hände in die Luft und bildete Muster mit ihren Fingern. „Was tust du da?“ fragte Kai verwirrt. „Weiß nich. Irgendwas halt.“ murmelte sie leise lachend. „Ich frage mich wie wohl mein BitBeast heißt. Hoffentlich ist es nicht sauer auf mich, weil ich mich nicht mehr an es erinnern kann. Und ob ich eigentlich eine gute Bladerin bin.“ flüsterte sie und dachte angestrengt an ihren Blade und ihr BitBeast. „Wir können es ja morgen ausprobieren. Erstmal ohne einen Kampf. Du startest dein Blade und versucht es zu steuern.“ flüsterte er, doch sie reagierte nicht mehr. Er schaute zu ihr herüber und sah, das sie eingeschlafen war. Leise seufzte er und beobachtete Aria eine Weile. »Soll ich sie wecken? Nein ich lass sie lieber schlafen.« dachte er stumm nach, weigerte sich aber jetzt aufzustehen und sich in ihren Futon zu legen. Womöglich würde sie dann bloß wach werden. Also blieb er liegen, schaute ihr beim schlafen zu, bis ihn der Schlaf selbst übermannte. Kopf an Kopf schlummerten beide friedlich, während Tyson weiter Bäume, im Schlaf absägte. Früh am Morgen, um genau zu sein kurz nach Sieben, wachte Hillary langsam auf. Herzhaft gähnte sie und rieb sich den Schlaf aus den müden Augen. Automatisch wanderte ihr Blick zu Arias Futon, der aber leer war. Erschrocken seufzte Hillary. Wo war Aria? Schoss es ihr durch den Kopf und entsetzt sprang sie auf. Jetzt konnte sie perfekt über alle Schlafenden Blicken und das Bild, was ihr geboten wurde, brachte sie erstmal zum Lächeln. „Von wegen da läuft nichts.“ flüsterte sie. Kai lag in seiner gewohnten „Brett-Postion“ da. Kerzengerade, auf dem Rücken und sein Blick, wie immer Ernst. Sogar beim Schlafen. Auf seiner Brust lag Arias Kopf. Sie lag auf der Seite und krallte sich an seinem Shirt fest. Kais linker Arm war um Aria gelegt, und seine Hand ruhte entspannt auf ihrer Schulter. Hillary war erleichtert und streckte sich erstmal ausgiebig. Sie wollte erstmal ins Bad und verließ leise das Dojo. Mit einem bitterbösen Lächeln, überlegte sie schon, auf welche grausam Art und Weise, sie die Jungs diesmal wecken würde. Doch dann dachte sie an Aria und beschloss, alle diesmal leise zu wecken. Frisch gewaschen und Zähne geputzt, schlich sie wieder in das Dojo. Ihr erstes Ziel war Ray, den sie leiste weckte und ihm direkt deutlich machte, das er leise sein soll. Als Ray sah, wie Kai und Aria schlummerten grinste er breit. „Max und Tyson werden in die Luft gehen.“ flüsterte er Hillary zu. Beide glucksten leise und weckten dann Kenny und Max. Tyson würde man eh nicht auf die leise Art wach kriegen, also ließen sie ihn einfach liegen. Auch Kenny und Max waren schwer verwundert, über Kais Verhalten Aria gegenüber und Max war sogar ziemlich neidisch. Aber sie ließen Kai. Zumindest sie, wollten ihm nicht im Weg stehen. Immerhin dachte alle, da würde jetzt eine riesige Romanze laufen, also gönnten sie es ihm. „Wir gehen schon mal raus. Weckst du die beiden?“ flüsterte Kenny, Hillary zu, die nur nickte. Sie bereute es jetzt schon, dieses schöne Bild zu zerstören, aber leider hatten sie heute alle viel zu tun. Nach dem Frühstück stand das allmorgendliche Training an. Die Blader durften laufen und einige Fitness Übungen machen, danach ein paar Trainingskämpfe. Nach dem Training wollten Sie und Aria ja shoppen gehen und am Nachmittag musste wieder hart Trainiert werden. Immerhin hatten sie in kurzer Zeit ein Turnier. Am Rand der Stadt, hatte die BBA eine neue Arena eröffnet und alle guten Blader der Stadt wurden eingeladen, die Arena mit diesem Turnier einzuweihen. Die BBA hatte wirklich ein großes Event geplant. Mit Spendenaktionen und vielem allerlei. Das Geld, was sie bei den Spenden und Wetten erhalten, wollten sie für Kinder in armen Ländern spenden. Hillary freute sich schon darauf und war gespannt was Mr. Dickenson zu verkünden hatte. Er hatte ihnen nämlich vor einiger Zeit erzählt, das eine große Überraschung auf sie und alle Teilnehmer, der Feierlichkeiten warten würde. Hillary schüttelte nun mit dem Kopf. Sie war genug in Gedanken versunken und schlich zu Kai und Aria herüber. Vorsichtig tippe sie Kai auf die Schulter. Kurz darauf öffnete dieser die Augen und schaute Hillary fragend an. „Ihr müsstet jetzt aufstehen. Es gibt heute viel zu tun.“ flüsterte Hillary. Kai schaute nun noch verwirrter. „Ihr?“ fragte er, bis ihm endlich auffiel, was sie meinte und schaute auf seine Brust, wo Aria immer noch seelenruhig schlummerte. Er war vom Schlaf noch so betäubt gewesen, das er sie gar nicht bemerkte. „Achso.“ flüsterte er und strich Aria über den Kopf. Ihre Augen zuckten und gequält schaute sie ihn an. „Was?“ nuschelte sie. „Nein...“ grummelte sie, zog die Decke über den Kopf und mummelte sich wieder gemütlich auf Kais Brust ein. „Noch Fünf Minuten“ nuschelte sie, gedämpft von der Decke. Kai musste sogar kurz lächeln und schaute wieder Hillary an. „Du hast sie gehört. Noch Fünf Minuten. Wir stehen gleich auf.“ sagte er und musste, so selten es ihm erschien, ein Lachen unterdrücken. Hillary fühlte sich nun doch schon, wie das fünfte Rad am Wagen und so sagte sie, mit einem viel sagenden Lächeln. „Na dann lass ich euch erstmal alleine. Vergesst bitte Tyson nicht, ich gehe beim Frühstück helfen. Viel Spaß ihr zwei Turteltauben.“ und somit verließ die Braunhaarige, das Dojo. „Wer hat Nougat Augen?“ murmelte Kais Decke. Nein natürlich nicht, sondern die Verschlafene unter seiner Decke. „Niemand.“ sagte er, liebevoll lächelnd. „Kai?“ nuschelte sie. „Mh?“ Kam seine Antwort prompt. „Du bist unglaublich gemütlich, weißt du das?“ fragte sie schlaftrunken. „Ähm... Nein. Aber gut zu wissen.“ Antwortete er wieder und zog die Decke bei Seite. Sofort begann sie lautstark zu brummeln. „Mach das Licht aus. Ich will schlafen.“ Beschwerte sie sich und klang fast weinerlich. „Nein, wir stehen jetzt auf. Los, aufstehen.“ befahl der junge Blader. „Ach Menno!“ schimpfte Aria und setzte sich auf. Mit dem Rücken zu ihm, streckte sie sich erstmal ausgiebig, zuckte dann aber vor Schmerz wieder zusammen. Kai hingegen packte ihr Top und zog es ein Stück hoch. „Hey.“ murmelte sie und drehte den Kopf zu ihm. „Deine blauen Flecken werden langsam heller. Und deine Hüfte ist auch nicht mehr so schlimm geschwollen.“ unterrichtete er sie und zog ihr Top wieder herunter. „Ja. Vielleicht sehe ich in einigen Tagen, wieder menschlich aus.“ brachte sie, trotz gähnen, hervor. „Na Los. Lass uns Frühstücken gehen.“ sagte sie und klapste ihn auffordernd aufs Knie. Kai nickte und stand auf. Wie immer zog er sie sachte hoch und wollte ihr wieder stütze geben, doch sie wies diese ab. „Ich will es alleine versuchen. Stehen kann ich zumindest schon mal.“ sagte sie und begann vorsichtig zu gehen. Sie schwankte zwar schwer und ging recht Langsam, doch schaffte sie es ohne Hilfe, bis zur Tür zu gehen. „Meine Hüfte tut ziemlich weh, aber ich bin nicht mehr wackelig auf den Beinen. Weckst du Tyson?“ fragte sie den Russen und lehnte sich an die Wand, neben dem Ausgang. Kai nickte und ging zu Tyson, der immer noch laut schnarchend schlief. „Wach auf Specki!“ rief Kai. Tyson schmatzte kurz, doch schlief er immer noch. Knurrend überlegte sich Kai etwas anderes. „Tyson du hast das Frühstück verpasst!“ rief er, mit einem erneuten Versuch. „FRÜHSTÜCK?!“ rief plötzlich Tyson und schreckte panisch nach oben. „Steh jetzt auf, wir haben viel zu tun.“ murmelte Kai und drehte sich um. Er und Aria verließen das Dojo. Auf halben Weg, hielt Aria plötzlich an und atmete schwer. Dann hielt sie sich an Kais Schulter fest. „Uff. Es ist ziemlich anstrengend.“ nuschelte sie. „Soll ich dir helfen?“ fragte Kai. „Nein. Zumindest nicht direkt. Nimm mal meine Hände und führe mich, vielleicht geht es so leichter.“ sagte sie zu ihm und er nahm ihre Hände. Rückwärts laufend, führte er das Mädchen über die Holz Terrasse, zum Haupthaus. Jedes mal wenn sie zu schwächeln drohte, feuerte er sie an, bis sie endlich bei der Küche ankamen. „Da seid ihr ja endlich. Guten Morgen.“ begrüßte sie Ray, der sich gerade ein Toast schmierte. „Ja. Guten Morgen.“ hauchte Aria erschöpft. „Komm schon. Das letzte Stück schaffst du auch noch.“ ermutigte sie Kai und führte sie weiter. Endlich saß sie und lehnte sich erschöpft in ihren Stuhl zurück. „Juhu, geschafft. Man bin ich gut.“ jubelte Aria und Kai schenkte ihr ein leichtes Nicken. „Danke Kai.“ flötete sie fröhlich. „Wo ist Tyson?“ fragte Max und biss in sein Brötchen. „Wir haben ihn geweckt. Vielleicht ist er wieder eingeschlafen, oder hat sich verlaufen? Wer weiß.“ erzählte Aria und grapschte nach einem Brötchen. Kurz darauf flog die Haustür auf und Tyson stapfte wütend in die Küche. „Ich hab das Frühstück gar nicht verpasst! Und warum habt ihr nicht auf mich gewartet?“ fragte er schmollend. „Tyson! Ich bitte dich. Mach dich jetzt nicht lächerlich. Wir haben fast Zehn Minuten vom Dojo bis hier hin gebraucht. Ich weiß ja nicht was du so lange gemacht hast, aber beeilt haben wir uns wirklich nicht.“ erklärte ihm Aria entrüstet. Tyson lachte auf und kratzte sich am Kopf. „Ach ist ja auch egal. Guten Appetit!“ rief er, setzte sich und schmierte sich ein Toastbrot. Aria und Kai schauten sich verwundert an, zuckten dann aber beide mit den Schultern. Sie wollten darauf auch nicht weiter eingehen, weil sie beide der Meinung waren, dass es eh sinnlos wäre. „Kai? Möchtest du auch einen Tee?“ fragte Hillary, die gerade die Teekanne mit Wasser füllte. Der Angesprochene nickte bloß und biss in sein Brötchen. „Was habt ihr heute alles geplant?“ fragte Aria in die Runde. „Als erstes werden die Jungs an ihrer Fitness arbeiten. Erst joggen durch den Park, dann Liegestütze, Sit-Ups und Armtraining am Strand.“ erklärte ihr Kenny. „Ja und dann ein paar Übungskämpfe!“ erzählte Tyson und freute sich schon brennend darauf. „Dann ist Mittagspause, die wir nutzen um die Läden der Stadt unsicher zu machen.“ sagte Hillary grinsend. „Und heute Nachmittag weitere Kämpfe und wir testen dein Blade Aria.“ sagte nun Kai und nahm seinen Tee von Hillary entgegen. „Oh ja ihr Blade. Ich bin gespannt wie es ist und vor allem wie dein BitBeast so ist.“ sagte Max in freudiger Aufregung. Nach dem Frühstück, ging Kenny noch einmal mit allen den Trainingsplan durch. „Ich geh schnell duschen. Haut nicht ohne mich ab.“ sagte Aria, zwinkerte allen zu und humpelte aus der Küche. „So passt auf. Erinnert ihr euch noch an das Trainingsprogramm, das ihr vollzogen habt, als damals Hillary frisch zu uns kam?“ fragte Kenny und alle nickten. „Diese riesige Treppe wird heute auch wieder unser Ziel sein. Ihr lauft die Treppe mehrmals herauf und wieder runter. Hillary wird dann bei euch bleiben und aufpassen, dass auch alle laufen. Aria und ich gehen dann schon mal zum Strand und bereiten die Base vor. Ihr joggt dann vom Park runter zum Strand. Alles klar?“ erklärte Kenny und alle nickten wieder, mehr oder weniger begeistert. „Kai du hast heute eine Sonderaufgabe.“ sagte Kenny und schaute Kai an. „Da Aria nicht wirklich schnell voran kommt im Moment, wirst du mit den anderen keine Treppen laufen. Du wirst sie wieder auf dem Rücken tragen und läufst mit uns. Dizzy und ich haben das ausgewertet. Wir mussten zwar ihr Gewicht schätzen, aber es dürfte stimmen. Mit ihrem Gewicht auf deinem Rücken und die Wege dazu gerechnet, kommst du ungefähr auf die gleiche Leistung wie die anderen. Ist das ok?“ fragte Kenny. „Ja.“ murmelte er und schenkte sich neuen Tee ein. Nach einer ganzen Weile humpelte Aria wieder in die Küche. Ihr Haare hingen schlaff und nass nach unten und bittend schaute sie Kai an. „Kannst du mir einen Gefallen tun?“ fragte sie und setzte ihren Zuckersüßen Blick auf. Er nickte. „Kannst du meine Haare flechten und sie mit diesem Band unten zusammen binden?“ fragte sie ihn. Er nickte erneut und sie setzte sich auf den Stuhl und drehte ihm den Rücken zu. „Das Band passt schön zu dem Kleid, Hillary. Danke.“ trällerte sie fröhlich und zupfte an dem Kleid herum, während Kai ihr ordentlich die Haare flocht. Aria trug heute ein Hellblaues Minikleid, um die Taille war ein breites, weißes Band gebunden, unter dem Kleid trug sie eine Schwarze, dünne Stoffhose, die eng an lag und bis übers Knie reichte. Passend dazu hielt Hillary schon niedliche Blaue Schuhe bereit. Und mit dem blauen Haarband, sah sie einfach umwerfend aus, trotz der vielen blauen Flecken. „Dann wäre sie auch fertig. Alle bereit?“ fragte Kenny und ging zur Haustür. „Ja.“ riefen alle, wie aus einem Mund und sie folgten dem Computer Genie und gingen in Richtung Park. Im Park angekommen gab Kenny den Start vor und Tyson, Ray, Max und Hillary joggten die riesige Treppe hinauf. „Warum läufst du nicht?“ fragte Aria, Kai. „Ich laufe gleich, aber nicht hier.“ brummelte er gelangweilt. „Alles klar. Und wir gehen zum Strand. Aria, los auf Kais Rücken.“ Kommandierte der Chef und Aria verstand allmählich, warum Kai nicht hier laufen würde. Aria stieg auf Kais Rücken auf. „Und achte darauf, das er keine unerlaubten Pausen macht. Ansonsten hast du die Erlaubnis ihm die Ohren lang zu ziehen. Wir sehen uns dann gleich am Strand.“ sagte Chef und Aria grinste Kai fies an. Dann lief auch Kai los, hinunter zum Strand. …. Die heiße Mittagssonne knallte mit voller Kraft vom Himmel und erschöpft saßen alle, bis auf Kenny und Aria, bei Tyson im Garten und tranken Literweise kaltes Wasser. „Ihr seid alle wirklich gut in Form. Max, du musst noch ein bisschen besser an deiner Kondition arbeiten, aber ansonsten bin ich zufrieden mit euch. Auch eure Kämpfe waren sehr gut. Ihr seid alle in Top Form.“ erklärte ihnen Kenny, doch sie nahmen es kaum wahr. „Ich geh duschen.“ grummelte Kai verschwitzt und ohne ein weiteres Wort, ging er ins Haus. „Ich glaub ich sterbe gleich. Mir ist so warm.“ quängelte Max und wischte sich aller paar Sekunden, seine Stirn mit dem T-Shirt ab. „Und ich stinke, wie ein nasser Hund.“ beschwerte sich Tyson und roch unter seinen Armen. „Ich geh mal rein, was trinken und mein Blade holen.“ sagte Aria und humpelte ins Haus. Auf dem Weg zur Küche, öffnete sich plötzlich die Bad Tür und ein frisch geschrubbter Kai, nur in Boxershorts bekleidet und mit einem Handtuch um die Schultern, trat heraus. „Na aber Hallo, wen haben wir denn da?“ trällerte Aria und musterte ihn von oben bis unten. „Ach du bist es. Wo willst du hin?“ fragte er. „Eigentlich wollte ich in die Küche und was trinken, aber jetzt hab ich plötzlich das Bedürfnis, mit dem Handtuch durch deine nassen Haar zu wuscheln.“ sagte sie neckisch und streckte ihm leicht die Zunge raus. Er grinste und ging in die Küche. „Sei nicht so frech“ murmelte er noch und sie humpelte ihm hinter her. „Eistee?“ fragte er und sie nickte. Dann ging sie zu ihm. „Achtung, Achtung! Keinen Schritt weiter. Hier spricht die örtliche Schnupper Polizei. Bitte nehmen Sie die Hände über den Kopf. An Ihnen wird jetzt ein Schnupper Test vollzogen.“ Kai gluckste und hielt die Hände hoch. Aria vollzog Ihre Pflicht und schnupperte an dem frisch geduschten Blader. „Alles klar. Sie haben bestanden. Sie riechen bei weitem besser als ihr Kollege Tyson. Sie dürfen weiter machen.“ sprach Aria und zwinkerte ihm lieb zu. „Na da bin ich aber erleichtert.“ sagte Kai, aber Aria war sich nicht sicher ob es einfach nur Ironie war oder im Spaß gemeint war. Kai reichte ihr ein Glas kalten Eistee, den sie auch gleich und vor allem genüsslich trank. „Ich zieh mir nur schnell was an und dann testen wir dein Blade?“ fragte Kai und Aria nickte begeistert. Gesagt, getan. Nach kurzer Zeit kam Kai wieder raus, bekleidet mit einer schwarzen Hose, im typischen Kai Style und einem dunkelblauen Muskelshirt. Aria fing ihn ab und gemeinsam gingen sie wieder in den Garten. „Wir testen jetzt mein Blade. Vielleicht klappt es ja und mein BitBeast kommt raus.“ sagte Aria und freute sich wie ein kleines Mädchen. Kenny machte sich mit Dizzy bereit und fummelte an der Kamera herum. Aria ging runter in den Garten, steckte ihr Blade an den Starter und wartete auf das Kommando. „Drei, Zwei, Eins, Let It Rip!“ rief Max und Aria zog die Reißleine durch. Ihr Blade knallte auf den Boden, zog einige Kreise und kippte dann ohne Vorwarnung um. Sehr bestürzt schaute sie auf ihr Blade. „Was war das?“ wisperte sie und starrte entsetzt Kenny an. „Probiere es nochmal. Und konzentrier dich auf dein Blade.“ rief Kenny und sie hob ihr Blade auf. Erneut ließ sie es starten. Diesmal kreiselte es besser. Aria schaffte einen Zickzack an Tyson vorbei, doch dann begann es ganz plötzlich wild zu schlingern und kippte um. „Nicht schon wieder.“ grummelte Aria beleidigt. „Das ist doch zum Mäuse melken. Warum macht es das?“ fragte Aria wieder Kenny. „Ich weiß es nicht. Gib es mir mal. Dizzy und ich analysieren es mal ganz genau. Das dauert aber eine Weile.“ sagte Kenny und Aria reichte ihm, ihr hübsches Blade. „Ist nicht schlimm. Hillary, Kai und ich wollten eh einkaufen gehen.“ sagte die gekränkte Bladerin und schaute Kai traurig an. „Wollen wir gehen?“ fragte Aria und die beiden nickten. Zu Dritt machten sie sich auf in die Stadt. Nach einer Weile gab Kai ihr wieder Stütze und Hillary klärte Aria auf, wo die Besten Läden zu finden sind. Kapitel 5: Ein dummes Missgeschick ---------------------------------- Kapitel 5: Ein dummes Missgeschick „Ja wir gehen shoppen! Ja wir gehen shoppen! Räumen alle Läden leer und freuen uns gar sehr!“ sangen Hillary und Aria im Chor. Und Kai konnte noch nicht mal fliehen. Er ging in der Mitte und jeweils rechts und links war eines der Mädchen platziert. Und alle beide waren an einen Arm von ihm eingehakt. Seit einer Ewigkeit sangen sie ihm die Ohren schon voll, aber am schlimmsten für ihn waren ja die verwunderten Blicke der Passanten, die ihn fragend, aber auch belustigt anschauten. Also hatte er vor rund einer viertel Stunde beschlossen, einfach die Augen zu schließen und ließ sich von den Mädchen führen. „Ja da ist sie. Die Einkaufspassage!“ rief Hillary der gut gelaunten Aria zu. „Lass uns gleich in den Laden da stürmen.“ sagte die Brünette und zog Kai kräftig nach rechts. Sie betraten das Geschäft und ein Kleidungsstück, jagte dort das andere. Erfreut seufzten Hilli und Aria auf. Ihr Augen glitzerten bei den ganzen Klamotten. „Auf die Plätze.“ rief Aria. „Fertig?“ fragte Hillary. „LOS!“ riefen beide im Chor und stürzten sich in die Klamotten Pracht. Kai seufzte leise und platzierte sich in die Nähe der Umkleidekabinen. Die Zeit verging wie im Flug, während Kai gelangweilt stand wo er stand. Und seine Hände füllten sich immer mehr mit Kleiderbügeln, wo die zukünftigen Klamotten der Mädels dran hingen. „Ich brauch noch Schuhe! Und Unterwäsche!“ rief Aria und zog zärtlich, Kai Richtung Kasse. „Schau nicht so. Das dauert bestimmt nicht Lange.“ murmelte Aria, als sie Kais flehenden Blick sah. „Hilly. Komm wir müssen weiter.“ Hetzte der Silberschopf und drückte Kai die Tüten in die Hand. „Ja ich komme sofort.“ rief die Brünette aus einer der Umkleidekabinen. „Danke Kai. Dafür lade ich dich mal auf einen Drink ein.“ Grübelnd schaute Kai auf die kleine Aria und nickte. Dabei zwang er sich zu einem Lächeln, was ihm sichtlich schwer fiel. „Heute Abend?“ fragte Arianith und lächelte erfreut. „Warum nicht?“ sagte Kai und grinste sie an. „So bin schon da.“ sprach Hillary und stolperte aus der Umkleidekabine. Dabei warf sie das Kleidungsstück von eben, achtlos auf einen der Kleidungsständer. „Tschüss, schönen Tag noch.“ rief Aria dem Verkäufer zu und die Drei machten sich auf, zum nächsten Laden. „Ich spring bloß schnell in den Schuhladen und kauf mir ein paar Treter.“ nuschelte Aria und ging hinein. Da Hillary keine Schuhe brauchte wartete sie mit Kai draußen. Eine halbe Stunde zog vorbei, als endlich der Silberschopf aus dem Laden trat. Bepackt mit Sieben Tüten in den Händen und einem kleinen Schuh Katalog zwischen den Zähnen. „Das is jetzt nicht dein Ernst!“ stöhnte Kai verzweifelt auf. Denn was er jetzt schon wusste war, dass er die Tüten schleppen durfte. „War nicht die Rede von einem Paar Schuhe?“ fragte Hillary und klimperte Aria überrascht an. „Ja also … Ach die waren alle so toll! Entschuldigt.“nuschelte sie und schaute beschämt zu Boden. Kai seufzte und nahm ihr die Tüten ab. Den Katalog, hatte Aria übrigens in irgend eine der vielen Tüten gespuckt. „Danke...“ flüsterte sie und schaute weiter beschämt zu Boden. Dann gingen sie weiter in den Unterwäsche Laden. Aria fand direkt einige Sachen und stürmte mal wieder die Umkleidekabine. Kai hingegen stand knallrot, mit Tüten bepackt zwischen BH´s und Slips. »Ich will hier raus.« jammerte er nur in Gedanken. „Aria beeile dich bitte.“ zischte Kai ungeduldig. "Holt mich hier raus." flüsterte er, in seinen nicht vorhanden Bart. Arias Vorhang wurde bei Seite geschoben und sie stand in einem schwarzen Spitzen BH und passendem Slip vor den beiden. „Und?“ flüsterte sie und zupfte an ihrem BH herum und rückte ihren Busen zurecht. „Steht dir Klasse. Also der Mann, der dich mal auspacken darf, kann sich freuen.“ bewunderte Hillary den Silberschopf und klatschte freudig in die Hände. »Das ist gemein. Nein das ist Unfair!« protestierte Kai stumm in seinem Kopf und versuchte Krampfhaft, sie nicht anzuschauen. »Ignoriere es! Ignoriere es! Ignoriere es!« ging es in einer endlos Schleife in seinem Kopf weiter. Es schien zu funktionieren und er blickte so cool wie immer drein. Kurze Zeit darauf kamen noch ein paar Tüten auf Kai zu und sie gingen wieder aus dem Laden. „So spät ist es ja noch gar nicht.“ murmelte Hillary und schaute auf ihre Uhr. „Wollen wir noch ein bisschen durch die Passage bummeln?“ fragte sie in die Runde und beide nickten. „Gerne. Ich will Tyson jetzt noch nicht über den Weg laufen.“ brummelte Kai und zuckte kurz mit einer Augenbraue. Was viel Bedeutung hatte. Jeder der Kai kannte, wusste dass diese Augenbraue nur zuckt, wenn ihn etwas unheimlich nervte beziehungsweise wenn er an etwas dachte, was ihn ziemlich nerven könnte. Sie machten einen entspannten Stop in einem Café und bestellten sich alle was zu trinken. „Heute Abend wird es bestimmt regnen.“ sagte Hillary und starrte in den Himmel, der zwar strahlend Blau war, aber ab und zu zogen angegraute Wolken durch. „Und Kai. Bist du optimistisch, was das Turnier angeht?“ fragte Aria den Halbrussen. „Ja schon. Wir haben uns sehr gut vorbereitet.“ sagte er und nippte an seiner Tasse Kaffee. „Ich werde euch auf jedenfall ganz fest anfeuern.“ sagte Arianith und lächelte ihn an. „Wollen wir langsam wieder nach Hause? Mir tun die Füße weh.“ meinte Hillary und schaute sie erschöpft an. „Ja. Ich muss meine Medizin noch nehmen und meine Hüfte schmerzt wieder.“ murmelte Aria gequält und fühlte sich langsam wie eine alte, gebrechliche Frau. Kai nickte und sattelte wieder die ganzen Einkaufstüten. »Weiber.« schoss es ihm durch den Kopf. »Jetzt weiß ich aber, wieso ich unbedingt mitkommen sollte. Ich fühle mich wie ein Packesel.« schimpfte er in Gedanken weiter. ... Sie betraten das Grundstück von Tyson und seinem Großvater und wunderten sich schwer, weil es so ruhig war. Fragend schauten sich die Drei abwechselnd an. „Wo sind die?“ fragte Hillary. „Keine Ahnung. Vielleicht sind sie auch weg gegangen?“ grübelte nun Aria. „Bestimmt hat Tyson sie in irgend eine Fressbude gelockt.“ brummelte Kai. „Lasst uns mal hinten in den Garten gehen.“ sagte Hilli und ging voran. Die Zwei folgten ihr stumm. An Opas Bonsai Sammlung, trafen sie auch auf den Alten Mann, der gerade gründlich seine Babys prüfte. „Da seid ihr ja wieder.“ begrüßte sie Tysons Opa. „Na Kai. So wie du bepackt bist, scheinen die beiden Ladys, deine Geduld ja sehr strapaziert zu haben.“ feixte der Alte Mann und lachte laut. „Er hat sich Wacker geschlagen.“ antwortete Aria und zwinkerte Kai zu. „Wo sind eigentlich die anderen?“ fragte nun Hillary. „Die müssten immer noch hinten im Garten sein.“ antwortete ihr Großvater und dachte angestrengt nach. Die Drei bedankten sich und gingen weiter. Im Garten bot sich den Dreien, ein amüsantes Bild. Kenny und Ray saßen auf der Terrasse und diskutierten aufgeregt, über das bevorstehende Turnier. Tyson und Max hingegen, lagen in der Wiese unter einem Baum und schnarchten laut vor sich hin. „Ach da seid ihr ja wieder.“ rief Kenny plötzlich und winkte dem Trio zu. „Also Kai! Ich dachte die Mädchen wollten einkaufen und nicht du.“ rief Ray und streckte Kai, breit grinsend die Zunge raus. „Na ja, ich glaube nicht, das Kai sowas hier anzieht.“ sagte lachend Aria und zog aus Hillarys Tüte einen rosa Minirock mit pinken Schnörkel Mustern heraus. „Wer weiß? Kai birgt sicher so manches Geheimnis.“ erwiderte daraufhin Ray und kugelte sich, vor Lachen auf der Terrasse. Kai funkelte ihn nur böse an und knurrte leise. „Ach Kai du Miesepeter. Werde mal lockerer.“ gluckste Hillary und klopfte ihm auf die Schulter. „Jetzt lasst ihn doch in Ruhe. Komm Kai wir bringen die Sachen rein.“ sagte Aria und Kai drückte Hillary, Ihre Tüten in die Hand. Die beiden gingen ins Haus und betraten die Küche. „Entschuldige.“ flüsterte Aria und setzte sich erschöpft auf einen Stuhl. „Wofür?“ fragte er nun. „Na dafür, dass es so lange gedauert hat. Ich hatte dir doch versprochen, das wir uns beeilen und das haben wir nicht. Entschuldigung.“ flüsterte sie und schaute ihn beschämt an. „Ach. Ist doch in Ordnung. Und so schlimm war es auch nicht.“ sagte er nun und holte ihr ein Glas Wasser. Sie nahm brav ihre Medizin. „Ich möchte gern meine Prellungen noch einmal ein salben. Magst du mir helfen? An meinen Rücken komme ich doch nicht ran.“ fragte sie ihn und er nickte. Die Tüten stelle er in den Flur an eine Wand und gemeinsam gingen sie ins Bad. Sie knöpfte ihr Kleid vorne auf und schlüpfte mit den Armen heraus. Dann ließ sie es einfach an der Taille nach unten baumeln. Er fing an, ihr nun Salbe auf die Prellungen zu schmieren und sie fing einfach an zu reden. „Kai. Heute ist etwas komischen passiert.“ sagte sie. „Mh?“ kam es von dem Blader zurück. „Erinnerst du dich, als wir auf dem Weg zum Café waren? Wir sind an einem Musik Geschäft vorbei gelaufen. Und dort lief ein Lied.“ sprach sie weiter. „Ja ein Folk Lied. Ich erinnere mich.“ sagte Kai und schaute sie, über den Spiegel fragend an. „Es war ganz merkwürdig das zu hören. In mir flammte plötzlich eine heiß brennende Sehnsucht auf. Und ich hatte ein merkwürdiges ziehen in meiner Schläfe.“ „Das ist wirklich merkwürdig. Vielleicht hast du in deinem alten Leben, gern solche Musik gehört?“ grübelte der Russe. Aria zuckte nur mit den Schultern und zog ihr Kleid weiter herunter, um ihre Hüfte ein zu salben. „Wah. Diese Schmerztabletten knallen echt rein. Mir ist schon wieder so schwindelig.“ murmelte Aria. „Ja die sind auch ziemlich Stark. Du trinkst gleich erstmal was, dann geht es wieder.“ sagte Kai. „Ach übrigens. Ich wollte Wäsche waschen. Die Sachen die ich von Hillary habe und einen Teil meiner neuen Sachen. Hast du noch Wäsche?“ fragte sie. „Wenn du Weiß wäscht, kannst du meinen Schal mit waschen, wenn du willst. Ansonsten habe ich nicht viel Wäsche. Das meiste liegt schon unten in der Waschküche.“ Aria nickte und zog sich wieder an. Beide gingen zu den anderen. Tyson und Max, wurden mittlerweile von Hillary geweckt und schauten schlaftrunken Kenny an, der gerade einen Vortrag übers Training hielt. „Jungs? Habt ihr noch Schmutzwäsche? Ich wollte Wäsche waschen. Entschuldige Kenny, das ich dich unterbrochen hab.“ rief Aria und Tyson sprang auf. „Ja ich hab noch eine Menge Wäsche.“ rief der junge Blader und wollte ins Haus stürmen. „Warte! Trenne bitte gleich deine Buntwäsche von der weißen Wäsche!“ rief sie im hinterher und er brüllte ihr ein „Ja mach ich“ entgegen. „Ich hab nämlich keine Lust noch groß in Tyson Wäsche zu wühlen.“ murmelte sie und verzog das Gesicht. Die andere hingegen schüttelten nur mit dem Kopf. „Wir haben unsere Wäsche schon gewaschen.“ murmelten Ray und Max. „Und ich wasche meine zu Hause.“ sagte Hillary. „Ich auch.“ erwiderte Chef. „Chef? Du hast eine neue E-Mail. Es ist ein Auftrag. Ich öffne sie dir.“ rief Dizzy und Kenny vertiefte sich in seine neue E-Mail. „Tut mir Leid Jungs. Wir müssen das Training verschieben.“ grummelte Kenny und kratzte sich nachdenklich am Kinn. „Die Arbeit ruft. Und diesmal ist es ein großer Auftrag.“ „Was für einen Auftrag?“ fragte Aria ihn neugierig. „Er ist freier Programmierer im Internet.“ erklärte ihr Dizzy und es klang fast so, als wäre sie stolz auf Kenny. „Oh cool. Und was Programmierst du so?“ fragte Aria weiter. Kenny wurde ganz verlegen, weil sich kaum einer, für seine Arbeit interessierte. „Och naja. Alles Mögliche. Eigentlich alles was sich programmieren lässt.“ erzählte er grinsend. „Und er macht das wirklich gut. Er geht mit einer Leidenschaft an die Arbeit, das ich schon ganz eifersüchtig werde.“ beschwerte sich Dizzy. „Gib es zu Chef. Du findest die ganzen Codes viel hübscher als mich. Sag es ruhig, ich verkrafte das.“ Begann sie nun eine Szene und seufzte theatralisch. „Dizzy... fängst du schon wieder an? Nichts desto trotz, ich gehe nach Hause, da habe ich meine Ruhe. Macht es gut.“ verabschiedete sich der kleine Braunhaarige und lief von dannen. „Schaut nicht so begeistert. Wir werden trotzdem Trainieren!“ zischte Kai und die erfreuten Gesichter der Jungs, zerbröckelten quasi. Tja, bei Kai kriegt man sehr selten einen freien Nachmittag. Tyson kam wieder angerannt und blieb grinsend vor dem Silberschopf stehen. „Ich habe meine Wäsche in die Waschküche gebracht und aussortiert, so wie du es gewünscht hast Aria.“ erklärte Tyson ihr, mit einem breiten Grinsen. „Gut gemacht.“ lobte sie ihn und kniff Tyson in die Wange. Er lief knallrot an und lachte begeistert auf. Mit einem Seufzen, wand sie sich jetzt Kai zu und streckte ihre Hand aus. Fragend blickte der Halbrusse sie an. Sie zupfte kurz an seinem Schal und lächelte zaghaft. „Achso...“ murmelte er und zog seinen Schal aus. Als sie in endlich in den Händen hielt, entblößte sie ihre makellos weißen Zähne, mit einem breiten Grinsen. Triumphierend schnellte ihre Hand, mit dem Schal, hoch in die Lüfte. „Yay! Jackpot! Schaut mal was ich hier habe. Kais Heiligtum!“ Die Gruppe schaute Aria an, die fröhlich mit dem weißen Schal in der Luft herum wedelte, und brach augenblicklich in schallendes Gelächter aus. Aria Band sich den langen Schal um und klimperte Kai an. „Und? steht er mir?“ fragte sie ihn, poste eine Runde mit dem Schal vor ihm herum und grinste noch breiter. Kai griff beide Seiten seines Schals und zog Aria ein Stück näher. Er beugte sich zu ihr herunter, so das seine Nasenspitze fast ihre berührte. Sie spürte seinen Atem auf der Haut und seine wundervollen, roten Augen durchbohrten sie. Selbst ihr, wurde warm und kalt zugleich. Sie schluckte und war sich absolut nicht sicher, was er jetzt vor hatte. „Mir steht er besser.“ Hauchte er so leise, das sie ihn kaum verstand. „Und wasche ihn bloß nicht zu heiß, außer du hängst nicht sehr an deinem Leben.“ Er ließ sie wieder los und drückte sanft ihre Schulter. Dann wand er sich ab und sprang runter in den Garten. Wie angewurzelt stand sie da, den Mund, vor Schock ein Stück geöffnet. »Oh mein Gott, was war das?« schoss es ihr nun durch den Kopf. Verwirrt zog sie eine Augenbraue hoch, schüttelte aber gleich darauf mit dem Kopf, in der Hoffnung wieder klar bei Verstand zu werden. Doch der Versuch scheiterte kläglich. Immer noch verwirrt, ging sie zurück ins Haus. Ihre Gedanken, über sein Verhalten wurde für einen kleinen Moment unterbrochen und sie seufzte verzweifelt auf. „Wollen die mich verarschen?!“ fluchte sie laut durch die Waschküche. Denn ein Wäscheberg, jagte den anderen. „Das darf doch einfach nicht wahr sein.“ Jammerte sie auf und schüttelte entsetzt mit ihrem Kopf. „Das könnt ihr euch schön abschminken! Ich wasche doch nicht die ganze Wäsche! Da hänge ich morgen früh ja noch dran!“ fluchte Aria weiter und stopfte einen Berg Buntwäsche in die Waschmaschine. Als die Maschine lief, setzte sich das Mädchen auf einen Stuhl und starrte die Wand an. »Hat er mir etwa gedroht?« fragte sie sich und legte den Kopf schief. »Nein er hat mir bestimmt nicht gedroht. Oder doch? Wenn man ihn doch nur einschätzen könnte. Vielleicht war es auch nur Spaß? … Aber warum blieben dann seine Augen so unverändert kalt und durchbohrten mich fürchterlich?« Sie packte ihre neuen Sachen aus den Tüten und riss geistesabwesend die Preisschilder ab. ~Und wasche ihn bloß nicht zu heiß, außer du hängst nicht sehr an deinem Leben.~ „Natürlich hat er mir gedroht!!!“ rief sie jetzt laut durch den Raum und sprang vom Stuhl hoch. Augenblicklich danach, schlug sie ihre Hände an den Mund und schaute sich beschämt um, ob sie auch wirklich alleine war. Ein Schmerz durchzuckte ihren Körper und ihre Hüfte pochte verschwörerisch. »Was sollte das? Wieso droht er mir? Ich dachte er mag mich. Hab ich mich wirklich so in ihn getäuscht?« Angriffslustig stand sie in der Waschküche vor der Waschmaschine, tief in Gedanken versunken. Nach einer langen Zeit, wo sie in Gedanken stocherte, schlug sie mit der Faust in ihre andere Hand. »Was glaubt der eigentlich?! Das Lass ich mir nicht gefallen. OH NEIN! Nicht ich. Nicht Arianith McFarlane! Oh nein nein nein!« schimpfte sie in Gedanken und japste auf. „McFarlane?“ fragte sie die Waschmaschine und kratzte sich am Kopf? „McFarlane... Das glaub ich jetzt ja nicht.“ Seufzte sie und ihr Herz raste vor Aufregung. Ihr Körper war jetzt so voller Adrenalin gepumpt, das sämtliche Schmerzen, wie weg geflogen waren. Freudig japste sie auf und mit quietschenden Absätzen, machte sie Kehrt und rannte aus dem Haus. Sie rannte nach draußen in den Garten und bevor die anderen merkten, was überhaupt los war, klebte Aria schon an Kai. Wild hatte sie sich auf ihn gestürzt und fest umarmt. „DANKE!“ rief sie laut, packte in und küsste ihn voller Leidenschaft, auf die Wange. Überrumpelt und völlig Ahnungslos, blinzelte Kai sie an. Zaghaft berührte er, die geküsste Stelle Haut mit seinen Fingern und schaute nun noch verwirrter. „Wofür, war das?“ fragte er ratlos. „Das war dafür, das du der größte Holzkopf bist, den ich kenne.“ quiekte sie fröhlich. „Holzkopf?!“ fragte er giftig und seine Augen, blickten gefährlich auf sie herab. „Ja Kai. Ein Holzkopf. Da du mich vorhin so schön bedroht hast, war ich so sauer darüber, das ich mir schimpfend und fluchend, über dich den Kopf zerbrochen hab. Und mit einem mal wusste ich wie ich mit Nachnamen heiße.“ schnatterte sie drauf los und nickte ihm euphorisch zu. „McFarlane. Oh ja McFarlane. Klingt er nicht einfach bezaubernd?“ hauchte sie und drehte sich, mit ausgebreiteten Armen in Kreis. Erneut sprang sie ihm an den Hals und küsste ihm wieder die Wange. „Danke Kai,“ hauchte Aria ihm ins Ohr. „Öhm....Also....naja... gern geschehen.“ stammelte er vor sich hin. So was war ihm NOCH NIE in seinem Leben passiert und er war gerade ziemlich von der Rolle. Und Kai Hiwatari von der Rolle zu erleben, ist ungefähr genauso selten, wie den Papst, durch den Vatikan Tango tanzen zu sehen. Anders gesagt: Nicht unmöglich, aber sehr unwahrscheinlich. „Oh ich muss wieder rein. Die Waschmaschine müsste durch sein. Miss Arianith McFarlane, verabschiedet sich jetzt.“ sagte sie und machte einen leichten Knicks. Dann rauschte sie wieder davon. „Was für ein verrücktes Huhn.“ gluckste Max. „Ja aber ich freue mich das sie ein Stück ihrer Erinnerung zurück hat und darüber so glücklich ist.“ schmunzelte nun Ray. „Genug gequatscht! Wir müssen weiter trainieren.“ schimpfte Kai, der immer noch sichtlich durch den Wind war. … Diesmal kroch die Dunkelheit des Abends, schneller als gewöhnlich über das Land, denn dunkle Regenwolken drängelten sich ungeduldig über den Himmel. Der Wind peitschte durch die Bäume und schlug den Regen gegen das Fenster. Die Gruppe stand am Fenster und schaute betrübt raus. Kai schaute wie hypnotisiert an die Scheibe, an der frisches Regenwasser herunter lief. Er fand Regen irgendwie beruhigend. „Tyson mach mal bitte das Fenster zu. Es ist erschreckend kalt geworden.“ murmelte Hillary und klappte ein Buch auf. Aria, die immer noch in der Waschküche werkelte, schrie plötzlich entrüstet auf. Alle zuckten Augenblicklich zusammen. „Ich schau schon.“ murmelte Kai und rannte aus dem Raum. Die anderen warfen sich besorgte Blicke zu, kamen aber zu dem Entschluss, das Kai sich schon melden würde, wenn es Ernst war. Kai rannte durch den Flur und schob mit Schwung die Tür zur Waschküche auf. Arianith kniete, mit dem Rücken zu ihm, auf dem Boden und wimmerte leise vor sich hin. „Was ist passiert?“ flüsterte er und sie zuckte zusammen. „Kai!“ hauchte sie verzweifelt. Sie stand auf und drehte sich um. In ihren Händen hielt sie etwas langes, zart rosanes. Er begriff sofort, was sie da hielt und riss die Augen auf. „Rosa?“ fragte er. „ Kai... es tut mir...“ „ROSA?!“ schrie er sie jetzt an. „Aber das war doch nicht...“ „Kannst du nicht aufpassen?!“ „Hab ich ja, aber ...“ „DAS GLAUB ICH JETZT EINFACH NICHT!!!“ brüllte er noch lauter. Ihm ist schon vieles passiert im Leben, aber noch nie hat er jemals seine Beherrschung so verloren, wie in diesem Augenblick. Er kochte vor Wut und schaute Aria so kalt, wie nie zuvor, an. „Kai... bitte hör zu.“ wimmerte sie leise. „NEIN! Was denkst du dir eigentlich dabei?! Färbt die einfach meinen Schal rosa!“ fluchte er. „KAI!“ schrie sie jetzt in seiner Lautstärke. Er knurrte nur und blickte kühl an ihr vorbei. Tränen sammelten sich in ihren Augen. „Es war keine Absicht!“ schluchzte sie laut und schmiss ihm den nassen Schal ins Gesicht. Wimmernd rannte sie an ihm vorbei, aus dem Raum. Die Schmerzende Hüfte war ihr sowas von egal und sie rannte weiter, schubste Ray um, der ihr entgegen kam und stürmte an der Gruppe vorbei. Sie stieß die Haustür auf und verschwand hinaus in die regnerische Nacht. „ Was ist nur geschehen? Sie hat geweint.“ Fragte Hillary voller Sorge. Ihr Frage wurde sogleich beantwortet, als Kai auf die Gruppe zu kam mit dem rosa Schal in der Hand. „Kai?“ fragte Ray, der sich wieder aufgerappelt hatte und die Stirn in Falten gelegt hatte. Kai hingegen, ignorierte ihn und die anderen vollkommen, ging wortlos ins Wohnzimmer und setzte sich auf das Sofa. Er wusste schon bevor er sich setzte, das er nicht lange allein sein würde und er sollte Recht behalten. Hillary setzte sich zu ihm. „Was ist passiert?“ fragte sie ihn mit fester Stimme. Er schenkte ihr kein Blick, sondern hielt ihr nur den rosa farbenen Schal vor die Nase. „Hast du sie deswegen so angeschrien?“ zischte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Kai seufzte nur und nickte. „Du spinnst ja wohl komplett! Das ist ein Gegenstand, weswegen du SIE, ein Mensch mit Gefühlen und wo scheinbar auch Gefühle für dich sind, so anschreist?!“ Kai blickte zu ihr auf und funkelte sie zornig an. „Schau mich nicht so an! Du weißt selbst, wie dumm du dich verhalten hast! Vermutlich war das gerade, der dümmste Fehler deines Lebens.“ zischte sie weiter. Dann packte sie ihn am Kragen und zog ihn nah an sich. „Wenn ihr irgendwas passiert, dann verspreche ich dir eines: Dann werde ich dir das Leben zur Hölle machen!“ knurrte sie giftig und schubste ihn von sich weg. Kai war sichtlich überrascht. Diese Art kannte er wirklich nicht von ihr. „Wir müssen sie suchen gehen.“ hauchte Hillary und drehte sich, mit flehendem Blick, zu den andere um. Kai seufzte laut. „Du hast recht. Ich hol sie zurück.“ brummelte er und ging. Im Flur grapschte er sich noch seine Jacke und verschwand ebenfalls in diese feuchte Nacht. Er konnte sich gut vorstellen, wo sie Hals über Kopf hin geflüchtet ist. »Warum hab ich plötzlich so die Fassung verloren?« dachte er nach und schämte sich für sein Verhalten. Er hoffte wirklich, das sie am Strand war. Denn das war der einzigste Ort, wo er sie vermuten könnte. Sorge machte sich wie ein Lauffeuer in ihm breit und er rannte nun noch schneller. Endlich erreichte er die Strand Promenade und war etwas enttäuscht, weil der Strand nur spärlich mit Licht von der Promenade erhellt wurde. Trotzdem versuchte er sein Glück und ging langsam die Promenade entlang, mit festem Blick zum Strand. Oft musste er die Augen zusammen kneifen um genug erkennen zu können. Plötzlich erkannte er schwach eine Gestalt am Meer stehen. Hauptsächlich erkannte man nur sehr helle Haare. Erleichternd seufzte Kai und lief runter zum Strand. Vorsichtig näherte er sich. Aria brauchte sich nicht umdrehen, um zu wissen das es Kai war. Sie erkannte ihn, an den Geräuschen von seinem Gang. „Was willst du? Mich weiter anschreien?“ krächzte sie heiser vom weinen. „Nein.“ sagte er leise. „Keinen Schritt weiter!“ fauchte sie und funkelte ihn mit Wut verzerrtem Gesicht an. „Glaubst du ernsthaft, ich habe das mit Absicht gemacht? Denkst du ich habe das gemacht, um dich zu ärgern? Ich weiß wie viel dir dieser Schal bedeutet!“ fauchte sie ihn an, auch wenn ihre Stimme furchtbar zitterte. Er kämpfte jetzt mit sich selbst. Nach einer Weile öffnete er den Mund. „Es tut mir Leid.“ sagte er ruhig und meinte es ehrlich. „Es tut dir also Leid?“ fragte sie ungläubig. „Was tut dir Leid?! Das du mich bedroht hast? Das du mich angeschrien hast, oder das du mich vorhin wie ein Stück Dreck behandelt hast?!“ wimmerte sie aufgelöst. Kai packte sie am Arm und zog sie heran. Er drückte sie sanft an seine Brust. „Alles.“ flüsterte er und sie brach in Tränen aus. „Ich wasche nie wieder deine Wäsche mit.“ schniefte sie und grinste sogar ein wenig. „Bist du mir noch böse?“ fragte Aria. „Nein.“ hauchte Kai und strich ihr über den Rücken. „Na super. Jetzt is meine Überraschung futsch. Und was trinken gehen, wollten wir auch.“ jummerte sie. „Das können wir ein anderes mal auch noch. Eine Überraschung?“ fragte er und wickelte sie mit in seine Jacke, denn sie zitterte. „Ich habe dir heute einen Schal gekauft. Für denn Fall das deiner schmutzig wird.“ erzählte sie ihm. „Oder rosa.“ erwiderte er und lachte sogar kurz auf. „Ja... oder rosa. Und naja. Ich dachte, es würde dich freuen.“ „Das tut es.“ „Wirklich?“ fragte Aria ungläubig und schaute zu ihm hoch. Er nickte. „Kai? Sind wir wieder Freunde?“ „Waren wir jemals keine?“ murmelte er und zog seine Jacke aus. „Zieh die an, du zitterst.“ „Danke.“ murmelte das nasse Mädchen und schlüpfte in die warme Jacke. Dann hakte sie sich bei ihm ein und sie gingen zurück, nach Hause. Mit besorgten Blicken wurden sie empfangen und Hillary, mit Tyson im Schlepptau, holte gleich zwei warme Decken aus einem Schrank. „Ich mach euch einen Tee.“ sagte Ray und verschwand in der Küche. „Habt ihr euch wieder vertragen?“ fragte Hil und reichte ihnen die Decken, die sie sich gleich umlegten. Aria nickte erschöpft und war sichtlich erleichtert, als sie bald die dampfende Tasse Tee in den Händen hielt. „Zieht euch schnell um, bevor ihr noch krank werdet.“ sagte nun Max und legte die Stirn in Sorgenfalten. Aria nickte und trank ihren Tee aus. Dann stand sie auf und zog Kai mit sich. In der Waschküche drückte sie ihm saubere Wäsche in die Hand. Er blickte verwundert, zu einer Ladung rosa T-Shirts, an der Leine, die ihm vorher nicht aufgefallen waren. „Na wenigstens musste nicht nur mein Schal dran glauben.“ murmelte er und schmunzelte. „Weißt du. Ich will wirklich nicht die Schuld auf andere schieben, aber Tyson trägt an diesem Dilemma eine Teilschuld. Ich bat ihn, seine Wäsche zu sortieren und in einem seiner Shirts, steckte wohl noch eine Rote Socke, die ich nicht gesehen habe. Es tut mir Leid.“ erklärte sie ihm traurig. „Ich werde es überleben. Und Tyson muss sich wohl mit rosa abfinden.“ gluckste er, weil er sich Tyson in einem rosa T-Shirt vorstellte. Auch Aria musste lachen. „Ich bin Hunde müde.“ murmelte sie und gähnte herzhaft. „Ich glaub ich gehe gleich schlafen.“ meinte sie und Kai nickte. „Ich auch.“ stimmte er zu und ihre Wege trennte sich erstmal, denn Aria verbarrikadierte sich im Badezimmer. Kurz danach trat sie ihre frühe Nachtruhe an. Kapitel 6: Das Turnier ---------------------- Kapitel 6 Das Turnier Tag 1 Aria schlief fürchterlich in dieser Nacht. Immer wieder träumte sie von dem Streit mit Kai. Gegen fünf Uhr morgens, schreckte sie wieder aus einem unruhigen Schlaf und diesmal reichte es ihr. Sie stand auf. Zwar etwas wackelig, von der Müdigkeit, aber ansonsten konnte sie bedeutend besser stehen und gehen, als gestern. Auch Kai, schlief die Nacht unruhig. Ihm ging der Streit einfach nicht aus dem Kopf. Vor allem die Szene, wo sie mit Tränen in den Augen, ihm den Schal ins Gesicht warf, hatte sich tief in sein Gehirn gebrannt. Immer wenn er die Augen schloss, sah er ihre zart grünen Augen, die in Tränen schwammen. Aria taumelte schlaftrunken, durch das Dojo und verließ dieses. Sie wollte ein heißes Bad nehmen, aber vorher Kaffee ansetzen. Sie stieg unter die Dusche um erstmal wach zu werden. Das heiße Wasser bahnte sich einen Weg, über ihre geschundene Haut und sie genoss es sichtlich. Sie fühlte sich, als würde es die Müdigkeit, gleich mit weg spülen. Nachdem sie sauber und wach war, drehte sie das Wasser ab und schlang sich ein Handtuch um den Körper. Ihr Haar, warf sie sich über die Schulter und streifte überflüssiges Wasser ab. Sie drückte ihr Silber-Weißes Haar, bis es aufhörte zu tropfen und schnappte sich einen Kamm. Vorsichtig kämmte sie es durch, bis sie sich ihr Haar, schließlich zu einem hohen Pferdeschwanz band. Im Handtuch bekleidet, ging sie in die Küche und machte sich an der Kaffee Maschine zu schaffen. Kai hatte bemerkt, wie sie vorhin aufstand und beschloss ebenfalls aufzustehen. Es hatte keinen Zweck liegen zu bleiben und zu hoffen, noch einmal einzuschlafen. Er kroch aus seinem Futon und streckte sich. Sein Rücken knackte leicht. Es wunderte ihn aber keinesfalls. Immerhin lag er die halbe Nacht, ziemlich angespannt da. Kein Wunder, dass sein Rücken einem Brett glich. Mit einer Hand rieb er sich, seinen verspannten Nacken und schlich aus dem Dojo. Im Hausflur hörte er schon Geräusche in der Küche und ging darauf zu. Er bog in die Küche hinein und blieb wie angewurzelt stehen. Da stand sie, mit dem Rücken zu ihm. Sie stand einfach da, mit einem Handtuch um dem Körper geschlungen und löffelte gerade Kaffee Pulver in den Filter. Feine Wassertropfen, die von ihrem Haar fielen, perlten sich auf ihren Rücken. Schamesröte stieg ihm ins Gesicht. Er räusperte sich zaghaft und geschockt drehte sie sich um. Fast genauso schnell krallte sie ihr Handtuch fest, denn es wäre fast runter gerutscht, bei ihrer schnellen Bewegung. „K... Kai!“ stammelte sie. „Ach du liebe Güte. Warum bist du schon wach?! Ich wusste doch nicht... Oh nein wie peinlich.“ stotterte sie vor sich hin. Immer noch mit roten Flecken auf den Wangen setzt er sich einfach an den Tisch und er konnte nicht anders und gluckste auf. Sie schaute wirklich zu komisch drein. „Das is nicht witzig!“ protestierte sie. „Ich war Duschen und wollte gleich ein Bad nehmen. Aber vorher noch Kaffee ansetzen. Deswegen nur das Handtuch.“ „Ist doch nicht schlimm. Ein Handtuch ist zumindest mehr Stoff an dir, als in dem Unterwäsche Geschäft.“ brummelte er und schien Gefallen daran zu finden, dass ihr immer mehr Röte ins Gesicht schoss. „Das...also...naja... Du....!“ stammelte sie, auf der Suche nach einem guten Konter, doch war sie ziemlich überrumpelt worden. Sie drehte sich um, knallte den Filter in die Maschine und schaltete sie an. Schnaufend und mit einem beschämten Grummeln, stampfte sie aus der Küche, zurück ins Bad. Aria ließ ihr Handtuch fallen und stieg in die Badewanne. Sie war immer noch rot wie eine Tomate und brummelte leise vor sich hin. »Was denkt er sich eigentlich? Das war gemein, mich so bloß zu stellen... Was er wohl Gedacht hat? Ob er mich wohl hübsch findet?« fragte sie sich und tauchte mit dem Kopf unter Wasser. »Denk nicht so einen Scheiß, Aria« ermahnte sie sich selbst. Sie tauchte wieder auf und holte keuchend Luft. Entspannt lehnte sie sich zurück und begann ein Lied zu summen, um wieder einen klaren Kopf zu kriegen. Es dauerte nicht Lange und ihr summen, ging in ein singen über. Kai schmunzelte und hörte ihr zu, wie sie ihr Liedchen trällerte. Nebenbei holte er sein Blade raus und prüfte es genau. Mit einem Tuch, begann er seinen Dranzer von oben bis unten zu putzen und zum glänzen zu bringen. Denn auch ein BitBeast will ein sauberes zu Hause haben. … Aria stieg aus der Wanne und musste verärgert feststellen, dass sie vergessen hatte, sich frische Sachen zu holen. Also trocknete sie sich gründlich ab und band sich wieder ihr Handtuch um. Vorsichtig öffnete sie die Badezimmer Tür und späte nach rechts und links. Sicher ist sicher, denn sie wollte nicht nochmal so bloß gestellt werden. Auf leisen Sohlen bahnte sie sich einen Weg zur Waschküche um sich frische Kleidung zu beschaffen. Kai merkte natürlich, dass sie das Badezimmer verlassen hatte und nutzte seine Chance, auf eine >Guten Morgen, weck mich auf< Dusche. Er schlüpfte ins Bad, entledigte sich von seiner Schlaf Kleidung und sprang unter die Dusche. Gedanken verloren und wieder ein Liedchen summend, tänzelte Aria durch den Flur, mit frischen Sachen auf dem Arm. Sie riss die Badezimmer Tür auf und bevor sie merkte, das längst besetzt war, schloss sie die Tür schon wieder und ging durch den Raum. Mitten im Raum blieb sie stehen und schaute entsetzt zur geschlossenen Dusche. „Hey! Ich war noch nicht fertig!“ Protestierte sie und hörte wie in der Dusche was herunter fiel. „Musst du hier so rein stürmen, du siehst doch das besetzt ist?!“ schimpfte nun Kai, mit einem Hauch Unsicherheit in der Stimme. „Dann schließt man ab!“ „Ich dachte du wärst fertig. Ich hab dich aus dem Bad kommen hören.“ „Trotzdem kann man abschließen!“ „Hab ich vergessen!“ „Dein Pech Nackter. Dann musst du dich wohl jetzt an meine Anwesenheit gewöhnen.“ „Nein Aria. Geh raus.“ „Schämst du dich?“ und sie grinste dabei frech. “Nö ich gehe nicht, wer zuerst kommt, malt zu erst.“ „Aria?! RAUS!“ „N-E-I-N“ Er grummelte unverständlich. „Ich gehe, sobald ich mich angezogen, Zähne geputzt, geschminkt und meine Haare geföhnt und gestylet hab.“ erklärte sie ihm und lachte dabei schallend auf. Und so machte sich die junge Frau zurecht. Nach einer Weile, brach Kai wieder die Stille. „Beeile dich mal! Ich kriege schon Schwimmflossen!“ zischte er. „Drängle niemals eine Frau, wenn sie sich zurecht macht, außer du willst sie zum Feind.“ philosophierte sie ihm vor. Ihm reichte es jetzt. Er öffnete die Dusche einen Spalt und grapschte nach seinem Handtuch. „Das kriegst du zurück“ flüsterte er und trat, mit einem Handtuch um die Hüften, aus der Dusche. Demonstrativ drehte sich Aria zu ihm um und grinste breit. „Meckere nicht so viel.“ murmelte sie und grinste noch breiter. Sie musterte ihn eine Weile und musste Insgeheim zugeben, das Kai mit einem Handtuch bekleidet, verdammt sexy aussah. „Was schaust du so?!“ zischte er und drängelte sich mit vor den Spiegel. „Nichts, nichts.“ flüsterte sie in einem geheimnisvollen Ton. „Rutsch mal ein Stück“. Murmelte er und stieß sie sanft ein Stück bei Seite. Eine ganze Weile diskutierten sie noch weiter, bis beide den Föhn brauchten. Wild stritten sie um das kleine Dinge und zerrten wie verrückt daran herum. Selbst Kai, mutierte in dieser Situation zu einem Kind, mit einer typischen > Ich Will < Einstellung. Aria verlor irgendwann, recht schnell, die Geduld und grapschte mit der freien Hand sein Handtuch. Sie wollte es ihm runter reißen, was er aber zu verhindern wusste. Und so gewann sie die Übermacht an dem Föhn, welche sie auch direkt ausnutzte und sich breit grinsend die Haare föhnte. „Du magst eine Schlacht gewonnen haben, aber noch nicht den Krieg.“ rief er ihr zu und schaute sie verschwörerisch an. „Noch nicht.“ antwortete sie ihm, recht laut, weil der Föhn so einen Krach machte. „Wir werden sehen.“ „Ja das werden wir, Knackarsch. Unterschätze nie die Waffen einer Frau. In der Hinsicht, sind wir alle wohl kleine Biester“ „Knackarsch?“ fragte er. „Ja was? Ich bin nun mal eine Frau. Es ist ganz natürlich, das wir einem Kerl mal auf den Hintern schauen.“ verteidigte sie sich, ohne ein Hauch rot zu werden. „Max hat recht.“ murmelte Kai jetzt. „Mit was?“ „Das du ein verrücktes Huhn bist.“ antwortete Kai und lehnte sich an die Wand. „Wieso? Ich habe doch Recht. Oder glaubst du, Hilli hätte dir noch nie auf den Hintern geschaut?“ „Ist doch auch egal.“ brummelte er und schloss die Augen. Als ihr Haar endlich trocken war, reichte sie ihm den Föhn und schenkte ihm, ihr süßestes Lächeln. „Bitte schön.“ flötete sie und wuschelte ihm durchs nasse Haar. Laut schallend, brach sie in Gelächter aus. „Oh man. Du siehst aus wie ein begossener Pudel.“ Er knurrte leicht, was sie in dieser Situation nur noch mehr zum Lachen brachte. Tränen liefen ihre Wangen herunter und sie sah fast aus, als müsste sie ersticken. „Lieber Pudel, als ein Blaubeer Muffin.“ grummelte er, musste aber auch gegen ein Lachen kämpfen. Ihr Lachen war wohl ziemlich ansteckend. „Bist du jetzt fertig?“ fragte er. „Mit Lachen ja. Ich schminke mich bloß noch schnell und dann brauch ich nochmal deine Hilfe. Nur schnell ein salben, dann haue ich ab.“ Erklärte sie und er nickte. Dann föhnte auch er sich sein Haar, während sie sich etwas Puder ins Gesicht pinselte. Mit einem zarten Kajalstrich betonte sie ihre großen Augen und ein letzter Schliff mit Wimperntusche, machte ihr Antlitz fast perfekt. Dann knöpfte sie ihre Himmelblaue Bluse auf und hing sie an einen Wäsche Haken, nahe des Waschbeckens. Kai legte den Föhn wieder zurück an seinen Platz und kramte ihre Salbe aus dem Badezimmer Schrank. Er drückte ihr ein bisschen Salbe auf die Hand. Mittlerweile wusste sie, wo die schlimmen Stellen waren und in Null Komma nichts, waren diese eingerieben. Kai hingegen machte es langsam, denn er wollte ihr nicht weh tun. Sanft strichen seine Finger, über ihren Rücken und das brachte Aria zum schmunzeln. Die Badezimmertür wurde plötzlich geräuschvoll aufgeschoben und eine verpennte Hillary stand im Raum. Verschlafen blinzelte sie zu den beiden herüber. Mit einem Mal war sie hellwach und schaute sie beschämt an. „Ach du liebe Güte. Entschuldigt. Aber Hey! Wenn ihr zwei schon intim werden wollt, dann schließt gefälligst ab! Mein armes Herz!“ schimpfte sie und stürmte aus dem Bad. Fragend schauten sich Aria und Kai an. „Was hat sie denn für Schmerzen?“ grummelte Kai fragend. „Ihr war die Situation peinlich.“ beantwortete Aria seine Frage. „Mh?“ „Schau uns doch mal an. Du nur im Handtuch und ich ohne T-Shirt. Nur im BH und Jeans, während du über meinen Rücken streichst. Ich glaub da würde jeder dumm schauen.“ Kai zuckte nur mit den Schultern und beendete sein Werk. „Dankeschön.“ trällerte sie, zog sich wieder an und verließ das Bad. In der Küche traf Aria auf Hillary, die sie wütend an funkelte. „Was?“ fragte Aria und ging zu Kaffee Maschine. „Ich dachte echt, wir währen Freundinnen.“ zischte Hilli. „Sind wir doch auch, oder etwa nicht mehr?“ „Warum erzählst du mir dann nicht, was zwischen dir und Kai läuft?“ „Hilli. Zwischen mir und Kai läuft gar nichts, außer Freundschaft. Das ich im Bad war, als er duschte, war seine Schuld. Ich war noch nicht fertig und habe mich geweigert, das Bad zu verlassen, bis ich fertig war. Und die Situation eben, war nichts weiter, als eine alltägliche Situation. Er hat mir nur meine Salbe auf den Rücken gerieben, gegen meine Prellungen...“ „Wirklich?“ fragte Hillary und schaute betrübt, weil sie so wütend gewesen war. „Natürlich. Außerdem würde ich dir doch erzählen, wenn ich einen Freund hätte. Eben weil wir Freundinnen sind, Dummerchen.“ sagte sie breit lächelnd und nahm Hillary in den Arm. „Und jetzt trinken wir erstmal einen Kaffee.“ murmelte Aria und holte drei Tassen aus dem Schrank. Kai kam nun auch um die Ecke und setzte sich mit an den Tisch.“ „Morgen.“ murmelte er. „Guten Morgen Kai.“ sagte Hillary. „Kai? Kaffee?“ fragte Arianith und stellte die Kanne auf den Tisch. Kai nickte nur, während sie Zucker und Milch zu der Kanne stellte. Sie drückte jedem eine Tasse in die Hand und nahm neben Kai platz. „Warum seid ihr eigentlich schon wach?“ fragte Hillary und beäugelte beide. „Ich konnte nicht mehr schlafen, weil mir der Streit von gestern nicht mehr aus dem Kopf ging.“ murmelte Aria und schaute beschämt Kai an. Dieser schenkte ihr einen Blick, der sie aufmuntern sollte. Dann schloss er die Augen und nippte an seiner Tasse Kaffee. Er wollte sich nicht über Hillarys Frage äußern, deshalb zuckte er nur mit den Schultern. „Und warum springst du hier schon herum? Immerhin haben wir gerade mal kurz nach sechs.“ fragte Aria ihre Freundin. „Ich bin aufgeregt. Immerhin sind heute die Eröffnungsspiele von dem Turnier.“ Antwortete die Brünette und nahm ebenfalls einen großzügigen Schluck Kaffee. Kai leerte seine Tasse und stand auf. „Ich gehe die anderen Wecken. Ich möchte noch ein paar Probekämpfe, bevor uns der Bus abholt.“ erklärte Kai und verließ die Küche. „Wollen wir Frühstück vorbereiten?“ fragte Aria und Hilli nickte. … Kai, Hillary und Aria saßen schon am Tisch und schmierten gerade ihre Brötchen, als die Haustür aufging und die Jungs, verschlafen in die Küche trotteten. Mittlerweile war es kurz nach halb sieben und die frisch geweckten, schauten genauso begeistert, wie eine Kuhherde, die gerade zum Schlachter geführt wurde. „Guten Morgen.“ trällerte Aria sie fröhlich an und strahlte mit der Sonne um die Wette. „Boah. Schieb dir deine Gute Laune, sonst wohin, bis wir wach sind.“ brummelte Tyson genervt. „Wie kann man um die Uhrzeit, schon so gut gelaunt sein?“ fragte Ray sie und gähnte herzhaft. Aria grinste noch breiter und zuckte mit den Schultern. Herzhaft biss sie in ihr Brötchen und summte dabei ein Lied. Es klopfte an der Haustür und Tyson brummte laut ein „Ist offen“. Kenny sprang um die Ecke und begrüßte alle. „Guten Morgen Kenny. Willst du mit Frühstücken?“ fragte Aria und zeigte auf den Tisch „Nein danke. Hab schon gefrühstückt.“ sagte er, setzte sich aber trotzdem an den Tisch. „Ich wollte euch nur schnell, auf das Turnier vorbereiten. Und Mr. Dickenson hat sich wegen Aria geäußert.“ erklärte er. Aria hustete laut los, denn sie hatte sich vor Schreck an ihrem Kaffee verschluckt. Japsend und hustend wedelte sie mit ihrer Hand vor dem Gesicht herum. Kai klopfte ihr vorsichtig auf den Rücken, bis sie sich wieder beruhigt hatte. „Und?“ fragte Sie Kenny aufgeregt. „Er hat geschrieben, das er einige Neuigkeiten hat, diese aber mit uns, nach den Eröffnungsspielen, bereden will. Nun zum Turnier. Mr. Dickenson hat mir das wichtigste sagen können. Es wird auf keinen Fall so ablaufen wie bei der Weltmeisterschaft, das sich jeder anmelden konnte und einer aus dem Team, mit vielen anderen, erstmal an einer Base stand und gekämpft hat. Diesmal konnte sich kein Team anmelden, denn alle Teams, die am Turnier teilnehmen, wurden persönlich von Mr. Dickenson eingeladen. Die Kämpfe laufen wie folgt ab: Es gibt vier Blöcke und in jedem Block stehen jeweils vier Teams. Das sind die ersten Eröffnungskämpfe. Block A und Block B kämpfen heute und Morgen Block C und Block D. Nach den Eröffnungskämpfen, gibt es also nur noch vier übrige Teams. Per automatischem Auswahlverfahren werden diese Teams zum Kampf ausgewählt. Das wäre dann übermorgen. Und am Tag darauf, dürfen wir dann das Finale erleben. Wenn wir Pech haben, als Zuschauer, aber mit etwas Glück stehen wir selbst dann im Finale. Mr. Dickenson hat mit übrigens eine Sondernachricht, für dich geschrieben, Tyson. Er sagte du sollst nicht wieder so überheblich sein, denn wir werden knall harte Gegner haben. Nimm die Sache ernst, oder du verlierst schneller als du schauen kannst...“ erklärte Kenny ausführlich und gespannt schauten ihn alle an. „Oh das wird so cool.“ flötete Aria. „Da Kai euer Kapitän ist, Kenny euer Trainer und Hillary eure Managerin, werde ich euer Motivations Coach. Und ich werde euch lautstark anfeuern, auch wenn meine Stimme versagen sollte.“ trällerte Aria glücklich und alle stimmten ihr zu. „Beeilt euch mal. Ich will noch vor dem Turnier einige Übungskämpfe mit euch machen.“ befahl Kai und alle legten einen Zahn, beim Essen zu. Hillary und Aria kümmerten sich um das Geschirr, während die Jungs draußen im Garten fleißig an ihrer Technik, noch ein bisschen feilten. Zwei Stunden später stand schon der BBA Bus vor der Tür. „Tyson beeil dich!“ schimpfte Kai, der in der Tür vom Bus stand. Tyson stürmte mit einem Brötchen, was vom Frühstück übrig blieb, im Mund aus dem Haus und hätte fast Aria um den Haufen gerannt, die gerade einsteigen wollte. Kai zog sie hoch, weil die Stufen vom Bus so hoch lagen und sie mit ihrer Hüfte, das Bein nicht so gut heben konnte. Tyson sprang mit Anlauf in den Bus und sie suchten sich ihre Plätze. „Hier für dich.“ nuschelte Tyson, den Mund voller Brötchen, und reichte Aria ein dunkelblaues Kappi, mit dem BBA Logo darauf. „Falls du dich verlaufen solltest, damit man dich erkennt.“ grinste er sie an. „Danke Tyson.“ sagte Aria, setzte die Mütze gleich auf und drehte sich wieder um. Sie saß, wie immer, bei Kai. Hinter ihnen saßen Max und Tyson. Auf der anderen Seite des Ganges, saßen Hillary und Kenny und diskutierten über die Team Aufstellung. Ray saß vor Aria und Kai. „Bladebreakers? Wir müssen noch einen Abstecher zum Flughafen machen. Mr. Dickenson hat mir aufgetragen, noch ein anderes Team abzuholen.“ erklärte der Busfahrer und sie fuhren los. … Am Flughafen angekommen stiegen alle, voller Neugier aus. Der Busfahrer verriegelte seinen Bus und gemeinsam gingen sie in die Große Halle des Flughafens. Der Flughafen war überfüllt von Bladern. Aber das Team war davon überzeugt, dass die meisten von ihnen nur Zuschauer waren, die hier im schönen Japan, nur auf der Suche nach neuer Herausforderungen waren. Sie folgten dem Busfahrer durch die Halle, als hinter ihnen eine bekannte Stimme, mit einem noch bekannteren Dialekt ertöne. „Ah, meine Freunde, die Bladebreakers. Ese freute mich, euch alle wieder zu treffen, e?“ „Enrico?! Und der Rest der Majestics! Was macht ihr denn hier?“ rief Tyson voller Freude und sprang laut lachend auf die Majestics zu. „Wir wurden zu dem großen Turnier eingeladen. Wusstet ihr das nicht?“ sagte nun Robert und schüttelte Tyson die Hand. „Haha, Tyson. Du bist tatsächlich ein Stück gewachsen.“ Begrüßte ihn „herzlich“ Oliver, wie man ihn halt kennt. Johnny schüttelte ihm ebenfalls die Hand, sagte aber nichts. Der Rest vom Team kam nun auch zu den Majestics und begrüßten sich, als Enrico plötzlich theatralisch aufschrie. „Oh mio Dio! Wase seide ihr nur für Freunde! Ihre habte so eine bezaubernde Donna in eurem Teame und sagte mir noch nichte mal bescheid, e? La mia belezza, wie lautet deine Name? Ich musse ihn erfahren, oder meine Herz springt entzweie.“ Überfiel der Italiener, die Ahnungslose Aria und klammerte sich an ihre Hand, als würde sein Leben davon abhängen. „Ähm... Hi?... Ich bin Arianith.“ flüsterte sie verstört und schaute ihn ungläubig an. „ Arianith, e? Wase für eine bezaubernde Name. Genaue richtig, für so eine belle donne.“ „bellende Tonne?!“ schrie Aria auf und funkelte ihn zornig an. „Nein, Nein, Nein, e? Nichte bellende Tonne. Belle Donne, meine Liebe, e? Dase heißen Schöne Frau. Ja, e? Eine Schöne Frau mite Temperamente. Iche bin hin und wege. Incantevole! Deine Schönheite, strahlt heller als jede Stern.“ seuselte er ihr vor und beugte sich zu ihr. Ungläubig und verwirrt beugte sie sich nach hinten um ihm auszuweichen. „Kai? … Hilfe.“ Hauchte sie ihm verwirrt zu. „Das reicht jetzt Romeo. Lass sie in Ruhe.“ brummelte Kai und schlug seine Hand weg, von ihrer. Kai legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie zu sich. „Oh, e, Kai. Iche wusste nichte, dasse sie deine Freundin ist, e?“ seufzte er enttäuscht auf. „Entschuldige, meine Freund.“ entschuldigte Enrico sich nun. Aria hingegen, beugte sich zu Kai auf und flüsterte in sein Ohr. „Bitte! Lass ihn in dem Glauben, oder ich dreh durch, wenn er noch einmal so ankommt!“ Kai nickte daraufhin. „Aber ihr seid nicht das Team, auf das wir warten oder?“ Fragte Ray nun die Blaublüter. „Ha! Seid ihr verrückt? Wir haben natürlich unseren Privatbus und fahren bestimmt nicht in diesem schmuddeligen BBA Bus mit.“ höhnte jetzt Johnny und musterte die Bladebreakers kritisch. „Das reicht jetzt Johnny.“ tadelte ihn Robert. „Nichts desto trotz, müssen wir jetzt weiter. Wir haben einen ziemlich hektischen Flug hinter uns und wollen in unser Hotel.“ erklärte Robert und die Majestics schüttelten allen zum Abschied die Hand. Als Enrico sich bei Aria verabschiedete, warf er ihr einen zu tiefst enttäuschten Blick zu und die Majestics verließen den Flughafen. „Was war das denn für ein Freak?“ sprudelte es plötzlich aus Aria raus, als die Majestics außer Sicht waren. „Liebeskranker Italiener.“ murmelten alle im Chor. „Da hinten kommen sie ja endlich.“ rief nun der Busfahrer und winkte dem kommenden Team. Plötzliche Stille herrschte nun im Team und Aria schaute alle verwundert an. „Was habt ihr denn?“ nuschelte ihnen Aria zu, doch schwiegen alle. Vor ihnen standen jetzt vier Jungs, die ungemein etwas mit Kai gemeinsam hatten. Sie schauten nämlich alle, als hätten sie Mist unter der Nase. Kai bewegte sich nun und trat vor, zu einem Rothaarigen Jungen, der ebenfalls weiter vorne stand. „Tala! Na das hätte selbst ich jetzt nicht geglaubt.“ sprach Kai in einer gewohnt kühlen Art. „Na Kai. Immer noch bei deinem Kindergarten?“ murmelte der angesprochene und grinste ihn höhnisch an. Mit kühlen Blicken durchbohrten sie sich, doch grinsten sich beide plötzlich an und gaben sich die Hände. Auch Ian, Bryan und Spencer schüttelten Kai die Hand. Dann begrüßten die anderen der Bladebreakers, auch die Blitzkrieg Boys, zwar mit Unbehagen, aber dennoch höflich. Nur Aria wurde mal wieder vergessen. Sie stand beschämt bei ihren Freunden und scharrte mit dem Fuß auf dem Boden. „Und das ist unser neues Mitglied. Arianith McFarlane.“ stellte Kai den Silberschopf vor, die nun breit grinsend, den Russen die Hände schüttelte. „Es Freut mich euch kennen zu lernen.“ sagte sie, hellauf begeistert. Tala wand sich nun dem Busfahrer zu. „Kommen wir vorher noch zu unserem Hotel, oder gehen die Eröffnungsspiele bald schon los?“ „Nein sie fangen erst in zwei Stunden an. Erst fahren wir zu eurem Hotel. Wenn ihr eingecheckt, ausgepackt und gegessen habt, fahren wir zur Arena.“ Erklärte der Busfahrer und sie gingen los. Ganz vorn der Busfahrer, in der Mitte die Blitzkrieg Boys und das Schlusslicht, zogen die Bladebreakers. Aria beugte sich vor zu Hillary. „Du Hilli?“ fragte der Silberschopf. „Mh?“ „Wer war der Rothaarige noch einmal?“ flüsterte sie. „Tala. Ein unheimlicher Typ, wenn du mich fragst.“ „Wieso unheimlich, ich finde ihn unglaublich süß. Und hast du dir mal diesen knackigen Hintern angeschaut. …. Lecker.“ trällerte Aria leise und träumte vor sich hin. „Du hast echt einen Vogel.“ murmelte Hillary und lachte auf. Kai hingegen beäugelte die beiden Mädchen, vor allem Aria, eher kritisch. Tala bemerkte Hillarys Gelächter und drehte den Kopf zur Seite und funkelte nach Hinten. Hilli schaute beschämt zu Boden und verstummte fast Augenblicklich. Aria hingegen winkte dem rothaarigen Russen erfreut zu. Erschrocken, drehte er seinen Kopf wieder nach vorn. „Woher kennst du ihn?“ fragte Aria, nun an Kai gewandt. „Wir waren mal in einem Team und zusammen in der Abtei.“ murmelte er vorsichtig. „Echt?“ seuselte sie. „Hat er ne Freundin?“ fragte sie schließlich. „Er? Ich glaub wohl kaum. Frag ihn doch und nicht mich!“ zischte er und wand den Blick von ihr. Aria zuckte mit der Schulter und stürmte nach vorn. Direkt neben Tala blieb sie stehen. „Hi.“ brummelte sie und er beäugelte sie schief. „Bleibt ihr länger hier in Japan, oder nur übers Turnier?“ fragte sie und lächelte Tala herzlich an. „Wissen wir noch nicht. Vielleicht bleiben wir eine Weile.“ erzählte er ihr kühl. „Warum willst du das Wissen?“ fragte er misstrauisch. „Nur so. Habt ihr nach den heutigen Kämpfen schon was vor?“ fragte sie in die russische Runde. „Nein.“ Meinte Bryan. „Das ist super! Habt ihr Lust heute Abend was zu unternehmen?“ fragte sie und klimperte Tala an. Am liebste hätte sie nur ihn gefragt, aber ihre Intuition sagte ihr, sie fragt besser alle, sonst würde er nicht mitkommen. Sie unterhielten sich kurz auf russisch und schauten alle Aria an. „Müssen wir uns noch überlegen.“ murmelte Tala und blickte wieder stur gerade aus. Sie stießen die Eingangstür auf und traten hinaus in die warme Sonne. „Jetzt weiß ich wieder wieso ich Japan hasse.“ beschwerte sich Spencer und kniff die Augen zusammen. „Tala? Du hast echt ne scharfe Frisur. Wie kriegst du die so hin?“ löcherte ihn Aria und tänzelte neben den Jungs her. „Nervst du immer so viel?“ fragte dieser jetzt. „Japp. Ich glaube schon.“ antwortete Arianith und grinste frech. „Gut ihr habt gewonnen. Ich gehe wieder zu den anderen, wenn wir heute Abend was unternehmen, Tala.“ Tala seufzte und kratzte sich grübelnd am Kopf. „Na gut. Aber dann hör auf mir auf die Nerven zu gehen!“ zischte er und sie salutierte. Rückwärts tänzelte sie zurück zu Kai. „Was hattest du denn so lange mit Tala zu bereden?“ fragte Tyson neugierig und ging nun Rückwärts um sie zu sehen. „Och nich viel. Wir haben heute Abend ein Date.“ erzählte sie beiläufig und begutachtete ihre Fingernägel. „WAS?!“ riefen alle bis auf Kai. Der hatte nur die Augen verdreht. Aria grinste nur geheimnisvoll und zuckte mit den Schultern. „Aria du bist echt der Knaller.“ murmelte Hillary und gluckste. Nun standen sie alle vor dem Bus. Mit einer unglaublichen Ruhe in sich, öffnete der Busfahrer die Tür. Nacheinander stiegen alle ein. Die Blitzkrieg Boys nahmen die komplette, letzte Reihe in Anspruch und die Bladebreakers, wieder ihre vorherigen Plätze. Kai half Aria wieder in den Bus, indem er sie an der Taille packte und einfach in den Bus hob. „Dankeschön.“ trällerte sie gut gelaunt. Die Tür schloss sich und der Busfahrer fuhr einfach los, bevor sie überhaupt auf ihren Plätzen angekommen waren. Im Gegenteil. Sie standen immer noch am Eingang des Busses. Aria kämpfte mit dem Gleichgewicht, doch Kai hielt sie gekonnt fest. Sie klammerte sich an seinen Arm, der ihren Bauch umschlang. „Verdammt nochmal! Können sie nicht warten?! Sie ist verletzt!“ zischte Kai den Busfahrer an, der es gekonnt ignorierte. Knurrend tapsten die beiden, durch den schaukelnden Bus. „Idiot!“ zischte Kai leise. Als sie endlich ihren Platz erreichten, funkelte Kai immer noch wütend, zum Busfahrer nach vorn. „Hast du deine Medizin schon genommen?“ fragte Kai, Aria. Diese schlug sich die Hände vor den Mund und schüttelte leicht mit dem Kopf. „Mist. Das habe ich vergessen.“ nuschelte sie beschämt. „Du musst sie doch regelmäßig nehmen! Das ist wichtig.“ zischte Kai. „Ja Mutti. Tut mir Leid Mutti.“ nuschelte sie und erntete einen bösen Blick. „Ray? Hast du nen Zettel und was zu schreiben?“ fragte sie den Chinesen. Ray kramte in seiner Tasche herum und reichte ihr einen leeren Zettel. „Aber einen Stift hab ich nicht.“ „Kenny? Hast du was zum schreiben?“ fragte sie nun den Chef. Er nickte und reichte ihr einen Kugelschreiber. Sie bedankte sich und kritzelte was auf den Zettel. „Hey Tala!“ rief sie durch den Bus und winkte in zu sich. Er verdrehte die Augen, stand auf und ging zu ihr. „Was willst du denn nun schon wieder?“ grummelte er und sie reichte ihm den Zettel. Dann drehte sie sich wortlos wieder um. Er starrte auf den Zettel und ging wieder zu seinem Team. „Was steht drauf?“ wollte Brian wissen. „19:00 Uhr bei Tyson. Straße und Hausnummer steht auch noch drauf.“ murmelte Tala und warf ihrem Hinterkopf einen kurzen Blick zu. „Tala, Tala, Tala. Kaum in Japan und schon ein Date.“ murmelte Spencer und fand das wohl ziemlich komisch. Zumindest grinste er breit. Tala grummelte nur. „Gehst du hin?“ fragte Ian. „Ich halte immer meine Versprechen! Und noch nerviger, kann sie ja eigentlich gar nicht sein.“ murmelte er und schloss seine Augen. Arias Kopf lehnte derweil an Kais Schulter und sie schlummerte einen kleinen Moment, bis der Bus wieder stoppte und sie vor einem Hotel der BBA standen. … Auf dem großen Platz vor der neuen Arena, war die Hölle los. Überall drängelten Zuschauer, Blader und allgemein Schaulustige. Sie konnten erkennen, das vor der gläsernen Eingangstür ein rotes Band hing. „Kommt wir drängeln uns weiter nach vorn.“ meinte Tyson und alle bahnten sich einen Weg nach vorn. Sogar die Blitzkrieg Boys folgten ihnen. Zwar mit einem gehörigen Abstand, aber vermutlich fühlten sie sich hier etwas verloren. Und immerhin kannten sie die Bladebreakers. Kai hatte geistesabwesend wieder einen Arm schützend um Aria gelegt, weil sie sich ziemlich durch die Menge quetschen mussten und er nicht wollte, das irgendjemand das verletzte Mädchen an rempelte. „RAY!“ hörten sie plötzlich ein Mädchen rufen. Ray drehte sich zu der Stimme um und bevor er wusste, wie ihm geschah, klebte ein pinkhaariges Mädchen an seiner Brust. „Mariah!“ rief er baff. „Was machst du denn hier?“ „Na das Turnier. Oh Ray. Es ist so schön dich zu sehen.“ seuselte sie und sah ihn sanft an. Er erwiderte ihren Blick und lächelte charmant. „Sind die anderen auch hier?“ fragte er Mariah. „Natürlich! Schau da hinten stehen sie.“ sagte sie ihm und zeigte in die Richtung, aus der sie kam. Sie hatte recht. Da stand eine Gruppe Jungs und starrten gelangweilt den Haupteingang an. „LEE!“ schrie Mariah über den Platz und er schaute zu ihr. Die anderen folgten seinem Blick und ihre Gesichter hellten sich augenblicklich auf. Sie kamen sofort dazu und begrüßten Ray herzlich. „Ray, altes Haus. Schön dich zu treffen! War mir doch klar. Kein Turnier ohne die BBA Lieblinge.“ Aria spürte derweil einen Blick auf sich. Einen Blick, der ihr unheimlich bekannt vor kam. Doch als sie sich um blickte, verschwand das Gefühl, beobachtet zu werden, augenblicklich. Sie schaute herüber zu Tala, doch war dieser gerade wild mit Bryan am diskutieren. Nur wer beobachtete sie dann? Sie zuckte leicht mit den Schultern und wendete sich wieder ihren Freunden und den neu kennen gelernten White Tigers zu. „Was war los?“ fragte Kai. „Mh?“ kam es von Aria prompt zurück. „Du hast dich so prüfend umgeschaut und dann gezuckt.“ „Ach das. Ich hab mich nur beobachtet gefühlt. Aber nicht der Rede wert. War sicher nur Einbildung. Sind ja sehr viele Menschen hier.“ antwortete sie ihm, als von vorne laut ein Mikrofon knackte. Aufgeregtes Gemurmel ging in den Reihen um und dann wurde alles still. Die Bladebreakers stellten sich zum größten Teil, auf die Zehenspitzen und erblickten einen kleinen, rundlichen Mann. „Da is Mr. Dickenson.“ flüsterte Tyson zu den anderen. Gespannt schauten sie nach vorn, als das Mikrofon erneut knackte. „Ich heiße euch alle herzlichst Willkommen an diesem großartigen Tag.“ sprach der rundliche Mann, den Aria nicht kannte. „Wir haben uns heute alle hier eingefunden um gleich zwei großartige Ereignisse zu feiern. Zum einen die Eröffnung, dieser neuen, modern Ausgestatteten Arena, mit den klangvollen Namen UNITED DOME und dann eine großartige Vereinigung! Deshalb trägt diese Arena, auch diesen wunderbaren Namen! Wie ihr alle ja wisst, assoziiert die BBA in Asien, schon lange mit Europa. Es gibt, beispielsweise, BBA Zentren überall in Europa und auch Events werden gemeinsam geplant. Trotzdem besitzt Europa eine eigene Beyblade Vereinigung. Und nach Jahrelanger Verhandlung, sind wir endlich zu einer Einigung gekommen. Europa und Asien schreibt nun Geschichte in Sachen Beybladen! Wir haben fusioniert, um so den Bladern überall, bessere Möglichkeiten zu bieten ihr Talent zu fördern. > Applaus und Jubel schallte ihm entgegen < Danke, danke, vielen Dank. Und aus diesem wunderbaren Grund, haben wir unsere neue Arena United Dome getauft! Und auch, aus genau diesem Grund, sind heute so viele Talentierte Blader aus Asien UND Europa Anwesend!“ erzählte Mr. Dickenson aufgeregt. Ihm wurde ein Kissen gereicht, auf dem eine goldene Schere lag. Der alte Mann nahm sie an sich und trennte das rote Band, an der Eingangstür durch. Noch mehr Jubel und Geschrei, sowie Applaus, hallte durch die Reihen, so dass Aria sich die Ohren zuhalten musste. Denn sie hatte Angst einen Hörsturz zu bekommen. „ Die Arena ist nun eröffnet! Ich rufe jetzt die Teams, des Turniers einzeln auf und bitte das diese vortreten. Denn sie haben die Ehre zuerst die Arena zu betreten. Als erstes hättet wir unser Team DIE BLADEBREAKERS! Treten vor meine Lieben. Hey ihr da! Lasst sie mal durch.“ rief Mr. Dickenson und die Bladebreakers traten, in einem Schwall von Jubelrufen, durch die Menge. Aria wurde verwirrt von Kai mitgezogen, der sie immer noch im Arm hielt. „Ist das Geschrei normal?“ schrie sie Kai an und hoffte er hatte sie gehört. „Ja.“ rief er zurück. Auf der Treppe blieben sie stehen und Mr. Dickenson schüttelte jedem die Hand. Bei Aria stockte er kurz und lächelte sie freundlich an. „Ah ja. Sie müssen die Neue im Team sein?“ Aria nickte stumm auf seine Frage. „Na fein, Miss McFarlane. Es ist mir eine Ehre Sie begrüßen zu dürfen.“ sprach er und schüttelte ihre Hand. Nun war es ganz vorbei. Sie verstand die Welt nicht mehr. Das sie von ihm begrüßt wurde, damit konnte sie rechnen, aber mit dieser Überdosis Höflichkeit, kam sie gar nicht zurecht. Komplett von der Rolle schaute sie zu Kai auf und plötzlich spürte sie wieder diese Blicke, wie vorhin. Sie wusste das alle da unten sie jetzt womöglich anstarrten, aber diese spürte sie nicht. Sondern nur ein paar Augen, irgendwo da unten, die sie Aufmerksam musterten. „Na Los, geht schon rein.“ sagte Mr. Dickenson lächelnd und Tyson öffnete die Tür. Und so betraten die Bladebreakers die nagelneue Arena. „Ich hoffe nur, diese ist besser gesichert, als die anderen, sonst lebt diese nicht Lange.“ murmelte Kai und sie gingen weiter durch die Gänge, bis sie in der riesigen Haupthalle standen, mit den ganzen Zuschauer Blöcken und den Team Boxen, sowie in der Mitte der Halle, die noch verdeckte, Base. Die nächsten die, die Halle betraten waren die Majestics. Enrico zwinkerte Aria zu, die schnippisch weg schaute und demonstrativ Kai anhimmelte. Dann kam ein Team, was sie nicht kannten und die auch kein Interesse zeigten, die Bladebreakers oder die Majestics kennen zu lernen. Als nächstes trotteten die Blitzkrieg Boys rein, die sich sichtbar unwohl fühlten und sich deshalb zu den Bladebreakers stellten. Aria klimperte Tala, begeistert an, dieser ignorierte es aber recht schnell. Ohne es zu überhören, kamen gerade die White Tigers durch die Gänge, die laut jubelten und sich scheinbar sehr darüber freuten. Auch sie gesellten sich zu den Bladebreakers und Mariah natürlich an Rays Brust. Ein weiteres unbekanntes Team betrat die Halle und stellten sich als Team „Golden Dragon“ vor. Das gesamte Team musterte Aria sehr lange, was sie sehr verunsicherte. Deshalb schmiegte sie sich an Kai und versuchte es zu Ignorieren. Der Team Kapitän von den Golden Dragons, plauderte fröhlich auf die Teams ein, doch Aria bekam es kaum mit. Er stellte sich als Justin vor und war recht groß, schlank, hatte braunes Haar und zart blaue Augen. Ihr fielen seine Augen auf und ein unnatürlicher Schmerz zuckte durch ihren Kopf. Sie keuchte leise, nahm ihre Mütze ab und griff sich an den Kopf. „Was ist los?“ fragte Kai leise und ging mit ihr ein Stück weg von dem Getümmel. „Ich habe den Kapitän von den Golden Dragons eine Weile angeschaut. Er kam mir bekannt vor und seitdem habe ich schlimme Kopfschmerzen.“ nuschelte sie gequält und lehnte ihre Stirn an Kais Brust. Er strich ihr über das Haar und dachte darüber nach. Doch fand er keine Antwort. „Außerdem hat das ganze Team mich lange angestarrt. Und als er mich anschaute, kam mir dieser Blick so bekannt vor. Genau diesen Blick, habe ich vorhin gespürt.“ jummerte sie und massierte sich die Schläfen. „Justin!“ rief Kai. „Komm mal her.“ Der Kapitän der GD´s schaute auf und entschuldigte sich bei den anderen, mit denen er gerade angeheitert sprach. „Was gibt es?“ fragte Justin und kam vorsichtig näher. Bei seiner Stimme stöhnte sie vor Schmerz auf. „Kennst du sie?“ fragte Kai und musterte ihn kritisch. Justin blickte sie kalt an und schnaubte verächtlich. „Natürlich kenne ich sie! Elendige Verräterin. Ich will weder mit ihr sprechen, noch mich dazu äußern!“ zischte er in einem Ton, bei dem Aria erschauderte. Er drehte sich um und ging wieder zurück zu seinem Team, die ihn fragend anschauten. Aria hingegen schaute Kai verzweifelt an. Sie war den Tränen nahe. „Was war das?!“ keuchte sie entsetzt. Kai zuckte nur mit den Schultern. „Halte dich besser von ihm fern, bis wir wissen was passiert ist.“ flüsterte er und schaute Justin an. Aria nickte und vorsichtig gingen sie wieder zu ihrem Team, um auf die letzten Teams und die Eröffnungskämpfe zu warten. … In Block A spielten heute die Bladebreakers, gegen ein Team die sich Unholy Titans nannten. Und so sahen diese Kerle auch aus. Es war ein harter Kampf, indem heute Ray, Tyson und Kai kämpften. Ray verlor sein Spiel mit Ach und Krach. Auch Tyson hatte schwer zu kämpfen, gewann aber um Haaresbreite. Nur Kai ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Es war zwar sehr knapp und sein Blade, hat eine Menge Schaden bekommen, aber auch er konnte knapp siegen. Ihr zweiter Kampf war noch knapper. Max, Tyson und Ray gingen rein, weil Kais Blade zu stark beschädigt wurde. Sie kämpften gegen drei gackernden Französinnen, die sich Hot Valkyries nannten. Und das in einer miesen Base. Sie war durchschnittlich groß, für ein Turnier und in der ganzen Base sah man Kreise, die sich drehten, wenn ein Kampf begann. Wer Pech hatte, und einen der Drehscheiben berührte flog aus der Arena. Ein paar konnte man aber auch klug einsetzen, was vor allem Ray bewies, indem er eine nutzte um Geschwindigkeit zu kriegen. Und somit seine Gegnerin Nicole, im hohen Bogen aus der Base kickte. Aber letztendlich schafften die Bladebreakers Block A und traten somit ins Halbfinale ein. Sie schauten sich noch die Spektakulären Kämpfe, der Blitzkrieg Boys an und tummelten sich danach noch ein wenig in der Arena, bis Mr. Dickenson sie mit, in das BBA Hauptgebäude der Stadt nahm. Denn er hatte ja viel über Aria zu verkünden. Kapitel 7: Das Date ------------------- Kapitel 7 - Das Date „Kommt hier rein und macht es euch bequem.“ sagte Mr. Dickenson und führte sie in sein geräumiges Büro. Die Bladebreakers machten es sich auf den zwei Sofas bequem und schauten gespannt zu Mr. Dickenson. „Möchtet ihr etwas trinken?“ fragte der rundliche Mann. Die Gruppe verneinte aber seine Frage und seufzend setzte er sich an seinen Schreibtisch. „Wisst ihr. Als Max mir den zerkratzten Personalausweis, von Miss McFarlane in die Hand drückte, wusste ich, dass ich dieses Gesicht schon einmal irgendwo gesehen hab.“ begann er nun und schaute Aria Ernst an. Aria war höllisch aufgeregt und ihr Herz schlug ihr bis zur Kehle. Zittern griff sie nach Kais Hand und hielt sie fest. Sie hatte das Gefühl, das würde sie zumindest ein bisschen beruhigen. Er drückte ihre Hand leicht, was sie ungemein entspannte. „Auf jedenfall, habe ich dann die Ausweisnummer, an meinen Kontaktmann bei der Polizei geschickt, nur um sicher zu gehen, dass ich mich nicht irre. Nach einer Weile bekam ich eine Antwort von ihm. Darf ich euch verkünden, das ihr adliges Blut in euren Reihen sitzen habt.“ sprach der alte Mann und skeptisch legte Aria ihren Kopf schief. „Adlig? Was für ein Blödsinn. Aria ist viel zu cool, um ein Blaublüter zu sein.“ meinte Tyson und lachte auf. Mr. Dickenson hob eine Hand um Tyson zum Schweigen zu bringen. „Tyson bitte! Arianith McFarlane of Glengarry, ist Ihr voller Name, Miss. Sie gehören zu den letzten Erben der of Glengarrys, einer der größten schottischen Adelsfamilien.“ erzählte er weiter. Aria schluckte schwer und in ihrem Kopf drehte sich alles. „Mr. Dickenson? Könnten Sie mich wohl duzen? Ich würde mich... Ich würde mich wohler fühlen.“ bat sie ihn und er nickte verständnisvoll. „Du fragst dich sicher, wieso mir dein Gesicht so bekannt vor kommt, Arianith. Ich kannte deine Eltern. Und du bist deiner Mutter, wie aus dem Gesicht geschnitten.“ sagte er weiter und drehte den Bildschirm in die Richtung der Gruppe. Alle beugten sich vor und betrachteten ein Foto, ähnlich wie das, was Aria in ihrer Tasche fand. Nur auf diesem Bild waren zwei kleine Mädchen zu sehen und nicht bloß eines. Das zweite Mädchen hatte schwarzes Haar, wie ihr Vater, während die kleine Aria, wie ihre Mutter aussah, nur sehr viel kleiner und jünger. „Dein Vater, John McFarlane of Glengarry, war Jahrelang ein Geschäftspartner von mir, bevor ich mich der Förderung von jungen Beybladern widmete. Und deine Mutter stammte hier aus Japan. Sie kellnerte damals in dem Restaurant, in dem ich häufig mit Geschäftspartnern speiste. Und eines Tages auch mit deinem Vater. John und Michiru, verliebten sich sofort in einander. Es dauerte nicht lange und er holte sie nach Schottland, auf sein Anwesen und kurze Zeit später heiratete er sie. Dein Vater sollte dann, das Familien Unternehmen von deinem Großvater erben. Er weigerte sich aber. Dazu aber später mehr.“ erklärte er der Gruppe. „Und... und wo sind meine Eltern jetzt?“ fragte Aria und hatte plötzlich eine Sehnsucht nach ihren Eltern. „Und wer ist das zweite Mädchen auf dem Bild.“ wollte Aria neugierig wissen. „Deine Schwester. Syclya McFarlane of Glengarry. Als ich deine Eltern das letzte mal sah, war deine Mutter Hochschwanger mit euch beiden. Wir haben sehr viel gelacht, weil das begrüßen sich als äußerst schwierig heraus gestellt hat. Immerhin bin ich mindestens genauso rund, wie damals deine Mutter. Als ihr auf die Welt gekommen seid, hat John mich direkt angerufen. Ich konnte euch zwei, im Hintergrund schreien hören. Seine Worte liegen mir heute noch in den Ohren. >Oh Stanley. Es sind zwei Mädchen. Zwei wunderschöne Mädchen. Wir haben sie Arianith und Syclya genannt. Du musst uns bald besuchen kommen und sie dir Anschauen.< das sagte er damals am Telefon. Nur leider ist es niemals dazu gekommen. Denn einige Monate, nach eurer Geburt, bekam ich eine Todesanzeige, aus Schottland zu geschickt. Deine Eltern sind tödlich verunglückt. Euch beiden ist nichts passiert und seitdem hat sich Johns Bruder Ewan, also euer Onkel, um euch gekümmert. Das du hier in Japan, verletzt gefunden wurdest, ist kein Zufall. Du solltest verschwinden, Arianith. Du und deine Schwester. Und ich weiß, dass dein Onkel dafür verantwortlich ist. Ich habe mich nach deiner Schwester erkundigt und heraus gefunden, das sie zu der Zeit, in der du verschwunden bist, im Urlaub mit ein paar Freunden war. Sie ist niemals nach Hause zurück gekehrt.“ Aria war verwirrt, traurig und ihr Kopf schmerzte fürchterlich. Sie drückte Kais Hand noch fester und kämpfte gegen die Tränen. „Aber warum sollte mein Onkel sowas tun?“ wimmerte sie. „Weil er ein Macht gieriger und böser Mensch ist. Die Firma deiner Familie ist genauso ein zwiespaltiges Geschäft. Nach vorne hin, macht die Firma den Anschein, eines Konzernes für die Autoindustrie, aber hinten raus sollen sie in mysteriöse Geschäfte verwickelt sein. Geschäfte die etwas mit Auftrags Mördern und Drogen Schmuggel zu tun haben. Das erzählte mir dein Vater im Vertrauen. Es war auch der Grund, warum er die Firmenübernahme abgelehnt hat. Er wollte nie etwas mit solchen dunklen Geschäften zu tun haben. Dein Vater wurde selbst erfolgreich. Mit ehrlichen Geschäften.“ „Aber warum mussten dann Syclya und ich verschwinden? Ich versteh das nicht!“ jummerte sie verwirrt. „Arianith. Ist das nicht offensichtlich? Wegen dem Erbe. Du und deine Schwester, habt das ganze Vermögen, sowie den Wohnsitz der of Glengarrys, von deinen Eltern geerbt. Und die Firma deines Vaters. Das wollte, nein das konnte Ewan doch nicht zulassen. Also hat er euch ''verschwinden'' lassen.“ erzählte er. „Wie furchtbar. Mei...Meinen Sie, dass meine Schwester noch lebt?“ „Ich hoffe es. Die Suche nach ihr läuft zumindest. Wenn sie gefunden wird, werde ich alle Hebel in Bewegung setzen, um sie hier her kommen zu lassen. Hier in Japan bist du und hoffentlich bald deine Schwester, erstmal Sicher. Das bin ich John und Michiru schuldig“ erklärte Mr. Dickenson ihr. Aria musste das erstmal verdauen. Während des ganzen Gespräches, hatte sie krampfhaft versucht sich an irgendwas zu erinnern und da schlug ihr gewaltig auf den Kopf. Ihr war schwindelig, schlecht und ihr Kopf schmerzte unvorstellbar. Geknickt ließ sie den Kopf hängen und versuchte sich zu konzentrieren. „Aria, ist alles in Ordnung? Du bist furchtbar blass.“ hörte sie Rays Stimme. Langsam hob sie ihren Kopf und schaute ihn an. Doch als sie Antworten wollte, wurde ihr schwarz vor Augen und sie sank in sich zusammen. … Sie war in tiefe Dunkelheit getaucht und fühlte sich einsam und alleine. Bis leise Stimmen an ihr Ohr drangen. „Sie tut mir so furchtbar Leid.“ „Das war wohl zu viel für sie.“ „Schaut! Ich glaub sie wacht langsam auf.“ „Stimmt. Ihre Augen zucken leicht.“ „Seid doch mal leise!“ Langsam öffneten sich Arias Augen und sie schaute in grelles Licht. Gequält kniff sie, ihre Augen leicht zusammen. Verschwommen sah sie einige Menschen um sich stehen, die alle auf sie herab blickten. Es dauerte eine Weile, bis ihre Augen, Arias Umfeld wieder klar wahrnahmen. Sie sah ihre Freunde, an ihrem Bett stehen. Kai saß sogar auf der Bettkante und schaute sie besorgt an. „Was ist passiert?“ jauchzte sie und wollte sich aufsetzen. Kais Hände, packten sie an der Schulter und drückten sie wieder ins Kissen. Aria erkannte, das sie in Tysons Zimmer lag. „Schhhht. Du musst noch liegen bleiben. Du wurdest Ohnmächtig.“ sagte Kai leise. „Ohnmächtig?“ wisperte sie und schaute alle an. Sie nickten ihr zu. „Achso. In Mr. Dickenson´s Büro.“ erinnerte sie sich. „Deine Blutergebnisse sind gekommen.“ murmelte Kai. „Wirklich? Und? Was steht drin?“ fragte sie aufgeregt und besorgt. „Ich habe es geöffnet. In deinem Blut wurde ein unbekanntes Mittel festgestellt. Sie haben es in ein großes Labor geschickt und die Polizei informiert, stand in dem Bescheid.“ erzählte ihr Kai. „Unbekannt? Habe ich deshalb mein Gedächtnis verloren?“ „Wir vermuten es.“ flüsterte Ray. „Das würde auch erklären, warum du so höllische Kopfschmerzen bekommst, wenn du dich an was erinnerst, oder es versuchst. Weil in diesem Ausmaß, ist das auf keinen Fall normal.“ meinte Kai. „Das ist mir egal! Ich werde mich erinnern! An Alles! Und wenn ich durch die Hölle gehen muss. Ich werde mich erinnern und Ewan dran kriegen. Damit kommt er nicht durch!“ rief sie und starrte wütend die Decke an. „Wir werden dir helfen und für dich da sein.“ hauchte Hillary und streichelte über ihre Hand. Dankend blickte Aria in die Runde. „Wie viel Uhr haben wir?“ fragte nun Aria und ihr kam Tala in den Sinn. „Kurz nach vier“ sagte Dizzy. „Gut, dann hab ich noch Zeit.“ murmelte Aria. „Zeit für was?“ fragte Tyson den Silberschopf. „Um sieben kommt Tala und holt mich ab.“ „Und du glaubst er kommt wirklich?“ fragte Ray, und glaubte nicht richtig daran. „Wenn Tala es ihr versprochen hat. Er bricht nie ein Versprechen.“ knurrte Kai und ihm schien das ganze nicht wirklich zu erfreuen. „Und wo geht ihr hin?“ fragte Hillary. „Keine Ahnung. Am Ende der Einkaufspassage, gibt es doch ne Bar. Vielleicht schleife ich ihn da rein.“ murmelte Aria „Ja die ist gut. Die haben super Cocktails da.“ erzählte Hilli ihrer Freundin. „Ich möchte jetzt aufstehen.“ murmelte sie und sah Kai bittend an. Kai seufzte, stand auf und wartete auf sie. Nur für den Fall das ihr schwindelig war. Aria stand auf, taumelte zwar einen Moment, doch konnte sie vernünftig gehen. Sie tapste die Treppe hinunter und stürmte in die Waschküche. Aria durchwühlte ihren Wäschen Haufen, auf der Suche nach den perfekten Klamotten, für heute Abend. Sie entschied sich schließlich für einen schwarzen Rock mit ein paar Nieten und Ringen daran. Dazu ein weißes, Bauch freies Top, eine schwarze Stoffjacke und passende Stiefel. Ihre Sachen legte sie schon mal ins Badezimmer und die Stiefel stellte sie an die Tür. Ihre Freunde saßen derweil schon alle in der Küche, um Kenny herum und starrten gebannt auf seinen Laptop. Kenny zeigte ihnen die Turnier Kämpfe. „Haben wir irgendwas zu Essen da? Ich hab Hunger“ schmollte Aria und klimperte Ray an. Dieser erbarmte sich und machte ihr einen Salat. Freudig futterte sie ihren Salat alá Ray und grinste breit vor sich hin. „Danke Ray. Du bist der Wahnsinn“ trällerte sie und tupfte sich Salatsoße vom Kinn. Nebenbei schaute sie sich, mit den anderen weiter die Kämpfe an, die Dizzy aufgezeichnet hatte. … „Oh schon so spät? Ich muss mich beeilen.“ rief Aria schockiert und sprang aus der Küche. „Also dafür, das ihre Hüfte so weh tut, kann sie aber mächtig rennen.“ murmelte Max und runzelte die Stirn. Aria zog sich im Eiltempo aus, und streifte sich ihre neuen Sachen über. Sie stürmte zum Waschbecken und wusch sich hektisch ihr Gesicht, trocknete es, klatschte sich Creme drauf und setzte Make-Up auf. Die Jungs trainierten entspannt hinten im Garten als Tala, Bryan, Spencer und Ian unsicher auf die Haustür zugingen. Tala klingelte und klopfte, doch niemand reagierte. „Ihr hättet mich nicht begleiten müssen. Ich hätte sicher nicht gekniffen. Im Gegenteil zur ihr.“ zischte Tala sein Team an. „Tyson streng dich endlich mal an!“ hörte man Kai schimpfen. Tala lauschte auf und folgte der Stimme, bis sie hinten in den Garten kamen. Dort sahen sie die Bladebreakers wie sie wie gebannt, auf die Base im Garten starrten. Max und Tyson kämpften gerade Gegeneinander. Tala schaute ihnen einen Moment zu, bis er sich mit einem Räuspern bemerkbar machte. Die Bladebreakers schauten auf. „Spioniert ihr uns aus?!“ polterte plötzlich Tyson los. Eine Faust flog und traf ihm am Hinterkopf. „Holzkopf! Sie sind wegen Aria hier!“ schimpfte Hillary. „Ihr alle?“ fragte Max überrascht, doch Bryan, Ian und Spencer schüttelten nur ihren Kopf. „Wo ist sie überhaupt?“ fragte Tala desinteressiert. „Also eben war...“begann Tyson zu sprechen. „RAY! Ich glaub du hattest Recht! Es ist schon viertel nach sieben und er ist immer noch nicht da! Wenn er mich versetzt, dreh ich ihm den Hals um.“ schimpfte plötzlich eine Stimme aus dem Haus und Aria trat auf die Terrasse. Ein überraschtes „Oh“ entwich ihr. „Hallo Tala. Schön dich zu sehen.“ trällerte Aria plötzlich zuckersüß und ging zu ihm hin. Die Russen warfen sich irritierte Blicke zu. „Viel Spaß.“ murmelte Bryan und ging zu den Bladebreakers. Ian und Spencer folgten ihm. „Lust auf einen kleinen Kampf?“ fragte Bryan und begeistert nahmen Tyson, Max und Ray an. Aria hingegen hakte sich bei Tala ein und winkte ihren Freunden zu. Kai beäugelte es eher missmutig. Sie zerrte an Tala´s Arm und widerwillig folgte er ihr. „Wo gehen wir hin?“ fragte er nach einer Weile. „Spaß haben.“ murmelte Aria „In eine Bar in der Einkaufspassage.“ erklärte sie weiter. Gesagt getan. Nach einer Weile Fußmarsch spazierten sie durch die Einkaufspassage, auf die Bar zu. „Warum wolltest du unbedingt mit mir weg gehen?“ fragte nun Tala misstrauisch und funkelte sie kalt an, vor der Tür zu der Bar. „Warum sollte ich nicht mit dir weg gehen wollen?“ stelle sie die Gegenfrage, mit einem mysteriösen Funkeln in den Augen. „Weil wir uns nicht kennen!“ zischte der Russe. „Ein verdammt guter Grund, mit dir weg zugehen. Ist doch die beste Gelegenheit, sich ungestört kennen zu lernen, oder etwa nicht?“ fragte sie und lächelte herzlich. „Aber wenn ich dich gar nicht kennen lernen will?“ fragte er nun und schien gefallen an dieser Art von Konversation zu finden. „Dann wärst du nicht hier.“ murmelte sie jetzt entzückt. „Und können wir jetzt bitte reingehen? Es wird frisch.“ murmelte sie und der Rothaarige nickte. Er öffnete die Tür und hielt sie ihr auf. „Danke“ trällerte Aria und schaute sich nach einem schönen Platz um. In einer gemütlichen Ecke war ein Tisch frei, sie griff Tala´s Hand und zog ihn mit sich. „Gemütlich hier.“ murmelte Aria und nahm Platz. Tala saß ihr Gegenüber und wusste nicht wirklich, was er mit sich anfangen sollte. Also schaute er sich unsicher im Raum um. »Was hatte Bryan nochmal gesagt? Mädchen mögen Komplimente. Mach ihr ein Kompliment. Nur was soll ich sagen? Vielleicht etwas zu ihren Sachen?« grübelte er in Gedanken. „Ähm... du siehst...ähm...gut aus.“ murmelte Tala und fühlte sich wie der letzte Trottel. „Dankeschön. Meine Güte schau nicht so verkrampft. Mach dich mal locker.“ sagte sie und lachte herzlich. „Ich beiße nicht.“ fügte sie hinzu. Eine Bedienung kam zu den beiden und begrüßte sie. Aria bestellte sich einen Sex on the Beach und Tala, wie nicht anders zu erwarten, Wodka. Als ihre Getränke kamen, hob Aria ihr Glas und rief „Cheers“. Tala nickte nur und sie stießen an. „Auf einen gemütlichen Abend.“ lautete Arias Trinkspruch und sie saugte an ihrem Strohalm. „Kai erzählte mir, das ihr zusammen in dieser Abtei wart.“ sagte sie und Talas Pupillen verengten sich, bei dem Wort Abtei. „Ja.“ murmelte er. „Was Kai dir so alles erzählt. Ich hatte ihn nie so gesprächig in Erinnerung.“ murmelte Tala und schnaubte verächtlich. Nicht das er Kai nicht mochte, oh nein. Er würde sogar behaupten, dass sie sowas wie Freunde waren, aber nichts desto trotz auch Konkurrenten. Schon immer. „Du bist nicht der Erste, der sich darüber wundert. Liegt wohl an mir.“ „An dir?“ fragte Tala und zeigte sogar einen Hauch Interesse. „Ja. Er hat mir das Leben gerettet und seitdem sind wir irgendwie, ziemlich gut befreundet.“ „Ach deshalb passt er so über vorsichtig auf dich auf.“ murmelte nun Tala und schien immer mehr Interesse zu zeigen. Schließlich ging es soweit, dass sie ihm von dem Überfall und allem drum und dran erzählte. „... Und dann wurde ich in Mr. Dickenson´s Büro einfach Ohnmächtig und wachte in Tysons Zimmer wieder auf.“ beendete sie ihre Geschichte und mittlerweile nippte sie schon am fünften Cocktail und trank auch den einen oder anderen Wodka mit Tala. „Huh, ist ganz schön warm hier drin.“ nuschelte sie leicht beschwipst. Auch Tala wurde nach einigen Gläschen, etwas lockerer und sie unterhielten sich sogar angeheitert. Natürlich fast ausschließlich übers bladen. „Oh je. Schon so spät. Ich glaub wir müssen langsam mal wieder.“ murmelte Aria nach einer Weile und lachte herzlich los. Tala nickte und es machte fast den Anschein, als wäre er enttäuscht, das der Abend schon wieder vorbei war. Er bezahlte und sie machten sich auf den Weg. Arm in Arm schlenderten sie durch die Straßen. „Ich bring dich noch nach Hause.“ flüsterte er ihr zu und sie nickte begeistert auf. „Schön. Das ist wirklich sehr nett von dir.“ seuselte Sie und schaute ihn sehr lange an. Er erwiderte ihren Blick, doch wusste er nichts damit anzufangen. An Tysons Haus angelangt, hörten sie draußen schon einen Heiden Lärm. Es klang fast wie eine Party und verdutzt schauten sich die beiden an. Sie schlichen ums Haus, in den Garten und die Tür die zum Wohnzimmer führte, stand weit offen. Drinnen sahen sie die Bladebreakers und der Rest vom Blitzkrieg Boys Team, die lachend und feiernd Sake und Bier tranken. Tysons Großvater natürlich mitten drin. „Na wer hätte das gedacht?“ fragte Aria und schaute gespannt auf Spencer, der sich gerade köstlich über etwas kaputt lachte. „Wusste gar nicht, das deine Team Kollegen solche Partyknaller sind.“ flüsterte sie. Tala hingegen runzelte nur mit der Stirn und schaute genauso überrascht wie sie. „Ich auch nicht...“ „Komm lass uns zu ihnen gehen und noch ein bisschen mit feiern, wenn sie gerade schon dabei sind.“ hauchte der Silberschopf und sie stiegen auf die Terrasse. Arm in Arm betraten sie das Wohnzimmer und ernteten überraschte Blicke. „Hallo Erdlinge! Wir kommen in Frieden.“ lachte Aria und machte ein Peace Zeichen, mit der freien Hand. „Da seid ihr ja. Und war es schön?“ lallte Hillary ihnen zu. „Es war echt toll.“ antwortete Aria und zog Tala durch den Raum. „Dürfen wir uns noch zu euch gesellen?“ fragte sie nun in die Runde. „KLAR!“ brüllte Tyson ihnen entgegen und kippte gerade mit Hilli noch ein Gläschen Sake. Aria suchte sich einen Weg zu Kai und nahm neben dem Gestreiften Platz. „Na du? Hattest du einen schönen Abend?“ fragte sie ihn. Er blickte sie freundlich an, warf Tala aber einen mürrischen Blick zu. „Ja und du?“ fragte er zurück und Aria nickte begeistert. Die Feier ging circa noch eine Stunde, als die Blitzkrieg Boys beschlossen, dann doch mal wieder zu gehen. Immerhin hatten sie noch einen weiten Weg, bis zum Hotel. „Ich begleite sie raus.“ Sagte Aria und sprang auf. Die Russen verabschiedeten sich von den Bladebreakers und Aria führte sie hinaus. Draußen auf dem Hof verabschiedeten sie sich und mit einem leicht enttäuschten Blick ging Tala mit seinem Team über den Hof. Aria biss sich auf die Unterlippe und rief plötzlich „Tala?“. Der junge Russe blieb stehen und drehte sich um. Aria lief zu ihm hin, warf den anderen Drei, aber noch einen kurzen Blick zu. Sie verstanden sofort. „Wir warten auf der Straße auf dich.“ sagte Bryan und grinste. „Ähm... wiederholen wir den Abend irgendwann noch einmal?“ flüsterte sie fragend. Tala überlegte einen Moment. „Ja. Ja klar. Warum nicht?“ sagte er und seine hellblauen Augen funkelten sie an. Sie ging einen Schritt auf den Russen zu, legte ihre Hand auf seine Brust und beugte sich zu seinem Ohr. „Der Abend war schön. Danke.“ hauchte sie ihm zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Gute Nacht.“ rief sie ihm noch zu und rannte wieder ins Haus. Überrascht berührte er seine Wange. Es war merkwürdig für ihn, doch es fühlte sich gut an. Und so ging er von Grundstück, zu seinen Kameraden. „Sie steht auf dich.“ murmelte Ian, Tala zu. „Aber voll. Nutze das aus und hab mal ein bisschen Spaß.“ meinte Bryan und grinste breit. „Ich ''NUTZE'' das bestimmt nicht aus!“ fauchte Tala seine Kameraden an und brachte sie somit gleich zum Schweigen. Stumm schlenderten sie also zum Hotel zurück. Aria tänzelte wieder ins Wohnzimmer und half beim aufräumen. „Oh der Abend war so schön. Hat zwar eine ganze Weile gedauert, bis er gesprächiger wurde. Aber was man mit Wodka nicht schafft, schafft man nie. Auf jedenfall kann er reden wie ein Wasserfall, wenn er will.“ erzählte Aria aufgeregt. „Und ob ihr es glaubt oder nicht! Der Feuerlöscher kann sogar lachen. Und wie er lachen kann. Wir hatten einmal so ein Lachflash, das wir fast erstickt wären.“ erzählte sie weiter. „Freut mich, das du Spaß hattest“ sagte Ray und Lächelte sie an. „Wir hätten auch nie gedacht, das Ian, Spencer und Bryan so nett sein können. Wir hatten auch ne Menge Spaß.“ meinte Tyson und füllte gerade ein Tablett mit leeren Flaschen und Gläsern. „So haben wir alle unseren Sieg heute gefeiert.“ grinste nun Max dazwischen. „Stimmt! Die haben ja heute Block B gesichert.“ murmelte Aria. „Hier ich geh ins Bad und mach mich Bett fertig.“ Murmelte nun Hillary und torkelte aus dem Raum. „Warte auf mich.“ rief Aria und flitzte hinterher. … Eine Weile lag Aria schon da. Die anderen Schlummerten schon friedlich, nur sie mal wieder nicht. »Was war heute nur mit Kai los? Er schien verärgert. Er war doch nicht etwa eifersüchtig? Ach was denkst du schon für ein Blödsinn! Es lag bestimmt nur daran, das es ausgerechnet Tala war. Ja das wird es gewesen sein. Ob er noch wach ist?« fragte sie sich und versuchte ihn zu erkennen. Aber es war zu dunkel um seine Augen zu sehen. Sie krabbelte aus ihrem Futon und kroch zu ihm herüber. Jetzt sah sie, das seine Augen auf ihr ruhten. „Was ist?“ flüsterte er fragend. „Darf ich noch ein bisschen bei dir bleiben?“ flüsterte sie zurück. Er nickte und machte ihr platz. Sie kuschelte sich unter seine Decke und machte es sich bequem. „Hat es dich eigentlich gestört, das ich mit Tala weg war?“ fragte sie ihn. „Er wird dich verletzen, das weiß ich. Und dieser Gedanke stört mich.“ flüsterte er, fast augenblicklich, denn er ahnte schon, dass diese Frage kommen würde. „Denkst du das wirklich Kai?“ „Ja. Spätestens wenn er nach Russland zurück fliegt. Er wird dich vergessen und das wird dich verletzen.“ „Mh. Dann verletzt er mich eben. Ich hab ja hier die beste Schulter, zum ausweinen, die es gibt.“ flüsterte sie ihm schmunzelnd zu und schmiegte sich an ihn. „Also warum nicht mal riskieren. Wer weiß ob der Feuerlöscher und ich überhaupt zusammen passen. Klar, wir hatten einen schönen Abend. Nur will ich ihn sicher nicht jedes mal mit Wodka abfüllen, nur um mit ihm zu reden. Weil ganz ehrlich. Der is ja schlimmer als du.“ „Was soll das denn heißen, schlimmer als ich?" Fragte Kai und piekte ihr in die Seite. Sie quiekte kurz auf und lachte leise. „Na du weißt schon. So ruhig. Obwohl deine Ruhe, wieder ganz anders ist, als bei ihm. Bei ihm fühlt man sich irgendwie angespannt, wenn er schweigt. Bei dir eher entspannt.“ antwortete sie und legte ihren Arm um seinen Bauch. Kai hingegen, gab sich mit dieser Antwort zufrieden. Sie kicherte leise auf und presste sich die Decke ins Gesicht. „Was ist?“ fragte er leise. „Du machst dir Sorgen um mich. Das ist ja so süß.“ hauchte sie ihm zu und schloss ihre Augen. „Ja mach ich. Frag nicht wieso, es ist so. Und es überrascht mich auch.“ „Gib doch einfach zu das du mich leiden kannst, Kai.“ „Natürlich kann ich dich leiden. Und Hey, ich mag dich sogar. Du bist immerhin nicht so eine Nervensäge wie Tyson.“ gluckste er und machte auch die Augen zu, weil sie langsam schwer wurden. „Boah, jetzt bin ich echt müde.“ murmelte sie und gähnte leise. „Mh, ich auch.“ murmelte er zurück und bevor noch jemand ein Wort sagen konnte, waren beide schon eingeschlafen. Kapitel 8: Das Klagelied des Phönix ----------------------------------- Kapitel 8 – Das Klagelied des Phönix Gegen sieben Uhr Morgens, erwachte Kai aus seinem entspannten Schlaf. Als er seine Augen aufschlug, spürte er ein leichtes Pochen in der Stirn. »Verdammter Sake.« fluchte er in Gedanken und schaute auf seine Brust. Dort lag Aria, tief und fest am schlafen. Ein Schmunzeln huschte über seinen Mund, als er bemerkte, dass sie leise schnarchte. Er fand, das es wie das schnurren einer Katze klang und beobachtete sie. »So tief wie sie schläft, dauert das doch noch Stunden.« dachte er und versuchte sich zu bewegen. Das stellte sich aber als äußerst schwierig heraus, weil sie halb auf ihm lag. Ihr Kopf ruhte auf seiner Brust und lauschte seinem Herzschlag. Ihr linker Arm lag auf seinem Bauch und ihr linkes Bein umschlang sein linkes Bein. Stumm seufzte er. »Warum hab ich davon nichts gemerkt? Hab ich wirklich so tief geschlafen?« dachte er nach. „Kai...“ murmelte sie plötzlich und er schaute auf sie herab. Doch noch immer war ihr leises schnarchen zu hören. »Sie träumt. Aber warum von mir?« „Lass mich nicht alleine.“ nuschelte sie im Schlaf. Kai zog eine Augenbraue hoch und starrte sie verwundert an. Dann legte er sanft seine Hand auf ihren Kopf und schloss noch einmal die Augen. Und tatsächlich döste er noch einmal ein. ~ Währenddessen im Hotel ~ „Na Tala. Gut geschlafen?“ murmelte Bryan und lächelte Tala verschmitzt an. „Warum fragst du?“ wollte Tala misstrauisch wissen. „Weil du die Nacht ziemlich gesprächig warst.“ Meinte nun Ian und lachte auf. „Das stimmt. War interessant dir zu zuhören.“ Meinte wieder Bryan. „Ach wirklich...?“ nuschelte der Rothaarige desinteressiert und ging ins Badezimmer. „Ja. Du hast die ganze Nacht etwas von einem Engel gefaselt.“ mischte sich nun Spencer ein. Ein seltsames gluckern, war aus dem Badezimmer zu hören. Tala hatte sich gerade das Gesicht gewaschen, als er geschockt ausatmete. „War damit die Kleine von gestern gemeint?“ wollte nun Bryan wissen, der an der Badezimmertür lehnte. Tala zuckte nur mit den Schultern, schob ihn unsanft aus dem Bad, knallte die Tür zu und ging duschen. »Hab ich wirklich von ihr geträumt?« fragte er sich. »Die wollen mich nur aufziehen, mehr nicht.« knurrten seine Gedanken und er drehte das Wasser etwas kälter. „Wir gehen Frühstücken. Kommst du mit Tala?“ rief Spencer. „Später. Ich komme nach.“ antwortete der verwirrte Rothaarige und wusch sich seine Haare gründlich aus. ~ Der Abend war schön. Danke ~ hörte er plötzlich wieder ihre Stimme im Kopf. Vorsichtig berührte er seine Wange, wo ihn gestern ihre Lippen berührt hatten und lächelte zaghaft. In seinem Magen kribbelte es und er freute sich schon darauf, sie wieder zu sehen. ~ Im Dojo ~ „Nein!“ rief Aria laut und schreckte auf. Auch Kai zuckte zusammen und öffnete seine Augen. Aria saß nach oben gestemmt und atmete keuchend. Ihre Augen waren weit aufgerissen und auf ihrer Stirn stand kalter Schweiß. „Hey, was ist passiert?“ fragte Kai und setzte sich auf. Verwirrt schaute sie ihn an. „T...Traum. I...Ich hab nur schlecht geträumt.“ stammelte sie und versuchte zu lächeln. „Von dem Überfall.“ nuschelte sie. Kai legte seine Hand auf ihre Schulter. Er spürte wie sie zitterte und drückte leicht ihre Schulter. Sie beugte sich zu ihm und lehnte sich an seine Brust. „Danke. Geht schon wieder. War nur der Schreck.“ murmelte sie. „Komm wir stehen auf und ich mach dir einen Kaffee. Dann fühlst du dich gleich besser.“ flüsterte Kai und raffte sich auf. Aria nickte und er zog sie auf die Beine. Gemeinsam schlenderten sie in das Haupthaus. „Uff... ich glaub das war gestern ein Cocktail zu viel.“ murmelte Aria und griff sich leise lachend an den Kopf. Kai wühlte derweil in einem Schrank, nach Kopfschmerztabletten und füllte zwei Gläser mit Wasser. Wortlos reichte er ihr ein Glas und gab ihr eine Tablette. Die andere verzehrte er und kippte das Glas Wasser auf ex. „Na du hast aber Durst.“ meinte Aria und schluckte die Tablette mit einem großzügigen Schluck Wasser. „Ich konnte ja leider nichts trinken gehen. Du hattest mich ja in einer perfekten Klammer.“ murmelte er, grinste aber. „Ach komm Schätzelein. Dir hat es doch gefallen.“ murmelte sie und streckte ihm die Zunge raus. „Ja ja...“ „Heißt Leck mich am Arsch, und nein Kai, tue ich nicht. Ich steh nicht auf solche Schweinereien.“ ergänzte sie ihn und zwinkerte. „Oh du...“ zischte er. „Ich? Ja ich hab dich auch Lieb.“ Kai seufzte und schüttelte nur mit dem Kopf. Er setzte Kaffee auf und müde schwiegen sie sich an. Die einzigen Geräusche in der Küche, war das Atmen der beiden und das plätschern der Kaffee Maschine. ... „Kai? Ich wollte heute nochmal kurz in die Einkaufspassage. Ich möchte mir ein Handy kaufen, damit ich euch immer erreichen kann. Und dann wollte ich nochmal zu Mr. Dickenson. Ich hab noch ein paar Fragen an ihn. Möchtest du mitkommen?“ fragte Aria und schlürfte etwas Kaffee. „Ja klar.“ murmelte er. „Ich geh erstmal duschen.“ murmelte Aria und trank ihre Tasse leer. Kai warf derzeit ein paar Brötchen in den Backofen und kritzelte eine Nachricht für die anderen. Dann deckte er den Tisch. Gesang strömte vom Bad, bis in die Küche. Kai stand nun in der Küchentür und lauschte. »Sie hat ja heute ziemlich gute Laune. Zu gute Laune, für meinen Geschmack. Ob sie einfach nur gut geschlafen hat? Oder liegt es etwa an Tala?« grübelte Kai und hörte wie die Dusche abgedreht wurde. „Verdammt!“ fluchte sie. „Alles klar?“ rief Kai. „Ne nichts ist klar.“ rief sie und die Bad Tür wurde aufgeschoben. Mal wieder stand sie im Handtuch da und diesmal sah sie, wie der begossene Pudel aus. „Ich hab schon wieder meine Sachen vergessen.“ grummelte sie. Kai hingegen brach in leises Gelächter aus. Aria funkelte ihn wütend an und drehte sich so schnell um, das ihre nassen Haare ihm ins Gesicht klatschten. „Sei nicht immer so frech.“ trällerte sie und tänzelte den Flur entlang, Richtung Waschküche, wo ihre gewaschenen Sachen immer noch lagen. Kai wischte sich das nasse Gesicht an seinem T-Shirt ab und funkelte ihr belustigt hinterher. Arianith kramte eine lange, dunkelblaue Jeans aus und ein schwarzes Top. Dann tänzelte sie zurück um sich fertig zu machen. „Frühstück ist fertig.“ rief Kai. „Komme gleich.“ rief sie zurück und keine fünf Minuten später stand sie in der Küche. Ihr Haar tropfte noch etwas und war zu einem Zopf gebunden. Sie setzte sich und machte sich erfreut über ein Brötchen her. „Trainiert ihr heute nochmal?“ fragte sie ihn und biss in ihr Brötchen. „Geplant war es nicht, aber ich denke heute Nachmittag werde ich noch ein paar Kämpfe mit ihnen machen. Was ist eigentlich mit deinem Blade? Jetzt wo du wieder Fit bist, wollen wir es noch einmal probieren?“ fragte er und war neugierig darauf, was für Kräfte in ihrem Blade schlummerten. „Ja, aber nicht jetzt. Heute Abend wäre ok.“ nuschelte sie. Nach dem Frühstück machten sie sich nur noch schnell zurecht und dann gingen die Beiden in die Stadt. Sie bummelten ein bisschen durch die lange Einkaufspassage und betraten einen Handy Shop. Lange grübelte Aria und diskutierte nun schon fast eine Stunde mit dem Verkäufer, aber sie konnte sich einfach nicht entscheiden. „Kai, jetzt hilf mir doch mal! Das Schwarze oder das Blaue?“ grummelte sie und hielt zwei Handys hoch. „Das Schwarze.“ lautete seine Antwort und sie nickte. Dann schloss sie noch ein Vertrag mit dem Mann ab und schon war sie jetzt immer erreichbar. „Lass uns ein Eis essen gehen.“ trällerte sie und zog ihn zu der erst Besten Eisbude, die sie sah. Sie holte sich eine Waffel mit Erdbeereis und Kai entschied sich kurzerhand für Schokolade. Aria machte es sich auf einer Bank, bequem und schaute sich ihr neues Handy an. Kai setzte sich zu ihr und verfiel in Gedanken. Er grübelte, denn er wusste nicht mehr, wann er das letzte mal Eis gegessen hatte, als das Klicken einer Kamera ertönte. Er schaute zu Aria, die den Rücken ihres Handys in seine Richtung hielt. Breit grinste sie „Schau mal. Ich kann Fotos machen.“ freute sie sich und leckte an ihrem Eis. „Jetzt sag nicht du hast mich fotografiert.“ grummelte er und schien nicht wirklich erfreut. „Nein... Nur die Laterne hinter dir. Du bist nur aus versehen mit drauf.“ trällerte sie und grinste frech. Kai seufzte. „Komm her, ich will ein Foto von uns beiden.“ nuschelte sie und drückte auf ihrem Handy herum. „Was? Aber...“ und bevor er aus sprechen konnte, hatte sie ihn schon am Nacken gefasst und seinen Kopf an ihren gezogen. „Bitte Lächeln.“ trällerte sie nun wieder und drückte einen Knopf. Wieder ertönte das Klicken. „Oh schau mal. Das Bild ist hübsch.“ begutachtete sie ihr Bild, auf dem Kai tatsächlich etwas Lächelte. „Wir müssten uns ein bisschen beeilen. Wir haben gleich halb elf und wir wollen doch Mr. Dickenson besuchen, bevor er zur Arena fährt, oder?“ fragte Kai. Aria nickte und drückte Kai ihr Handy in die Hand. „Speicher mal deine Nummer.“ nuschelte sie und futterte ihr Eis weiter. Er tippte auf dem Handy seine Nummer ein und reichte es ihr wieder. Dann aßen sie ihr Eis auf und machten sich auf den Weg zum BBA Gebäude. ~ Im Dojo ~ Die Bladebreakers waren mittlerweile auch wach und gingen gemeinsam zum Haupthaus. Selbst Tyson hatten sie diesmal erfolgreich wach bekommen. Ray stand in der Küche und begutachtete einen Zettel. „Was ist das?“ fragte Max. „Eine Nachricht.“ nuschelte Ray. „Was steht drauf?“ wollte nun Hillary wissen. „Wir sind weg. K & A.“ las der Chinese vor. „Wie, die sind weg?“ gähnte Tyson. „Ich ruf ihn mal an.“ murmelte Max und zückte sein Handy. ~ Vor dem BBA Gebäude ~ Kai und Aria wollten gerade reingehen, als Kais Handy klingelte. Er knurrte und zog es aus der Tasche. „Max...“ murmelte der Halb Russe und ging ran. „Was ist?“ murmelte er. „Wo seid ihr.“ „Habt ihr meine Nachricht nicht gelesen? „Doch schon, aber wie, ihr seid weg?“ „Was ist daran so schwer zu verstehen?“ „Nichts... aber ihr kommt doch wieder oder?“ „Natürlich! Wir sind auf dem Weg zu Mr. Dickenson.“ nuschelte Kai, leicht an genervt, und legte einfach wieder auf. Aria zuckte nur mit den Schultern und sie gingen rein. Sie ging zielstrebig auf den Empfang zu, an dem eine junge Frau saß und wild auf ihren Computer eintippte. „Guten Tag. Ist Mr. Dickenson im Haus?“ fragte Aria vorsichtig. „Haben Sie einen Termin?“ murmelte die Frau gelangweilt. Aria wusste genau, dass das auf eine lange Diskussion hin führte, also beschloss sie kurzerhand: Wenn sie schon blaues Blut in sich trägt, warum es nicht mal anwenden? Sie setzte ein kaltschnäuziges Gesicht auf und musterte die Empfangsdame abfällig. „Was bilden Sie sich eigentlich ein MICH sowas zu Fragen?! Sie scheinen nicht zu wissen, wen Sie hier vor sich haben!“ rief sie jähzornig und schnaufte verächtlich. „Lady Arianith McFarlane of Glengarry! Ich brauche keinen Termin bei Mr. Dickenson! Und wenn Sie nicht wollen, dass Sie sich morgen einen neuen Arbeitsplatz suchen müssen, dann bringen Sie mich jetzt Augenblicklich zu Ihm!“ fauchte Aria überzeugend, denn die Empfangsdame schaute ängstlich Aria an. „Ja sofort meine Dame. Entschuldigen Sie meine Dame.“ stammelte die eingeschüchterte Frau und sah aus, als würde sie gleich an einem Nervenzusammenbruch leiden. „Folgen Sie mir bitte.“ keuchte die Frau und führte Kai und Aria durch das Gebäude. Kai warf Aria einen strengen Blick zu und sie zuckte nur mit den Schultern. Ihr Blick sagte ihm „Was denn?“ und sie folgten der verängstigten Frau. Sie standen vor Mr. Dickenson´s Büro und die Frau klopfte zaghaft an. Mit einem „Herein“ wurde sie hinein gebeten. „Entschuldigen Sie Sir. Sie haben Besuch. Lady McFarlane of Glengarry, wünscht Sie zu sprechen, Sir.“ stammelte die Frau und führte die beiden Blader hinein. Geschwind, machte sich die Empfangsdame wieder vom Acker. Sobald die Tür geschlossen war, brach Aria in schallendes Gelächter aus. „Du bist unmöglich!“ zischte Kai. „Was denn? War doch lustig. Guten Tag Mr. Dickenson.“ begrüßte ihn Aria und wischte sich eine Lachträne von der Wange. Mr. Dickenson kam zu den beiden und schüttelte ihnen die Hand. „Arianith. Schön das es dir wieder besser geht. Hast uns gestern ja einen großen Schrecken eingejagt. Was ist denn so Lustig?“ fragte der Mann und lächelte erfreut. „Wundern Sie sich nicht, wenn ihre Empfangsfrau kündigt. Aria hat ihr nämlich den Schreck ihres Lebens verpasst.“ erklärte Kai dem rundlichen Mann. „Arianith? Was hast du gemacht?“ fragte Mr. Dickenson und musterte sie streng. Aria zuckte nur unschuldig mit den Schultern. „Aria hat die Arrogante Adelstochter raus hängen lassen.“ nuschelte Kai und lächelte etwas, bei dem Gedanken an diese Situation. „Sie war selbst schuld. Sie war unhöflich zu mir.“ verteidigte sich der Silberschopf. „Ist ja auch nicht so wichtig. Was kann ich für euch tun. Übrigens Kai. War ein grandioser Kampf gestern. Ich kam noch nicht dazu euch zu beglückwünschen.“ Kai bedankte sich und Mr. Dickenson, bat beiden einen Sitzplatz an. Als sie saßen redete auch gleich Aria los. „Mr. Dickenson. Mich verwirrt das alles. Alles was sie mir gestern erzählt haben.“ „Das glaube ich. Aber du hast selbst bemerkt, das man dich nicht, mit zu vielen Erinnerungen überhäufen kann. Deshalb müssen wir das alles langsam angehen und uns Stück für Stück vor arbeiten. Hab Geduld. Irgendwann verstehst du alles“ erklärte der Mann. Aria nickte daraufhin. „Aber. Wo lebte meine Familie? Wo ist unser Wohnsitz?“ fragte sie und sie brannte darauf es zu erfahren. „Das weiß ich nicht. Ich habe John noch nie in Schottland besucht. Ich weiß nur, das euer Anwesen irgendwo in den Westlichen Highlands steht. Irgendwo zwischen Loch Lomond und Gare Loch.“ erklärte er. „Aber... Aber Sie haben doch meine Daten von der Polizei bekommen?“ fragte sie verwirrt. „Das stimmt schon. Aber da gibt es ein Problem. Die eingetragenen Daten sind gefälscht. Nach diesen Daten, sollt du irgendwo aus den nördlichen Highlands stammen, was nicht stimmen kann. Noch nicht einmal den Ort gibt es.“ erklärte er weiter und sie japste fragend auf. „Aber... was hat das zu bedeuten?“ fragte sie und fingerte nervös an ihrer Tasche herum. „Ich weiß es nicht. Aber ich werde es heraus finden. Das verspreche ich dir.“ sagte der Mann und Aria schenkte ihm einen dankenden Blick. „Da gibt es aber noch etwas.“ sagte sie und zog das Tuch mit dem Wappen, aus ihrer Tasche. Sie reichte es ihm. Verblüfft schaute er es eine Weile an. „Das ist euer Familienwappen.“ sagte er. „Die alten Geschichten erzählen, das die Familie of Glengarry im frühen Mittelalter, einen riesigen Phönix als Schutzgeist hatten. Dieser Geist, warnte die Familie vor drohenden Gefahren und half verirrten Menschen, den richtigen Weg zu finden, mit der gütigen Flamme, die den Weg erhellte und die Herzen erwärmte. Aber was daran jetzt stimmt, oder nicht, weiß ich nicht. Immerhin ist es nur eine Geschichte.“ erzählte Mr. Dickenson. Aria kramte erneut in ihrer Tasche und zog ihr Blade heraus. „Ich glaube, davon stimmt eine Menge, wenn nicht sogar alles.“ sagte sie und legte ihr Blade auf seinen Schreibtisch. Verwundert blickte er es an. „Das ist interessant. Sehr Interessant, um genau zu sein. Die Phönix Geschichte geht noch weiter.“ meinte der rundliche Mann und Aria rutschte aufgeregt auf ihrem Platz hin und her. „Auf jedenfall, hatten deine Vorfahren diesen Schutzgeist, aber nur unter der Voraussetzung, das die Herzen der Familie gütig blieben. Während der großen Kriege in Schottland, regierte Lord Fenthick der Zweite, das Haus der of Glengarrys. Er war böse, misstrauisch und herzlos. Und er schenkte der Sage, des helfenden Phönix keinen Glauben. In seinem Misstrauen, an einem Dorf, nahe an Loch Katrine, schickte er seine Truppen los. In einer Nacht löschte er das gesamte Dorf und den dort waltenden Lord, ohne jeden Grund aus. Bauern berichteten, einen Hell leuchtenden Gegenstand am Himmel gesehen zu haben, die den Himmel Tag hell erleuchtete und eine Melodie, die die Herzen der Dorfbewohner in tiefe Traurigkeit stürzte. Eine junge Frau, soll auf den Zinnen, der Burg Glengarry gestanden haben und dem Gegenstand am Himmel, bitterlich nachgeweint haben. Wenige Tage, nach der Tat, gab es eine Rebellion in dem Dorf und Lord Fenthick wurde davon gejagt. So steht es zumindest in alten Büchern geschrieben. Leider wird auch in den Geschichten nicht einmal, der Ort erwähnt, wo Lord Fenthick der Zweite hauste und herrschte.“ erzählte er. „Das Klagelied des Phönix...“ flüsterte Kai und schaute nachdenklich auf den Fußboden. „Wow. Denken Sie, dass der Phönix zurückgekehrt ist, als Fenthick weg war?“ fragte nun Aria mit großen Augen. „Sicherlich. Denn so wie es scheint, hast du jetzt diesen Schutzgeist. Weil ich kaum Glaube das es Zufall ist, dass dein BitBeast ausgerechnet ein Phönix ist. Nein, das wäre zu unwahrscheinlich.“ „Das ist unglaublich. Ich bin hin und her gerissen.“ murmelte sie und fingerte immer noch an ihrer Tasche herum, als sie auf einmal stockte. Sie fühlte etwas zwischen ihren Fingern und blickte auf ihren Schoß. „Was ist das?“ murmelte sie und schaute in ihre Tasche rein. „Ein Reißverschluss? Den habe ich vorher nie bemerkt.“ flüstere sie und zog ihn auf. „Ist was drin?“ fragte nun Kai. „Ja... Ein Zettel? Nein ein Brief“ nuschelte sie ungläubig. „Lies vor.“ forderte Kai neugierig. „Sehr geehrte Miss McFarlane. Es tut mir schrecklich Leid, dass es soweit kommen musste. Ich bedaure zutiefst, das ich Euch nur so geringfügig helfen konnte. Aber diese Schritte waren notwendig, sonst würdet Ihr heute nicht mehr Leben. Und ich auch nicht. Ich hoffe Euch geht es gut. Bitte Meldet Euch, wenn Ihr bereit dazu seid. Wir machen uns schreckliche Sorgen. Samuel und Kathrin.“ fragend blickte sie abwechselnd zwischen Mr. Dickenson und Kai, hin und her. „Samuel... Samuel... Ich kenne ihn! John hatte ihn häufig erwähnt. Ich glaub das ist euer Butler.“ sprach nun Mr. Dickenson. „Hier unten steht noch eine Nummer.“ nuschelte Aria. „Na Los. Lass uns anrufen.“ sagte Mr. Dickenson und war mittlerweile schon genauso aufgeregt wie sie. „Nein.“ sprach Aria ruhig, aber gut durchdacht. Fragend blickte der alte Mann sie an. „Woher weiß ich, das ich diesem Samuel trauen kann? Was ist, wenn es eine Falle von Ewan ist? Vielleicht hat Ewan das geschrieben um sicher zu gehen, das ich nicht mehr Lebe, beziehungsweise ob ich noch Lebe. Vielleicht wartet er darauf das ich anrufe, um mich zu erledigen. Sicherlich werde ich diese Nummer eines Tages benutzen. Aber noch nicht jetzt. Erst wenn ich Sicher gehen kann, das es keine Falle ist, oder ich dafür gewappnet bin.“ klärte sie die beiden Männer auf. „Richtige Entscheidung. Ich hätte es nicht anders gemacht.“ sprach nun Kai. „Wie du wünschst. Ach du liebe Güte. Schon so spät. Ich muss zum Turnier! Entschuldigt, das ich mich jetzt verabschieden muss.“ sagte der Alte Mann und sprang auf. Er verabschiedete die beiden und sie verließen das Gebäude. „Wollen wir wirklich schon zurück?“ fragte Aria, wenig begeistert. „Nein. Komm mit ich zeige dir was.“ sagte Kai und führte sie zum Park, auf einen hohen Hügel. Er setzte sich ins Gras. Von hier aus konnte man herüber aufs Meer schauen und die Aussicht war der Knaller. Aria setzte sich zu ihm. „Wow. Was für eine Aussicht.“ flüsterte sie. „Ja. Hier komme ich immer hin, wenn ich Nachdenken will.“ erzählte er ihr. „Kann ich gut nachvollziehen. Hier oben kriegt man sicher, immer einen freien Kopf.“ nuschelte sie und blickte verträumt aufs Meer. Kai warf ihr einen kurzen Blick zu. „Dir scheint es hier zu gefallen.“ flüsterte er und wand seinen Blick ebenfalls aufs Meer. „Ja. Es ist entspannend. Danke das du mir diesen Platz gezeigt hast.“ hauchte sie, kaum lauter als die Brisen, die vom Meer her wehten. Bis zum Nachmittag saßen sie noch stumm auf dem Hügel und schauten auf das glitzernde Meer. „Komm Aria. Wir müssen wieder.“ flüsterte Kai und half ihr auf. Entspannt schlenderten sie zurück, wo die anderen schon sehnsüchtig auf sie warteten. Aria präsentierte ihr neues Handy und kassierte, alle Handynummern von dem Team. Anschließend erzählte sie, dem Team von dem Gespräch mit Mr. Dickenson. Gespannt hörten alle zu und konnten es kaum glauben. Kai drangsalierte den restlichen Nachmittag noch ein wenig seine Team Kollegen, während Hillary und Aria wild am diskutieren waren. Aria musste ihr nämlich jede Kleinigkeit, von dem Date mit Tala erzählen, was der Silberschopf lieben gerne tat. Und den Abend verbrachten alle mit einem köstlichen Abendessen, langen Gesprächen über alles mögliche und einer Menge Tee, bis alle um elf, zufrieden in ihr Bett krabbelten und von den kommenden Kämpfen träumten. Kapitel 9: Das Finale --------------------- Kapitel 9 – Das Finale Es war endlich so weit. Der Tag des Finales war endlich gekommen. Im Halbfinale konnten sich die Bladebreakers erfolgreich gegen die Majestics behaupten, während die Blitzkrieg Boys gnadenlos von Golden Dragon, aus dem Turnier gefegt wurden. Golden Dragon erwies sich als ein sehr starker Gegner und zu einer potenziellen Gefahr, das Turnier zu Gewinnen. Und so kam es, das die Stimmung an diesem Morgen eher gedrückt war. Lustlos knabberten alle an ihren Brötchen, selbst Tyson bekam kaum einen Bissen runter. Aria fühlte sich sichtlich unwohl, bei dieser Stille, doch traute sie sich nicht, etwas gute Laune zu verbreiten. „Hast du einen Plan Kenny?“ wollte Kai wissen und in Gedanken schrie Aria ein Gebet an den Himmel, weil endlich diese ekelhafte Stille gebrochen wurde. „Nein. Sie sind stark und vor allem sehr geschickt. Wir konnten einfach keine Schwachstelle erkennen. Passt einfach auf und versucht sie zu überlisten. Wird schon schief gehen.“ murmelte das Genie und Max schaute ihn traurig an. So ratlos hatte er den Chef noch nie erlebt. Und wirklich aufbauend war das nicht. „Jetzt schaut doch nicht so!“ schimpfte jetzt Aria. Alle Blicke legten sich nun auf sie. „Ihr tut ja gerade so als wären sie übermächtig und unbesiegbar. Jeder hat seine Schwachstellen. Ihr müsst einfach nur aufpassen. Und die Kämpfe in die Länge ziehen. Zumindest erhöht das eure Chance, deren Schwachpunkte zu finden. Und Außerdem habt ihr etwas, was die nicht haben.“ versuchte Aria, die Gruppe zu motivieren. Dabei haute sie so fest auf den Tisch, das ihre Tasse fast umgekippt wäre, „Und was soll das sein?“ fragte nun Ray und wusste nicht recht was sie meinte. „Zwei bezaubernde Mädels, die euch mit Herz und Seele anfeuern.“ murmelte sie und zwinkerte der Gruppe zu. „GENAU!“ rief jetzt Hilli und haute ebenfalls auf den Tisch. „Könntet ihr jetzt aufhören meinen Tisch zu quälen?!“ schimpfte Tyson lachend. „Ich freue mich schon auf heute Abend.Da ist ja diese BBA Party. Die wird sicher lustig.“ Meinte jetzt Hillary. „Au ja. Ich hab Bryan noch versprochen, mit ihm einen zu trinken.“ murmelte jetzt Aria und tippte eine SMS. „Wann?“ fragte Kai neugierig. „Gestern. Hab die Nummer von dem Hotel, wo sie sind. Eigentlich wollte ich Tala sprechen, aber er war mit Spencer im Park joggen. Also habe ich mit Bryan eine Weile geplaudert.“ erzählte Aria beiläufig. „Oh Schreck. Ich bin schon mal im Bad mir meine Haare föhnen. Wir müssen ja bald los.“ sagte Aria und hätte sich fast verschluckt. Sie sprang auf und huschte ins Badezimmer. ~ Im United Dome, stieg die Anspannung fast ins unermessliche. Vor allem als sie das Jubeln und Rufen, des Publikums wahrnahmen. „Da seid ihr ja. Und seid ihr zuversichtlich?“ rief ihnen Mr. Dickenson zu und begrüßte alle herzlichst. „Sie wissen nicht zufällig, wie die Spielaufstellung von Golden Dragon ist?“ fragte Aria vorsichtig und blinzelte ihn lieb an. „Tut mir Leid, Meine Liebe. Und selbst wenn ich es wüsste, dürfte ich es euch nicht verraten.“ sagte der Alte Mann. „Ach Mist. Wenn wir doch nur wüssten, wann dieser Justin spielt. Er ist der Stärkste aus dem Team.“ murmelte Ray und kratzte sich nachdenklich am Kinn. Aria japste plötzlich auf. Ihr Blick wurde wieder so merkwürdig trüb und fast mechanisch sprach sie. „Er spielt als zweites. Er spielt immer als zweites.“ Taumelnd griff sie sich an Kopf. „Als Zweites?“ fragte Kai. Aria nickte wild. „Ja. Ganz sicher. Er spielt immer als zweites.“ nuschelte sie. „Bitte! Schenkt mir diesen Kampf! Ich bin die einzigste die seine Schwachpunkte kennt. Ich weiß das ich sie kenne, aber dafür muss ich gegen ihn Kämpfen! Ich bitte euch!“ flehte Aria und schaute alle ernst an. „Aber du hast keinerlei Training. Und das letzte mal hast du gerade mal einen Zick Zack um Tyson geschafft.“ sagte Kenny und schüttelte abweisend mit dem Kopf. „Vertraut mir. Ich schaff das!“ zischte sie. „Also wenn wir den ersten Kampf gewinnen und sie sollte gegen Justin verlieren, haben wir immer noch eine Chance.“ murmelte Kai. „Lasst sie doch, wenn sie unbedingt will. Und vielleicht überrascht sie uns ja.“ verteidigte Hillary jetzt ihre Freundin. Ihr Team überlegte Lange und nach einigem knurren und murren, erlaubten sie es schließlich. „Fallen dir noch mehr Infos ein, die uns nützlich sein können?“ fragte Dizzy. „Lasst mich einen Moment überlegen.“ Aria kniff die Augen zusammen und massierte sich die Schläfen. „Ja!“ platzte es aus ihr heraus. „Über die BitBeast´s. Also der große Blonde, hat ein BitBeast was einem Chamäleon ähnlich ist und der kleine Schwarz Haarige, hat einen Feuersalamander. Das Chamäleon verteidigt sich mit Tarnung und greift mit seiner klebrigen Zunge an. Und der Feuersalamander kämpft mit Feuer. Er verteidigt sich mit einem Feuerwirbel.“ „Wirklich gut zu wissen. Das letzte mal konnte ich nicht alles aufnehmen.“ sagte Dizzy. „Dann Kämpfe ich mit dem Chamäleon.“ sagte Kai und holte Dranzer raus. „Und ich nehme den Feuersalamander.“ murmelte Tyson und zog Dragoon. Kai und Tyson hielten optimistisch ihre Blades aneinander, ähnlich wie beim anstoßen. „Worauf wartest du?“ fragte Kai und lächelte sie an. Aria nickte, zog ihr Blade und stieß mit an. „Wir schaukeln das Pferd schon!“ rief Tyson. „JA!“ rief der Rest vom Team und mit einem Motivierenden Blick betraten sie die Arena. „Kai? Gib mir Dranzer mal.“ sagte Aria und hielt die Hand auf. Er schaute sie kurz fragend an, doch reichte er ihr, seinen blauen Blade mit dem schönen Phönix darin. Sie hielt sich den Blade, nah an den Mund. „Dranzer? Mach das Chamäleon fertig. Ich glaub an dich!“ sprach sie zu dem Feuervogel und gab dem Chip einen Kuss. Dann reichte sie Kai wieder sein Blade. „Vielleicht bringt das Glück.“ trällerte sie fröhlich. Die Bladebreakers setzten sich auf die Bank, in ihrer Box und warteten. Das Turnier wurde angekündigt und der Erste Kampf angesagt. Und wie sie gehofft hatten, spielte als erstes Cliff, mit seinem Chamäleon BitBeast Chamadeus. Kai trat vor zur Base und machte sich Startbereit. Das Signal ertönte und in einem Schwall von Jubel und Applaus, schossen beide Blades in die Base. Anfangs wich Dranzer, Chamadeus taktisch aus und tastete sich langsam heran. Harte Stöße hallten jetzt durch die Halle, denn Kai löste seine Defensive und ging über zur Offensive. Beide BitBeast´s erschienen. Mit einem grellen Schrei erschien Dranzer und spreizte prächtig sein Gefieder. Chamadeus präsentierte seine lange Zunge und schlug damit um sich, wie mit einer Peitsche. Erbarmungslos attackierten sich die BitBeast´s, doch Aria spürte, das Kai sich zurück hielt. Hart traf Chamadeus, Dranzer und Kais Blade flog ihm entgegen. Ohne seine Miene zu verändern, fing er sein Blade und drehte sich zu seinem Team um. Tyson wirkte entrüstet doch Aria beruhigte ihn. Dann stand sie auf und ging zu Kai. „Was war los?“ flüsterte sie. Kai lächelte triumphierend. „Er ist erledigt.“ flüsterte Kai zurück und blickte Aria tief in die Augen. Sie war überrascht, denn sie hatte noch nie, so eine Leidenschaft in seinen Augen gesehen. Ein Feuer, von absoluter Sicherheit und Stärke brannte in seinen Augen. Sie schluckte und nickte. „Mach ihn platt.“ flüsterte der Silberschopf und ging zurück zum Team. Auf der Bank wurde sie direkt von den anderen ausgefragt. „Ich glaub er hat die Schwachstelle gefunden.“ murmelte Aria und schaute sich im Publikum um. Sie zuckte überrascht auf, als sie die Blitzkrieg Boys sah. Hellblau traf auf grün und so schauten sich Tala und Aria eine Weile an. Aria winkte im hoch erfreut und er nickte beschämt, aber zufrieden. Der Zweite Kampf wurde angesagt und das Startsignal gesprochen. Wieder schossen beide Blades aufeinander zu und zur Überraschung aller, rief Kai plötzlich Dranzer. Sofort erschien der Phönix und flog zielstrebig auf das Blade von Cliff zu. Er rief Chamadeus und Dranzer witterte seine Chance. Der Vogel stürzte nach unten und bevor Cliff merkte, was geschah, lag sein Blade schon rauchend hinter ihm. Der Dritte Kampf verlief härter, als von Kai geplant war. Cliff schien teilweise durchschaut zu haben, was Kais Taktik war. Aber nur teilweise. Ein Chamäleon mag noch so bewegliche Augen und eine flotte Zunge haben. Doch sein Schwachpunkt liegt ganz klar unter ihm. Und das wusste Kai, zum Glück. Letztendlich schaffte es Dranzer, Chamadeus von unten zu erwischen und kickte ihn erfolgreich aus der Base. Somit war der Gestreifte, Sieger des ersten Kampfes. Jubelnd und tanzend, vor Freude, sprangen die Bladebreakers auf Kai zu. „Das war großartig Kai!“ rief Tyson und klopfte ihm auf die Schulter. „Ja! Das war der Wahnsinn.“ rief nun Aria und schlang ihre Arme um ihn. „Du schaffst das auch.“ machte Kai ihr Mut. „Und lass dich nicht von alten Erinnerungen einholen. Oder dich von ihm unter Druck setzen.“ „Kai, ich lass mich nicht unter Druck setzen. Ich setze eher ihn unter Druck.“ grinste sie verschmitzt und bereitete sich seelisch moralisch auf den Kampf vor. „Der nächste Kampf, beginnt in wenigen Minuten. In den Kampf wird treten: Justin von den Golden Dragon´s und Ray von den.... Moment... Es gab eine kleine Änderung. Das neue Mitglied der Bladebreakers wird Kämpfen. Arianith! Na das könnte spannend werden, weil wir noch keine Daten von ihr besitzen. Tretet jetzt vor zur Base.“ Wurden sie aufgefordert. In Arias Magen, machte sich die Aufregung breit und nervös schaute sie zu Kai. Er nickte ihr zu und hoffte innerlich, dass es ihr Mut machte. Aria atmete tief ein und wieder aus, erhob stolz ihren Kopf und ging zur Base. Oben stand schon Justin und schaute sie abfällig an. „Das du dich hier hin traust!“ zischte er und seine Augen spiegelten Kälte wieder. „Tja. Ich bin auf der Suche nach Antworten.“ antwortete sie und blickte ihn herausfordernd an. „Hey! Ist das überhaupt erlaubt?! Die Bladebreakers sind so viele, warum darf sie dann Kämpfen?!„ zischte Justin in Richtung Mr. Dickenson. „Ich muss dich enttäuschen Justin. Fünf Spieler pro Team sind erlaubt. Drei Feste und zwei Ersatzspieler. Und Kenny und Hillary sind keine Spieler.“ rief ihm Kai zu. „Genau! Und ich bin Ersatzspieler, weil Ray...ääh...Bauchschmerzen hat!“ rief sie ihm zu und hoffte das Ray mit spielt. Der Chinese blickte sich kurz verwundert um, hielt sich dann aber plötzlich den Bauch und stöhnte gequält auf. „Warum regst du dich überhaupt auf. Hast du Angst?“ fragte Aria und funkelte ihn belustigt an. „Vor dir? PAH!“ zischte er. „Ich wäre dafür, dass wir es Interessanter machen, Justin. Wenn ich gewinne redest du mit mir und beantwortest meine Fragen.“ schlug Aria vor. „Und wenn ich gewinne?“ fragte Justin. „Such es dir aus.“ sagte der Silberschopf. „Wenn ich gewinne will ich dich nie wieder sehen. Bei keinem Turnier und vor allem nie mehr in unserer Heimat!“ zischte er und Aria nickte. „Einverstanden.“ sagte sie und ging zu ihm. Sie reichte ihm die Hand. Widerwillig schlug er ein und sie machten sich Startklar. Das Startsignal ertönte und sie schossen ihre Blades in die Base. Eine plötzlicher Kampfgeist wurde in Aria wach, den sie nicht kannte. Aria spürte das ihr BitBeast bereit war. Bereit zu kämpfen und bereit ihr zu helfen. Siegessicher lächelte sie ihr Blade an, welches in einem unbeschreiblichen Tempo durch die Base schoss. Justin versuchte mit ihr Tempo zu halten, was sichtlich schwer war. Arias Blade schlug eine Scharfe Kurve und raste auf Justin´s zu. Hart traf sie ihn und brachte ihn tatsächlich ins schlingern. Doch, hielt er sich standhaft und sein Blade kriegte sich wieder ein. »Sein Schwachpunkt...sein Schwachpunkt. Wo zum Geier liegt sein Schwachpunkt!« schimpfte sie in Gedanken und konzentrierte sich auf ihren Blade. Sie hörte eine Stimme in ihrem Kopf, so klar und rein wie der Klang einer Glocke und sie wusste was zu tun war. „Phinadora!“ rief sie laut und ihre Stimme übertönte sogar, die lauten Geräusche aus dem Publikum. Ihr Blade leuchtete auf und tauchte die Arena, für einen kurzen Moment in ein warmes, Orange-gelbes Licht. Aus ihrem Blade, erhob sich, mit einem hellen Schrei, ein Phönix. Der Klang, jagte eine Flut von Gänsehaut, durch die Reihen der Menschen und tauchte ihre Herzen, für einen Moment in warmes Glück. Phinadora erhob sich und kreiste über der Base. Rot glühende Augen, beobachteten das Geschehen unten. Sanft gelbes, glatt anliegendes, Gefieder zierte Ihren Körper. Die Flügelspitzen ihrer großen Flügel, waren gelb, Orange und Rot. Ein zweigeteilter Schweif flatterte lieblich hinter ihr her. Die Enden des Schweifs zierten Federbüschel, aus roten, gelben und Orangen Federn. „Jetzt schon?!“ rief Justin entsetzt auf. „Angst?“ fragte Aria mit einem überlegenen Lächeln auf den Lippen. Zaghaft musterte er die Situation, fasste aber neuen Mut. „Horadeus! Mach schon!“ schrie der junge Schotte und sein Blade leuchtete auf. Ein BitBeast in Form eines braunen Pferdes erschien und galoppierte auf den Phönix zu. »Jetzt weiß ich was zu tun ist.« schoss es Aria durch den Kopf. „Los Phinadora!“ schrie Aria. Ihr Phönix schoss nach oben, drehte einen Salto und stürzte auf das Pferd herab. Die Krallen ihrer Füße rammte sie dem Pferd, hart in den Rücken, krallte sich fest und schleuderten es durch die Arena. Ähnlich verhielt sich Arias Blade. Es schoss nach oben und landete hart auf Justins Blade. Mit einigen gezielten Sprüngen, brachte es Justins Blade ins schlingern und kickte es letztendlich aus der Base. Geschockt hob Justin sein Blade auf und knurrte ihr wütend entgegen. Aria bemerkte davon nichts, denn sie war damit beschäftigt, nicht zu ersticken. Die Bladebreakers standen um sie herum und drückten sie alle vor Freude, aber auch Überraschung. Die Kämpfe gingen weiter und Aria konnte alle für sich gewinnen, ohne ihre Taktik großartig zu ändern. Obwohl Aria im zweiten Match schwer ins schwitzen kam, denn Horadeus, verpasste Phinadora einen harten Hufkick. Aber letztendlich gewann sie dieses Spiel und somit war es eigentlich schon offiziell : Die Bladebreakers waren die Sieger des Turniers. Jetzt gab es nur noch den Kampf zwischen Tyson und Matt. Obwohl dieser Kampf nur reine Formsache werden, würde. „Wer hätte das gedacht.“ jubelte Tyson und umarmte Aria. „Ich.“ murmelte Kai, der abseits stand, mit verschränkten Armen. „Kai.“ trällerte sie und sprang auf ihn zu. „Du warst großartig. Ich wusste von Anfang an, dass du eine gute Bladerin bist. Schon als ich dein Blade gesehen habe. Kein Amateur Blader besitzt so ein Blade.“ erklärte er ihr und sie umarmte ihn, voller Euphorie. Doch ließ sie von ihm ab und ging zielstrebig auf Justin zu, der geknickt am Boden kniete. „Ich hab dann wohl gewonnen.“ flüsterte sie. „Tzz! Wie immer halt.“ murmelte dieser. „Und jetzt hätte ich gerne Antworten.“ zischte sie. „Du kannst mich mal.“ schrie er sie an, stand auf und ging davon. Cliff rannte seinem Freund hinterher, nur Matt nicht. Er ging nervös auf Aria zu, die Justin perplex hinterher schaute. „Er wird dir die Antworten geben. Gib ihm etwas Zeit.“ murmelte der Schwarz haarige. „Ich will es hoffen.“ flüsterte der Silberschopf gekränkt. „Ich will doch nichts weiter als meine Erinnerung zurück.“ japste sie. „Es tut gut dich zu sehen Aria. Und das meine ich ehrlich. Sei Justin nicht böse. Er ist fertig. Seit du fort bist, konnte er kaum noch schlafen und ist einfach nur am Boden. Er vermisst dich, denkt aber du hast uns im Stich gelassen und das nagt gewaltig an seinem Stolz.“ erklärte Matt. „Glaubt ihr ich bin freiwillig weg?!“ schrie sie ihn an. Matt schaute sie erschrocken an, zuckte dann aber mit den Schultern. „Rede einfach später nochmal mit Justin. Wenn er sich beruhigt hat. Wir sind noch eine Weile in Japan.“ meinte Matt und wand sich ab, Richtung Bladebreakers. „Wer wäre mein Gegner?“ fragte Matt. Tyson hob die Hand und schaute Kampflustig. „Ich!“ rief er. „Herzlichen Glückwunsch. Du hast gewonnen. Ich gebe auf.“ murmelte Matt und ging davon. „WAS?! Hier wird nicht aufgegeben. Komm gefälligst her du Feiger...“ „TYSON!“ schrie Aria. „Lass ihn in Ruhe!“ zischte sie und der Blauhaarige verstummte. Sie hätte sich wirklich gerne über ihren Sieg gefreut, nur war jegliches Feuer, welches entfacht wurde als sie gewann, gelöscht. Sie war wütend, traurig und gekränkt. Wortlos drehte sie sich um und lief aus der Arena. Die Blitzkrieg Boys liefen ihr über den Weg und wollten sie beglückwünschen, doch ihr war es egal. Ohne sie groß zu beachten, rannte sie an ihnen vorbei und verschwand in die Kabine der Bladebreakers. Besorgt schaute Tala ihr hinterher, doch wurde seine Aufmerksamkeit gebrochen, als Kai mitten durch die Blitzkrieg Boys rannte und diese flink ausweichen mussten. Kai stürmte in die Kabine und fand Aria, mit hängendem Kopf auf dem Tisch sitzend. Er ging langsam zu ihr und blieb vor ihr stehen. „Warum tut es so weh?“ fragte sie leise. „Was ist denn los?“ wollte der Halbrusse wissen. „Justin ist los. Ich habe fast keinerlei Erinnerung an ihn und trotzdem, zerreißt es mir das Herz, wenn ich seine Augen sehe, die mich kalt anblicken.“ wimmerte sie und Tränen schossen ihr, wie klares Gift in die Augen. Kai beugte sich ein Stück zu ihr und legte seine Hände auf ihre Schulter. „Das wird schon wieder.“ flüsterte er. „Kai!“ rief sie und schmiss sich weinend an seine Brust. Instinktiv handelte er, legte die Arme um sie und drückte sie an sich. Er spürte wie sein Oberteil, von ihren Tränen nass wurde und streichelte ihr behutsam über den Kopf. Aber anstatt sich zu beruhigen, wurde ihr schluchzen nur noch lauter und ihr weinen bitterlicher. Ihre Finger krallten sich fest an sein Oberteil. „Beruhige dich.“ flüsterte er behutsam, doch es half nichts. Mittlerweile wurde wurde sie von einem Weinkrampf, regelrecht durchgeschüttelt. Kai wusste nicht was er tun sollte. An ihm hatte sich noch nie ein Mädchen ausgeweint. Also tat er einfach nichts, als sie zu halten und zu hoffen, dass das sie beruhigte. Nach einer Weile lockerte sie sich etwas von seiner Umarmung und schaute zu ihm hoch. „Danke.“ wimmerte sie. Sachte nickte er und wischte ihr, mit seiner Hand, einige Tränen von der Wange. „Tut mir Leid, das ich dein Oberteil so eingesaut habe.“ flüsterte sie heiser und versuchte ihr verlaufenes Make-Up zu richten. „Es gibt schlimmeres.“ murmelte er. „Schau mal nach oben.“ sagte er und sie richtete ihre Augen auf die Decke. Kai half ihr und wischte mit seinen Fingern unter ihren Augen. „So. jetzt geht es wieder.“ meinte er und betrachtete sein Werk, während er mit einem Taschentuch sich die Wimperntusche von den Fingern rubbelte. Und die ganze Zeit hatten sie nicht bemerkt, wie sie beobachteten wurden. Mit hängendem Kopf ging Tala von der Tür weg und zurück in die Arena. „Was ist los?“ fragte Spencer und musterte ihn streng. Tala schüttelte nur mit dem Kopf und schlurfte weiter, zu den Bladebreakers. „Glückwunsch.“ nuschelte der Rothaarige. „Danke Tala. Hast du Aria gesehen? Wir machen uns Sorgen.“ meinte Tyson und Tala wich seinem Blick aus. „Kai ist bei ihr.“ seufzte er. ~ „Gib mir bitte mal meine Tasche. So kann ich auf keinen Fall zurück.“ meinte Aria und platzierte sich vor dem Spiegel. Kai reichte ihr die Tasche und sie kramte die Überlebens wichtigen Utensilien raus. Unter ihren Augen trug sie großzügig Puder auf und schminkte ihren Augen nach, bis sie der Meinung war, wieder normal auszusehen. „Gut so?“ fragte sie Kai, der nur nickte. Er hielt ihr den Arm hin, den sie auch gleich ergriff und gingen zurück in die Arena. In der Arena warteten einige Teams, wie die White Tigers, die Blitzkrieg Boys, Majestics oder die Unholy Titans um den beiden auch noch zu gratulieren. Ein großer und muskulöser Kerl namens Brad, von den Unholy Titans, gratulierte gerade Aria. „Netter Kampf. Wer hätte gedacht das sowas Kleines, so viel Power hat.“ brummte er erfreut und wuschelte ihr durchs Haar. „Hey!“ zischte sie, lachte aber daraufhin. Ihr Blick wanderte durch die Menge und erfasste ihre Lieblings Russen sofort. „HUHU!“ schrie sie ihnen entgegen und tänzelte zu den Blitzkrieg Boys. Diese begrüßten sie erfreut, doch Talas Blick wich ihr ständig aus. Er befürchtete, sie könnte in seinen Augen lesen, was er gesehen hat. Kai wand sich derweil an Ray. „Sie scheint sich ja gut mit denen zu verstehen.“ murmelte er und machte eine knappe Handbewegung Richtung Aria. „Ja ist mir auch schon aufgefallen. Sie scheinen sie zumindest alle zu mögen. Vielleicht hat dein altes Team, doch mehr mit dir gemeinsam, als du glaubst.“ meinte Ray, wurde jedoch von Mariah angesprochen und schenkte ihr nun seine Aufmerksamkeit. „Du hast Richtig klasse gekämpft, Aria.“ lobte sie Bryan und klatschte ihr auf die Schulter. „Ja danke.“ murmelte sie und rieb sich ihre geschundene Schulter. „Ist alles klar mit dir Tala?“ fragte Aria vorsichtig und legte ihre Hand auf seinen Arm. „Mit mir? Ja natürlich. Alles in Ordnung.“ faselte er, klang aber nicht sehr glaubwürdig. „Wenn du meinst. Ihr seid doch heute Abend auch auf der Feier oder?“ fragte der Silberschopf und erntete ein nicken. „Aria kommst du?“ rief Kai. „Alles klar. Dann sehen wir uns heute Abend. Ich freue mich.“ rief sie dem Russischen Team zu und verschwand zu ihren Freunden. Sie fuhren Heim um sich ein bisschen auszuruhen, was zu Essen und um sich dann am Nachmittag allmählich fertig zu machen. Denn heute Abend fand die große BBA Aftershow Party statt, mit viel Essen und trinken, sowie Live Musik und Tanz. Aria und Hillary waren schon ganz Happy und trällerten die ganze Zeit gemeinsam herum. Gegen Nachmittag machten sich die Damen zuerst fertig. Aria zog sich heute wieder ihren schwarzen Rock an, dazu ein rotes, Bauchfreies Oberteil und eine dünne, schwarze Stoffjacke. Hillary hingegen trug eine weiße Hüfthose, mit einem Schwarzen, Schulterfreien Shirt. Kai entschied sich spontan für eine dunkelblaue Hose, einem weißen Muskel Shirt und darauf ein dünnes schwarzes Hemd, mit kurzen Ärmeln. Lässig lies er das schwarze Hemd aufgeknöpft. Tyson zog eine blaue Jeans und ein rotes T-Shirt an, Max eine Grüne Hose und ein weißes Shirt und Ray trug seine beste China Kluft, die er im Schrank hatte. Kenny wollte nicht mit auf die Feier und ging nach Hause. Die Mädels kamen aus dem Bad und ernteten Neugierige Blicke von ihren Team Kollegen. „Oh Hillary. Nicht das wir den ganzen Jungs, da auf der Feier, gehörig den Kopf verdrehen.“ trällerte Aria. „Ja ha. Vor allem Tala fällt um, wenn er dich sieht.“ lachte Hilli „Na hoffentlich, weil ich so umwerfend bin und nicht weil ich so schrecklich aussehe.“ trällerte sie und drehte sich. Tyson war hin und weg. Er konnte den Blick einfach nicht von Hillary wenden und starrte sie überrascht an. Ihm war nie aufgefallen wie hübsch sie eigentlich war. „Können wir los?“ fragte Ray in die Runde. Alle nickten. Fröhlich hakte sich Aria bei Kai ein und grinste ihn unentwegt an. „Was ist?“ fragte er nach einiger Zeit. „Du siehst echt gut aus, in den Sachen.“ trällerte sie. Verlegen grinste er. „Danke, gleichfalls.“ nuschelte er leise, denn es muss ja nicht jeder hören, das Kai Komplimente verteilt. Und so gingen sie gemütlich zur Straße, um auf den Bus zu warten, der sie holen sollte. Kapitel 10: Ein verhängnisvoller Kuss ------------------------------------- Kapitel 10 – Ein verhängnisvoller Kuss Sie standen an der Straße und warteten. Der Bus hatte schon Zehn Minuten Verspätung und schmollend, blickten Aria und Hillary immer wieder die Straße herauf und runter. Das dumpfe Geräusch eines großen Fahrzeuges näherte sich und erwartungsvoll blickten die Mädchen, dem Geräusch entgegen, als endlich der erwartete BBA Bus angefahren kam. Überrascht blickten die Bladebreakers den Bus an, denn dieser war riesig. Der Bus hielt an und öffnete seine Tür. „Entschuldigt die Verspätung. Ich steckte im Stau.“ erklärte der Busfahrer und nacheinander stiegen sie ein. „Warum ist der Bus diesmal so riesig?“ fragte Ray verwirrt. „Wir nehmen noch die anderen Teams aus dem BBA Grand Hotel mit.“ Erklärte der Fahrer und die Bladebreakers nickten. Da sie diesmal nur zu sechst waren, entschieden sie sich, die Letzte Reihe einzunehmen. Kai saß rechts am Fenster, neben ihm Aria, dann Hillary, Tyson, Ray und Max saß am linken Fenster. Kai schaute wie immer gelangweilt aus dem Fenster und Aria beobachtete ihn ein bisschen. Sie stupste ihn vorsichtig an der Schulter an. Kai drehte sich zu ihr und schaute sie fragend an. „Warum schaust du so? Keine Lust auf die Feier?“ fragte Aria. Kai zuckte nur mit Schultern und wand den Blick ab. „Hey schau mich mal an.“ flüsterte sie und hielt ihre Hand an seine Wange. „Wenn ich eines, in meiner jetzigen Situation gelernt habe, dann das man sein Leben genießen sollte, solange man die Möglichkeit dazu noch hat. Mach es doch endlich mal. Genieße dein Leben.“ flüsterte sie weiter, denn die anderen mussten das nicht unbedingt mitbekommen. Kai dachte ernsthaft über ihre Worte nach und nickte dann stumm. Er schenkte Aria ein zaghaftes Lächeln. Der Bus hielt vor einen großen Hotel und eine ganze Menge Leute stiegen ein. Die White Tigers gesellten sich zu ihnen nach hinten und nahmen die linke Seite in Anspruch. Aria winkte die Blitzkrieg Boy her, die sich rechts, vor Aria und Kai, platzierten. Die Unholy Titans, setzten sich vor das russische Team und Golden Dragon nahm relativ weit vorne ihre Plätze ein. Aria warf Justins Hinterkopf einen nachdenklichen Blick zu. „Na Jungs.“ begrüßte Aria, freudig ihre Lieblings Russen. „Na Mädchen.“ grüßte Bryan und grinste breit. „Hallo Aria.“ sagte Tala verlegen, der genau vor ihr saß und sich zu ihr umgedreht hatte. „Oh Tala. Wir tanzen doch heute bestimmt, oder?“ fragte sie und klimperte ihn bittend an. „Ich kann nicht tanzen.“ „Jeder kann tanzen wenn er will. Aber wenn du nicht willst. Bryan? Du willst doch bestimmt, oder?“ fragte sie nun Bryan. „Mit dir? Selbstverständlich.“ grinste er und Tala fand das weniger erfreulich. Er ärgerte sich sowieso schon, seit einiger Zeit über seinen Team Kollegen. Seit sie aus dem Schlamassel mit Boris raus waren und ein ganze normales Leben führen durften, blühte er regelrecht auf. Und wurde vor allem zu einem regelrechten Mädchenschwarm. Dauernd schleppte er neue Mädchen an und vernachlässigte sehr oft sein Training. Irgendwie freute er sich zwar, für seinen Freund, dass er den Sprung in ein normales Leben, so locker schaffte. Vor allem weil Tala selbst, enorme Probleme damit hatte, aber trotzdem sollte man Prioritäten setzen. Und diese Prioritäten sollten nicht unter den Klamotten eines Mädchens liegen. „Ich überlege es mir auf der Feier.“ sagte Tala und hoffte, das sie dann noch wollte. „Alles klar.“ trällerte sie erfreut und wand ihren Blick zu Hillary. Aufgeregt redeten die Mädchen über allerlei und Aria bemerkte, wie Tyson ihrer Braunhaarige Freundin öfters Blicke zuwarf. Aria nickte vorsichtig in Tysons Richtung und Hillary wand sich verwundert von ihr ab. „Was ist Tyson?“ fragte die Brünette. „Ähm... nichts. Vergiss es einfach.“ murmelte er und seine Ohren nahmen einen zart roten Farbton an. Aria musste darüber leise kichern, denn sie wusste was mit Tyson los war. Sie wusste es schon, als sie und Hillary die Küche betreten hatten und ihm bei Hillis Anblick, fast die Augen aus dem Kopf rollten. „Mir ist letztens gar nicht aufgefallen, wie weit der Weg bis zur Arena ist.“ seufzte Aria. „Da waren wir auch schneller unterwegs. Der Bus hier ist viel größer und muss langsamer fahren.“ erklärte ihr Kai und Aria seufzte erneut. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter und blickte schmollend aus dem Fenster. „Kai? Tanzt du heute auch mit mir?“ fragte sie ihn leise. „Nein. Ich überlasse es Tyson, sich zum Affen zu machen.“ nuschelte er und schaute sie grübelnd an. „Spielverderber.“ murmelte sie beleidigt und streckte ihm die Zunge raus. „Pass auf das ich dir nicht irgendwann deine Zunge abschneide, so oft wie du sie benutzt.“ sagte er nun und lächelte. „Versuchs doch.“ neckte ihn sie auffordernd und lies wieder von seiner Schulter ab. Sie lehnte sich auf den Sitz vor ihr und tippte Talas Rücken an. Dieser drehte sich augenblicklich um. „Tala, mir is langweilig. Kai ist nur am muffeln und Hillary diskutiert mit Tyson. Redest du mit mir?“ fragte sie und gähnte bestätigend. „Über was?“ fragte er und drehte sich richtig um, um sich mit den Rücken an die Lehne seines Vordersitzes anzulehnen. „Weiß nich. Irgendwas halt.“ nuschelte sie. „Warst du schon einmal in Russland?“ fragte der Rothaarige sie. „Keine Ahnung. Hab mein Gedächtnis doch verloren. Könnte sein.“ nuschelte sie grübelnd. „Ach stimmt ja. Aber ihr müsst uns auf jedenfall mal besuchen kommen.“ sagte Tala und Bryan nickte Aria begeistert zu. „Oh ja! Auf jedenfall! Sobald sich die Möglichkeit ergibt, versprochen.“ freute sich Aria. Kurz darauf freute sie sich noch mehr, als sie den Weg zur Arena hoch fuhren. „Wir sind DA! Wir sind DA!“ jubelte der Silberschopf lautstark durch den Bus. Ihre ganzen neuen Freunde lachten auf. Justin hingegen, drehte sich kurz um und warf ihr einen kalten Blick zu. Der Bus hielt an und öffnete seine Türen. In Reih und Glied, stiegen alle Blader aus. Kai half Aria bei den Stufen und jubelnd tänzelte sie dann um ihn herum. „Oh Kai, das wird bestimmt so toll!“ trällerte sie und klopfte an seine Schulter. Nicht weit von ihr stand Tala und schien unsicher auf sie zu warten. Aria winkte ihm, stürmte an den Golden Dragons vorbei, ohne ihnen auch nur ein Blick zu würdigen und hakte sich bei dem Russen ein. Gemeinsam gingen sie in die Arena, die festlich geschmückt war. In der Eingangshalle, wurden sie freudig von BBA Mitarbeitern begrüßt und zur Kampfhalle weitergeleitet. Von dort drang auch schon Musik in die Ohren der Blader und wie ein Schwarm Bienen schlenderten alle den Gang entlang. Die Haupthalle war kaum noch wieder zu erkennen. Das Licht war gedämmt und bunte Lichter strahlten von der Decke. Die Team Boxen, dienten jetzt einem andere Zweck und wurden zu Bars umgebaut. Die Zuschauer Blöcke waren mit Bunten Planen abgedeckt und die geschlossene Base, diente jetzt als Plattform wo eine Statue, in Form von dem BBA Symbol stand. In einer Ecke wurde eine Bühne errichtet und an den Seiten standen überall knautschige Sessel und kleine Tische. Allgemein machte diese Kampfhalle, jetzt einen sehr gemütlichen und feierlichen Eindruck. Aria bemerkte, dass die Majestics schon anwesend waren und sich auf den knautschigen Sesseln bequem gemacht hatten, jeder mit einem exotischen Cocktail in der Hand. Mr. Dickenson stand jetzt auf der Bühne, zwischen den Instrumenten mit einem Mikrofon in der Hand. „Herzlich Willkommen. Es freut mich, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid und ich wünsche euch viel Spaß.“ verkündete der Mann. Musik wurde aufgelegt und der große Haufen Blader, strömte auseinander. Jeder woanders hin. Einige zur Bar, andere zu den Sesseln und Tyson stürmte mit den Jungs von den Unholy Titans, das Buffet. Die Bladebreakers, die White Tigers und die Blitzkrieg Boys suchten sich eine Ecke, wo die meistens Tische frei waren. Aria, Kai, Tala und Bryan setzten sich an einen Tisch. Ian, Spencer, Max und Hillary an den Tisch direkt daneben. Die White Tigers und Ray besetzten einen Dritten Tisch. „Ich hol uns mal was zu trinken.“ meinte Bryan und ging zu einer Bar. Kurze Zeit später kam er mit einem Tablett voller kleiner Gläschen zurück. Wie nicht anders zu erwarten, Wodka. Er stellte das Tablett ab und setzte sich wieder auf seinem Platz. Jeder an dem Tisch nahm sich ein Glas und gemeinsam stießen sie an. Aria sprühte nur so vor guter Laune und das schien ansteckend zu sein. Alle lachten und redeten angeheitert. „Tala? Kommst du mit?“ flüsterte Aria dem Rothaarigen zu. Ihm stiegen die Nackenhaare zu Berge, als sie ihm so leise ins Ohr hauchte. „Wo...Wohin?“ stammelte er fragend. „Na wohin schon? Tanzen natürlich.“ erklärt sie und berührte seine Hand. Er schluckte schwer und schaute sie nervös an. „Aber...also...Na Gut.“ brummelte er schließlich und sie zog ihn laut lachend auf die Tanzfläche, wo schon einige Blader, unter anderem die drei Französinnen, flott tanzten. Aria begann sich zum Beat der Musik zu bewegen. Tala hingegen schaute sie fragend an und stand da wie ein Brett. „Komm schon. Trau dich.“ rief sie ihm zu. Beschämt blickte er sich um und versuchte es dann auch. Anfangs, ziemlich steif, tänzelte er zaghaft Hand in Hand mit Aria, aber mit der Zeit schien er gefallen daran zu finden und sein Tanz sah langsam aber sicher, ganz gut aus. Vier ganze Lieder tanzten sie schon und Tala vergaß alles um sich herum. Seine Augen klebten förmlich an ihren lachenden Augen und er entwickelte sich zu einen, außerordentlich guten Tänzer. Viele Blicke hafteten auf den beiden. Die meisten waren Neid Blicke, andere erfreut. Doch auch ein paar, weniger begeisterte Blicke. Justins Blicke, funkelten sie mal wieder kalt und beleidigt an. Er konnte es nicht verstehen. Wie konnte sie so gut gelaunt sein, obwohl er und seine Freunde hier waren? »Sind wir ihr so egal, oder warum hat sie nicht mal einen Hauch von einem schlechten Gewissen?!« dachte er nach und immer mehr Wut kochte in ihm hoch. Er hielt es kaum noch aus, bis er auf den Tisch haute und aufsprang. Zielstrebig ging er auf die beiden Tänzer zu. Als Tala sie gerade mit seinem Arm drehte, packte Justin Aria fest am Arm und zog sie mit. „Mitkommen!“ zischte er sie an und zog sie durch den Raum. Verdutzt schaute Tala hinterher und Aria versuchte sich loszureißen, hatte aber wenig Erfolg, also ließ sie sich widerwillig mitziehen. „Du tust mit weh!“ schrie sie ihn an, als sie gerade an den Tischen vorbei gingen. „So wie du mir? Das kann ich einfach nicht glauben!“ zischte er und zog sie unsanft weiter. Sie verließen den Hauptraum und blieben in einem Gang stehen. Er schubste sie von sich weg, so dass sie mit dem Rücken nun zur Wand stand. „Warum?!“ zischte Justin. „Was?“ wisperte Aria verunsichert. Kai hatte das Szenario beobachtet und folgte ihnen, mit Tala im Schlepptau. Hinter einer Ecke versteckten sich die beiden und lauschten, was Justin von ihr wollte, jederzeit bereit, hervor zu springen und Aria vor ihm zu beschützen. „Warum bist du fort gegangen?!“ schrie er weiter. „Ich... aber ich bin doch gar nicht...“ stammelte sie. „ACH JA?! Und warum bist du dann hier?! Du hast UNS im Stich gelassen.“ schrie er weiter und ging auf sie zu. Mit der flachen Hand schlug er gegen die Wand, knapp an ihrem Kopf vorbei und panisch riss Aria die Augen auf. Und so verharrte er. Sie saß buchstäblich in der Falle. „Würdest du mich mal aussprechen lassen, bräuchtest du auch nicht schreien!“ zischte sie jetzt. „Na komm. Präsentiere mir deine billige Ausrede. Erkläre mir warum du weg bist und uns den größten Auftritt unseres Lebens versaut hast. Warum du UNS, deine besten Freunde, im Stich gelassen hast!“ „Du glaubst ernsthaft ich bin freiwillig weg? Anstatt dich mal zu erkundigen, was vielleicht geschehen ist, gibst du mir einfach die Schuld?! Das ist so armselig!“ zischte sie und Tränen stiegen in ihre Augen. „Ja was soll ich denn glauben?! Kurz bevor wir unseren Auftritt, in Helensburgh gehabt hätten, bist du einfach spurlos verschwunden. Wir haben den Auftritt sausen lass und uns furchtbare Sorgen um dich gemacht. Und was finden wir hier? Du mit einem Haufen Bladern! Lachend und Sorglos. Hast du auch nur einmal an uns gedacht?!“ schimpfte er und seine Stimme zitterte. „Hab ich nicht, weil ich mich nicht erinnern kann.“ flüsterte sie und bereute es zugleich. Justin verstand es falsch und flippte aus. Er packte sie fest an die Schultern, schrie sie an und schüttelte sie. Sofort kamen Tala und Kai aus ihrem Versteck. Tala packte Justin im Schwitzkasten und zog ihn von Aria weg. Kai hingegen packte Aria und zog sie von dem Geschehen bei Seite und stellte sich schützend vor sie. „Pack sie nie wieder an!“ schrie Tala aufgelöst. Die beiden rangelten und es artete immer mehr aus. Justin holte aus und Tala reagiert zu langsam. Justin traf ihn hart im Gesicht, Tala taumelte zurück und knallte mit dem Kopf an die Wand. Sofort sackte er bewusstlos in sich zusammen und seine Nase blutete heftig. „TALA“ schrie Aria panisch und rannte an Kai vorbei. Sie stürzte sich auf Justin und schubste ihm immer wieder hart zurück. „Du verdammter Ignorant! Wäre ich nicht fortgebracht worden wäre ich jetzt TOT!“ schrie sie wie eine Furie. „Hier! Schau es dir an! Schau dir meine Verletzungen an! Glaubst du ich habe sie mir selbst zugefügt?“ schrie sie weiter und zog sich das Top aus. „SCHAU MICH GEFÄLLIGST AN!“ brüllte sie und schubste ihn wieder. „Verschwinde Justin! Hau einfach ab! Ich finde auch ohne dich mein Gedächtnis wieder. Ich hätte niemals gedacht, das ich mit so etwas armseligen wie dir, befreundet war.“ sprach sie jetzt, leise aber gefährlich und zog sich ihr Top wieder an. Ohne auch nur einen Mucks von sich zu geben, ging Justin davon und Aria stürzte zu Tala. Vorsichtig drehte sie ihn um und legte seinen Kopf auf ihren Schoß. „Tala. Wach bitte auf. Bitte wach wieder auf.“ wimmerte sie und strich ihm eine Strähne aus dem blutverschmierten Gesicht. Kai kam zu ihr und reichte ihr ein feuchtes Tuch, was er gerade aus einer der Toiletten Räume geholt hatte. „Danke.“ flüsterte sie und tupfte ihm vorsichtig das Blut aus dem Gesicht. Talas Augenlider zuckten und langsam öffnete er sie. „Aria?“ flüsterte er. Mit Tränen in den Augen nickte sie. „Ich geh mal zu den anderen und sage ihnen das es dir gut geht. Sie machen sich bestimmt Sorgen.“ murmelte Kai und ging davon. Mit zitternder Hand, strich sie ihm eine weitere Strähne aus dem Gesicht. „Was machst du nur für Sachen?“ wimmerte sie leise. Tala ignorierte diese Frage und musterte sie von seiner Position aus. „Dir geht es gut?“ fragte er. Sie nickte und wischte sich mit der anderen Hand die Tränen aus dem Gesicht. Tala wusste nicht was er tun sollte. Wegen ihm, hat noch nie ein Mädchen geweint vor Sorge. „Nicht. Hör auf zu weinen. Ist doch nichts weiter passiert. Mir geht es gut.“ murmelte er und rappelte sich hoch. „Ist nur ne kleine Beule und ein bisschen Nasenbluten.“ versuchte er sie aufzuheitern und sie nickte zaghaft. „Komm ich helfe dir hoch.“ japste Aria und reichte ihm die Hände. Er ergriff diese und sie zog ihn, so gut sie konnte hoch. „Komm ich bring dich zu den Waschräumen. Du hast Blut im Gesicht.“ sagte Aria und hielt ihn fest. „Und du an den Händen. Ist das mein Blut?“ fragte er ungläubig und sie nickte nur. Sie brachte Tala in einen der Toiletten Räume und sie wuschen sich gründlich. „Ist auch wirklich alles in Ordnung.“ fragte sie besorgt. „Ja. Mir ist nur etwas schwindelig.“ sagte er und gemeinsam gingen sie zurück zur Feier. Aria stütze ihn und als sie durch den großen Raum liefen, hielt sie Ausschau nach dem Übeltäter. Sie fand Justin bei seinem Team, der sich einen Schnaps nach dem anderen runter schüttete. Er sah ziemlich aufgelöst aus, aber traute es sich sogar die Beiden anzuschauen. Diesmal war sein Blick nicht kalt. Diesmal war er erschüttert und beschämt. Vorwurfsvoll blickte sie den Schotten an und schüttelte verständnislos mit dem Kopf. Ihre Freunde kamen auf Aria und Tala zu gestürmt und erkundigten sich alle nach dem Wohlbefinden von Tala. Gemeinsam halfen sie ihm zu seinem Platz. „Tala, du siehst ziemlich zermürbt aus.“ meinte Spencer und beäugelte Tala prüfend. Aria umarmte Kai unverhofft und schmiegte ihre Stirn an seinen Hals. „Danke das du und Tala da wart. Ich hatte plötzlich so furchtbare Angst vor diesem Kerl. Danke.“ hauchte sie. „Solange es dir gut geht.“ flüsterte er ihr ins Ohr. Hilli drängte sich zu Aria vor und musterte ihr Gesicht. Wortlos kramte sie in ihrer Tasche und fing an Aria Puder unter die Augen zu tupfen. „Man muss dir ja nicht direkt ansehen, das etwas passiert ist.“ flüsterte Hillary und zwinkerte ihrer Freundin zu. Dankend nickte Aria. „Genau. Und auch wenn was schlimmes passiert, solltet ihr euch nicht den Abend versauen lassen. Lasst uns einfach weiter feiern.“ jubelte Tyson. Aria und Tala schauten sich an und nickten. „Ich hab Hunger. Wer kommt mit zum Buffet?“ trällerte Aria fröhlich. Auch wenn ihr Justin noch im Hinterkopf herum spukte, wollte sie sich einfach nicht den Abend verderben lassen und versuchte, die Dunklen Gedanken mit ihrem fröhlichen Gemüt zu unterdrücken. „Ich“ murmelte Kai und hielt ihr den Arm hin. „Kommt ihr endlich?“ rief Tyson der schon auf dem Sprung zu den Fressalien war. Grinsend folgten Kai und Aria, Tyson. Am Buffet bedienten sie sich reichlich und naschten an allerlei Snacks. Kai fing plötzlich ein belustigtes Gespräch mit Tyson an. Aufgeregt und lachend unterhielten sie sich und überrascht beobachtete sie Kai. »Hat er sich wirklich meine Worte zu Herzen genommen?« dachte sie verdutzt. Eine Weile beobachtete sie sein Lachendes Gesicht und war Stolz auf ihn. Sie beugte sich zu Kai um ihn einen Kuss auf die Wange zu geben, denn er war wirklich zu süß, wenn er lachte. Und als ihre Lippen drohten, seine Wange zu berühren, drehte er sich verwundert zu ihr. Anstatt die Wange, berührten ihre Lippen seine und wie angewurzelt starrten sie sich an, aber keiner rührte sich. Aria spürte wie ihr Herz ganz plötzlich raste. Ihr Magen zog sich aufgeregt zusammen und ihr lief es Warm und Kalt zugleich den Rücken runter. Kai ging es da nicht anders. Eine halbe Minute verharrten sie bestimmt schon so und schauten sich gegenseitig in die Augen. Aria bemerkte, wie sein sonst so cooler Blick, plötzlich ganz warm und sanft wurde. Ein Rotschimmer legte sich über ihre Nasen. Mit einem mal fand Aria ihre Fassung wieder und schreckte zurück. „Oh mein Gott. Das war keine Absicht. Das war...“ japste sie Puterrot, drehte sich um und rannte davon. Sie sah das sie nicht die einzigste Person war, die davon lief. Ein Kopf mit grell roten Haaren, verschwand aus der Tür und war auf und davon. „Nein“ japste sie und ahnte schlimmes. Mit quietschenden Sohlen, rannte sie zum Tisch ihrer Freunde. „Wo ist Tala!“ japste sie aufgelöst. Bryan zuckte nur mit den Schultern. „Er sprang auf und rannte plötzlich davon.“ meinte Spencer und kippte sich ein Glas Wodka runter, als wäre es Wasser. „Verdammt!“ rief sie und haute auf den Tisch. „Warum passiert mir nur immer sowas? Ich geh Tala suchen.“ japste sie und rannte raus. „Kai?“ fragte Tyson vorsichtig. Kai hingegen stand da, mit einem kleinen Teller Garnelen in der Hand und starrte die Tür an, aus der Aria verschwunden war. Auf seiner Nase lag immer noch ein leichter Rot Schimmer und wirre Gedanken, buddelten sich grob durch sein Gehirn. „Hey Kai. Hab ich mich gerade verschaut, oder hat sie dich geküsst?“ fragte Tyson grübelnd. „Verschaut.“ murmelte er geistesabwesend und ging zu seinem Tisch zurück. Er setzte sich auf seinen Platz und starrte in die Flammen, der Kerze, die auf dem Tisch stand. Die Gespräche um ihn herum, nahm er nicht wahr und er überlegte krampfhaft, was passiert war, wie es dazu kam und wieso es passiert war. „TALA WO BIST DU?!“ rief sie und rannte durch die Gänge der Arena. Sie erreichte keuchend die Eingangshalle und schaute sich verzweifelt um. Sie sah niemanden, außer eine Putzfrau die gerade ihren Putzwagen, aus der Abstellkammer manövrierte. „Ent...Entschuldigen Sie.“ rief Aria und ging Vorsichtig auf die Frau zu. „Ja?“ fragte die Frau „Haben sie zufällig einen jungen Mann hier vorbei kommen sehen, mit roten Haaren?“ fragte Aria und blickte sich weiter um. „Ja... ja gerade erst. Er sah ziemlich aufgelöst aus und ist raus gegangen.“ „Ja? Oh dem Himmel sei Dank. Vielen vielen Dank!“ japste Aria und stieß die Eingangstür auf. Kalte Abend Brisen wehten ihr entgegen und sie schlang ihre Arme um ihren Körper. „Tala wo bist du?“ fragte sie in die Dunkelheit. Sie ging den Weg entlang und sah jemanden auf einer Bank sitzen. Als sie näher kam, sah sie ihn und war erleichtert. „Tala?“ flüsterte sie, doch als er sie sah stand er auf und wollte gehen. Aria stürmte nach vorn und griff nach seinem linken Arm. Sie hielt ihn fest und er wehrte sich nicht. Mit dem anderen Arm, griff sie seine rechte Schulter und drehte ihn zu sich. „Ironie des Schicksals, würde ich sagen.“ flüsterte er und blickte sie an. „Du gehst mit mir aus, du machst mir sogar schöne Augen. Du tanzt mit mir und weinst sogar vor Sorge. Und dann küsst du Kai. Und ich dachte wirklich du magst mich. Ich dachte ernsthaft, das du das erste Mädchen bist, die keine Angst vor meiner Art hat. Hast du mich eigentlich je gemocht?“ fragte er ruhig, doch seine Augen spiegelten Traurigkeit wieder. „Natürlich hab ich das. Und Natürlich mag ich dich noch immer und ich hab absolut keine Angst vor dir. Hör mir zu... Bitte. Ich kann alles erklären.“ hauchte sie verzweifelt. Er schaute ihr in die Augen und wartete ab. „Das ist alles ein Missverständnis. Wir standen am Buffet und Kai unterhielt sich mit Tyson und er war so glücklich. Er hat gelacht und es war so schön, ihn so zu sehen und ich war stolz auf ihn. Ich weiß auch nicht was mich geritten hat, aber ich wollte ihm doch nur einen Kuss auf die Wange geben. Ich konnte doch nicht ahnen, das er sich umdreht. Das war ein...ein Unfall.“ erklärte sie und zog Tala ein Stück näher. „Der Unfall dauerte aber echt lange.“ „Tala. Ich war geschockt, was da gerade passiert ist. Ich war wie betäubt und konnte gar nicht fassen, was da gerade passiert. Deswegen hab ich nicht reagiert und Kai ging es vermutlich genauso. Bitte, du musst mir glauben.“ flehte sie. „Ich weiß nicht was ich glauben soll.“ flüsterte er und streifte vorsichtig ihre Hände von ihm. „Nein geh nicht! Bitte geh nicht!“ flehte sie und schlang ihre Arme um ihn. „Bitte.“ hauchte sie. „Bitte glaub mir.“ japste Aria und schaute zu ihm auf. Er konnte die Ehrlichkeit aus ihren Augen lesen, war aber furchtbar verwirrt. „Tala. Ich mag dich wirklich.“ sprach sie und drückte ihren Kopf gegen seine Brust. Er seufzte leise und umarmte sie. Langsam sog er den Duft ihres Parfüms und Shampoo ein und versuchte ihn sich einzuprägen. „Wollen wir wieder reingehen?“ fragte sie nach einiger Zeit. Tala nickte und Arm in Arm gingen sie wieder rein. Aria versuchte das ganze zu vergessen, doch war das alles nicht so einfach. Sie mochte Tala so wahnsinnig gerne, aber diese rubinroten Augen verfolgten sie in Gedanken und das warme Gefühl wollte einfach nicht vergehen. Vor allem der Gedanke, das dieser Kuss noch Folgen haben könnte, wollte und konnte sie einfach nicht Glauben. Aber der schlimmste Gedanke war, wie würde sie jetzt mit Kai umgehen? Könnte sie normal zu ihm sein, oder würde sie sich zurückziehen? Und wie würde er sich ihr gegenüber verhalten? So cool wie immer oder würde er ihr aus dem Weg gehen? Diese Gedanken quälten sie noch sehr lange. Zu Lange für ihren Geschmack. Kapitel 11: Nachtgeflüster -------------------------- Kapitel 11 – Nachtgeflüster Tala und Aria saßen wieder an ihrem Tisch. Der Silberschopf warf Kai hin und wieder einen beschämten Blick zu, doch wich er ihren Blicken aus. Tala hingegen, kämpfte mit anderen Gedanken. Er wollte ihre Hand halten, doch traute er sich nicht. Immer wieder glitt seine Hand zu ihrer, doch kurz bevor er sie berühren konnte, zog er seine Hand wieder zurück. »Warum muss das mit Frauen so furchtbar kompliziert sein?« schoss es ihm immer wieder durch den Kopf. Aria gab es auf, Kais Aufmerksamkeit zu kriegen, also wand sie sich Tala zu und bemerkte gerade noch, wie seine Hand von ihrer, zurück zuckte. »Wie süß ist das denn?« dachte sie schmunzelnd und sie griff einfach seine Hand. Erschrocken blickte er sie an und Röte schoss ihm ins Gesicht. Sie lächelte und stützte den Kopf auf ihre andere Hand. »Wer hätte das jetzt gedacht. Der kühle Tala ist schüchtern.« dachte sie und musterte seine wundervollen Augen, die sie verunsichert anschauten. „Soll ich nochmal was zu trinken holen?“ fragte Bryan in die Runde, um diese peinliche Stille zu brechen. „Bringst du mir einen Cocktail mit?“ fragte Aria. „Welchen?“ fragte nun der Russe sie. „Mir egal. Hauptsache er ist süß und fruchtig.“ grinste sie und er nickte. Dann schenkte sie Tala wieder ihre volle Aufmerksamkeit. Mit ihren Fingern, kraulte sie seine Handfläche was ihm ein zaghaftes Schmunzeln, auf die Lippen zauberte. Sie spürte, dass seine kühle Fassade langsam zu schmelzen begann und es war für sie, einfach aufregend, diesen Prozess mit zu erleben. Und der Gedanke, dass sie der Auslöser dafür war, machte sie unbeschreiblich glücklich. „Danke Bryan.“ murmelte Aria, relativ fröhlich, als Bryan ihr einen Cocktail auf den Tisch stellte. Erfreut nuckelte sie am Strohhalm und ließ den Geschmack auf der Zunge zergehen. Tala betrachtete sie dabei und schmunzelte. In seinen Augen, sah sie niemals niedlicher aus, als in diesem Moment. „Hillaly...du muscht mit mir tanschen.“ lallte Tyson laut, der wohl einige Drinks zu viel hatte. „Tyson...“ seufzte Hillary, der diese Situation ziemlich peinlich war. „Bitte, bitte … tansch mit mir *hicks*.“ lallte er weiter und ein Schluckauf bahnte sich an. „Na gut. Aber hör auf so zu schreien.“ zischte sie leise. „Allesch kla...“ flüsterte er zurück und zaghaft gingen sie auf die Tanzfläche. „Sind sie nicht süß?“ seufzte Aria nun und beobachtete die beiden. „Ja, sie sind nicht süß.“ lachte jetzt Max los, der über Tysons Verhalten nur mit dem Kopf schütteln konnte. Tyson klammerte sich furchtbar aufdringlich an Hillary und hampelte mit ihr hin und her. Mit einem gequälten Blick und Puterrot, ließ sie das Szenario über sich ergehen. „Wollen wir auch nochmal tanzen?“ flüsterte Aria zu Tala, der eifrig nickte. »Na was für eine Wandlung. Jetzt hab ich doch tatsächlich, das Tanzfieber in Tala geweckt. Süß.« dachte sie nach, als Tala sie auf die Tanzfläche führte. Ein ruhiges Lied wurde angespielt. Aria legte vorsichtig ihre Arme um seinen Hals und legte ihren Kopf an seine Brust. Er wiederum hielt zaghaft, seine Hände an ihren Rücken. „Autsch. Vorsicht, da habe ich eine Prellung.“ nuschelte sie. „Entschuldige, wusste ich nicht.“ murmelte er zurück und sie bewegten sich langsam zum Takt des Liedes. „Na es wird ja auch mal Zeit, dass er die Frauenwelt erobert.“ meinte Bryan lachend in die Runde. „Frauenwelt? Ich glaube kaum. Die interessiert ihn nicht, sondern wohl nur Arianith.“ meinte jetzt Max. „Aber zurecht. Schau sie dir an. Sie ist niedlich und hat Feuer im Hintern, die kleine Maus.“ seuselte Bryan und grinste in sich hinein. Max zuckte nur mit den Schultern und zog eine Augenbraue hoch. „Ray, lass uns auch tanzen.“ flehte Mariah und Ray nickte seufzend. Die beiden Chinesen betraten auch die Tanzfläche. Eng umschlungen und leicht, wie auf Katzenpfötchen, tanzten die beiden über die Tanzfläche. „Tyson, du machst mich lächerlich!“ zischte Hillary und zog die Blicke von Tala, Aria, Ray und Mariah auf sich. „Schuligung.“ nuschelte Tyson und blickte ihr tief in die Augen. Hillary errötete leicht, denn sie war sich nie bewusst, was ihr kleiner Chaot, doch für einen liebevollen Blick hatte. „Komm, lass mich führen.“ sagte Hillary sanft und übernahm, jetzt die Kontrolle des Tanzes. Nach einigen kleinen, schwankenden Problemen von Tysons Seite aus, schafften sie es doch endlich und schwebten förmlich über die Tanzfläche, tief in ihren Gegenseitigen Blicken versunken. „Hillaly....mir ischt nie aufgefallen wie hü...hüüü...hübsch du bischt.“ nuschelte Tyson angestrengt und vom Alkohol benebelt. „Ach Tyson.“ seuselte Hillary und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. „Danke.“ hauchte sie und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Wange. Breit grinsend blickte Tyson durch den Raum und sie tanzten elegant weiter, in einer schüchternen Umarmung. Als das Lied sein Ende erreichte, wurde die Musik abgedreht und eine Gruppe junger Menschen betrat die kleine Bühne, auf der Mr. Dickenson vor einigen Stunden, seine knappes Eröffnungswort, gehalten hatte. Die Gruppe rüstete sich mit Instrumenten, begrüßten alle Teilnehmer der Feier und fingen an, ihre Musik zu spielen. Es war rockige Musik mit den unterschiedlichsten Texten. Sie sangen übers Beybladen, über die Liebe oder über Spaß am Leben. Viele der Blader strömten vor zur Bühne, aber ein paar wenige, blieben auf ihren Sitzplätzen sitzen und beobachteten das Spektakel von ihrer gemütlichen Ferne. Auch Tala und Aria, verkrümelten sich zu ihren, mittlerweile einsamen, Plätzen zurück. Aria rückte mit ihrem Stuhl zu Tala hin und lehnte sich an ihn. Vorsichtig legte er einen Arm um sie und beide schauten der Band zu, die fröhlich ihre Musik spielten. Der Silberschopf spürte Talas Herzschlag, hörte ihn und es entspannte sie. Sie sah wie Hillary gerade, Tyson der schwer schwankte, zurück zu ihnen an die Tische zog. Doch der Fresssack sah gar nicht ein, freiwillig zu kooperieren und Hillary mühte sich schwer ab. Endlich schaffte sie es und wuchtete ihn auf einen Stuhl in ihrer Nähe. Keuchend vor Anstrengung ließ sie sich auf einen Stuhl neben den Weltmeister fallen. „Das...war...das...letzte...Mal.“ schnaufte sie. „Das letzte mal das ich mit Tyson auf eine Feier gehe.“ knurrte sie und klapste ihm gegen den Hinterkopf. Tyson gab keinen Mucks von sich, sondern lehnte sich an ihre Schulter und döste weg. „Hillary... du riechst so gut.“ nuschelte er noch und schlief ein. Mit einem beschämten Lächeln auf den Lippen, verdrehte sie die Augen und schaute der Band zu. Nach einigen Stunden, war die Band fertig und alle Mann gingen zurück zu ihren Plätzen und konnten sich ein Lachen nur schwer verkneifen. Denn alle vier waren eingeschlafen. Hillary und Tyson dösten Kopf an Kopf. Aria hingegen, saß seitlich auf Talas Schoß und schlummerte an seiner Schulter. Locker hielt Tala sie fest und hatte auch die Augen geschlossen. Bryan ging zu Tala und Aria, und stupste leicht an Talas Schulter. Sofort schlug er die Augen auf und schaute seinen Freund an. „Weck die Kleine Mal. Wir wollen alle nach Hause.“ murmelte Bryan und lächelnd schaute Tala auf Aria, die friedlich schlummerte. „Hey. Aufwachen.“ flüsterte er ihr zu und rüttelte sanft an ihrer Schulter. Langsam öffnete sie ihre Augen und zwinkerte ihn verdutzt an. „Was ist los?“ nuschelte sie verschlafen. „Wir wollen heim.“ flüsterte Tala. Aria nickte und kletterte von seinem Schoß. „Tyson, wach auf.“ rief Hillary und rüttelte weniger sanft an Tyson, als wie es Tala tat. Seufzend schien sie langsam aufzugeben, als ein heimtückisches Grinsen über ihr Gesicht huschte. Sie beugte sich zu Tyson und flüsterte ihm was ins Ohr. Augenblicklich schlug er die Augen auf. „Was?!“ knallrot lief er an und schaute sich verdutzt um. Aria torkelte verschlafen zu ihrer Freundin. „Was hast du ihm gesagt?“ fragte sie gähnend. Hillary grinste nun noch breiter und zog Aria von neugierigen Ohren weg. „Ich hab ihm gesagt er muss jetzt aufwachen, weil ich nackt wäre.“ flüsterte sie Aria ins Ohr uns zwinkerte verschmitzt. „Oh du Luder.“ lachte Aria auf. Kai ging mit geschlossenen Augen an ihnen vorbei und würdigte Aria keinen Blick. Traurig schaute sie ihm nach. „Was hat er denn?“ fragte Hillary. Aria seufzte lange, ehe sie sprach. „Das erzähle ich dir morgen. Ich glaube es wäre besser, heute woanders zu schlafen. Ich kriege, mit Kai im Raum, niemals ein Auge zu.“ nuschelte Arianith traurig. „Kopf hoch. Egal was passiert ist, das biegt sich wieder gerade. Kai ist nicht nachtragend.“ ermunterte Hilli ihre Freundin, die daraufhin nur nickte. Aria schloss sich ihren Lieblingsrussen an und ging mit ihnen nach draußen. „Wie kommen wir eigentlich heim?“ fragte nun Aria, obwohl es ihr relativ egal war. „Einer der BBA Mitarbeiter hat den Bus bestellt.“ erklärte ihr Ian. Und als sie alle raus in die kühle Nachtluft traten, stand tatsächlich schon der Bus vor der Tür. Alle stiegen ein und als Aria an der Reihe war, hatte sie gehofft Kai würde ihr wieder helfe. Doch sie irrte sich. Kai saß schon längst im Bus. »Fein! Wenn der Herr meint mir aus dem Weg zu gehen! Ich find schon einen Weg in den Bus.« brummten Arias Gedanken. „Was ist?“ fragte Tala, der schon im Bus stand. „Ich komme mit dem Bein nicht so hoch.“ nuschelte sie beleidigt. Tala legte den Kopf schief, beugte sich runter und zog sie an der Taille gepackt, in den Bus. „Danke. Kann ich bei dir sitzen?“ fragte sie leise. Tala nickte erfreut und führte sie vorsichtig durch den Bus. Vor Bryan und Spencer nahmen sie Platz. Der Bus fuhr los und betrübt blickte sie aus dem Fenster. Leise seufzte sie, denn Kai geisterte in ihrem Kopf umher. Plötzlich drehte sie sich zu den Blitzkrieg Boys um. „Jungs? Kann ich heute vielleicht bei euch schlafen?“ fragte sie schüchtern. „Warum?“ fragte Spencer und musterte ihre traurigen Augen. „Weil... Ach wisst ihr. Das ist ein bisschen kompliziert. Ich wäre heute Nacht lieber nicht bei Tyson im Dojo. Da hätte ich heute ein beklemmendes Gefühl und würde kein Auge zu kriegen.“ nuschelte sie leise. „Beklemmendes Gefühl? Ach ja, das kenne ich. Ich wüsste da was Abhilfe beschafft.“ meinte Bryan und grinste ihr schelmisch zu. „Ach wirklich?“ hauchte Aria und funkelte ihn belustigt an. „Oh ja.“ hauchte er zurück und leckte sich über die Lippen. „Boah du Schwein!“ lachte Aria auf und boxte ihm gegen die Schulter. „Nur ein bisschen.“ meinte er und lachte ebenfalls. „Natürlich kannst du bei uns bleiben, wenn du das möchtest.“ meinte jetzt Tala und strich ihr langsam über die Hand. „Ich danke euch.“ bedankte sich Aria und warf Kai einen kurzen Blick zu, der wie erstarrt aus dem Fenster blickte. Der BBA Bus hielt vor dem, hell erleuchteten, BBA Grand Hotel. Alle bis auf die Bladebreakers standen auf, sogar Aria. Die Bladebreakers schauten Aria verwirrt an. „Wo willst du denn hin?“ fragte Ray. Aria hingegen schüttelte nur stumm mit dem Kopf und blickte wieder Kai an, der sie ebenfalls überrascht anblickte, aber als sich ihre Augen trafen schaute er wieder aus dem Fenster. Dumpfe Wut, über sein Verhalten machte sich in ihrem Magen breit, doch atmete sie tief ein und folgte Tala aus dem Bus. Draußen ging sie noch einmal kurz den Bus entlang, bis sie vor dem Fenster zur letzten Reihe stand. Mit einem wütenden Blick schaute sie zu Kai, der überrascht aufblickte, dann aber beschämt, die Augen von ihr weg drehte. Aria schüttelte entrüstet mit dem Kopf und folgte den Russen in die warme Eingangshalle, des Hotels. Gemeinsam steuerten sie auf einen der drei Fahrstühle zu und quetschten sich noch mit rein. Und zu Arias außerordentlich geschickten ''Glückssträhne'' standen sie mit Golden Dragon zusammen im Fahrstuhl. Justin hatte sich, zu Arias Erleichterung, so abgeschossen, dass er nur noch schlaff dastand und Stütze von Matt und Cliff bekam. „Hi Aria.“ murmelte Cliff. „Hallo.“ nuschelte sich unsicher. „Was machst du hier? Ich dachte du wohnst bei den Bladebreakers?“ fragte nun Matt. „Nun ja. Es gab da einen kleinen Zwischenfall. Deswegen bleibe ich heute Nacht lieber hier.“ Antwortete sie und schaute auf den Boden. „Achso. Ah hier ist unsere Etage. Gute Nacht.“ flüsterte Cliff und auch Matt nickte ihr knapp zu. Als sich die Fahrstuhl Tür wieder schloss, atmete sie die gestaute Spannung, die sich angesammelt hatte, laut wieder aus. „Es ist irgendwie komisch, die Drei in meiner Nähe zu haben.“ nuschelte sie, als sie Spencers verwirrten Blick bemerkte. Der Fahrstuhl hielt wieder und die Fünf stiegen aus. Tala kramte in seiner Hosentasche und zog die Zimmerkarte heraus. Er steckte sie in den passenden Schlitz und mit einem leisen piepen, konnte man die Tür öffnen. Er trat ein und schaltete das Licht an. Dann betraten sie das geräumige Hotelzimmer. Direkt neben der Eingangstür, befand sich ein kleines Badezimmer. Ging man gerade aus weiter, stand man in einem kleinen Aufenthaltsraum mit zwei Sofas, einem Fernseher, einem Tisch mit einigen Stühlen und einem Zugang, zu einem kleinen Balkon. Links vom Aufenthaltsraum ging es in eine kleine Kochnische. Und rechts war eine Tür, die zum Schlafraum mit vier Betten führte. „Leiht mir jemand ein T-Shirt für die Nacht?“ fragte sie und gähnte herzhaft. Spencer, der gerade eh in seinem Koffer wühlte, warf ihr ein großes Schwarzes T-Shirt zu. „Und du bist sicher, dass mich das nicht frisst?“ witzelte der Silberschopf und hielt sich das zu groß geratene T-Shirt an. „Ha ha, sehr witzig. Du kannst es auch lassen und mir zurück geben.“ murmelte der große Russe und streckte ihr die Zunge raus. „Is ja gut. Ich zieh es ja an. Danke.“ murmelte Aria und sperrte sich im Bad ein. Nach Fünf Minuten kam sie wieder raus und musterte sich kritisch. Das T-Shirt war wirklich ziemlich groß und reichte ihr bis zu den Knien. Luftig flatterte es, wenn sich sich bewegte und sie schmunzelte. „Wo kriegt man bitte so riesige Shirts her?“ fragte sie und lachte auf. „Russland.“ murmelte jetzt Bryan und lachte mit. Aria grinste und setzte sich zu Tala auf eines der Sofas. „Wo schlafe ich?“ fragte sie nun den Rotschopf. „Du kannst in meinem Bett schlafen. Ich schlafe dann hier auf dem Sofa.“ murmelte er und musterte sie. „Was? Nein musst du nicht. Macht euch bloß keine Umstände. Ich kann auch auf dem Sofa pennen.“ sagte sie nun. „Kann ich dir nicht empfehlen. Hab es probiert und ist total unbequem. Schlaf doch bei Tala mit. Ist ja nun kein Weltuntergang und er braucht eh nicht viel platz im Bett.“ murmelte Bryan und schnalzte mit der Zunge, weil er ein Stück Garnele am Backenzahn entdeckt hat. Tala blickte auf seine Kniescheiben und lief rot an. „Also wenn dich das nicht stört Tala. Ich hab kein Problem damit.“ murmelte sie und grinste ihn breit an. Er schüttelte mit dem Kopf. „Komm ich zeig dir mein Bett. Und dann geh ich auch ins Bad mich umziehen“ sagte er und stand auf. Sie klammerte sich an seinen Arm und folgte ihm durch den Raum. Im Schlafraum schaute sie sich Überrascht um. Der Raum war größer als sie gedacht hatte und es standen insgesamt vier große Betten herum. Tala führte sie zum ersten Bett, in der linken hinteren Ecke, nahe der Tür. Ohne zögern oder Anstalten zu machen, krabbelte sie ins Bett, grapschte nach der Decke und mummelte sich in die Ecke. Tala ging zu einem Schrank und holte eine zweite Decke und ein Kissen heraus, legte sie mit aufs Bett und ging aus dem Zimmer. Kurze Zeit später standen Ian, Spencer und Bryan im Raum, alle nur mit Boxershorts bekleidet und krabbelten in ihre Betten. Bryans Bett stand direkt gegenüber von Talas Bett. Aria schmunzelte und griff Talas Kissen. Und bevor Bryan überhaupt merkte was los war, knallte ihm schon Talas Kissen gegen den Kopf. Schallend lachte Aria auf, als sie sein dummes Gesicht sah. „Oh du...!“ zischte er und pfefferte das Kissen mit Gruß zurück. „Sorry aber ich konnte nicht anders.“ japste Aria, die immer noch wild am kichern war. „Jetzt gib Ruhe! Wir haben schon Drei Uhr und ich würde gerne möglichst bald schlafen!“ fauchte Ian los. Verdutzt schaute Aria den kleinen Kerl an, streckte ihm aber bald darauf die Zunge raus. „Soll ich dir noch eine Gute Nacht Geschichte vorlesen, Hasi Pups?“ provozierte Aria und einem gehässigen Grinsen. „Schnauze.“ zischte er und drehte ihr den Rücken zu. Aria wusste nicht genau warum, aber sie konnte diesen kleinen Giftzwerg einfach nicht ausstehen. Die Schlafraum Tür öffnete sich und Tala trat herein. Auch er trug nur eine Boxershorts und wurde somit eindringlich von Aria gemustert. Sie fand das er einen wahnsinnig schönen Körper hatte. Nicht zu muskulös, aber auch nicht zu schmächtig. Er war schlank und an seinem Bauch deuteten sich die Muskeln in Form eines Six-Packs ab, aber nicht zu stark. Seine Haut war zwar sehr blass, doch gab ihm das eine ungewöhnliche Schönheit und ließ ihn irgendwie zart und zerbrechlich aussehen, was im Kontrast zu seinen Muskeln echt ein merkwürdiges, aber keinesfalls hässliches, Bild abgab. Zaghaft krabbelte er zu ihr ins Bett und machte es sich bequem. Nervös fingerte er mit seinen Händen an seiner Decke herum, als Bryan das Licht löschte. Tala drehte sich um, so das er mit dem Rücken zu ihr lag. Aria hingegen lag flach auf dem Rücken und starrte die Zimmerdecke an. Eine ganz Weile lagen beide nun schon wach, darauf bedacht sich so leise wie möglich zu verhalten, weil beide dachten, der andere schläft. Die anderen Jungs waren schon längst im Reich der Träume versunken und man hörte sie leise schnarchen und tief atmen. Der Mond schien in das Zimmer und erhellte es liebevoll. Vorsichtig drehte sie den Kopf in Talas Richtung. Klar sah sie seine Konturen und das er die Decke nur bis zur Hüfte hatte. Sein nackter Rücken strahlte ihr, im Schein des Mondes entgegen und sie drehte sich auf die Seite, in seine Richtung. Sie konnte einfach nicht anders und berührte vorsichtig, mit den Fingerspitzen seinen Rücken. Er zuckte fürchterlich zusammen, woraufhin sie auch zusammen zuckte. „Entschuldige.“ flüsterte sie so leise, wie sie konnte. Langsam drehte er sich um. „Was ist los?“ fragte er flüsternd. „Nichts. Ich wollte dich einfach nur berühren.“ hauchte sie ihm zu und suchte seinen Blick. Sie rutschte ein Stück näher, immerhin musste sie es ja ausnutzen, dass er in ihrer Richtung lag. Sein Herz begann vor Aufregung zu rasen und er hatte ein Gefühl im Brustkorb, als würde jemand in seiner Brust einen Luftballon aufblasen, der ihm gegen die Rippen drückte. Mit ihren Fingern berührte sie seine Wange und streichelte ihm durchs Gesicht. Sanft strich sie ihm eine Strähne von der Stirn und streichelte ihn weiter. Er genoss es sichtlich und schloss die Augen. »Früher hätte ich niemals gedacht, wie wundervoll eine sanfte Berührung sein kann. Früher gab es Sanft ja auch noch nicht in meinem Wortschatz.« dachte er stumm nach und ließ sich weiter von ihr, durchs Gesicht streicheln. »Tu es endlich! Von alleine traut er sich nie.« ermahnte sich Aria selbst in Gedanken. Sie rutschte noch ein Stück zu ihm und spürte seinen Atem in ihrem Gesicht. Aria hörte auf ihn zu streicheln und ihre Finger verharrten auf seiner Wange. Auch ihr Herz raste vor Aufregung und sie war sich sicher, dass er das laute pochen einfach hören musste. Kurz schoss ihr auch der Gedanken durch den Kopf, das ihr Herz so laut schlagen könnte, dass die anderen wach werden könnten. Doch vergaß sie jegliche Gedanken daran, als er seine Augen wieder öffnete. Wie gebannt blickte sie ihm in die Eisblauen Augen und traute sich kaum zu atmen. Auch er versank in ihren grünen Augen und spürte plötzlich etwas, ganz unbekanntes in seinem Körper. Ein kribbeln, was an eine elektrische Spannung erinnern könnte. Warm, aber nicht schmerzhaft. Im Gegenteil. Eher äußerst angenehm. Ihre Nase stupste seine Nase liebevoll an. Ihre Finger glitten zu seinem Nacken und automatisch legte sie den Kopf ein wenig schief. Sanft drückte sie seinen Kopf ein Stück in ihre Richtung und schloss die Augen. Er hingegen riss die Augen weit auf, weil er kaum glauben konnte was gerade geschah. Doch er ließ es zu. Ja, er war sogar Neugierig. Auch Aria spürte dieses, elektrische kribbeln im Körper, als ihre Lippen nur noch wenige Millimeter von seinen entfernt waren. Instinktiv hob sich sein Kopf ein Stück in ihre Richtung und in einem Rausch von Gefühlen, versiegelten sie ihre Lippen aufeinander. Tala war hin und her gerissen. Die Gefühle Glück, Liebe und Zufriedenheit tanzten in seinem Magen, gerade Polka und ihm wurde angenehm Warm. Aria spürte, wie er ihren Kuss erwiderte und zog ihn noch näher an sich. Ihre Finger kreisten in seinem Nacken und spielten mit seinem Nackenhaar. Talas Hand lag auf ihren Rücken und streichelte darüber. Das jagte ihr sanft, eine Gänsehaut über den Körper und ihr Kuss wurde intensiver, fast fordernd. Mit ihrer Zunge strich sie über seine geschlossenen Lippen, in der Hoffnung, dass er sie öffnete. Er wusste nicht was er tat, deshalb ließ er sich von seinem Gefühl leiten. Sein Gehirn war wie betäubt und es war ihm unmöglich klar zu denken. »Weich. So Weich sind ihre Lippen.« war der einzigste Gedanke, der in seinem Kopf lag. Alles andere wurde in einem samtenen Schwall von Nebel gehüllt. Vorsichtig drückte er sie an sich und gab Ihrer Forderung nach, den Mund zu öffnen. Langsam, so dass es fast kitzelten, erforschten ihre Zungen sich gegenseitig. Mit sanfter Gewalt, drückte sie Tala zurück in sein Kissen und beugte sich über ihn. Ihre Finger strichen über seine Brust und als ob sie ihren eigenen Kopf hätten, wollten sie jeden Millimeter seiner Haut ertasten. Seine Hände hielten sie vorsichtig an der Taille, als der lange Kuss ein Ende fand. Sie löste sich von seinem Mund und schaute ihn lange an. „Wow.“ huschte ihr über die Lippen und streichelte über seine Wange. Sie legte sich zurück in ihr Kissen und er drehte sich auf die Seite. Auch seine Hand ertastete jetzt ihr Gesicht. Er strich ihr vorsichtig die Haare hinter die Schulter und streifte über ihre Wange. Überrascht, aber glücklich funkelten seine Augen, sie an. Aria konnte einfach nicht widerstehen und presste erneut ihre Lippen auf seine. Erneut versanken beide in einen leidenschaftlichen Kuss, bis sie zufrieden Arm in Arm einschliefen. ~Im Dojo~ Kai lag immer noch wach. Er ärgerte sich über sich selbst und sein Gewissen trat ihn mächtig in den Hintern, weil er sich so dämlich Aria gegenüber verhalten hatte. Er fragte sich was sie wohl macht und ob es ihr gut geht. »Wenn sie Aria auch nur ein Haar krümmen, bring ich sie um.« schimpfte er in Gedanken daran, das sie jetzt bei den Blitzkrieg Boys war. »Warum hab ich sie nur so schlecht behandelt? Gut, sie hat mich geküsst. Vermutlich aus versehen, aber trotzdem. Wann wird man schon, ganz überraschend, von seiner Besten Freundin geküsst. Sie hat mich damit furchtbar verwirrt. Ob sie sauer auf mich ist?« grübelte er und drehte sich immer wieder von einer Seite zur anderen. Es dämmerte schon, als er endlich einschlief. Kapitel 12: Das Band der Freundschaft ------------------------------------- Kapitel 12 – Das Band der Freundschaft Der Morgen kam schneller, als es allen Lieb war und als der Mittag langsam heran kroch, wurden die Blitzkrieg Boys endlich wach. Ian ging, ohne einen Blick auf Aria und Tala zu werfen, aus dem Raum und ins Badezimmer. Er versuchte jeden Morgen, vor Bryan im Bad zu landen, weil dieser immer furchtbar lange brauchte. Noch nicht einmal Tala brauchte so lange im Bad, obwohl er ja eindeutig die schwierigste Haarpracht, aus dem Team hatte. Im Team munkelten sie schon, das Bryan jeden Morgen, noch stundenlang vor dem Spiegel poste und seine ''Frauenfänger'' Blicke probte. Bryan und Spencer hingegen lugten neugierig, zu Talas Bett. Kopf an Kopf waren sie in die Kissen gekuschelt und Talas Arm ruhte auf ihrem Rücken. „Ich hab es doch gewusst.“ flüsterte Bryan zu Spencer. „Ich freue mich für ihn. Wurde ja auch mal Zeit, das ihm jemand den Weg in das normale Leben zeigt.“ flüsterte der Riese im Team, zurück. „Komm wir gehen raus und lassen beide noch etwas schlafen.“ flüsterte der Frauenschwarm und zog Spencer mit nach draußen. „Ich bestelle uns was zu Essen aufs Zimmer. Ich habe nämlich mächtig Hunger.“ Rief Bryan und schnappte sich das Zimmer Telefon. Spencer hingegen schmiss sich laut gähnend aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein. Gelangweilt zappte er durch die Japanischen Kanäle und grummelte nach jedem Klick genervt. „Hab ich dir eigentlich jemals gesagt, das ich Japanisches Fernsehen hasse?“ grummelte Spencer, woraufhin Bryan nur laut lachen konnte. „Trottel...“ murmelte Bryan. „Nein...nein nicht Sie. Ich würde gerne etwas Essbares bestellen.“ erklärte sich Bryan und lachte beschämt in das Telefon. Im Schlafraum öffnete Tala langsam die Augen. Als er ihr friedliches Gesicht erblickte, sah er die Bilder von gestern Nacht, wieder in seinem Kopf und schmunzelte. Sanft küsste er Arias Nase und betrachtete ihr blasses Gesicht. Seine Hand strich langsam über ihren Rücken. Sie zuckte leicht mit den Augen und ohne diese zu öffnen, setzte sie sich auf. Laut brummelnd streckte sie sich und gähnte herzhaft. „Oh mein Schädel. Kai, ich hatte die Nacht einen wunderschönen Traum. Ich habe von Tala...“ sagte sie, drehte sich um und stockte mitten im Satz. Ein breites Grinsen huschte über ihre Lippen und freudig, aber euphorisch stürzte sie sich in Form einer Umarmung, auf ihn. Das war wohl zu viel des Guten, denn er ruderte wild mit den Armen und verlor das Gleichgewicht. Mit einem lauten Knall, fielen beide aus dem Bett. Aria saß auf ihn und schaute sich verwirrt um. Ihr Blick fiel auf Talas geschocktes Gesicht und gackernd, lachte sie auf. Die Schlafzimmertür öffnete sich und Bryan lugte um die Ecke. „Ist bei euch alles... OH Entschuldigt. Bin schon weg.“ rief er und drehte sich um. Während er die Tür schließen wollte, hielt er einen Moment inne und lugte nochmal um die Ecke. „Schützt euch!“ rief er und verschwand. Verwundert lachte Aria auf. „Gar Keine schlechte Idee.“ Hauchte sie, an Tala gewandt. Sein Gesicht, glich schon fast seiner Haarfarbe und stammelnd versuchte er zu sprechen. „Wa..Was meinst du?“ japste er auf. „Na ja Mr. Valkov. Ich würde fast sagen, Sie sitzen in der Falle.“ hauchte sie und beugte sich vor zu ihm. Mit einem Finger strich sie ihm über die Lippen. Er sah ein Funkeln in ihren Augen, was er nie zuvor, an ihr gesehen hatte, doch gefiel es ihm. Ihre Hände umfassten nun seine und drückten diese am Boden fest. „Sie sind festgenommen.“ hauchte sie und küsste ihn. Erst langsam und sanft, aber als er den Kuss erwiderte, wurde dieser immer leidenschaftlicher und fordernder. Sie löste sich von seinen Lippen und stand auf. Dabei hielt sie ihm die Hände hin, die Tala sofort ergriff. Er erhob sich und erneut küsste sie ihn. Dabei schlang sie die Arme um ihn, taumelte rückwärts und ließ sich, mit Tala im Arm, aufs Bett fallen. Lachend schauten sie sich an. Aria robbte vorsichtig nach hinten, zu den Kissen und zog Tala mit sich, der immer noch auf ihr lag. Tala war unsicher, was er tun sollte und beschloss wieder von ihr runter zu rollen, denn er wollte ihr nicht weh tun. Doch Aria hielt ihn fest und schüttelte mit dem Kopf. Sie beugte sich hoch zu ihm und presste wieder ihre Lippen auf seine. Eng um Tala geschlungen, drückte Aria sich zurück ins Kissen. Mit den Fingernägeln strich sie ihm vorsichtig über den Rücken, was ihm einen angenehmen Schauer durch den Körper jagte. Mit einer Hand grapschte sie nach der Decke und zog diese über die beiden. ~ Später Im Dojo ~ Kai ging aufgeregt in der Küche auf und ab. Nervös tippte er mit dem Finger immer wieder gegen sein Kinn. In gleichmäßigen Abständen, also aller zehn Sekunden, starrte er auf sein Handy. „Kai! Du machst mich Wahnsinnig!“ zischte Hillary. „Mhh...“ murmelte er Geistesabwesend. „Setzt dich doch endlich mal hin!“ zischte sie weiter. „Mhh...“ kam es zurück. „SETZTEN!“ schrie sie ihn an und schlug mit der Flachen Hand auf den Tisch. Erschrocken blickte Kai, die Brünette an. Doch seufzte er und setzte sich, ihr gegenüber. „Mach dir doch keine Sorgen.“ flüsterte sie und schüttete Kaffee in ihre Tasse. Die beiden waren alleine, denn der Rest vom Team schlief noch tief und fest. „Du hast leicht reden. Mir keine Sorgen machen....tzz! Was ist wenn ihr was passiert ist?“ sprudelte es aus ihm heraus. „Sie ist doch in guten Händen. Meine Güte. Tala und die Jungs, sind zwar etwas komisch, aber doch keine Psychopathen. Vor allem Tala passt auf sie auf. Immerhin hat er sich sogar, für sie, verprügeln lassen, nur um sie zu schützen. Aria liegt bestimmt noch im Bett und schläft. Die meldet sich schon, wenn sie wach ist.“ meinte Hillary und verdrehte die Augen, weil Kai schon wieder auf sein Handy starrte. „Aber...“ nuschelte Kai. „Kein aber. Ruf sie doch an, wenn du wissen willst ob es ihr gut geht.“ „Nein Hillary. Sie will sicher nicht mit mir reden.“ murmelte Kai und schämte sich wieder, für sein gestriges Verhalten. „Manchmal bist du wirklich ein Holzkopf, Kai. Soll ich sie anrufen?“ fragte sie und Kai nickte nur vorsichtig. Mit einem Seufzen, zog sie ihr Handy aus der Tasche und suchte Arias Nummer. Nachdem es eine ganze Weile tutete, hörte Hilli endlich das leise Knacken in der Leitung. „Ja?“ hauchte eine zufriedene Stimme, die eindeutig Aria gehörte. „Hey Aria. Wir wollten nur wissen, ob bei dir alles klar ist.“ meinte Hillary und warf Kai einen ''Ich-habs-dir-doch-gesagt'' Blick zu. „Klar? Nein bei mir ist nicht alles klar. Bei mir ist alles perfekt... Einfach wunderbar.“ hauchte sie glücklich, aber erschöpft, in ihr Handy und Hillary wusste sofort was Sache war. Ein überraschtes Grinsen huschte über Hilli´s Gesicht. „Super! Dann will ich auch nicht weiter stören. Wir sehen uns dann Später.“ meinte Hilli und grinste noch breiter. „Ja klar. Grüß Kai von mir.“ nuschelte der Silberschopf, ehe sie lachend auflegte. Hillary legte ihr Handy bei Seite und funkelte Kai an. „Und?“ fragte er, versuchte aber desinteressiert zu klingen, was ihm absolut nicht gelang. „Ihr geht es sehr gut und sie ist wohl ziemlich Happy. Ich soll dich Grüßen.“ murmelte sie und nippte an ihrer Tasse. Erleichtert atmete er aus. ~ Im Hotel ~ Mit geröteten Wangen lag sie auf Talas Brust. Sie ließ ihre Finger auf seiner verschwitzten Haut kreisen und legte zufrieden ihr Handy bei Seite. Tala hingegen starrte die Decke an und konnte nicht fassen, was er eben erlebt hatte. Aria schaute zufrieden zu Tala auf und seufzte erleichtert. „Das war... Ich finde einfach keine Worte. Wow.“ murmelte der Rothaarige und streichelte ihr über den nackten Rücken. „Ich fand es sehr schön.“ hauchte sie und stemmte sich in seine Richtung. Sie küsste ihn dankend. „Ich geh erstmal duschen.“ murmelte Aria und küsste ihn erneut. Dann beugte sie sich über ihn und fischte nach ihren Sachen. „Die gehört wohl dir.“ sagte sie lachend und hielt ihm, seine Boxershorts hin, die er grinsend ergriff. Aria zog sich ihre Sachen an und hüpfte aus dem Bett. Sie warf Tala noch einen Handkuss zu und verließ das Schlafzimmer. Aria wurde von amüsierten Blicken getroffen und sie konnte sich gut vorstellen, wie sie gerade aussah. Ihre Haare waren verwuschelt und lagen Kreuz und Quer. Ihr Gesicht war errötet und das T-Shirt trug sie auch noch Falsch herum. „Also Aria. Irgendwie siehst du total gef...“ lachte Bryan, wurde aber prompt von ihr unterbrochen. „Klappe! Ich weiß wie ich aussehe.“ lachte sie und streckte ihm die Zunge raus. Sie verschwand im Badezimmer und kurze Zeit später, hörte man sie Dusche rauschen. Tala trottete aus dem Schlafzimmer und sah so ziemlich genauso verwuschelt aus wie Aria. Er hob die Hand zum Gruß und tänzelte zur Küche. Mit einem Glas Wasser kam er zurück und setzte sich an den Esstisch. „Tala, Tala, Tala.“ murmelte Bryan breit grinsend. „Erzähl schon. Wie ist sie so?“ fragte er neugierig mit leiser Stimme. „Was meinst du?“ fragte Tala und trank sein Wasser. „Na was mein ich wohl? Wie ist sie so im Bett?“ hakte er nach und Tala verschluckte sich fürchterlich. Laut hustend hielt er sich die Hand vor den Mund. Mit Tränen in den Augen funkelte er seinen Freund an. „Ach komm. Als hättet ihr beiden nicht. Immerhin ist mehr als eine Stunde vergangen, seit ich bei euch drin war und ihr euch auf dem Boden begrapscht habt. Und in dieser Verfassung, wie du hier sitzt, hab ich dich noch nie gesehen. Und das letzte mal, als ich ein Mädchen so gesehen habe, wie Aria eben, war letztens noch zu Hause, mit dieser niedlichen Brünette. Ach... wie hieß sie noch gleich?“ grübelte Bryan und biss in einen Apfel. „Das geht dich gar nichts an.“ zischte Tala und lief rot an. Schallend lachte Bryan los und auch Spencer gluckste, der immer noch durch die Kanäle zappte. „Wo ist eigentlich Ian?“ fragte jetzt Tala, um das Thema zu wechseln. „Der wollte spazieren gehen.“ antwortete Spencer knapp und gähnte Laut. Die Badezimmer Tür öffnete sich und Aria stand in ihren alten Sachen, von gestern Abend, in der Tür. „Habt ihr einen Föhn?“ fragte sie und wickelte ihre Haare in ein Handtuch. Tala nickte und kam zu ihr. Gemeinsam gingen sie wieder ins Bad und die Tür knallte zu. Nach kurzer Zeit hörte man erneut die Dusche rauschen. Das Rauschen wurde mit dem Geräusch eines Föhns vermischt. Trällernd hallte Arias Stimme aus dem Bad, die gerade ein Lied sang. „Ich glaub ich geh auch mal raus an die Luft. Kommst du mit Spencer?“ murmelte jetzt Bryan. „Nein, ich schau weiter fern.“ grummelte Spencer, der gerade eine Japanische Game Show schaute und sich köstlich darüber amüsierte, wie sich ein junger Japaner voll zum Löffel machte. Bryan zuckte mit den Schultern und verließ das Zimmer. Die Bad Tür ging auf und Arm in Arm tänzelten Aria und Tala aus dem Bad. „Spencer? Ich bringe Aria nach Hause. Bleibst du hier?“ fragte er die Kicher Erbse auf dem Sofa. Dieser nickte nur und auch sie verließen das Hotelzimmer. Unten in der Lobby sahen sie Justin und Cliff sitzen. Cliff winkte Aria herzlichst und sie nickte ihm freundlich zu. Dann griff sie nach Talas Hand und sie schlenderten auf die Straße. Die Nachmittags Hitze schlug auf die beiden ein und seufzend kniffen beide die Augen zusammen. Sie schlenderten durch die Stadt und warfen sich ständig, frisch verliebte Blicke zu. Aria war so unglaublich glücklich, dass sie ihn getroffen hatte und seit letzter Nacht, hatte sie sogar den Kuss mit Kai, fast völlig verdrängt. Sie Bogen durch das hübsche Hoftor und trafen geradewegs auf Tysons Opa. „Arianith, da bist du ja wieder. Hab mich schon gewundert, wo du heute Mittag warst. Hallo Tala.“ begrüßte sie der Großvater. „Hallöchen.“ rief Aria Happy und ging mit Tala zum Haus. Sie stieß die Tür auf und beide hörten in der Küche schon Stimmengewirr. „Einen schönen guten Tag.“ trällerte Aria und beide betraten die Küche. Tala nickte der Gruppe nur zu. „Hey, du bist wieder da. Schön euch zu sehen. Wie geht es euch?“ fragte Ray. „Sehr gut. Und euch. Oh je. Tyson du bist ja total blass.“ meinte Aria besorgt. „Mir ist schlecht.“ jammerte er und stürmte zum Bad. „Er hat zu viel getrunken. Setzt euch doch.“ bot Hillary an und Tala und Aria nickten. Als die beiden saßen, stand Kai wortlos auf. Er warf Aria einen viel sagenden Blick zu und verließ die Küche. „Was ein Holzkopf. Macht sich erst furchtbare Sorgen und haut dann ab.“ schimpfte Hillary doch Aria hob eine Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. „Tala? Kann ich dich kurz alleine lassen? Ich glaub, es ist Zeit für ein klärendes Gespräch.“ murmelte Aria. Tala nickte und sie gab ihm einen liebevollen Kuss. Dann verließ auch sie die Küche. „Aha? Ein Kuss also?“ trällerte Hillary und schaute ihn fragend an. „Na ja … also.“ versuchte Tala sich zu erklären, gab es aber auf. Aria ging langsam durchs Wohnzimmer, als sie Kais Haarpracht draußen im Garten sah. Sie schob die Tür auf und ging langsam nach draußen. Er saß auf der Holzterrasse und starrte den Baum, vor sich an. Leise seufzend, setzte sie sich zu ihm. „Ich würde mich gerne entschuldigen.“ flüsterte er. „Brauchst du nicht. Ich weiß das es dir Leid tut. Dein Blick hat es mir verraten, eben. Und ich kann dich auch verstehen, warum du so reagiert hast. Mir tut es eher Leid. Ich wollte dich nicht verwirren oder verunsichern. Es war ein Versehen. Ich hab einfach nicht geahnt, das du dich zu mir drehst. Entschuldige.“ sagte sie nun. Und ohne auch nur ein weiteres Wort zu dem Thema zu sagen, nahm er sie in den Arm und drückte sie an sich. „Also ist jetzt alles wieder gut?“ fragte sie vorsichtshalber. „Ja. Und jetzt erzählst du mir was mit Tala und dir los ist.“ forderte er und grinste breit. „Na ja. Hab halt beim ihm geschlafen.“ murmelte sie. „NUR bei ihm geschlafen?“ fragte Kai nach. „Na ja, also... nein, nicht nur.“ fing sie an und lief knallrot an. „Also die Nacht haben wir uns geküsst. Ganz lange und vor allem auch ganz häufig.“ kicherte sie jetzt. „Aber wirklich interessant, war es heute Mittag. Also ich meine WIRKLICH interessant.“ erzählte sie und betonte den Schluss noch einmal richtig. Kai nickte, denn er verstand. „Achso. So schnell?“ hakte er nach. „Ähm ja. Ging schon recht fix, aber ich finde nicht, dass es ein Fehler war. Ganz und gar nicht. Und falls doch, war es zumindest der schönste Fehler, den ich je gemacht hab.“ murmelte sie und zwinkerte verschmitzt. „Lass uns wieder reingehen.“ murmelte sie und Kai nickte. Aria setzte sich zu Tala und gab ihm wieder einen leichten Kuss, danach hielt sie seine Hand. „Aria? Magst du einen Kaffee? Tala du auch?“ fragte Hillary, die gerade die Kaffeemaschine ausschaltete. Beide nickten ihr zu und schauten sich dann wieder verliebt an. Aria war glücklich, das sie und Kai sich wieder versöhnt haben. Sie hätte es wohl nicht verkraftet, wenn ihr Band der Freundschaft, wegen einem unbedeutenden Kuss gerissen wäre. Aber war dieser Kuss wirklich so unbedeutend, fragte sie sich immer wieder. Und so endete ein weiterer Tag, ohne große Vorkommnisse. Tyson verbrachte die halbe Zeit, des Nachmittags auf dem Klo. Und die anderen in der Küche bei Kaffee und Abends, bei Rays preisgekrönten Essen. Gegen Abend ging Tala, schweren Herzens zurück ins Hotel und sie verbrachten die Nacht in getrennten Betten, was Aria ganz und gar nicht gut fand. Schmollend schlief sie dann, in ihrem Futon ein und träumte von ihrem Rothaarigen Herzblatt. Kapitel 13: Trennungsschmerz ---------------------------- Kapitel 13 - Trennungsschmerz „Miep.“ „Mhh...“ „Miep.“ „Mhh...“ „Miep.“ „Mhh...“ Die Wochen zogen durchs Land und zwischen Tala und Aria entwickelte sich etwas, was er sich nie, hätte erträumen können. Fast jeden Tag trafen sie sich und unternahmen allerlei romantische Spaziergänge oder lustige Abende in ihrer, mittlerweile, Stammbar in der Einkaufspassage. Und konnten sie sich einmal nicht treffen, Telefonierten sie, wann immer sie konnten. Aria war einfach nur glücklich und zufrieden. Sie ging mit einem bezaubernden Jungen, hatte echt atemberaubende Schäferstündchen mit ihm und Kai war auch endlich wieder normal zu ihr. Sie führten mittlerweile sogar, eine noch innigere Freundschaft. Am heutigen Tag, traf sich Aria mal nicht mit Tala, denn er und seine Jungs wollten ein bisschen in der Stadt bummeln, Männerkram machen und ein bisschen bladen. Deshalb gammelte sie jetzt mit Kai, auf seinem Lieblingshügel herum, lagen im Gras, starrten die Wolken an und ''miepten'' und ''mhh´ten'' sich an. Wer welche Rolle, bei dieser tiefsinnigen Konversation führte, konnte man sich ja denken. „Hast du nochmal was von diesem Justin gehört?“ fragte plötzlich Kai und spuckte seinen Grashalm weg, den er bis eben noch im Mund hatte. „Nicht direkt. Als ich mit Tala einmal im Hotel, einen Kaffee getrunken hatte, kam er auf uns zu und wollte mit mir reden.“ murmelte sie und gähnte vor Entspannung. „Und?“ fragte Kai und drehte den Kopf in ihre Richtung. „Nichts und. Tala und ich sind aufgestanden und gegangen. Haben ihn einfach dumm stehen lassen.“ „Warum hast du dir nicht angehört, was er zu sagen hat?“ fragte Kai. „Interessiert mich nicht.“ zischte Sie. „Okay, verstehe. Du bist nachtragend.“ gluckste er. „Manchmal.“ lachte sie auf und verdrehte die Augen. „Er muss sich schon was besseres einfallen lassen, um meine Aufmerksamkeit zu kriegen.“ fügte sie hinzu. „Mhh... versteh ich.“ nuschelte Kai und zupfte sich einen neuen Grashalm. „Und mit Tala und dir ist alles in Ordnung?“ fragte er weiter. „Ja. Alles perfekt. Aber...“ murmelte sie, brach aber ab und schaute nachdenklich einem Vogel hinterher. „Mh?“ hakte Kai nach und Aria wusste, dass sie dieses Gespräch jetzt zu Ende bringen müsste, oder Kai ließ sie heute nicht mehr in Ruhe. „Na ja. Seit einigen Tagen, hab ich irgendwie ein beklemmendes Gefühl, wenn ich mit Tala zusammen bin. Ich glaube, sie fliegen bald zurück nach Russland und trauen sich nicht, mir das zu sagen. Weil Tala weicht häufig meinem Blick aus. Und Spencer und Bryan verhalten sich auch merkwürdig, in meiner Anwesenheit.“ seufzte sie. „Und Ian?“ hakte Kai nach. „Tzz! Der! Der soll es sich bloß wagen mich nochmal anzusprechen und ich breche ihm seinen reisen Kolben. Dieser lächerliche Wicht. UH! Wie ich ihn nicht leiden kann!“ wetterte sie und schnaufte verächtlich, doch Kai konnte nur darüber Lachen. „Ach komm. So schlimm ist er auch nicht.“ gluckste Kai. „OH DOCH!“ rief sie und einige Vögel schreckten auf und flatterten wild aus den Bäumen, wo sie pausiert hatten. „Und was ist mit dir los, Kai? Du bist immer seltener zu Hause.“ fragte nun Aria. „Mhh... Ach ich weiß auch nicht.“ nuschelte er und schloss wieder seine rubinroten Augen. Eine Weile schwiegen sie sich wieder an, als Kai erneut eine Interessante Frage durch den Kopf schlich. „Hat Mr. Dickenson eigentlich noch einmal neue Infos für dich gehabt?“ „Nein. Aber er hat mir viel über meine Eltern erzählen können. Vor allem warum meine Schwester und ich so merkwürdige Namen haben. Mein Vater war fasziniert von alten Mythen und Legenden und hat wohl Fantasy Bücher verschlungen, wie Tyson seine Brötchen. Arianith und Syclya haben es ihm wohl angetan. Er meinte früher, bevor er überhaupt meine Mutter kannte, dass diese Namen elfisch klingen und das fand er wohl toll. Mr. Dickenson erzählte mir auch, dass wenn ich ein Einzelkind geworden wäre, Ich beide Namen getragen hätte. Mein Vater war wohl ein richtiger Träumer.“ Erzählte sie Kai und lächelte liebevoll den Himmel an. „Wann willst du diesen Samuel anrufen?“ fragte er nun. „Weiß nich. Erstmal will ich Infos über meine Schwester. Ich will wissen ob sie lebt. Und falls nicht, will ich wissen wo sie begraben ist.“ nuschelte Aria und wurde plötzlich Traurig. Sie seufzte und obwohl sie zu gerne wissen wollte, was dieser Samuel ihr zu sagen hatte, hielt sie trotzdem so viel ab. Sie konnte es sich nicht erklären, doch es war, als würde sich eine Schranke in ihrem Kopf runter lassen und ihr den Weg, da anzurufen, versperren. Sie zuckten plötzlich zusammen, als Arias Handy klingelte. Sie fischte das kleine Ding, aus ihrer Tasche und schaute überrascht drauf. „Tala...“ nuschelte sie und nahm den Anruf an. „Hallo, schöner Mann.“ begrüßte sie ihn. „Hi. Du wir müssten uns mal unterhalten. Wo steckst du?“ „Öhm, im Park. Kai und ich liegen hier im Dreck und starren in den Himmel.“ „Im Park? Wo? Wir sind nämlich auch im Park.“ Aria stockte kurz und blickte vom Hügel runter. „HA! Ich sehe dich Tala. Dreh dich mal um.“ grinste sie. „Ach da oben seit ihr. Ich komme herauf.“ lachte er auf und beendete das Gespräch. Dann stapfte er den Hügel hoch. Liebevoll begrüßte er sie mit einem innigen Kuss. Kai schüttelte er die Hand und setzte sich zu ihnen ins Gras. „Es geht um euren Heimflug, richtig?“ fragte sie leise. „Woher weißt du...Ja du hast recht.“ nuschelte er und schaute auf das Gras. „Ich hätte schon viel früher mit die reden sollen, aber irgendwie hab ich es nicht übers Herz gebracht.“ erklärte er und wurde traurig. „Wann fliegt ihr?“ fragte Aria und griff nach seiner Hand. „... morgen.“ nuschelte er. „Oh... Ich hab schon gehofft, du sagst mir jetzt, das du hier bleibst. Aber ich glaube, dass wäre zu viel verlangt, richtig?“ nuschelte sie und lächelte zaghaft. Er hielt jetzt beide Hände von ihr und küsste diese. „Wie gerne würde ich das sagen. Und obwohl du es immer wieder schaffst, mein Herz zum rasen zu bringen, schlägt es doch nur richtig in Russland. Ich hoffe du verstehst das.“ sagte Tala und schaute ihr tief in die Augen. „Natürlich verstehe ich das. Wann fliegt ihr morgen?“ „Gegen elf Uhr, geht unser Flieger.“ sagte er leise. „Ich werde da sein.“ murmelte Aria. „TALA! Komm jetzt, wir müssen noch packen.“ rief von unten Spencer und mit einem seufzen, beugte er sich zu seiner Liebsten, küsste sie erneut und stand dann auf. Mit hängendem Kopf ging er den Hügel wieder herunter, zu seinem Team. Auch Aria seufzte und legte sich lächelnd zurück ins Gras. Voller Sorge musterte Kai seine beste Freundin. Obwohl sie lächelte, sah er den Schmerz in ihren Augen. Aber er hatte es ihr ja gesagt. Er wusste, dass es irgendwann soweit sein würde und er wusste auch, dass sie es die ganze Zeit gewusst hatte. „Kommst du morgen mit?“ wisperte sie mit erstickter Stimme. „Selbstverständlich. Ich lasse dich doch nicht alleine am Flughafen.“ sagte Kai und drückte ihre Hand. Sie schloss wieder ihre Augen, denn sie wusste wenn sie ihre Augen jetzt auf ließ, würden die Tränen kommen. Tränen, die sie jetzt noch nicht vergießen wollte. „Wollen wir nach Hause gehen?“ fragte Kai vorsichtig. Aria nickte stumm und stand auf. Sie hatte keine Probleme mehr mit dem gehen. Ihre Schmerzen, waren fast vollständig weg. Hin und wieder pochte ihre Hüfte zwar noch, aber ansonsten war sie wieder gelenkig und konnte rennen, springen, klettern, das volle Programm eben. Auch war sie nicht mehr übersät von Blauen Flecken. Leider wurde vor allem ihr Rücken, jetzt von etwas anderem geziert. Tiefe Narben waren jetzt richtig sichtbar, nachdem die Haut, ihre Flecken verloren hatte. Das ärgerte Aria ziemlich, denn sie wusste genau, dass sie im Bikini immer dumm Blicke von anderen Menschen kassieren würde. Und was ihre Amnesie anging: Leider kam sie da nur sehr Langsam voran. Und sie wusste, dass sie es von alleine nicht schaffen würde. Sie war am überlegen, in kürze doch Justin aufzusuchen. Sie wusste, dass sie mit seiner Hilfe ihrem Ziel ein Stück näher kommen würde. Außerdem schuldete er ihr eh noch Antworten. Sie hatte diese Wette immerhin ehrlich bei dem Turnier gewonnen. Mit getrübter Stimmung gingen sie zurück zum Dojo. Aria war geistig nur noch selten anwesend, denn ihre Gedanken kreisten nur um Eisblaue Augen, die sie liebevoll anschauten. Sie musste sich eingestehen, dass sie ihn jetzt schon vermisste. Aber was sollte sie tun? Sie musste hier in Japan bleiben. Um ihrer Vergangenheit Willen. Und wegen ihrer Schwester. Und natürlich wegen Kai. Und er musste zurück nach Russland. Immerhin war dort sein Leben und nicht hier. Es zerriss ihr jetzt schon das Herz in der Brust, aber das Leben würde weitergehen. Sie fragte sich, ob sie ihn irgendwann einfach vergessen würde, so wie sie ihre Vergangenheit vergessen hatte. Sie seufzte laut und wäre fast gegen das Hoftor gelaufen, wenn Kai sie nicht so aufmerksam bei Seite gezogen hätte. Dankend blickte sie in kurz an und sie gingen ins Haus. Aria ging prompt in die Küche und setzte sich auf einen der Stühle. „Möchtest du was trinken?“ fragte Kai. Sie nickte stumm und zog ihr Handy raus. „Ich schreib Tala jetzt eine SMS, ob wir uns heute nochmal sehen.“ flüsterte sie, als Kai ihr ein Glas Eistee auf den Tisch stellte. Es dauerte nicht lange und ihr Handy klingelte kurz. Sie öffnete die SMS und lächelte sanft. „Was hat er geschrieben?“ fragte Kai und setzte sich, ihr gegenüber. „Er hofft, das wir uns heute nochmal sehen.“ nuschelte sie und Traurigkeit spiegelte sich in ihren Augen. „Hey, hey da seid ihr zwei ja wieder!“ rief plötzlich Tyson und kam in die Küche gesprungen. Nach ihm kamen auch die anderen dazu. „Ach war das hektisch. Grad am Flughafen angekommen und Mariah fiel auf, das sie ihre Handtasche im Hotel vergessen hatte.“ erzählte Max und setzte sich neben Kai, an den Tisch. „Ja. Sie sind trotzdem in dem Flieger gestiegen und wir schicken die Tasche per Post.“ erzählte nun Tyson. „Ach ja. Und so sind die White Tigers nun auch wieder auf dem Weg nach Hause.“ murmelte Ray und wirkte traurig. „Aria? Ist alles in Ordnung?“ fragte plötzlich Hillary und schaute ihre Freundin besorgt an. „Mit mir? Natürlich ist alles in Ordnung.“ stammelte der Silberschopf und wand schnell ihre feuchten Augen ab. „Erzähl doch keinen Blödsinn. Du weinst ja fast!“ schimpfte jetzt Max. Und dann brach alles aus Aria raus. Sie verfiel den Tränen und die Küche wurde erfüllt von einem heftigen Schluchzen. „Hey... hey Aria. Was ist denn los?“ sprach Hillary leise und nahm Aria fürsorglich in den Arm. Aria wollte sprechen, doch konnte sie nicht. Sie brachte nur ein herzzerreißendes Wimmern raus. „Tala fliegt morgen wieder nach Russland.“ Erklärte Kai knapp und stand auf. Auch er beugte sich zu Aria und legte seine Hände auf ihre Schultern. Stumm schaute er sie an. „Oh je.“ murmelte Max. „Ach Aria. Das wird schon wieder.“ versuchte Hilli sie aufzuheitern. „Wie denn?! Eine Beziehung über Kontinente? Das kann nicht dein Ernst sein!“ schimpfte Aria plötzlich los und funkelte Wütend in die Runde. Sie war sauer, auf alle, aber besonders auf sich, weil sie weinen musste. Sie wollte nicht weinen. Sie wollte Stark sein, für Tala und für sich. Sie konnte wirklich nicht verstehen, wie so ein paar fürsorgliche Worte, sie so aus der Fassung brachten. Kai packte sie plötzlich unter den Armen und zog sie hoch. „Hey!“ protestierte sie mit Tränen überströmten Gesicht und versuchte ihn abzuschütteln. „Komm mit.“ sagte er und zog sie am Handgelenk. Sie riss sich los und funkelte ihn wütend an. Sie wollte lieber alleine sein und mit ihrer Wut klar kommen. Kai seufzte und beugte sich nach unten. Der Drückte seine Schulter an ihren Bauch, umfasste ihre Taille und hob sich einfach hoch. „Was soll das denn?! Lass mich gefälligst wieder runter!“ zischte sie und vergaß für einen Moment ihren Schmerz. Noch mehr Wut, über seine Ignoranz kochte in ihr auf und wild trommelte sie mit den Fäusten auf seinem Rücken ein. „Hillary? Kann ich mir dein Auto für eine Weile ausleihen?“ Fragte Kai und ignorierte Arias getrommel. Ungläubig starrten alle Kai an, doch nickte Hillary dann zaghaft und zog einen Autoschlüssel aus ihrer Hosentasche. Mit aufgerissenem Mund, reichte sie Kai den Schlüsselbund und zog fragend eine Augenbraue hoch. Kai steckte den Schlüssel ein, ging kurz zum Tisch und nahm Arias Handy und ihre Handtasche an sich, und drehte sich Wortlos um, zum gehen. Immer noch hämmerte Aria auf seinem Rücken herum und fluchte wie ein Rohrspatz. „Kai! Ich brauch aber meine Schlüssel in ein paar Stunden wieder. Und passe bloß auf.“ rief die Brünette, Kai hinterher. Er brummte nur bestätigend und sie hörten, wie die Haustür ins Schloss fiel. Kai verließ das Grundstück und ging zielstrebig auf einen quietsch gelben Kleinwagen zu. Mit der freien Hand kramte er den Schlüsselbund aus der Hosentasche und drückte einen Knopf, um das Auto zu öffnen. Er öffnete die Beifahrer Tür und setzte Aria ab. „Steig ein.“ murmelte er und wartete. „WAS SOLL DER SCHEIß?!“ brüllte sie. Kai hingegen grinste nur, was sie noch zorniger machte. Sie hob die Hand, als wollte sie ihm eine Ohrfeige geben, doch krallte sie sich an seinen Schal und zog seinen Kopf ruckartig zu ihrem. „Wo willst du mit mir hin?!“ zischte sie gefährlich und ihre Augen, die von Tränen gerötet waren, blitzten wütend auf. Kai hingegen grinste noch breiter und pustete ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Vertrau mir einfach.“ murmelte er und hielt ihrem strengen Blick stand. Mürrisch schnaubte Aria und ließ sich, mit verschränkten Armen, auf den Beifahrersitz fallen. Kai knallte die Tür zu und stieg auf der Fahrerseite ein. Er steckte den Schlüssel ins Schloss, stellte Sitz und Spiegel richtig ein und drehte den Schlüssel im Schloss. Leise schnurrend, erwachte der Motor zum Leben. „Schnall dich an.“ murmelte er und ließ seinen Gurt, klickend in die Halterung gleiten. Grummelnd schnallte auch sie sich an und verschränkte wieder die Arme vor der Brust, als er los fuhr. Schmollend hielt sie stur den Blick aus dem Fenster gerichtet. Eine Weile kurvten sie schon durch die Stadt, als sie diese rasant verließen. Aria wurde diese Stille langsam zu blöd also öffnete sie ihren Mund. „Seit wann kannst du Auto fahren?“ „Seit ich meinen Führerschein habe.“ murmelte er und überholte ein anderes Auto. „Wusste ich gar nicht.“ flüsterte sie und schaltete das Radio ein. „Es gibt so vieles was du noch nicht, von mir weißt.“ murmelte er zurück und sie starrte wieder aus dem Fenster. Nach einer Weile, kamen sie im absoluten Nichts an. Zumindest empfand es Aria so. Überall war es grün und so gut wie kein Verkehr. Vor ihnen war eine Steile Klippe, auf der ein rostiges Geländer stand und darunter laut brausend, das Meer um sich schlug. Er schnallte sich ab und machte das Auto aus. Augenblicklich später, verstummte das Radio. „Komm.“ befahl er und stieg aus. Sie wurde langsam neugierig und folgte ihm stumm. Mit einem klicken verriegelte er das Auto und ging zur Klippe. Stumm starrte er hinunter aufs Meer, als sie sich neben ihn stellte und ihn fragend anschaute. „Schrei deine Wut raus.“ erklärte er. Noch verwirrter schaute sie jetzt. Kai seufzte leise. „Du bist traurig und wütend. Brüll es raus! Hier hört dich eh keiner.“ erklärte er ihr und schloss die Augen. „Nich dein Ernst.“ murmelte sie ungläubig doch er nickte nur. Zaghaft nickte sie und atmete tief ein. Die Spannung die auf ihrer Seele lag, löste sich Augenblicklich als sie aufschrie. Ihr Wutschrei wurde immer lauter und brannte in ihrer Kehle, doch sie konnte nicht aufhören. Nachdem ihr die Luft ausging, fiel sie auf die Knie und blickte erschöpft zum Meer runter. Kai ging in die Hocke und blickte sie an. Seine Hand ruhte auf ihren Kopf. „Geht es dir jetzt besser?“ fragte er leise. Stumm nickte Aria und war fassungslos, über das, was sie gerade getan hatte. „Du musst mich doch jetzt, für total lächerlich halten.“ murmelte sie mir kratziger Stimme. „Nein. Ich halte dich sogar für äußerst mutig.“ Antwortete er und stand auf. Er hielt ihr die Hand hin und zog sie hoch. „Und jetzt sammelst du deine Gedanken, machst dich ein bisschen zurecht und ich bringe dich zum Hotel.“ erklärte ihr Kai und sie zwinkerte ungläubig. „Er soll ja nicht sehen das du geweint hast, oder?“ fragte Kai und sie schüttelte stumm mit dem Kopf. Gesagt, getan. Sie setzten sich für eine Weile auf eine Bank, in der Nähe des Autos, auf der sie sich sammeln konnte und ihre Gedanken wieder ordnen konnte. Nachdem sie sich wieder einigermaßen, gefasst fühlte, gingen sie zum Auto und Kai reichte Aria ihre Handtasche. Sie machte sich zurecht und Kai brachte sie zum Hotel. „Soll ich auf dich warten? Oder ich komme später nach? Ach ruf einfach an, wenn was ist.“ murmelte er und sie umarmte ihn kurz. Dann ging sie in den Fahrstuhl und fuhr nach oben. Vor der Zimmertür, der Jungs blieb sie kurz stehen. Sie hörte Geräusche von innen und lauschte. „Ach Tala. Jetzt lass den Kopf nicht hängen.“ hörte sie Bryans Stimme. „Aber ich muss mit ihr reden.“ hörte sie Tala. „Natürlich musst du das. Aber sie ist doch nicht dumm. Sie versteht das.“ brummte jetzt Spencers Stimme. Aria atmete tief ein und klopfte an die Tür. Das Stimmengewirr verstummte augenblicklich. Die Tür öffnete sich und Bryan stand da. „Hallo Aria. Komm rein.“ murmelte er und machte ihr platz. Aria nickte nervös und trat in das geräumige Hotelzimmer. „Spencer! Ian! Lasst uns irgendwo was Essen gehen.“ rief Bryan und zog die beiden mit sich. Die Tür fiel ins Schloss und nervös standen sich Aria und Tala nun gegenüber. Im Aufenthaltsraum standen schon vier gepackte Koffer bereit. Das machte es Aria nicht unbedingt leichter und sie seufzte. „Hallo mein Schatz.“ flüsterte Aria und umarmte Tala fest. Er lächelte sie zaghaft an und gab ihr einen Kuss. „Gut das du gekommen bist. Ich muss mit dir reden.“ murmelte er und bot ihr einen Platz an. Sie setzten sich an den Esstisch und schauten sich eine Weile stumm an. „Ich möchte nicht, das du morgen zum Flughafen kommst.“ murmelte Tala. Fragend schaute Aria ihn an. „Weil ich es nicht verkraften kann, dass das Letzte was ich in Japan sehe, dein weinendes Gesicht ist. Lass uns noch ein paar gemeinsame Stunden verbringen und dann getrennte Wege gehen. Die Jungs kommen vor heute Abend nicht wieder.“ erklärte er leise. Aria schien darüber sehr lange nachzudenken, nickte dann aber betrübt. „Getrennte Wege? So weh es mir gerade tut, aber das ist vermutlich das vernünftigste.“ wisperte sie und kämpfte gegen die Tränen. „Ja. Führe du dein Leben hier und vor allem, versuche dein altes Leben wieder zu finden. Das ist jetzt das wichtigste! Und ich führe mein Leben in Russland. Es würde uns beide nur verletzen, diese Beziehung über eine so grausame Entfernung zu führen. Vielleicht kriegen wir eine zweite Chance, in ferner Zukunft. Aber im Moment, ist das einfach nicht möglich.“ erklärte er und Wünschte sich vom ganzen Herzen, dass sie es verstehen würde. Aria nickte wieder. „Du hast recht. Es ist das Beste so. Aber trotzdem werde ich dich niemals vergessen Tala. Meinst du es ist möglich, das wir Freunde bleiben?“ fragte sie vorsichtig, doch glaubte sie nur gering an ihre Worte. „Die erste Zeit vermutlich nicht. Aber irgendwann, sicher. Ich werde dir auf jedenfall regelmäßig schreiben. Das verspreche ich dir.“ flüsterte er und hielt ihre Hand. „Ich dir auch.“ antwortete sie und sie wusste nicht recht ob sie glücklich oder traurig war. „Danke für alles. Du hast mir im Leben sehr geholfen. Und das werde ich niemals vergessen. Du hast meinem Herz gezeigt, wie man liebt.“ flüsterte er und nahm sie fest in den Arm. „Aber Aria. Versprich mir bitte eines: Verliere niemals dein wunderschönes Lachen.“ flüsterte er ihr ins Ohr und ihr Herz pochte wild. „Versprochen.“ hauchte sie. „Und du versprichst mir auch was: Lern in Russland ein nettes Mädchen kennen, die dich genauso liebt, wie ich es tue. Aber werde bloß nicht so wie Bryan.“ murmelte sie und lachte sogar leise auf. „Versprochen.“ lachte er zurück und sie schauten sich an. „Ich denke es ist jetzt alles gesagt Tala. Unsere Wege sollten sich jetzt trennen. Sonst schöpft unser Herz bloß neue Hoffnung und der Abschied wird schwerer. Danke für alles.“ Hauchte Aria. „Du hast Recht. Ich werde dich niemals vergessen. Und solltest du einmal in Russland sein, melde dich.“ sagte er und brachte sie zur Tür. Ein letztes mal küssten sie sich innig und es sollte ihr letzter Kuss sein. Aria nickte im zu und verließ das Zimmer. Tala schaute ihr traurig nach, bis die Fahrstuhl Türen sich schlossen und ihre Grünen Augen hinter Metall versteckten. Im Fahrstuhl griff sie nach ihrem Handy. Hastig wählte sie Kais Nummer. „K..Kai? Kannst du mich abholen?“ wimmerte sie. „Natürlich. Bin in zehn Minuten da.“ „Danke Kai.“ murmelte sie und legte auf. Die Fahrstuhltüren öffneten sich und sie schlurfte raus, mit hängendem Kopf. Aria warf einen kurzen Blick in das Hotel Café und entdeckte Bryan, Spencer und Ian. Sie setzte ein Lächeln auf und ging in das Café. Augenblicklich hoben die Drei ihren Kopf und schauten sie fragend an. „Ist was passiert?“ fragte Bryan und musterte streng ihren Blick. Aria schüttelte mit dem Kopf. „Es ist das Beste so. Ich wollte mich auch von euch noch verabschieden.“ hauchte sie und versuchte krampfhaft weiter zu Lächeln. Die Drei standen auf und Aria fiel Bryan um den Hals. „Ich werde euch vermissen. Wir schreiben uns regelmäßig, okay?“ fragte sie und Bryan und Spencer nickten. Jetzt umarmte sie Spencer. „Passt auf euch auf.“ hauchte sie. „Du auch auf dich. Und viel Erfolg bei der Suche nach deiner Vergangenheit.“ murmelte Spencer. Aria ging zu Ian und reichte ihm die Hand. Zögernd ergriff er diese und sie schüttelten sich zaghaft die Hände. „Kommt gut nach Hause.“ murmelte sie nun. Ian nickte. „Du auch.“ murmelte er. Sie ließen sich wieder los und Aria wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Ich gehe dann mal. Man sieht sich Jungs.“ murmelte sie und drehte sich um. Als sie das Café verließ, winkte sie ein letztes Mal und verschwand aus dem Hotel. Draußen stach ich ein quietsch gelber Wagen ins Auge, der ihr ungemein bekannt vor kam. Sie öffnete die Beifahrertür und stieg zu Kai ins Auto. „Du bist aber früh.“ murmelte sie. „Du auch.“ meinte er grinsend und fuhr los. Während der Fahrt, erzählte sie dem Gestreiften, von dem Gespräch mit Tala. „Es wird das Beste sein. Glaub mir.“ murmelte er, als sie fertig war und parkte vor dem Dojo. „Jetzt aber schnell, sonst tötet mich Hillary noch.“ grummelte Kai und sie gingen hinein. Aria hatte absolut keine Lust auf Gespräche und verdrückte sich ins Wohnzimmer, schaltete den Fernseher ein und machte es sich auf dem Sofa bequem. Lustlos zappte sie durch die Kanäle. Und bis zum Abend, ging sie jedem Gespräch bestmöglich aus dem Weg. Zu ihrer Überraschung, sprach sie beim Abendessen niemand auf Tala an, sondern sie redeten alle übers bladen oder über einige Missgeschicke von Tyson, die ihm heute wohl passiert sind. Aria versuchte zuzuhören, doch fiel es ihr sehr schwer. Lustlos schob sie mit der Gabel, ihr Essen hin und her und stocherte hin und wieder darin herum. Sie hatte absolut keinen Hunger und seufzte lieber deprimiert ihren Kartoffelauflauf an. Als es später Abend wurde wand sich Aria zu Kai. „Kann ich vielleicht bei dir schlafen? Ich glaub, ich würde mich wohler fühlen.“ flüsterte sie. „Natürlich. Wenn du willst, kann ich meinen Futon auch zu deinem legen, so haben wir mehr Platz.“ antwortete er und sie nickte, mehr oder weniger begeistert. Die Bladebreakers plauderten noch eine Weile in der Küche, als Kai ins Dojo ging, um seinen Futon zu ihrem zu legen und Aria betrat seufzend das Bad. Lange starrte sie ihr Spiegelbild an. »Warum hab ich nicht auf Kai gehört? Er hat mich doch davor gewarnt. Er wusste, das ich so unglücklich werden würde. Und was mache ich? Ich ignoriere seine Warnung und hab mich verliebt. Ich bin so dumm. So furchtbar dumm, aber ich bereue es nicht. Nicht eine Sekunde bereue ich meine Liebe zu Tala.« dachte sie stumm nach und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. »Der Schmerz wird vergehen. Ganz bestimmt.« machte sie sich selbst Mut. Seufzend, zog sie sich ihre Schlafsachen an und ging aus dem Badezimmer und zum Dojo. Ihre Freunde lagen schon in ihren Futons und unterhielten sich weiter. Aria nickte allen kurz zu und ging zu ihrem Futon, wo Kai schon auf sie wartete. „Gute Nacht.“ seufzte Aria und ihre Freunde wünschten ihr, das Gleiche. Das Licht erlosch und stumm lagen sie alle da. Nicht lange dauerte es und ein tiefes grollen, erfüllte das Dojo, denn Tyson schnarchte laut vor sich hin. Eine ganze Weile lag Kai schon wach und hielt seinen Blick auf Arias Rücken, dem sie ihn zu wand, denn sie lag auf der Seite. Er wusste das sie noch wach war und kämpfte. Er hörte es an ihrem Atem, der relativ schnell ging. Manchmal ungleichmäßig und er konnte sich denken, dass sie die Tränen unterdrückte. Auch er legte sich jetzt auf die Seite und schlang einen Arm um sie. Leise keuchte sie auf. Seine Stirn drückte er vorsichtig an ihren Nacken und mit der Hand suchte er nach ihrer. Als er eine ihrer Hände fand, drückte er diese leicht und sie erwiderte den Druck. Aria zog seine Hand zu ihrem Gesicht hoch und drückte diese gegen ihre Wange. Kai spürte wie eine heiße Träne über seine Hand lief und mit dem Daumen strich er ihr vorsichtig über die feuchte Wange. Er hoffte das sie bald ihren Schlaf fand und leiste seufzend schloss er seine Augen, die Aria vorher noch voller Sorge angeschaut hatten. Kapitel 14: Kais Entscheidung ----------------------------- Kapitel 14 – Kais Entscheidung Aria erwachte diesen Morgen als Erste. Es wunderte sie nicht wirklich, denn sie lag eh fast die ganze Nacht wach. Und das bisschen Schlaf was sie fand, hatte sie Kai zu verdanken. Er hatte sie die ganze Nacht im Arm gehalten und das war genau das, was sie im Moment brauchte. Gut, eigentlich brauchte sie Tala in diesem Moment. Aber sie blieb realistisch, denn sie wusste, dass es unmöglich war. Deswegen sog sie, wie ein Schwamm, alles an Kraft und Wärme auf, welche Kai ihr geben konnte. Nur wie sollte sie jetzt aufstehen ohne Kai zu wecken? Immerhin klammerte sein Arm um sie. Aber eigentlich war es ihr egal, ob er wach wurde oder nicht. Ihr war zur Zeit alles egal. Vorsicht umfasste sie Kais Handgelenk und hob den Arm langsam von ihr weg. Sie quälte sich auf die Knie und seufzte leise, als sie seine Rubinroten Augen sah, die sie fragend anschauten. „Schlaf weiter.“ murmelte Aria und stand lustlos auf. Mit hängendem Kopf schlurfte sie aus dem Dojo und ging zum Haupthaus. Aria holte sich ein Glas Wasser, setzte sich an Tisch und starrte ins Leere. Sie fühlte sich seltsam. Irgendwie taub, als wären alle Emotionen erloschen. Sie hatte sich noch nicht mal so schrecklich gefühlt, als sie am Strand, damals aufwachte ohne Erinnerungen oder Halt. Sie fragte sich ob diese Leere im Vergleich, zu der Leere damals, normal war. In Gedanken versunken bekam sie kaum mit, dass die Haustür erneut ins Schloss fiel. Kai schlurfte in die Küche und ohne einen Mucks, setzte er Kaffee auf. Er setzte sich, nachdem die Kaffeemaschine zufrieden gluckerte, an den Tisch, gegenüber von Aria und schaute sie besorgt an. Aria schaute auf, in sein Gesicht. Und obwohl sie ihm direkt in die Augen schaute, hatte er das Gefühl sie blickte an ihm vorbei. Kai war schockiert, wie leer ihre Augen waren. Außerdem war sie furchtbar blass und hatte dunkle Ringe unter den Augen. Er konnte kaum Glauben wie fertig sie war. Ihm war es unerklärlich, wie schlimm Liebeskummer sein konnte. Er kannte sich mit dem Thema überhaupt nicht aus, aber konnte sich das nicht vorstellen. Trotzdem wollte er für sie da sein. Denn genau jetzt brauchte sie ihn, das spürte er. Er beugte sich vor und griff nach ihrer Hand. Er dachte wirklich Aria würde ihre Hand wegziehen, doch er irrte sich. Sie ließ es zu, umklammerte sogar seinen Daumen. »Ich muss sie irgendwie ablenken. Nur wie? Vielleicht ist es heute an der Zeit meine Pläne zu offenbaren. Vielleicht lenkt sie das etwas ab.« Dachte er nach und schaute auf die Küchenuhr, über der Tür. Es war kurz nach Sieben und er ließ vorsichtig ihre Hand los. „Ich bin mal kurz draußen. Ich muss Telefonierten.“ flüsterte er und abwesend nickte sie. Kai verließ die Küche und ging raus auf die Holzterrasse, im Garten. Er zückte sein Handy und suchte eine Nummer. Dann drückte er auf das Anruf Symbol und wartete. Nach einigem tuten, hörte er das leise Klicken in der Leitung und die Stimme einer jungen Frau meldete sich. „BBA Grand Hotel, Frau Kobayashi am Apparat. Was kann ich für Sie tun?“ meldete sich die Frau freundlich und machte einen recht Sympathischen Eindruck. „Guten Morgen. Kai Hiwatari hier, vom Team Bladebreakers.“ meldete sich Kai und versuchte höflich zu klingen. „Ah! Guten Morgen. Wie kann ich Ihnen helfen?“ „Es geht um Folgendes. Ich bräuchte eine Information von Ihnen. Und zwar geht es um das Team Golden Dragon, was in Ihrem Hotel noch wohnen müsste.“ erklärte der Blader und starrte nachdenklich in den Himmel. „Einen Moment bitte. … Ja, die sind bei uns noch registriert.“ „Das ist gut. Wissen Sie zufällig, wann dieses Team so ungefähr wach ist? Sie müssten ja mitbekommen, wann die immer zum Frühstück gehen.“ „Ja schon. Aber ich glaube nicht, dass ich Ihnen diese Informationen geben darf, Mr Hiwatari.“ sprach die junge Frau verunsichert. „Hören Sie! Es ist wichtig! Und ich möchte ja auch keine Hotel internen Informationen, sondern einfach nur wissen um wie viel Uhr, ich die Jungs antreffen kann. Ich möchte einfach nicht sinnlos, Stundenlang in Ihrem Hotel, auf sie warten. Und wenn Sie mir nicht helfen wollen, kann ich auch gleich Mr. Dickenson anrufen.“ zischte Kai und wurde allmählich sauer. „Nein...nein schon gut. Entschuldigen Sie bitte vielmals. Ihr gesuchtes Team, Golden Dragon...warten Sie einen Moment. Ah hier hab ich es. Ja, sie nehmen regelmäßig ihr Frühstück um kurz nach neun ein.“ „Vielen Dank. Schönen Tag noch.“ murmelte Kai. „Danke. Ihnen auch.“ verabschiedete ihn die Frau und Kai legte auf. »Um Neun also. Na da bin ich mal gespannt ob die Jungs, eine Ahnung haben, wie man Arianith am besten aufheitert. Wie mich das ärgert, ausgerechnet DIE um Hilfe zu bitten!« grübelte er in Gedanken. Aber was sollte er tun? Er hatte noch nie ein Mädchen mit Liebeskummer, vor der Nase gehabt und hatte keine Ahnung, wie man damit umging. Und er wollte ihr ja auch nicht auf die Nerven gehen oder sie noch mehr belasten. Seufzend ging er wieder ins Haus und zu Aria in die Küche, die immer noch wie versteinert auf ihrem Stuhl saß. Kai ging an ihr vorbei und schaltete die Kaffeemaschine aus, die mittlerweile fertig war. Er fischte zwei Tassen aus dem Schrank und füllte diese mit Kaffee. In eine Tasse schüttete er noch einen Schluck Milch, so wie es Aria mochte und stellte es ihr vor die Nase. Seinen Kaffee mochte er schwarz. Er setzte sich wieder und trank einen Schluck. „Danke.“ murmelte sie und nahm die Tasse in beide Hände. Sie nippte dran und ihr schien es gleich ein bisschen besser zu gehen. „Das tut gut.“ nuschelte sie. „Ich mach uns gleich erstmal Frühstück.“ sagte er. „Ich hab keinen Hunger.“ grummelte sie und blitzte genervt ihren Kaffee an. „Aria, das ist mir egal ob du Hunger hast, oder nicht. Du isst was und wenn ich dich zwingen muss!“ zischte er und sie zuckte leicht zusammen. Und so stand er wieder auf und schmiss ein paar Brötchen in den Backofen. Während sie langsam auf backten, deckte er den Tisch und machte sich Gedanken darüber, was er zu den Schotten sagen sollte. Immerhin kannte er sie kaum und bei der letzten Begegnung, war Justin sehr unsanft zu Aria. Worüber er immer noch sauer war. Aber letztendlich beschloss er, dass ihm schon die passenden Worte einfallen würden, wenn er vor den Jungs stehen würde. Sein Blick verharrte am Backofen und geduldig wartete er darauf, dass Brötchen fertig wurden. Es dauerte auch nicht lange und die Brötchen schimmerten in einem knusprigen Braunton und er fischte sie aus dem Backofen. Dabei hätte er sich fast die Finger verbrannt. Er stellte sie auf den Tisch und nahm wieder, gegenüber von Aria Platz. Zaghaft blickte sie die Brötchen und dann Kai an, der sich eines nahm. „Iss.“ befahl er und schnitt sein Brötchen auf. Aria seufzte mal wieder und nahm auch eines. Dafür das sie ja angeblich keinen Hunger hatte, langte sie gut zu. Sie verdrückte vier Brötchen und einen Erdbeerjoghurt. Kai musterte sie eindringlich und bemerkte, dass sie wieder etwas Farbe im Gesicht hatte und auf jedenfall gesünder aussah. Das freute ihn zumindest und er räumte den Tisch ab. „Aria? Ich habe noch einen Termin und muss jetzt los. Wenn etwas ist, ruf einfach an.“ sagte Kai liebevoll und strich ihr über den Kopf. Aria nickte nur und schlürfte weiter Kaffee. ~ Kai betrat die Eingangshalle des BBA Grand Hotel und schaute auf die Uhr. Es war kurz nach neun. Seine Augen suchten seine Umgebung ab und verengten sich kurz überrascht, als er in das Restaurant blickte und die Golden Dragons, am Buffet stehen sah. Er wartete, bis sie ihr Essen beisammen hatten und zu ihrem Tisch gingen. Nervös tippte er mit dem Zeigefinger auf seinem Oberarm herum, denn wie immer stand er an der Wand, mit verschränkten Armen. Er atmete tief ein und betrat das Restaurant. Zielstrebig ging er zu den Schotten, die verwundert zu Kai aufblickten, als er am Tisch stand. „Darf ich?“ fragte Kai ruhig. Die Drei nickten, immer noch sichtlich verwundert. „Es geht um Aria. Ihr geht es sehr schlecht.“ sprach Kai und schloss die Augen. Die drei Schotten Jungs warfen sich fragende Blicke zu. „Ihr geht es schlecht? Was hat sie denn?“ fragte Matt und schaute Kai besorgt an. „Liebeskummer.“ nuschelte der Gestreifte. „Oh Scheiße. Dann geht es ihr richtig mies.“ sprach Justin mit vollen Mund. Wieder warfen sich die drei Schotten, Blicke zu. „Wisst ihr wie man ihr helfen kann?“ fragte nun Kai und schämte sich in Gedanken, für diese Frage. Doch die Golden Dragons nickten. „ Lass uns nur schnell fertig essen und dann schmieden wir einen Schlachtplan.“ sagte nun Cliff und schlang sein Brötchen hinunter. Kai nickte und schloss wieder seine Augen. Geduldig wartete er und war in Gedanken schon längst wieder bei Aria. Nach kurzer Zeit standen die Jungs auf. „Lass uns in die Lobby gehen, dort ist es ruhiger.“ murmelte Justin und auch Kai erhob sich aus seinem Stuhl. Sie gingen in die Lobby und standen grübelnd da. Justin, Matt und Cliff legten die Arme umeinander und beugten sich, zum Kreis gebildet, nach unten um zu planen. „Wartet.“ meinte Cliff und sie schauten Kai an, der nur eine Augenbraue erhob. Und bevor er Widerspruch einlegen konnte, packten sie ihn schon am Nacken und zogen ihn mit in den Kreis. Kai kam sich furchtbar lächerlich vor, doch wollte er jetzt nicht diskutieren, sondern handeln. „Also zuerst müssen wir in einen Supermarkt. Wir brauchen Schokoladen Eis. Ganz viel Schokoladen Eis.“ erklärte Matt. „Ja und deine Gitarre, Justin. Ich hole sie. Ich muss eh noch meinen Geldbeutel holen.“ Meinte jetzt Cliff. „Gut. Und ich überlege mir eine gute, gesprächige Ablenkung.“ murmelte jetzt Justin. „Ich hätte eine Idee.“ meinte Kai und Justin schaute ihn fragend an. „Denk mal an das Turnier und was du ihr versprochen hast. Rede mit ihr über ihre Vergangenheit und beantworte ihre Fragen. Ich denke das wird sie perfekt beschäftigen.“ erklärte Kai. „Das ist eine brillante Idee.“ freute sich Justin und Kai musste feststellen, das die Jungs doch nicht so übel waren, wie er dachte. Zumindest sorgten sie sich um Aria und das bedeutete ihm schon eine Menge. Und so liefen sie zu Viert durch die Stadt, bepackten sich mit Eiscreme, Taschentüchern und Schokoladen Tafeln und machten sich auf zum Dojo. Langsam betraten die Vier das Haupthaus, mit Kai an der Spitze. Sie lugten in die Küche, doch war diese leer. „ Wow. Hier wohnt ihr also?“ fragte Cliff flüsternd und schaute sich mit offenem Mund um. „Und sie fühlt sich hier Wohl? Immerhin ist sie ja sonst nur kalte Gemäuer gewöhnt.“ murmelte Justin und gluckste kurz. „Ich denke schon das sie sich Wohl fühlt.“ nuschelte Kai und sie schlichen ins Wohnzimmer. Und dort lag sie. Auf dem Sofa, in eine Decke gewickelt und starrte mit ausdruckslosen Augen, den Fernseher an. Justin nickte Kai zu und ging vorsichtig zu Aria vor. Eine ganze Weile stand er schon am Sofa, bis sie es endlich registrierte. Sie schaute zu Justin auf und stemmte sich etwas hoch. „Was wollt ihr denn hier?“ fragte sie desinteressiert und schaute auch zu den anderen beiden. „Ist das auf deinem Mist gewachsen, Kai?“ fragte sie nun ihren Freund. Dieser antwortete nicht, sondern lächelte nur zaghaft. „Wir haben dir was mitgebracht.“ trällerte Cliff fröhlich und präsentierte ihr das Eis. Kai war überrascht, wie gefasst die Jungs waren. Scheinbar wussten sie genau was zu tun ist. Aria starrte auf das Eis und Tränen stiegen ihr in die Augen. Laut wimmernd heulte sie auf. „Ihr seid so gut zu mir“ schluchzte sie und setzte sich auf. Stockend atmete sie immer wieder ein und aus, um sich zu beruhigen. Dabei wedelte sie mit den Händen vor ihrem Gesicht herum. „huuuh... Setzt euch doch.“ nuschelte sie und funkelte die Packung Eis an. Kai ging in die Küche und holte ihr einen Löffeln, während die Jungs, es sich auf dem Sofa bequem machten. Kai setzte sich links von Aria und die anderen Drei rechts von ihr. „Hau rein, Püppchen.“ trällerte Matt und Aria musste sogar schmunzeln. Ihr kamen diese Worte, schrecklich bekannt vor. Justin klopfte ihr zart aufs Knie und lächelte sie an. „Erzähl mir etwas von diesem Kerl.“ forderte er Aria auf. „Er war ein Traum. Doch wirklich. Ich glaub niemand hat ihn so kennen gelernt, wie ich. Kai du kennst Tala ja. Vor allem kennst du seine Kalte und herrschende Art. Wusstest du, dass er aber unglaublich schüchtern ist?“ fragte sie und schob sich einen Löffel voll Eis in den Mund. „Tala und schüchtern?“ fragte er und wirkte erschüttert. „Oh ja. Er war sehr schüchtern. Hat sich nie getraut den ersten Schritt zu machen. Ich war immer diejenige, die anfing, weil er sich nicht traute. Das war unglaublich süß.“ erzählte sie und ihre Augen glänzten verträumt, bei dem Gedanken an ihn. „Hatte ich öfter Liebeskummer, weil ihr scheinbar genau wisst, was ich jetzt brauche.“ nuschelte sie und lachte Kleinlaut auf. „Oh ja. Sehr oft.“ lachte Matt. „Es war aber auch immer eine schwierige Situation. Wir wohnen ja nur in einem kleinen Ort und die Jungs da, hatten irgendwie immer Angst vor dir oder wollten deinen Titel ausnutzen. Immerhin ist dein Onkel der Lord, von unserem Kaff. Und als eine Glengarry, hat man es sicher nicht leicht, bei uns.“ erklärte Justin und schwelgte in Erinnerungen. „Du hattest mindestens einmal im Monat Liebeskummer.“ lachte nun Cliff auf. „Warum fühle ich mich gerade so lächerlich?“ schmollte Aria und zog eine Schnute. „Bist du nicht. Ich kann dich sogar verstehen.“ meinte Justin und die anderen zwei nickten zustimmend. „Aus welchem Ort kommen wir?“ fragte sie nun und ihre Augen blitzten neugierig auf. „Du hast also wirklich dein Gedächtnis verloren. Na fein. Wir kommen aus einem kleinen Ort, in den westlichen Highlands, namens Blairglas. Es ist ein ziemlich kleines Kaff in der Nähe von Helensburgh. Aber es ist auch recht berühmt. Immerhin steht da die letzte Hochburg, der Glengarrys. Die einzigste Hochburg, eurer Familie, die nicht im Krieg gefallen ist. Das macht euren Familiensitz, schon irgendwie zu einer Legende.“ erklärte Justin und aufgeregt hörte der Silberschopf zu. „Kennst du die Geschichte von dem Schutzgeist?“ fragte Matt und beugte sich vor. „Ja. Mr. Dickenson hat sie mir erzählt. Er kannte wohl meine Eltern.“ erklärte sie und die Schotten nickten. „Erzählt mir etwas über mich. Wie bin ich so und was habe ich für Hobbys?“ fragte sie und wurde immer ungeduldiger. „Ach vom Charakter her, bist du nicht viel anders, als wie du jetzt bist. Wenn man den Liebeskummer mal weg lässt. Du bist aufgeweckt, lustig und lebensfroh. Ich weiß nicht wie du hier in Japan immer warst, aber zu Hause warst du schon manchmal ein bisschen arrogant und fandest es total toll, wenn dir alles hinterher getragen wurde. Aber zum Glück auf keine penetrante Art und Weise. Eigentlich eher niedlich.“ lachte Cliff auf und Aria dachte angestrengt darüber nach. „Und Hobbys hattest du viele. Du magst zum Beispiel reiten. Mindestens einmal am Tag, hast du dein Pferd durch die Gegend gescheucht. Jeder Wald und jede Wiese gehörte dann dir. Bei uns in der Gegend, kann man ja nicht so viel machen. Deswegen hast du dich schon von Kindesalter an, mit der Musik beschäftigt, wie wir auch.“ erklärte nun Matt. „Spiele ich Instrumente?“ fragte sie neugierig. „Ja. Klavier spielst du und natürlich, wie es sich für den schottischen Brauch gehört, Dudelsack. Und darin bist du begnadet. Niemand aus unserem Dorf, konnte es je mit dir und deinem Dudelsack aufnehmen. Und Justin hat dir auch etwas Gitarre spielen beigebracht.“ erklärte Matt weiter. „Und ihr? Weil ihr sagtet wir hätten zusammen Musik gemacht.“ fragte Aria und wurde immer neugieriger. Justin nickte und öffnete den Mund, zum Sprechen. „Ja. Ich spiele Gitarre, ein paar Jahre schon E-Gitarre und Geige. Matt ist ein begnadeter Schlagzeuger und kann auf der Querflöte, die Leute in seinen Bann ziehen. Und Cliff spielt Bass und Panflöte. Und hin und wieder auf eine normalen Tröte, wenn wir uns mit Folk austoben.“ erklärte der Braunhaarige und Arias Augen weiteten sich immer mehr vor Überraschung. „Wahnsinn.“ hauchte sie. „Ja schon. Man kann halt bei uns im Ort nicht viel unternehmen, deswegen lernt man eben Instrumente spielen. Und kann sich somit selbst, das Leben versüßen.“ fügte Cliff hinzu. „Aber wir beide haben auch noch ein spezielles Hobby.“ meinte Justin und grinste keck, woraufhin Aria ihn nur fragend anschaute. „Ja, weil ihr zwei absolut Irre seid.“ murmelte Matt und schüttelte mit dem Kopf. „Wir beiden hatten schon immer eine Schwäche für das Mittelalter. Und der Schwertkampf hat es uns angetan, als wir ungefähr sechzehn waren.“ erklärte Justin und grinste noch breiter. „Fechten?“ hakte sie nach, doch Justin schüttelte mit dem Kopf. „Pah, Fechten. Fechten ist was für die, die zu viel Angst vor dem Nervenkitzel haben. Nein richtiger Schwertkampf, mit großen, scharfen Schwertern. Hauptsächlich Einhand Schwerter. Du hattest irgendwann einmal ein Zweihand Schwert probiert... Es aber danach unterlassen. Ich glaube Samuel ist immer noch erschüttert, weil du eine Familienvase zerschmettert hast.“ erzählte Justin und lachte begeistert auf, während Arias Augen, überrascht glänzten. „Ich sag es ja. Ihr zwei seid total Irre.“ lachte nun Matt wieder los. „Wieso Irre? Das klingt total romantisch.“ schwärmte Aria und stellte sich vor, wie sie locker ein glänzendes Schwert in der Hand führte. „Romantisch?!“ japsten Cliff und Kai auf. „Aria, du hast echt einen Vogel.“ meinte Matt und schüttelte belustigt den Kopf. „Und wir vier sind befreundet?“ fragte Aria weiter, woraufhin die jungen Schotten begeistert nickten. „Könnt ihr mir etwas über Syclya erzählen?“ fragte der Silberschopf und ihr Blick wurde ernst. „Ja. Syclya mochte uns Drei nicht besonders. Wir währen Chaoten, sagte sie immer, hatte aber absolut recht. Sie sieht dir sehr ähnlich, nur dass sie schwarzes Haar hat. Aber ansonsten, wie aus dem Gesicht geschnitten. Nur von ihrer Art her, ist sie komplett anders wie du. Sie ist sehr ruhig und lernt sehr viel. Man hat sie eigentlich nur in der Bibliothek gesehen. Aber ihr Zwei habt euch sehr gern und versteht euch eigentlich richtig gut. Auch wenn sie oft mit dir schimpft, weil du genauso viel Blödsinn im Kopf hast, wie wir. Und sie ist auch verschwunden, was uns die ganze Zeit gewundert hat. Sie ist mit ein paar Freunden, aus unserem Dorf, in den Urlaub gefahren, doch kam sie nie wieder. Und ihre Freunde schwiegen. Wir hatten eigentlich geglaubt, sie wäre mit einem Kerl durchgebrannt, bevor du auf einmal auch verschwunden warst. Da fingen unsere Sorgen an. Leider wissen wir nicht, wo sie stecken könnte und ob es ihr gut geht.“ Erklärte Justin betrübt. Aria merkte, dass er sich schämte und sie wusste genau wofür. „Schäme dich nicht für dein Verhalten, mir gegenüber. Du warst sauer und es ist verständlich. Ich glaube ich wäre auch in die Luft gegangen, wenn ich in so einer Situation gewesen wäre. Es tut mir Leid, dass ich euch Sorge bereitet habe, wirklich. Und es tut mir Leid, dass ihr geglaubt habt, ich hätte euch im Stich gelassen. Nur das habe ich nicht. Zumindest nicht freiwillig und ich glaube mein Onkel hat damit was zu tun.“ erklärte nun Aria und hielt Justins Hand. Matt und Cliff nickten grinsend und Justin schaute sie glücklich an. „Wir sind doch Freunde und werden es immer sein.“ riefen die Drei im Chor und umarmten Aria. Das brachte die Kleine zu Lachen und ihr wäre Fast die Eispackung vom Schoß gerutscht. „Soll ich dir ein paar unserer alten Songs vorspielen? Vielleicht regt das ja dein Gedächtnis an.“ fragte Justin und Aria nickte begeistert drauf los. Justin nahm seine Gitarre an sich und setzte sich in den Sessel. Aria lehnte sich an Kai und naschte weiter ihr Eis. Justin musste erst noch die Gitarre stimmen, also konzentrierte Aria sich erstmal nur auf ihr Eis. Sie grub einen Löffel voll und hielt ihm Kai hin. „Auch nen Happen?“ fragte sie lieb. Kai zog nur eine Augenbraue hoch, konnte aber nicht nein Sagen, also nickte er. Wenn sie ihn so anschaute, konnte man Aria wirklich keinen Wunsch abschlagen. Sie hielt ihm den Löffel näher und er nahm den Happen Schokoladeneis zu sich. Zufrieden klimperte Aria mit den Wimpern und Justin begann ein paar Lieder zu spielen. Die drei Jungs sangen dazu und Aria kämpfte mit Kopfschmerzen und glücklich sein. ~ „Leider müssen wir uns schon wieder Verabschieden. Wir müssen noch packen. Kai kam quasi noch rechtzeitig, denn wir Fliegen heute Nachmittag wieder zurück, nach Hause.“ murmelte Justin und wirkte enttäuscht. „Achso. Schade. Aber hey. Bitte verratet NIEMANDEM das ihr mich gefunden habt. Ewan will meinen Tod und den soll er nicht bekommen!“ wetterte Aria flehend und schaute die Jungs, fast panisch an. „Könnte schwer werden. Denk mal an das Turnier. Du hast dich nicht gerade im Hintergrund gehalten.“ überlegte Cliff laut. „Ja. Und alle Kids aus unserem Ort, haben sich das Turnier angeschaut, weil alle wussten das wir da mit machen.“ erzählte Matt und verfluchte innerlich, das Fernsehen. „Oh Scheiße... Ihr habt Recht.“ wisperte Arianith und suchte krampfhaft nach einer Lösung. „Darüber macht euch mal keine Sorgen. Das Turnier wurde nur in Japan Live übertragen. In Europa erst später, weil es laut Mr. Dickenson, einige Lizenz Probleme mit einigen Fernsehsendern gab. Beim Fest hab ich mit ihm gesprochen und er sagte mir das du perfekt zensiert wurdest. Zum Glück hattest du die Mütze von Tyson auf und dein Namen wurde auch nicht genannt.“ erklärte Kai und lächelte stolz. „Du bist der Beste Kai.“ hauchte Aria erleichtert und umarmte ihn. „Zum Glück weiß Ewan nicht, was du für ein BitBeast hast. Er hat sich nie für das Bladen interessiert und für dich schon gar nicht, diese Elendige Giftzange.“ murmelte Cliff und knurrte bei dem Gedanken, an Ewan. „Pass auf. Wir müssen wieder heim, wegen einigen beruflichen Angelegenheiten. Sobald wir alles geklärt haben in Blairglas, kommen wir sofort wieder zurück nach Japan. Und dann helfen wir dir, soweit es in unserer Macht steht.“ erklärte Justin grübelnd. „Könntet ihr heraus finden ob dieser Samuel auf meiner, oder auf Ewan´s Seite steht?“ fragte Aria und die Jungs nickten. „Jetzt müssen wir aber auch wieder. War schön, das wir uns aussprechen konnten. Machs gut und bis bald.“ hauchte Justin und drückte Aria fest an sich. Auch die anderen umarmten sie stürmisch und dann gingen sie zurück zum Hotel. Laut gähnend, stapften die Bladebreakers ins Wohnzimmer, wo Aria immer noch in Kais Arm lag und Eis naschte. „Was wollten die denn hier?“ gähnte Tyson laut. Aria zuckte nur mit den Schultern und löffelte weiter Ihr Eis. „Du hast Eis und ich nicht?! Gib mir was. Bitte!“ bettelte Tyson mit glitzernden Augen. „Nö.“ nuschelte Aria und steckte sich genüsslich einen weiteren Löffel, voll Eis, in den Mund. „Ach Menno. Du bist unfair!“ zischte er und stapfte ins Bad. Lachend ging der Rest der Gruppe in die Küche um sich Frühstück zu machen. „Was hältst du von einem kleinen Spaziergang? Ich wollte dir noch was wichtiges erzählen.“ fragte Kai und Aria schenkte ihm ein Nicken. „Wenn mein Eis leer ist.“ nuschelte sie und löffelte weiter. „Aber nicht das du Bauchweh bekommst.“ meinte Kai und seufzte. „Ich doch nicht.“ murmelte sie. Sie hörten aufgeregtes Gemurmel in der Küche und Geschirr klappern. „Weißt du was? Mir geht das langsam echt auf den Keks, Tyson immer Rede und Antwort zu stehen, wenn mal Leute wegen mir her kommen.“ schmollte Aria und funkelte wütend Richtung Wohnzimmertür. „Da gebe ich dir allerdings Recht. Komm jetzt stellt das Eis weg. Ist eh fast leer und lass uns raus gehen.“ meinte jetzt Kai und unfassbarer Weise, war er ungeduldig. Besorgt schaute sie ihn an. So kannte sie ihn gar nicht. Es musste wohl echt wichtig sein, was er ihr erzählen wollte. Ob es ihn belastete, fragte sie sich? Und so raffte sie sich auf, drückte Tyson den Rest Eis in die Hand und Kai ging mit ihr eine Runde an die Luft. ~ „Tyson jetzt streng dich endlich mal an!“ hörte man Kenny schimpfen. „Ja Tyson! Du lieferst hier schlechte Ergebnisse. Sogar Ray ist um Längen besser als du, im Moment!“ wetterte jetzt Hillary hinterher. „Danke Hil.“ nuschelte Ray und grinste breit. „Haltet doch die Klappe, so kann ich mich gar nicht konzentrieren!“ schrie jetzt Tyson, der sichtlich sauer war. „Ja aber du musst mit ihnen reden! … Kein Aber. Entweder du redest mit ihnen oder ich tue es!“ hörte man plötzlich Arias Stimme und sie kam um die Ecke. Überrascht blickte sie auf. „Oh hallo Leute.“ trällerte sie peinlich berührt, als hätte man sie bei einem Streich erwischt. „Gut Kai... Ja mach ich... Ja bis später.“ nuschelte sie und legte auf. Seufzend, stieg sie die Terrasse hoch und ging zu Hillary und Kenny. „Oh ihr trainiert ja.“ murmelte Aria und schaute zu. „Ja. Ging es um uns, in dem Gespräch?“ fragte Kenny verdutzt. „Na ja...also...um ehrlich zu sein....ja. Aber das soll Kai mit euch klären. Ich halte mich da raus.“ erzählte sie und schaute auf ihre Fingernägel. Gekränkt stellte sie fest, dass ihr eine Kante von einem Nagel abgebrochen war. „Na gut. Wie geht es dir?“ fragte Hilli fürsorglich. „Den Umständen entsprechend gut.“ antwortete die Angesprochene und schaute konzentriert Tysons Dragoon hinterher. „Also Tyson, das hast du schon mal besser hin bekommen.“ stellte Aria fest und legte ihre Stirn in Falten. „Jetzt fang du nicht auch noch an!“ brüllte Tyson. Dragoon kam ins Schlingern und Ray kickte ihn mit einem belustigten Grinsen, aus der Base. Mit einem Freudenhüpfer tänzelte der Chinese zu den beiden Mädchen. „Ray du hast fantastisch gekämpft. Tyson, du solltest dich nicht immer ablenken lassen.“ Meinte Hillary Kleinlaut und grinste ihn an. Tyson ignorierte das völlig, hob Dragoon auf und drehte schmollend den Kopf, von den Mädchen weg. „Wo ist eigentlich Kai?“ fragte Ray und setzte sich mit auf die Terrasse. „Der hat noch was zu erledigen.“ nuschelte Aria und wand ihren Blick, verträumt gen Himmel. Leise seufzte sie und fragte sich, was Tala wohl gerade machte und ob es ihm gut ging. „Es ist ja schon fast Mittag. Soll ich was zu Essen zaubern?“ fragte Ray und grinste in die Runde. Alle nickten begeistert, sogar Aria hatte Hunger. „Arianith. Auf was hast du Lust?“ fragte Ray. Er wollte das sie heute das Essen auswählt. Aria entschied sich kurzerhand, dass sie großen Hunger auf Nudel Auflauf und Ray´s berühmten Salat hatte. Ray nickte und gemeinsam gingen alle rein. Aria und Hilli halfen ihm, beim zubereiten. ~ Ray holte gerade den fertigen Auflauf, aus dem Ofen, als die Haustür ins Schloss fiel. Die Bladebreakers schauten in Richtung Tür, als Kai in die Küche kam. „Was schaut ihr so?“ fragte er vorsichtig und blickte eine Weile Aria an. »Sie wird doch wohl nicht schon was gesagt haben?« schoss es ihm durch den Kopf und als könnte Aria Gedanken lesen, schüttelte sie mit dem Kopf. „Nichts, nichts Kai. Du kommst pünktlich. Essen ist gerade fertig geworden.“ begrüßte ihn Ray und servierte das Essen. Kai nickte zaghaft und setzte sich mit an den Tisch. Er warf Aria einen Blick zu und sie verstand sofort. »Er hat also was gefunden.« schoss es ihr durch den Kopf, als Ray ihr einen Teller voll Auflauf reichte. „Danke.“ murmelte sie und alle wünschten sich einen guten Appetit. „Kai! Jetzt mach schon!“ zischte Aria über den Tisch, als alle ihre leeren Teller bei Seite schoben, und sich ihren gefüllten Bauch streichelten. Kai knurrte, seufzte aber daraufhin. „Ja, schon gut. Leute ich muss mit euch reden.“ murmelte Kai und atmete tief ein. „Ich werde ausziehen.“ sagte er kühl und schloss die Augen. „Du wirst was?! Wieso?!“ polterte sogleich Tyson los. „Siehst du Aria. Ich habs dir doch gesagt. Er fasst es falsch auf!“ zischte Kai und ihm war die Situation mehr als unangenehm. „Wenn Tyson jetzt einfach mal seine Klappe halten würde, könntest du es ja auch erklären. Erkläre es ihnen so, wie du es mir erklärt hast.“ meinte daraufhin Aria und klapste Tyson gegen den Hinterkopf. Sofort verstummte Tyson und funkelte Kai böse an. „Na fein. Ich brauche einfach mal wieder meine Ruhe. Es ist nicht so, das ich euch nicht leiden könnte. Aber seit einigen Jahren, wohne ich schon hier mit euch und es gibt einfach Momente, da kann ich euch einfach nicht mehr sehen. Es nervt mich sogar. Und ich möchte nicht dauernd, draußen herum laufen, um mal meine Ruhe zu haben. Und es geht mir einfach nur noch auf die Nerven, euch immer Rede und Antwort zu stehen, wenn ich mal weg war. Ich habe schon eine Wohnung gefunden.“ murmelte der Halbrusse und kratzte sich dabei nachdenklich hinterm Ohr. „Ich versteh dich.“ murmelte Ray und grinste seinem Team Kapitän zu. „Also willst du das Team verlassen?!“ polterte Tyson jetzt weiter und Aria mischte sich ein. „Bist du irgendwie doof, oder sowas? Er will eine eigene Wohnung und nicht das Team verlassen! Und mir wäre es neu, das man als Team auch zusammen wohnen muss.“ zischte sie und schüttelte genervt mit dem Kopf. „Da hat sie allerdings Recht. Und Kenny, Hillary und ich, wohnen ja auch nicht wirklich hier. Wir bleiben halt nur häufig hier.“ meinte jetzt Max. „Das glaub ich doch jetzt nicht!“ rief Tyson sauer und verließ wütend die Küche. „Tyson!“ zischte Hillary ihm hinterher, doch bekam sie nur ein Tür knallen, als Antwort. „Der beruhigt sich schon wieder.“ nuschelte Aria gleichgültig. „Ja. Also du hast schon eine Wohnung Kai? Wie ist sie so?“ fragte Hillary interessiert. „Ähm... groß.“ murmelte Kai, überrascht das nur Tyson Zicken machte und nicht die anderen. „Warum eine große Wohnung? Liegt sie recht zentral, oder doch eher am Rand der Stadt?“ fragte die Brünette. „Aria will ja sicher auch Platz zum wohnen haben.“ antwortete Kai knapp. Aria wusste nur zu diesem Zeitpunkt nichts davon und verschluckte sich fürchterlich an ihrem Eistee. Laut hustete sie und rang nach Luft. Max lachte auf und klopfte ihr auf den Rücken bis sie sich beruhigte. Entgeistert blinzelte sie Kai an. „Natürlich nur wenn du willst. Und die Wohnung liegt recht zentral. In der Nähe vom Park.“ gluckste der Gestreifte und fand ihren Blick, wohl ziemlich amüsant. „Öhm ja klar. Natürlich. Supi!“ freute sie sich. „Gut. Wenn du möchtest, können wir uns die Wohnung morgen mal anschauen.“ schlug Kai vor und Aria wurde immer fröhlicher. Sie schwelgte in Fantasien. Alleine mit Kai wohnen. Seine Ruhe genießen. Ihm keine Rechenschaft schulden, wenn sie mal weg geht oder spät nach Hause kommt. Sie würde ihre eigenen Räumlichkeiten haben um sich mal zurück zu ziehen. Und sie war sich sicher, dass es einfach herrlich werden würde. Kapitel 15: Ein Traum wird wahr. -------------------------------- Kapitel 15 - Ein Traum wird wahr Der Morgen war schon lange da und Kai lag seit ein paar Stunden wach. Er hatte die Nacht mal wieder bei Aria geschlafen und sie lag so fest an ihn gekuschelt, dass er sie nicht wecken wollte. Sie hatte echt eine Menge Schlaf nach zu holen und immerhin brauchte sie heute eine Menge Energie. Der Makler meinte nämlich, dass sie sofort einziehen könnten. Und wenn das wirklich der Fall war, wollte er heute schon mit dem Renovieren anfangen. Das würde Arianith immerhin für eine eine Weile, von den düsteren Gedanken, an ihrer verlorene Liebe fernhalten. Er hoffte, ihr würde die Wohnung gefallen. Vor allem der Blick vom Balkon. Denn die Wohnung lag nahe am Park und vom Balkon, konnte man Kais und Arias Lieblingsplatz sehen. Der hohe Hügel. Aber er zweifelte nicht an ihrer Freude. Im Gegenteil, er war sich sicher, dass sie ausflippen würde vor Freude. Er stellte sich Aria in dieser Situation vor und musste breit Lächeln. Seine feurigen Augen, blickten schnell auf seine Brust hinab, als sie sich regte. Ihr Kopf bewegte sich und sie rückte ihn bequemer. Dabei nuschelte sie unverständliche Wörter und schlang ihren Arm um seinen Bauch. Vorsichtig griff er mit dem Arm um sie herum, so dass seine Hand besser an ihren Kopf kam und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie zuckte mit dem Kopf und kratzte sich grummelnd an der Wange. Vermutlich hatte sie, die Strähne da gekitzelt und langsam öffnete sie ein Auge. Als sie Kais Lächeln sah musste auch sie zaghaft Grinsen, gähnte dann aber herzhaft. „Guten Morgen.“ brachte sie hervor und kraulte ihm, seine muskulöse Brust. „Morgen.“ flüsterte er, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und genoss die Streicheleinheiten. Plötzlich schreckte Aria hoch und starrte ihn mit wilden Augen an. „Heute! Oh mein Gott! Wohnung! Wir!“ stammelte sie aufgeregt und trommelte mit dem Fingerspitzen auf seiner Brust herum, bis Kai eine Reaktion zeigte. Er nickte überrascht. „Na worauf wartest du dann noch! Aufstehen! Hop hop. Wir haben viel zu tun.“ Drängelte Aria und sprang auf. Auch Kai stand auf und blinzelte sie verwundert an. Aus den Futons, der anderen, hörte man nur ein leises Grummeln von Beschwerden, doch war es Aria egal. Ihr Herz raste schon vor Aufregung. Sie wollte endlich die Wohnung sehen. Sie packte Kais Hand und zog ihn flink zum Ausgang. Lachend rannte sie über die Terrasse und zog den verwirrten Halbrussen hinter sich her. „Wann können wir sie sehen?“ fragte sie und hüpfte um ihn herum. „Wann du willst. Ich muss nur den Makler anrufen und schon können wir los.“ murmelte er und sie drückte sich an seinen Rücken. Dabei schlang sie von hinten die Arme um ihn und lachte auf. „Dann lass uns schnell frühstücken und dann gehen wir, ja?“ fragte sie und er bejahte dies amüsiert. Gesagt, getan. Kai deckte den Tisch, während Aria den Toaster misshandelte. Sie stopfte energisch Toastbrot in das wehrlose Gerät und wartete nervös, bis es fertig getoastet hatte. „Mach hin, du dummes Ding. Tante Aria hat keine Zeit.“ schimpfte sie auf den Toaster ein, als endlich das laute Klicken ertönte und zwei gebräunte Scheiben Toastbrot zum Vorschein kamen. Flink schmierte sie Honig auf ihre Scheibe und knabberte daran. „Das wird so toll werden!“ nuschelte sie mit vollem Mund. „Jetzt beruhige dich erstmal. Nicht das du den Makler zu Tode erschreckst.“ tadelte Kai belustigt und biss in seine Scheibe. Aria würgte gerade den letzten Happen herunter und sprang auf. „Wenn es dich nicht stört, gehe ich schon mal ins Badezimmer.“ murmelte sie grinsend und Kai nickte. Und so verschwand sie im Bad. Er hingegen schüttelte nur mit dem Kopf, immer noch dieses belustigte Grinsen im Gesicht. Er fragte sich, wieso es ihm bei Aria so einfach fiel, zu Lächeln oder zu Lachen. Immerhin war sie doch einfach nur ein ganz normales Mädchen. Seit er sie getroffen hatte, fragte er sich, was so besonders an ihr war und warum ausgerechnet sie der Mensch war, dem er sich öffnen konnte. Darauf fand er aber keine Antwort und kam zu dem Entschluss, nicht weiter darüber zu grübeln. Es war einfach so. Mit Aria in seiner Nähe, spürte er einfach wie seine Seele lebte. Im Bad bewies Aria mal wieder, die schöne Multitasking Fähigkeit einer Frau. Sie putzte sich die Zähne, kämmte sich die Haare und entledigte sich ihrer Sachen, in einem Zug. Als sie fertig war, wusch sie sich schnell das Gesicht und zog sich frische Sachen an. Dann noch ein bisschen Make-Up ins Gesicht und sie tänzelte zurück in die Küche, wo Kai gerade seine Tasse Kaffee leerte. „Hab gerade beim Makler angerufen.“ erzählte er und Aria klatschte begeistert in die Hände. „Ich mach mich schnell fertig und dann können wir los.“ murmelte Kai und verschwand nun im Bad. Aufgeregt ging sie in der Küche auf und ab und starrte aller paar Sekunden auf die Uhr, über der Tür. „Mach hin.“ flüsterte sie und verschränkte beim gehen, die Arme vor der Brust. Ungeduldig tippte sie mit dem Zeigefinger auf ihrem Arm herum. Sie ging zu einer Schublade und kramte einen Zettel und einen Stift, daraus. Flink kritzelte sie eine Nachricht auf den Zettel und legte diesen mitten auf den großen Küchentisch. „So. Können wir?“ fragte plötzlich eine leise Stimme hinter ihr. Augenblicklich drehte sie sich um und hüpfte lachend auf Kai zu. „Aber selbstverständlich Chef.“ murmelte sie und salutierte. Dann hakte sie sich ein und sie machten sich auf den Weg. ~ „So Mister Hiwatari und Miss McFarlane. Hier wäre dann die freie Wohnung.“ sprach ein Mann, mittleren Alters freundlich und schloss die Tür auf. Die Wohnung lag in einem großen Gebäude, was von außen schon eine große Sympathie ausstrahlte, im Dritten Stock. Der Makler machte den beiden Platz und sie traten ein. Aria klappte augenblicklich der Unterkiefer herunter, dabei standen sie nur im Flur, mit Blick auf das Wohnzimmer. „Wahnsinn“ hauchte sie und ließ Kais Arm los. Sofort stürmte sie durch die Wohnung und immer wieder hörte man sie überrascht japsen. „Ist das super hier. Und schau dir das an Kai. Wahnsinn was für große Fenster. Und so viel Platz. Träum ich?“ schrie sie im Dauerzustand durch die Wohnung und beschämt schüttelte Kai mit dem Kopf. „Entschuldigen Sie...“ murmelte Kai zu dem Makler. „Ach wofür denn? Mich macht die Freude, ihrer bezaubernden Begleitung, glücklich. Haben sie vor, mit der Lady hier zu hausen?“ fragte der Makler und Kai nickte. „Natürlich nur wenn sie es auch will.“ murmelte der Halbrusse und lauschte wieder Arias fröhlichen Stimme. „Kai jetzt schau dir nur mal die Küche an! Die ist ja schon voll eingerichtet. Und schau dir diesen riesigen Kühlschrank an! Tyson wird platzen vor Neid.“ jubelte sie weiter und Kai gluckste. Auch er ging jetzt vom Flur aus, durch die Wohnung. Der erste Raum war das Wohnzimmer. Es war sehr geräumig, mit hellem Laminat und weißen Wänden. In einer Ecke, könnten sie sogar einen Kamin einbauen lassen. Platz genug war auf jedenfall und auch die Esse lief wohl in der rechten Raumecke durch, meinte zumindest der Makler. An der Gegenüber liegenden Seite, wo Kai sich schon den Kamin hin gedacht hatte, war eine riesige Fensterwand mit Glastür, zum Balkon. Der Balkon war zwar nicht riesig, aber gemütlich und bot immerhin Platz für einen Tisch und zwei Stühle. Er schlug nun links ein und stand in einer Küche, die schon alles bot. Kühlschrank, Anrichte, Geschirrspühler und Herd. Fehlte nur noch ein Tisch mit Stühlen und ein Hauch Persönlichkeit und schon war die Küche perfekt. Auch hier waren große Fenster, die eine Menge Licht spendeten. Am Ende der Küche war eine kleine Abstellkammer, aber ansonsten nichts weiter. Kai ging wieder zurück ins Wohnzimmer und steuerte nun rechts an, wo drei Türen offen standen. Jede Tür war einfach nur ein leerer Raum mit ebenfalls großen Fenstern, Laminat Böden und weißen Wänden. Hier konnten sie sich ihren eigenen Raum einrichten und hatten sogar noch ein Gästezimmer. Kai dachte da vor allem an Hillary, die sicher öfters zu Besuch kommen würde, wegen Aria. Kai ging zurück zum Flur, wo Anschluss an ein geräumiges Badezimmer war, welches eine Badewanne, eine Dusche, zwei Waschbecken und hübsche Azurblauen Fließen bot. Im Bad selbst war noch eine Tür, die zu einem kleinen WC führte. Kai fand die Wohnung perfekt. Sie würde zwar teuer werden, aber immerhin hatte er ja ein Vermögen von seinen Eltern geerbt. Und sollte sein Großvater mal den Löffel abgeben, würde er noch mehr erben. Kai sah, dass Aria wild mit dem Makler am diskutieren war und gesellte sich zu beiden. „Oh Kai. Die Wohnung ist ein Traum. Aber sicher auch genauso teuer, wie sie toll ist.“ meinte Aria und legte die Stirn in Falten. „Mach dir darüber keine Sorgen. Wir nehmen sie.“ meinte Kai und schaute zu dem Makler, der beide freundlich anlächelte. Der Mann öffnete seine Aktentasche und zog einen kleinen Bogen Papier heraus. Kai wusste, dass dies der Vertrag war. Der Makler reichte beiden den Vertrag und gemeinsam lasen sie das gute Stück. Als Aria die monatliche Miete erspähte atmete sie entsetzt auf. „Wo muss ich unterschreiben?“ fragte Kai und der Makler reichte ihm einen Stift. „Bitte hier eine Unterschrift. Und da auch noch einmal. Und auf der nächsten Seite, muss Ihre Frau noch unterschreiben.“ erklärte der Makler. Kais Augen blieben auf dem Vertrag haften als er weiter sprach. „Sie ist nicht meine Frau. Warum muss sie unterschreiben? Aber die Wohnung läuft auf meinen Namen, richtig?“ „Oh Entschuldigen Sie. Natürlich läuft die Wohnung auf Ihren Namen Mister Hiwatari. Miss McFarlane muss nur aus Rechtsgründen unterschreiben, für den Vermieter. Immerhin soll sie ja hier mit einziehen, richtig?“ erklärte der Makler und der Silberschopf nickte. Kai reichte ihr den Stift und flink unterschrieb sie. Sie hatte eine schöne Unterschrift und war selbst überrascht, dass sie so unterschreibt. „Dann Glückwunsch zu Ihrer neuen Wohnung. Hier sind die Schlüssel. Eine Kopie des Mietvertrages, schicken wir Ihnen zu. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, einen schönen Einzug und auf dass Sie sich hier wohl fühlen werden.“ beglückwünschte sie der Mann und schüttelte beiden die Hand. Dann reichte er Kai die Wohnungsschlüssel und verließ die beiden. Aria war sehr überrascht, wie einfach und vor allem schnell das ging, aber sie konnte ihr Glück kaum fassen. Mit Kai eine eigene Wohnung. Das konnte sie doch einfach nur Träumen. „Kai? Zwick mich mal. Ich glaub ich Träume.“ hauchte die Halbschottin und starrte sich ungläubig um. Nach einer Weile, überraschter Stille und Freude quiekte der Silberschopf plötzlich erfreut auf. Sie stürmte ins leere Wohnzimmer und tänzelte umher. „DAS IST SO TOLL!“ schrie sie und winkte Kai zu sich. Erfreut schritt er auf sie zu. Aria machte einen leichten Knicks und hielt ihm die Hand hin. „Darf ich um diesen Tanz bitten.“ hauchte sie und zwinkerte ihm zu. Kai gluckste und griff ihre Hand. Er zog Aria zu sich und legte eine Hand auf ihre Hüfte, mit der anderen hielt er ihre Hand fest. Sie legte ihre Freie Hand auf seine Schulter und lachte auf. Man merkte, dass Kai aus gutem Hause kam und tanzen konnte. Und so tänzelten beide durch ihr Reich und lachten sich gegenseitig an. „Kai? Du kannst ja tanzen.“ stellte Aria überrascht fest. „Ja. Musste ich lernen.“ erklärte er ihr. „Ich hab dich noch nie so glücklich gesehen, mein Lieber.“ stellte sie weiter fest. „Tja. Wie es kommt.“ murmelte er und lächelte sie an. Bei diesem Lächeln, wäre jedes Mädchen schwach geworden. Selbst Aria hatte zu kämpfen, nicht seinem unwiderstehlichen Blick zu verfallen. „So Kleines. Welchen Raum möchtest du haben?“ fragte Kai und tänzelte mit ihr zu den drei leeren Räumen, rechts vom Wohnzimmer. „Mhh... gute Frage. Ich glaub ich nehme das Linke, wenn es dich nicht stört.“ murmelte sie und blickte sich im Zimmer um. „Gut. Dann nehme ich das Mittlere und aus dem Rechten können wir ja ein Gästezimmer machen.“ überlegte Kai laut und Aria stimmte ihm zu. „Ich habe noch in dem Anwesen von meinem Großvater eine Menge Möbel. Die können wir holen. So hätten wir ein Zimmer schon mal eingerichtet.“ grübelte der Gestreifte. „Alles klar. Vielleicht helfen uns die anderen.“ jubelte Aria und umarmte ihn voller Freude. „Aber als erstes, gehen wir in einen Baumarkt und kaufen Farbe und anderen Schnick Schnack und fangen an mit renovieren. Weil dieses weiß, macht mich sonst wahnsinnig.“ grübelte Aria und musterte die leeren Zimmer. „Ja, das ist eine gute Idee. Hast du schon Pläne, für die Zimmer?“ fragte Kai und folgte ihren Augen. „Ich würde sagen, das Wohnzimmer könnten wir in einem zarten gelb streichen. Dazu ein dunkelrotes Sofa, gibt nen super Effekt. Wirkt vor allem sehr entspannend. Mein Zimmer soll ähnlich aussehen. Orange die Wände und vielleicht etwas Rot in den Möbeln, wäre nicht schlecht. Die Küche würde sich in einem Hellblau-Weiß Mix schick machen. Passt zumindest zu den Möbeln darin.“ grübelte sie und schloss nachdenklich die Augen. „Klingt gut.“ murmelte er und sie hakte sich bei ihm ein. Aria nickte ihm zu und sie gingen aus der Wohnung. „Also auf zum Baumarkt. Ich würde sagen, wir machen zuerst dein Zimmer, Kai und dann könnten wir die Möbel aus deinem alten Zimmer holen.“ schlug die Halbschottin vor als Kai gerade ihre Wohnung abschloss. Er nickte und sie gingen nachdenklich die Treppe herunter. Kai zückte sein Handy und tippte eine Nummer. Er drückte das Anrufsymbol und hielt sich sein Handy ans Ohr. Nach einer Weile wurde sein Anruf, auch entgegen genommen. „Hier bei Hiwatari. Mit wem spreche ich?“ meldete sich ein älterer Mann. „Hier ist Kai.“ murmelte der Gestreifte. „Master Kai! Wie schön von Ihnen zu hören. Wie geht es Ihnen?“ fragte der Butler erfreut. „Danke, gut. Ich wollte fragen ob mein Großvater zu Hause ist.“ „Das tut mir Leid, Master Kai. Ihr Großvater ist für eine Weile, geschäftlich in Russland unterwegs. Soll ich ihm etwas ausrichten?“ fragte der Butler weiter. „Nein, das ist sogar gut, dass der er nicht da ist. Ich möchte nämlich meine alten Möbel haben.“ erklärte Kai und man hörte den Butler, nachdenklich brummen. „Ja. Dann ist es vermutlich gut, dass Ihr Großvater nicht da ist. Wann möchten Sie denn kommen?“ „Ich denke heute Nachmittag. Ich rufe vorher nochmal an. Danke.“ murmelte Kai und legte einfach wieder auf. „Mit wem hast du telefoniert?“ fragte Aria skeptisch und hielt ihm die Eingangstür auf. „Unserem Butler. Wir können heute Nachmittag vorbei kommen.“ erklärte Kai und hielt ihr wieder den Arm hin, den sie liebend gerne ergriff. Im Baumarkt steuerten sie direkt die Farbabteilung an. Aria blieb bei den Orange Tönen stehen und grübelte eine Weile. Kai hingegen, wollte es edel haben und begutachtete, einige Weinrot Farbtöne. „Weinrot?“ ertönte plötzlich eine liebevolle Stimme, die eindeutig Aria gehörte, hinter ihm. Langsam drehte sich Kai zu ihr und nickte. Aria hielt zwei Farbvergleichs Streifen in der Hand und zeigte sie ihm. „Schau mal. Mandarine oder Terracotta?“ fragte sie und legte mal wieder ihre Stirn in Falten. „Mhh. Mandarine ist das hellere? Das sieht ganz gut aus. Das andere ist viel zu kräftig.“ erklärte er und begeistert nickte sie. „Das Gleiche hab ich auch gedacht, war aber nicht sicher. Und warum Weinrot? Findest du das nicht etwas erdrückend?“ fragte der Silberschopf. „Nein. Meine Möbel sind aus einem dunklen Holz. Das passt gut mit dem Rot Ton hier.“ erklärte er und zeigte ihr einen Farbstreifen. Grübelnd nickte sie und so war es beschlossen. Kai nahm einen Weinrot Ton und sie Mandarine. Sie besorgten noch ein paar Farbrollen, Klebeband, Auslege Folien und Pinsel und machten sich schwer bepackt, wieder auf den Weg zurück. Zum Glück war der Weg nicht allzu weit und so musste Aria nicht ganz so viele Pausen einlegen. Die Farbeimer waren aber auch schwer. Kai schloss ihre Wohnung auf und schnaufend stapfte Aria hinein. Sie wischte sich den Schweiß von der Stirn und lehnte sich seufzend gegen die Wand. „Wir hätten noch was zu Trinken mitbringen sollen.“ murmelte sie und schleppte ihre Farbeimer in ihr zukünftiges Zimmer. Als Kai gerade seine Sachen in seinem Zimmer verstaute und schon begann alle Ränder mit Klebeband abzukleben, zückte Aria ihr Handy. „Hallo Hilly. Gut das du schon wach bist. Du, die Wohnung ist ein Traum. Wir haben sie!“ verkündete Aria grinsend ihrer Freundin. „Was? Das ist ja super!“ „Auf jedenfall. Du, sind die anderen schon wach?“ „Ja. Wir sind gerade mit dem Frühstück fertig.“ „Super! Frag mal in die Runde, ob die anderen Lust haben vorbei zu kommen. Und ob sie Lust haben uns beim renovieren zu helfen.“ schlug Aria vor. „Alles klar. Einen Moment.“ antwortete Hilary und man hörte wie sie das Telefon bei Seite legte. Nach einer Weile raschelte es am anderen Ende der Leitung und Hilarys Stimme ertönte erneut. „Sie hätten auf jedenfall Lust. Ich selbstverständlich auch. Gib mir die Adresse durch und wir machen uns auf den Weg.“ Aria freute sich gewaltig und gab Hilary die Adresse. „Ach Hilly? Könntet ihr vielleicht noch eine Leiter und was zu trinken mitbringen?“ „Klar. Kein Problem. Bis gleich.“ Aria bedankte sich herzlichst und legte wieder auf. Dann tänzelte sie zu Kai ins Zimmer, der gerade die Fensterrahmen abklebte. Sie umarmte ihn von hinten und legte ihr Kinn auf seine Schulter. „Keine Eile, mein Großer. Wir kriegen gleich Besuch. Hilary und die anderen wollen vorbei kommen und uns helfen. Eine Leiter und was zu trinken bringen sie auch mit.“ erklärte die Halbschottin ihm und er drehte sich in ihrer Umarmung herum. „Wirklich? Na fein. Bin mal gespannt ob Tyson sich wieder ein gekriegt hat.“ grübelte er. „Ihr rühre schon mal die Farbe ein.“ trällerte Aria, ließ Kai los und stellte einen Eimer, auf eine Plane. Grummelnd kämpfte sie sich mit dem Deckel ab und als er endlich offen war, griff sie sich einen der Stäbe und rührte kräftig um. „Das ist echt ein schöner Farbton. Wenn was übrig bleiben sollte, könnten wir das ja im Wohnzimmer mit verwenden. Ein paar Effekte rein bringen.“ grübelte sie und Kai nickte daraufhin nur. Eine ganze Weile war nun schon vergangen, doch ihre Freunden kamen einfach nicht. Aria und Kai beschlossen, schon einmal mit dem Streichen anzufangen und somit bekamen sie gar nicht mit, wie die Zeit verflog. Geschlagene Zwei Stunden nach Arias Anruf, klingelte es endlich an der Tür. Aria und Kai blickten somit endlich einmal auf und lachten auch gleich drauf los. Sie hatten überall im Gesicht rote Pünktchen von der Farbe. Aria hatte sogar einen ganzen Streifen auf der Stirn und sah einfach zu albern aus. Die beiden schlenderten durchs leere Wohnzimmer, durch den Flur und hielten an der Eingangstür. Grinsend öffnete Aria die Tür und wurde von schallendem Gelächter begrüßt. „Habt ihr ganz plötzlich Windpocken bekommen?“ fragte Max und gackerte weiter. „Ja ja. Ich freue mich auch euch zu sehen.“ trällerte Aria sarkastisch und machte ihnen Platz. Herzlich wurden beide begrüßte. Max, der die Klappleiter trug, drängte sich ins Wohnzimmer und staunte nicht schlecht. Tyson und Hilary, die jeweils einen Kasten Wasser schleppten, klappte ebenfalls der Mund auf und Ray pfiff überrascht in die Leere Wohnung hinein. Ray trug übrigends einen großen Picknick Korb. „Entschuldigt, das es so lange gedauert hat. Aber ich dachte mir wir könnten Verpflegung gebrauchen und hab noch eine Menge Essen vorbereitet.“ sprach der Chinese und erntete dankbare Blicke von Aria. „Die Wohnung ist ja der Wahnsinn“ quiekte Tyson plötzlich, der in der Küche stand. „Was ein Kühlschrank.“ murmelte er und Aria brach in heiteres Gelächter aus. Sie wusste es. Sie wusste es ganz genau, das Tyson so reagieren würde. „Solange es eine fette Einweihungsfeier gibt, helfe ich so viel wie ich kann.“ nuschelte jetzt Max, der in Kais Zimmer stand und die halb angemalte Wand begutachtete. „Selbstverständlich wird es eine geben. Aber erst wenn die Wohnung so gut es geht eingerichtet ist.“ antwortete Aria und blickte kurz zu Kai um sich die Bestätigung zu holen. Dieser nickte nur. Und so machten sie sich ans Werk. Ray, Kai und Aria strichen Kais Zimmer fertig, während Tyson, Max und Hillary mit Arias Zimmer anfingen. „Wo ist eigentlich Kenny?“ wollte plötzlich Aria wissen. Ihr war es anfangs garnicht aufgefallen das der Chef mit seiner Dizzy fehlte. „Er ist noch arbeiten. Er wird aber nachkommen.“ antwortete Max aus dem Nebenraum. „Jah... bestimmt wenn wir fertig sind.“ feixte Aria und Ray lachte auf. „Bestimmt.“ nuschelte dieser. Und so ging der Tag recht schnell in den Nachmittag über. Sie machten eine kleine Mittagspause und aßen genügend um Energie zu tanken. Zwischen drin waren sie nochmal im Baumarkt um neue Farbe für Gästezimmer, Küche und Wohnzimmer zu kaufen. Kenny tauchte mittendrin auch auf und war genauso überwältigt von der Wohnung. Er und Dizzy, erstellten mit Absprache von Aria und Kai, einen Wohnungsplan und werkelten an der möglichen Möbelplatzierung. Das war eigentlich ganz gut so. So stand er wenigstens nicht im Weg herum und die anderen konnten in Ruhe weiter arbeiten. Ihm lag Körperliche Arbeit einfach nicht. Er tüftelte gerne und konnte sich somit an der Wohnung austoben, was Kai und Aria sehr gut fanden. „Wir haben schon 15:00 Uhr.“ murmelte Kai und schaute auf seine Handyuhr. „Ja. Wir wollten ja noch in dein altes Zu Hause. Möbel holen.“grübelte Aria und erklärte somit auch noch gleich den anderen, was sie erwartete. „Mich beschäftigt nur, wie wir die Möbel hier her bekommen sollen. Immerhin haben wir kein Fahrzeug für sowas.“ nuschelte Kai in seinen nicht vorhandenen Bart. „Wir finden schon eine Lösung. Dann lasst uns mal los.“ feuerte Aria an und so verließen sie die Wohnung, auf dem Sprung zu Kais altem Anwesen. Kapitel 16: Trautes Heim, Glück allein -------------------------------------- Kapitel 16 Trautes Heim, Glück allein. „Wow.“ entwich es Aria als sie alle vor einem riesigen, eisernen Tor standen und über den großen Hof, zu einem prächtigen Anwesen schauten. „Und hier hast du einmal gewohnt? Wahnsinn.“ hauchte sie und warf einen kurzen Blick zu Kai, der ernst hoch zu dem prahlenden Haus schaute. Obwohl „Haus“ dezent untertrieben war. Villa traf es wohl besser. „Mh.“ murmelte der Gestreifte. Mit zögernder Hand drückte er einen kleinen Knopf am Rand des Tors, an einem weißen Pfosten. Sie mussten eine Weile warten, als das eiserne Tor plötzlich leise quietschend, voll automatisch, auf schwang. Mit einem leisen Seufzen betrat Kai das Grundstück. Aus der Villa trat ein alter Mann in einem Typischen Butler Outfit und stürmten zu ihnen hinüber. Kai wurde zuerst herzlichst von dem Mann begrüßt. Dann wandte der Mann seine freundlichen Augen auf Aria. „Herzlich Willkommen auf dem Hiwatari Anwesen, junge Dame.“ begrüßte der Mann sie und Aria hielt ihm lächelnd die Hand hin. Der Butler ergriff diese und sanft schüttelten sie sich die Hände. „Vielen Dank. Ich bin Arianith McFarlane. Freut mich Sie kennen zu lernen.“ sprach sie höflich und verbeugte sich ein bisschen. „Ganz meinerseits. Herzlich willkommen. Herzlich willkommen. Ach Master Kai. Es ist mir eine große Freude, Euch endlich wieder zu sehen. Ihr seht gut aus mein Junge. Wie geht es Euch?“ fragte der Butler, voller Euphorie. „Danke gut. Und Ihnen?“ fragte Kai und zeigte sogar Interesse. Auch wenn Kai so Gleichgültig wie eh und je schaute, spürte sie, dass er diesen Mann sehr mochte. Der Butler, mit dem typischen Namen James, beteuerte dem jungen Hiwatari, dass es ihm gut ginge und das nur die Hüfte hin und wieder Probleme bereitete. Kai drehte sich etwas genervt zum Tor herum und rollte mit den Augen. „Kommt ihr jetzt endlich? Er ist nicht da, also bewegt euch!“ zischte der Halbrusse und hinter einem der Pfosten, lugten ein paar beschämte Gesichter. „Ihre Freunde, die Bladebreakers! Wie schön. Hallo und Willkommen.“ japste James entzückt und klatschte begeistert in die faltigen Hände. Mit einem peinlich berührten Grinsen im Gesicht kamen sie alle um die Ecke und begrüßten ebenfalls den Butler. „James? Hätten Sie eine Idee, wie wir Kais Möbel in unsere neue Wohnung kriegen sollen?“ fragte nun Aria. „Allerdings, junge Frau. Ich habe hinten in den Garagen noch einen kleinen Lastwagen. Da dürften die Möbel von Master Kai, ohne Probleme hineinpassen. Ich fahr sie auch gern zu Euch, wenn ihr das wünscht.“ erklärte der Butler und Aria nickte begeistert. „Das wäre toll. Oh Kai. Bald ist unsere Wohnung mit ein paar Möbeln bestückt.“ freute sich die Halbschottin und hakte sich bei Kai ein. Gemeinsam gingen sie zum Anwesen. Aria warf ständig Blicke zu Kai und sie fühlte sich merkwürdig. Sie spürte wie angespannt er war. Er fühlte sich sichtlich unwohl und sie wusste warum. Aber sie fand es ganz schrecklich, das man sich in seinem eigenen zu Hause so furchtbar fühlen konnte. Außerdem fragte sie sich, ob sie sich auch mal so gefühlt hatte, als sie noch ihr Gedächtnis hatte und in Schottland lebte. Der Butler bat sie alle hinein und gespannt betrat Aria die Eingangshalle, die innen in einem edlen Grün gehalten wurde. „Möchtet ihr vielleicht etwas trinken? Einen Tee vielleicht? Master Kai, wir haben Ihren Lieblingstee im Haus.“ erklärte James und Kai schaute beschämt den alten Mann an. „Ich hätte große Lust auf einen Tee.“ erklärte Aria und der Rest vom Team stimmte mit ein. Kai huschte ein zaghaftes, aber kurzes Lächeln über den Mund und er nickte. „Ich auch, bitte.“ nuschelte er und sie wurden in einen gemütlichen Aufenthaltsraum geführt. Vor einem recht protzigen Kamin standen drei Sofas, aus weißem Leder und die Gruppe verteilte sich auf die gemütlich wirkenden Sitzgelegenheiten. Kais Blick fiel eisig auf ein großes Porträt über dem Kamin. Es zeigte einen gemalten alten Mann mit langem grauen Haar und einem bösen Blick. Neben dem Mann wurde ein Junge gezeichnet, den Aria mittlerweile zu gut kannte. Der Junge, der Kai darstellte, hatten einen trotzigen Blick und noch kältere Augen, als wie er sie jetzt besaß. Und dabei schätzte sie den Jungen auf gerade mal sieben. So Jung und schon so eine gefrorene Seele, schoss es der jungen Frau durch den Kopf. Ihr Blick wurde traurig als sie noch länger auf die kalten, gemalten Augen, ihres besten Freundes starrte. Behutsam griff sie nach Kais Hand, der diesen Kontakt erwiderte und ihre schmale Hand kurz drückte. Stille herrschte in den Räumlichkeiten, weil die anderen ebenfalls auf dieses Bild fixiert waren. Nach einiger Zeit nahm die Gruppe ein leises klappern wahr und sie schauten zur großen Tür, die weit offen stand. James kam in den Raum geschlendert und hielt ein großes Tablett mit vielen Tassen darauf, in den Händen. „So. Der Tee ist fertig. Zur Feier des Tages habe ich unser bestes Tee Service aus dem Schrank geholt. Seid also bitte vorsichtig, sonst könnte Master Kai ziemlich wütend auf euch werden. Denn ihr trinkt gleich aus den Lieblingstassen seiner Mutter.“ erklärte der Mann freundlich und stellte das Tablett auf einen kleinen Tisch. Kai lugte überrascht auf die Tassen herab und verfiel in Gedanken. Gedanken an seine Mutter und er musste erschreckend feststellen, dass er sich kaum noch an sie erinnern konnte. James schüttete in jede Tasse dampfenden Tee und der Geruch von Zitrone drang allen in die Nase. Es war kein unangenehmer, saurer Geruch, eher ein fruchtig frischer Zitronenduft den alle überrascht, aber zufrieden ein sogen. Jedem wurde eine Tasse gereicht und zufrieden schnupperte jeder an dem Tee. Kai schloss wie immer seine Augen, aber Aria erkannte eine ungewohnte Art der Zufriedenheit, in seinen Gesichtszügen. Der Gestreifte nippte an seiner Tasse und er hatte plötzlich dieses wohlige Gefühl im Bauch, was er längst vergessen hatte und trotzdem so sehr vermisste. Seit er ein kleiner Junge war, kannte er diesen Tee von James und er löste immer wieder das Selbe Gefühl in ihm aus. Ein warmes Gefühl der Geborgenheit. Verrückt, was einem Tee so vermitteln kann, aber er genoss in diesem Augenblick, dieses alte Gefühl. Bis zum letzten Tropfen schwelgte er in Erinnerungen. Erinnerungen an die guten Zeiten in seinem Leben. Seines Erachtens nach, gab es zwar nicht wirklich viele davon, aber die die es gab versuchte er immer in seinem Kopf zu behalten. Plötzlich stand Kai auf und stellte behutsam die leere Tasse auf den Tisch. „Wo willst du hin?“ fragte Hillary vorsichtig und zog eine Augenbraue hoch. „In mein altes Zimmer. Bleibt hier. Ich bin gleich zurück.“ nuschelte er und wand sich zum gehen. „Darf ich mitkommen?“ fragte Aria leise und ihr bester Freund nickte nur stumm. „Master Kai?“ ertönte jetzt die Stimme von James und Kai drehte den Kopf in seine Richtung. „Ich habe im Laufe der Jahre gut auf Euer Zimmer acht gegeben und es sauber gehalten. Ihr Großvater hatte nie Interesse Euer Zimmer zu betreten, also sind alle Eure Sachen noch an ihrem Platz. Wenn Ihr mich braucht, dann ruft einfach nach mir. Und falls ihr Kartons benötigt, Master Kai, ich suche Euch liebend gerne welche raus, für Eure Sachen.“ erklärte der Butler und Kai nickte wieder. „Ja, danke.“ murmelte der Halbrusse und hielt Aria seinen Arm hin. Sie hakte sich bei ihm ein und gemeinsam verließen sie das Zimmer. In der prächtigen Eingangshalle, führte Kai sie die Treppen hinauf. Arias Augen huschten unaufhörlich hin und her, denn es gab so vieles zu entdecken. Von prächtigen Kerzenleuchtern, über alte Standvasen, bis hin zu vielen alten Porträts, die an den Wänden hingen. Aria vermutete, dass die Bilder Familienbilder waren, denn in jeder der dargestellten Personen, erkannte sie leichte Ähnlichkeit zu Kai. Hauptsächlich durch die Augen oder die Gesichtszüge. Vor einer großen, hölzernen Tür blieben sie stehen. Aria musterte diese Tür mit besonderer Aufmerksamkeit, denn sie war atemberaubend. Die Tür war aus massivem, dunklen Holz und mit vielen Schnitzereien verziert. Der Rand der Tür war in einem Schnörkelmuster gehalten und mittig zierte ein großer, geschnitzter Phönix die Tür. Arias Finger strichen sanft über den Phönix und überrascht schaute sie Kai an, der nur zaghaft grinste. Er griff den Türknauf und drehte ihn um und schwang die Tür auf. Es roch frisch und sauber in seinem Zimmer und nicht einen Krümel Staub war zu finden. James hatte also die Wahrheit gesprochen. Kai war überaus überrascht, denn er wusste nicht ob er sich freuen, oder den alten Mann für töricht erklären sollte. Kai blickte sich in seinem alten Zimmer um. Der Boden war mit dunkelblauem Teppich ausgelegt und machte einen genauso sauberen Eindruck, wie der Rest des Raumes. Die Wände hingegen waren in einer Creme Farbe gehalten. Dunkle Holz Möbel zierten sein großes Zimmer. Aria löste sich von seinem Arm und ging langsam umher. „Ich darf doch, oder?“ fragte sie vorsichtshalber, denn sie wollte ihn mit ihrer Neugierde nicht verärgern. Kai nickte und ging ebenfalls durch den Raum. Aria blieb vor einem kleinen Wandregal stehen, auf dem einige Bilder standen. Aufmerksam beäugelte sie die Bilder und blieb leicht erschrocken, an einem Bild haften. Vorsichtig griff sie es und hob es herunter. Überrascht strich einer ihrer Finger über das Bild, welches zwei junge Männer zeigte. Sie schätzte beide auf ungefähr sechzehn. Ein leichtes Schmunzeln zierte ihr Gesicht und sie blickte auf, zu Kai. „Das hätte ich echt nicht gedacht. Du und Tala auf einem Bild. Wie kam es dazu?“ fragte sie leise, mit einem warmen Hauch in der Stimme. „Ach das war kurz nach einer Weltmeisterschaft. Max hatte zu der Zeit eine Vorliebe für das fotografieren entdeckt und wollte unbedingt ein Foto von mir und Tala. Ich habe keine Ahnung warum, aber irgendwie konnte ich mich nie von dem Bild trennen.“ erklärte er und wirkte über seine eigenen Worte erschüttert. „Man sollte sich auch nicht von Erinnerungen trennen. Egal ob gute oder schlechte.“ antwortete sie verbittert, woraufhin Kai wieder nickte. „Da hast du Recht.“ antwortete er. Leise klopfte es an die Tür. „Ja?“ rief Kai und die Tür öffnete sich. James lugte um die Ecke und zog eine Ladung Kartons herein. „Bitteschön. Die Kartons.“ murmelte er und schnaufte leicht, vor Anstrengung. „Dankeschön.“ trällerte Aria und nahm ihm die Kartons ab. „Ich kümmere mich weiter um die Gäste. Braucht ihr noch was?“ fragte James die beiden, doch schüttelten diese nur mit dem Kopf. Der Butler verließ die beiden wieder und Aria hievte die vielen Kartons zu Kai herüber, der gerade in einem Schrank wühlte. Er zog ein altes Buch aus dem Schrank, auf dem eine Dicke Staubschicht lag. „Na da hat James, in seinem Putzwahn, wohl etwas vergessen.“ nuschelte Kai, wirkte aber belustigt. Er pustete den Staub von dem Buch und begann sogleich zu husten. Es war einfach zu viel Staub auf einmal und selbst Aria hustete los. „Was ist das?“ fragte sie, immer noch leicht hüstelnd. „Ein altes Fotoalbum.“ antwortete Kai. „Oh lass uns rein schauen!“ forderte sie ihn auf und tänzelte neugierig um ihn herum. Kai setzte sich aufs Bett und Aria direkt neben ihn. Er schlug das Album auf. Anfangs waren alte Bilder von ihrem Kai, als er noch ein kleiner Junge war. Einige Bilder hatten schon viele Knicke oder Risse. Aria war hin und weg und schmunzelte in einer Tour. „Wie süß.“ seuselte sie und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Viele Bilder waren nicht in dem Album. Hauptsächlich Kinderfotos von ihm, ein paar Bilder von James und zuletzt viele Bilder der Bladebreakers. „Na auf Kai. Lass uns dein Zeug einräumen und dann die Möbel weg schaffen. Ich möchte nämlich gerne mit unserer Wohnung weiter machen. Außerdem merk ich doch wie unwohl du dich fühlst.“ murmelte sie, nachdem er das Album wieder zugeschlagen hatte und er stimmte ihr zu. Gemeinsam verstauten sie seine Habseligkeiten und sortierten direkt alle alten Sachen, die in den Müll konnten aus. Dann schleppten sie die Kartons nach unten und lagerte sie erstmal vor der Haustür, auf dem Hof. James holte den kleinen Laster und sie packten die paar Kartons hinein. Anschließend gingen sie mit den Bladebreakers in sein Zimmer um die Möbel, die mit sollten runter zu wuchten. Das Bett mussten sie auseinander schrauben, weil es so niemals durch die Tür gepasst hätte. Geschweige denn in den kleinen Laster. „Pass bloß auf Specki! Die Möbel sind mehr Wert, als wie du im Jahr frisst!“ motzte Kai Tyson an, der ungeschickt an einem kleinen Schrank zog. „Tschuldige.“ nuschelte Tyson und fasste das Schränkchen behutsamer an. Zusammen brauchten sie noch nicht einmal eine Halbe Stunde und alles war ordentlich verstaut. Und hinten im Laster war sogar noch Platz. Kai, Aria und Hillary setzten sich vor, zu James, während die anderen es sich hinten bei den Möbeln bequem machten und so fuhr James los. Kai lotste ihn durch die Stadt, als sie endlich vor dem schönen Gebäude stehen blieben. Die Jungs schleppten gemeinsam die Möbel hoch, während die zwei Mädels, den alten Mann in die Wohnung hinauf führten. Sie gingen in die Küche, wo sie etwas Ruhe hatten. „James? Ich glaube ich spreche für Kai und mich gemeinsam. Nur würde er nie so offen zu Ihnen sein, denke ich. Aber Sie sind hier jederzeit herzlichst willkommen, als unser Gast. Sie haben uns so sehr geholfen, dafür danke ich Ihnen. Also falls Sie mal frei haben oder einfach in der Nähe sind, scheuen Sie sich nicht bei uns zu klingeln.“ sprach Aria und lachte erfreut auf. „Vielen Dank. Ich weiß Ihr Angebot sehr zu schätzen. Das werde ich sicherlich tun. Dankeschön.“ antwortete James und wirkte gerührt. „Sie sprechen mit Akzent James. Woher stammen Sie?“ wollte nun Hillary wissen und beäugelte den Mann neugierig. „England, meine Liebe. London um genau zu sein. Auch wenn ich jetzt schon seit zwanzig Jahren für die Familie Hiwatari arbeite, habe ich mich trotzdem immer bemüht einen Hauch England in meiner Stimme zu bewahren. Damit ich nie meine Heimat vergesse.“ erklärte er. „Achso. Hätte mir eigentlich auffallen müssen. Sie haben diese unbeschreibliche englische Würde an sich. Dann sind wir ja fast sowas wie Nachbarn.“ verkündete Aria und freute sich. Fragend blickte der alte Herr sie an. „Ich komme aus Schottland.“ klärte sie ihn auf und er nickte. Ray betrat die Küche und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Wir sind fertig. Das Bett ist auch schon aufgebaut.“ berichtete der Chinese. Aria grinste bis über Beide Ohren und stürmte aus der Küche, hin zu Kais Zimmer. Überrascht schaute sie sich um. Es wirkte sehr schön und gemütlich bei ihm und Kai hatte Recht. Durch die Möbel, wirkte der Rot Ton gar nicht bedrückend. „Wow!“ hauchte sie. „Oh ja.“ flüsterte Kai und klang erleichtert. „Danke, dass ihr uns geholfen habt. Dafür laden wir euch mal zum Essen ein, oder sowas, wenn die Wohnung fertig ist.“ trällerte Aria und umarmte jeden. „Nichts zu danken. Dafür sind Freunde doch da.“ sagte Max und freute sich mit ihr. „Wir müssen aber jetzt wieder. Tysons Opa hatte wohl heute noch irgendwelche Pläne und wir sind schon reichlich spät dran.“ erklärte nun Hillary. „Ja ich muss auch wieder in die Villa zurück. Master Voltair trifft heute Abend wieder ein und ich muss noch einige Arbeiten erledigen.“ erklärte James und zupfte sich seinen Anzug zurecht. „Vielen Dank James.“ nuschelte Kai. „Nichts zu danken, Master Kai.“ Aria und Kai verabschiedeten alle und als die Tür wieder zu war, vielen sich beide erstmal in die Arme. „Home Sweet Home.“ flüsterte Aria und war so glücklich. „Mh.“ war Kais erleichterte Antwort. „Ich kann es noch gar nicht richtig glauben. Wir beide. Eine Wohnung. Wir zwei alleine in einer ruhigen Wohnung. Kein Tyson der jeden Tag herum schreit. Keine Himmel vielen Mitbewohner, die dauernd wissen wollen, wo man hingeht und was man tut. Und vor allem kein Futon mehr in einem zugigen Raum, wo zu viele schnarchen. Kai? Wir haben plötzlich PRIVATSPHÄRE. Das ist wie Weihnachten und Geburtstag zusammen.“ schüttete sie ihre Seele aus und schmiegte sich an seine Halsbeuge. „Oh ja. Du sprichst wahre Worte Aria. Ich würde sagen, wir schauen ob der Kühlschrank funktioniert und dann gehen wir erst einmal einkaufen.“ „Ja das klingt gut.“ stimmte sie ein und sie schlenderten in die Küche. Der Kühlschrank funktionierte und so gingen sie hinunter in die Einkaufspassage um sich mit Nahrungsmitteln einzudecken. „Was wollen wir heute Abend essen?“ fragte Kai, der gerade den Obststand im Supermarkt, unter die Lupe nahm. „Ich wäre für ein Candlelight Dinner auf dem Fußboden. Wir haben weder einen Esstisch noch Lampen.“ nuschelte sie und pfefferte gerade eine Ladung Kerzen in ihren Einkaufskorb. „Ich hab gefragt was und nicht wo.“ murmelte er und piekte ihr in die Seite. „Was ist mir egal. Hauptsache es schmeckt. Such dir was aus.“ sagte sie und piekte zurück. „Wie du meinst Aria.“ „Ich würde vorschlagen wir kaufen erstmal nur Pappteller und Plastik Besteck. Außer du willst billig Geschirr, was viel zu schnell kaputt geht, hier aus dem Supermarkt. Vor allem dann noch in so einem „scharfen“ weiß.“ „Ja du hast Recht. Einen Toaster nehmen wir aber direkt mit. Vielleicht haben sie ja auch Kaffeemaschinen im Angebot. Lass uns mal nachsehen.“ murmelte Kai und die beiden bogen um eine Ecke, zu diversen Elektro und Küchen Geräten. „Kai?“ ertönte plötzlich eine Stimme hinter den beiden. Murrend drehte er sich um. „Was ist?“ knurrte er und starrte einen jungen Mann, in seinem Alter, an. „Dich hab ich ja ewig nicht mehr gesehen. Wie geht es dir, Alter?“ sprach der Fremde und blitzte Kai erfreut an. „Und du bist...?“ fragte er gelangweilt. „Was? Du kennst mich nicht mehr? Oder bist du immer noch sauer wegen den alten Geschichten? Ich bin es! Carlos!“ zischte der Kerl entrüstet. „Carlos.... Carlos? Sagt mir nichts.“ erklärte Kai genervt und nickte Aria zum gehen zu. Er war einfach nicht in der Stimmung zum „plaudern“ und wollte nur wieder Heim. „Du willst mich verarschen oder? Blade Sharks? Hallo? Wir waren in einem Team.“ rief Carlos dem Gestreiften zu. Kai drehte sich wieder zu ihm hin, mit einem sarkastischen Funkeln in den Augen. „Ach der Carlos. Na? Klaust du immer noch den kleinen Kindern, die Blades auf dem Spielplatz?“ grummelte Kai belustigt. „Na wenigstens hast du deinen Humor nicht verloren.“ murmelte Carlos ironisch. „Wer ist eigentlich die Süße an deiner Seite? Deine Braut?“ fragte er nach. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“ zischte nun Kai und wurde immer genervter. „Ah ok. Nach deinem Blick zu urteilen, ist sie nicht deine Puppe. Hallo Schnecke ich bin Carlos.“ stellte sich der Kerl, Aria vor. „Schnecke?!“ fauchte Aria und sie wusste, dass sie solche Sprüche nie leiden konnte. „Kai lass uns gehen. Der Kerl ist mir unheimlich.“ flüsterte sie und daraufhin nickte ihr Freund. „Hey wartet doch. Püppchen. Wie wäre es wenn wir zwei Hübschen mal ausgehen?“ fragte er und zwinkerte ihr zu. Aria verzog angewidert das Gesicht und fauchte ihn direkt an. „Nein danke! Lieber hätte ich Fußpilz. Und wenn du mir noch einmal so einen dämlichen Kosenamen gibst, kannst du gleich mit den Enten in der Gefriertruhe kuscheln!!!“ „Reg dich nicht auf und lass uns gehen. Der Loser ist es nicht wert.“ murmelte Kai, legte einen Arm um sie und zog sie mit sich. Carlos ließen sie dumm stehen, der wütend den beiden hinter her schaute. „Freche Göre und ein Großkotz. Pah! Das werdet ihr noch büßen. Niemand behandelt mich so.“ flüsterte Carlos rachsüchtig. Aria und Kai hingegen, schlenderten weiter durch die Gänge und packten alles ein, was für sie im Moment Überlebens wichtig erschien. An der Kasse mussten sie noch eine ganze Weile warten, weil die Schlange so riesig war und keiner der Kassiererinnen, die zur Zeit nichts zu tun hatten, hielt es mal für nötig mal eine weitere Kasse auf zumachen. Und so vertrieben sie sich die Zeit damit, das Kai Löcher in die Luft starrte und Aria ihm Grimassen schnitt. Ein paar mal hätte sie ihn sogar fast zum Lachen gebracht. Aber nur fast. Als sie dann endlich bezahlt hatten, schritten sie erleichtert zurück zu ihrer Wohnung. Draußen dämmerte es mittlerweile schon und sie waren froh endlich in ihren Wohnungsflur zu treten. Sie schlüpften aus ihren Schuhen und gingen in die Küche um ihre Einkäufe zu verstauen. Kai testete den Herd aus, der zum Glück auch schon funktionierte und setzte einen Topf mit Wasser auf. Aria verdrückte sich derweil ins Badezimmer. Es klingelte plötzlich an der Tür und die Badtür wurde aufgerissen. „Ich geh schon.“ rief Aria dem Halbrussen zu. Aria riss die Tür auf und schaute in zwei vertraue Gesichter. Ray und Hillary standen in der Tür, schwer bepackt. „Hallo Aria. Entschuldigt für die Störung, doch ihr kamt noch nicht dazu eure Sachen zu holen und wir dachten uns, das ihr die schon mal gut gebrauchen könntet. Wir haben nicht alles mitgebracht, sondern nur das wichtigste. Also Kleidung und Waschsachen.“ erklärte Hillary und Aria bat die beiden rein. „Und zusätzlich noch zwei Decken und zwei Kissen und eine Lampe.“ ergänzte nun Ray, die Brünette. „Wisst ihr, das ihr zwei einfach göttlich seid?“ trällerte Aria und führte sie durch die düsteren Räume. „Wer ist denn gekommen?“ fragte Kai aus der Küche. Ray und Hillary verstauten alle Sachen im leeren Wohnzimmer und zu Dritt betraten sie die Küche. Aria hatte direkt die Lampe im Schlepptau und präsentierte ihrem Chefkoch, das gute Stück. „Hallo ihr zwei.“ wurden sie von Kai begrüßt. Aria erklärte ihm, was sie vorbei brachten und auch Kai schien sich darüber zu freuen. „Auf jedenfall wollen wir auch nicht weiter stören. Tyson kriegt bestimmt auch schon Hunger und ihr kennt ihn ja.“ erklärte Ray und rollte belustigt mit den Augen. „Danke für die Sachen. Ihr seid die Besten.“ bedankte sich Aria und drückte die beiden. „Falls ihr die nächsten Tage wieder Hilfe benötigt, meldet euch. Wir werden euch auf jedenfall unterstützen.“ versicherte Hillary und erneut bedankte sich Aria. Der Silberschopf führte beide zur Tür und verabschiedete sie. Direkt danach schlenderte sie zurück in die Küche und knuddelte Kai fest von hinten. „Hey, nicht so fest, ich muss kochen.“ „Was gibt’s denn feines?“ wollte nun Aria wissen und spähte über seine Schulter, herunter auf den Herd. „Lass dich überraschen. Such uns schon mal einen schönen Platz auf dem Boden. Das Essen ist fast fertig.“ „Ay ay Käpt´n Kai.“ rief Aria und salutierte. „Das darf doch nicht wahr sein. Tyson bringt dir auch nur Blödsinn bei, oder?“ murmelte Kai genervt, weil er diesen Spruch einfach nicht ausstehen konnte. „Nein, nicht nur. Aber fast nur. Tyson meinte, du magst den Spruch.“ erklärte sie und setzte ihren Unschuldsblick auf, aber Kai knurrte nur. „Na fein, ich geh den Fußboden decken.“ hauchte Aria und stürmte davon. Sie entschied sich kurzerhand dafür, vor dem Balkon Fenster zu decken. Wenn sie schon keinen Tisch besaßen, sollte es wenigstens ein schöner Platz sein. Sie entzündete einige Kerzen, breitete einige Servietten aus und platzierte die obligatorischen Teller. Kurz darauf kam Kai mit dem Essen an ihren Platz und machte es sich, im Schneidersitz bequem. Er verteilte das leckere Essen und entkorkte eine Flasche Wein. Sie besaßen zwar noch keine Weingläser, aber ausnahmsweise erfüllten auch Plastikbecher ihren Zweck. ~ Eine ganze Weile saßen die beiden schon da, mit gefüllten Bäuchen, ausgeglichen am plaudern und ein paar Becher Wein intus. Aria wurde immer merkwürdiger. Der Wein hatte sie schon etwas benebelt und dieses matte Kerzenlicht, weckte plötzlich einige Gefühle in ihr, die eigentlich nicht da sein sollten. Ihr war nie bewusst, wie niedlich Kai eigentlich war. Verträumt schaute sie ihn eine ganze Weile an. Kai hingegen waren ihre Blicke langsam unangenehm, deshalb schaute er aus dem Fenster, hoch zum klaren Sternenhimmel. „Der Wein... ist echt gut...*hick*“ seuselte Aria und betrachtete ihren Halbvollen Becher. „Ja. Aber ich glaube du hast für heute genug.“ meinte jetzt Kai und leerte seinen Becher. „Ja ich glaub es auch. Ich trink nur noch aus. Hui... Langsam werde ich echt Müde.“ nuschelte Aria, grinste aber breit. „War ja auch ein aufregender Tag. Ich räume schon mal ab. Geh du dann schon ins Bad.“ sagte Kai und Aria nickte. „Ach Kai?“ „Mh?“ antwortete Kai und stapelte die Pappteller und Becher. „Unsere erste Nacht in der eigenen Wohnung. Hui ist das toll!“ trällerte der Silberschopf und freute sich wie ein kleines Mädchen. „Ja. Trautes Heim, Glück allein.“ flüsterte Kai und verließ das Wohnzimmer. Aria trank ihren Becher leer und tänzelte ins Badezimmer. Nachdem Kai alles weg geräumt hatte, machte er das Bett zurecht und wartete auf ein freies Bad. Aria krabbelte, nachdem sie fertig war ins Bett, machte es sich gemütlich und wartete auf Kai. Als auch dieser endlich zum Ende kam, krabbelte er zu ihr, löschte das Licht und sie wünschten sich eine gute Nacht. Es dauerte zwar eine Weile bis beide schliefen, doch als endlich der Schlaf kam, schlummerten beide zufrieden, in ihrem eigenen Reich ein. Kapitel 17: Moskau, fremd und geheimnisvoll...~ ----------------------------------------------- Kapitel 17 Moskau, fremd und geheimnisvoll...~ Was hatte ich mir nur damit angetan? Warum wollte ich noch einmal unbedingt nach Russland? Ah ja... die Suche nach IHR. Und nun? Ich stand mitten in Moskau, es war Schweine kalt und ich hatte absolut keine Ahnung, wo ich eigentlich hin sollte. Seit ungefähr drei Stunden, irrte ich nun schon durch die Straßen. Klar hatte ich eine Adresse wo ich hin sollte, aber warum keine vernünftige Wegbeschreibung?! Dieser Kerl schaffte es wirklich immer wieder, mich auf die Palme zu bringen. Und zu meinem Unglück, war mein Handy leer. Ich könnte wirklich in die Luft gehen! Und das passiert wirklich selten. Und schon wieder stand ich vor dem Hauptbahnhof. Wenn ich dieses Ding heute noch einmal sehen müsste, dann würde ich wirklich explodieren vor Zorn. »Verdammt ist mir kalt. Ich spüre meine Hände und Füße schon gar nicht mehr!« schoss es mir durch den Kopf. Unzählige Russen habe ich nun schon angesprochen und Wow, mein Glück ist sensationell... Nicht einer von ihnen konnte Englisch. Das war doch wirklich zum Mäuse melken. »Hagi... Wenn ich dich in die Finger kriege!« fluchte ich in Gedanken über diesen Stümper. Oh ja Hagi Sonosaki. Angestellter im Familienbetrieb, Top Spion der Phönixe, Freund der Familie und übrigens der Mann, der es immer wieder schaffte, mich zur Weißglut zu treiben. Schon alleine deswegen, weil er nun schon seit Fünf Jahren versucht, mein Herz zu erobern. Hartnäckig ist er ja, das muss man ihm lassen. Trotzdem! Wenn er denkt, mit solchen Schwachsinns Aktionen, gewinnt er mein Herz, dann friert jetzt im Augenblick die Hölle zu und Hamster erlangen die Weltherrschaft. Gut. Weder die Hölle ist eingefroren, noch sehe ich hier Hamster, die alle Menschen versklaven wollen. Ich seufzte lange und vor allem laut. Vielleicht ergatterte ich ja so die Aufmerksamkeit, von jemandem der Englisch kann und sich hier auskennt? War ja klar. Jeder, der Bürger die hier durch die Gegend stapften, ignorierten gekonnt meinen verzweifelten Seufzer. Wie lässig hier alle an mir vorbei gingen. Wie kann man nur freiwillig, in dieser Kälte Leben wollen? Russland war schon ein verrücktes Land. Man könne meinen, niemanden stört diese Kälte, die mir unerträglich durch Mark und Bein fuhr. Mir reichte es jetzt. Hier vor dem Bahnhof war so viel los! Da muss doch wenigstens einer, außer mir, Englisch sprechen können! „Kann hier jemand Englisch?! Ich brauche Hilfe!“ schrie ich in die Menge rein und grummelte zitternd. Einige Blicke richteten sich auf mich, doch gingen sie alle stumm weiter. Bis sich ein Blick auf mich legte, den ich sofort erwiderte. Dunkelbraune Augen, von einer jungen Frau mit blonden Haaren, musterten mich aufmerksam. Ich hätte mich täuschen können, aber dieser Blick kam mir irgendwie vertraut vor. Ach. Die Kälte machte mich schon gaga im Kopf. Ich bildete mir das sicher ein. Trotzdem schaute ich zu ihr und schenkte ihr ein zaghaftes Lächeln. Die junge Frau nickte mir stumm zu und schlenderte zu mir. „Ich kann Englisch. Eigentlich können hier ziemlich viele Englisch, doch reden sie hier nicht gerne mit Fremden. Das Bahnhofs Viertel ist unangenehm bekannt, deswegen wollen die meisten so schnell es geht weg hier. Und mit wem habe ich das Vergnügen?“ fragte sie, relativ desinteressiert aber auf eine merkwürdige Art auch amüsiert. „Ich würde mich wirklich gerne Vorstellen, aber ich muss aufpassen. Mein Leben hängt davon ab und die Wände haben oftmals Ohren. Ich bräuchte eigentlich nur Hilfe, denn ich muss eine Adresse finden.“ erklärte ich ihr aufgeregt. „Oh wenn das so ist, Miss Undercover. Dann nenne ich dich jetzt einfach... Lass mich kurz nachdenken... genau! Ich nenne dich jetzt einfach Ice. Weil du so furchtbar durch gefroren aussiehst, meine Liebe. Mein Name ist Oxana. Zeig mir mal die Adresse, vielleicht weiß ich ja wo du hin musst.“ stellte sich Oxana vor und forderte mich zugleich auf, ihr die Adresse zu zeigen. Ohne zu zögern, reichte ich ihr den Zettel und war sichtlich dankbar, für ihre Hilfe. „Ich könnte dich küssen Oxana. Ich weiß gar nicht, wie ich das wieder gut machen soll. Danke.“ bedankte ich mich und hoffte, dass sie eine Ahnung hatte, wo ich hin musste. „Nichts zu danken Ice. Hast du vor länger hier in Moskau zu bleiben?“ fragte sie mich neugierig, was mich schon sehr wunderte. Vor allem weil sie mich plötzlich so liebevoll an lächelte. „Na ja. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Es kommt drauf an, wie weit ich bei meiner Suche voran komme.“ erklärte ich ihr wahrheitsgetreu. „Na dann.“ nuschelte sie und kramte eine kleine Karte aus ihrer Tasche. Mit einem Stift, kritzelte sie etwas darauf. „Hier. Meine Handy Nummer. Wenn du mal Lust hast einen Kaffee trinken zu gehen, oder einfach nur mal quatschen willst.“ sagte sie grinsend und verwirrt nahm ich die Karte entgegen. „Vielen Dank, aber warum?“ fragte ich nun. „Warum nicht? Du siehst ziemlich verloren aus und ich muss eh mal wieder aus meinem Alltagstrott heraus. Und warum nicht mit einem Fremden Mädchen in dieser großen, kalten Stadt. Vielleicht werden wir ja auch Freundinnen.“ murmelte sie und grinste nun noch breiter. Ich spürte wie ich auch grinsend musste und nickte nur beschämt. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Sie erklärte mir noch den Weg und ich ärgerte mich erneut, weil ich so dämlich war und schon mindestens Drei mal an dieser Straße vorbei gegangen bin. „Na fein Ice. Ich muss leider wieder los. Ich muss meinem Vater noch helfen. Ich freue mich auf deinen Anruf. Machs gut und viel Glück.“ verabschiedete sie sich und klopfte mir noch sanft auf die Schulter. Mit einem Lachen im Gesicht und wehendem Haar rannte sie davon, in die Menge. Ich brauchte eine Weile um meine Fassung wieder zu finden, doch machte ich mich dann endlich auf den Weg. Ich hoffte das sie mir weiterhelfen konnten. Ich ging durch die eisigen Straßen auf ein großes Gebäude zu. Es war aus dunklen Steinen errichtet, und recht hoch. Scheinbar gab es hier mehrere Wohnungen. Hagi sagte sowas auch schon, also ging ich hinein. „Fünfter Stock müsste es sein.“ flüsterte ich. Hier drinnen war es genauso kalt wie draußen und ich zog meinen Schal bis über die Nase, weil die Kälte mir im Hals brannte. Ich hoffe nur, das diese Typen mich nicht für einen Einbrecher oder sowas hielten. Immerhin war mein Kopf in eine große Mütze gehüllt und mein Gesicht von einem Schal halb verdeckt. Aber irgendwie muss man sich ja schützen. Und so ging ich die Treppen hinauf, bis ich vor einer Tür aus hellem Holz stehen blieb. Eine ganze Weile starrte ich das Klingelschild an. Mein russisch an sich, war zwar miserabel, aber immerhin konnte ich die Schrift lesen. Vier Jungs also. Na da war ich gespannt und auch wenn es mich einen Moment Überwindung gekostet hatte, drückte ich auf die Klingel. Es dauerte eine ganze Zeit, bis ich hinter der Tür Schritte hörte. Erschrocken senkte ich den Kopf. Ich wusste noch nicht mal was ich diesen Fremden sagen sollte. Oh man. Das war wirklich eine Schwachsinns Aktion. Und wer war mal wieder Schuld? Richtig! Hagi!!! Ich hörte wie die Tür vorsichtig aufgemacht wurde und mein Herz begann zu rasen. Mein Blick sah plötzlich zwei nackte Füße und an ihnen perlte noch etwas Wasser. Ich nahm den Geruch von Duschbad und Shampoo wahr. Dieser Junge kam wohl gerade frisch aus der Dusche. ~Was ist? Wir kaufen nichts!~ zischte plötzlich eine kalte Stimme auf russisch. Zaghaft blickte ich nach oben und starrte in Eisblaue Augen. Vorsichtig strich ich meinen Schal etwas nach unten und starrte ihn Aufgeregt an. Erschrocken verengten sich seine Pupillen etwas und er riss die Augen weit auf. Wäre die Situation nicht so angespannt, hätte ich vielleicht gelacht. Denn sein Mund stand halb offen und in dieser Situation wirkte er recht dümmlich. Aber seine Augen spiegelten hohe Intelligenz wieder. So was erkannte ich sofort. ~Wer war an der Tür, Tala?“~ fragte plötzlich eine andere Stimme, ebenfalls auf russisch und ein weiteres Gesicht lugte um die Ecke. Langsam fragte ich mich ob ich die Krätze oder sowas hatte, denn der Zweite Kerl schaute genauso dümmlich drein. „Ent...Entschuldigt die Störung, aber...“ fing ich an zu stottern, doch wurde ich prompt unterbrochen, denn der Rothaarige Junge packte mich am Arm und zog mich in die Wohnung. Als ich in dem warmen Wohnungsflur stand schloss er die Tür und legte seine Hände auf meine Schultern. „Was ist passiert?“ fragte er und seine Stimme klang heiser. Ich hingegen starrte ihn nur fragend an. Mich verwirrte das alles, aber langsam kam in mir eine kleine Erleuchtung, warum die so reagierten. Hatte Hagi doch recht? „Aber was machst du dann hier, Aria?“ fragte er und schaute mich verwirrt an. …. ~* Morgens Früh, halb Zehn, in Japan und kein Knoppers im Haus *~ Laut gähnend streckte sich Aria. „Oh Kai. Ich hab so gut, wie lange nicht mehr, geschlafen.“ nuschelte sie und schmiegte sich an seine Brust. „Ja, ich auch. Es war so ruhig die Nacht.“ antwortete Kai ihr und strich ihr über den Rücken. Kurz darauf verfiel er aber wieder in Gedanken, an den Letzten Abend. Er verstand es immer noch nicht. Was hatten ihre Blicke gestern zu bedeuten? Hatte er sich das nur eingebildet oder lag es an dem gedämmten Licht? Fragen über Fragen, die er tief in Gedanken versunken, beantworten wollte. Aria hingegen setzte sich auf und starrte ihn an. Kai brauchte eine Weile um zu merken, dass sie ihn durchdringend anschaute. Fragen blickte er in ihre Augen. „Was ist los mit dir?“ fragte sie ihn und legte, wie so oft, ihre Stirn in Falten. „Mh?“ kam es nur von Kai und er fühlte sich irgendwie ertappt. „Du hast dich furchtbar angespannt. Du spannst dich nur so stark an, wenn du über irgendwas ernstes dir Gedanken machst. Also was ist los?“ bohrte sie weiter. „Nichts.“ nuschelte er und wich ihrem Blick aus. „Oh je. Ich verstehe. Wegen gestern Abend. Hör zu. Mach dir keine Gedanken. Ich war so glücklich, dann der Wein und das Kerzenlicht. Ich war einfach nur verträumt, mehr nicht.“ erklärte sie ihm und streckte sich erneut. Kai antwortete nicht, sondern blieb stumm liegen wo er lag. Aria seufzte nur leise, zog ihre Beine an den Körper und starrte die Wand ihr gegenüber an. Lange schwiegen sie sich an und Aria wusste nicht, wie sie jetzt mit der Situation und seinem Verhalten umgehen sollte. Sie fragte sich ob er vielleicht sauer auf sie wäre. Nur hatte sie keine Erklärung, warum er hätte sauer sein können. Nach einiger Zeit hörte sie seine Decke rascheln. Und noch ehe sie sich hätte umdrehen können, schlangen sich zwei starke Arme um ihren Bauch. Leicht schmunzelnd, aber doch überrascht drehte sie etwas den Kopf nach hinten. „Holzkopf.“ hauchte sie und schloss die Augen, während ihr Kopf sich an ihn schmiegte. „Du sollst mich nicht immer anschweigen. Ich mag das nicht.“ nuschelte sie und seufzte theatralisch. „Ich weiß. Entschuldige. Was wollen wir heute machen? Weiter mit dem Wohnzimmer?“ fragte Kai leise. „Weiß nicht.“ Sie drückte ihre Wange an seine und grübelte weiter. „Wie wäre es damit. Nach dem Frühstück, machen wir gemütlich das Wohnzimmer weiter und wenn wir fertig sind, ruf ich Kenny an. Immerhin hat er einen Laptop mit Internet. Und dann schauen wir schon mal nach ein paar neuen Möbeln.“ schlug sie vor und schloss die Augen. „Klingt gut.“ murmelte er und löste sich wieder von ihr. „Warte!“ befahl sie und drehte sich um. Kai hielt inne, während Aria sein Handgelenk ergriff. Sie rutschte zu ihm und lächelte ihn zaghaft an. Sie erhob einen Finger und strich ihm über den Nasenrücken. „Und mach dir nicht immer so viel Gedanken. Sollte ich mal ein Auge auf dich werfen, sag ich dir schon Bescheid.“ hauchte sie ihm zu und zwinkerte schelmisch. Sie gab ihm noch einen Kuss auf die Wange und hüpfte aus dem Bett. ~ Währenddessen in Russland ~ „Aria?“ fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. Scheinbar hatte Hagi doch recht. Hier bin ich richtig. „Da muss ein Missverständnis vorliegen.“ nuschelte ich und konnte mir ein grinsen nicht verkneifen. Ich schüttelte eine Hand, von dem merkwürdigen Jungen mit den Glutroten Haaren ab und zog mir meine Mütze vom Kopf. Jetzt war es wohl ganz aus, mit den Jungs. Den Beiden fiel alles aus dem Gesicht, die Münder weit aufgerissen. „Könntet ihr es bitte unterlassen mich so an zu starren? Ich fühle mich langsam unwohl.“ zischte ich und funkelte wütend. Ich war einfach Müde, hungrig und durch gefroren. „Das fasse ich jetzt nicht.“ sprach der andere Junge, der um die Ecke glotzte, fassungslos. „Du … aber?...Aria...“ stammelte der Rotschopf. Oh, was hatte ich da nur angerichtet? Er sah aus, als kippte er gleich um. „Dürfte ich mich wohl irgendwo hin setzen und vielleicht etwas trinken. Ich bin echt fertig und ich kann euch alles erklären.“ versuchte ich mein Glück. Vielleicht hatte ihr Verstand noch nicht vollkommen ausgesetzt. Auch wenn diese Kerle, gerade so ziemlich danach aussahen. „Bitte?“ hakte ich nach und der Rote nickte langsam. „Natürlich. Komm hier lang.“ murmelte er und drehte mir den Rücken zu. Er ging durch den Flur und wir landeten in einer Küche. Der andere Kerl bot mir einen Stuhl an, den ich auch gleich einweihte und mich darauf flätzte. Das tat gut. Meine armen Füße. Der Rote, stellte mir ein Glas Saft vor die Nase und gierig trank ich, die süße Flüssigkeit. Das tat so furchtbar gut und zu meiner Erleichterung ließen meine Kopfschmerzen langsam nach. „Wir wissen vermutlich wer du bist. Ich bin übrigens Bryan und der da ist Tala. Liege ich richtig in der Annahme, das du Syclya bist?“ sprach dieser Bryan. „Es ist nicht nett, einer Frau die Chance zu vermasseln sich selbst vorzustellen. Aber du hast Recht. Ich bin Syclya, die Schwester von Aria, die ihr ja wohl offensichtlich kennt.“ sprach ich ruhig aber sicher. „Ja wir kennen sie. Sogar sehr gut.“ nuschelte jetzt Tala und schaute betreten zu Boden. „Und was suchst du dann bei uns, anstatt bei ihr?“ Fragte mich dieser Bryan. „Das ist ziemlich kompliziert. Ewan ist euch vermutlich ein Begriff?“ begann ich die Erklärung, direkt mit der Entscheidenden Frage. „Natürlich.“ nuschelte dieser Tala und sah irgendwie traurig aus. Das verwirrte mich. War er wegen mir so drauf? Vielleicht wollte er mich nicht hier haben? „Gut. Ewan denkt ich bin tot. Soll er sich ruhig sicher fühlen. Ich weiß ja nicht wie weit ihr von meiner Schwester informiert seid.“ fing ich an, wurde aber prompt von dem Roten unterbrochen. So Intelligent wie er sein mag, aber Höflichkeit war ihm scheinbar ein Fremdwort. „Nicht sehr viel. Nur das was sie weiß und das ist nicht viel. Sie hat ihr Gedächtnis verloren.“ »Gedächtnis verloren? Wie das? Ich will mir gar nicht vorstellen, was Ewan mit ihr angerichtet hat. Die Arme. Aber sie lebt und das ist das Wichtigste. So schnell kriegt er mich und meine Schwester nicht klein!« grübelte ich kalt vor mich hin. Wenn es um Ewan ging, erloschen fast alle Emotionen bei mir. Ich hasste diesen Mann einfach. Obwohl Hass so ein böses Wort war. Aber es war wahr. Ich hasste ihn abgrundtief. „Dann kennt ihr vermutlich nicht unser Familienwappen?“ fragte ich, doch konnte ich mir kaum vorstellen, das meine arme, geschundene Schwester das noch wusste. „Phinadora? Der Schutzgeist der Glengarrys? Doch den Phönix kennen wir und haben ihn schon Live und in Farbe gesehen.“ erklärte mir dieser Bryan und ich war sichtlich überrascht. Doch wirklich. Damit hätte ich nicht gerechnet. Zweifelsfrei. Sie kannten das Wappen. Und sie kannten den Namen. Nur die wenigsten wussten wie unser Schutzpatron hieß. Ich war mir sicher, diesen Jungs konnte ich vertrauen. „Na das ist doch mal was. Man muss dazu sagen, als damals unsere Eltern starben, waren Aria und ich noch Babys. Doch Ewan konnte seine ganze Macht noch nicht ganz ausleben. Denn noch gab es jemanden, der das zu verhindern wusste. Unser Großvater. Klar. Der Alte Mann war selbst in diesen kriminellen Geschichten verwickelt, aber er zügelte Ewan stark. Falls ihr irgendwo nicht mitkommt, meldet euch oder unterbrecht mich. Also gut. Der Alte Mann war da und blockte Ewan. Doch auch er starb irgendwann. Und so waren wir mit ihm alleine, er erbte seinen Pflichtteil, sowie die Firma. Nur das Anwesen und fast der komplette Reichtum, gehörten uns, was ihm gar nicht passte. Also fing er an uns furchtbar zu behandeln. Wir waren vierzehn, als er den ersten Anschlag an uns ausüben wollte. Doch gab es damals Menschen, aus seinen Reihen die das verhindern wollten. Leute die insgeheim auf unserer Seite standen. Und so erweckten wir eine alte Organisation wieder zum Leben. „Im Zeichen des Phönix“. Dieser Kult, war nur darauf aus uns zu schützen und die Heiligtümer sowie die Hochburg, der Glengarrys, vor Ewans bösem Geist zu schützen. Bis heute existieren unsere Phönixe noch und arbeiten im Untergrund weiter. Fragen?“ „Ja. Leben diese Leute nur in Schottland?“ fragte Tala und mich erfreute sein Interesse. „Nein. Der Hauptkern liegt in Schottland. Aber es gibt Grüppchen fast überall. Hauptsächlich da, wo Ewans Geschäfte hin laufen.“ „Du sagtest „neu ins Leben gerufen“. Gab es diesen Kult schon mal?“ Kam nun Bryans Frage. „Natürlich. Dieser Kult wurde damals im frühen Mittelalter gegründet. Kurz nachdem Lord Fenthick der Grausame, zur Macht kam. Die Phönixe huldigten dem Schutzpatron der Glengarrys und der weißen Lady, die Phinadora, damals beherrschen konnte und natürlich die Nachfolger der weißen Lady.“ „Weiße Lady?“ fragten nun beide im Chor. Auf jedenfall war das Bild, was mir die beiden Russen boten, ziemlich amüsant und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Die Legenden berichten, das eine Frau von blendender Schönheit auf der Burg lebte und die einzigste Person war, die mit dem Patron kommunizieren konnte. Das Letzte was man aber von ihr zu Lesen bekam war, dass sie auf den Zinnen der Burg stand und Phinadora bitterlich nachweinte. Aber es ist, wie gesagt, nur eine Legende. Und eines könnt ihr mir glauben: In Schottland gibt es viele Legenden. Aber ihr fragt euch nun sicher, wo ich die ganze Zeit war. Denn ich kann mir gut vorstellen, dass ihr darüber unterrichtet seid, das ich als verschollen galt. Wenn ihr unser Wappen kennt, kennt ihr das sicher auch.“ sprach ich und atmete tief ein. Die Jungs waren schon goldig. Saßen da, die Finger gekreuzt und nickten langsam, wie kleine Kinder die sich eine spannende Gute Nacht Geschichte anhörten. „Ich war mit meinen Freunden in Spanien. Wir machten Urlaub. In dem Zeitraum verschwand wohl auch Aria. Auf jedenfall kontaktierte mich mitten im Urlaub unser Butler, Samuel. Er berichtete mir, was geschehen war und forderte mich auf unter zu tauchen, was ich dann auch tat. Meine Freunde flogen heim und natürlich waren sie eingeweiht und spielten mit. Ich hingegen setzte mich in einen anderen Flieger und flog nach Amerika, zu einer guten Freundin. Dort blieb ich, versteckt, bis mich einer meiner Spione endlich kontaktierte. Sein Name ist Hagi Sonosaki. Er arbeitet im Vordergrund für Ewan, doch gehört er loyal zu den Phönixen. Und er wiederum berichtete mir, das er einige Infos über Aria erhalten hat und das sie angeblich in Japan sei. Und er berichtete mir von Euch und deswegen bin ich jetzt hier. Wie geht es ihr? Und wo ist sie?“ endlich waren die größten Fragen draußen. Keiner konnte sich vorstellen, wie mein Herz raste. Ich hatte das Gefühl, es zerspringt jeden Augenblick. „Ihr geht es gut. Sie ist in Japan und in den besten Händen. Sie hat wirklich gute Freunde gefunden, die mit ihr durch die Hölle gehen würden. Wir haben zwar auch, seit unserer Abreise nichts mehr von ihr gehört, aber ich bin mir sicher das es ihr gut geht. Kai würde lieber sterben, als das er zu ließe dass ihr etwas passiert.“ Bryan beruhigte mich mit diesen Worten sehr. „Das ist gut. Danke. Dann werde ich heute noch einen Flug nach Japan nehmen.“ War ich zu überstürzt? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Aber immerhin ging es um meine Schwester! „Davon würde ich dir abraten. Sie hat ihr Gedächtnis verloren, wie du nun schon weißt. Sie weiß zwar das es dich gibt, aber ihr Kopf verträgt zu viel Erinnerungen nicht. Sie würde zusammenbrechen und vielleicht schlimmer, als sonst. Wenn du unangekündigt und völlig überraschend vor ihr stehen würdest, würdest du ihr mehr Schaden zufügen, als du jetzt vermutlich glauben könntest. Lass uns das nur Regeln. Du bleibst erstmal hier und wir knüpfen die Kontakte nach Japan. Spencer und Ian sind eh ein paar Tage nicht da, also hast du Platz zum schlafen und zum ausruhen.“ sprach Tala und ich war hoch erfreut. Scheinbar wurde dieser scheußliche Tag, doch noch ein Glückstag für mich. „Danke. Wirklich! Danke vom ganzen Herzen! Jetzt versteh ich, warum Aria euch mag.“ Nein ich schleimte nicht, ich war nur gerührt und sprach mir diese wahren Worte von der Seele. „Du bist Arias Schwester! Es ist selbstverständlich und das Mindeste was wir tun können. Magst du dich ein bisschen ausruhen? Du siehst Müde aus. Wir machen dir auch gern etwas zu Essen.“ Eifrig nickte ich. Denn das war jetzt genau das, was ich brauchte. Eine heiße Dusche, eine warme Mahlzeit und ein Bett wo ich mich ausruhen konnte. Und das tat ich dann auch. Die Jungs waren wirklich sehr nett und hilfsbereit. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Sie zeigten mir wo ich alles brauchbare finden konnte und so sprang ich unter die Dusche. Es war wie ein göttliches Geschenk. Heißes, klares Wasser, welches meine Haut liebkoste. Ich freute mich aber auch schon auf das Essen und ganz besonders auf das Bett. Kapitel 18: Das ruhige Leben. Doch wie lange noch? -------------------------------------------------- Kapitel 18 – Das ruhige Leben. Doch wie lange noch? ___*Rückblick*____ Mittlerweile waren schon einige Wochen durchs Land gezogen und alles nahm mehr oder weniger seinen geregelten lauf. Die Wohnung von Kai und Aria war fertig renoviert und auch eingerichtet und Kai hatte endlich seinen heiß geliebten Kamin, vor dem er oftmals stundenlang saß und in seinen Büchern schmökerte. Aria hingegen hatte den Balkon voll gestopft mit allem möglichen Grünzeug. Kai wunderte es immer wieder, wie sie darauf noch Platz fand und in seinen Augen stand da eh nur Unkraut, aber Aria liebte ihren kleinen Balkon Garten. Auch hatte sich Tyson endlich wieder ein gekriegt und stand jeden zweiten Tag auf der Matte. Zu Kais Erleichterung aber immer nur für kurze Momente, hin und wieder aber auch mal zum Mittagessen. Mindestens einmal in der Woche bestand Aria darauf, einen Spiele Abend mit den Bladebreakers zu veranstalten und war sich sicher, dass es bald zu einer Art Tradition mutieren würde. Denn alle hatten immerhin ihren Spaß, selbst Kai. Auch wenn Kai sich vorher immer etwas sträubte. In der geräumigen Hiwatari / McFarlane Wohnung war es still, die meiste Zeit des Tages. Hin und wieder lief zwar mal Musik, entweder Folk von Aria oder ruhigere Musik von Kai, aber die meiste Zeit des Tages war es ruhig. Und vor allem Nachts, war die Stille da. Die meiste Zeit genossen die beiden ihre Ruhe und ihren Frieden, aber manchmal fand Aria es auch furchtbar. Häufig schlich sie Nachts in Kais Zimmer und kuschelte sich zu ihm unter die Decke. Selbstverständlich wurde der aufmerksame Halbrusse zwar jedes mal wach, ließ es sich aber selten anmerken. Denn Aria bekam immer ein furchtbar schlechtes Gewissen, wenn sie mitbekam das er wach wurde. Auch in Russland kehrte langsam wieder Alltag ein. Syclya lebte zwar immer noch bei den Jungs, aber sie gewöhnten sich langsam an sie und hatten sie sogar ins Herz geschlossen. Ian war zwar immer wieder es mulmig, wenn er sie anschaute, was aber nicht anders zu erwarten war, denn immerhin glich sie Aria, bis auf die Haarfarbe. Beide hatten sogar die gleiche Frisur. Selbe Länge, selber Schnitt. Für Ian war es fast beängstigend, aber er verstand sich gut mit ihr. Auch Tala fühlte sich nicht mehr unwohl und traurig in ihrer Nähe. Er dachte zwar noch sehr oft an Aria, aber es schmerzte nicht mehr so furchtbar. Er vermutete, dass Syclya daran nicht unschuldig war. Immerhin wurde er Tag für Tag mit Arias Augen konfrontiert. Seiner Meinung nach die beste Therapie. Tala und Bryan hielten regelmäßigen Kontakt zu Mr. Dickenson um sich über Arias Lage zu informieren. Immerhin war es schwer, für alle Beteiligten. Sie konnten Aria nicht einfach mit Syclya konfrontieren. Das würde seelisch einfach zu viel Schaden anrichten. Aria brauchte Zeit, bis sich ihr Gedächtnis etwas rehabilitiert hatte. Aber laut Mr. Dickenson machte sie Fortschritte. Wenn auch langsam, aber es ging voran und Syclya konnte es kaum noch erwarten, ihre Schwester in die Arme zu schließen. Auch in Schottland gab es Veränderungen. Justin und der Rest bereiteten alles für die nächste Reise vor, denn sie wollten so bald wie möglich wieder nach Japan. Justin wollte Aria so viele Sache mitbringen, die sie früher kannte. Instrumente, Kleider, Fotos und sonstige Sachen, die ihr helfen konnten. Seit Tagen rannte er schon wie ein wildes Huhn in der Gegend herum und kramte allen Möglichen Müll zusammen. Am Liebsten hätte er wohl ganz Schottland mitgenommen, nur Ewan zurück gelassen. Aber so eine große Reisetasche besaß er leider nicht. Ewan hingegen, ahnte nichts Gutes. Er hatte zwar keine Stichhaltigen Beweise dafür, dass die Zwillinge noch lebten, aber er ahnte es. Und so heizte er seinen Leuten mächtig zu, dass sie die Mädchen endlich finden sollten. Aber ohne Anhaltspunkte, war so eine Suche alles andere als einfach. Nur das interessierte den Tyrann natürlich nicht und so drohte er seine kompletten Ganoven, mit den scheußlichsten Arten wie sie sterben würden. Angst schärft den Verstand, das war sein Motto und so behandelte er seine Leute natürlich. Aber auch er sah langsam ein, dass ihm einfach der rote Faden fehlte. Das würde er selbstverständlich zwar niemals zugeben, aber ihm schien das allmählich zwecklos. Und so lebten alle irgendwie ihr Leben. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Es war Freitag Abend und Aria hatte mal wieder Lust so richtig feiern zu gehen. Die Bladebreakers wollten ohne Wiederworte mit, bis auf Kai. Er hatte keine Lust auf die Menschenmengen und die laute Musik. Aria belaberte ihn schon den ganzen Tag und versuchte alle Mittel. Vom Dackelblick bis ewiges betteln. Kai hatte eigentlich einen sehr starken Willen, doch auch er hatte seine Grenzen. Gegen Fünf Uhr Nachmittags, wurde es ihm zu viel und laut seufzend, sagte er doch zu. Aria durchforstete daraufhin, breit Grinsend das Internet, nach einer guten Disco in der Nähe, die am heutigen Abend gute Angebote hatte. Es dauerte auch nicht lange und sie fand etwas passendes. „Kai? Hör dir das an. Club Sunset, Neueröffnung. Heute zwei Getränke zum Preis von einem. Kein Eintritt. Erleben Sie den ewigen Sommer in unserer Tanzbar. Genießen Sie erfrischende Getränke, die wie warme Sonnenstrahlen auf Ihrer Zunge kitzeln. Tanzen Sie zu den Besten Sommerhits und lassen Sie in unserer Strand Lounge die Seele baumeln. Wir haben viel Neues zu bieten und am heutigen Abend, wird Sie DJ. Kane bei Laune halten. Feiern Sie mit uns diese Nacht.“ las Aria begeistert vor und Kai brummelte nur. „Das ist nicht weit weg von hier. Wir können sogar alle laufen. Das wird sicher toll. Ich werde bestimmt direkt die Tanzfläche stürmen.“ trällerte sie. „Mh.“ brummte nur Kai, der gerade im Bad stand und seine Mähne versuchte zu bändigen. Langsam schüttelte er den Kopf, wegen Aria, doch er konnte sich schließlich zu einem leichten Schmunzeln überwinden. Er fragte sich allmählich wirklich, wie sie das immer wieder schaffte. In Gedanken versunken, bemerkte er nicht wie Aria in der Tür stand und ihn liebevoll musterte. Sie mochte es, wenn er so nachdenklich schaute. Es verlieh ihm jedes mal aufs Neue etwas noch mysteriöseres, als er ohnehin schon ausstrahlte. Sie schnalzte leise mit der Zunge, um seine Aufmerksamkeit zu ergattern, was auch Augenblicklich geschah. Kai riss seinen Kopf in ihre Richtung und musterte sie eindringlich. Sie hingegen grinste ihm zu und hielt zwei Kleiderbügel, mit verschiedenen Outfits, hoch. „Was soll ich anziehen? Das Weiße oder das Schwarze? Ich habe heute aber definitiv keine Lust auf Knallbunt, deswegen nur die beiden.“ „Zieh Schwarz an. Passt besser zu deinen hellen Haaren. Das habe ich dir aber schon oft genug gesagt.“ murmelte er und fuchtelte sich weiter in der Mähne herum. „Alles klar. Brauchst du noch lange? Ich möchte gerne Duschen.“ „Bin gleich fertig.“ nuschelte Kai und gab es brummend auf, sein Haar zu bändigen. Genervt warf er den Kamm an seinen Platz und verließ das Badezimmer. „Kai? Rufst du bei Tyson an und sagst ihnen, dass sie gegen Sieben zu uns kommen sollen?“ fragte sie noch, doch erhielt keine Antwort. Doch sie wusste das er direkt zum Telefon ging. Wenn keine Antwort kam, bedeutete das meistens „Ja“. Seufzend schloss sie die Badtür und streifte sich ihre Kleider vom Leib und betrat die Dusche. Nachdenklich schaute sie auf die Duschwand, träumend fasziniert, wie das Wasser von der Wand perlte, sich zu Tropfen formte und dann schlängelnd die Wand herunter lief. »Grübel doch nicht schon wieder über Kais Art, Aria. Sieh mal was du schon erreicht hast. Er ist Gesprächiger und kaum noch ein Eisblock in deiner Gegenwart.« Sprach sie in Gedanken mit sich selbst und redete sich Zuversicht zu. »Ja... ich hab ja Recht. Aber trotzdem. Da geht noch mehr. Ich spüre das. Wenn ich nur daran denke, wenn Kai und Tyson sich gleich wieder angiften werden... Da zieht es mir jetzt schon wieder in den Schläfen.« Sie seufzte laut, bei diesem Gedanken, während sie sich einseifte. »Was Tala wohl gerade macht?« Sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als sie an seine wunderschönen Augen dachte. Nachdenklich lehnte sie sich gegen die Wand und betrachtete ihren Körper. »Ich hoffe ihm geht es gut...« Sie schloss ihre Augen und hielt ihr Gesicht in den Wasserschauer der Dusche und drehte das Wasser heißer. Das tat gut und vertrieb diese traurigen Gedanken aus ihrem Kopf. Sie spülte sich ihr Haar gründlich aus und verließ die Dusche. Sorgsam trocknete sie sich ab und wickelte sich das Handtuch um den Körper. Aria verließ das Bad und schlenderte durch die Wohnung zu ihrem Zimmer. Auf dem Weg erspähte sie nirgends ihren Mitbewohner, der vermutlich in der Küche war. Sie schloss ihre Zimmertür und summend tänzelte sie zum Kleiderschrank. Kai war tatsächlich in der Küche gewesen und lugte kurz um die Ecke, als er ihre Tür knallen hörte. Leicht schüttelte er den Kopf. Er konnte es nicht leiden, wenn sie ihre Tür knallte. Aber man konnte es ihr auch nicht wirklich abgewöhnen. Er schlenderte ins Wohnzimmer und wollte sich eigentlich in seinen Sessel pflanzen und an seinem Buch weiter lesen, als er aber auf halber Strecke stehen blieb und lauschte. Sein Gang legte eine kleine Kurve ein und hielt kurz vor ihrer Tür. „Niemand darf seh´n meine Qual. Küss mich nur ein letztes mal. Doch ich weiß wer ich bin. Ich weiß wer ich war Ich weiß nicht was über mich kam und nicht was geschah....“ ** Deswegen lauschte Kai. Gesang drang aus ihrem Zimmer. Sie sang dieses Lied. Nur was war los, das sie sowas sang? Das fragte er sich zumindest. Leise klopfte er an ihre Tür und der Gesang verstummte sofort. „Ja?“ hallte es ihm entgegen und Kai öffnete die Tür. Da stand sie, in Unterwäsche, die sie damals mit ihm und Hillary kaufte und betrachtete sich im Spiegel. Kai räusperte sich kurz. „Könntest du dir in Zukunft was anziehen, bevor du mich ins Zimmer bittest?“ grummelte er, doch sie ignorierte es gekonnt. „Hast du Tyson angerufen?“ wechselte sie belustigt das Thema und drehte sich zu ihm. Kai nickte und schaute ihr in die Augen, die gar keine Traurigkeit zeigten, wie er noch vermutete. „Ist bei dir alles in Ordnung?“ fragte er vorsichtig und ließ seinen Blick nicht von ihren Augen. „Bei mir ist alles wunderbar. Danke der Nachfrage. Wie viel Uhr haben wir?“ „Viertel nach Sechs. Ich mach uns was zu Essen.“ murmelte Kai und verschwand wieder aus ihrem Zimmer. Grinsend starrte sie kurz ihre geschlossene Tür an. Sie liebte es ihn in Verlegenheit zu bringen. Und wie lockt eine schöne junge Frau, wohl einen jungen Mann am besten aus der Reserve? Natürlich in leckerer Unterwäsche. Und selbst ein Eisklotz wie Kai, konnte sowas nicht einfach ignorieren. „Ich bin ja so gemein...“ flüsterte sie ihrem Spiegelbild zu und grinste breit. Daraufhin zog sie sich ihr Abend Outfit an und verließ wieder ihr Zimmer. Sie machte einen kurzen Stop in der Küche um was zu trinken und beobachtete dabei Kai, wie er sich am Herd austobte. „Tanzt du heute Abend mit mir?“ fragte Aria und lehnte sich gegen den Küchentisch. Kai drehte sich um und schaute sie an. Sie konnte seinen Blick nicht wirklich deuten, denn er spiegelte seine absolute Coolness wieder, die sie so gut kannte. „Sei froh das ich überhaupt mit komme. Aber zum tanzen bringst du mich sicher nicht.“ murmelte er und betrachtete ihr nasses Haar, das schlaff von ihrem Kopf hing. Kleine Wassertröpfchen fielen von den Strähnen und tropften auf ihre Schulter. Sie trug ein Schulterfreies schwarzes Shirt mit einem goldenen Schriftzug der „Sexy“ hieß. Er sah das sie eine leichte Gänsehaut bekam und schmunzelte. „Föhn dir endlich die Haare, du frierst sonst. Hier ist es nicht gerade warm.“ murmelte er und nahm ihr das leere Glas aus der Hand. „Ich möchte erst was essen, sonst verhunger ich auf halber Strecke.“ grummelte die Kleine und zog einen Schmollmund. „Dann bind dir wenigstens ein Handtuch über den Kopf. Das Essen ist sowieso gleich fertig.“ Antwortete Kai und warf ihr einen strengen Blick zu. Aria nickte und klatschte in die Hände, dann stürmte sie ins Bad und wickelte sich die Haarpracht ein und flitzte wieder zurück. Sie hatte wirklich Hunger, wie ihr Magen das auch gleich bestätigte indem er laut grummelte. ---------------------------------------------------------------------------------------------------------- » RING « schellte kurz die Türklingel. Aria bekam das gar nicht mit, da sie den Föhn laufen hatte und lauthals ein Lied sang. Kai atmete tief ein, warf das Spühltuch in die Spühle und ging zur Haustür. Diese öffnete er auch zugleich und wusste natürlich vorher schon wer auf der anderen Seite stand. Seine Vermutungen wurden bestätigt als grinsend die Bladebreakers eintraten. „Hi Kai. Wie geht es dir so?“ begrüßte ihn Hillary. Kai nickte und bat alle in die Wohnung, die belustigt kurz stehen blieben um Aria kurz zuzuhören, wie sie immer energischer ihrem Lied verfiel. „Verrücktes Huhn.“ gluckste Ray, der sich endlich ein neues Outfit im altbekannten China Look zugelegt hatte. Es war schwarz mit roten Verzierungen. Auch die anderen sahen optisch nach Feiern aus. Für Kai ungewohnt, wie gut sich alle zurecht gemacht hatten. „Macht es euch gemütlich. Ich zieh mich um.“ brummelte Kai und seine Freunde pflanzten sich ins Wohnzimmer, auf das Sofa und die Sessel. Kai hingegen betrat sein Zimmer und öffnete grübelnd seinen Schrank. Die Badtür flog auf und singend tänzelte Aria ins Wohnzimmer. Erschrocken blieb sie stehen und starrte ihre Freunde an. „Ihr seid ja schon da.“ begrüßte sie der Silberschopf verdutzt. „Japp, wir wollten ausnahmsweise mal pünktlich sein. Nicht wahr Tyson?!“ erklärte Hilli und zog Tyson am Ohr. „Aua! Ja!“ brüllte er und lachend umarmte Arianith alle. „Nur noch Kai und wir können eigentlich los. Ach hab ich euch erzählt, das ich einen kleinen Job gefunden habe? Montag ist mein erster Probetag.“ verkündete die Schottin hellauf begeistert. „Echt? Und wo arbeitest du?“ hakte Max nach und zeigte ihr triumphierend den rechten Daumen. „Hier unten in der Einkaufspassage in dem Café. Ich verdiene zwar kein Vermögen, aber immerhin etwas. Und ich hab es nicht weit bis nach Hause. Zumal Kai dann nicht mehr, alleine für die Miete aufkommen muss. Ich will ihm ja nicht unnötig auf der Tasche liegen.“ „Nicht schlecht. Na dann viel Erfolg am Montag.“ beglückwünschte sie Ray und die beiden klatschten in die Hände. Kais Tür öffnete sich und der Brummbär trat heraus. „Wow Kai. Du siehst gut aus.“ begrüßte ihn Aria und er nickte. Er trug ähnliche Sachen wie damals auf der Aftershow Party, nach dem Turnier. Eine dunkle Jeans, ein weißes Shirt und darüber, aufgeknöpft ein dunkles Hemd mit kurzen Ärmeln. „Dann können wir ja los, oder?“ hakte Aria nach und bekam von allen ein Nicken. Und so überprüften alle noch, ob sie alles wichtige dabei hatten und gingen los. Nach einem kurzen Fußmarsch sahen sie schon den Eingang der Disco, wo nur eine kleine Schlange stand und zwei Türsteher. Es war ja auch noch früh am Abend und sie vermuteten, das der richtige Ansturm erst in einigen Stunden kam. Die Gruppe stellte sich an und wurden kurz darauf, kritisch von den Türstehern gemustert. Einer nach dem anderen wurde angenickt und durfte eintreten, bis sie Tyson zurück hielten. „Hey was soll das?!“ beschwerte er sich lautstark, doch die muskulösen Männer verzogen keine Miene. „Ich denke du passt hier nicht rein, Kleiner.“ brummte einer der Gorillas. „Er gehört aber zu uns. Entweder wir alle oder keiner!“ zischte nun Hillary entzürnt. „Dann eben keiner. Schönen Abend noch!“ brummte der zweite Gorilla. „Also das halte ich für äußerst unklug, meine Herren.“ sprach nun Aria und einer der Türsteher musterte sie fragend. „Ich denke mal eure Chefs werden nicht erfreut darüber sein, in der Zeitung zu lesen, das ihr dem Beyblade Weltmeister, verbietet dieses Lokal zu betreten. Ich könnte mir vorstellen, sie würden sogar äußerst wütend werden. Immerhin entgeht diesem Lokal dann eine riesige Werbequelle. Ich sehe schon die Zeitung von Morgen. Club Sunset, hält es nicht für nötig die Weltmeister und ihre Freunde den Einlass zu gewähren.“ Aria seufzte theatralisch und sprach weiter. „Beyblade ist ein Weltsport und die ganze Welt und der größte Teil eurer Einnahmequellen, kennt dieses Gesicht, welches Tyson gehört. Aber wenn ihr meint, so eurem Lokal schaden zu wollen. Bitte. Es gibt noch genug Clubs, die uns mit offenen Armen empfangen würden. Kommt Leute, wir gehen.“ beendete sie ihren Vortrag kühl und die Türsteher warfen sich zweifelnde Blicke zu. „Nein wartet. Entschuldigt uns. Wir haben euch nicht erkannt. Selbstverständlich dürft ihr eintreten.“ sprach einer der beiden nun lieb wie ein Lamm. Zufrieden grinste Aria und die Gruppe betrat den Club und wurden direkt von einigen Clubgängern, überrascht gemustert. „Wie machst du das nur immer wieder?“ fragte Kai und schien amüsiert. „Du weißt doch. Ich kriege immer was ich will. Und an Worten hapert es bei mir nicht. Man muss sie nur klug einsetzen.“ hauchte sie und ging mit ihm in Richtung Bar. Der Club machte von innen einen Recht angenehmen Eindruck. Mittig war eine riesige Tanzfläche, die schon von einigen Leuten benutzt wurde. Die Einrichtung erinnerte an Karibik, Sonne, Strand und Meer. Helles Holz, an den Wänden Strand Utensilien, in den Ecken und an den Wänden kleine Tischchen, die vor jeder Strandbar prima aussehen würden. Die Bar selbst, sah perfekt nach einer Strandbar aus, mit Bambus verkleideter Wand und Strohdach, ebenfalls alles aus hellem Holz. Um die Bar herum, standen viele, gemütlich wirkende Barhocker. „Wir gehen tanzen.“ trällerte Hillary und zog Tyson hinter sich her. Auch der Rest folgte belustigt den beiden. „Stürmen wir die Bar?“ fragte Aria, an Kai gewandt und lächelte lieblich, während sie ein Hemd gerade zupfte. Der Angesprochene nickte und folgte ihr, das kurze Stück, während er sich prüfend umschaute. Aria setzte sich auf einen Barhocker, schlug die Beine übereinander und drehte sich lässig zum Barkeeper um. Kai nahm neben ihr platz. „Für mich einen Sex on the Beach, bitte.“ rief Aria dem Barkeeper zu und reichte ihm, die Club interne Stempelkarte, die sie alle beim Eingang des Clubs erhalten hatten. Der Barmann nickte und schaute Kai an. „Wodka“ brummte Kai und seufzte leicht. Er fragte sich gerade, ob das wirklich eine gute Idee war, mitzukommen, denn die Lautstärke hier nervte ihn jetzt schon. Aria war begeistert von dem Barkeeper, der in Handumdrehen ihren Cocktail zauberte und vor ihr platzierte. Und das Getränk schmeckte sogar noch himmlisch. Kai nahm sein Gläschen Wodka entgegen und schaute in Gedanken, die Deckenbeleuchtung, der Bar an. „Cheers.“ rief Aria und hielt ihm ihr Glas, zum anstoßen bereit, hin. Er schmunzelte kurz, nickte und ihre Gläser klirrte wohlig aneinander. Er kippte sein Glas in einem Zug weg, während sie belustigt an ihrem Strohhalm saugte. „Mhhh Kai. Probiere mal. Das schmeckt himmlisch.“ seuselte sie und schob ihr Cocktail Glas in seine Richtung. Er beäugelte das Gelb-Orangene Getränk Misstrauisch, nahm aber dann den Strohhalm in den Mund und saugte sich einen Schluck. Grübelnd ließ er sich das Getränk auf der Zunge zergehen. „Fruchtig. Exotisch. Aber für meinen Geschmack zu süß.“ murmelte er und bestellte sich sogleich noch ein Glas Wodka. Aria zuckte nur mit den Schultern, und trank weiter, genüsslich und zutiefst amüsiert, ihren Cocktail. Ein, ihr mittlerweile vertrautes Lied, was sie oft bei Hillary oder im Radio hörte, ertönte und begeistert japste Aria auf. Ruckartig drehte sie sich auf dem Hocker um und schaute in Richtung Hillary, die Aria ebenfalls breit grinsend anstrahlte. Aria beugte sich zu Kai. „Du, ich bin auf der Tanzfläche. Wenn du dich entschließt doch noch mit mir zu tanzen, dann hast du jetzt die offizielle Erlaubnis mich anzutanzen.“ verkündete der Silberschopf erfreut, gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und sprang in Richtung Hillary. Begeistert und voller Elan, rockten die beiden Mädchen die Tanzfläche und zogen alle Blicke auf sich. Auch Kai beäugelte das Geschehen aufmerksam. Aria war einfach nicht müde zu kriegen und sie tanzte schon geschlagene Fünf Lieder durch. Hillary hatte mittlerweile schon aufgegeben und so ließ die Halbschottin, allein die Hüften kreisen. Nun sahen eine Menge Jungs, die Chance bei Aria und sie wurde aller paar Sekunden angetanzt. Genervt, wehrte sie aber die ungeschickten Anmach Versuche gezielt ab. Bis auf einen der Jungs, der ziemlich hartnäckig war. Aria war schon so genervt, dass sie ihm immer deutlicher versuchte klar zu machen, dass er sie in Ruhe lassen sollte. Sie trat ihm auf die Füße, oder stieß ihn mit dem Ellenbogen weg, bis sie ihn sogar schon mehrmals gezielt von ihrem Leib schubste, doch der Kerl gab keine Ruhe. Im Gegenteil. Er wurde mit jedem Korb, immer penetranter. Plötzlich und ohne Vorwarnung, griff ihm eine Hand fest an der Schulter und riss ihn grob herum. Es war Kai, der dem Kerl dicht am Leib stand und kalt in die Augen starrte. Nervös und unsicher, blickte sich der Junge um, doch Kais Blick wurde immer kühler. „Lass deine schmutzigen Griffel von ihr!“ zischte er gefährlich und der Junge schluckte schwer. „Kai!“ trällerte Aria fröhlich und fiel ihm um den Hals. Dabei stieß sie den Kerl unsanft bei Seite, so dass er fast hingefallen wäre. „Danke. Hätte er mich noch einmal angefasst, hätte ich ihm vermutlich beide Arme gebrochen.“ rief sie Kai zu, immer noch die Arme um seine Schultern und tanzte einfach weiter. „Wo du schon mal hier bist. Bleib doch noch ein bisschen.“ trällerte sie und schenkte Kai das schönste Lächeln, was sie bieten konnte. Neidische Blicke, legten sich auf ihn und obwohl er anfangs seufzte, nickte er letztendlich. Und so tanzten die beiden gelassen, mitten auf der Tanzfläche und selbst Kai machte eine recht gute Figur dabei. Und zu Arias Überraschung, erwischte sie ihn auch ein paar mal, wie ihm ein zaghaftes Lächeln über die Lippen huschte. »Aha! Es macht ihm also DOCH Spaß.« Schoss es ihr durch den Kopf. Er tanzte mit ihr noch ein paar Lieder, bis beide letztendlich, schwitzend und außer Atem wieder die Bar aufsuchten, die mittlerweile Rammel Voll war. „Na toll. Komm wir holen uns was zu trinken und gehen uns mal die Strand Lounge anschauen. Bin gespannt was das ist, einverstanden?“ fragte sie und Kai nickte, während er sich ein paar Schweißperlen von der Stirn wischte. Und so holten sie sich ihre Getränke. Aria einen neuen Cocktail und Kai ein Glas Cola und ein Gläschen Wodka. Sie gingen durch den Club und öffneten die große Tür, die mit „Strand-Lounge“ gekennzeichnet war. Innen war es ziemlich entspannend. Man hörte zwar die Club Musik noch, aber ziemlich gedämpft und wurde größtenteils von entspannender, Karibik Musik übertönt. Auch hier gab es eine kleine Strandbar und nur wenige Leute waren anwesend. Der Boden, war in einem Sandton der ziemlich echt wirkte und Aria vermutete Fotodruck, denn es sah wirklich aus wie echter Sand. Mit diversen Sandhügel Abbildern, Muscheln, ja sogar Fußabdrücke. Die Wände waren künstlerisch. Eine Wand sah aus, als würde man den Sonnenuntergang mit Meer sehen und die restlichen Wände, zeigten auch Teile von dem Strand und Palmen und einem schwärmerischen Abendhimmel. Im Raum selbst, standen Strandkörbe und kleine Tischchen und alles wirkte furchtbar schön nach Urlaub und Entspannung. Ja selbst Kai musste zugeben, das er sich hier richtig wohl fühlte. Die beiden Blader suchten sich einen hübschen Korb und machten es sich sogleich bequem. Und dort verbrachten sie noch einige Stunden, bis Aria wieder die Tanzfläche stürmen wollte. Kai begleitete sie hinaus, doch tanzte er nicht mehr. Er gesellte sich lieber zu seinen Team Kollegen, während die beiden Mädels, wieder wild die Hüften schwangen. Irgendwann, es war schon mitten in der Nacht, beschloss die Gruppe, diesen schönen Abend nun zu beenden. Und so bezahlten sie alle und schlenderten gemeinsam, durch die dunkle Nacht. Sie brachten erfolgreich Aria und Kai heim, verabschiedeten sich herzlichst und machten sich dann auch auf den Weg. Kai und Aria betraten ihre Wohnung und die kleine Halbschottin war immer noch Fit wie ein Turnschuh, denn sie tänzelte, fröhlich wie den ganzen Abend schon, durch die Wohnung um ihre Tasche in ihr Zimmer zu pfeffern. Kai hingegen machte es sich noch auf dem Sofa bequem und streckte sich erleichtert. Aria schwang ebenfalls ihren Körper auf das Sofa und kuschelte sich an ihn. „Dankeschön für diesen schönen Abend. Es war so schön, das du mitgekommen bist.“ hauchte sie und schloss die Augen. Sie spürte wie der Alkohol in ihrem Kopf Saltos schlug. „Nichts zu danken. War zwar ziemlich laut, aber es war okay.“ „Hattest du denn trotzdem etwas Spaß?“ fragte sie und schaute ihn an. Kai nickte und sie lächelte breit. „Gut. Ich gehe jetzt ins Bad und dann ruft das Bett. Kann ich bei dir schlafen?“ fragte sie und gähnte. Kai nickte erneut und stand ebenfalls auf und ging in ihr Zimmer um ihr Bettzeug zu holen, welches er dann auf seinem Bett platzierte. Aria schlenderte vom Bad, zurück ins Wohnzimmer und streckte sich zufrieden, während sie Kais Zimmer ansteuerte. Ihr Mitbewohner kam gerade aus diesem, schon in Schlafkleidung und wollte ebenfalls das Bad aufsuchen, bevor beide den ersehnten Schlaf antraten. Gesagt, getan. Kai putzte sich fein seine strahlend weißen Beißer und wusch sich noch gründlich das Gesicht, während Aria sich schon mal in die Kissen kuschelte, welche Kai nun auch aufsuchte. Kai löschte das Licht und platzierte sich in seinem gemütlichen Bett und Aria kuschelte sich verschmust an ihn. Sie hörte seinen ruhigen und entspannten Herzschlag und schmunzelte. „Gute Nacht.“ hauchte sie und gähnte noch einmal herzhaft. „Schlaf gut.“ murmelte er zurück, legte eine Hand auf ihren Rücken und schloss die Augen. „Das werde ich. Wünsche ich dir auch.“ Und so dauerte es auch nicht mehr lange und die beiden versanken im Reich der Träume. ~~ Russland ~~ „Tala? Du hast Post. Ein großer Umschlag von Kai.“ murmelte Bryan und reichte ihm den Umschlag. Tala stellte seine Tasse Kaffee auf den Tisch und musterte den Umschlag mit großen Augen. „Nein.“ schmunzelte er. „Der ist von Aria.“ hauchte er anschließend und Syclyas Aufmerksamkeit wurde geweckt und sie schaute vom Schachbrett auf. Sie und Ian lieferten sich nämlich gerade eine erbarmungslose Schlacht, am Schachbrett. „Aria? Was schreibt sie?“ japste Syclya aufgeregt. Tala öffnete den Umschlag und zog zwei Briefe und einen Stapel Fotos raus. „Ein Brief für mich. Einer für uns alle und eine Menge Fotos.“ murmelte der Rothaarige und steckte seinen Brief in die Hosentasche. Er wollte ihn später in Ruhe lesen. Er öffnete den Brief ans ganze Team und begann zu sprechen. „Sie hat echt eine Sauklaue. Na ja ich fang an, wenn ich es entziffern kann.“ grummelte er amüsiert und legte den Kopf schief. „Lass mich vorlesen. Ich habe keine Probleme mit ihrer furchtbaren Handschrift.“ bot sich Syclya an und Tala reichte ihr kommentarlos den Brief. Sie las kurz, schmunzelte und las ihn dann laut vor. „Hallo, meine Herz allerliebsten Lieblingsrussen. Es sind nun schon so viele Wochen her, seid ihr abgereist seid und ich dachte mir, es wird aller höchste Zeit, euch endlich mal zu schreiben. Ich hoffe euch allen geht es gut, ja auch dir Ian du Pappnase (Ian schnaubte verächtlich). Außerdem hoffe ich, Euer Leben verläuft wieder so schön ruhig, wie ihr es gewohnt seid. Hier bei uns hat sich nämlich einiges verändert. Kai und ich wohnen jetzt zusammen. Es ist ein Traum von einer Wohnung. Ich hab euch unter anderem auch ein paar Fotos dazu geschickt, falls ihr die Wohnung mal sehen wollt. Außerdem hat mich Kai nun mit ins aktive Training rein genommen und drillt mich erbarmungslos, wie seine Team Kollegen. In einigen Tagen, fange ich an zu arbeiten und zwar in einem kleinen Café, direkt bei uns um die Ecke. Muss ja nicht sein, das Kai die Kosten der Wohnung und Versorgung alleine trägt. Was meine Erinnerung und Identität betrifft, komme ich leider nur sehr langsam voran, aber immerhin komme ich voran. Ich habe ja auch eine Menge Unterstützung. Justin, Cliff und Matt wollen uns bald wieder besuchen kommen und einige Erinnerungsstücke aus meiner Heimat mitbringen. Ich bin davon überzeugt, dass mir das sehr weiter helfen wird. Und dann heißt es nur noch, meine Schwester zu finden und dann bin ich hoffentlich wieder komplett. Oh, und ihr müsst uns unbedingt auch mal wieder besuchen kommen. Genug platz für euch haben wir zumindest und Kai freut sich bestimmt auch. Ich hoffe ihr schreibt zurück. Ich würde mich zumindest sehr freuen. Von den Bladebreakers soll ich euch übrigens herzlichste Grüße bestellen. Liebe Grüße. Ich vermisse euch alle furchtbar. Eure Aria“ Und seufzend legte Syclya den Brief auf den Küchentisch. „Sie mag euch wirklich sehr. Schön das sie so viele Freunde gefunden hat.“ murmelte sie lächelnd. Sie war erleichtert das es ihrer Schwester so gut ging und das sie glücklich war. „Wer ist eigentlich dieser Kai? Ihr Freund?“ fragte Syclya neugierig und Talas Pupillen verengten sich kurz. „Nein. Er hat sie damals gerettet und jetzt ist er ihr bester Freund. Das hoffe ich zumindest, das er das noch ist. Sonst müsste ich ihm wohl furchtbar weh tun.“ sprach Tala und zwinkerte ihr kurz zu. Dann stand er auf und schenkte sich neuen Kaffee ein. Syclya blickte ihn fragend an. „Das weißt du ja noch gar nicht...“ fing Bryan an, doch Tala hob die Hand um ihn zum schweigen zu bringen. „Aria und ich waren ein Paar. Und ziemlich glücklich, will ich meinen. Wir mussten uns trennen, weil die Jungs und ich zurück nach Russland mussten. Es war das Beste so.“ erklärte er kurz und bündig und hielt dabei die Augen geschlossen. „Ach so. Das tut mir Leid. Ach jetzt versteh ich auch, wieso du mich die erste Zeit so merkwürdig angeschaut hast.“ murmelte Syclya nachdenklich und dachte vor allem an ihre Ankunft hier, bei den Russen. Tala nickte daraufhin. „Wir haben ihr viel zu verdanken. Sie hat Talas Seele geheilt.“ sprach nun Spencer ruhig. „Das reicht jetzt Spencer.“ brummte der Rothaarige genervt und sein Freund nickte. „Alles klar. Hier Jungs? Wir müssten heute noch einkaufen gehen. Der Kühlschrank ist fast leer. Wer kommt mit mir?“ wechselte Syclya geschickt das Thema, denn sie spürte Talas unbehagen. Bryan und Spencer meldeten sich freiwillig und erfreut nickte die Halbschottin. „Lasst uns mal die Fotos anschauen.“ schlug Bryan vor und alle drängten sich um ihn. Die ersten Bilder zeigten ausführlich die Wohnung von Aria und Kai und alle nickten begeistert. „Schöne Wohnung.“ murmelte Tala. „Aria hat sie bestimmt hauptsächlich eingerichtet. Ich erkenne ihren Stil.“ schmunzelte Syclya ruhig. Die nächsten Bilder zeigten Aria und die Bladebreakers beim Training oder Spaßkämpfen oder allgemeinen Gruppenfotos. Und die letzten Bilder zeigten eigentlich nur noch Fotos von Aria oder Bilder mit Kai und ihr. Bei einem Bild, fing Tala herzlichst an zu lachen. Denn es zeigte Aria in einem schlabbrigen Pyjama, wie sie verpennt auf dem Bett saß, sich mit einer Hand den Schlaf aus einem Auge rieb und versuchte zu Lächeln. Es folgten einige Bilder von Kai und Aria, wie sie ihm Fratzen Schnitt oder Hasenohren machte und einer Menge anderen Blödsinn. „Gedächtnis hin oder her. Aber sie ist immer noch die Alte. Ich freue mich zu sehen, wie glücklich sie ist. Seht ihr wie ihre Augen strahlen? Sie war selten im Leben so glücklich.“ sprach Syclya und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Tala freute sich zum einen über diese Worte, aber sie versetzten ihm auch einen Stich. Natürlich wollte er, das seine Aria glücklich war, doch tat es ihm weh, dass er nicht mehr der Auslöser war. Tala klopfte Bryan auf die Schulter und verließ wortlos den Raum. Auf dem Weg zog er ihren Brief aus der Hosentasche. Er betrat sein Zimmer und öffnete den Brief. Als erstes zog er ein weiteres Foto heraus. Es zeigte Aria, wie sie an einem Tisch saß, den Kopf leicht schief hielt und diesen mit einer Hand abstützte. Sie lächelte verträumt in die Kamera und Tala betrachtete erstaunt das Bild. Er fand sie selten schöner und sein Herz begann wieder wild zu pochen. Aber wurde ihm auch bewusst, das er sie nun wieder vermisste und am liebsten hätte er den nächst möglichen Flug nach Japan gebucht und wäre zu ihr geflogen. Er zog den Brief aus dem Umschlag und stellte erfreut fest, dass sie sich diesmal mühe gegeben hatte, ordentlich zu schreiben. Stumm las er den Brief und legte sich dabei auf sein Bett. „Lieber Tala. So wie ich dich kenne, hast du vorher schon den Brief an euch alle gelesen und weißt somit, was zur Zeit bei mir hier alles passiert. Ich hoffe besonders, das es dir gut geht und ich hoffe auch, das der Brief keine alten Wunden aufreißt, aber ich musste dir einfach persönlich schreiben. Die erste Zeit war es wirklich schwer darüber hinweg zu kommen. Kai und die anderen gaben sich auch ziemlich mühe, mich bei Laune zu halten. Ich habe viel geweint und an dich gedacht und dich furchtbar vermisst. Ich vermisse dich heute noch sehr, doch weiß ich nun, das es wirklich das Beste war. Ich hoffe dir ist es nicht so schlimm ergangen und du leidest nicht zu sehr. Wiederrum würden wir jetzt noch mehr leiden, hätten wir diesen dramatischen Schritt nicht gemacht. Ich wünsche dir vom ganzen Herzen, das du in Russland glücklich wirst. Weißt du, auch wenn es schwer fällt, nicht daran zu denken, hoffe ich trotzdem das wir uns immer mögen werden. Als Freunde. Die Erinnerung, an die Zeit mit dir wird auf Ewig in meinem Herzen ruhen und immer eine wundervolle Erinnerung bleiben. Und vielleicht passiert das ja auch eines Tages bei dir und wir können unseren Kontakt weiter halten. Und wenn du es gestattest, würde ich euch gerne einmal besuchen kommen. Hoffentlich gefällt dir das Foto. Das ist nur für dich. Ich wünsche dir alles Glück der Welt, mein Großer. In Liebe. Deine Aria“ Tala rollte sich auf den Rücken und legte den Brief auf seine Brust. Und er lächelte. Natürlich vermisste er sie, aber es schmerzte nicht, diesen Brief zu lesen. Im Gegenteil. Er war selten so glücklich, ihre Worte zu lesen und auch er wünschte ihr alles Glück der Welt. Er hob erneut das Foto und schaute in ihr lächelndes Gesicht. Sein Zeigefinger fuhr über ihre Gesichtszüge und leise lachte er auf. Er liebte sie. Und er wusste, das er sie vermutlich immer Lieben würde, doch war es okay. Es tat nicht mehr weh. Er hörte wie die Haustür zu knallte und im Wohnzimmer, plötzlich der Fernseher los johlte. Er stand auf und verließ sein Zimmer. Ian saß auf dem Sofa und schaute sich gerade eine Gameshow, im Fernsehen an. Tala setzte sich zu ihm, wortlos, und starrte grinsend in den Fernseher. Ian blickte flüchtig Tala an, sah sein Grinsen und verstand sofort. Dann widmete er seinen Gedanken wieder, der Gameshow und somit endete auch der Tag allmählich in Russland. -------------------------------------------------------------------------- **: Ein kleiner Ausschnit aus dem Lied "Das Erwachen" von der Band "ASP" Kapitel 19: Ein Falsches Spiel ------------------------------ Kapitel 19 – Ein Falsches Spiel Es war dunkel. Sie hatte ja auch die Augen geschlossen. Süß und weich, spürte sie diese Lippen auf ihren. Die Wärme in ihrem Bauch, kribbelte aufgeregt. »Tala.« schoss es ihr durch den Kopf, doch stockte sie. Nein das war nicht Tala. Tala fühlte sich anders an. Nur wer war es? Ihr kam dieses Gefühl so vertraut vor. Schockiert schlug Aria ihre Augen auf und erblickte Rubinrote Augen, die sie so voller Wärme anschauten. »Kai!« polterten ihre Gedanken auf einmal los. Sie blickte sich um, zumindest soweit wie sie es konnte, denn sie war wie erstarrt. Die Zeit schien wie fest gefroren, inklusive ihr und Kai. Und Tyson, den sie unweit von ihnen sah. Sie war wieder auf der Aftershow-Party der BBA, zu ehren des Turniers, welches vor einigen Wochen stattfand. »Was soll das?! Wieso kann ich mich nicht rühren?!« allmählich wurde sie wütend und versuchte krampfhaft, sich von Kais Lippen zu lösen. Nein, sie war nicht wütend auf ihn, denn sie musste insgeheim zugeben, dass seine Lippen sich gut anfühlten und auch genauso gut schmeckten. Aber die gesamte Situation regte sie auf. Und die Tatsache das sie sich nicht bewegen konnte. „Aria... Aria?“ hallten ihr viele Stimmen entgegen, die alle ihren Namen riefen. Sie hörte Kais Stimme, Talas Stimme, ihre eigene und viele Fremde Stimmen. „Du hast ihn geküsst!“ hörte sie eine Fremde Stimme, so laut und deutlich in dieser Stille, dass sie in ihrem Schädel dröhnte. „Warum hast du ihn geküsst?“ fragte ihre eigene Stimme sie. „Aus versehen? Bist du sicher?“ Kais Stimme. „Ach ja? Der Unfall dauerte aber echt lange!“ zischte Talas Stimme, einer Schlange ähnlich. Aria bekam Angst. Denn die Stimmen brabbelten nun alle durcheinander und sie verstand kein Wort mehr. Und Kais Lippen klebten noch immer an ihren. Ihre Angst wurde immer schrecklicher und wild blickten ihre Augen immer wieder von rechts nach links. »Seid Still.« wimmerte ihr Verstand und panisch kniff sie die Augen zu. »Seid doch einfach alle still!!« Dunkelheit. Mit einem entsetzten Keuchen schreckte Aria aus dem Schlaf auf. Ihr Atem ging stockend und ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie war wie betäubt und versuchte krampfhaft zu begreifen, was eben geschehen war. Das alles nur ein Traum war, schien ihr erstmal gar nicht in den Sinn zu kommen. Sie wischte sich den kalten Angstschweiß von der Stirn und hörte noch immer diese vielen Stimmen in Erinnerung. „Aria?“ brummte Kais Stimme, auf einmal besorgt fragend. Er berührte sanft ihre Schulter und sie schrie grell auf. Panisch riss sie ihren Körper herum und Kai schaltete das Licht ein. Besorgt musterte er sie, wie sie zitternd auf dem Bett kniete und sich verwirrt umschaute. Ihre Blicke trafen sich und sofort schoss ihr das Blut in den Kopf. „Ein Traum... es war nur ein Traum.“ flüsterte sie, endlich mit Klarheit im Kopf und wich sofort seinem Blick aus. Ihr Kopf glühte noch immer vor Scham, zumal ständig die Erinnerung an den Traum ... und dem Kuss ... zurück in ihre Gedächtnis gerufen wurde. „Ähm... alles in Ordnung?“ fragte er zweifelnd. „Nein... ja... ach ich weiß nicht. Ich brauch was zu trinken. Schlaf weiter.“ nuschelte sie und sprang aus dem Bett. Fluchtartig verließ sie das Zimmer, ehe er noch ein Wort sagen konnte. Sie stürmte in die Küche und trank gierig zwei Gläser Wasser. Aria starrte verwirrt aus dem Küchenfenster und bemerkte, wie langsam die Sonne aufging. Nervös tippelte sie mit den Fingern, auf ihrem Oberarm herum und biss sich nachdenklich auf die Lippe. »Dieser Traum... er verwirrt mich... Was sollte das?« zerbrach sie sich den Kopf und schlenderte nachdenklich zurück ins Wohnzimmer. Für einen kurzen Moment, wollte sie zurück in sein Zimmer, doch verharrte sie vor seiner Tür. Leise seufzte sie und drehte sich von seiner geschlossenen Tür weg. Sie setzte sich aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein. Dann griff sie nach der dünnen Decke, die auf dem Sofa lag und legte sich hin. »Ich habe mich eben, wie der letzte Idiot benommen.« schimpfte Aria mit sich selbst. »Aber... dieser merkwürdige Traum. Warum, frag ich mich? Was hat er zu bedeuten? Ich habe mich vor Kai so furchtbar geschämt. Ob er es merkte?« grübelte sie und ihre Augen wurden wieder schwer. Und mit diesem letzten Gedanken schlummerte sie wieder ein. Diesmal zum Glück traumlos. ~~ Leise stellte Kai eine dampfende Tasse Kaffee auf den Wohnzimmertisch und kniete sich vor das Sofa. Aria lag noch im Tiefschlaf und murmelte Leise vor sich hin. Sie hatte sich, eingewickelt in die dünne Decke, auf dem Sofa eingerollt und viele Strähnen waren ihr ins Gesicht gerutscht. Ja, sie verdeckten sogar schon halb ihr Gesicht und ihre blasse Haut. Kai strich ihr sanft eine Strähne aus dem Gesicht und sie grummelte auf. Ihre Hand fuhr unter der Decke hervor und sie rubbelte über ihre Wange. Scheinbar hatte das gekitzelt. „Guten Morgen, Schlafmütze.“ flüsterte er grinsend und Aria schlug, beim Klang seiner Stimme, die Augen auf. Verwirrt blinzelte sie Kai an und die Bilder ihres Traumes, kehrten zurück in ihr Gedächtnis. Beschämt, als könnte er Gedanken lesen, wich sie seinem Blick aus und starrte nach oben an die Decke. „Ich habe dir Kaffee mitgebracht. Steh langsam mal auf. Wir haben noch Hausarbeit zu erledigen. Außerdem will Hillary doch bald vorbei kommen.“ murmelte er liebevoll und Aria schmunzelte sogar kurz auf. Dankend nahm sie die Tasse Kaffee entgegen, trank genüsslich einen Schluck und seufzte erleichtert auf. „Du siehst blass aus. Ist alles in Ordnung?“ Fragte er und wirkte besorgt. Stumm nickte Aria und traute sich kaum, ihn direkt anzuschauen. Fragend legte Kai die Stirn in Falten und stand daraufhin, leise seufzend auf. „Ich mache uns Frühstück. Besondere Wünsche?“ „Nein, danke. Ich geh vor dem Frühstück noch schnell Duschen.“ flüsterte sie und zwang sich zu einem Lächeln. Und noch ehe eine Reaktion, hätte kommen können von ihm, war sie schon im Bad verschwunden. Verwirrt blickte er ihr hinterher und verstand nur Bahnhof. Er verstand einfach nicht, was los war, vor allem weil er spürte das ihr Lächeln von eben nur gespielt war. Er fragte sich grübelnd, ob sie sauer auf ihn war, doch wüsste er nicht warum. Er hörte wie die Dusche nun lief und ging in die Küche. »Scheiße! Scheiße! SCHEIßE!!! Was soll das nur?! Erst dieser verdammte Traum und nun gehe ich auf Distanz? Verdammt nochmal...Was soll ich jetzt tun? Der arme Kerl kann doch nichts dafür, das ich so einen Mist träume!« fluchte Aria in Gedanken vor sich hin. »Vielleicht weiß Hilly einen Rat. Weil Kai von dem Traum erzählen, wäre unklug. Was wenn er es falsch auffasst und dann selbst auf Distanz geht? Das könnte ich nicht ertragen. Okay, Aria. Ganz ruhig. Du atmest einfach tief ein, lächelst und verhältst dich normal. Das pendelt sich wieder ein« Und mit diesem Entschluss, spülte sie sich die Seife vom Körper und verließ die Dusche wieder. Schnell machte sie sich fertig und tänzelte dann in die Küche, wo Kai schon auf sie wartete. Freude strahlend hüpfte sie in die Küche und nahm sogleich platz. „Jetzt geht es mir gut!“ jubelte sie und schnappte sich ein heißes Brötchen. „Mhh... Frühstück. Guten Appetit.“ freute sie sich und grinste Kai an. „Was war eben eigentlich los mit dir?“ fragte er leise und schmierte sich sein Brötchen. Sie hingegen blickte auf und legte den Kopf leicht schief. Lächelnd antwortete Aria ihm „Ich war einfach nur müde und verwirrt, weil ich im Wohnzimmer lag. War so ja nicht geplant. Gibst du mir mal die Marmelade?“ Kai reichte ihr die Marmelade und beließ es bei dem Thema. Auch wenn er Zweifel hegte. „Ach, heute Nachmittag, wenn wir fertig sind mit putzen, muss ich nochmal weg. Ich habe eine Verabredung.“ Erklärte Kai beiläufig und trank seinen Kaffee. „So so. Eine Verabredung. Oder vielleicht ein Date?“ fragte sie und grinste breit. „Vielleicht.“ antwortete der Halbrusse und grinste verwegen zurück. „Na dann. Viel Spaß. So Großer. Wollen wir dann los legen? Ich würde vorschlagen ich putze Bad und Küche. Und du Wohnzimmer und Flur. Außerdem müsste das Gästezimmer gesaugt werden. Das übernehme ich freiwillig, wenn du das Treppenhaus fegst.“ verkündete sie ihren Schlachtplan und nachdenklich nickte er. „Klingt gut.“ murmelte Kai und leerte seine Tasse. Gesagt, getan. Und so putzten beide fleißig und voller Elan die Wohnung, bis sie nur so blitzte vor Sauberkeit. ~~ Erschöpft sackten beide aufs Sofa, jeweils mit einem Glas Eistee in der Hand. Aria gähnte herzhaft. „Puh bin ich jetzt erschöpft. Das ist wohl der Fluch einer großen Wohnung.“ Erfreut trank sie ihr Glas gierig leer, als die Türklingel schellte. „Ui“ quiekte Aria und sprang auf. Erfreut öffnete sie die Tür und wusste bereits schon, wen sie gleich empfangen würde. „Hilly!“ quiekte der Silberschopf los und fiel ihr um den Hals. „Komm rein, komm rein.“ freute sie sich und zog Hillary in die Wohnung. „Hi, Aria. Mhh.. hier riecht es frisch geputzt.“ stellte sie erfreut fest und sie gingen zu Kai ins Wohnzimmer. Kai hob die Hand zum Gruß und stand dann auf. „Ich gehe jetzt. Bis heute Abend.“ verabschiedete sich der Hahn im Korb und umarmte Aria zum Abschied. Arias Mund lächelte, doch ihre Augen blickten betreten zu Boden. „Viel Spaß.“ nuschelte sie und er löste sich von Aria. Hillary, die es sich bereits auf dem Sofa bequem gemacht hatte, beobachtete das gewohnte Szenario. Doch irgendwas stimmte nicht und so schaute sie fragend zu Aria. Als die Haustür ins Schloss fiel beugte sich die Japanerin direkt zu ihrer Freundin. „Was ist los? Habt ihr Streit?“ fragte sie besorgt. Aria hingegen zog nur eine Augenbraue hoch und legte den Kopf fragend schief. Dann schüttelte sie den Kopf. „Es passiert … glaube ich … eine Veränderung.“ flüsterte die Halbschottin betreten. Hilly rutschte ein Stück näher und umfasste ihre Hand. „Was ist los Süße?“ fragte sie zweifelnd und zog ebenfalls eine Augenbraue in die Höhe. „Ich habe die Nacht von dem Kuss geträumt.“ erklärte Aria und starrte ihre Knie an. „Kuss? Welcher Kuss?!“ japste Hilly auf und blickte Aria groß an. Aria riss die Augen auf und schlug sie die Hände vor den Mund. „Verdammte Axt! Das habe ich dir ja nie erzählt. Es tut mir so Leid, aber damals ist so vieles danach passiert, das ich es einfach verdrängt hatte. Okay, ich erklär es dir. Also damals, auf der Aftershow Party. Da standen Tyson, Kai und ich am Buffet. Kai hatte außergewöhnlich gute Laune und unterhielt sich so herrlich mit Tyson. Ich beobachtete ihn und er wirkte so... so glücklich und das wiederum machte mich Glücklich. Ich weiß nicht, was damals in mich gefahren ist, doch wollte ich ihm einen Kuss auf die Wange geben. Und im entscheidenden Moment, drehte er verwundert den Kopf in meine Richtung. Es war zu spät um zu stoppen und so erwischte ich direkt seinen Mund und wir küssten uns. Weder er, noch ich wollten das und trotzdem, fiel es uns beiden unwahrscheinlich schwer, uns zu lösen. Es tat damals irgendwie gut. Und ich? Ich erschrak mich plötzlich, als mir bewusst wurde, was ich da tat und rannte vor Scham weg.“ Erklärte sie aufgeregt und Hilly nickte. „Ach jetzt versteh ich auch, wieso du damals mit ins Hotel bist und bei Tala geschlafen hast. Und warum Kai noch mürrischer war als sonst. Aber es war doch ein Versehen. Ich versteh das Problem jetzt nicht.“ „Ich habe die Nacht davon geträumt. In Form eines Albtraumes.“ fing Aria an und erzählte ihr ausführlich von dem Traum. „... und seitdem kann ich Kai nicht mehr in die Augen schauen. Ich schäme mich, warum auch immer.“ Aria hörte auf zu sprechen und vergrub ihr Gesicht in die Hände. Hilly legte einen Arm um sie und seufzte auf, eben wie eine wahre Freundin seufzen kann, wenn sie mitfühlt. „Mhh... Vielleicht empfindest du ja doch mehr für Kai, als dir bewusst war.“ überlegte die Japanerin laut. „Und wenn schon? Er aber nicht für mich.“ „Bist du dir da so sicher? Ich mein, ihr lebt doch schon wie ein Paar. Ihr wohnt zusammen, ihr esst zusammen und ich wette, ihr kuschelt sogar zusammen, Abends vor dem Fernseher. Der einzigste unterschied ist, das ihr nicht miteinander schlaft.“ erklärte Hillary, in ihrer typischen Weisheit und streichelte ihr über den Rücken. „Manchmal teilen wir uns schon das Bett. Aber nicht auf intime Art und Weise.“ nuschelte Aria zur Ergänzung und lachte kurz auf. „Ach Hilly. Ich bin einfach nur verwirrt. Und ich habe Angst mit ihm zu reden, über den Traum. Zumal er längst schon bemerkt hat, das etwas nicht stimmt. Das habe ich in seiner Umarmung gespürt. Was, wenn er es falsch versteht und sich von mir distanziert? Zumal ich ja selbst noch nicht einmal weiß, was dieser Traum bedeutet. Und ob ich mehr für Kai empfinde? Ich weiß es nicht. Ich denke nicht. Für mich ist das hier alles und die Art wie wir miteinander umgehen, Alltag. Er hat heute übrigens eine mysteriöse Verabredung. Ich wette er hat endlich ein Date. Und es macht mir nichts aus. Also mit nichts, meine ich rein gar nichts. Ich freue mich für ihn. Also werde ich wohl nichts für ihn empfinden, meinst du nicht auch?“ „Wer weiß, Aria. Ich denke aber nicht, das er sich von dir distanzieren würde. Dafür mag er dich zu sehr. Lass doch einfach Gras über die Sache wachsen. Verhalte dich so normal, wie möglich und denk nicht dauernd daran. Und in ein paar Tagen hast du den Traum schon wieder vergessen. ~~ Und Hillary sollte Recht behalten, denn neue Gefühle wurden geweckt, als sie einige Tage später von der Arbeit nach Hause kam. „Ich bin wieder zu Hause.“ trällerte sie fröhlich durch die Wohnung und schloss die Tür. Mit einer großen Einkaufstüte bepackt, schlüpfte sie aus den Schuhen und schlenderte durch die Wohnung, Zielrichtung Küche. „Ich habe auch noch eingekauft.“ rief sie und betrat die Küche. Überrascht blieb sie stehen. Am Küchentisch saßen Kai und ein fremdes Mädchen, die Aria misstrauisch musterte. „Oh... Hallo“ murmelte Aria und lächelte zaghaft. „Warte, ich helfe dir.“ sprach sogleich Kai und nahm ihr die große Tüte ab. Er wirkte irgendwie unruhig, ja fast beschämt. Fragend musterte Aria ihn und das Mädchen. „Kai? Wer ist sie?“ fragte plötzlich das fremde Mädchen abschätzend und beleidigt verzog Aria das Gesicht. Sie fand diese Frage ziemlich unverschämt und unhöflich, zumal das Mädchen sie auch hätte selbst fragen können. Und eines wusste Aria nun genau. Sie konnte sie nicht leiden. „Das ist Arianith. Meine Mitbewohnerin.“ erklärte der Halbrusse und räusperte sich, während er die Lebensmittel einsortierte. „Du hast mir gar nicht von ihr erzählt. Warum?“ bohrte das Mädchen, doch Kai blieb ruhig, was Aria ganz und gar nicht nachvollziehen konnte. Sie fragte sich immer energischer, wer diese Pute war. „Wieso auch? Ich plauder halt nicht gerne aus dem Nähkästchen, zumal du Aria nun auch kennen gelernt hast.“ brummte Kai ruhig und ihm schien die Situation ziemlich unangenehm. „Aria, das ist Mia.“ stellte er, den Blondschopf am Tisch vor. Aria musterte das Mädchen misstrauisch. Sie traute Mia nicht. Irgendwie wirkte diese aufgetakelte Mogelpackung falsch. „Mia also. Und was will Mia hier?“ fragte Aria, mit verschränkten Armen vor der Brust, kühl und mindestens genauso unhöflich, wie Mia zuvor. „Bei Kai sein, natürlich!“ zischte Mia und grinste hämisch. Arias Blick musterte abwechselnd Mia und Kai und sie konnte es nicht fassen. Kai und so eine Modepüppchen? Nein, das konnte nicht wahr sein. Sie sah doch wie jedes x-beliebige Groupy Mädchen aus, die Kai und den anderen Jungs ständig hinterher hechelten und die Kai immer von Grund auf abwertend Ignorierte. Das konnte ja wohl nur ein Witz sein und Aria konnte sich nicht zurück halten. Schallend lachte sie los und hielt sich den Bauch. Ihr Gesicht nahm einen erheiternden Rot Ton an und Tränen liefen ihr, lachend übers Gesicht. Verunsichert blickte Mia Kai an, der nur mit den Schultern zuckte und Aria fragend anblickte. „Ja klar, natürlich. Aber jetzt mal ehrlich Kai. Was will sie hier?“ fragte der Silberschopf und wischte sich Lachtränen von der Wange. Kai räusperte sich verlegen. „Mit mir den Tag verbringen. So wie die letzten Tage auch schon.“ antwortete er und wirkte verärgert. „Ach du Scheiße. Du meinst das Ernst?! Heiliger Waldgeist... Na dann will ich nicht weiter stören.“ und entgeistert verließ Aria die Küche und ging in ihr Zimmer. Sie fasste es nicht. Was war bitte in ihn gefahren, fragte sie sich. Sie knallte wie immer ihre Tür zu und Dumpf vernahmen Mia und Kai, weiteres Gelächter, aus ihrem Zimmer. „Ich rede mal mit ihr. Das geht so nicht. Bleib hier.“ brummte Kai und verschwand aus der Küche. Laut und bestimmend klopfte er an Arias Tür, die ihn auch gleich herein bat. Aria stand am Fenster und drehte sich zu ihm um. Als Kai ihre Tür schloss, schlich Mia aus der Küche, bis zu Arias Tür um zu lauschen. „Was sollte das eben?“ fragte er ruhig und lehnte sich an die Wand, neben der Tür. „Das frage ich dich. Ist sie deine „dauernde“ Verabredung, der letzten Tage?“ fragte sie und Kai nickte. „Seit wann stehst du auf solche Mogelpackungen? Ich dachte du verabscheust solche Mädchen. Was waren deine Worte? Künstliche Gestelle, mit dem Hirn einer Erdnuss? Ehrlich gesagt bin ich entsetzt.“ knallte sie ihm die Fakten auf den Tisch und lächelte ungläubig. Kai hingegen seufzte. „Ich habe sie am Freitag in der Disco kennen gelernt, als du tanzen warst. Sie ist anders und ich mag sie.“ verteidigte er sich. „Ach wirklich? Ich bezweifle, das sie anders ist. Nur alleine die Tatsache, wie sie mich vorhin „begrüßt“ hat, bekräftigt meine Gedanken. Da ist nicht viel. Mit ihr stimmt etwas nicht, das sagt mir meine Intuition. Sie ist irgendwie... Falsch … in ihrem ganzen Auftreten und ihrer Art.“ „Du kennst sie doch überhaupt nicht!“ zischte er wütend. „DU doch auch nicht!“ fauchte sie zurück und Kai blieb stumm. Aria schüttelte vorwurfsvoll mit dem Kopf und wand sich ab. Nachdenklich schaute sie aus dem Fenster und atmete tief ein. „Kai. Du weißt wie sehr ich dir Liebe, Glück und ein nettes Mädchen an deiner Seite wünsche. Und wie sehr ihr dir das gönnen würde. Aber die da... Ich traue ihr nicht. Aber es ist deine Sache. Erwarte aber nicht, das ich sie mag. Und sollte sie dich verarschen, dann Gnade ihr Gott. Dann durchlebt sie die Hölle. Dann mach ich sie fertig.“ zischte Aria leise und gefährlich. Kai nickte darauf, was Aria in der Glasspiegelung der Fensterscheibe sah. Kai griff nach der Türklinke und drückte diese nach unten. „Hast du Hunger?“ fragte er und überrascht drehte sie den Kopf in seine Richtung. Lächelnd nickte sie und Kai öffnete die Tür ein Stück. Mia hingegen, hechtete sofort zurück in die Küche und tat so, als wäre nichts. „Ich ruf dich, wenn das Essen fertig ist.“ sprach er ruhig und lächelte sie vorsichtig an. Sie nickte und erwiderte sein Lächeln zaghaft. Als er weg war, grummelte sie tief aus der Kehle und griff sich an den Kopf. Sie konnte es noch immer nicht fassen, denn sie verstand ihn nicht. Kurzerhand entschied sie sich noch, für eine kleine Dusche um die Torturen des harten Arbeitstages, weg zu spülen, denn das Café platzte heute aus allen Nähten. Sie hatte alle Hände voll zu tun gehabt und musste sogar auf eine Pause verzichten, damit ihre Kunden nicht warten mussten. Und dann erwartete sie DAS hier daheim. Aria verließ ihr Zimmer und als sie das Badezimmer erreichte, hielt sie lauschend inne. Aus der Küche drangen Gespräche zwischen Mia und Kai und es war Arias gutes Recht zuzuhören, immerhin fiel ihr Name. „Ich will ja nicht unverschämt klingen, aber wie hältst du es mit der da aus?! Aria ist unverschämt und griff mich regelrecht verbal an!“ zischte Mia. „Mia... sag sowas nicht.“ brummte nur Kai und Aria hörte Töpfe klappern. „Warum nicht?! Hast du nicht gehört, wie sie mich behandelt hat?! So eine Zicke!“ fauchte Mia wütend und doch klang ihre Stimme weinerlich. Aria hingegen kämpfte gegen einen Würgereiz. „Schnautze!“ schrie die Halbschottin über den Flur und knallte die Badtür zu. Genervt schloss sie ab und entkleidete sich. Dann stieg sie unter ihr Heiligtum, die Dusche und drehte das heiße Wasser auf. »Ich muss aufpassen. Sie wird ihn manipulieren wollen. Und wenn Kai WIRKLICH verliebt in diese Kuh ist, was ich nicht glauben kann oder will, muss ich noch mehr aufpassen. Nicht das er ihr noch mehr glaubt als mir und sich beeinflussen lässt. So hart es ist, aber ich muss auf alles gefasst sein.« grübelte Aria und Wut kochte in ihrem Magen auf. Sie war sich so sicher, das Mia es niemals ernst mit ihm meinte. So traurig das für Kai sein würde. Er hatte sowas nicht verdient. Aber warum Kai, die Falschheit dieser Mia nicht merkte, wunderte Aria. Er war doch sonst so misstrauisch. Als Aria fertig war mit duschen und abtrocknen, wickelte sie sich ein Handtuch um die Kopf und eines um den Körper und verließ das Bad. Wutentbrannt stampfte sie durch die Wohnung, Richtung ihr Zimmer, als Mias Stimme ertönte. Geschockt keuchte sie nämlich auf und rief Aria aus der Küche entgegen. „Kannst du dir nicht was anziehen?! Du bist hier nicht alleine.“ „Heul doch! Ihn stört das nicht und du scheinst wohl neidisch, was? Bei deinen fetten Beinen, wäre ich auch neidisch.“ antwortete Aria gleichgültig und betrat ihr Zimmer um sich um zuziehen. Geschockt stand Mia der Mund weit offen und Kai, der mit dem Rücken zu ihr stand, musste sogar leicht schmunzeln. Dafür schämte er sich zwar danach etwas, fand das Geschehen von eben, aber dennoch lustig. Er fragte sich, wie lange seine Nerven das noch aushalten würden. Die beiden kannten sich gerade mal eine Stunde, wenn es hoch kommen würde und hassten sich schon abgrundtief. Er wusste jetzt schon, das er sehr viel Geduld brauchen würde. Das könnte schlimmer werden, als ein Raum gefüllt von Tysons. Arias Tür ging wieder auf und frisch angekleidet schlenderte sie ins Wohnzimmer und öffnete die Balkontür. Sie schnappte sich die Gießkanne und fing an ihre Lieblinge zu gießen. Dabei trällerte sie ruhig ein Lied und genoss diese kurze Ruhe in ihrem Balkon Garten. Kai hielt kurz inne und lauschte zufrieden ihrer Stimme. Wenn sie sang, war für ihn die Welt in Ordnung. Mia bemerkte Kais Aufmerksamkeit für seine Mitbewohnerin und funkelte ihn zornig an. Fragend blickte er sie an und rührte weiter an der Soße fürs Abendessen. „Kannst du hier kurz aufpassen, Mia? Ich gehe nur schnell die Post holen.“ fragte Kai und die blonde Mogelpackung nickte. Die Haustür fiel ins Schloss und Kai flitzte runter zu den Briefkästen. Keine Zwei Minuten später, stand er wieder im Flur und rief Aria zu sich. Die Halbschottin legte ihre Gießkanne bei Seite und folgte ihm in die Küche. Es war schon fast sowas wie ein Ritual zwischen den beiden. Die Post schauten sie sich immer gemeinsam an. Egal ob für den anderen was dabei war oder nicht. Aria warf Mia einen kurzen, kalten Blick zu und setzte sich an den Tisch. Kai blätterte die Post derweil durch. „Rechnung....Rechnung...Werbung. Post von der Bank. Post von Mr. Dickenson an dich. Noch mehr für dich. Ein Brief von Justin und...“ Kai stockte kurz und schaute Aria an. „Was?“ fragte sie verwirrt, doch hielt er ihr nur wortlos einen weiteren Brief hin. „TALA!“ rief Aria hellauf begeistert und Mia erschreckte sich fürchterlich. Sofort öffnete sie den Brief und zog als erstes Zwei Bilder aus dem Umschlag. Das erste zeigte das gesamte Russen Team, die belustigt in die Kamera grinsten. Aria lachte auf. „Schau mal.“ sprach sie und reichte Kai das Foto. Er betrachte das Foto eine Weile und nickte dann. „Die alle lächeln zu sehen, ist ungewohnt.“ murmelte er und legte das Foto auf den Tisch. Das zweite Foto zeigte nur Tala, wie er zaghaft in die Kamera lächelte. Aria schmunzelte breit und reichte das Bild ebenfalls Kai. Daraufhin musste Mr. Hiwatari allerdings schmunzeln. „Er sieht nicht gerade begeistert aus, die Kamera so dicht vor der Nase zu haben. Und was schreibt er?“ fragte Kai und Aria faltete den Brief auseinander und las stumm. Nach einer Weile lächelte sie traurig. Kai sah das eine Träne in ihrem Auge glänzte und sie reichte ihm den Brief. Mia drehte sich zaghaft um und wollte einen Blick über Kais Schulter werfen. Auch ihre Neugierde wurde geweckt. „Das ist privat!“ zischte Aria sofort und knurrte gefährlich. Augenblicklich drehte, das Mädchen sich um. Kai seufzte leise und fing an zu lesen. »Aria, mein Herz. Danke für deinen Brief. Ich habe mich sehr gefreut. Du weißt, das ich kein Mann der vielen Worte bin, deswegen wird der Brief vermutlich recht kurz werden. Obwohl ich dir so viel zu sagen hätte. Aber das alles auf Papier zu bringen, ist und war nie so mein Ding. Ich freue mich sehr, das es dir gut geht und du so glücklich bist. Aber es tut mir auch Leid, das du eine so schwere Zeit hinter dir hattest. Mir erging es allerdings ähnlich. Es war sehr schwer, doch es tut nun nicht mehr weh, an dich zu denken. Natürlich vermisse ich dich genauso und ich wäre zu gerne bei dir, aber leider geht das nicht so einfach. Herzlichen Glückwunsch übrigens zu eurer Wohnung. Grüß Kai mal von mir. Ach und selbstverständlich kannst du uns mal besuchen kommen. Darauf bestehe ich sogar. Ich möchte dir so gerne Moskau zeigen. Die Stadt ist zwar kalt, aber sie gefällt dir sicher. Und wir würden uns natürlich alle freuen, euch zwei auch bald besuchen zu können. Von den Jungs soll ich dir auch ausrichten, das sie dich vermissen und sich sehr über die Fotos und den Brief gefreut haben. Nun gut mein Engel. Ich hoffe bald wieder von dir zu hören. In Liebe Tala« Las Kai den Brief stumm fertig und faltete ihn wieder zusammen. Er legte Aria eine Hand auf die Schulter und drückte diese leicht. Doch das bewirkte so ziemlich genau das Gegenteil von dem, was er hätte bewirken wollen. Ihre Augen füllten sich nun mit noch mehr Tränen und sie senkte beschämt den Kopf. „Hey... Kopf hoch. Tala wäre sicher tot unglücklich, wenn er wüsste das dich dieser Brief verletzt hat.“ versuchte Kai sie aufzubauen und sie lächelte schwach. „Das hat es nicht. Ich freue mich nur so sehr von ihm zu lesen. Es tut gut zu wissen, das es ihm gut geht. Und den anderen natürlich auch. Ich bin einfach erleichtert.“ hauchte sie und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. Aria lächelte ihn zufrieden an und öffnete Justins Brief. „Und was schreiben deine Schotten?“ fragte Kai belustigt und gesellte sich zu Mia an den Herd, die sichtlich dankbar war, denn kochen lag ihr nicht. Kai übernahm ihren Part, während sie sich zaghaft zu Aria an den Tisch setzte. Unauffällig beäugelte sie die Bilder von Tala und dem Team. „Justin schreibt, das er und die Jungs bald wieder nach Japan kommen und Sachen aus meiner Vergangenheit mitbringen wollen. Er hofft, das ich dadurch Fortschritte mache. Wann aber genau, wisse er wohl noch nicht, weil sie in Schottland wohl noch einige Probleme an der Backe haben. Und er bestellt Grüße. Ansonsten nichts neues.“ „Fortschritte?“ fragte Mia vorsichtig und erntete sofort kalte Blicke von Aria. Sie seufzte. „Jetzt pass mal bitte gut auf, Püppchen. Das du hier bist, okay. Das du bei Kai sein willst, okay. Aber das du mir auf die Nerven gehst, NICHT okay. Du kannst meinetwegen hier sein und Zeit mit Kai verbringen, aber halt dich aus meinem Leben raus, oder ich werde ungemütlich! Weil es geht dich rein gar nichts an, verstanden?!“ wütete Aria los und nun war es offiziell. Mia war bei ihr unten durch. Mia blickte Aria nur kaltschnäutzig an und mit einem zischen, wand sie den Kopf in Kais Richtung. Aria schmunzelte triumphierend und stand auf. Sie gesellte sich zu Kai, der grimmig in der Soße rührte und öffnete einen Schrank. Gütiger Weise, und um Kai nicht noch mehr zu verärgern, deckte sie den Tisch für Drei Leute. Auch wenn es Aria nur schwer in den Kram passte, das Madame Eingebildet mit zu Abend aß. Kai verteilte das Essen, setzte sich zu Mia und stumm fingen die Drei an zu Essen. Die Stimmung am Tisch war gen bodenlos und man spürte die Spannungen deutlich. Aria ließ sich das Essen auf der Zunge zergehen und schloss kurz die Augen. Wie immer schmeckte das Essen köstlich und sie fragte sich, wo er kochen gelernt hatte. Sie wettete fast, das Ray ihm wohl die ein oder anderen Tricks gezeigt hatte. Doch wurde ihr diese Stille langsam zu blöd und sie atmete tief ein. „Ach Kai? Ich soll dich von Ray und Max grüßen. Die beiden haben mich heute im Café besucht.“ erzählte sie ihm und schaufelte sich weiter, das köstliche Essen in den Mund. Kai hingegen nickte nur und aß unbeirrt weiter. Nichts neues für Aria. Diese Phasen hatte er oft, zumal er ja eh nie sehr gesprächig war. „Oh Kai... Das schmeckt köstlich. Du bist ja so toll.“ seuselte Mia ihm die Ohren voll und Aria verdrehte nur genervt die Augen. Kai antwortete noch immer nicht, sondern schloss einfach nur die Augen, was Aria sehr erfreute. Sie wusste, dass Kai das unangenehm war und zu ihrer Freude, seuselte Mia weiter. Arias Gedanken jubelten triumphierend. Mia fehlte einfach der sensible Spürsinn, was Kai betraf und die Halbschottin war sich ziemlich sicher, das sich das Problem „Mia“ vielleicht bald von alleine lösen würde, wenn sie so weiter machte. Und das würde diese prasseldumme Schnepfe, aber trotzdem wollte Aria auf Nummer Sicher gehen. Sie schob ihren halbvollen Teller von sich weg und tupfte sich den Mund sauber. Kai blickte sie fragend an. „Das Essen schmeckt köstlich, Kai. Aber dennoch ist mir soeben der Appetit vergangen. Entschuldigt mich.“ sprach Aria ruhig und verließ die Küche lässig. Auf dem Weg zu ihrem Zimmer, zückte Aria ihr Handy und wählte schnell Hillarys Nummer. Nach kurzer Zeit, ging ihre Freundin auch ran. „~Aria. Hallo. Was gibt’s?“ „Hi Süße. Entschuldige für die Störung, aber hast du Zeit? Ich muss hier einfach mal raus und mich mit normalen Leuten abgeben, sonst tick ich aus! Können wir uns treffen?“ „~Hast du Zoff mit Kai? Ja, ich hab Zeit. Treffen wir uns gleich im Park? Bin eh grad in der Nähe.“ „Ich erklär dir gleich alles. Park klingt gut. Bin gleich da.“ Sprach Aria noch und legte auf. Sie krallte sich die erst, beste dünne Jacke die sie fand, zog sie über und stürmte wieder aus ihrem Zimmer. „Ich bin nochmal weg.“ rief sie und ließ die Haustür, von außen ins Schloss fallen. Kai seufzte nur unsicher. Er wusste nicht, was er von der jetzige Situation halten sollte und räumte schweigend den Tisch ab. Mia hingegen funkelte ihn zornig an. Sie wurde immerhin von ihm ignoriert und das passte ihr gar nicht in den Kram. „Ist sie eigentlich immer so?“ fragte nun plötzlich Mia, in einem schnippischen Ton und beäugelte gerade das Bild von Tala, welches noch immer auf dem Tisch lag. „Nur, wenn sie jemanden nicht leiden kann.“ brummte Kai trocken. Ihm war gar nicht wohl bei dem Gedanken, das Aria so krass auf Mia reagierte. Aria hingegen, schlenderte gerade durch die Fußgängerzone und betrat, in Gedanken versunken den Park. Diese Ruhe und die frische Luft taten ihr gut und zum ersten mal an diesem Tag entspannte sie. Von weitem sah sie schon Hillary, die auf einer Parkbank saß und in den Himmel starrte. „Hallo Hilly.“ rief Aria und setzte sich zu ihr. Hillary lächelte sie freudig an und musterte sie besorgt. „Du siehst ziemlich fertig aus. War der Tag heute so anstrengend?“ fragte Hilly und umarmte sie erstmal zur Begrüßung. Aria fühlte sich gleich viel wohler und es fühlte sich an, als wäre ein kleine Last von ihren Schultern gerutscht. „Im Café war heute die Hölle los. Ich bin nur gerannt und dann kam ich heim und der Tag wurde noch schlimmer. Du glaubst mir nie was passiert ist.“ fing sie an und lehnte sich genervt zurück. „Kai war doch die letzten Tage dauernd verabredet. Ich wusste schon aus reiner Intuition, das er endlich ein Mädchen kennen gelernt hatte und ich sollte recht behalten. Ich habe … sie … heute kennen gelernt.“ erklärte sie weiter und massierte sich die Schläfen. „Er hat was? Gibt’s ja nicht. Was ist denn in ihn gefahren? Also nicht, das ich es ihm nicht gönnen würde, aber ich kann es kaum glauben.“ murmelte Hilly verwirrt. „Ach, ich habe ihn doch erst soweit gebracht. Immer wieder habe ich auf ihn eingeredet, das er sich doch endlich mal den angenehmeren Dingen, des Lebens hingeben soll und endlich mal mit einem Mädchen ausgehen soll. Das ist ja auch nicht das Problem. Ich find es ja toll, das er sich meine Worte zu Herzen genommen hat, aber wenn du sehen könntest WAS er da angeschleppt hat. Sie ist der Horror. Eine aufgemotzte Modepuppe. Eingebildet, zickig... das volle Programm eben. Nach den ersten Fünf Minuten, habe ich sie schon gehasst.“ grummelte Aria und trat wütend mit dem Fuß auf. „Und du bist sicher, das du sie hasst, weil sie so ist wie sie ist?“ fragte nun Hilly ruhig und lächelte. „Wie meinst du das, Hil?“ „Na ja. Versteh mich nicht falsch. Aber könnte es nicht auch sein, das du sie hasst, eben weil sie mit Kai ausgeht?“ legte sie ihre Gedanken direkt auf den Tisch und geschockt starrte Aria sie an. „Blödsinn! Wie kommst du auf so einen Mist? Ich mein, könntest du einen Menschen leiden, der dich folgender maßen begrüßt: Kai? Wer ist sie?“ erzählte Aria und imitierte Mias Stimme übertrieben fiepsig. Hillary lachte laut los und schüttelte den Kopf. „Nein, vermutlich nicht. So was geht ja mal gar nicht.“ „Und als sie mir hämisch verkündete, dass sie wegen Kai hier sei um einfach nur bei ihm zu sein, brach ich in lautstarkes Gelächter aus. Ich dachte WIRKLICH es sei ein Witz. Peinlich, oder?“ murmelte Aria und lachte ebenfalls auf. „Na ja ein bisschen. Aber ich hätte vermutlich genauso reagiert.“ und so schauten sich die Mädels grinsend an und lachten dann beide lauthals los. Aria grinste, nach Fünf Minuten Gelächter, immer noch und wischte sich die Lachtränen aus dem Gesicht, als ihr Blick ernst wurde und sie weiter sprach. „Ich traue ihr nicht. Sie wirkt zu falsch. Und ich bin fest davon überzeugt, das sie Kai nur verarscht. Nur er glaubt mir nicht. Er mag sie sogar, meint er. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich will nicht, das er verletzt wird. Was, wenn er dadurch wieder so wird wie früher? Kühl und verschlossen. Ich würde das nicht ertragen. Zumal mich das eine Menge Geduld und Nerven gekostet hat, durch Kais Eisschicht zu stoßen.“ „Dann müssen wir eine Lösung finden, bevor es zu spät ist und es vielleicht ernst zwischen den beiden wird.“ überlegte Hilly und kratzte sich am Kinn, wie sie es immer tat, wenn sie über etwas Ernstes nachdachte. „Die Frage ist nur wie? Wir können Kai ja wohl kaum einsperren und sie irgendwo aussetzen, bis er sie vergisst. Sie darf ihn nicht verletzen! Kai hat das nicht verdient! Und ich werde das auch nicht zulassen. Immerhin ist er der wichtigste Mensch in meinem neuen Leben, mal abgesehen von dir.“ grübelte nun Aria. „Nein das wohl nicht. Aber … wir könnten ihm die Zeit stehlen. Ich hab einen Plan.“ sprach Hilly siegessicher und schlug ihre Faust in die andere Hand. Fragend blickte Aria ihr in die Augen. „Ich werde morgen zu Mr. Dickenson gehen und ihn bitten, mal wieder ein großes Turnier zu veranstalten. Ich werde mir einfach ein paar gute Argumente ausdenken. Natürlich unter Diskretion. Und so wird Kai das Training wieder verstärken und ist somit voll ausgelastet. Vielleicht nicht vollständig, aber immerhin mehr als jetzt.“ „Hilly! Das ist genial. Und ich werde Justin und die Jungs kontaktieren. Sie müssen so schnell es geht, hier her kommen und dürfen für mich dann Spion spielen. Ich will alles über dieses Gör erfahren. Jede Leiche aus ihrem Keller, wird ans Tageslicht kommen. Koste es, was es wolle. Und wenn ich einen Detektiv engagieren muss.“ feuerte Aria und in ihren Augen glühte die Entschlossenheit. „Ähm Aria? Ich weiß wie sehr du dich um Kai sorgst, aber wir sollten es nicht übertreiben. Detektiv. Der wird nicht nötig sein. Bis deine Jungs hier sind, werde ich sie ein wenig ausspionieren. Vielleicht leiht mir Max seine Digital Kamera. Tyson hat ja meine geschrottet. Aber erst will ich sie sehen und mir selbst ein Bild von ihr machen.“ „Gut. Wie wäre es wir gehen zu mir. Dann siehst du sie und dann können wir uns ja einen Film anschauen und dazu ein gutes Glas Wein trinken. Kai hat letzten einen echt leckeren Wein aufgetrieben. Den musst du probiert haben. Und sollte es später werden, kannst du auch gern bei uns schlafen.“ schlug nun Aria vor und Hilly nickte begeistert. Und so machten sich die beiden Mädels auf und gingen zur Hiwatari/McFarlane Wohnung. Als Hillary, Mia erblickte fiel ihr erstmal alles aus dem Gesicht. Leise flüsterte sie, so dass nur Aria es mitbekam „Ach du Scheiße“. „Ähm, hallo. Mein Name ist Hillary. Freut mich dich kennen zu lernen.“ stammelte Hillary zugleich und setzte das freundlichste , und auch gespielteste, Lächeln auf was sie zu bieten hatte. Aria schmunzelte leicht. „Hi. Ich bin Mia.“ begrüßte sie die Brünette. Kai und Mia standen im Wohnzimmer vor dem Balkon, den Mia misstrauisch gemustert hatte, bevor die Mädels kamen. „Ich zieh mir nur was anderes an und hol die Filme, Hilly. Bin gleich wieder da.“ trällerte Aria fröhlich und verschwand in ihr Zimmer, die Tür diesmal nur angelehnt. „Also Kai. Ihr habt ja echt einen schönen Balkon. Aber so viel Unkraut darauf? Wäre es nicht schöner, wenn das alles weg wäre? So könnte man sicher einige schöne Stunden bei Kerzenschein und Sternenhimmel da draußen verbringen.“ seuselte Mia mal wieder und berührte vorsichtig seine Hand, was Kai verwirrt beobachtete. „Dann sag das Aria. Es ist ihr Balkon. So haben wir uns geeinigt. Aria hat den Balkon und ich den Kamin.“ brummte er und drehte sich zu Hillary um. „Möchtest du was zu trinken?“ fragte er sie, was sie aber gleich verneinte und sich auf das Sofa setzte. Arias Tür flog auf und sie reichte Hillary einen Stapel DVD´s. Im selben Atemzug drehte sie sich zu Mia um. „Genau. So haben wir das geregelt. Also wag es dir, auch nur eine meiner Pflanzen anzufassen und ich muss dir wohl leider den Arm brechen und dich vom Balkon stürzen. Könnte übrigens weh tun. Wir sind hier im Dritten Stock.“ erklärte die Halbschottin ruhig und mit einem gefährlichen Funkeln in den Augen. Mia schluckte. Sie hätte nicht damit gerechnet, das Aria das mitbekommen hatte und nickte zaghaft. Kai hingegen warf seiner Mitbewohnerin nur einen „Aria-es-reicht“ Blick zu, welchen sie direkt mit einem entschlossenen „NEIN!“ Blick beantwortete. Anschließend grummelten sich beide nur an und Aria wand sich belustigt ab. Kai und sie waren schon ein eingespieltes Team. Selbst bei Meinungsverschiedenheiten. „Hilly? Such dir schon mal einen Film aus. Kai? Haben wir noch Wein da?“ fragte Aria und lächelte liebevoll wie eh und je. Kai nickte stumm und ging Richtung Küche, woraufhin ihm Aria flink folgte. In der Küche öffnete Kai einen Schrank und zog vorsichtig eine Flasche Wein hervor. „Ich glaube wir beide sollten uns irgendwann nochmal in Ruhe unterhalten.“ brach Kai endlich die Stille, während Aria eine Schüssel mit Gummibärchen füllte. „Das sehe ich genauso. Und zwar möglichst bald. Nur wir beide, ohne fremde Augen und Ohren im Nacken.“ Und Aria lächelte, als sie diese Worte sprach. Kai wirkte überrascht, denn seine temperamentvolle Mitbewohnerin, war die Ruhe in Person. „Schau nicht so mürrisch! JA, ich finde deine Freundin furchtbar, aber das ändert doch nichts an unserer Freundschaft. Oder etwa doch?“ „Natürlich nicht.“ antwortete er und sie umarmte ihn erleichtert. Sie hatte schon Angst, er würde etwas anderes sagen. „Und sie ist nicht meine Freundin.“ brummte er. „Wie?“ Aria wirkte verdutzt. Aber heute war eh alles seltsam, empfand sie. „Wir unternehmen viel. Aber dennoch ist sie nicht meine Freundin.“ erklärte er leise und sie spürte das er den Kopf zur Seite drehte. Ihm schien dieses Gespräch peinlich. „Komm wir gehen wieder rüber. Nicht das dieses … Ding … noch die Tollwut bekommt.“ kicherte Aria vergnügt und schnappte sie Schüssel und Weingläser und stieß die Küchentür wieder auf. „Aria! Sie hat auch einen Namen!“ zischte Kai ihr hinterher, doch streckte sie ihm bloß die Zunge raus. „Ding, passt besser.“ trällerte die Halbschottin und schwang sich geschickt aufs Sofa, zu Hillary. Kai knurrte und reichte ihr die Weinflasche, frisch entkorkt. „Ich gehe dann wohl besser. Ich bin hier ja nicht erwünscht!“ zischte Mia zutiefst wütend und Aria, die es nicht für nötig hielt sich zu ihr um zudrehen, streckte nur einen Daumen in die Höhe. „Du hast es erfasst, Schätzchen.“ hauchte sie in einem lieblichen Ton und schaltete den Fernseher ein. Mia verzog das Gesicht, knurrte auf und stampfte zornig zur Haustür. „Ich bring dich noch raus.“ sprach Kai und warf seiner Mitbewohnerin einen vorwurfsvollen Blick zu. Doch Aria sah das nicht mehr, denn sie legte gerade, gehässig grinsend, die DVD ein und lehnte sich entspannt zurück aufs Sofa. ~ Einige Tage später ~ „Bitte Justin! Ihr müsst so schnell es geht her kommen. Es ist wichtig!“ „~Ich würde am liebsten sofort fliegen, das weißt du. Aber das ist im Moment nicht so einfach, weißt du? Ewan lässt uns beschatten und ich will dich nicht in Gefahr bringen.“ „Könnt ihr ihn nicht irgendwie austricksen? Ich hätte euch so gerne hier.“ „~Ich weiß, Kleines. Ich versuche mein Bestes. Ich meld mich wieder wenn uns etwas einfällt, versprochen.“ „Ok. Ich erwarte deinen Anruf. Grüß die Jungs von mir.“ „~Mach ich. Und Kopf hoch.“ ~ und mit einem leisen Klick, legte er auf. Aria seufzte und ließ sich auf ihr Bett fallen. Erneut klappte sie ihr Handy auf und rief Hillary an. „Hilly? Mit Justin und den Jungs können wir vorerst nicht rechnen. Ewan lässt die Drei wohl beschatten. „~Ach verdammt! Na ja wir lassen uns schon was einfallen. Notfalls stellen wir Mia eine Falle.“ „Gift oder Bärenfalle? „~Aria! Du bist unmöglich!“ und trotzdem musste Hillary laut los lachen. „Ich weiß. Du, ich muss jetzt ins Café. Wir telefonieren später wieder.“ „~Ja gut. Vielleicht komme ich auch mal vorbei und lass mich von dir bedienen.“ „Alles klar. Bis später.“ und mit diesen Worten legte Aria auf und zog sich ihre Arbeitskleidung an. Als sie ihr Zimmer verließ, erspähte sie Kai in seinem Sessel, versunken in einem Buch. Grinsend beugte sie sich über ihn und schmiegte ihre Wange an seine. „Ich bin dann mal auf Arbeit. Hast du heute Abend Zeit?“ flüsterte sie leise. „Viel Spaß. Ja habe ich. Bis heute Abend und pass auf dich auf.“ murmelte er und zufrieden verließ sie die Wohnung. ~~ Das Café war heute zum Glück nur durchschnittlich gefüllt. Für Aria auf jedenfall eine Wohltat und zufrieden bediente sie die Kunden und nahm Bestellungen entgegen. „Guten Tag und Willkommen. Was darf ich euch bringen?“ begrüßte sie gerade ein junges Paar, die gerade am Café angekommen waren und es sich draußen, in der Sonne bequem gemacht hatten. „Für mich bitte einen Fruchteis Becher und für ihn einen Eiskaffee.“ bestellte die junge Frau fröhlich und Aria notierte alles. „Haben Sie sonst noch Wünsche?“ fragte Aria und lächelte entspannt. „Vorerst nicht, vielen Dank.“ sprach der junge Mann und Aria nickte. Sie drehte sich um und wollte gerade, das Café wieder betreten, als sie eine bekannte Stimme hörte. „Hallo Caro.“ „Hallo Mia.“ begrüßte Caro, Arias momentane Erzfeindin. Neugierig blieb die Halbschottin, im Schatten eines Sonnenschirmes stehen und wagte sich, die beiden zu belauschen. „Und wie läuft es mit deiner 'Mission'?“ fragte diese besagte Caro und Aria wurde hellhörig. „Ach weißt du. Es ist nicht einfach. Kai ist extrem verschlossen und zudem furchtbar langweilig. Wenn wir mal reden, redet er übers Beybladen. Und dann ist da auch noch seine furchtbare Mitbewohnerin.“ beschwerte sich Mia und seufzte theatralisch auf. „Seine Mitbewohnerin?“ „Ja! Eine grässliche Person! Sie hasst mich und versucht mir mit aller Kraft Steine in den Weg zu legen.“ zischte Mia und Aria verzog zornig das Gesicht. „Dann musst du sie los werden! Wickel Kai endlich um den Finger. Verführ ihn, oder mach sonst was, aber MACH endlich was. Wenn er dir einmal verfallen ist, wird das Problem seiner Mitbewohnerin auch schnell gelöst sein. Dieses Mädchen darf uns diese Chance einfach nicht kaputt machen!“ fluchte Caro los und Aria trat grinsend an den Tisch. „Das wird sie aber.“ hauchte Aria leise und erschrocken fuhren beide Mädchen zusammen. „Guten Tag und willkommen. Was darf ich euch beiden bringen?“ fragte der Silberschopf in gespielter Freundlichkeit, doch ihre Augen funkelten beide Mädchen kalt an. „Verdammtes Miststück! Spionierst du mir hinterher?!“ brüllte plötzlich Mia los und Panik funkelte in ihren Augen. Panik, das Mias und Caros Plan auffliegen könnte. Aria lächelte ruhig. „Nein. Ich arbeite hier. Also möchtet ihr bestellen?“ und ihre Stimme klang so gespielt freundlich, wie es nur ging. „Ich werde dich bei deinem Chef melden!“ polterte nun Caro los, die genauso ängstlich schaute. „Warum? Weil ich meine Arbeit mache und eure Bestellungen aufnehmen möchte? Verzeiht, aber ich verstehe nicht, was euer Problem ist.“ und Aria blieb freundlich und ruhig, auch wenn sie es gerade hasste. Wiederrum machte das die beiden Mädchen noch wütender, was sie hingegen fröhlich stimmte . „Komm Caro. Wir gehen woanders hin.“ knurrte Mia und die beiden standen auf und gingen. Freundlich winkte Aria ihnen nach und betrat dann endlich das Café. „Arianith? Was war denn eben da draußen los?“ ertönte freundlich eine tiefe Männerstimme. Ihr Chef. „Wenn ich das wüsste. Ich kenne eines der Mädchen und wir mögen uns nicht sonderlich, doch trotzdem wollte ich einfach nur nett ihre Bestellungen aufnehmen, doch sie flippten aus.“ erklärte Aria und zuckte mit den Schultern. Ihr Chef nickte nur verwundert und gab sich dann wieder seiner Arbeit hin. „Wäre es möglich, das ich heute früher Schluss machen könnte? Bitte? Es wäre wirklich wichtig.“ flehte Aria ihren Chef an, der darüber nachdachte. „Wie wichtig?“ „Extrem. Es geht um einen Freund und ein falsches Spiel, was mit ihm gespielt werden soll. Ich muss ihn warnen, bevor es zu spät ist. Bitte Monti. Es kommt auch nicht mehr vor.“ Und Aria faltete flehend ihre Hände. „Du warst die letzten Tage wirklich fleißig. Na hau schon ab. Wir kriegen das heute auch alleine hin. Aber morgen brauchen wir dich. Und zwar voll. Wir haben für morgen eine Menge Reservierungen.“ „Selbstverständlich! Danke. Wirklich. Ich bin dir was schuldig. Bis morgen.“ japste Aria Glücklich, band ihre Schürze auf und verstaute sie noch in den Mitarbeiter Räumen, schnappte ihre Tasche und flitzte davon. Glücklich rannte sie durch die Straßen, bis sie von weitem schon das Gebäude sah, in dem Kai und sie wohnten. Sie kramte ihren Schlüssel aus der Tasche und schloss die Eingangstür auf. Flink huschte sie die Treppenstufen hinauf, bis zu ihrer Haustür. Aria keuchte leise auf. Rosa Absatzschuhe, standen neben den Turnschuhen von Kai. „Mia!“ flüsterte Aria bissig und steckte leise den Schlüssel ins Schloss. So leise wie sie konnte öffnete sie die Tür und schloss sie mindestens genauso leise. Sie hörte aus dem Wohnzimmer ein kichern. „Mia, bitte! Ich habe dir gesagt, ich möchte sowas noch nicht!“ brummte Kai und Aria betrat das Wohnzimmer. „Ach komm schon Kai. Warum zierst du dich so?“ fragte Mia kichernd und Aria sah, dass Kai auf dem Sofa saß und Mia auf seinem Schoß. „Das geht mir alles viel zu schnell.“ zischte Kai und versuchte sie von sich runter zu kriegen. Mia ließ sich aber nicht davon abbringen und knöpfte mit einer Hand sein Hemd auf und grinste verwegen. „DU!“ zischte plötzlich Aria und beide rissen ihre Köpfe in Arias Richtung. „Du kleines, hinterlistiges, verlogenes FLITTCHEN!“ brüllte Aria und ging schnellen Schrittes auf die beiden zu. So gefährlich funkelten Arias Augen noch niemals zuvor und der blanke Hass stand in ihr Gesicht geschrieben. Kurz vor dem Sofa setzte sie zu einem Sprint und dann Sprung an. Bevor Kai oder Mia auch nur irgendwie hätten reagieren können, stürzte sich Aria auf sie, packte Mia an den Schultern und riss sie von Kai. Sie knallten beide hart auf den Boden und Mia schrie auf. Aria krallte ihre Arme am Boden fest und saß auf ihr. Mit aller Kraft stemmte Aria ihre Schenkel, gegen Mias Becken, so dass sie kaum zappeln konnte. „Du bist das aller letzte!“ schrie Aria und Mia keuchte vor Angst. „Na?! Willst du Kai nicht von unserer kleinen Begegnung am Café erzählen. Und vor allem von dem Gespräch mit Caro? NA?! Wir warten!“ zischte die Halbschottin aufgelöst und bohrte ihre Fingernägel in Mias Arme. Vor Schmerz japste die Mogelpackung auf und schaute Hilfe suchend Kai an, der wie erstarrte die beiden musterte. Geschockt stand ihm der Mund halb offen. „Kai... Hilf mir... Sie...Sie ist völlig übergeschnappt.“ japste Mia und versuchte sich aus Arias Griff zu befreien. Kai rührte sich und fasste Aria an den Schultern. „Aria! Hör auf. Du tust ihr weh. Komm da runter.“ Redete er auf sie ein und zog an ihr, doch Aria ließ nicht locker. Ein tiefes Donnern, grollte am Horizont und graue Wolken zogen auf. Aria empfand das für Ironie des Schicksal. Als hätte der Himmel ihre Wut gespürt und reagiert um sie zu unterstützen. „Aria! Bitte!“ rief nun Kai und sie ließ locker, wenn auch nicht gerne. Kai zog Aria mit sanfter Gewalt von dem angefallenen Mädchen und starrte sie entsetzt an. „Was ist denn bitte in dich gefahren?“ fragte er seine Mitbewohnerin und riss sie sanft herum. Auch wenn er sauer auf sie war, er könnte ihr niemals weh tun. Leicht schüttelte er sie und die Wut schwand langsam aus ihrem Gesicht. Mia hingegen, lag wimmernd am Boden. „Sie! Sie verarscht dich. Ich habe es selbst gehört!“ japste Aria aufgelöst und rang kurz nach Luft. „Ich war am arbeiten und nahm gerade Bestellungen, der Gäste auf als sie und eine Freundin von ihr am Café ankamen. Ich hörte sie sprechen. Über dich und wie nannte es deine Freundin, Mia? Wie es mit deiner 'Mission' laufen würde? Und was waren deine Worte, Miststück? Es wär ja so schwer weil Kai ja so furchtbar verschlossen wäre und furchtbar langweilig? Na? Erinnerst du dich?!“ Aria drehte den Kopf zu Mia und blickte angriffslustig zu ihr herunter. Mia wimmerte nicht mehr, sondern blickte Aria kalt an und stand auf. „Was redest du für einen Scheiß?“ schrie nun Mia. Ein Knall ertönte und Arias Kopf wurde herum gerissen. Sie hatte ihr eine Ohrfeige verpasst und zu Arias Überraschung, eine ziemlich kräftige. Sie schmeckte Blut im Mund. Aria löste sich von Kais Griff und stellte sich, zum Angriff bereit in Stellung. „Versuch das nochmal und ich brech dir das Genick.“ zischte Aria leise und Mia kochte vor Wut. „Komm schon, Schlampe. Oder hast du nun plötzlich Angst vor mir, weil Kai mich nicht mehr festhält? Und du, Kai, hältst dich da raus.“ murmelte Aria und winkte Mia provozierend mit dem Zeigefinger zu sich. „Hört endlich auf!“ zischte nun Kai und wich einen Schritt zurück. Mia stürzte sich wieder auf Aria, doch diesmal wich Aria geschickt aus. Der Himmel grollte erneut und ein Platzregen setzte ein. Prasselnd knallten die Tropfen gegen die Fenster und ein strammer Wind kündigte ein heftiges Gewitter an. Mia brüllte vor Wut und stürzte sich erneut auf Aria. Diesmal wollte Mia mit der Faust zuschlagen, doch Aria war schneller. Sie wich aus und trat Mia heftig gegen das Knie, die sofort seufzend einknickte und Aria mit schmerzverzerrtem Gesicht anblickte. Mia griff nach Arias Beinen und klammerte sich daran. Die Halbschottin schwankte und fiel nach hinten um. Krachend landete sie auf dem Boden. Mia wollte diese Situation ausnutzen, doch trat Aria ihr in den Bauch und sie fiel ebenfalls nach hinten um. Keuchend stand Aria auf und wartete auf ihr potentielles Opfer. Mia hievte sich auch auf die Beine, zwar in Schonstellung, weil eines ihrer Knie schmerzhaft geprellt war, doch stand sie. Und Kai? Dem riss nun entgültig der Geduldsfaden. Grob packte er beide am Kragen und zog sie auseinander. „Ich werde mich nicht noch einmal wiederholen. Hört jetzt auf.“ flüsterte er bedrohlich und mit einer Kälte in der Stimme, die beide Mädchen erstarren ließ. „Gut... Setzt euch. SOFORT!“ wütete Kai und ohne Wiederworte nahmen beide auf dem Sofa platz. Kai hingegen, ging wie ein Aufseher, vor den Mädchen auf und ab und hielt die Augen geschlossen. „Ich frage besser gar nicht, was in euch gefahren ist, denn ich werde es mit Sicherheit eh nicht verstehen.“ fing er an zu sprechen und blieb kurz stehen. Kritisch musterte er die beiden, die ziemlich zerwühlt aussahen. „Aria du hast vorhin einige Andeutungen gemacht. Führe deine Anklage weiter aus, ich möchte alles hören.“ sprach er ruhig und überrascht stellte sie fest, das er wie ein Richter klang. „Ich war am Arbeiten und nahm gerade die Bestellungen einiger Kunden auf, als ich Mias Stimme hörte. Sie traf sich mit einem anderen Mädchen namens Caro. Ich hörte wie sie direkt anfingen von dir zu sprechen. Caro fragte, wie ihre 'Mission' laufen würde und Mia beklagte sich darüber, das du langweilig wärst und so verschlossen und so weiter. Und dann beklagte sie sich über mich. Wie furchtbar ich wäre und das ich ihr nur Steine in den Weg legen würde. Daraufhin meinte Caro, dass mich Mia um jeden Preis los werden müsse. Und das sie dich endlich um den Finger wickeln soll. Dich verführen oder sowas und dann wäre 'ich' als Problem, auch Geschichte. Weil, ich zitiere, Ich dürfte ja ihre Chance nicht kaputt machen. Und ab dem Punkt bin ich dann zu den beiden um deren Bestellung aufzunehmen. Mia schrie mich sofort an und betitelte mich als Miststück und so weiter. Und Caro brüllte, das sie das meinem Chef melden würde woraufhin ich nur sagte 'Warum? Weil ich meine Arbeit mache und eure Bestellungen aufnehmen möchte?' und dann sind beide wütend gegangen. Das wars.“ erklärte Aria ausführlich und Mia warf ihr wütende Blicke zu. Kais Augen hingegen wurden starr wie Stein und kalt. Ruhig blickte er Mia an und erwartete eine Erklärung. „Sie lügt! Ich war nie im Café! Sie will mich einfach nur los werden.“ verteidigte sich Mia, mit schamlosen Lügen. Kai seufzte. Er war verwirrt. Er schaute wieder zu Aria und hoffte sie könnte sich weiter rechtfertigen. Er wusste er konnte Aria vertrauen, aber er konnte das einfach nicht glauben. Er wollte einfach nicht glauben, das er schamlos ausgenutzt wurde. Arias Blick wurde eisig wütend. „Das glaub ich jetzt nicht, Kai. Du glaubst diesem Ding hier mehr, als mir? Du willst das ich mich rechtfertige, bloß weil sie meint ich würde lügen? Du enttäuscht mich zutiefst, Kai. Ruf doch im Café, bei meinem Chef an. Er hat den Aufstand mitbekommen.“ fauchte Aria, doch ihre Stimme war leise, kaum lauter als ein Flüstern. Bebend zitterten ihre Lippen und mit einem verletzten Blick stand sie auf und rannte aus der Wohnung, hinaus in den regnerischen Abend. Sie brauchte frische Luft, sonst müsse sie vor Wut, sich vermutlich übergeben. Zumindest fühlte sie sich so. Sie knallte die Haustür zu und rannte die Treppe hinunter und wäre sogar noch fast gestürzt. Spontan rannte sie in den Park, zu Kais Hügel. Das war der erst beste Ort, der ihr einfiel. Es regnete und stürmte, wie verrückt und trotzdem sank sie hinab ins Gras. Es war ihr egal. „Es wäre besser du gehst jetzt nach Hause.“ brummte Kai, Mia an und wütend funkelte sie ihn an. Nickte dann aber beleidigt und verschwand. Kai griff sich an die Schläfen, die genervt pochten. Er hätte nie geglaubt, jemals in so einen Stress zu geraten. Blitze zuckten über den Himmel und besorgt schaute Kai hinaus. Er ging zur Balkon Tür und starrte hinaus. Er fragte sich, wo Aria hin ist und ja, er sorgte sich. Außerdem musste er an damals denken, als sie Streit hatten und sie, trotz ihrer Verletzungen weg gelaufen war. Es herrschte damals ähnliches Wetter, nur war es etwas kälter. Ein neuer Blitz zuckte über den Himmel und er erkannte eine Silhouette auf dem Hügel. Erschrocken kniff er die Augen zusammen. Hatte er sich das eingebildet? Nein, denn erneut erschien die Silhouette. Klein, aber doch zu erkennen und er schlug mit der flachen Hand gegen die Wand. „Das darf doch nicht wahr sein. Mensch, Aria. Irgendwann holst du dir noch den Tod!“ grummelte er und rannte aus der Wohnung. Zügig rannte er in den Park und erklomm den Hügel. Seufzend blieb er in ihrer Nähe stehen und musterte sie. Sie war pitschnass und traurig beobachtete sie das tosende Meer. „Ich versteh nicht, was mit dir passiert Kai. Hat sie dir so den Kopf verdreht, das du mir nicht mehr glaubst?“ murmelte sie und stand auf. Sie blickte ihm direkt in die Augen. Ein ernster Blick, den er selten an ihr sah. „Ich will dir glauben, aber ich kann das nicht glauben.“ antwortete er knapp. „Wie blind bist du eigentlich geworden?! Und wo ist dein verdammtes Misstrauen?!“ schrie sie ihn an und bebte förmlich. Kai zuckte vorsichtig mit den Schultern und genervt stöhnte sie auf. „Du hast ihr nicht einmal eine Chance gegeben! Von Anfang an hast du auf Mia rumgehackt. Vielleicht bist du einfach nur eifersüchtig, das ich viel Zeit mit ihr verbringe.“ platzte es auf einmal aus ihm heraus und sofort danach, taten ihm diese Worte schon Leid. Aria riss die Augen auf und Tränen quollen hervor und mischten sich mit dem Regen. Ihr Mund zitterte. „NEIN! Ich ertrage es nur nicht, was sie mit dir anstellt. Wie sie dich benutzt, manipuliert und dich immer mehr um ihren Finger wickelt! Und ich ertrage den Gedanken nicht, das sie dich verletzen wird! Nur du verstehst das scheinbar nicht! … Mach doch was du willst. Ich hab langsam genug. Ich wollte dich nur schützen, doch ich gebe auf.“ zischte sie voller Wut und Trauer und rannte weinend davon. Sie wollte erst zu Hillary rennen, doch entschied sie sich spontan um und schlug den Weg in Richtung Tyson ein. Dort würde sie sich erstmal geborgen fühlen, das wusste sie. Sie brauchte jetzt Ray. Er war vermutlich der einzigste, der sie verstehen würde Als sie endlich vor Tysons Tür stand, zitterte sie schon, obwohl ihr durchs rennen warm war. Aber sie war jetzt schon bis zur Unterwäsche durchnässt und die Kälte zog ihr in die Knochen und Gelenke. Außer Atem und immer noch weinend, drückte sie auf die Türklingel. Es dauerte eine Weile, bis sie geöffnet wurde. „Aria?“ ertönte überrascht, aber auch entsetzt Tysons Stimme. „Kann ich rein kommen?“ krächzte sie aufgelöst und wurde nickend herein geführt. „Ich hol dir sofort Handtücher. RAY! Setz sofort Tee auf!“ rief er durch die Wohnung und fragend blickte Ray um die Ecke, der genauso entsetzt drein blickte, wie zuvor Tyson. Kurzerhand wurde sie mit Handtüchern überschüttet und sie rubbelte sich lustlos trocken. Tyson wickelte sie in eine Decke und führte sie besorgt in die Küche, wo Ray gerade Tee in einen Becher schüttete. Er reichte ihr das heiße Getränk. Dankend schlürfte sie ein paar Schlücke und schaute betreten zur Tischplatte. „Was ist denn passiert?“ fragte Ray besorgt und nahm gegenüber von ihr platz. Aria schaute auf und fing auf einmal fürchterlich an zu schluchzen. Sofort nahm Ray sie in den Arm und bitterlich weinte sie sich an seiner Schulter aus. Doch gewann sie recht schnell wieder die Fassung und fing an zu sprechen. Auch Max gesellte sich besorgt in die Küche und alle drei hörten sich die Geschichte von Aria an. Sie erzählte ihnen alles. Von Mia, von Kais Veränderung, von Mias Plänen , die Schlägerei mit Mia und letztendlich der Streit mit Kai. Zwei Stunden vergingen fast, weil sie zwischen drin immer wieder anfing zu weinen. „Was?! Was ist das den für ein Idiot geworden?“ polterte direkt Tyson los und Aria zuckte nur mit den Schultern. „Ein sehr komplexes Thema. Du bleibst die Nacht erstmal hier. Ich werd Kai bescheid sagen, das du hier erstmal deine Ruhe finden sollst. Nicht das er sich noch Sorgen macht.“ murmelte Ray und zückte sein Handy. „Kai? Aria ist hier bei uns. Sie bleibt die Nacht erstmal hier, nur damit du dir keine Sorgen machst. Sie ist nervlich total am Ende und die Ruhe wird ihr gut tun.“ „~Verstehen. In Ordnung. Was hat sie euch erzählt?“ „Alles. Und das unter Tränen. Du weißt das ich dir ungern Vorwürfe mache Kai. Aber vielleicht solltest du dir ihre Worte zu Herzen nehmen und dir im Klaren werden, was dir wirklich wichtig ist. Bis dahin bleibt sie erstmal bei uns.“ „~Mh. Ich hol sie morgen ab.“ und mit dem letzten Grummeln, legte Kai auf. „So. Hillary müsste auch gleich kommen. Sie wollte heute zumindest hier übernachten. Vielleicht tut dir ihre Gesellschaft ja gut.“ erklärte Ray und Aria nickte stumm. „Hör mal Aria. Ich kann deine Reaktion voll verstehen. Und zwar alles. Und vor allem, nach der Erkenntnis über dieses Mädchen. Aber ich glaube nicht, das Kai dir nicht mehr vertraut. Ich vermute er ist verwirrt. Schlicht und ergreifend verwirrt. Immerhin hast du ihn verändert. Und zwar extrem verändert, zum positiven. Und nun fängt er an, Erfahrungen mit der Frauenwelt zu machen und erwischt direkt so eine. Ich denke, er muss erstmal in Ruhe über alles nachdenken, denn auch er stand unter Stress. Er will dich morgen abholen.“ erklärte der Chinese und versuchte sie mit seiner Ehrlichkeit aufzubauen, was auch etwas funktionierte. Zu späterer Stund, tauchte dann doch endlich Hilly auf und Aria fing erneut an zu erzählen, was noch passiert ist. Lange hielt Hilly, ihre Freundin im Arm, was Aria ungemein beruhigte. Später sorgten die Jungs noch dafür, das Aria in warmen und vor allem trockenen Sachen steckte und erschöpft traten sie die Nachtruhe an. Auch wenn der Silberschopf enorme Probleme hatte einzuschlafen, übermannte sie letztendlich doch die Erschöpfung. Kai hingegen, lag die ganze Nacht eisern wach. Kapitel 20: Angst ----------------- Kapitel 20 - Angst „Guten Morgen Jungs.“ murmelte Hillary und streckte sich genüsslich, während die Jungs, mit Ausnahme von Tyson, sie müde musterten. Tyson schlummerte noch immer fest vor sich hin. „Morgen, Hil.“ grummelte Ray gähnend und blickte zu Arias Futon. Von der Halbschottin selbst war nicht viel zu sehen, denn sie lag mit dem Rücken zu den anderen und war tief in ihrem Futon eingerollt. Einzig eine große Beule in der Decke und einige Silberweiße Haarsträhnen, sagten den anderen, das sie noch schlief. „Seltsam, das sie noch schläft. Sie ist doch sonst immer so früh wach.“ stellte Max, flüsternd fest. „Shht. Seid mal leise.“ forderte Hilly die Jungs auf und lauschte. Erschrocken schauten sich die Drei an, denn aus Arias Futon hallte leises Keuchen. Hillary stürmte sofort zu Aria und lugte unter die Decke. Nach kurzer Zeit, drehte sie sich zu den Jungs um und winkte diese zu sich. Die beiden musterten Aria ebenfalls besorgt. Eng eingerollt, zitterte sie und atmete keuchend. Auf ihrer Stirn stand der Schweiß und Arias Wangen glühten. „Sie hat Fieber.“ stellte Ray fest und legte seine Hand auf ihre Stirn. Erschrocken fuhr er zurück. „Hohes Fieber!“ sprach er entsetzt und Hillary fasste Aria vorsichtig an die Schultern. Sanft rollte sie Aria herum, so dass sie auf dem Rücken lag. Aria stöhnte gequält auf, wurde aber dennoch nicht wach. „Kai...“ krächzte sie und ihre Augen bewegten sich unter dem geschlossenen Lid. „Max! Du weckst Tyson. Ray hol du kaltes Wasser und schau ob wir Medikamente zur Fieber Senkung im Haus haben. Ich bleibe hier bei ihr und versuche sie zu wecken.“ befahl Hillary und die Jungs nickten. Max rüttelte energisch an Tyson herum. „Wach auf! Aria ist krank!“ zischte der Blondschopf und Tyson murmelte verschlafen auf. „Was? Was ist denn los?“ verwirrt blickte sich der Weltmeister um. „Sie hat hohes Fieber. Habt ihr Medikamente im Haus?“ fragte Hillary und schaute über ihre Schulter, zu Tyson. Dieser sprang direkt auf und torkelte verschlafen zum Ausgang und verschwand, wie Ray zuvor. „Aria. Hey Aria, wach auf. Bitte wach auf.“ flehte Hillary und rüttelte sanft an ihr. Doch half es nicht viel, außer das Aria im Delirium anfing unverständlich zu murmeln. Besorgt schauten sich Max und Hillary an. Die Tür zum Dojo wurde aufgeschoben und Ray und Tyson betraten den Raum. Ray trug eine große Schüssel und einige Tücher, die ihm über der Schulter hingen, während Tyson das Telefon in der Hand hielt. „Bäh, draußen schüttet es immer noch in Strömen. Wir haben keine Medikamente mehr im Haus, tut mir Leid. Ich ruf jetzt Kai an. Der weiß am besten, was sie braucht.“ sprach Tyson entschlossen und wählte die Nummer. „Kai? KAI! Du musst sofort her kommen! Aria ist krank. Sie hat hohes Fieber. Bring auch frische Sachen von ihr mit und Medikamente, wenn du welche hast. Aber beeil dich! Es sieht nicht gut aus!“ brüllte Tyson energisch ins Telefon und legte wieder auf, bevor Kai überhaupt nur antworten konnte. „Man Tyson! Du verbreitest gerne Panik oder?“ zischte Hillary und schüttelte den Kopf. Tyson lachte nur beschämt auf und setzte sich zu der Gruppe um Aria. Kai hingegen legte nur den Hörer wieder auf und starrte erschrocken die Wand an. Er hechtete in ihr Zimmer und öffnete ihren Kleiderschrank. Er kramte eine Lange Hose und einen dicken Wollpullover heraus und packte diese in eine Tasche. Mit etwas Unbehagen, öffnete er ihre Schublade, wo sie ihre Unterwäsche lagerte und packte auch frische Unterwäsche, inklusive Socken ein und flitzte ins Bad zum Medizinschrank. Genervt brummte er auf, denn der Schrank war, bis auf Kopfschmerztabletten, Wundsalbe und Nasenspray leer. Kai knallte die Schranktür zu und ging zurück in den Flur. Dort verstaute er Arias Jacke in der Tasche und zog sich selbst seine Regenjacke an und verließ die Wohnung. Er zog sich seine Kapuze tief, bis übers Gesicht und trat hinaus in den Regen. Flott joggte er durch die nassen Straßen, Zielrichtung Tyson. Nach einem längeren Weg, stand er endlich vor dem Dojo und atmete tief ein. Geräuschvoll wurde die Schiebetür aufgeschoben und ein Tropfnasser Kai stand in der Tür. Aria, die Dank Rays Eiswasser Einsatz, endlich bei Bewusstsein war blickte ihn aus glasigen Augen und mit einem Fieberthermometer im Mund, fragend an. „Aria.“ japste Kai und schloss die Tür hinter sich. Doch sie? Sie drehte einfach nur den Kopf in eine andere Richtung und blickte schwach und verletzt die Holzwand an. Mit einem leisen piepen, signalisierte das Thermometer, dass es fertig gemessen hatte und Ray zog Aria das Ding aus dem Mund. Kritisch musterte er es. „Du hast fast Vierzig Grad Fieber. Das ist nicht gut.“ nuschelte er und drehte sich zu Kai um, der immer noch an der Tür stand und betreten zu Aria schaute. „Hast du ihr frische Sachen mitgebracht?“ fragte Ray ruhig und lächelte. Kai nickte flüchtig und zog sich seine Schuhe aus. Er öffnete die nasse Jacke und zog diese ebenfalls aus, bevor er durch den Raum zur Gruppe ging. Er stellte die Tasche neben Arias Futon und blickte seine Teamkollegen an. Sie verstanden und Hillary ergriff das Wort. „Kommt Jungs. Wir Frühstücken erstmal und bringen Aria dann einen Tee.“ Ihre Jungs nickten und gemeinsam verließen sie das Dojo. „Warum bist du hier?“ krächzte Aria, als sich die Schiebetür wieder geschlossen hatte. „Du bist krank und ich machte mir Sorgen, nachdem Tyson angerufen hatte. Aria, was machst du nur für Sachen?“ murmelte er und tunkte das Tuch, von ihrer Stirn, in das kalte Wasser. „Was Ich für Sachen mache?! Ungeschickte Frage, findest du nicht?“ zischte sie und kniff die Augen, vor Schwindel, zusammen. Ihr Kopf fuhr gerade, bestimmt die hundertste Runde Karussell. „Es tut mir Leid, Aria. Ich hätte das gestern nicht sagen dürfen. Ich wollte sowas auch nicht sagen. Ich habe nicht nachgedacht. Verzeihst du mir?“ fragte er und seufzte. Sie hörte die Ehrlichkeit in seinen Worten und biss sich auf die Unterlippe. Natürlich verzieh sie ihm. Sie hatte ihm doch schon längst verziehen, aber sie beschloss, ihn weiter zappeln zu lassen. Er sollte kapieren, wie sehr sie verletzt wurde. Wie weh seine Worte taten und die Tatsache, das er ihr nicht vertraute. „Vielleicht.“ murmelte sie und schaute ihn wieder an. Er nickte kurz und strich ihr eine Haarsträhne von der Stirn. „Gibst du mir mal mein Handy? Ich muss meinen Chef noch anrufen.“ fragte sie leise und kniff erneut ihre Augen zusammen. „Ich ruf ihn an. Du musst deine Stimme schonen.“ murmelte er und griff nach ihrem Handy. „Gut. Such nach Monti. Das ist seine Handy Nummer. Er ist nämlich jetzt noch nicht im Café.“ sprach sie. Kai nickte und legte das Telefon ans Ohr. „~Ah. Arianith. Was kann ich für dich tun?“ ertönte Montis Stimme in der Leitung. „Guten Tag. Kai Hiwatari hier, ein Freund von Aria. Ich wollte sie krank melden.“ „~Krank? Aber gestern war sie doch noch gesund, wie ein junges Reh.“ „Sie ist ungeschützt in den Sturm von gestern Abend geraten und liegt jetzt mit hohem Fieber im Bett.“ „~Achso. Mhhh... blöde Sache. Ausgerechnet heute, hätte ich sie hier dringend gebraucht, aber wir kriegen das schon hin. Könnten Sie ihr gute Besserung von mir wünschen?“ „Ja. Ich soll Ihnen ausrichten, dass es ihr Leid tut.“ „~Schon in Ordnung. Sie kann ja nichts dafür. Sie soll sich ausruhen und schnell wieder gesund werden. Tschüss.“ verabschiedete sich noch Monti und die beiden legten auf. „Er wünscht dir gute Besserung und du sollst dich ausruhen.“ murmelte Kai und erleichtert nickte Aria auf. Die Schiebetür öffnete sich und Hillary betrat, mit einer Tasse Tee, das Dojo. „Trink das, meine Liebe. Danach geht es dir sicher etwas besser. Und dann ziehst du dich fein um und ich fahr euch Zwei nach Hause. In deinem eigenen Bett, wirst du die meiste Ruhe finden. Zumal du ja den besten Krankenpfleger hast.“ grinste Hilly und blickte kurz zu Kai. „Mhh. Wer weiß. Aber mein Bett, wäre jetzt eine Wohltat, das stimmt wohl.“ murmelte Aria und warf Kai einen flüchtigen Blick zu. Kai verließ wortlos das Dojo um vor der Tür zu warten, damit sie sich in Ruhe umziehen konnte, was Aria dann auch direkt tat. Hilly blieb bei ihr, falls Aria einem Schwächeanfall unterliegen sollte, durch das Fieber. Doch der kleine Silberschopf schaffte es ohne Probleme, wenn auch langsam. „Mr. Dickenson hat mich eben angerufen.“ flüsterte Hilly und Aria schaute sie fragend an. „Was sagte er?“ „Das mit dem Turnier klappt nicht. Aber eine vernünftige Erklärung konnte er mir auch nicht geben. Er meinte nur, das würde so einfach nicht gehen. Tut mir Leid.“ „Ist doch nicht deine Schuld. Ich löse das Problem schon irgendwie.“ murmelte die Reise fertige Aria und Hillary half ihr noch, die dicke Regenjacke anzuziehen. Zu Dritt gingen sie zu Hillys Auto, damit die Japanerin die beiden heim fahren konnte. „Und falls etwas sein sollte, Kai. Dann kannst du mich jederzeit anrufen.“ bot ihm Hillary an, als sie vor dem Gebäude, indem Aria und Kai wohnten, ankamen. Kai nickte ihr dankbar zu und half Aria ins Haus. In der Wohnung angekommen riss Aria geschockt die Augen auf und riss sich aus Kais Stütze. Sie stolperte zum Balkon und enttäuscht lehnte sie ihre Stirn an das kalte Glas. „Nein. Meine Pflanzen... Sie haben das Unwetter nicht überlebt. Jetzt hat sie doch noch ihren Willen bekommen.“ jammerte Aria erschöpft und ließ geknickt den Kopf hängen. „Tut mir Leid. Ich habe an deine Pflanzen nicht mehr gedacht.“ murmelte der Halbrusse und legte seine Hände, auf ihre Schultern. „Schon okay...Ist ja nicht deine Schuld.“ antwortete sie ihm mit kratziger Stimme. „Wir kaufen neue Pflanzen. Versprochen.“ doch Aria zuckte nur mit den Schultern. Sie war zu erschöpft um sich groß darum Gedanken zu machen. „Komm ich bring dich ins Bett.“ murmelte Kai und führte sie zu ihrem Zimmer. Ohne Wiederworte legte sie sich in ihr Bett und seufzte erleichtert auf. „Ich lass deine Tür offen. Ruf mich einfach, wenn du etwas brauchst.“ und mit diesen Worten verließ er Arias Zimmer und sie schloss müde die Augen. Keine zwei Minuten später schlief sie schon. ~~ Die Türklingel läutete und riss Aria brutal aus ihrem Schlaf. Kai, der gerade in der Küche eine Suppe für Aria zubereitete, schob den Topf von der heißen Herdplatte und ging in den Flur um die Tür zu öffnen. „Guten Abend. Ähm... hier wohnt doch Arianith McFarlane, oder?“ fragte ein älterer Mann und lächelte freundlich. „Vielleicht. Wer will das wissen?“ brummte Kai gleichgültig und der ältere Mann lächelte noch freundlicher. „Mein Name ist Monti. Ich bin der Chef von Aria. Und Sie müssten Kai Hiwatari sein, oder? Wir hatten heute morgen telefoniert, wenn ich Ihre Stimme richtig deute.“ „Allerdings. Kommen Sie rein. Aria freut sich sicher, wenn sie schon wach ist.“ sprach Kai und machte Monti platz. „Natürlich bin ich wach! Wer wäre das nicht, bei dieser scheußlich lauten Türklingel?“ krächzte Aria aus ihrem Zimmer und hustete im Anschluss stark. Monti grinste und Kai führte ihn durch die Wohnung bis zu Arias Zimmer. Beeindruckt schaute sich der alte Mann in der Wohnung um. „Aria, du hast Besuch.“ brummte Kai und die beiden betraten das Zimmer von ihr. „Monti?“ fragte Aria erfreut und schien überrascht. Sie setzte sich auf, doch umfassten sie direkt, zwei starke Hände an den Schultern, und drückten sie zurück in die Kissen. „Schön liegen bleiben.“ murmelte Kai und lächelte, wenn auch ziemlich streng, wie sie fand. „Na wenigstens wirst du gut gepflegt, kleines Reh. Ich wollte doch mal schauen wie es unserem Frischling so geht.“ verkündete Monti und trat näher ans Bett. „Das ist ja so lieb von dir. Danke für deinen Besuch.“ „Na hoffentlich wirst du bald wieder gesund. Aber so schrecklich wie du aussiehst, wird das wohl noch eine Weile dauern.“ sprach Monti und lachte auf. Aria grinste breit. Sie mochte sein lustiges Gemüt. „Danke, Monti. Sehr charmant.“ lachte Aria, doch musste sie direkt wieder husten. „Kümmern Sie sich bitte gut um sie, mein Junge. Ohne sie ist das Café nicht mehr das Selbe. Heute fragten sogar schon einige unserer Stammkunden nach ihr.“ sprach Monti, grinsend an Kai gewandt. „Kein Sorge, Chef. Kai macht das echt gut. Auch wenn er eine furchtbar strenge Krankenschwester ist.“ grinste die Halbschottin breit und legte eine Hand auf Kais Arm. Und erneut schellte die Türklingel. Genervt verdrehte Kai die Augen. „Das sind bestimmt die Jungs. Oder Hillary.“ brummte er und verließ ihr Zimmer. Doch Kai irrte sich. Es waren weder Hillary noch die Jungs. „Kai. Können wir reden?“ „Mia. Ich denke nicht, dass das heute eine gute Idee ist. Aria liegt mit Grippe im Bett und ich möchte nicht, dass sie sich unnötig aufregt.“ murmelte er und wusste nicht ob er wütend werden oder sich freuen sollte. Die Sache gestern, saß ihm immer noch tief in den Knochen und er war verwirrt. „Bitte. Mit Aria wollte ich auch sprechen und mich entschuldigen. Mein Verhalten gestern, war absolut inakzeptabel und ich möchte mich wirklich bei ihr entschuldigen.“ erklärte sie und ihre Augen signalisierten, dass sie es Ernst meinte. „Na fein. Aber auf deine eigene Gefahr. Und sollte sich Aria zu sehr aufregen, gehst du bitte wieder. Sie hat Fieber und braucht Ruhe.“ nuschelte Kai und ihre Augen glühten kurz wütend auf. Aber sie nickte. Wortlos führte Kai sie durch die Wohnung und in Arias Zimmer. Arias Augen funkelten den ungebetenen Gast zornig an. Kai warf Aria einen unschuldigen Blick zu, während Mia kurz Arias Zimmer musterte. Sie musste sich eingestehen, das Aria einen guten Geschmack hatte und ein schönes Zimmer besaß. „Was willst du hier?! Und vor allem: Was willst du in meinem Zimmer?!“ zischte Aria und musste sogleich husten. Keuchend schnappte sie nach Luft, als sich ihre Lunge wieder beruhigt hatte. „Ich wollte mich entschuldigen.“ wisperte Mia, Kleinlaut. „Mein Verhalten gestern, war nicht in Ordnung und mir tut es wirklich Leid.“ nuschelte sie und wich ihrem Blick aus. Sie musterte kurz Monti, kam aber zu dem Entschluss, das er unwichtig war, also schaute Mia Kai an. „Darauf pfeif ich. Aber es ist sehr schön das du hier bist und Monti. Monti? Würdest du Kai vielleicht erzählen, was gestern im Café vorgefallen ist?“ fragte Aria und ein breites Grinsen umhüllte ihren Mund, während sie Kais Blick suchte. „Ach du meinst, als dieses Mädchen da, mit einem anderen Mädchen so einen Aufstand machte, gegen dich? Na ja, was soll ich groß erzählen. Ich habe nicht alles mitbekommen. Erst als dieses Mädchen anfing zu brüllen, wurde ich hellhörig. Sie betitelte Aria als Miststück und beschuldigte sie der Spionage und das andere Mädchen meinte irgendwas, dass sie Aria bei mir melden würde. Aria hingegen wirkte ruhig, bis die Mädchen abhauten. War ein ziemliches Chaos und das in meinem Café.“ erklärte Monti beiläufig und Mia riss die Augen weit auf. Verzweifelt blickte sie sich um, suchte einen Ausweg. Und Aria? Sie grinste nur siegessicher. „Achso ist das? Ich dachte du warst nie im Café?“ zischte Kai leise und sein Blick wirkte wie versteinert. Aria las Enttäuschung darin. „Wa...War ich auch nicht! Sie...JA...Sie hat ihn angestachelt das zu erzählen!“ brüllte Mia, verzweifelt und schaute Kai flehend an. Kai lächelte kalt. „Das kann aber nicht sein. Aria hat die ganze Zeit geschlafen. Und heute morgen habe ich mit ihm telefoniert.“ murmelte er und verbittert lachte er auf. „Aria hatte also die ganze Zeit recht. Zeig wenigstens das eine mal Mut Mia und erkläre mir warum. Und dann verschwinde.“ zischte Kai und versperrte ihr den einzigsten Fluchtweg. Mia kaute nervös auf ihrer Unterlippe und blickte sich Hilfe suchend um. Doch wurde sie von allen Anwesenden nur erwartungsvoll angeschaut. Sie seufzte grimmig auf. „Na gut. Fein! Ja diese blöde Kuh hatte von Anfang an recht! Und warum, fragst du?“ und sie lachte bitter auf. „Weil du berühmt bist. Ich dachte mir, so kriege ich auch ein bisschen Rampenlicht ab. Zumal du echt gut aussiehst.“ zischte sie und grinste breit. „Dämliches Flittchen.“ knurrte Aria, voller Hass. „Mädchen du hast echt Probleme. Schämst du dich nicht?“ sprach Monti entsetzt. „Hau ab!“ knurrte nun Kai und machte ihr platz. Beleidigt funkelte sie in die Runde, doch grinste sie . „Sorry, Kai. Aber du warst mir von Anfang an egal.“ und Mia lachte auf. Aria sprang aus dem Bett, torkelte kurz doch fing sie sich recht schnell wieder. Sie packte Mia fest an der Schulter und riss sie mit aller Kraft herum. Und so schnell wie sie in Arias Richtung gezogen wurde, so schnell flog Arias Faust. Ein Knacken erfüllte den Raum, als Mias Nase brach und Blut strömte ihr über das Gesicht. Sie schrie kurz auf. „Das Angebot mit dem Balkon steht immer noch, Schätzchen.“ zischte Aria und grinste breit. Mia presste sich die Hände vor die Nase und heulte keuchend auf. Sie drehte sich auf dem Absatz um und hechtete aus der Wohnung. Triumphierend strich sich Aria über die Unterlippe. „Endlich ist die Wahrheit ans Licht gekommen. Lange hätte ich das nicht mehr ausgehalten. Danke Monti. Du hast Kai vor einem riesigen Fehler bewahrt.“ seufzte sie erleichtert auf und umarmte Kai. „Nichts zu danken. Das es wirklich solche Menschen wie sie gibt. Ich bin Fassungslos.“ „Ich auch.“ knurrte Kai und löste die Umarmung auf. „Husch, zurück ins Bett.“ murmelte er und Aria erschrak. Seine Stimme klang furchtbar emotionslos. Sie nickte und schenkte ihm ein kurzes Lächeln und krabbelte sogleich in ihr Bett. „Nun gut Aria. Ich muss jetzt wieder los. Da wartet noch die Abrechnung auf mich. Ich wünsche dir gute Besserung und erhole dich gut. Auf Wiedersehen, Kai.“ verabschiedete sich Monti und Kai brachte ihn noch zur Tür. Als Monti weg war, holte er Aria einen Teller Suppe und kehrte zurück in ihr Zimmer, mit einem Tablett in der Hand. Darauf befand sich die besagte Suppe, zwei Scheiben, weiches Toastbrot und ein Glas Orangensaft. „Du musst was Essen. Lass es dir schmecken. Ich geh in mein Zimmer. Ruf wenn du was brauchst.“ sprach er abgehackt und schlurfte in sein Zimmer. Aria hörte wie die Tür in sein Schloss fiel und dann herrschte Stille. Seufzend nahm sie die Nahrung zu sich, auch wenn sich keinen Appetit hatte. Aber immerhin hatte sich Kai mühe gegeben und sie wollte ihn nicht auch noch enttäuschen. Lange lag sie einfach still da. Sie fragte sich was Kai gerade machte, denn seit Stunden kam kein Mucks aus seinem Zimmer. Vorsichtig setzte sie sich auf und lauschte, doch auch aus dieser Position hörte sie nur Stille. »Er schläft bestimmt etwas. Er sah den ganzen Tag schon so müde aus.« sagten ihre Gedanken und vorsichtig stand sie auf. Sie beschloss ein Erkältungsbad zu nehmen. Die Dämpfe taten ihr sicher gut und das warme Wasser gab ihr vielleicht etwas Energie zurück. Langsam torkelte sie ins Badezimmer und drehte den Wasserhahn der Badewanne auf. Während die Wanne voll lief, ging sie zum Waschbecken und musterte sich kritisch im Spiegel. Sie sah wirklich schrecklich aus. Ihre Haare klebten am Kopf und sie war blasser als sonst. Und die geröteten Wangen, sahen auch nicht wirklich hübsch aus. Und so entschied sie sich um. Kein Erkältungsbad, sondern ein Schaumbad sollte es sein. Und so schüttete sie eine gehörige Ladung Badezusatz in die Wanne. Während das Badewasser noch immer fröhlich in die Wanne gluckerte, schlich sie zurück in ihr Zimmer und kramte sich ein Pyjama Oberteil aus ihrem Schrank. Auf dem Rückweg krallte sie sich noch ein gutes Buch aus dem Bücherregal und torkelte daraufhin zurück ins Badezimmer. Sie schloss die Tür und drehte das Wasser ab. Kurzerhand entledigte sich von ihren Sachen und stieg vorsichtig, ins heiße Wasser. Als sie endlich lag seufzte sie zufrieden und griff nach dem Buch. Sie schlug es auf, lehnte sich entspannt zurück, halb verdeckt zwischen Bergen aus Schaum und versank im Reich der Fantasien des Buches. ~~ Die Badtür flog auf und brummend tapste ein verschlafener Kai ins Bad. Aria schaute überrascht von ihrem Buch auf. „Oh,entschuldige. Warum bist du nicht im Bett und schläfst?“ fragte Kai und rieb sich den Schlaf aus den Augen. „Ich hatte Lust auf ein heißes Bad. Hast du etwas geschlafen? Du siehst zumindest gesünder aus als vorhin.“ fragte sie und Kai nickte ruhig. „Na dann entspann dich mal in der Wanne. Und Sorry, das ich so rein geplatzt kam.“ brummte er. „Och, lass dich von mir nicht stören. Ich bin eh in das Buch hier vertieft.“ murmelte sie und las weiter. „Ich wollte eigentlich duschen gehen...“ „Dann geh Duschen. Mich stört das zumindest nicht.“ nuschelte sie und lachte kurz auf, weil sie etwas lustiges las. Kai zuckte nur mit den Schultern und ging neben die Dusche, wo immer ein kleiner weißer Stuhl stand, auf denen die beiden ihre Sachen legten. Er entkleidete sich und band sich ein Handtuch um die Hüften. „Und dich stört das wirklich nicht?“ brummte er und blickte grübelnd um die Ecke, weil sie so entspannt in der Wanne lag und sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. „Nö. Wäre ja nicht das Erste mal, falls du dich noch erinnerst.“ und Aria blätterte gelassen um. Kai zuckte erneut mit den Schultern und betrat die Dusche. Das Handtuch flog geschickt wieder aus der Dusche und er drehte das Wasser auf. „Wie geht es dir eigentlich?“ rief Kai. „Besser. Das Fieber ist gesunken, dafür setzt jetzt aber langsam der Schnupfen ein. Und dir?“ „Gut...“ brummte er, aber Aria zweifelte an seinen Worten, denn sie klangen unsicher. „Wollen wir uns heute Abend einen Film anschauen?“ fragte sie vorsichtig. „Können wir machen. Welchen Film möchtest du denn schauen?“ fragte Kai und seifte sich gerade seine Haarpracht ein. „Mir egal. Such du heute aus. Ich war das letzte Mal schon dran.“ „Okay.“ brummte er und spülte sich gründlich ab. Kai lehnte sich an die geflieste Duschwand. Er konnte verstehen, warum Aria so gerne in der Dusche grübelte. Von oben heißes Wasser und im Rücken die kalten Fliesen. Das war schon ein makaberes Gefühl, aber es öffnete den Kopf für allerlei Gedanken. Er ließ noch einen Moment das Wasser über seinen Körper strömen, doch schaltete er die Dusche dann aus und öffnete die Tür einen Spalt. Er grapschte sein Handtuch, band es sich um die Hüfte und verließ tropfend die Dusche. Auf dem Weg zum Waschbecken fuhr Kai sich mit dem Daumen über das Kinn und stellte fest, das er ziemlich piekste und sich dringend mal wieder rasieren musste. Aria hingegen, hatte das Buch längst bei Seite gelegt und musterte ihn. Sie hatte sich in der Wanne auf die Seite gelegt und ihr Kinn ruhte auf dem Wannenrand. Sie stellte fest, das er dünner geworden war und sofort ertönten Rays Worte, in ihrem Gedächtnis. Und ihr wurde nun noch bewusster, das er Recht hatte. Auch Kai stand unter Stress und sie fühlte sich schuldig. Die letzte Zeit war auch ziemlich anstrengend und sehr aufwühlend gewesen. Und es verging auch kein Tag, an dem Aria nicht locker ließ und an Mia kein gutes Haar ließ. Doch das ihm das so zusetzte, war ihr nie bewusst. Kai hingegen schaute sie fragend an. „Was ist?“ fragte er, doch sie schüttelte mit dem Kopf. „Nichts, nichts. Schon in Ordnung.“ murmelte sie und rollte sich zurück auf den Rücken. Dabei tauchte sie kurz, bewusst unter Wasser. Als sie wieder auftauchte, fühlte sie sich gleich ein bisschen besser und mit dem Fuß drückte sie den Wasserhahn nach oben, um heißes Wasser nachlaufen zu lassen. „Hast du eigentlich deine Suppe gegessen?“ fragte er, als sich Aria wieder durch ihre Schaumberge gebuddelt hatte und er sich das Gesicht rasierte. Aria schmunzelte. Kai war die Ruhe in Person und mit absoluter Präzision fuhr er mit der Klinge über sein Gesicht, darauf bedacht sich nicht zu schneiden und doch gründlich zu arbeiten. „Ja und sie war köstlich.“ antwortete sie und grinste. Kai wischte sich den letzten Rest Schaum vom Gesicht und prüfte sein Werk, ehe er sich zu ihr umdrehte. „Gut. Wenn du fertig bist, gehst du zurück ins Bett. Ich bring dir dann noch etwas verträgliches zum Essen.“ befahl er ihr und grinsend salutierte sie, verkniff sich aber den Spruch, den Kai so hasste. Und so verließ Kai wieder das Badezimmer, schnappte sich aber noch ein kleines Handtuch, für seine Haare und schloss die Tür hinter sich. Aria seufzte tief und streckte sich noch einmal genüsslich in dem heißen Wasser. ~~ Aria zog sich ihr Pyjama Oberteil über und band sich ihr Handtuchnasses Haar, locker nach oben. Sie tapste aus dem Bad und suchte nach Kai, doch nirgends war ihr Mitbewohner zu sehen. Sie spähte in die Küche, doch aus diese war leer. Besorgt legte sie die Stirn in Falten und ging zurück in ihr Zimmer. Aria setzte sich aufs Bett und starrte grübeln auf ihre Füße. Sie wackelte eine Weile mit ihren Zehen, als sie plötzlich aufhorchte. Sie hörte Schritte aus Kais Zimmer. Es schien, als ginge er auf und ab, im Raum und sie fasste einen Entschluss. Natürlich wusste sie vorher, das er nicht weg war, sondern in seinem Zimmer, doch traute sie sich nicht herein zu platzen. Aber das ihm die Sache mit Mia, irgendwie Nahe ging spürte sie, trotz der Dicken Wand zwischen ihren Zimmern. Sie seufzte erneut und stand wieder auf um zu seiner Tür zu schleichen. Sie hörte ihn immer noch hin und her tapsen und klopfte zaghaft an. Die Schritte verstummten. „Mh?“ brummte Kai, sie öffnete lächelnd die Tür und trat in sein gemütliches Zimmer. „Du sollst dich doch hinlegen. Du bist immerhin krank.“ murmelte er und musterte sie. Aria lächelte weiter und schloss die Tür. „Unwichtig.“ hauchte sie und er schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. „Schau nicht so! Du bist jetzt wichtiger.“ und sie ging zielstrebig auf ihn zu. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, packte Aria Kai und umarmte ihn fest. Ihre Hand ruhte auf seinem Nacken und drückte seinen Kopf gegen ihre Schulter. Kai ließ es geschehen, auch wenn er nicht verstand was das sollte. „Auf die Gefahr hin, das ich dich eventuell anstecke,...“ begann sie zu sprechen und strich über seinen Rücken. „... aber du musst da nicht alleine durch. Ich bin bei dir, genauso wie du damals bei mir warst, als Tala und ich uns trennten.“ flüsterte sie und drückte ihre Wange an seinen Kopf. „Ich denke nicht, dass das...“ fing er an zu sprechen, doch wurde er prompt wieder unterbrochen. „Shhhht...“ Und sie löste die Umarmung, legte ihre Hände auf seine Schultern und drückte ihn nach hinten. Mit einem leichten Druck auf die Schultern, signalisierte sie ihm, dass er sich setzen sollte. Und Kai folgte ihrem Wunsch und nahm auf seinem Bett platz. Aria kletterte hinter ihn und umarmte ihn wieder, diesmal von hinten und legte ihr Kinn auf seine Schulter. Kai fragte sich noch immer, was das sollte, aber es fühlte sich gut an. Fürsorge. Für ihn ein Fremdwort. Er schenkte Aria zwar schon häufiger Fürsorge, rein aus Instinkt heraus, doch wie sich das anfühlte war ihm bisher fremd gewesen. Doch jetzt spürte er es und schmunzelte. „Es tut mir Leid.“ flüsterte Aria und Kai hob den Kopf ein Stück. Er wusste nicht was sie meinte, denn seines Erachtens nach hatte sie vollkommen richtig gehandelt. „Was?“ fragte er verwundert. „Das ich dich so unter Stress gesetzt habe. Das tut mir Leid. Aber ich war verzweifelt. Ich hatte Angst dich zu verlieren und das sie dich verletzt.“ „Mich verlieren?“ fragte er und sie seufzte leise. „Ja. Sie hat mich gehasst. Und sie hätte alles daran gesetzt, mich los zu werden. Dafür zu sorgen, dass du dich von mir distanzierst. Das meine ich.“ flüsterte sie und drückte ihn fester an sich. „Vermutlich hast du recht.“ murmelte er und schloss seine Augen. Er wirkte angespannt, so als wollte er etwas sagen, doch blieb er stumm. Genauso wie Aria, denn sie wartete darauf, das er etwas sagte. Nach einer Weile schweigen, atmete er tief ein. „Ich war ein Idiot, oder?“ „Oh ja Kai. Ein ziemlicher Idiot. Aber man lernt aus Fehlern.“ „Stimmt. Ich halte mich in Zukunft von der Frauenwelt fern. Dann passiert mir so ein Müll nicht noch einmal.“ knurrte er. „Blödsinn! Weißt du was dein Fehler war? DU, das Misstrauen in Person, hast ihr vertraut. Das ist ja schön und gut, aber eine gesunde Portion Misstrauen ist doch in Ordnung. Und irgendwie auch völlig normal. Trete, dem nächsten Mädchen mit etwas Misstrauen entgegen und dir passiert so ein Fehler nicht mehr so schnell.“ klärte sie ihn auf und Kai dachte darüber nach. „Ich weiß gar nicht ob ich das überhaupt will.“ „Was? Jemandem misstrauen?“ fragte nun Aria verwirrt. „Nein. Frauen kennen lernen und dieses ganze komplizierte Zeug drum herum. Ich bin eigentlich zufrieden, so wie es ist.“ murmelte er und klang furchtbar müde. Aber er lächelte ein wenig und Aria streichelte über seine Wange. „Wenn du das sagst, glaub ich dir auch. Aber eines weiß ich: Ich werde dich nie wieder zu etwas drängen! Das führt nur zu Chaos.“ „Gut.“ murmelte er und gähnte still. „Trotzdem schade. Liebe und Zuneigung … Lust und Verlangen. Alles wundervolle Gefühle.“ hauchte sie lächelnd, doch zuckte ihr Mitbewohner nur mit den Schultern. „Du musst alleine auf den Geschmack kommen. Und ich glaube, das wirst du früher oder später auch noch.“ lachte sie nun auf und ließ sich nach hinten fallen. Sie streckte sich und gähnte ebenfalls auf. „Danke Aria.“ brummte Kai plötzlich und sie schaute auf. „Nicht dafür, Holzkopf.“ und sie streckte ihm belustigt die Zunge raus. „Werd nicht frech.“ „Und wenn doch?“ und sie grinste Kai breit an. „Dann muss ich dich wohl durch kitzeln.“ und sein Blick wurde nun gehässig. „NEIN! Hab Gnade.“ und sie lachte auf, die Hände abwehrend gehoben. „Zu spät.“ hauchte Kai und stürzte sich auf Aria. Laut lachte die Halbschottin und schnappte nach Luft. „Du gemeiner Kerl.“ lachte sie und strampelte wild. Kai hörte auf und musterte sie eine Weile. Grinsend wischte sie sich Lachtränen von der Wange und war froh, ihn wieder zu haben. Zu Mias Zeit, hatten die beiden nur wenig Kontakt und auch wenig Körperkontakt. Und sie vermisste es, und ihn, furchtbar. Sie vermisste seine Umarmungen und alles drum herum. Das albern mit ihm, tiefgründige Gespräche oder bei ihm zu übernachten. Doch jetzt war Kai wieder da. Sie setzte sich auf und umarmte ihn erneut fest. „Ich bin froh das du wieder da bist.“ flüsterte Aria erleichtert in sein Ohr. „War ich denn weg?“ „Auf eine bestimmte Art und Weise schon. Aber egal. Alles wird wieder gut.“ nuschelte sie erleichtert. „Mhh... Hast du neues Rasierwasser? Du riechst gut.“ fragte sie, was er sogleich bejahte. „Seit wann bist du eigentlich so brutal? Erst gestern hast du dich auf sie gestürzt und heute ihr direkt die Nase gebrochen.“ stellte Kai fest und runzelte die Stirn. „Bin ich ja eigentlich auch gar nicht. Aber man sollte auch für das kämpfen was einem wichtig ist. Und wer mir oder den wichtigsten Menschen, in meinem Leben, ans Bein pinkelt, muss mit meinem Zorn rechnen.“ murmelte sie ernst und Kai grinste. „Ich mach uns jetzt was zu Essen. Leg du dich wieder in dein Bett und versuch noch ein bisschen zu schlafen. Ich komm dann wieder zu dir.“ brummte er lieb und stand auf. Aria nickte und er zog sie hoch. Sie ging wieder rüber, schmiss sich in ihr Bett und kuschelte sich zufrieden in ihre Decke. ~~ Einige Tage später, war Aria, dank Kais guter Pflege wieder recht Fit. Samstag, gegen Abend, beschlossen die beiden noch einkaufen zu gehen, denn in ihrem Kühlschrank herrschte zur Zeit irgendwie Ebbe. Und so schlenderten die beiden zufrieden zum Supermarkt. „Justin hat sich übrigens gemeldet.“ erzählte Aria, als sie den Supermarkt betraten. „Und?“ „Sie kommen voraussichtlich in zwei Wochen.“ „Okay.“ brummte Kai und schaute prüfend in die Regale. „Kochen wir heute zusammen?“ fragte Aria und grinste ihn an, während Kai gerade eine Ladung Obst in den Einkaufswagen packte. Er nickte ihr zu und starrte auf den Einkaufszettel, den Aria verfasst hatte. „Weißt du übrigens, das du eine absolute Sauklaue hast? Und was ist das? Smileys als i-Punkt?“ brummte Kai und legte den Kopf schief. Arianith streckte ihm die Zunge raus. „Gib mal her. Das ist keine Sauklaue, das ist Kunst.“ und sie riss ihm schmollend den Zettel aus der Hand. „Wir brauchen noch Milch und Eier, dann haben wir alles.“ las sie ihm vor und Kai suchte alles zusammen. Und so gingen sie zur Kasse, bezahlten und jeder trug eine Tüte, als sie hinaus in die Abendluft traten. Es dämmerte nämlich schon, als beide stumm durch die Straßen schlenderten, auf dem Weg nach Hause. Während des Gehens, schauten sich Aria und Kai plötzlich verwundert an, denn schwere Schritte und Gelächter hallte hinter ihnen auf. Kai blieb stehen und drehte sich um. Auch Aria blieb abrupt stehen und starrte in die Richtung des Gelächters. Vier junge Männer, kamen auf die beiden zu. „Na, wen haben wir denn da?“ raunte einer dieser Jungs. Nervös blickte Aria zu Kai, denn sie hatte ein ganz schlechtes Gefühl. Kais Blick hingegen, musterten die Kerle kritisch. Auch ihm war plötzlich nicht mehr wohl, beim Anblick der Kerle. Misstrauisch knurrte er. Kai drückte Aria seine Einkaufstüte in die Hand und schubste sie zurück, in Sichere Entfernung. Sie knallte gegen eine Mauer und schaute ängstlich zu Kai und den Männern. „Bleib zurück.“ murmelte Kai und sie nickte zaghaft. Die jungen Männer, kamen Kai immer näher und grinsten breit. „Kai. Kai. Kai.“ fing der Vordermann an zu sprechen und schüttelte mit dem Kopf. „Carlos ist ziemlich wütend auf dich und deine Süße.“ sprach er weiter und leckte sich über die Lippen, als er Aria anschaute. „Lasst ihn in Ruhe!“ wimmerte sie ängstlich. „Na, na Puppe. Eine Frau sollte erst sprechen, wenn man sie dazu auffordert!“ sprach nun ein anderer, der Kerle. „Was wollt ihr?!“ zischte nun Kai bedrohlich. „Nur unsere Arbeit erledigen. Dafür hast du doch sicher Verständnis. Los Jungs, auf ihn!“ befahl der Vordermann und die anderen kreisten Kai ein. Anfangs schubsten sie ihn nur ein bisschen, um ihn zu provozieren. Kai war nicht auf Ärger aus, zumal Aria ebenfalls in Gefahr war, das war ihm bewusst, doch irgendwann verlor auch er die Geduld. Doch als er sich zu wehren versuchte, packte ihn einer der Männer in einem Klammergriff und die anderen Drei stürzten sich auf Kai. Als die erste Faust flog, schrie Aria entsetzt auf. ~~ Kai stand schon kurz vor der Bewusstlosigkeit, doch die Schläger ließen nicht locker. Immer wieder schlugen sie zu oder traten auf ihn ein. „Aria... verschwinde!“ japste Kai ihr entgegen und stöhnte auf, als er eine weitere Faust in den Magen bekam. Er sackte zu Boden und sie traten auf ihn ein. Aria blickte sich panisch um, suchte einen Ausweg, ein Hilfsmittel oder jemanden der helfen könnte, doch war es zum verzweifeln. Niemand war weit und breit zu sehen. Sie war wie betäubt und blickte verzweifelt nach oben, als sie ein Stück von einem Ast, über die Mauer ragen sah. Ohne nachzudenken, ließ sie die Einkäufe fallen und sprang nach oben. Sie griff den Ast und hielt ihn fest, während ihr Milch vor die Füße lief. Denn eine Milchpackung war geplatzt, beim Aufschlag mit der Erde. Ihr Gedächtnis schien nicht mehr klar werden zu wollen, ihre Instinkte wurden geweckt. Drohend drehte sie den Stock in der Hand und ging einen Schritt auf die Schläger zu. Der Ast war handlich, aber aus massiven Holz. „Ich sagte: Lasst ihn in RUHE!!!“ schrie sie und stürzte sich, mit erhobenem Stock auf die Schläger. Wie in Trance, schlug sie auf den Ersten ein. Sie brüllte und ihre Schläge folgten schnell. Überrascht ließen die Schläger von Kai ab und wollten sich gegen Aria wehren, doch ließ sie keine Nähe zu. Der Erste sackte bewusstlos und stark blutend zu Boden. Die restlichen Drei wollten sich auf sie stürzen, doch wehrte sie alle Drei ab. Schnell und präzise, saßen ihre Schläge und leichtfüßig wie eine Katze, glitt sie über die Straße. Und erneut, sackte einer bewusstlos zu Boden. Der Dritte Schläger, wurde wütend und lief zu Hochtouren auf, doch kam auch er nicht in ihre Nähe. Ihre Schläge sahen aus wie ein Tanz. Immer die selbe Folge. Vorwärts, vorwärts, Seitwärts Schritt, Schlag, Sprung zurück und wieder von vorne. Sie holte aus, schrie zum Himmel und schwang den Stock, der den Dritten so hart am Schädel traf, das dieser Augenblicklich in sich zusammen sackte. Der Letzte tat nichts dergleichen. Panisch schaute er Aria an, die ihn drohend an knurrte und wieder den Stock drehte, in der Hand. „Verdammt! Du Psychopathin. Bleib weg von mir!“ schrie er sie an und rannte weg. Keuchend atmete Aria die milde Abendluft ein und wischte sich Schweiß von der Stirn. Klappernd viel der Stock zu Boden und sie hechtete zu Kai. „Kai? KAI?! Hörst du mich?“ schrie sie panisch, klopfte ihm gegen die Wange, doch keine Reaktion. Blut quoll ihm aus Mund und Nase. Seine Lippe schwoll furchtbar an und überall im Gesicht, zierten sich Platzwunden. Seine Kleidung war schmutzig und teilweise zerrissen. „Verdammt!“ wisperte sie und wühlte nach ihrem Handy. Zitternd wählte sie die Notrufnummer und keuchte auf, als jemand in der Leitung war. Panisch schrie sie ins Telefon und erklärte was passiert war, wo sie war und wie viele Verletzte es gab. Sie redete furchtbar schnell und verwirrt versuchte der Mann vom Notrufdienst sie zu verstehen. Er schaffte es aber letztendlich und versicherte ihr, das umgehend Krankenwagen da sein würden und zittern legte sie auf. Sie beugte sich runter zu Kai und weinte sich bitterlich an seiner Brust aus. Nach einer Weile hörte sie die Krankenwagen Sirenen, und wurde kurze Zeit später von Scheinwerfern geblendet. Wie betäubt starrte sie ins Licht und nahm kaum wahr, das sich Menschen in ihrer Umgebung bewegten. Einige Pfleger und Helfer rannten umher und verfrachteten, die schwer verletzten Schläger in die Krankenwagen. Eine Decke legte sich um Arias Schultern und ein ruhiger Mann, redete auf sie ein. Es dauerte eine Weile, bis Aria ihn registrierte. „Kommen Sie, Mädchen. Wir müssen Ihren Freund in den Krankenwagen bringen und ihn umgehend behandeln. Kommen Sie schon! Auch Sie müssen untersucht werden.“ Und der Pfleger zog sie einfach auf die Beine und brachte sie von Kai weg. Ihre Blicke hafteten wie erstarrt auf ihm und Tränen flossen ihr übers Gesicht. Sie verstand das alles nicht. Sie verstand gar nichts. Polizei Sirenen ertönten und mit quietschenden Reifen, hielt ein Polizei Auto, nahe Aria und dem Pfleger. Ein Dickbäuchiger Beamter und sein Kollege stiegen aus und gingen zielstrebig auf sie zu. Sie weinte noch immer und beobachtete die Helfer, wie sie Kai auf eine Liege verfrachteten und in den Krankenwagen schoben. „Kai...“ krächzte sie aufgelöst und ignorierte gekonnt, jeden in ihrer Umgebung. „Herr Kommissar. Das ist jetzt keine gute Idee. Sie steht unter Schock und muss umgehend mit in die Klinik.“ erklärte der Pfleger und Aria weinte bitterlich auf. „Ich muss zu Kai. Er braucht mich.“ stammelte sie verwirrt. Der Pfleger nickte einem Helfer zu und gemeinsam brachten sie Aria in den Krankenwagen, wo Kai lag. Sie ließ sich prompt auf einen Hocker fallen und schaute ihren Mitbewohner an. „Kai, wach auf, ja?“ flüsterte sie und schniefte. Die Pfleger schlossen Kai an die Sauerstoffmaske an und verarzteten seine Platzwunden notdürftig. Auch ans EKG kam er, welches der Pfleger kritisch musterte. Aria hingegen umfasste seine Hand und redete beruhigend auf den bewusstlosen Kai ein. „Warum haben die das getan?! Kai tut doch niemandem etwas!“ schrie sie nun panisch den Pfleger an, der erschrocken zusammen zuckte. „Ich weiß es nicht, Mädchen.“ sprach er ruhig und wischte Kai, Blut aus dem Gesicht. „Arianith. Arianith McFarlane, ist mein Name.“ schluchzte sie und der Pfleger lächelte. „Gut, Arianith. Was ist eigentlich genau passiert?“ fragte er und überprüfte jetzt ihren Puls. Aria fing an zu sprechen. Abgehackt und emotionslos. „Wir waren einkaufen. Wollten heute zusammen kochen und uns einen gemütlichen Abend machen. Wir waren auf dem Heimweg. Schritte und Gelächter hinter uns. Wir drehten uns um. Sie redeten mit uns. Kai schubste mich in sichere Entfernung. Sie kesselten ihn ein, schubsten ihn! Er wehrte sich. Sie schlugen auf ihn ein. IMMER und IMMER wieder!!! Ich sah einen Ast, griff danach und... und...“ weiter kam sie nicht, denn ihr wurde plötzlich ganz warm. Sie schwankte, ihr wurde schwarz vor Augen und bewusstlos, sackte sie in sich zusammen. ~~ „Piep... Piep...Piep...“ ertönte es immer wieder und langsam öffnete sie die Augen. Das Erste was Aria sah war grelles Licht und eine strahlend weiße Decke. Langsam drehte sie ihren Kopf und erblickte eine weitere weiße Wand. Vorsichtig drehte sie den Kopf in Richtung des Piepens und erblickte ein kompliziertes Gerät mit vielen Knöpfen und einem Bildschirm, auf denen zackige Linien erschienen. Kabel gingen von dem Gerät aus, direkt an ihren Körper. Ihr dämmerte es. Sie lag im Krankenhaus. Nahe ihres Bettes stand ein älterer Mann in einem weißen Kittel, den Aria sofort erkannte. „Doktor... Hakushima?“ erinnerte sich Aria, an den Mann. Er war der Arzt, der sie damals behandelte, als sie so schwer verletzt war und Kai ihr half, sie in ein Krankenhaus zu bringen. Der Arzt lächelte erfreut darüber, dass sie sich noch an ihn erinnerte und nickte. „Aria. Schön Sie wieder zu sehen, auch wenn die Umstände nicht gerade erfreulich sind. Wie geht es Ihnen jetzt?“ erkundigte er sich und starrte erst auf das EKG und dann auf sein Klemmbrett. „Ich bin nicht sicher. Was ist überhaupt passiert?“ fragte sie leise und beobachtete ihn. „Sie sind Ohnmächtig geworden im Krankenwagen. Wir dachten zu erst Sie hätten ein Polytrauma erlitten, weil Ihr Zusammenbruch erst so spät kam und Sie den Anschein nach verletzt waren, bei dem ganzen Blut. Doch wurde uns schnell bewusst, dass es nicht Ihr Blut war. Aber Sie hatten wohl, aufgrund des Überfalls und dem Gespräch im Krankenwagen eine Hypotonie erlitten. Aber Ihre Werte sehen wieder in Ordnung aus. Ich würde Sie gerne über Nacht hier lassen und morgen können Sie wieder nach Hause.“ erklärte er beiläufig und kritzelte etwas auf das Klemmbrett. „Sie vermuteten ich hatte 'Was' und ich habe jetzt doch 'Was'?“ fragte sie verdattert. Dr. Hakushima lächelte. „Verzeihung. Die Macht der Angewohnheit. Polytrauma ist eine Schockform, bei verletzten Organen, die vor allem lebenswichtig sind. Hypotonie, könnte man einfach so erklären, dass aufgrund eines Schocks sich Ihre Blutgefäße weit gestellt hatten und somit ein Ungleichgewicht in Ihrer Kreislaufbahn herrschte und Sie deshalb bewusstlos wurden. Aber es ist soweit alles im grünen Bereich. Sie brauchen nur etwas Schlaf.“ erklärte er und Aria riss die Augen auf. Denn schlagartig kam ihr Kai in den Sinn. Sie keuchte auf. „Wo ist Kai?!“ japste sie verzweifelt und Hakushimas Blick wurde finster. „Er ist... stabil.“ murmelte er und sie wurde blass. „Was heißt das? Wo ist er? Ich will sofort zu ihm!“ „Das geht nicht. Er braucht absolute Ruhe. Wir mussten ihn operieren. Seine Milz wurde verletzt und er ist noch nicht bei Bewusstsein. Von den Knochenbrüchen und Verletzungen mal abgesehen. Aber sorgen Sie sich nicht. Wie gesagt, er ist stabil. Und wenn er die Nacht ohne Zwischenfälle übersteht, dürfte er morgen wieder aufwachen.“ „Sie wollen mich wohl verarschen?! 'Sorgen Sie sich nicht.' geht es Ihnen eigentlich noch gut?!“ wetterte sie sogleich los, doch ließ sich ihr Arzt nicht aus der Fassung bringen. Er kannte solche Ausbrüche, vor allem bei weiblichen Patientinnen. Immerhin war dies ein äußerst emotionaler Moment. Er hatte sogar stets Verständnis, selbst wenn er beleidigt wurde. „Bitte Aria. Beruhigen Sie sich. Sie können Ihn morgen früh sehen, versprochen. Aber jetzt brauchen Sie erstmal Ruhe. Also schlafen Sie jetzt.“ befahl er ihr und verließ abrupt ihr Zimmer. Fassungslos starrte sie die geschlossene Tür an. „Das glaubst du doch wohl selbst nicht!“ zischte sie giftig, und zornig entfernte sie ihre Kanüle und den anderen Kram, der sie ans Bett fesselte. Vorsichtig stand sie auf und schlich durch ihr Krankenhauszimmer. Langsam öffnete sie ihre Tür und spähte auf den Flur. Keiner war zu sehen. Sie schlich hinaus auf den Flur und versuchte sich an den Schildern, die von der Decke hingen, oder an Kreuzungen, an den Wänden angebracht waren, zu orientieren. Sie wuselte flink eine Treppe hinunter und fand sich an einem Empfang wieder. Dort ging sie zielstrebig auf die Empfangsdame zu. Sie wusste jetzt schon, das sie tief in den Lügenbeutel greifen musste um an Kais Zimmernummer zu kommen. „Guten Abend.“ hauchte Aria schüchtern und die Frau am Empfang musterte sie überrascht. „Guten Abend?“ „Entschuldigen Sie bitte, aber könnten Sie mir wohl sagen, auf welchem Zimmer und welcher Station Kai Hiwatari liegt?“ fragte Aria und schaute verzweifelt. Sie hoffte, das sie Glück hatte. „Einen Moment bitte.... Ah da. Entschuldigen Sie, aber er darf keinerlei Besuch empfangen. Schwerer Überfall...Schlimme Verletzungen. Er braucht unbedingt Ruhe. Und Fremde darf ich schon mal gar nicht zu ihm lassen.“ erklärte sie und musterte nun Arias Patienten Kluft. „Ich bin aber keine Fremde.“ murmelte Aria und dachte sich prompt eine Lüge aus, die hoffentlich Wirkung zeigen würde. „Hören Sie. Er ist mein Ehemann. Ich bin Arianith Hiwatari.“ log sich die Halbschottin zusammen. „Können Sie sich auch ausweisen?“ fragte die Empfangsdame kritisch. „Nein. Ich wurde mit ihm hier eingeliefert. Ich war ebenfalls in den Überfall involviert. Ich habe auch den Notruf angerufen, nachdem ich Drei, der Vier Schläger außer Gefecht setzen konnte. Bitte, zeigen sie doch Herz. Wir sind gerade mal zwei Wochen verheiratet und wollten nächste Woche in die Flitterwochen fliegen. Und dann kam dieser schreckliche Überfall. Bitte! Ich will ihn nicht stören, aber ich muss ihn wenigstens einmal sehen, bevor ich schlafen kann. Ich ertrage es nicht, nicht zu wissen was mit ihm ist. Ich bitte Sie vom ganzen Herzen. Nur ein kleiner Blick und ich verschwinde sofort wieder in mein Bett. Versprochen!“ Log Aria schamlos und ohne rot zu werden. Und als sie mittendrin noch auf die Tränendrüse drückte, zeigte die Frau am Empfang sogar Mitleid und seufzte leise. „Na gut. Ich glaube Ihnen. Aber von mir haben Sie die Daten nicht. Ich könnte meinen Job verlieren. Er liegt auf Station Drei, Zimmernummer 95. Und lassen Sie sich nicht erwischen, Frau Hiwatari.“ flüsterte die Empfangsdame und Aria wäre ihr am liebsten um den Hals gefallen. »Man, ist die dämlich. Hat mich noch nicht mal nach meiner Zimmernummer gefragt, dann hätte sie gewusst, das ich nicht mit verheiratet bin. Zumal ich gar keinen Ehering trage.« schoss es Aria durch den Kopf und am liebsten hätte sie überlegen gegrinst, verkniff es sich jedoch. „Vielen Dank.“ hauchte Aria und stürmte davon. Sie flitzte geschickt durch die Gänge, immer darauf bedacht sich nicht erwischen zu lassen, als sie endlich die Station erreichte. Erleichtert blieb sie vor seinem Zimmer stehen. „Was tun Sie hier?“ ertönte plötzlich eine Stimme, unweit von ihr, die einer unfreundlich wirkenden Krankenschwester gehörte, die gerade aus dem Schwesternzimmer kam. „Ich... also....“ versuchte Aria sich zu erklären, doch scheiterte sie kläglich. „Ich erkenne Sie doch. Sie sind das Mädchen, was mit dem Kerl da drin eingeliefert wurde. Die mit dem Schock. Machen Sie sich SOFORT wieder auf Ihr Zimmer! Sie brauchen Ruhe!“ wetterte die Krankenschwester los und erschrocken fuhr Aria zusammen. Sie nickte und huschte davon, lauerte aber in einer sicheren Ecke. Die Frau war schlimmer als ein Ausbilder der Bundeswehr, grübelte Aria zornig. Denn die grimmige Krankenschwester hielt vor dem Schwesternzimmer, eisern Wache, als würden darin sämtliche Staatsgeheimnisse von Japan lagern. Eine Stunde versteckte sich Aria nun schon, als endlich die Bahn frei wurde. Irgend ein Patient muss wohl das Knöpfchen gedrückt haben und die Krankenschwester verschwand fluchend um die Ecke. Das war Arias Chance. Sie blickte sich um, huschte aus ihrer Ecke und glitt flink in Kais Zimmer. Doch was sie sah, ließ sie erstarren. Wie er da in seinem Bett lag, überall mit hoch technischen Geräten verkabelt war und sein Gesicht, ruhig und eingesunken und von Wunden übersät. Aria hielt geschockt den Atem an und ging vorsichtig an sein Bett. Sein Herzschlag ging ruhig, zumindest vermutete das Aria denn das EKG piepte langsam und gleichmäßig. Sie beobachtete ihn, wie er beatmet wurde und sein Brustkorb sich ruhig hob und wieder senkte. Tränen stiegen ihr in die Augen. „Kai...“ flüsterte sie leise und legte vorsichtig ihre Hand auf seine. „Es wird alles wieder gut, okay?“ hauchte sie ihm zu und hoffte so sehr, dass er jetzt aufwachen würde, doch blieb ihr Wunsch unerfüllt. Nach einer Weile der Stille und der Tränen, öffnete sich Kais Zimmertür und die Krankenschwester von eben und ein Arzt betraten sein Zimmer. Verdutzt blickten sie Aria an, die an Kais Bett stand, seine Hand sanft hielt und sich mit der freien Hand die Tränen aus dem Gesicht wischte. „SIE schon wieder! Ich sagte Ihnen doch, Sie sollen in Ihr Bett gehen und sich ausruhen!“ wetterte die Krankenschwester erneut, doch hielt der Arzt nun die Hand nach oben um sie zum Schweigen zu bringen. Er signalisierte ihr, dass sie leise sein sollte. „Es tut mir Leid. Aber ich musste ihn sehen.“ stammelte Aria flüsternd und strich Kai sanft über die Wange. „Aber...“ fing wieder die Krankenschwester an, doch warf ihr der Doktor einen strengen Blick zu. „Dieser junge Herr hier, muss wahnsinnig stolz darauf sein, so eine Freundin zu haben die sich so sehr sorgt. Aber Schwester Kato hat Recht. Seine Werte sehen in Ordnung aus und er ist stabil. Und jetzt wo Sie wissen, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht, möchte ich Sie bitten, zurück auf Ihr Zimmer zu gehen und zu schlafen.“ sprach der Arzt und lächelte sie an. Aria seufzte schweren Herzens und nickte. „Danke.“ hauchte sie, verbeugte sich kurz und verließ sein Zimmer, auch wenn es ihr ganz und gar nicht passte. Denn sie hatte Angst. Angst, das ihm etwas zustoßen könnte. Was, wenn seine Werte sich verschlechtern würden und es Probleme gab, oder schlimmeres und sie nicht bei ihm war? Sie hatte furchtbare Angst, dass es das Letzte mal sein könnte, dass sie ihn sah. Ihr Magen zog sich zusammen und sie warf einen Letzten Blick in sein Zimmer, bevor sich die Tür schloss. ~~ Der nächste Morgen ~~ „Sie schon wieder...“ begrüßte Schwester Kato die Halbschottin, die schon zu früher Morgenstunde vor Kais Kais Zimmertür stand. „Sie können da jetzt nicht rein. Er wird gerade untersucht.“ fauchte die ältere Dame, die sichtlich ihren Job hasste. „Dann warte ich eben.“ knurrte Aria und setzte sich auf einen der Bänke, die vor dem Schwesternzimmer standen. Schwester Kato seufzte genervt und ging ihrer Arbeit weiter nach. Nach einer Weile öffnete sich die Tür und Doktor Hakushima und Zwei Krankenpfleger, traten aus Kais Raum. „Aria. Guten Morgen. Wie geht es Ihnen heute?“ begrüßte sie Hakushima freundlich und lächelte sie an. „Guten Morgen. Mir geht es gut. Kann ich zu Kai?“ fragte sie direkt und Hakushima nickte. „Aber nicht zu lange. Ich begleite Sie. Kommen Sie, Aria.“ und Aria stand auf und folgte ihm in das Krankenzimmer. „Er macht Fortschritte, aber vermutlich wird er wohl noch eine Weile hier bleiben müssen. Er war heute früh, mal kurz bei Bewusstsein und seine Werte sind stabil. Auch atmet er wieder von alleine. Gehen Sie ruhig zu ihm.“ erklärte ihr der Arzt und Aria ging zu seinem Bett. Erneut griff sie sanft seine Hand, wie den Abend vorher auch schon. Ohne die Atmungsmaske, sah er nicht mehr ganz so schlimm aus und Aria lächelte ihn traurig an. „Guten Morgen Kai. Ich bin es, Aria.“ flüsterte sie ihm zu und ihr Daumen strich über seinen Handrücken. Seine Lider zuckten und Aria beugte sich in seine Richtung, den Mund halb offen, vor Überraschung. Seine Augen zuckten weiter und halb öffnete er sie. Eine Weile blickte er Aria an, versuchte sie zu erkennen, doch sah er alles verschwommen und vom Licht, der Deckenbeleuchtung geblendet. Er keuchte auf, öffnete den Mund und lächelte schwach. „....Engel...?“ glitt ihm die Frage über die Lippen, doch verließ ihn sein Bewusstsein sogleich wieder. Fragend blickte sie zu dem Doktor, der nur weiterhin freundlich lächelte. „Nichts ungewöhnliches. Immerhin hat er eine schwere Not OP hinter sich. Das er da verwirrt ist, ist eigentlich völlig normal. Kommen sie jetzt wieder, Aria. Gleich kommen die Pfleger zu ihm und wechseln ihm die Verbände. Und so wie ich Sie kenne, haben Sie sicher noch nicht gefrühstückt. Und wir müssen uns noch um Ihre Entlassung kümmern. Sie können später wieder zu ihm. Kommen Sie. Ich zeige Ihnen unsere Kantine. Wenn Sie möchten, könnten wir gemeinsam Frühstücken. Ich habe gerade keine Patienten zum behandeln und Hunger habe ich auch.“ schlug der Arzt vor und Aria nickte. „Gerne. Tschüss Kai. Ich bin bald wieder bei dir.“ flüsterte sie Kai zu und verließ mit Hakushima das Zimmer. Einige Stunden später, betrat Aria erneut Kais Zimmer. Sie war zwischen drin zu Hause gewesen um sich zu duschen und um zuziehen und hatte für Kai eine große Tasche mit frischer Kleidung und anderen Utensilien gepackt. Auch ein paar Bücher, stopfte sie mit hinein. Er sollte sich ja nicht langweilen, wenn er wieder vollständig wach war. Sie öffnete seinen Kleiderschrank und fing an, seine saubere Wäsche einzuräumen. In ein Fach, ganz oben stelle sie eine Waschtasche, worin sich frische Waschlappen, Zahnbürste und Zahnpasta befand, sowie ein Rasierer und diverses andere Zeug, was er brauchen könnte. Einige Handtücher, legte sie in ein kleines Regal in dem kleinen Badezimmer, welches sein Raum besaß. Anschließend ging sie wieder zu ihm und hielt seine Hand. Doktor Hakushima und ein Pfleger schauten kurz darauf auch vorbei und prüften seine Werte am EKG, während Aria ruhig zu Kai sprach. Kai stöhnte kurz auf und öffnete langsam die Augen. Klar blickte er sie an und seine Mundwinkel verzogen sich zu einen schwachen Lächeln. „Aria...“ flüsterte er mit erstickter Stimme und der Silberschopf nickte erfreut. Sofort schossen ihr die Tränen in die Augen. „Hallo Kai.“ hauchte sie und strich ihm über die Wange. Er wirkte furchtbar erschöpft und atmete schwer und mit einem sanften und erleichterten Blick musterte er ihr Gesicht. Sein Mund bewegt sich, doch war er kaum in der Lage zu sprechen. Aria schaute ihn fragend an und beugte sich zu ihm vor, damit sie ihn verstand. Das Piepen, des EKG`s schlug schneller an. „Aria...“ flüsterte er wieder. „Ja? Hab keine Sorge. Ich bin hier.“ flüsterte sie zurück und lächelte vorsichtig. „Ich... Ich...“ Doch riss er plötzlich die Augen auf. Sein Oberkörper wölbte sich plötzlich nach oben und er japste auf. Seine Augen fielen zu und das EKG schlug noch mehrmals schnell an, bis es bei einem einzigen, anhaltenden piepen hängen blieb. Aria riss die Augen auf, drehte sich rasant um und blickte auf den Bildschirm. Keine Welle, kein Zacke war mehr zu sehen und rechts oben stand eine große, rote Null. Alles schien wie in Zeitlupe zu laufen. Sie hörte nur begrenzt und schaute sich panisch um. Hakushima brüllte nach Kollegen, stieß Aria bei Seite und kümmerte sich sogleich um Kai. Aria wollte wieder ans Bett stürmen. Sie schrie, doch hörte sie sich nicht. Der Pfleger schlang seinen Arm um ihren Bauch und zog sie mit aller Kraft von dem Bett weg. Sie schrie, als würde sie innerlich verbrennen und so fühlte sie sich auch. Einige andere Menschen in weißen Kitteln stürmten ins Zimmer. Aria schnappte Wortfetzen auf. „....Kammerflimmern...“ „....Defibrillator...“ „....Schafft sie hier raus!...“ „....200 Joule....“ „....Weg vom Bett....“ Und Aria schrie weiter und weiter, bis ihre Kehle brannte und trotzdem konnte sie nicht aufhören. Ein zweiter Pfleger packte sie auch noch und zu Zweit zogen sie Aria raus, die sich heftig wehrte. Sie knallten ihr die Tür vor der Nase zu und verzweifelt hämmerte sie gegen die versperrte Tür, immer noch qualvoll am schreien und weinen. Kapitel 21: Krankenhaus Geflüster --------------------------------- Kapitel 21 – Krankenhaus Geflüster „Hier. Trinken Sie das. Der Tee wirkt beruhigend.“ sprach Schwester Kato ruhig und reichte Aria eine Tasse Tee. Stumm und immer noch aufgelöst, nahm sie den Tee entgegen und trank einen Schluck. Aria saß im Schwesternzimmer. Dort wurde sie hinein gezerrt und das war schon ein Kampf für sich. Denn Aria war außer sich, voller Panik schlug sie um sich, als würde sie ertrinken. Und auf eine Art und Weise tat sie das auch. Immer wieder, sah sie vor ihrem inneren Auge Kai, wie er sich aufbäumte, hörte das durchgehende Piepen des EKG´s und die dumpfen Geräusche, die der Defibrillator mit jedem Stromschlag tat. „Sie sind ja gar nicht so scheußlich, wie ich anfangs dachte.“ knurrte Aria erschöpft und Schwester Kato grinste nur kurz auf. „Ausnahmen bestätigen die Regeln.“ murmelte sie und legte die Hand auf Arias Schulter. „Ich fühle mich, als stirbt gerade etwas in mir. Etwas ganz tief drin.“ flüsterte Aria mit erstickter Stimme. „Doktor Hakushima kriegt ihren Freund wieder hin. Ganz sicher.“ „Er muss.“ murmelte die Halbschottin und drehte sich panisch zu Schwester Kato um. Sie krallte sich energisch an ihrer Kleidung fest. „Hören Sie! Kai darf nicht sterben! Er MUSS Leben! Er kann mich doch nicht alleine lassen. Jetzt, wo noch so vieles ungesagt ist. Ich brauche ihn!“ und erneut brach sie in Tränen aus. Für einen kleinen Moment, fragte Aria sich selbst, wie viel Tränen ein Mensch überhaupt besaß, denn sie hatte in kurzer Zeit so viele verloren, dass sie doch bald schon leer sein müsste. „Er wird nicht sterben. Er ist jung und stark. Glauben Sie an ihn und er wird nicht sterben.“ sprach die Krankenschwester nun ernst und schüttelte Arias Hände ab, die verzweifelt nach ihr gegriffen hatten. Die Tür des Schwesternzimmers öffnete sich und ein erschöpfter und verschwitzter Doktor Hakushima trat hinein. „Hier sind Sie, Aria.“ sprach er und ging auf sie zu. Aria blickte ihn aus großen, verzweifelten Augen an und Hakushima lächelte. „Er hat es geschafft. Aber wir mussten ihn auf die Intensivstation verlagern. Dort bleibt er voraussichtlich erstmal Drei Tage. Und wir waren gezwungen ihn ins künstliche Koma zu legen. Aber er schafft das, da bin ich sicher.“ Aria lauschte seinen Worten und versuchte sie zu begreifen und ehe Hakushima richtig reagieren konnte, fiel sie ihm laut schluchzend um den Hals. „Danke! Danke! Oh, vielen Dank.“ weinte sie erleichtert. „Wann kann ich zu ihm?“ fragte sie erschöpft. „Erstmal gar nicht. Wie gesagt, er liegt auf der Intensivstation. Und auch wenn Sie ihm sehr nahe stehen, sind Sie dennoch keine Angehörige. Gönnen Sie ihm die Drei Tage Ruhe und ich halte sie stets auf dem Laufenden, versprochen." „Sie sprechen so, als würde ich Kai auf die Nerven gehen oder ihm schaden...“ knurrte Aria beleidigt und ließ augenblicklich von dem Arzt ab. „So meinte ich das doch gar nicht. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber leider gibt es Regeln, so schwer sie auch sein mögen. Gehen Sie am Besten nach Hause und ruhen sich erstmal aus. Ich ruf Sie dann an, wenn es Neuigkeiten gibt.“ Und er versuchte sie mit einem Lächeln aufzubauen. Aria seufzte, wie sie noch niemals zuvor geseufzt hatte. Es klang erschöpft, traurig, verzweifelt und irgendwie tot. Doktor Hakushima und Schwester Kato warfen sich mitfühlende Blicke zu. „Der Doktor hat Recht, Mädchen. Gehen Sie nach Hause. Ihr Freund ist hier in den Besten Händen.“ sprach die Krankenschwester und nahm die leere Tasse entgegen. „Ja... Das habe ich gesehen!“ knurrte Aria, schnaubte verächtlich und auf dem Absatz drehend, verließ sie das Zimmer. Aber sie hatten Recht, musste sich Aria eingestehen. Es war das Beste erstmal nach Hause zu fahren. Sie verließ die Klinik und hielt Ausschau nach einem Taxi, welches sie auch direkt entdeckte. Im Schatten, des hohen Krankenhaus Gebäudes, stand Arias gesichtetes Taxi und sie erkannte einen Mann, mittleren Alter, der gelangweilt seine Zeitung las. Die Halbschottin ging zur Fahrerseite und schaute in das offene Fenster. Überrascht blickte der Fahrer auf und schaute Aria an. „Sind Sie frei?“ fragte Aria und wirkte desinteressiert. Der Fahrer nickte, faltete seine Zeitung zusammen und legte diese ins Handschuhfach. Aria stieg ein und gab ihm die Adresse durch. Und so wurde sie, bis vor die Haustür gefahren, bezahlte und schlurfte in das große Gebäude. Lustlos schloss sie die Haustür auf und betrat ihre Wohnung. Es wirkte so furchtbar leer und still. Eine Stille, die ihr zwar vertraut war, aber Momentan einfach fürchterlich wirkte. Seufzend stand sie mitten im Wohnzimmer und blickte sich um. „So leer...“ hauchte sie der Stille entgegen und schlurfte in die Küche. Sie trank ein großes Glas Wasser und öffnete den Kühlschrank. Er war fast leer. Bilder des Überfalls blitzen vor ihrem inneren Auge auf und sie biss sich auf die Lippe. Bilder, wo sie die vollen Einkaufstüten fallen ließ, Milch die ihr vor die Füße lief und rascheln sowie knacken, der Tüten. Aria schüttelte den Kopf, schnappte sich einen Apfel und biss demotiviert hinein. Sie musste an ihre Freunde denken und schockiert wurde ihr bewusst, dass Hilly und die Jungs noch gar nichts von Kais Situation wussten. Schnellen Schrittes ging sie ins Wohnzimmer und nahm das Telefon an sich. Sie tippte Tysons Nummer und hielt sich das Telefon ans Ohr. „Tyson?“ rief sie hinein, als der Blader sich meldete. „Hallo Aria. Schön das du anrufst.“ begrüßte er sie und lachte ins Telefon. Aria spürte die Wut in ihrem Magen brodeln und sie atmete tief ein, um sich zu beruhigen. „Kai liegt im Krankenhaus.“ knallte sie Tyson, die ungeschorene Wahrheit auf den Tisch und sein Lachen verstummte Augenblicklich. „Was?“ „Kai liegt im Krankenhaus.“ „Wieso das? Was ist passiert?“ „Könnt ihr vorbei kommen? Bitte! Sonst dreh ich hier daheim durch. Diese Leere... Diese Stille. Ich halte das nicht aus.“ Und Aria spürte, wie ihre Augen wieder feucht wurden. „Selbstverständlich! Wir sind sofort da.“ und mit einem klicken, wurde die Verbindung unterbrochen. Ein gleichmäßiges piepen ertönte in der Leitung und Aria hörte diesem zu. Es erinnerte sie irgendwie an das EKG und geschockt knallte sie den Hörer auf die Station. Wie im Wahn ging sie im Wohnzimmer auf und ab, als endlich die Türklingel läutete. Erleichtert japste sie und riss die Haustür auf. Und als sie in die blassen, besorgten und vor allem geschockten Gesichter ihrer Freunde blickte, zerbrach erneut etwas in ihr. Denn sie sah plötzlich etwas, was sie noch niemals vorher sah. In jedem Blick ihrer Freunde, entdeckte sie Kai. Kais Art und seinen Charakter, neu geformt von Freundschaft. Sie wusste was ihm früher passiert war, mit Russland und seiner Familie. Und Sie wusste wie er früher war. Kalt und unantastbar. Und sie kannte Kai heute und auf einmal wurde ihr bewusst, warum er heute so war. Sie alle, waren dafür verantwortlich. Und sie liebte ihre Freunde, plötzlich noch mehr. Aria zitterte und nuschelte plötzlich zusammenhanglosen Kauderwelsch. Sie schluchzte und heulte auf. Sie drückte sich an ihre Freunde und umarmte sie alle. Auch Hillary weinte plötzlich auf, denn sie las in Arias verstörtem Blick, das Tyson recht hatte. „Lasst uns erstmal reingehen.“ schluchzte Aria und löste sich schweren Herzens von ihren Freunden. Sie alle betraten nun das Wohnzimmer und ließen sich geknickt auf das Sofa und die Sessel fallen. Aria schnäuzte sich genervt die Nase und massierte daraufhin ihre Schläfen, die durch die ganzen Tränen der letzten Stunden, drohend pochten. „Was ist überhaupt passiert?“ fragte nun Ray und legte einen Arm um sie. Aria hingegen, starrte ihre Freunde erstmal einer nach dem anderen an. Max, der Sonnenschein des Teams, glich nun eher einer Regenwolke. Seine Augen musterten Aria traurig und schockiert. Die Halbschottin bemerkte, dass er unbedingt etwas sagen wollte, doch fehlten ihm die Worte. Immer wieder machte er Ansätze, öffnete den Mund und schloss ihn direkt wieder. Ray hingegen hielt sie weiter eisern im Arm. Sie fühlte das er Angst hatte, zu hören was mit Kai passiert war. Er war angespannt und seine Umarmung, glich eher einer Klammer, auch wenn er es gut meinte. Hillary weinte noch immer. Sie wischte sich aller paar Sekunden über die Wange, um die lästigen Tränen zu entfernen und Aria hätte am liebsten mit geweint. Als sich die Blicke der Mädchen kreuzten, verkrampfte sich Arias Magen. Es tat weh, ihre Freundin so zu sehen. Tyson hingegen drückte Hillarys Hand. Seine Gefühle, konnte Aria nicht eindeutig deuten. Er blickte verwirrt, traurig, aber auch wütend. Sie vermutete, das Tysons Wut aber nicht Kai, oder seinen Freunden galt. Vermutlich war er wütend, weil diese Situation neu für ihn war und er nicht wusste wie er damit umgehen sollte. Immer wieder wurden seine Augen feucht, doch kämpfte er dagegen. Auch er hatte Angst. Alle hatten Angst. Sie sammelte ihre Gedanken und fing an zu erzählen. „Gestern. Wir waren einkaufen, weil unser Kühlschrank leer war... leer ist. Wir wollten gemeinsam kochen und uns einen schönen Abend machen. Auf dem Heimweg umzingelten uns vier junge Männer. Wir beide spürten sofort, dass es nichts Gutes zu bedeuten hatte und Kai schubste mich in sichere Entfernung. Und die Kerle provozierten ihn erst, packten ihn dann und schlugen ihn zusammen. Ich war wie gelähmt. Doch irgendwann sammelte ich mich, griff einen dicken Ast und verprügelte die Kerle. Drei konnte ich Krankenhausreif schlagen, der Letzte flüchtete. Im Krankenwagen brach ich dann völlig zusammen. Kreislaufzusammenbruch. Ich wachte in einem Krankenhauszimmer wieder auf und mein alter Arzt, von damals, stand an meinem Bett. Er erzählte mir, dass Kai eine Not OP hinter sich hatte, weil seine Milz verletzt wurde. Und heute... ich war bei ihm und er kam sogar zu Bewusstsein. Zweimal. Aber nur kurz. Das Erste mal, war er nur halb da, erkannte mich nicht und stellte mir eine merkwürdige Frage. Er fragte einfach nur...'Engel?'...und wurde wieder bewusstlos. Und einige Stunden später wurde er erneut wach. Diesmal richtig. Er wirkte furchtbar schwach und irgendwas stimmte nicht. Er wollte mir etwas sagen, kam aber nie dazu. Denn plötzlich zuckte er auf, und sein Herz-Kreislauf System brach völlig zusammen. Mittlerweile ist er wieder stabil, liegt aber auf der Intensivstation. Und ich darf nicht zu Ihm!“ keuchte Aria und vergrub ihr Gesicht in den Handflächen. „Ach du Scheiße...“ brachte es Tyson auf den Punkt. Aria nickte stumm. Er hatte Recht. „Wie furchtbar. Aber ihm geht es doch jetzt wieder besser. Kopf hoch Aria. Alles wird wieder gut.“ versuchte Ray sie aufzumuntern, doch blockte es an ihr einfach nur ab. „Daran zweifel ich auch nicht. Aber versteht ihr nicht?! Er wäre fast gestorben! Und das vor meinen Augen!“ schrie sie ihre Freunde an und war außer sich. Entsetzt blickten sich alle an und nickten dann. Hilly schluchzte auf und ging zu Aria. Tyson hingegen vergrub nun sein Gesicht in den Händen, wie Aria zuvor auch und Max wurde immer blasser. Selbst Ray war unruhig, doch versuchte er einen klaren Kopf zu behalten. „Du hast ja Recht. Tut uns Leid. Was hältst du davon, wenn ich ein paar Tage hier bei dir bleibe? Damit du nicht ständig alleine bist.“ schlug Ray vor und Aria blickte auf. „Das würdest du tun? Danke Ray.“ bedankte sie sich und vergrub wieder ihr Gesicht in den Händen. „Ist das etwa ein Ja?“ fragte er schmunzelnd und sie nickte einfach nur. „Ich bleib auch hier!“ rief nun Hilly und Aria weinte auf. „Danke. Ich wüsste nicht, was ich machen würde, wenn ich euch nicht hätte.“ japste Arianith und wischte sich die paar Tränen von der Wange. Sie spürte das sie kaum noch weinen konnte. Zu viele Tränen hatte sie heute schon vergossen. „Wir würden ja auch hier bleiben, aber ich denke mal zu viele Menschen um dich herum, wären auch nur störend, anstatt hilfreich. Aber wir schauen regelmäßig vorbei, wenn du es wünscht.“ und diese Worte kamen von Tyson. Ungläubig starrte Aria zu ihm herüber. Sie dachte nach und stellte überrascht fest, das Tyson das Erste mal etwas erwachsenes von sich gegeben hatte. Eine Reife, die sie nicht kannte und sie grinste kurz auf. Auch wenn es ihr schwer fiel. Und so war es beschlossen. Aria hatte für eine Weile zwei neue, beziehungsweise alte Mitbewohner. Ray und Hillary. Ray bezog das Gästezimmer, während Hillary in Arias Zimmer schlief. Aria blieb in Kais Zimmer. Sie wollte nicht, das irgendwer anderes in seinem Bett schläft. Auch wenn die beiden Freunde waren. Aber ihr kam es irgendwie wie Hochverrat, Kai gegenüber vor. ~ Auch wenn Aria ihn nicht sehen durfte, verharrte sie die ganzen Tage, stets im Krankenhaus und zwar eisern vor der Tür zur Intensivstation. Oftmals führte sie schon Diskussionen mit Schwester Kato oder Hakushima, doch ließ sie sich nicht überreden, zu gehen. Als sie am vierten Tag, auch wieder vor der Tür stand und diese traurig musterte, kam ihr wieder Hakushima entgegen. „Aria.“ rief er sie und lächelte. Sie hingegen schaute ihn gelangweilt an. Sie konnte sich denken, das es nun wieder zu einer Diskussion kommen würde, doch irrte sie sich erfreulicher weise. „Sie brauchen hier nicht mehr Wache stehen. Schauen Sie lieber mal auf Station Drei in Zimmer 95. Und machen Sie sich etwas zurecht, denn wenn er zuverlässig ist, müsste er circa in einer Halben Stunde aufwachen.“ verkündete der Arzt und wippte auf seinen Füßen vor und zurück. Aria konnte seine Worte kaum fassen, doch grinste sie ihn sogleich breit an, bedankte sich hoch erfreut und verschwand in der nächst besten Patienten Toilette. Nach kurzer Zeit, trat sie frisch und fröhlich aus dem Raum und flitzte durch die Gänge, zur Station Drei. Strahlend vor Glück, stand sie nun vor Kais Zimmertür. „Gehen Sie ruhig rein, Mädchen. Er wird sich bestimmt freuen, Sie zu sehen.“ ertönte plötzlich die Stimme von Schwester Kato. Aria riss den Kopf zu ihr herum und nickte eifrig. Und so drückte sie die Klinke herunter und trat ein. Noch lag Kai in seinem künstlichen Koma, doch Aria wusste, dass es nicht mehr lange dauerte und sie konnte es kaum noch erwarten. Sie ging zu seinem Bett und zog sich einen Stuhl heran und nahm platz. Eine ganze Weile tat sich nichts, außer seiner ruhigen Atmung und das gleichmäßige Piepen, des EKG´s, welches Aria mittlerweile so sehr hasste. Die Tür öffnete sich und Hakushima trat ein. „Na was macht unser Patient?“ erkundigte sich der Arzt und freute sich, Aria Lächeln zu sehen. „Schlafen, oder sowas. Also unverändert.“ antwortete sie ihm und streichelte vorsichtig über Kais Hand. „Er bedeutet Ihnen wirklich sehr viel, hab ich Recht?“ fragte nun der Arzt und Arias Blick wurde weich. „Wenn Sie wüssten wie viel. Er bedeutet mir alles. Er ist mein bester Freund, meine Familie, mein großer Bruder und meine große Liebe. Er ist mein Leben. Und ohne ihn wäre ich nicht mehr hier. Ihm gehört mein Leben.“ hauchte sie und lächelte mild in Kais schlafendes Gesicht. „Große Liebe? Also sind sie beide ein Paar?“ fragte er nach und Aria wunderte sich, weil er so viel Interesse an ihrem Leben zeigte. Doch schüttelte sie den Kopf. „Nein. Verstehen Sie mich da nicht falsch. Ich wollte damit ausdrücken, dass Kai einfach ALLES für mich ist. Er ist nicht einfach nur ein Freund. Wie gesagt, er ist mein Leben.“ Hakushima nickte stumm und beließ es bei dem Thema. Er wollte nicht zu weit in ihre Privatsphäre eindringen, zumal das sonst nie seine Art war. Aber irgendwie lagen ihm die beiden am Herzen. „Was macht eigentlich Ihre Amnesie?“ fragte er nun und erinnerte sich an den damaligen Tag, wo sie und Kai zu ihm kamen. Aria zuckte mit den Schultern. „Von alleine kommt mein Gedächtnis wohl nicht wieder. Aber ich arbeite daran und mache Fortschritte. Ich habe schon sehr viel aus meiner Vergangenheit heraus gefunden und mich auch wieder erinnert.“ erzählte sie und grinste breit. Nach einer ganzen Weile, und Aria kamen die Minuten schon wie Jahre vor, murmelte Kai leise auf. Er kniff die Augen zusammen und bewegte leicht den Kopf. Aria sprang sogleich auf und starrte ihn erwartungsvoll an. Ihre Augen glänzten glücklich und ihr Mund zierte ein erleichtertes Lächeln. Langsam öffneten sich seine Augen. „Aria?“ fragte er verwundert, kaum lauter als ein Flüstern. „Oh Kai. Endlich.“ hauchte sie erleichtert und streichelte über seine Wange. Sein Gesicht, sah zumindest nicht mehr so schlimm aus, wie sie festgestellt hatte. Noch ein paar Schrammen und die mittlerweile, geschlossenen Platzwunden die heilten, sowie ein paar blaue Flecken. Aber keine Schwellungen mehr. Verwirrt blinzelte er sie an und wunderte sich, über ihr erleichtertes Gesicht. „Was ist passiert? Wo bin ich?“ brummte er und versuchte sich aufzusetzen. Er stöhnte kurz gequält auf und sank zurück in sein Kissen. „Du wurdest operiert und lagst im Koma.“ erklärte sie ruhig und setzte sich auf seine Bettkante. Kai dachte nach und erinnerte sich. „Die Schläger! Ist dir was passiert?“ fragte er ernst und in seiner Stimme schwang Sorge. Aria schüttelte lächelnd mit dem Kopf. „Shhht. Nicht aufregen. Mir ist nichts geschehen. Ich hab sie erfolgreich mit einem Ast vermöbelt.“ verkündete sie Kai und lächelte stolz. Und Kai grinste erleichtert. „Erst Mia und dann diese Kerle? Du hast ja mehr Temperament, als ich dachte.“ Gluckste er und umfasste ihre Hand. „Schön das du wieder wach bist. Ich wäre fast gestorben vor Angst. Hilly und die Jungs übrigens auch. Sie machen sich alle furchtbar Sorgen. Ray und Hil sind vorübergehend bei uns eingezogen. Sie wollten mich nicht alleine lassen. Und sobald es dir wieder ein bisschen besser geht, kommen sie dich auf jedenfall besuchen.“ erzählte ihm Aria erfreut und Kai hörte beruhigt zu. Sein Blick klebte an ihren lachenden Augen und er war froh, dass sie hier war und das es ihr gut ging. „Aria? Ich muss Sie jetzt aber wieder fort schicken. Jetzt wo er wach ist, müssen wir ihn untersuchen. Sie können ja warten.“ sprach nun Doktor Hakushima und lächelte sie zufrieden an. Aria nickte und seufzte leicht. Dann beugte sie sich runter zu Kai und gab ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange. „Bis gleich. Und lass dich nicht ärgern. Krankenpfleger können grausam sein.“ grinste sie und wand sich an Hakushima. „Ich habe übrigens immer noch blaue Flecken am Bauch, dank diesen talentierten Krankenpflegern.“ knurrte sie und verließ das Zimmer. Draußen begegnete ihr Schwester Kato und zwei Pfleger. Sie wanderte durch die Gänge und verließ die Klinik. Vor dem Eingang, machte sie es sich auf den Stufen bequem und zog ihr Handy aus der Tasche. „Hilly? Kai ist wach! Er liegt auch wieder auf seinem Zimmer. Oh, ich bin so froh!“ quiekte Aria in ihr Handy. „Was? Das ist ja wunderbar. Wie geht es ihm?“ „Soweit ganz gut. Er ist noch geschwächt und hat Schmerzen, aber er ist klar bei Bewusstsein. Du, ich muss aufhören. Die müssten gleich fertig sein mit der Untersuchung. Ich melde mich später nochmal.“ „Ja gut, Aria. Bestell mal liebe Grüße.“ Und so legte Aria auf und tänzelte zurück in die Klinik. Unterwegs grüßte sie Schwester Kato, die mit einem fiesen grinsen auf dem Gesicht, Aria über den Weg lief. Sie klopfte an Kais Tür. „Ja?“ brummte ihr bester Freund. Aria stieß die Tür auf und grinste ihn breit an. Er hingegen saß verstört und knalltrot im Gesicht, auf seinem Bett. „Was ist denn mit dir los?“ fragte Aria verwundert und ging durch den Raum. „Von wegen NUR eine Untersuchung...“ nuschelte er beschämt und rutschte auf seinem Bett ein Stück, damit Aria platz hatte. Aria hingegen blinzelte nur fragend, doch wurde ihr schlagartig bewusst was los war und so lachte sie schallend auf. „Ah, hat Schwester Kato ihren Waschlappen ausgepackt?“ Doch Kai brummte nur auf diese Frage und schaute aus dem Fenster. Sie hingegen grinste frech. „Ich kann das ja in Zukunft übernehmen.“ murmelte sie, lachte teuflisch in sein Gesicht und nahm auf seiner Bettkante platz. Er hingegen lief noch roter an und schnaubte entrüstet. „Wa...NEIN!“ „Shhh..., nicht aufregen. Ich mach doch nur Spaß. Hat der Arzt gesagt, wie lange du noch in der Klinik bleiben musst?“ fragte sie und nahm seine Hand in ihre. „Hakushima weiß es noch nicht genau. Er meinte, ich muss auf jedenfall noch den Rest der Woche hier bleiben und je nach dem wie Fit ich dann bin, kann ich entweder heim oder muss noch eine Woche hier bleiben.“ „Achso, okay. Ich soll dich übrigens von Hil grüßen.“ Erzählte Aria. „Danke. Ich langweile mich jetzt schon. Ich wäre lieber zu Hause.“ knurrte Kai und verzog genervt das Gesicht. „Das glaube ich dir gerne, Großer. Aber ich bleib ja hier, solange wie ich darf und Bücher hab ich dir auch eingepackt. Vielleicht lindert das etwas deine Langeweile.“ Erklärte sie ihm und er nickte, schwach lächelnd, dann seufzte er. „Wir beide haben zur Zeit auch kein Glück, was?“ nuschelte er fragend und Aria schaute betrübt auf ihre Knie. „Das stimmt wohl.“ flüsterte Aria zurück und drückte seine Hand. „Weißt du was merkwürdig war?“ fragte Kai ruhig und starrte die Zimmerdecke an. Aria schüttelte nur mit dem Kopf und er sprach weiter. „Ich wusste das ich nicht bei Bewusstsein war, doch habe ich immer alles mitbekommen. Ich war quasi in völliger Dunkelheit und trotzdem hörte ich alles um mich herum. Wenn jemand zu mir kam, die Ärzte die sich unterhielten, ja sogar das Gespräch mit dir und dem Doktor da.“ erklärte er und schmunzelte. Aria hingegen, riss peinlich berührt die Augen auf. „Du hast es gehört?“ rief sie entsetzt und Kai nickte. „Ja und ich danke dir, für diese Worte.“ sprach er und Aria konnte nicht anders und grinste breit. „Wenn du wüsstest, was du mir für eine Angst eingejagt hast. Ich dachte ich verbrenne innerlich, als plötzlich dein Herz still stand. Ich war wie in Trance. Es war die Hölle.“ murmelte sie und Tränen sammelten sich in ihrem Augenwinkeln. Kai hingegen strich ihr über den Arm. „Es tut mir Leid.“ „Spinn nicht rum! Du kannst ja wohl am wenigsten dafür, das dein Herz-Kreislauf System schlapp gemacht hat.“ meckerte sie und schaute entrüstet zu Kai, der nur leicht nickte. Und so schwiegen sie sich eine Weile an. „Ich bin übrigens in dein Zimmer gezogen.“ erzählte Aria und legte sich zurück, neben Kai. Immer vorsichtig darauf bedacht, ihm nicht weh zu tun, oder ihm Kabel oder Schläuche raus zu ziehen. „Warum das?“ „In erster Linie, weil ich dich vermisst habe. Und ich weiß, dass ich dich wieder vermissen werde, sobald ich daheim bin. Und weil Ray und Hil ja jetzt bei uns wohnen, solange du im Krankenhaus bist. Ich wollte nicht, das einer von den beiden in deinem Bett schläft. Hilly wohnt bei mir im Zimmer und Ray hat sich im Gästezimmer nieder gelassen. Ach... das hätte ich ja fast vergessen! Justin und die Jungs bestellen beste Genesungswünsche und sie finden es furchtbar, was dir zugestoßen ist.“ erzählte Aria ihm und Kai nickte zufrieden. Er war froh, das sie hier war und lehnte seinen Kopf an ihre Schulter. „Morgen kann ich erst Nachmittags kommen. Morgen fang ich wieder an zu Arbeiten und ich habe mich für die Frühschicht eingetragen. Da jetzt eh Ferienzeit ist, wird früh auch die Hölle los sein.“ „Okay. Ist vielleicht auch besser so. Dein Chef braucht dich langsam mal wieder im Café, zumal Morgens sowieso, die meisten Untersuchungen sind, so wie Hakushima mir sagte.“ sprach er und erneut verfielen sie in Schweigen. Und so blieb Aria noch bis Abends in der Klinik und fuhr wieder heim, als es schon dämmerte. Es tat ihr zwar in der Seele weh, Kai alleine zu lassen, aber sie hatte schon für genug Ärger in der Klinik gesorgt. Da wollte sie nicht noch mehr Unruhe in die Klinikregeln bringen. Als Aria die Haustür auf schloss und die Wohnung betrat, wurde sie direkt herzlichst von Hillary begrüßt. „Hallo Aria. Ray ist noch bei den Jungs. Er wollte ihnen die fröhliche Nachricht überbringen und noch etwas trainieren.“ „Hi Hilly. Hier riecht es gut. Hast du etwa gekocht?“ fragte Aria und schnupperte hungrig. Hillary nickte eifrig und sie gingen in die Küche. „Ist gleich fertig. Ich bin froh, das alles gut ausging. Und vor allem bin ich froh, dich wieder so strahlen zu sehen.“ sprach Hillary entzückt und nahm den Topf vom Herd. „Oh ja. Jetzt geht wieder alles bergauf. Nicht mehr lange und er kann wieder heim. Und Justin, Cliff und Matt kommen auch bald. Oh Hilly. Das sieht köstlich aus.“ schwärmte Aria und zur Bestätigung gluckerte ihr Magen sehnsüchtig. Beide lachten sich an und verschlangen dann Hillarys köstliches Essen. ~~ Eine Woche später ~~ „Okay Hilly. Du willst also hier im Auto warten?“ fragte Aria und rutschte hibbelig auf dem Beifahrer Sitz hin und her. „Ja. Ich warte hier auf euch zwei.“ „Gut. Dann hol ich jetzt Kai ab. Endlich kann er wieder nach Hause. Bis gleich.“ und Aria drückte ihre Freundin noch einmal fest und hüpfte dann die Stufen zur Klinik hoch. Sie stürmte durch den Eingang und wollte gerade den Gang zu Station Drei lang rennen, als sie gerufen wurde. „Aria? Aria! Warten Sie doch mal.“ rief Hakushimas Stimme, als er ihr hinterher hechtete. „Hi Doc.“ begrüßte ihn Aria lässig und grinste bis über beide Ohren. „Sie holen Kai ab, richtig? Dann warten Sie bitte hier. Er wird gleich her geschoben. Ich muss nämlich noch mit Ihnen reden.“ Sprach der Arzt und bot Aria einen Sitzplatz im Eingangsbereich an. Sie setzte sich und schaute ihn erwartungsvoll an. „Er braucht ganz viel Ruhe und auch wenig Belastung. Er soll so wenig wie möglich und so viel wie nötig gehen. Am Besten nur kurze Strecken, mit ausreichend Pausen. Deswegen überlässt ihm die Klinik einen Rollstuhl. Auch wenn sich ihr junger Freund lautstark darüber beschwert hat, aber wir müssen an seine Gesundheit denken. Außerdem muss er dreimal täglich diese Tabletten nehmen, dann diese Salbe zweimal am Tag auf seine OP Wunde und regelmäßiger Verbandswechsel. Ich möchte Sie bitten, dass Sie ihm den Verband wechseln. Selbst kriegt er das nicht optimal hin, zumal er automatisch die Bauchmuskeln zu sehr anspannen würde, beim Versuch des Wechsels. Und ich weiß, dass ich auf Sie zählen kann. Ansonsten würden wir ihn nämlich heute noch nicht entlassen. Aber bei Ihnen ist er in den Besten Händen.“ erklärte ihr der Arzt und reichte ihr eine kleine Tüte, worin seine Medizin, die Salbe und eine Ladung Verbände lagen. „Sie können sich auf mich verlassen, Doktor. Schwester Kato hat mir ja einige Tricks beim Verbandswechsel gezeigt und ich kriege das recht gut hin.“ sprach sie vergnügt und nahm die Tüte entgegen. „Gut. Ah da kommt ihr Freund.“ „KAI!“ rief Aria hellauf begeistert durch die Eingangshalle und wurde streng von einigen Kittelträgern gemustert. „Ich kann alleine laufen!“ knurrte Kai bedrohlich, während ihn Schwester Kato durch den Eingangsbereich schob. „Ja, aber Sie dürfen nicht.“ „Aber....“ „Kein aber, Mr. Hiwatari! Und nun hören sie endlich auf zu murren, da vorne wartet ihre liebreizende Freundin auf Sie.“ sprach Kato streng und schob ihn auf Aria zu. „Hallo mein Großer.“ wurde er erfreut von Aria begrüßt, die ihm gleich die Tüte auf den Schoß knallte und ihn umarmte. „Hallo... Würdest du bitte dieser Hexe sagen, dass ich alleine laufen kann?!“ knurrte er wieder. „Du darfst aber nicht.“ flüsterte Aria grinsend und küsste seine Wange. „Ihr habt euch abgesprochen.... Verräter.“ schmollte Kai und wehrte sich per du, gegen den Rollstuhl, was Aria zu gut verstehen konnte. Aber seine Gesundheit war wirklich wichtiger, als sein Stolz. „Mecker nicht. Bald bist du das Ding doch los. Und sieh es mal so. Du darfst früher Heim. Da ist doch dieses Ding nur ein kleines Opfer. Hallo Schwester Kato. Wie geht es Ihnen?“ „Hallo Aria. Mir geht es besser, wenn dieser Miesmuffel endlich weg ist. Also los Mädchen. Nehmen Sie ihn schon, bevor ich ihn auf die Geschlossene einweisen lasse.“ beschwerte sie Kato, grinste aber schief. Aria grinste zurück und nahm nun ihren Platz ein und schob Kai zu Hakushima herüber. Kai muffelte immer noch, doch immerhin schon mal leiser und weniger, als vorher. „Guten Tag Kai. Sie sehen prächtig aus. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass wir uns nächste Woche Mittwoch, zur Nachuntersuchung wieder sehen. Kommen Sie gut heim und hören Sie ja auf Ihre Krankenschwester. Machen Sie beide es gut.“ wurden sie verabschiedet und Aria schob ihn aus der Klinik, hinaus ins Freie. Kai hingegen brummte nur vor sich hin und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. „Hallo Kai.“ begrüßte ihn Hilly, die ausgestiegen war und die Beifahrertür geöffnet hatte. „Mh.“ brummte er beleidigt und Aria schob ihn vor den Sitz. „Los, Muffel. Aufstehen und einsteigen. Es geht jetzt ab nach Hause.“ trällerte Aria und half Kai aus dem Rollstuhl und auf den Sitz. Schmerz stand ihm ins Gesicht geschrieben und seine Mitbewohnerin grinste nur triumphierend. Vielleicht verstand er ja nun, wieso er das Ding erstmal brauchte. Aria und Hillary, klappten den Rollstuhl zusammen, verstauten ihn im Auto und so fuhren sie nach Hause. Kai freute sich schon darauf, auch wenn er es zur Zeit nicht zeigen wollte. Immerhin war er ja an so ein Drecksding gefesselt und er fühlte sich plötzlich scheußlich alt. Und ihn in den dritten Stock zu bekommen, stellte sich auch noch als Feuerprobe heraus. Aber immerhin durfte er selbst gehen. Auch wenn ihn Aria zwang, nach jeder dritten Stufe eine Pause einzulegen. Und Hillary trug seinen Rollstuhl, der immer noch zusammen geklappt war Trautes Heim, Glück allein. Auch wenn sein Glück zur Zeit noch begrenzt war. Dachte er zumindest. Doch würde er bald eines besseren belehrt. _______________________________________________ Ein kleines Nachwort an meine Leser: boah für wie grausam haltet ihr mich eigentlich? xD ich lass doch meinen Kai nicht einfach sterben. Zumal ich noch große Pläne mit ihm habe ^^ Also das kap. selbst hat mir nicht sehr gut gefallen. seht es als eine Art Filler-Kap. Hatte auch enorme schwierigkeiten beim schreiben, was aber an dem jetzigen sommerklima liegen könnte. das nächste Kap ist auch schon angefangen, aber wie lange ich diesmal brauch, kann ich nicht sagen. das ist noch unbekannt. Liebe Grüße eure Apfel Kapitel 22: Syclya ------------------ Kapitel 22 - Syclya „Was hast du denn vor?“ fragte Bryan ungläubig und musterte Syclya, die mit ihrem gepackten Koffer, das Wohnzimmer betreten hatte. Auch die anderen Jungs schauten nun auf und legten fragend den Kopf schief. „Ich habe eine Entscheidung getroffen.“ sprach sie ruhig und lächelte mild. „Ich bin nun schon so lange bei euch. Zu lange. Und ich werde heute noch nach Japan fliegen. Wartet, sagt nichts! Ich habe das mit Mr. Dickenson abgesprochen. Ich werde nicht direkt zu Arianith stürmen, keine Sorge. Aber ich muss sie einfach sehen. Ich habe so viele Informationen gesammelt, was sie betrifft. Wo sie wohnt, wo sie arbeitet, wo sie sich gerne aufhält und und und... Ich möchte sie einfach beobachten. Und wenn ich da bin, möchte Mr. Dickenson sie näher an die Erinnerungen, die mich betreffen heran führen. Und erst wenn er grünes Licht gibt, gehe ich zu ihr.“ „Und du hältst das wirklich für eine gute Idee?“ fragte nun Ian und schien ein bisschen enttäuscht zu sein. Immerhin lebte er seit Wochen mit ihr in dieser kleinen WG und hatte sich wohl zu sehr an sie gewöhnt. Immerhin war sich charakterlich das krasse Gegenteil von Aria. Sie war ruhig, ausgeglichen und er konnte mit ihr so wunderbar reden. Über Sachen, worüber seine Freunde kein Interesse zeigten. Syclya lächelte ihn an. „Ja das tue ich. Ihr habt euch wirklich schon an mich gewöhnt, hab ich Recht? Ich weiß das zu schätzen, aber ich muss diesen Schritt tun. Und ich danke euch für eure Gastfreundschaft. Mr. Dickenson hat für mich eine kleine Wohnung besorgt. Direkt gegenüber von den Gebäude wo Arianith lebt. Jetzt muss ich nur noch in den Flieger steigen. Danke für alles. Ich werde euch vermissen.“ sprach sie leise, aber selbstbewusst. Auch wenn ihre Augen feucht wurden, denn sie hasste nun mal Abschiede. „Ich komme mit.“ murmelte Tala, als wäre nichts dabei, doch erntete er überraschte Blicke. „Tala...“ fing Bryan an zu sprechen, doch unterbrach ihn der Rothaarige Russe prompt. „Nein Bryan. Ich fliege mit nach Japan. Syclya und Aria sind immer noch in Lebensgefahr. Doch Aria hat ihren Schutz, dank Kai und den anderen. Doch wen hat Syclya? Niemanden. Ich lasse sie nicht alleine fliegen. Das ist zu riskant. Und ihr bleibt alle hier und haltet hier die Stellung. Syclya, ich möchte das du dafür sorgst, dass Hagi Kontakt mit Bryan aufnimmt. So können wir über mehrere Ecken ermitteln und außerdem für Verwirrung sorgen, falls dein Onkel eine Spur entdeckt. Ich gehe Packen. Spencer? Buchst du mir ein Flugticket nach Japan?“ kommandierte er direkt los und alle nickten ehrfürchtig. Wenn Tala erstmal in Fahrt kam, war er kaum wieder zu erkennen und sorgte stets für große Augen. „Gut Tala. Danke für deinen Schutz. Aber stell dich schon mal auf eine lange Zeit in Japan ein. Je nach dem wie schnell meine Schwester mit ihrem Gedächtnis voran kommt.“ sprach Syclya dankbar und der Russe nickte. Und so verschwand er aus dem Raum, in sein Zimmer. Spencer griff derweil das Telefon und ließ sich mit dem Flughafen verbinden. Dort buchte er ein Ticket nach Japan und hatte Glück. Syclya und Tala konnten zusammen fliegen. Syclya hingegen zückte ihr Handy und rief Oxana an. Sie erzählte ihr was sie vor hatte und Oxana versicherte ihr, dass sie am Flughafen sein würde. Als Syclya wieder auflegte, setzte sie sich zu Spencer, Ian und Bryan. „Wir bleiben in Kontakt, in Ordnung?“ fragte sie in die Runde und umarmte jeden einmal fest zum Abschied. „Natürlich!“ brummte Spencer erfreut. „Ja klar. Ich kann immer noch nicht glauben, das du und Aria Geschwister seid. Trotz der Ähnlichkeit. Du bleibst so ruhig, doch sie hätte vermutlich aus diesem Abschied eine überdreht dramatische Abschieds Szene gemacht.“ sprach nun Ian und schnaubte, bei dem Gedanken an den Silberschopf. „Ian! Sag sowas nicht. So ist Aria nicht. Ihr könnt euch nicht leiden, in Ordnung. Aber mach sie nicht schlechter, als wie sie wirklich ist. Also nicht das sie schlecht ist... im Gegenteil.“ verteidigte Bryan nun Syclyas Zwilling und schaute Ian wütend an. Syclya kicherte los. „Ist schon in Ordnung. Auch das du so schlecht von ihr denkst. So ist Arianith nun mal. Entweder man liebt sie, oder man hasst sie. Ein Mittelding gibt es bei ihr nicht. Hach... Ich werde euch wirklich vermissen.“ seufzte Syclya und drückte die Drei erneut. „Können wir los?“ fragte nun Tala, der gerade das Wohnzimmer betreten hatte, ebenfalls mit einem großen Koffer bepackt. Syclya nickte und Tala verabschiedete sich flüchtig. Er mochte Abschiede ebenfalls nicht und so gab er seinen Freunden einfach nur die Hand. Bryan brachte beide zur Tür. „Und passt auf euch auf. Und sobald ihr mit Aria in Kontakt treten könnt, grüßt sie herzlichst von mir.“ sprach der Mädchenschwarm und zwinkerte Syclya zu, die ihm daraufhin ein Lächeln schenkte. „Machen wir. Die Nummer von Hagi liegt auf dem Küchentisch. Ich werde ihm heute noch Bescheid geben, dass du mit ihm Kontakt aufnimmst. Machs gut Bryan.“ und so gingen Syclya und Tala die Treppe hinunter, zogen sich ihren Schal bis über die Nase und traten hinaus in die Kälte. ~~ In Japan ~~ „So Großer. Es wird langsam Zeit. Wir sollten mal ins Bett gehen. Ich muss immerhin morgen früh wieder arbeiten. Ach ja. Hillary wird dir dann morgen früh Gesellschaft leisten, wenn ich auf der Arbeit bin. Zumindest um dir den Verband zu wechseln, ansonsten lässt sie dich wohl in Ruhe. Wie du halt magst, okay?“ erklärte Aria und schob Kai ins Bad. „Mh.“ brummte der Halbrusse und schien weniger begeistert zu sein. Aber seid er aus der Klinik gekommen war, meckerte er weniger. Er schien sich langsam an Arias helfende Hand zu gewöhnen. Außerdem war er das Ding eh bald los, das wusste er. Beziehungsweise wollte er das so. Er übte jeden Tag sich zu bewegen und so merkte er, wie er immer mehr Fortschritte machte. Außerdem waren die Schmerzen auch nicht mehr so schlimm. „Okay. Denk daran, keine ruckartigen Bewegungen. Ich lass dich jetzt alleine. Ruf wenn du mich brauchst.“ trällerte sie und ließ ihn mitten im Badezimmer stehen. „Ich gehe noch duschen. Es könnte also eine Weile dauern.“ antwortete er und seufzte leise. „Bist du sicher, dass du das schaffst? Ich kann dir auch die Badewanne voll laufen lassen.“ „Nein Aria, schon gut. Ich gehe duschen. Danke.“ brummelte er beschämt und Aria nickte. Und so verließ sie das Bad und betrat kurz ihr Zimmer um sich um zuziehen. Nach einer Weile ertönte ein lauter Knall aus dem Badezimmer und Aria schaute erschrocken auf. Sie stürmte zur Badtür und klopfte laut dagegen. „Kai? Alles in Ordnung? Was war das für ein Knall?“ „Mir geht’s gut. Bin nur ausgerutscht. Nicht der Rede wert.“ knurrte er und schmiss eine Shampoo Flasche aus dem Weg. Er lag grummelnd auf dem Duschboden und hielt sich seine OP Wunde, die zum Glück nicht blutete. Mit dem Fuß hatte er die Duschtür aufgestoßen und versuchte raus zu kriechen, was aber nicht wirklich funktionieren wollte, denn er konnte seinen linken Arm noch immer nicht richtig benutzen. Die Schläger hatten ihm damals erfolgreich die Schulter aus gekugelt und somit einige Bänder verletzt, sowie einen Muskel gezerrt. „Kannst du aufstehen?“ fragte nun Arias Stimme, dumpf durch die Holztür. „Ich denke schon. ….Argh!“ und mit einem weiteren Knall, landete er wieder auf dem Hintern. „Warte, ich helfe dir.“ rief nun die Halbschottin. „NEIN!“ „Wieso nicht? Du schaffst das alleine nicht!“ polterte Aria und stemmte die Hände in die Hüfte, was Kai natürlich nicht sehen konnte. Aber er konnte es sich denken. „Weil ich in der Dusche liege! Soll ich es weiter ausführen?!“ knurrte er und ihm war das alles zu peinlich. „Ist doch egal. Ich schau auch nicht hin! Ich komm jetzt rein.“ und ehe Kai hätte protestieren können, flog die Tür auf und Aria tapste vorsichtig, mit zugehaltenen Augen ins Bad. „Erstmal ein Handtuch finden.“ murmelte sie und tapste blind und mit hoch rotem Kopf weiter. „AUTSCH!“ quiekte sie erschrocken auf, weil sie sich das Knie am Rollstuhl gestoßen hatte. „Verdammte Axt.“ fluchte sie weiter und schlich quer durch den Raum, ganz nach Gefühl, in Richtung der Handtücher. „HA! Hab ich dich.“ rief sie triumphierend und zog ein großes Handtuch vom Stapel. „Achtung. Ich komm jetzt in deine Richtung.“ flüsterte sie beschämt und tapste vorsichtig in Richtung Dusche, die immer noch laut rauschte, denn Kai kam nicht zu dem Hebel hoch. „Hier... bitte.“ stammelte sie und schämte sich mindestens genauso, wie er. Er hingegen nahm das Handtuch an sich und band es sich, so gut es ging, um die Hüfte. „Kann ich die Augen wieder aufmachen und dir aus deiner misslichen Lage helfen?“ fragte Aria Kleinlaut und Kai brummte bestätigend. Sie nahm die Hände von den Augen und zwinkert, peinlich berührt nach unten in die Dusche, wo Kai wie ein Maikäfer auf dem Rücken lag und grimmig in der Gegend herum schaute. Aria hingegen musste mild schmunzeln. „Ich wusste doch, das die Dusche noch eine Nummer zu groß für dich ist. Komm, reich mir deinen gesunden Arm. Ich versuch dich hoch zu ziehen.“ lachte sie auf und hielt ihm die Hände hin. Er griff mit dem rechten Arm nach ihrer Hand und sie beugte sich hinunter. Mit dem freien Arm umfasste sie seinen Oberkörper, unter dem linken Arm durch, zu seinem Rücken und zog an ihm. Ein erschrockener Schrei ertönte, als ihr Fuß weg rutschte und beide mit einem scheppern in die Dusche flogen. Von oben prasselte das Wasser auf beide herab und Aria ärgerte sich schwarz, dass sie nicht zuerst das Wasser abgedreht hatte, bevor sie ihm half. „Menno... ich war doch schon duschen.“ grummelte sie und stemmte sich von Kai weg, um ihm nicht noch mehr weh zu tun. Er hingegen schaute gequält auf seinen Bauch. Die Wunde war noch heil, schmerzte aber drohend. „Tut mir Leid. Hab ich dir weh getan?“ entschuldigte sie sich und drehte endlich das Wasser ab. „Nein, schon in Ordnung.“ murmelte er und konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen, denn Aria sah aus wie ein begossener Pudel. „Lach nicht. Du siehst auch nicht besser aus.“ grinste sie zurück und sie krabbelte rückwärts aus der Dusche. Sie griff nach einem neuen Handtuch und wischte den Boden hinter sich trocken. „Auf ein Neues.“ murmelte sie und sie vollzogen die Selbe Prozedur, diesmal erfolgreich. Als beide wieder standen führte sie ihn behutsam zu seinem Rollstuhl und er konnte nicht anders, und klammerte sich etwas an sie. Seine Wunde schmerzte fürchterlich und auch so, wollten seine Beine nicht so ganz. Als er endlich saß, legte sie ein Handtuch auf Kais Kopf und rubbelte energisch seine Haare trocken. Dann legte sie ihm ein weiteres Handtuch auf den Schoß und schob ihn aus dem Bad. Sie war froh, dass die Wohnung zum Großteil aus Laminat Boden bestand, denn beide hinterließen eine ziemlich großflächige Wasserspur, bis Kais Zimmer. Im Zimmer holte sie ihm seine Schlafsachen heraus und legte diese aufs Bett. „Bitteschön. Ich geh mich abtrocknen und umziehen. Und morgen früh lass ich dir ein Bad ein, bevor ich auf Arbeit gehe. Solche Hinfall-Aktionen gehen nämlich mal gar nicht. So wirst du niemals wieder Fit. Ruf wenn du fertig bist, denn ich schlafe bei dir, wenn es okay ist.“ und Kai nickte auf ihre Worte. Und so verließ sie sein Zimmer, ging ins Bad und entledigte sich von ihren nassen Sachen. Als sie trocken und neu gekleidet war, holte sie einen Mob aus dem Abstellraum und kümmerte sich um die Wasserspur. Danach betrat sie erneut Kais Zimmer, nach seinem Brummen das er fertig sei und beide traten die Nachtruhe an. ~~ Russland ~~ „Ice! Huhu Ice, hier bin ich.“ schrie Oxana über den Flughafen und Syclya drehte sich lächelnd um. Auch Tala drehte sich verwundert um und blickte dem Rufen entgegen. „Ice?“ fragte er verwundert und Syclya grinste. „Längere Geschichte. Erzähl ich dir im Flieger.“ murmelte sie und schloss ihre Freundin fest in die Arme. „Dann ist der große Tag also gekommen?“ fragte Oxana und hielt Syclya etwas von sich weg, um sie lächelnd zu mustern. Syclya nickte daraufhin. „Und er da ist deine Begleitung? Moment... Ich kenne dich. Bist du nicht dieser talentierte Blader, der für Russland schon mehrmals an der Weltmeisterschaft teilgenommen hat? Tala Valkov, wenn ich mich nicht irre.“ sprach Oxana und hielt ihm erfreut die Hand entgegen. „Du irrst dich nicht. Und ich würde es eher als Schutz, als wie Begleiter nennen.“ murmelte Tala und sie schüttelten sich die Hand. „Wir bleiben doch aber in Kontakt, oder Ice? Immerhin will ich deine Schwester auch mal kennen lernen.“ lachte die Russin und drückte Syclya erneut. „Natürlich. Danke das du noch gekommen bist. Aber leider müssen wir jetzt. Unser Flug geht gleich. Ich ruf dich an, Oxana. Machs gut und pass auf dich auf.“ „Du auch auf dich, Ice.“ Und so verschwanden Syclya und Tala in der Menge, um kurze Zeit später das Flugzeug zu besteigen, welches auf direktem Weg nach Japan flog. Im Flieger nahmen die beiden ihre Plätze ein und wenig später startete schon das Flugzeug. Syclya wurde aufgeregt. Endlich war es so weit und sie würde ihre Schwester endlich, nach Monaten, wieder sehen. „Geht es dir gut? Du siehst blass aus.“ erkundigte sich Tala und stellte seinen Sitz richtig ein, um sich dann bequem zurück zu lehnen. „Was? Ja, mir geht es gut. Ich bin nur aufgeregt.“ „Ich auch. Es fühlt sich merkwürdig an, zu wissen, sie nach der langen Zeit wieder zu sehen. Und noch merkwürdiger ist es, sie nicht ansprechen zu dürfen.“ murmelte er und schloss die Augen. „Das glaube ich dir gerne. Mir geht es ähnlich. Dann können wir nur hoffen, das sie schneller voran kommt, wenn wir erstmal da sind. Ich weiß nicht, wie lange ich dieses Undercover Dasein aushalten kann...“ sprach sie und schaute aus dem Fenster. „Wieso eigentlich Ice?“ fragte nun Tala und Syclya lächelte breit. „Damals als ich hier in Russland ankam, habe ich mich furchtbar verlaufen und fand einfach nicht eure Straße. Irgendwann bekam ich endlich Hilfe und zwar von ihr. Sie war freundlich und sehr hilfsbereit und wir tauschten auch direkt Nummern aus. Natürlich wollte sie meinen Namen wissen, aber ich musste auch vorsichtig sein, also habe ich ihn nicht verraten. Und weil ich so durch gefroren war, gab sie mir den Spitznamen Ice. Natürlich kennt sie mittlerweile meinen Namen, wenn auch nur meinen Vornamen, aber irgendwie gefällt ihr Ice wohl besser.“ erzählte sie ihm und gähnte herzhaft. Sie wurde langsam müde. „Achso. Ich kenne sie irgendwo her. Ich habe ihr Gesicht schon einmal in der Zeitung gesehen, kann mich aber nicht daran erinnern aus welchem Grund sie da stand. Ich glaube sie ist die Tochter eines Politikers, oder großem Geschäftsmann oder sowas ähnliches.“ erzählte Tala und grübelte darüber nach. „Wirklich? Sie hat mir nie etwas in der Richtung erzählt. Wenn wir zusammen waren, waren wir einfach nur Oxana und Ice. Keine reichen Töchter. Keine besonderen Fähigkeiten. Kein spezieller Stammbaum. Und vielleicht macht dies unsere Freundschaft so besonders. Wir wissen sehr wenig von einander und doch genug um uns zu mögen.“ erzählte sie weiter und Tala nickte nachdenklich. „Vielleicht. Ich schlafe jetzt eine Runde. Wir kommen erst morgen Früh an und es wird wohl ein aufregender Tag. Du solltest vielleicht auch etwas schlafen.“ murmelte Tala müde und gähnte erneut. Syclya empfand die Idee für ausgezeichnet, nickte mild und schloss ebenfalls die Augen wieder. Und so schlummerten beide, fast den gesamten Flug über. ~~ Morgens früh in Japan ~~ Aria streckte sich genüsslich im Bett und gähnte erstmal herzhaft. Sie hatte sehr gut geschlafen und grinste bis über beide Ohren. Kai beobachtete sie. „Guten Morgen.“ trällerte sie sogleich los, drehte sich zu ihm um und kuschelte sich an ihn. „Guten Morgen.“ brummelte er leise und legte wie so oft, einen Arm um sie. „Ich hab herrlich geschlafen. Und du?“ fragte sie und schaute zu ihm auf. Kai nickte nur und rieb sich den Schlaf aus den Augen. „Komm, lass uns aufstehen. Ich muss in zwei Stunden auf der Arbeit sein und es gibt noch viel zu tun.“ gähnte Aria und schaute noch einmal sicherheitshalber auf die Uhr. Sie krabbelte vorsichtig über Kai, stand auf und hielt ihm die Hände hin. Er seufzte leise. Wieder ein Tag im Rollstuhl. Wieder ein verdammter Tag, ohne Selbstständigkeit. Er war es langsam Leid. Aria machte ihre Sache zwar sehr gut und er war ihr auch dankbar dafür, aber er hasste es von anderen abhängig zu sein. Vor allem nach der Sache gestern. Er war ja noch nicht einmal in der Lage selbst zu duschen. Er hasste es. Und er hasste die Kerle die ihm das angetan hatten. Und er wünschte sich nichts sehnlicher, als endlich wieder Herr über sich selbst zu sein. Laut Aussage von Aria, sahen seine Verletzungen und Wunden sehr gut aus. Und sie war sehr zuversichtlich, dass er bald von dem Rollstuhl befreit war. Und er hoffte so sehr, dass sie Recht hatte. „Ich würde sagen, wir schnappen uns jetzt frische Sachen, düsen ins Bad und ich lass dir eine Badewanne voll ein. Danach inspiziere ich deine Wunden, du springst in die Badewanne und ich mach uns ein leckeres Frühstück. Was hältst du davon?“ „Mh. Klingt gut.“ brummte er und Aria seufzte. Er ließ sich einfach nicht aufmuntern und das ärgerte sie etwas. Langsam glaubte sie wirklich, dass sie ihm auf die Nerven ging und wortlos schob sie ihn zum Kleiderschrank. Kai kramte frische Wäsche hinaus und stumm rollten sie ins Bad. Sie drehte das Wasser auf und half ihm aus dem Rollstuhl. „Hebe mal die Arme. Ich muss den Verband ab machen.“ flüsterte sie und wortlos gehorchte er und hob die Arme. „Deine Wunde sieht sehr gut aus. Nicht entzündet. Du kriegst bestimmt am Mittwoch die Fäden gezogen.“ murmelte sie und strich vorsichtig mit dem Finger um die Wunde herum. Dann ging sie zur Wanne und drehte das Wasser ab. „So ich gehe jetzt Frühstück machen. Ruf, wenn was ist.“ hauchte sie liebevoll und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Er nickte stumm und als die Badtür wieder zu ging, zog er seine Schlafsachen aus und stieg vorsichtig in die Wanne. ~~ Am Flughafen ~~ „Mhh... Willkommen in Japan, Syclya.“ grummelte Tala und steckte sich seine Haare unter eine schwarze Baseball Mütze, die er eben in dem Flughafen Laden gekauft hatte. Er zog noch eine Sonnenbrille auf und beäugelte Syclya. Diese hatte sich die Haare frech nach oben gesteckt und trug ebenfalls eine Sonnenbrille. „Wir hätten uns vor dem Flug vielleicht umziehen sollen. Ich gehe gleich ein, in diesem dicken Pullover.“ seufzte Syclya gequält und wedelte sich mit einer Zeitschrift kalte Luft zu. „Mir geht es ähnlich. Ich gehe aufs Herrenklo und zieh mir was anderes an.“ „Gute Idee. Ich werde auch mal die Toilettenräume aufsuchen. Treffen wir uns gleich wieder hier?“ fragte Syclya und mit einem Nicken verschwand Tala und sein Koffer im Herrenklo. Syclya lächelte mild und ging zum Damenklo. Nach einer Weile trafen sich beide wieder an der ausgemachten Ecke. Syclya in einem luftigen weißen Sommerkleid mit passenden Schuhen und Tala in einer weiten, dunkelblauen Taschenjeans und einem roten T-Shirt. „Wir brauchen Decknamen, wenn wir auf den Straßen unterwegs sind. Du weißt ja: Die Wände haben Ohren.“ schlug nun Syclya vor und setzte einen weißen Hut auf, passend zum Kleid. „Du hast recht. Bei dir können wir ja bei Ice bleiben. Das kennt niemand außer deine Freundin und ich. Nur wie willst du mich nennen?“ fragte Tala und runzelte fragend die Stirn. „Es muss etwas sein, worauf du schnell und einfach hörst. Wie wäre es mit Wolf? Klingt zwar anfangs etwas blöde, aber es gibt dir eine gedankliche Verbindung zu deinem Bitbeast.“ schlug sie vor und Tala nickte nachdenklich. „Ja... Ja das ist nicht schlecht. Komm wir suchen uns ein Taxi und fahren auf dem direkten Weg zu Mr. Dickenson. Und danach in die geplante Wohnung von ihm.“ sprach nun Tala und Syclya nickte eifrig. Und so verließen sie das Gebäude, setzten sich in ein Taxi, welches beide direkt zu Mr. Dickenson brachte. Als sie das Gebäude betraten nahm Syclya ihre Sonnenbrille ab, um ihre Umgebung zu erkennen. Mit einem höflichen Lächeln ging sie zum Empfang. „Guten Tag.“ grüßte Syclya und die Empfangsdame schaute auf. Sie wurde blass. „Oh mein Gott. Sie schon wieder. Oh.... Verzeihen Sie. Ähm, Sie wollen zu Mr. Dickenson, richtig? Dann folgen Sie mir bitte.“ sprach die Dame, fast panisch und verbeugte sich hektisch. Dann schritt sie durch den Gang und zu der Treppe die zu Mr. Dickensons Büro führte. Syclya und Tala warfen sich irritierte Blicke zu, doch folgten sie der Frau. „Mr. Dickenson? Sie haben Besuch. Miss McFarlane möchte Sie sehen.“ sprach die Frau und der alte Mann bat seinen Besuch hinein. „Aria? Was machst du denn schon so früh hier? Musst du nicht arbeiten?“ fragte Mr. Dickenson, bevor er die beiden Besucher überhaupt richtig anschaute. Syclya hingegen lächelte mild und nahm ihren Hut ab. Verdutzt blickte der BBA Chef drein. „Tala? Oh.... OH wie entzückend! Sie sind Syclya McFarlane. Endlich treffe ich Sie persönlich. Verzeihung, dass ich Sie mit ihrer Schwester verwechselt habe. Aber die Ähnlichkeit ist erschreckend. Nehmt doch platz, ihr Zwei.“ begrüßte der Mann sie euphorisch und war ganz aus dem Häuschen. „Vielen Dank.“ sprach Syclya und nahm platz. Tala nickte freundlich und setzte sich neben sie. „Es freut mich Sie persönlich kennen zu lernen, Mr. Dickenson. Aber sagen Sie, was war denn mit ihrer Empfangsdame los? Sie wirkte so schockiert.“ „Ach sie. Ich sage es mal so. Ihre reizende, aber temperamentvolle Schwester, hat ihre Spuren bei ihr hinterlassen. Aber schön, dass Sie endlich in Japan sind. Ich habe nach unserem letzten Telefonat, direkt einen guten Freund kontaktiert. Er wird mir bei Arianith helfen. Er ist Psychologe und kennt sich vor allem in dem Gebiet, der Amnesie Patienten aus.“ erklärte Mr. Dickenson und faltete sie Hände ineinander. „Das klingt wunderbar. Ich kann es kaum erwarten, sie endlich in die Arme zu schließen.“ hauchte die Halbschottin und stellte sich die Situation vor. „Hier habe ich einen Stadtplan für euch beide, dann eine Wegbeschreibung zu eurer Wohnung und natürlich hier den Schlüssel. Ihr beide wohnt im vierten Stock und von dem Balkon aus, könnt ihr direkt runter, auf Arias und Kais Balkon schauen. Aber spioniert sie nicht zu offensichtlich aus. Und vor allem dir Tala, möchte ich ans Herz legen, dich häufiger zu verkleiden. Vor allem wenn du auf dem Balkon stehst. Aria ist aufmerksam und klug. Sie würde dich sonst sofort erkennen.“ sprach der Mann weiter und sie redeten noch eine Weile über allerlei. Syclya gab ihm eine Menge Informationen über Arias Vergangenheit und über sich selbst. Sie war sich sicher, dass es wertvoll für Aria und ihrem Fortschritt sein könnte. Nach ungefähr einer Stunde, trafen sie mit einem anderen Taxi an dem Nachbargebäude, von Arias und Kais Wohnung ein. Sie beäugelten das dunkle Mehrfamilienhaus und gingen langsam zum Eingang. „Vorsicht!.“ zischte Tala und zog Syclya hinter eine Hecke. „Da ist Hillary.“ erklärte er, auf Syclyas verdutztem Blick hin. Fragend blickte sie Tala an. „Sie ist die Managerin von den Bladebreakers und sehr gut mit Aria befreundet.“ erklärte er weiter und als Hillary endlich im Eingang des anderen Gebäudes verschwunden war, traten die beiden aus ihrem Versteck. „Nun aber schnell rein, nicht das uns noch mehr überraschende Gäste der beiden über den Weg laufen.“ nuschelte Syclya und benutzte den Gebäude Schlüssel um ins Treppenhaus zu gelangen. Beide flitzten die Treppen hinauf und schlossen ihre Wohnung auf. Beide schauten sich musternd um. Die Wohnung selbst war nicht sehr groß, dafür aber schön eingerichtet und es boten sich für beide jeweils ein Schlafplatz mit getrennten Zimmern. Tala befürchtete nämlich schon, das er das Sofa beziehen musste. Das kleine Wohnzimmer war gemütlich in hellen Farben gehalten und bot ein Sofa, einen Sessel, einen kleine Tisch und eine geräumige Schrankwand mit Fernseher. Die kleine Küche bot immerhin platz für eine Anrichte, Kühlschrank und Esstisch mit Stühlen. Das Bad hingegen war recht groß und bot ebenfalls alles. Und auch die Zimmer der beiden wirkten freundlich und einladend. „Na wenigstens lässt es sich hier Leben.“ nuschelte Syclya und betrat den kleinen Balkon. „Da ist sie.“ hauchte Syclya ins Wohnzimmer und Tala trat ebenfalls auf den Balkon, bekleidet mit Mütze und Sonnenbrille. Aria und Hillary standen mit dem Rücken zu beiden und lehnten an dem Geländer, des eigenen Balkons. Sie unterhielten sich aufgeregt, aber so leise, das die beiden Spione es nicht verstehen konnten. „Das scheint Arias Arbeitskleidung zu sein. Sie sieht aus wie ein Dienstmädchen.“ stellte Syclya fest und runzelte die Stirn. Tala zuckte nur mit den Schultern. Sie sahen wie Aria kurz auf ihr Handgelenk schaute und die beiden Mädchen wieder in die Wohnung gingen. Aria schloss die Balkontür und zog den Vorhang wieder zurecht. „Sie wird wohl gleich auf Arbeit gehen. Ich würde sagen, sobald sie weg ist, gehen wir einkaufen. Der Kühlschrank ist nämlich leer. Und dann zeige ich dir ein bisschen die Gegend. Ich kenne mich ja nun auch etwas hier aus.“ schlug Tala vor und Syclya nickte begeistert. „Das klingt gut.“ nuschelte sie und ging wieder rein. Tala folgte ihr seufzend. Er würde am liebsten jetzt zu Aria rüber gehen und sie fest in die Arme schließen. Doch verwarf er diese Gedanken und schnappte sich lieber sein Telefon um seine Jungs anzurufen. ~ „So ich muss jetzt los. Bis heute Nachmittag. Ach und Hilly? Lass dich nicht abschrecken, falls Kai meckert und bockt. Er hasst dieses Ding nun mal und du kennst ihn ja. Tschüss Kai.“ verabschiedete sich Aria und knuddelte noch ihren Besten Freund zum Abschied. Sie warf Hillary einen Handkuss zu und stürmte aus der Wohnung, aus dem Gebäude und über den Vorplatz Richtung Einkaufspassage davon. Dabei wurde sie von vier sehnsüchtigen Augen beobachtet. ~ „Hallo Monti. Ich bin da. Monti?“ rief Aria durch das leere Café und suchte ihren Chef. „Ach da bist du ja. Gibt es noch irgendwas zu putzen, bevor die ersten Gäste eintreffen?“ fragte Aria und betrat das kleine Lager, wo Monti einige Kisten von einem Regal hob. „Guten Morgen, kleines Reh. Allerdings. Stellst du draußen mal die Stühle runter und wischt die Tische ab?“ fragte ihr Chef und grinsend nickte Aria. Sie schnappte sich einen Eimer, füllte diesen mit Wasser, Putzmittel und einem Lappen und ging wieder raus in die Sonne. Dort stellte sie ordentlich die Stühle herunter, öffnete die Sonnenschirme und putzte gründlich jeden einzelnen Tisch ab. Sie grinste über beide Ohren, genoss die Sonnenstrahlen im Gesicht und pfiff fröhlich ein Lied. Nach einer Weile vernahm sie Stimmen, die sich dem Café näherten. „Wolf, nimm bitte mal die Einkaufstüte. Mein Handy vibriert.“ der angesprochene junge Mann, gehüllt in eine schwarze Kappe und einer Sonnenbrille nickte und bepackte sich noch mit der Tüte, der Frau. Aria lächelte den beiden zu und winkte erfreut. Sie wusste nicht wieso, aber sie hatte heute so unglaublich gute Laune und könnte am liebsten die ganze Welt umarmen. „Guten Morgen.“ trällerte sie den beiden fröhlich zu, die erschrocken in ihre Richtung blickten. Unsicher hoben sie jeweils eine Hand und winkten überrascht zurück. Aria hingegen nickte erfreut und wischte weiter den Tisch ab. Flink wuselten die beiden weiter, das vibrierende Handy längst vergessen und kamen hinter einer entfernten Hausecke wieder zum stehen. „Boah, mein Herz blieb fast stehen.“ japste Tala und schaute unsicher um die Ecke. „Meines auch. Aber sie hat uns nicht erkannt. Aber das ausgerechnet sie, freiwillig einen Putzlappen anfasst? Ich bin schockiert. Sie, die Faulheit in Person.“ nuschelte Syclya. „Ach du hättest sie mal erleben sollen, als sie noch bei den Bladebreakers wohnte. Dort hat sie ständig geputzt oder Wäsche gewaschen. Da ist das hier harmlos. Zumal sie hierfür noch Geld bekommt.“ erzählte der Russe ihr und sie wirkte überrascht. „Stell dir mal vor, sie hätte uns erkannt. Da wäre unser Plan völlig für die Katz gewesen.“ lachte sie nun auf und nahm ihm wieder eine Einkaufstüte ab. „Das stimmt. Sie wirkt so glücklich und zufrieden. Es tat gut sie wieder mal so lachen zu sehen.“ brummte er und machte sich auf den Heimweg auf. Syclya nickte und folgte ihm. ~ Am Nachmittag ~ „Ich bin zu Hause. Und ich habe Kuchen mitgebracht.“ rief Aria glücklich durch die Wohnung und spähte ins Wohnzimmer. Verdutzt blickte sie Kai an, der vor dem erloschenen Kamin saß und ein Buch las. „Hallo mein Großer. Wo ist denn Hillary?“ fragte sie und lächelte Kai an. „Hier bin ich.“ rief sie aus der Küche und Aria lugte in die Küche. „Oh du bist lieb. Danke das du spülst. Ich hab Kuchen mitgebracht.“ verkündete der Silberschopf noch einmal und hielt einen großen Pappbehälter hoch. Hillary grinste nur breit und nickte zur Kaffee Maschine, die schon freudig gluckerte. „Hilly!“ lachte Aria auf und grinste noch breiter. „Raus aus meinem Kopf. Du bist die Beste. Wie hat sich unser Muffel denn heute so gemacht?“ flüsterte sie und warf einen kurzen Blick über ihre Schulter. „Gut. Er war sehr ruhig, aber lieb. Kein Gemecker, oder sonstiges.“ flüsterte Hilly zurück und grinste. Aria nickte freudig überrascht. Die Halbschottin ging zurück ins Wohnzimmer und knuddelte Kai zur Begrüßung. „Und wie war dein Tag so?“ flüsterte sie ihm liebevoll zu und er lehnte seinen Kopf an ihre Schulter. „Ganz okay. Sehr ruhig.“ „Das ist schön. Hab schon gehört, wie brav du warst. Wir trinken gleich erstmal schön Kaffee und essen Kuchen und wenn Hilly dann nach Hause geht, gehen wir zwei raus in den Park. Die frische Luft wird dir gut tun.“ murmelte sie und kraulte ihm über die Brust. Er hingegen seufzte genervt auf. „Muss das sein? Ich will mich mit dem Ding nicht in der Öffentlichkeit zeigen.“ knurrte Kai. „Na! Nicht meckern. Und wir gehen trotzdem in den Park. Seit wann interessiert es dich, was die Leute denken? Zumal sie dich eher beneiden werden. Bei so einer charmanten Krankenschwester.“ lachte der Silberschopf und zwinkerte erfreut. „Na gut. Aber wenn auch nur einer dumm glotzt, gehen wir wieder.“ knurrte er weiter und Aria seufzte. „Stell dich nicht so an.“ murmelte sie und huschte zurück in die Küche. Sie fischte drei Tassen aus dem Schrank, drei Teller, sowie drei Gabeln und ging zurück ins Wohnzimmer. Dort platzierte sie alles sauber auf dem Tisch, holte noch den Kuchen und den Kaffee und verschwand dann in ihrem Zimmer um sich etwas anderes anzuziehen. ~ Ungefähr zwei Stunden später klappte Aria den Rollstuhl zusammen, schleppte ihn nach unten zur Eingangstür des Treppenhauses und klappte ihn wieder auf. Hillary war längst wieder zu Hause und Aria setzte ihren Plan in die Tat um, Kai endlich raus an die Luft zu bringen. Sie stürmte wieder hoch und gab Kai eine Stütze bis zum Treppengeländer. Gemeinsam stiegen sie vorsichtig die Treppen hinab. Kai wollte das ganz und gar nicht. Ihm war das unangenehm, sich mit seiner momentanen Behinderung draußen in der Öffentlichkeit zu zeigen, aber alles murren und knurren blockte stur an Aria ab. Und er konnte ihr auch nicht wirklich einen Wunsch abschlagen. Also ließ er es über sich ergehen, damit sie zufrieden war und ihn in Ruhe ließ. Aria führte ihn zum Rollstuhl und er setzte sich murrend hinein und so machten sich beide auf zum Park. Zu Kais Überraschung wurde er nicht schief von Passanten gemustert. Klar warfen sie beiden Blicke zu, aber die meisten galten Aria, weil sie mit der Sonne um die Wette strahlte und jeden freundlich Grüßte, der ihnen über den Weg lief. Aria schob Kai zufrieden durch den Park in Richtung Strandpromenade, bis zur niedrigen Promenaden Mauer, wo beide auf das Meer schauen konnten. Dabei wurden sie von vier neugierigen Augen gemustert, die sich unweit auf einer Bank befanden. Syclya und Tala, saßen da, denn Tala zeigte ihr die Gegend und entspannt wollten sie das Meer bestaunen, als die beiden Kai und Aria entdeckten. Tala stand schockiert der Mund halb offen. „Warum sitzt er denn im Rollstuhl?“ flüsterte er fragend und Syclya zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Ich kenne ihn ja nicht.“ hauchte sie zurück und beäugelte die beiden unauffällig. Der Silberschopf hingegen beugte sich herunter zu Kai, umarmte ihn liebevoll von hinten und schmiegte ihre Wange an seine. Kai schloss kurz die Augen. „Und? Ist es hier so schlimm?“ fragte sie leise und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Er hingegen öffnete langsam wieder seine Augen. „Nein.“ nuschelte er und blickte aufs Meer. Tala beäugelte das Szenario missmutig und Eifersucht brodelte in seinem Magen. Syclyas Handrücken hingegen, klapste ihm gegen die Schulter. „Starr da nicht so auffällig hin!“ zischte sie leise und Tala nickte erschrocken. Unauffällig beobachteten sie weiter Aria, die jetzt vor Kai stand. Kai hingegen legte eine Hand auf ihre Schulter und Aria fuhr mit dem freien Arm unter Kais anderem hindurch, zu seinem Rücken. Ohne große Anstrengung und gekonnter Gewichtsverlagerung, half Aria ihrem Mitbewohner aus dem Rollstuhl. Aria gab ihm immer noch leichte Stütze am Rücken, während sein gesunder Arm, sich auf die Mauer stütze. Entspannt blickten sie aufs Meer und Aria legte vorsichtig ihren Kopf an seine Schulter. Eine stramme Meeresbrise wehte plötzlich und zerzauste beiden die Frisur. Sie schauten sich an. Aria grinste bis über beide Ohren und auch Kai schmunzelte leicht auf. „Möchtest du ein bisschen gehen?“ fragte Aria vorsichtig und er nickte. Ohne ihre Positionen großartig zu verändern gingen sie vorsichtig an der Mauer entlang. „Ah warte mal kurz. Stütz dich hier ab, bin gleich wieder da.“ hauchte sie und ließ ihn vorsichtig los. Dann schnappte sich Aria den Rollstuhl und ging zielstrebig auf die beiden Spione zu. Tala schluckte und schaute in eine andere Richtung. „Entschuldigung?“ fing Aria an zu sprechen und lächelte freundlich. „Könnten Sie wohl einen Moment auf den Rollstuhl aufpassen? Ich muss mit ihm ein Stück gehen und ihm aber Stütze geben. Und ich möchte ungern den Rollstuhl herrenlos stehen lassen. Es dauert auch nicht lange. Hauptsache er bewegt sich ein bisschen.“ fragte sie lieb und zeigte auf Kai. Tala nickte stumm und Syclya wagte es sich das Wort zu ergreifen. Sie verstellte bewusst ein bisschen die Stimme. „Natürlich.“ sprach sie und grinste. Aria bedankte sich herzlichst und stürmte wieder zu Kai. Gemeinsam und in gewohnter Stütze, gingen sie ein Stück die Promenade entlang. Nach einer Weile schlichen beide wieder zurück zu Tala und Syclya, was sie natürlich nicht wussten. Auch wenn die Tarnung der beiden einfach war, sie war aber effektiv. Weder Aria noch Kai erkannten einen der beiden. „Vielen Dank, dass Sie aufgepasst haben.“ sprach Aria und zog den Rollstuhl heran. Seufzend setzte sich Kai und beäugelte die beiden auf der Bank, misstrauisch. Ihm passte es gar nicht, vor Fremden zu schwächeln. Und Syclya ergriff erneut das Wort. „Entschuldigung. Ich möchte ja nicht zu neugierig werden, aber darf ich fragen was Ihnen passiert ist?“ fragte sie, an Kai gewandt. Er brummte nur und nickte Aria zu. Im Anschluss wand er grimmig seinen Kopf in eine andere Richtung und schloss die Augen. „Verzeihen sie sein Verhalten. Aber er hasst dieses Ding hier. Nun ja. Was passiert ist? Wir wurden überfallen von ein paar Schlägern. Ein furchtbares Szenario. Aber ihm geht es langsam immer besser. Zum Glück.“ erzählte sie traurig und strich Kai über den Arm. „Wir müssen jetzt wieder nach Hause. Vielen Dank nochmal. Auf Wiedersehen.“ sprach der Silberschopf und schob Kai wieder in Richtung Park und dann nach Hause. „Wiedersehen? Oh ja, Schwesterherz. Und wie wir uns wiedersehen werden.“ Hauchte Syclya, als Aria und Kai sich weit genug entfernt hatten. „Sie wurden also überfallen? Deswegen der Rollstuhl. Freiwillig würde Kai niemals so ein Ding benutzen. Er besteht auf seine Selbstständigkeit. Und abhängig sein von einem Menschen, spricht gegen seine Natur.“ erklärte Tala der Halbschottin, die nur nickte. „Der Arme Kerl. Hast du die Schrammen in seinem Gesicht gesehen? Aber zum Glück ist Arianith nichts passiert. Aber sie weiß sich ja gut zu verteidigen. Und ich wette, sie hat die Schläger ziemlich übel verdroschen. Wäre zumindest nicht das Erste mal.“ erzählte Syclya und seufzte. Sie dachte an die Vergangenheit und an Aria, die schon immer ein außerordentliches Temperament besaß. Und ein gewisses Gewalt Potential wenn es um Menschen ging, die ihren Freunden und ihrer wahren Familie Schaden wollte. Nämlich sie selbst, Samuel und seiner Frau Kathrin, sowie Justin und den anderen Jungs. Syclya musste traurig an Samuel und seine Frau denken. Sie machten sich bestimmt furchtbare Sorgen. Und auch wenn Syclya und Aria nicht mit den beiden Bluts verwandt waren, waren die beiden dennoch immer wie ein Mutter und Vater Ersatz für die Zwillinge. Syclya vermisste die beiden furchtbar. „Aria und gewalttätig?“ fragte Tala nach und konnte ihren Worten nicht glauben. Er kannte Aria ganz anders. Als fröhliches, liebevolles und sanftes Wesen. „Ha, wenn du wüsstest. Sie ist eine liebenswerte und nette Person. Aber seit sie und Justin sich mit dem Schwertkampf intensiv beschäftigen, hat sie eine Menge Kraft und Präzision gewonnen. Sie ist schnell, taktisch und ziemlich brutal wenn sie muss. Einmal wurde ich von einem Kerl, aus einem Nachbarort ziemlich unangenehm belästigt. Als Aria das sah und vor allem wie ich mich gegen diesen Grapscher verteidigen wollte, explodierte sie regelrecht. Sie hat ihn so fies zusammen geschlagen das er zwei Wochen im Krankenhaus lag.“ erzählte sie und lachte auf. Auch wenn sie Gewalt nicht mochte, fand sie jede Erinnerung an ihre Schwester wunderschön. Leise seufzte sie. Tala hingegen entwich nur ein leises „Oh“ und nachdenklich schaute er wieder aufs Meer. ~ „Die beiden waren irgendwie merkwürdig.“ nuschelte Aria als sie fast aus dem Park wieder draußen waren und schon ihr Gebäude sahen. „Mh.“ brummte Kai geistesabwesend, denn er bemerkte wie er langsam Hunger bekam. Und so gingen sie nach Hause, Aria kochte Abendessen und nach einem gemütlichen Fernsehabend gingen beide dann erfreut ins Bett. Kai schämte sich heimlich etwas, weil er die letzte Zeit so grimmig war. Aber er war auch überrascht, wie gefasst Aria war. Sie ließ sich von seinem murren nicht beeindrucken und half ihm so gut es ging. Viele Gedanken kreisten in seinem Kopf und das Erste mal wurde ihm so richtig intensiv bewusst, dass er nicht alleine war. Sie blieb bei ihm. Sie war immer da und er war selten so glücklich, wie in diesem Augenblick. Vorsichtig drehte er sich auf die Seite und schaute Aria an, die schon mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht schlummerte. Er lächelte mild, legte einen Arm um ihren Bauch und schloss ebenfalls die Augen. Und nach einer Weile, in der er ihrem Atem lauschte, schlief auch er ein. Kapitel 23: Nur ein schottischer Brauch --------------------------------------- Khihi ja.... ich weiß. ich bin eine Schnarchnase, vom aller feinsten. Es tut mir sooooosososo Leid, das ich so lange nichts hab von mir hören lassen. Aber vielleicht verzeiht ihr mir ja nach diesem Kapitel.... hoffentlich *lach*. Zumindest wird euer Warten belohnt. Da ich die letzte Zeit kaum Gelegenheit zum schreiben hatte, Hab ich mich die letzten Tage erst recht beeilt. Wollt euch alle nicht noch länger warten lassen. Der Nachteil ist allerdings, dass ich daran jetzt nicht mehr viel überarbeitet habe. Ich vermute es haben sich noch viele Fehler eingeschlichen, aber ich werd sie auf jedenfall bei Gelegenheit ausbessern, versprochen. Und nun habsch genug gequatscht. Los geht. Kapitel 23 – Nur ein schottischer Brauch Aria und Kai verließen gemeinsam die Klinik, zwar noch recht langsam, aber ohne störenden Rollstuhl. Kai war auf dem besten Weg der Besserung. Er durfte wieder alleine laufen und auch seine OP Wunde sah prächtig aus. Sie war zwar noch nicht ganz verheilt, aber immerhin schon mal ohne Fäden und einen Verband brauchte er auch nicht mehr. Kai war nun wieder ziemlich zufrieden mit sich und der Welt und so schlenderte er, mit einem kaum merklichen Schmunzeln im Gesicht neben Aria auf dem Bürgersteig und musterte sie. Aria war ebenfalls zufrieden. Sie grinste mit der Sonne um die Wette und schlang sich an seinen Arm, den er ihr bereitwillig gereicht hatte. Denn immerhin hatte er es ihr zu verdanken, das auch dieser Arm, dank ihrer guten Pflege wieder recht okay war. Zwar noch schmerzhaft, beim stützen oder heben, aber ebenfalls auf dem besten Weg der Heilung. Aria blickte zu ihm auf und grinste breit. Sie musterte sein zufriedenes Gesicht und blinzelte ihn erfreut an. Seine Schrammen und blauen Flecken waren längst verheilt, nur noch zwei zarte Striche, der Platzwunden waren zu erkennen. Einer davon lag am Rand der Augenbraue und der Arzt meinte, es könnte eine kleine Narbe geben. Aber das störte weder ihn, noch Aria. Im Gegenteil. Aria meinte darauf nur grinsend, das ihm die gut stehen würde und er etwas Verwegenes ausstrahlen würde. „Lass uns irgendwo was essen gehen. Ich habe gehört, dass am Strand ein neues Restaurant aufgemacht hat.“ schlug Aria vor. „Gern. Ich bin hungrig.“ murmelte Kai und bog mit ihr Richtung Park ab. Zielstrebig gingen sie hindurch, um kurz drauf die Strandpromenade zu erreichen. „Weißt du wo das Restaurant ist?“ fragte er und blickte sich um. „Es soll auf einem großen Holzsteg an der Promenade sein. Hillary erzählte mir davon. Sie meinte wir müssten Richtung Kanal gehen. Da in der Nähe liegt wohl das Restaurant.“ Erklärte sie ihm und Kai nickte nachdenklich. Er überlegte eine Weile, wann er das letzte mal beim Kanal war, doch fiel es ihm nicht ein. Nur noch eine Situation hatte er vor Augen. Eine Situation die schon etliche Jahre zurück lag. „Früher war der Kanal ein beliebter Platz für Amateur Beyblader. Dort habe ich auch damals das erste Mal Tyson getroffen.“ erzählte er ihr, in Gedanken versunken. „Echt?“ fragte Aria grinsend und versuchte sich die Situation vorzustellen. „Ja. Er hatte mich zum Kampf heraus gefordert und haushoch verloren. Damals besaß er Dragoon noch nicht. Und ich war noch der Boss von den Blade Sharks.“ erzählte er ihr und sie runzelte die Stirn. „Ach die Zeit wo du noch so ein Arsch warst?“ fragte sie und heimste einen überraschte Blick von Kai ein. „Gelinde ausgedrückt: Ja.“ murmelte er und sie lachte auf. „Ich glaub, ich frage Tyson mal danach. Er und sein Drang zum übertreiben... ich glaub dann hätte ich was zum Lachen.“ kicherte sie und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. Kai seufzte darauf nur. „Ich glaub da vorn ist es. Was meinst du, Aria?“ fragte er sie und sie schauten auf ein großes Holzgebäude, mitten auf einem riesigen Steg. „Sieht zumindest danach aus. Jetzt kriege ich plötzlich richtig Hunger.“ nuschelte sie und ihr Magen knurrte. Es war das besagte Restaurant und die beiden entschieden sich kurzerhand, draußen auf dem Steg, sich an einen Tisch zu setzen. Das Klima war angenehm und zu speisen, während unter ihnen das Meer rauschte, war ein schönes Feeling. Nach kurzer Zeit wurden sie schon bedient und bestellten sich eine Kleinigkeit zu Essen. „Hast du Lust später nochmal bei Tyson und den anderen vorbei zu schauen?“ fragte Aria und Kai zuckte mit den Schultern. „Ach komm schon, Kai. Immerhin haben sie sich mindestens genauso gesorgt, wie ich. Und sie freuen sich sicherlich, dich ohne das Ding zu sehen. Wir müssen ja auch nicht lange bleiben. Nur kurz Hallo sagen.“ murmelte sie und schob sich eine Gabel voll Essen in den Mund. „Na gut.“ antwortete er und musterte sie. Aria lächelte ihn liebevoll an und seufzte erleichtert. „Jetzt geht alles wieder bergauf.“ hauchte sie leise und griff seine Hand. Kai nickte zufrieden. Dabei wurden sie, wie fast ständig, von vier neugierigen Augen beobachtet, die sich unweit von den beiden befanden. „Sie wirken so vertraut.“ flüsterte Syclya und studierte Arias glückliches Gesicht eingehend. „Ja....“ knurrte Tala und wand seinen Blick ab. „Meinst du... Da läuft mehr zwischen den beiden?“ fragte sie und trank einen Schluck Cola. „Ich weiß es nicht. Sie waren früher schon so vertraut, aber irgendwas hat sich zwischen den beiden verändert und es versetzt mir einen Stich.“ brummte Tala und schloss die Augen unter seiner Sonnenbrille. Er seufzte leise. Ihm gefiel das ganz und gar nicht. Natürlich wollte er, dass Aria glücklich war, aber wenn Kai dafür der Auslöser war, wurde er wütend. Kai war schon seit ihrer Kindheit, sein Rivale. Zwar auch ein Freund, irgendwie, aber dennoch sein größter Rivale. Tala öffnete seine Augen wieder und schaute zu den beiden herüber. Sie unterhielten sich und Aria lachte schallend auf. Tala spürte, wie sich eine leichte Gänsehaut auf seinem Körper ausbreitete. Er hatte dieses Glocken reine Lachen so sehr vermisst. Kai hob plötzlich die Hand und gab der Kellnerin, mit dieser Geste zu verstehen, dass sie zu ihm kommen sollte. Sie nickte und ging lächelnd herüber. Nach einem kurzen Wortwechsel zog die Kellnerin ein kleines Gerät, was Ähnlichkeit mit einem Taschenrechner hatte und Kai reichte ihr Geld. Dann tranken Aria und Kai noch ihre Getränke aus und standen auf. Schnell winkte Syclya der Kellnerin zu und auch die beiden bezahlten hektisch. Schnellen Schrittes folgten sie Kai und Aria, die wieder zurück zum Park schlenderten und nach einer ganzen Weile Fußmarsch, durch das typisch japanische Hoftor schritten. Sie klingelten an Tysons Tür und wurden prompt von Tysons Opa begrüßt, der sie herein bat. Syclya runzelte die Stirn und blickte Tala an. „Hier wohnt Tyson. Aria hat hier auch mal gelebt.“ erklärte er und sie nickte. „Wollen wir irgendwo verdeckt warten?“ fragte sie und Tala nickte. „Komm mal mit.“ nuschelte er und sie gingen auf dem Bürgersteig um eine Ecke. Direkt am hohen Holzzaun von Tysons Grundstück, stand ein hoher, isolierter Stromkasten und Tala stieg geschickt darauf. Er reichte Syclya die Hand und zog sie hoch. Tala schätzte kurz die Situation ein und prüfte ob die Luft rein war und schwang sich über den Holzzaun. Mit etwas geschickter kletter Arbeit stand er auf einem großen, dicken Ast, des riesigen Baumes, direkt vor Tysons Wohnzimmer. Er beugte sich über den Zaun und half Syclya, die sich doch als recht geschickt erwies. Beide kletterten flink höher und machten es sich in der Baumkrone gemütlich. Sie sahen Aria und Kai, die das Wohnzimmer betreten hatten und herzlichst von einer Gruppe Menschen begrüßt wurden. „Da! Da ist das Mädchen von Letztens.“ stellte Syclya fest und zeigte auf Hillary. „Mh. Und der Rest des Teams. Der mit dem roten Stirnband ist Ray. Der Blondschopf neben ihm ist Max und der Dickwanst, der da lacht ist Tyson. Siehst du den kleinen Brillenträger mit dem Laptop, der gerade aufgestanden ist? Das ist Kenny. Sie nennen ihn auch den 'Chef', weil er ein ziemlich kluger Kopf ist und mit seinem Laptop streng das Training überwacht und ausarbeitet. Außerdem verbessert er die Kampfkünste des Teams und wertet Kämpfe aus.“ erklärte Tala und Syclya nickte erfreut. „Sie sehen nett aus.“ murmelte sie und Tala nickte. ~ „Kai! Du bist ja endlich den dummen Rollstuhl los. Glückwunsch.“ lachte Tyson und klopfte ihm vorsichtig auf die Schulter. „Ja Kai! Glückwunsch.“ murmelte Ray. „Das ist Super.“ jubelte Max und klopfte ihm ebenfalls auf die Schulter. „Dann kannst du ja bald wieder mit uns trainieren. Beziehungsweise die Jungs trainieren.“ freute sich nun auch Kenny. „Erst muss er wieder vollständig Fit sein. Vorher lass ich ihn nicht mit euch trainieren, damit wir uns verstehen meine Freunde.“ knurrte Aria, schien aber im Nachhinein auch belustigt. „Natürlich!“ meinte Hilly darauf und drückte Aria. „Ach Kai. Aria. Wir wollen morgen Nachmittag zum See, außerhalb der Stadt. Wollt ihr mitkommen?“ fragte nun Ray und grinste breit. „Ihr habt ein Meer direkt vor der Nase. Wieso fahrt ihr dann zum See?“ fragte Aria und runzelte fragend die Stirn. „Weil am Strand die Hölle los ist. Und am See haben wir mehr Ruhe. Da treiben sich vermutlich nur ein paar Einheimische herum, die ebenfalls keine Lust auf die ganzen Touristen haben.“ erklärte Max. „Achso. Stimmt ja... Ferienzeit. Hast du Lust Kai? Also ich fahr gerne mit.“ fragte Aria und lächelte ihn an. Kai überlegt kurz, nickte aber daraufhin. „Gut. Dann fahren wir morgen also zum See mit.“ freute sich der Silberschopf und machte ein Peace Zeichen mit ihren Fingern. „Ich fahr mit dem Auto hin. Soll ich euch zwei dann mitnehmen? Die Jungs wollen mit dem Fahrrad hinfahren.“ fragte Hilly und Aria nickte. „Gute Idee.“ sprach Hobby-Krankenschwester Aria und streckte Kai die Zunge raus. „Wann kommen eigentlich Justin und die anderen? Jetzt wo bei euch die Welt wieder in Ordnung ist, würde ich sie gerne näher kennen lernen.“ fragte Ray und Aria grinste breit auf. „Früher als geplant. Übermorgen Nachmittag landen sie in Japan.“ verkündete Aria und lachte begeistert auf. „Wir müssen jetzt aber wieder los. Ich mag nicht im Dunkeln nach Hause gehen.“ murmelte jetzt Aria und schaute Kai viel sagend an. Er verstand ihren Blick sofort. Sie hatte Angst. Angst, dass wieder jemand den beiden auflauern könnte und er nickte verständnisvoll. „Okay. Kommt gut nach Hause. Bis morgen dann.“ verabschiedete sich Tyson und die anderen, und Tyson brachte die beiden noch zur Tür. Gemütlich schlenderten die beiden durch die Straßen und Aria blickte verträumt in den Himmel, der sich allmählich in einem Orange-Rot kleidete. Und nach einem gemütlichen Fernsehabend, wo Aria wieder ihre Kuschel Laune entdeckt hatte, traten beide die ersehnte Nachtruhe an. ~ „Aria beeil dich mal. Hillary wartet schon unten.“ rief Kai durch die Wohnung, stellte eine große Tasche vor seine Füße und starrte ungeduldig Arias geschlossene Zimmertür an. Kurz darauf flog ihre Tür auch auf und sie trat in leichter Sommerkleidung aus ihrem Reich. Ein hellblaues Top, ein Jeansrock und modische, weiße Flip-Flops zierten ihren Körper. Ihr Haar hatte sie zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden, was ihr etwas freches verlieh. In den Armen hielt sie noch eine große Flasche Sonnenmilch und eine Sonnenbrille, sowie eine Haarbürste. „Drängel nicht immer. Hast du Handtücher und was zu trinken eingepackt?“ fragte sie und streckte ihm die Zunge raus. Kai hingegen nickte nur seufzend und hob die Tasche auf. Sie stupste ihn kurz an und zog den Reißverschluss ein bisschen auf, um die letzten Utensilien zu verstauen. „Können wir los?“ fragte sie und steuerte die Wohnungstür an. „Ja. Ich hoffe Hillary tritt dir in den Hintern. Du und deine Trödelei.“ brummte er und folgte ihr aus der Wohnung. Er schloss die Tür ab und verstaute den Schlüssel ebenfalls in der Tasche. Gemeinsam flitzten sie die Treppe runter und steuerten kurz darauf Hillys quietsch gelbes Auto an. „Da seid ihr ja endlich.“ begrüßte die Brünette die beiden, die gerade einstiegen. Aria pflanzte sich gemütlich nach hinten, woraufhin Kai sie nur verwundert musterte. Sie saß doch sonst so gerne vorne. „Schau nicht so. Ich mag es mir heute halt hier hinten bequem machen. Und Sorry Hillary. Ich bin Schuld.“ Kai setzte sich auf den Beifahrersitz und sie schnallten sich an. Einige Zeit später kamen sie auch schon beim See an und liefen zu Dritt über die große, frisch gemähte Wiese, Richtung Wasser. „Da hinten ist es doch schön. Da haben wir auch Schatten für die Getränke.“ schlug Aria vor und zeigte zu einer Stelle, etwas abseits von den anderen Besuchern. Viel war nicht los, bis auf einige Sonnenanbeter und den ein oder anderen Wasserratten, die erfreut ihre Bahnen schwammen. „Ja und für das Essen.“ murmelte Hillary und positionierte ihren schweren Picknick Korb neu, weil ihre Hände schon schmerzten. „Ich kann den ruhig auch tragen. Er sieht schwer aus und du quälst dich hier.“ bot Kai ihr an doch Hilly schüttelte nur lächelnd den Kopf. „Nein schon gut. Ich bin schuld und habe soviel zu Essen zubereitet, also schleppe ich es auch. Trotzdem Danke.“ murmelte sie und folgte Aria hinunter zu der ausgesuchten Stelle. Hillary platzierte den Picknick Korb im Schatten der Büsche, während Kai gerade eine große Decke ausbreitete. Aria hingegen stülpte sich ihr Top über den Kopf. Sie hatten natürlich alle ihre Badesachen schon unter ihrer normalen Kleidung. Als die Decke säuberlich lag, fischte der Silberschopf die Flasche Sonnenmilch heraus und setzte sich auf die Decke. Grinsend hielt sie Kai die Flasche entgegen. „Hast du Lust mir den Rücken ein zuschmieren, ich kann das...“ fing sie mit der Frage an, doch wurde sie prompt von einem lauten Begrüßungsrufen unterbrochen. Alle Drei blickten nach oben, von wo sie vor kurzem kamen. Laut schreiend fuhr Tyson mit dem Fahrrad die Wiese herunter. Max, Ray und Kenny hielten beschämt etwas Abstand. Die anderen Besucher schauten erschrocken auf und schüttelten Vorwurfsvoll die Köpfe. Ray kratzte sich beschämt am Kopf und grinste vorsichtig zu Kai, Aria und Hillary hinunter. „Wir sind da! Wir sind da!“ rief Tyson und bremste scharf, kurz vor Kai. „Ach wirklich? Wäre mir fast nicht aufgefallen.“ zischte Hillary, der Tysons Verhalten peinlich war. Zumal die anderen Besucher, den Schreihals immernoch anstarrten, als wären sie im falschen Film. „Hallo Jungs.“ trällerte Aria fröhlich. Ray breitete eine zweite Decke aus und sie zogen sich ihre Straßenkleidung aus. „So wo war ich? Ach ja: Kannst du mir vielleicht den Rücken einschmieren? Ich kann das alleine nicht.“ fragte nun vollständig Aria und Kai nickte ihr zu. Sie legte sich lachend auf den Bauch. Kai kniete sich neben sie und öffnete kommentarlos ihr Bikini Oberteil. Mit seiner erstaunlichen Ruhe, tropfte er sich eine Ladung Sonnenmilch auf die Hand und verteilte die weiße Flüssigkeit auf Arias Rücken. Sanft strichen seine Finger über ihre Haut, bis die Milch fast komplett in die Haut eingezogen war. Präzise strich sein rechter Zeigefinger über eine besonders tiefe Narbe am Rücken. „Wie vernarbt dein Rücken ist. Ich frage mich woher du die alle hast.“ nuschelte er und strich weiter über ihre Haut. „Tja. Keine Ahnung. Aber mit den Narben find ich doch nie nen Kerl.“ lachte sie leise und seufzte auf. „Ach Blödsinn.“ nuschelte Kai zurück. „Mhh Kai. Das könntest du ruhig öfters mal machen. Das ist total entspannend.“ seufzte sie und schloss die Augen. „Mal sehen.“ Nachdem er fertig war schloss er wieder gründlich ihr Oberteil und sie setzte sich enttäuscht auf. „Ach schade. Schon fertig.“ schmollte sie und riss ihm die Sonnenmilch aus der Hand. „Umdrehen. Du bist dran.“ trällerte sie und ein Schmunzeln umspielte kurz Kais Mund. Er nickte leicht und setzte sich, mit dem Rücken zu ihr. Aria vollzog die Selbe Prozedur mit seinem Rücken, während Kai verträumt auf den See schaute. Nach einer Weile schlangen sich zwei zarte Arme um seinen Bauch und er spürte ihre weiche Haut am Rücken. Als er dann noch ihr Kinn auf seiner Schulter spürte, wand er leicht seinen Kopf in ihre Richtung. „Schön hier.“ flüsterte sie ihm zu und sog die frische Luft der Natur ein. Kai nickte leicht und blickte wieder zum See. „Lust schwimmen zu gehen?“ fragte sie ihn und löste ihre Umarmung. „Ja.“ murmelte er und stand auf. „Wer zuerst im Wasser ist.“ rief der Silberschopf und rannte an Kai vorbei zum Ufer. Er grinste kurz auf und flitzte hinterher. Laut platschend stürmten sie die Fluten und Aria lachte schallend auf. „Fang mich doch du Schnarchnase.“ rief sie ihm zu und schwamm los. Das ließ er sich nicht zweimal sagen und hechtete hinterher. „Wartet auf uns!“ rief Tyson hinterher und die Jungs spurteten auch zum Ufer. Kenny bildete mit Hillary die Ausnahme. Er wollte nicht schwimmen. Er klappte lieber seinen Laptop auf und zeigte Dizzy die schöne Landschaft. Das BitBeast hingegen seufzte nur leise und wünschte sich einen kleinen Moment, dass sie jetzt auch lieber draußen wäre, als in diesem Laptop. Doch verwarf sie den Gedanken sogleich wieder. Denn ihr ging es ja gut. Ja sogar Bestens und eigentlich fühlte sie sich Pudelwohl in Kennys Laptop. Und Hillary stürmte noch nicht die Fluten, weil sie noch einen großen Wasserball auf blies. ~ Kai hatte Aria fast eingeholt. Er war erstaunt wie schnell sie schwimmen konnte, doch auch er war ein exzellenter Schwimmer. Und so dauerte es nicht lange und er ergriff ihren Fuß und zog sie zu sich heran. Erschrocken quiekte sie kurz auf, doch lachte sie sogleich los. „Nicht schlecht, Mr. Hiwatari. Schau mal wie weit wir geschwommen sind. Das ist mir gar nicht so aufgefallen.“ japste sie und spritze Wasser auf Kai. Er hob abwehrend die Hände vor sein Gesicht, während seine Beine weiter arbeiteten, denn er wollte ja nicht unter gehen. Verwundert über Arias Worte drehte er den Kopf Richtung Ufer. Er sah seine Freunde nahe des Ufers, die sich gerade eine Wasserschlacht lieferten. Sie waren ziemlich klein, durch die Entfernung. Er blickte sich weiter um und sah, dass sie ungefähr mittig vom See waren. „Wollen wir zurück schwimmen? Das Wasser ist hier ziemlich kalt.“ schlug Aria vor und nickend setzte Kai sich in Bewegung. Diesmal schwammen beide ruhiger und vor allem Nebeneinander. Nach einer Weile drehte Aria sich während des Schwimmens um und schwamm auf dem Rücken weiter. Kai musterte sie. Ihr Gesicht strahlte den Himmel an und ab und an entblößte sie ihre makellos weißen Zähne zu einem Grinsen. Sie kicherte auf und packte seinen Arm. Abrupt stoppte er und blinzelte sie fragend an. Und bevor er er etwas sagen konnte, legten sich zwei zarte Hände auf seine Schultern und tunkten ihn unter Wasser. Er schaffte es gerade noch Luft zu holen, ehe er nur noch die Tiefen des Sees sah. Die Tiefen des Sees und Arias lange Beine die sich ruhig bewegte, damit sie über Wasser blieb. Kais Gehässigkeit wurde mit einem Schlag geweckt, er umfasste ihre Fußgelenke und zog sie ebenfalls unter Wasser. Überrascht öffnete Aria unter Wasser wieder die Augen und blinzelte ihn an. Er lächelte schwach und mit geschlossenem Mund, damit die Luft nicht entwich. Auch Aria lächelte. Ihre Hand legte sich auf seine Wange, strich kurz über die kalte Haut und tauchte wieder auf. Keuchend schnappte sie nach Luft und lachte auf. Kurz darauf tauchte auch der Halbrusse auf. Sie grinste breit und schlang die Arme um ihn. Er war überrascht. So überrascht, dass beide fast wieder abtauchten. Während sie ihn so innig, wie eh und je umarmte setzte er alles daran, dass beide nicht unter gingen. Aber er genoss wie immer ihre Nähe und legte einen Arm um sie. Mit dem anderen paddelte er weiter. „Dir ist kalt. Das Wasser ist auch noch nicht so warm. Vorallem hier draußen noch nicht.“ flüsterte er und sie nickte. Nicht nur ihre Haut war kalt wie das Wasser, nein er spürte auch ganz deutlich WIE kalt ihr wirklich war. Immerhin drückte sie ihren Körper an seinen. Er räusperte beschämt auf und sie löste sich von ihm. „Komm. Lass uns Tyson ärgern gehen. Hillary hat mir erzählt, dass er es hasst unter Wasser gedrückt zu werden.“ schlug sie vor und lachend schwamm sie weiter. Kai hinter her. ~~ Einen Tag später ~~ Aria und Kai standen in der Halle des Flughafens und blickten sich um. Kai wie eh und je cool, doch Aria aufgeregt und ein bisschen nervös. Sie tippelte ununterbrochen von einem Bein auf das andere, so als müsste sie dringend aufs Klo. Ab und an seufzte Kai auf, weil ihr gehopse ihm auf den Keks ging, doch ignorierte sie es gekonnt. Die Zeit flog weiter dahin und nichts tat sich, außer Horden von fremden Menschen, die sich an Aria und Kai vorbei drängten. Ständig fluchte Aria los, weil sie angerempelt wurde in einer Tour. Die Halle war riesig und es war genügend platz, doch trotzdem wurden die beide häufiger zu einem Ziel der Menschen, die fast fluchtartig von Terminal zu Terminal rannten, als würden sie ihren Flug verpassen und dabei achtlos alles und jeden anrempelten, der dummerweise in deren Laufbahn herum stand. Aria starrte erneut eine der großen, runden Deckenuhren an, die überall in der Halle hingen. „Sie haben schon eine Stunde Verspätung! Vielleicht sind sie an uns vorbei gelaufen und wir haben es nicht mitbekommen und nun stehen sie wartend woanders. Oder sie saßen nicht im Flieger. Oder der Flieger hat Verspätung. Oder ihnen ist was zugestoßen. Verdammt nochmal, wo bleiben sie denn?!“ fiepste Arias Stimme hektisch. „Beruhige dich. Ihr Flug hat Verspätung. Das steht zumindest auf der Flugtafel da oben. Ich frag mal am Schalter nach. Bleib du hier, nicht das wir sie wirklich noch verpassen.“ schlug Kai vor und Aria nickte. Kai drängte sich zwischen einigen potenziellen Fluggästen durch und zielte einen der Info Schalter an. Etwa zehn Minuten später schlenderte er wieder Richtung Aria, die immernoch hibbelig hin und her tapste und hektisch durch dir Halle starrte. „Also Aria. Die Jungs fliegen mit Loganair, Schottland nach Japan und hätten um 15:20 Uhr hier landen sollen. Laut Aussage der Info Tante da, musste der Flug zwei geplante Stops machen. Und zwar in Deutschland und noch irgendwo anders. Leider saßen die Jungs dann mit ihrem Flieger eine Weile in Deutschland fest. Starke Regenfälle verhinderten quasi den pünktlichen Abflug. Aber sie müssten gleich hier landen. Meinte zumindest die Frau. Soll ich uns einen Kaffee holen?“ fragte Kai und sie atmete erleichtert aus. „Das wäre wunderbar. Kaffee ist jetzt genau richtig. Na hoffentlich hat die Elsa da hinten recht. Oh Kai, ich bin so aufgeregt. Ich werde bald bestimmt einen ganz großen Sprung nach vorne machen, mit meinem Gedächtnis. Und ich kann die Drei endlich richtig kennen lernen.“ „Bestimmt. Und dann finden wir noch deine Schwester.“ murmelte Kai und blickte Richtung Terminal Zwei, wo gerade neue Passagiere aus checkten. ~ „Aria? Ich glaub da hinten sind sie.“ murmelte Kai ihr zu, die gerade ihren Kaffee aus trank und in die gezeigte Richtung blinzelte. Drei Junge Männer wurden gerade von Zollbeamten gemustert und gecheckt. Braunes, Blondes und Schwarzes Haar erkannte Aria und die Statur von schlanken, trainierten Körpern. Einer der Jungs, der Braunhaarige, drehte sich um und suchte die Halle ab. Arias Gesicht hellte sich prompt auf. Kai hatte recht gehabt, denn die schönen Gesichtszüge von Justin Scrimgeour, Arias besten Freund seid Kindertagen, waren unverkennbar. Auch die anderen zwei Jungs, Cliff MacLeods und Matt Robertson,drehten sich um und suchten die überfüllte Flughalle ab. Justin war der Erste, der Aria und Kai in dem Getümmel erblickte. Breit grinste er auf und schmiss Cliff seine Zwei Taschen vor dir Füße. Dann stürmte er an den Zollbeamten vorbei, Richtung Aria. Zwei der Zollbeamten riefen ihm laut zu und sprinteten hinterher. Kurz vor Aria stoppte er abrupt, schloss sie fest in die Arme und wirbelte sie in seiner Umarmung im Kreis. Die beiden Zollbeamte warfen sich irritierte Blicke zu und seufzten auf. Sie schauten zu Kai, der nur gleichgültig mit den Schultern zuckte. Dann schauten sie wieder auf Justin und Aria, die immernoch in ihrer Umarmung versunken waren. „Endlich sehen wir uns wieder. Ich hab dich so vermisst.“ sprach Justin aufgeregt, in schnellem Englisch. Aria lachte auf. „Ich dich auch.Es ist schön das ihr endlich hier seid.“ antwortete sie im selben Tempo, des schottischen Englisch zurück. Aria sah über Justin Schulter hinweg, dass Cliff und Matt ihre Pässe zurück bekamen, alle Taschen sattelten und mit einem breiten Grinsen zu den Fünf gingen. Aria löste sich von Justin und schlang ihre Arme um die beiden gleichzeitig. „Und Sie kommen jetzt erstmal wieder mit!“ schimpfte einer der Zollbeamten und packte Justin genervt am Arm. Widerwillig kam er mit, wurde überprüft und bekam dann auch endlich seine Papiere zurück. ~ Aria schloss lachend die Haustür auf und alle traten sie ein. Kai ging auf direktem Weg zur Küche, während Aria die Jungs durch das Wohnzimmer, Richtung Gästezimmer brachte. „Okay Jungs. Von Tyson haben wir uns einen Futon geliehen. Zwei können also im Gästezimmer schlafen. Einer Von euch kann mein Zimmer beziehen.“ erklärte sie und die Drei stellten erstmal ihr Gepäck ins Gästezimmer. „Und wo schläfst du? Also wenn du auf dem Sofa schlafen willst, protestiere ich!“ schimpfte Justin liebevoll und Aria schüttelte sachte den Kopf. „Natürlich nicht. Ich schlafe natürlich bei Kai. Wo denn sonst?“ fragte sie und lachte belustigt auf. Für sie war es Standard, häufig bei Kai zu schlafen und so vergaß sie, dass es für andere eher ungewöhnlich erschien. „Also doch!“ feixte Matt. „Was?“ fragte Aria sichtlich verwirrt und Cliff lachte auf. „Du und Kai.... Knick Knack, weißt du?“ schmunzelte er und grinste schief. „Ne weiß ich nicht. Das halte ich für ein Gerücht.“ zwinkerte Aria und ging wieder ins Wohnzimmer. „Kai? Brauchst du Hilfe?“ rief sie ihm zu doch verneinte er dies. Die Küchentür schwang auf und Kai trat mit einem Tablett beladen hinaus. Auf dem Tablett befanden sich Fünf Gläser mit Eistee und einem Teller voller Sandwiches. „Was zu Essen.“ rief Aria und ihre Augen funkelten begierig zu den Snacks. „Ich wusste doch,das du ein guter Gastgeber sein kannst, wenn du willst.“ schmunzelte der Silberschopf und machte auf dem Wohnzimmertisch platz. Kai stellte das Tablett ab und grinste kurz auf. „Manchmal.“ murmelte er und schaute hinüber zum Gästezimmer, wo die Drei Besucher standen und über die Wohnung diskutierten. Cliff fand sie traumhaft, während Justin eher skeptisch wirkte. Justin konnte sich nicht vorstellen, dass Aria sich hier wohl fühlte. Matt war es egal. Solange er sich wohl fühlen konnte, war ihm jede Umgebung recht. Und so schmiss er sich auch gleich auf das Gästebett und seufzte entspannt auf. „Erster. Ich schlafe hier.“ murmelte er leise und schloss die Augen. „Gut ich schlafe auch hier. Ich wollte schon immer mal in einem Futon schlafen.“ meinte Cliff und beäugelte den zusammen gelegten Futon. „Okay dann schlafe ich bei Aria im Zimmer. Ist mir sowieso am Liebsten. Ihr kennt Aria. Sie schläft am Liebsten komfortabel, also wird ihr Bett ein Traum sein. Außerdem kann sich doch niemand dein geschnarche anhören Cliff. Mit Ausnahme von Matt. Ich beziehe mein Zimmer.“ lachte Justin, sattelte sein Gepäck und ging zu Arias Zimmer rüber. „Kommt ihr? Hier warten Getränke und Snacks auf euch.“ rief Aria durch die Wohnung und die Drei Gäste schlenderten zum Sofa, wo Kai und Aria schon gemütlich saßen und Eistee schlürften. „Werden wir Gelegenheit haben Tyson und die anderen kennen zu lernen?“ fragte plötzlich Justin und nahm sich ein Sandwich. „Selbstverständlich. Heute Abend sogar schon. Sie wollten heute alle vorbei kommen und wir feiern ne Runde, wenn ihr nicht zu müde seid.“ erklärte der Silberschopf und grinste breit. „Nein. Wir haben genug auf dem Flug geschlafen. Wird sicher lustig. Hab gehört Tyson soll ziemlich verrückt sein. Hoffentlich ist er nicht mehr sauer auf mich, wegen dem Turnier.“ murmelte Matt und trank einen Schluck. „Och das glaube ich nicht. Und wenn doch, wird er sich heute mit dir aussprechen. Tyson ist eigentlich nicht Nachtragend. Aber stell dich schon mal drauf ein, dass er dich zu einem Match heraus fordert.“ sprach Aria entspannt und biss in ihr Sandwich. „Ich glaube, damit komme ich klar.“ lachte Matt. „Aria? Ich würde vorschlagen, heute genießen wir den restlichen Tag und die Feier heute Abend und morgen, wenn wir alle Fit und ausgeschlafen sind, pack ich die Erinnerungsstücke aus und wir widmen uns intensiv deinem Gedächtnis.“ schlug Justin vor und lachte sie herzlichst an. Aria nickte eifrig und sprang auf. „Ich geh jetzt erstmal fix duschen. Die anderen kommen bald und wir müssen noch etwas um räumen, damit wir alle platz haben. Und kochen müssen wir auch noch. Kai haben wir auch alles im Haus?“ „Ja. Ich war heute morgen einkaufen.“ nuschelte er und trank einen Schluck. „Perfekt. Ich bin duschen.“ trällerte sie und verschwand in ihrem Zimmer. Kurze Zeit später schwirrte sie schon wieder durch das Wohnzimmer und verschwand singend im Bad. „Sie ist glücklich...“ flüsterte Justin lächelnd und brach somit die Stille. Überrascht schaute Kai auf und musterte den Schotten. Justin schaute Kai ruhig an, ehe er wieder sprach. „Danke, Kai.“ murmelte er und trank zufrieden sein Glas leer. Kai schmunzelte kurz auf und widmete sich wieder seiner Verschwiegenheit mit geschlossenen Augen. „Es ist erfrischend wieder hier in Japan zu sein.“ lachte Matt auf und streckte sich gemütlich. „Da hast du recht, Matti.“ schloss sich nun Cliff an und lachte auf. „Nenn mich nicht so!“ fauchte dieser zurück. Cliff hingegen streckte ihm die Zunge raus und lachte weiter. „Idiot.“ zischte Matt und boxte dem Schwarz haarigen gegen die Schulter. ~ „Justin. Noch ein Stück links und das Sofa steht perfekt.“ wies Aria an und platzierte den Sessel an einer Tischseite. „Sehr schön. Kai? Wie läuft es beim kochen?“ rief die selbst ernannte Chefin und lauschte nach der Stimme des Halbrussen. Dieser brummte nur und Aria grinste auf. „Danke fürs umstellen. Macht es euch ruhig gemütlich. Ich helfe Kai beim Essen.“ und so verschwand der Silberschopf in der Küche. Nach einer ganzen Weile klingelte es an der Tür. „Sie sind da!“ rief Aria begeistert und stürmte aus der Küche. Justin und Cliff schauten auf. Sie spielten nämlich gerade ein Kartenspiel, während Matt sich auf den Balkon gesetzt hatte, um sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. „Kommt rein. Essen ist auch gleich fertig.“ hörten sie Arias zufriedene Stimme und sie betrat wieder das Wohnzimmer. Hinter ihr lugten neugierig die Köpfe von Ray, Hillary, Tyson, Max und Kenny um die Ecke. Erfreut grinsten sie die Schotten an und betraten das Wohnzimmer. Auch Matt betrat nun wieder das Wohnzimmer, während Justin und Cliff grinsend aufstanden. Aria klopfte Ray auf die Schulter und ging wieder zu Kai in die Küche. Justin trat vor und reichte Tyson die Hand. Der Kappi Träger grinste noch breiter und schlug ein. Lachend schüttelten sie sich die Hände und einer nach dem anderen begrüßte die Schotten. „Macht es euch schon mal gemütlich. Wir kommen gleich.“ schallte Arias Stimme aus der Küche. Alle pflanzten sich so gut es ging auf das Sofa und die Stühle. Nur Kais Sessel rührte niemand an, denn keiner wollte seinen Zorn zu spüren bekommen. Kais Sessel war tabu, das wussten alle, selbst die Schotten, denn Aria warnte sie heimlich vor. Kurze Zeit später wurde das Essen serviert. Es gab eine riesige Platte voller selbst gemachter Frühlingsrollen, dann noch einen Topf mit Arias Spezial Gulasch und zum Nachtisch Schokoladen Pudding. Selbstverständlich auch selbst gemacht. Alle, bis auf Aria nahmen sich einen Teller und langten zu. Aria hingegen schaute beschämt in die Runde. „Mist...“schmollte sie. „Ich hab mich nicht mit eingeplant bei der Platzverteilung. Und wir haben keine Stühle mehr. Das Sofa ist bis ins letzte Eck voll.“ nuschelte sie und ärgerte sich über ihre Hektik. Sie warf einen fragenden Blick zu Kai, der sie nur mild belächelte. »Tollpatsch.« dachte er grinsend und nickte ihr zu, sich zu ihm zu setzen. Aria nickte beschämt und setzte sich auf seinen Schoß. „Ach ne, wie niedlich.“ neckte Justin sie, doch Aria streckte ihm nur die Zunge raus. Belustigt musterten alle Kai und Aria. „Nix niedlich. Das nenne ich spontante Organisation.“ nuschelte sie und biss erfreut in eine Frühlingsrolle. „Das Essen ist köstlich.“ nuschelte Max mit vollem Mund. „Auf jedenfall!“ stimmte Tyson mit ein und biss in drei Frühlingsrollen gleichzeitig. „Tyson! Schling nicht so!“ zischte Hillary leise und funkelte ihn beschämt an. „Warum?“ nuschelte er und verstand nicht warum sie das so störte. „Weil du uns lächerlich machst!“ zischte sie leise, in der Hoffnung keiner hörte das. Doch scheiterte ihr flüster Versuch kläglich. Matt grinste, während Cliff plötzlich gluckste und auf diese Reaktion folgte Justins heiteres Lachen. „Ist doch nichts wofür man sich schämen sollte Hillary. Ihm schmeckt es. Also ist sein Schlingen und Schmatzen eine Ehre für die Köche.“ gluckste Justin. ~ Nach dem Essen räumten Kai und Aria zufrieden ab. Die Teller und Schalen waren wie leer gefegt und grinsend stellte Aria den Gulaschtopf in die Spüle. „Du bist heute auch nur noch am Grinsen.“ stellte Kai belustigt fest und wild nickte sie. „Ist doch verständlich, oder nicht? Immerhin sitzt da drüben meine Vergangenheit und hoffentlich auch meine Zukunft.“ lachte sie zufrieden und umarmte Kai glücklich. „Komm wir räumen das Geschirr noch schnell in die Spülmaschine und was nicht mehr rein passt, spülen wir fix weg. Die bombardieren sich da drüben eh noch mit unzähligen Fragen und so haben wir morgen keine Arbeit mehr.“ schlug der Silberschopf vor und nickend, drehte Kai das Wasser in der Spüle auf. ~ Im Wohnzimmer ~ „Aria und Kai sind ja noch vertrauter, als damals bei dem Turnier.“ stellte Matt fest und blickte kurz zur Küchentür. „Na ja. Damals hatte sie ja auch nur Tala im Kopf.“ kicherte Hilly und öffnete eine Tasche. Sie holte zwei Flaschen Sekt hervor und platzierte diese auf dem Tisch. Einen kleinen Stapel CD´s legte sie daneben. „Oh wo ich den Sekt sehe! Wir haben doch noch etwas mitgebracht!“ platzte es aus Cliff heraus und er stürmte ins Gästezimmer. Als er wieder kam, hielt er einige Flaschen, echten schottischen Whisky in den Armen. „Stimmt. Aria war doch mit diesem Kerl von dem russischen Team zusammen. Ich weiß noch wo sie deprimiert auf deinem Sofa lag, Tyson, und aussah wie ein Gespenst.“ brummte der Schwarz haarige Schotte und stellte die Flaschen auf den Tisch. „Ja. Das war eine Menge Arbeit sie bei Laune zu halten. Aber Kai hat das sehr gut gemacht. Mit der Wohnung und dem renovieren hat er sie perfekt abgelenkt.“ nuschelte Ray leise. Kai musste das nicht mitbekommen. Kai mochte es nicht, wenn man über ihn sprach. „Kai tut eine Menge für sie, hab ich recht?“ fragte Justin. „Ja. Aber sie auch für ihn. Sie würden so toll zusammen passen. Sie ergänzen sich perfekt. Aber beide haben ja Stur ihre Scheuklappen aufgeklappt und wedeln mit dem „Beste-Freunde“ Schild herum.“knurrte Hillary und blickte verschwörerisch zur Küchentür, von wo Aria gerade heiter auflachte. „Ich denke auch, dass er perfekt zu ihr passen würde.“ meinte nun Matt und Ray nickte ihm zustimmend zu. „Na dann müssen wir das eben für beide in die Hand nehmen.“ gluckste Justin auf. „Wie meinst du das?“ fragte Hillary verwirrt. „Lasst uns das nur machen.“ grinste Cliff und zwinkerte in die Runde. Ungläubig starrten sich die Bladebreakers an und zuckten dann nur zweifelnd mit den Schultern. „Tut aber nichts was sie verärgern könnte. Arias Zorn ist schon mächtig. Aber in Kombination mit Kais eiskalter Wut könnte das schlimm enden.“ gluckste nun Tyson und lachte schallend auf. Nicht lange und alle stimmten in dem Gelächter mit ein. Die Küchentür schwang auf und Kai mit Aria im Schlepptau betrat wieder das Wohnzimmer. „Was ist denn so lustig?“ fragte Aria grinsend und Tyson grinste noch breiter. „Ach. Justin erzählte uns gerade einen Witz über einen Klempner und den Niagarafällen.“ log Hillary und wischte sich eine Lachträne aus dem Augenwinkel. ~ Die Feier lief im vollen Gange. Es lief Musik, es wurde viel gelacht und gesprochen und auch der ein oder andere Tanz fand statt. Natürlich floss auch der Alkohol in strömen. Jeder musste doch wenigstens mal den echten, schottischen Whisky probieren. Und einige probierten des öfteren. Aria gackerte fast nur noch lautstark herum, weil ihr Justin einen Witz nach dem anderen erzählte. Auch Kai amüsierte sich köstlich. Sie hatten mittlerweile fast alle die Plätze gewechselt und saßen gemütlich auf einige Sitzkissen auf dem Boden. Aria lehnte lachend an Kais Brust, in seinen Armen. „Hillary. Lass uns eine Runde tanzen.“ schlug Cliff, der grinsenden Japanerin vor und zwinkerte ihr Charmant zu. Dann hielt er ihr die Hand hin und sie lächelte zaghaft auf, nickte aber daraufhin und ergriff lachend seine Hand. Cliff zog sie auf die Beine und beide fingen an zu tanzen. Tyson hingegen beäugelte das eher missmutig. Und jedes mal wenn Hillary anfing zu lachen, funkelte Tyson wütend zu Cliff herüber. Justin beäugelte Tysons eifersüchtigen Blick und nickte Matt zu. Matt verstand und ging Richtung Stereo Anlage. Er drehte die Lautstärke herunter und grinste in die Runde. „Sorry. Aber wir Drei haben da etwas vorbereitet, jetzt wo wir alle Freunde sind. Ein kleiner Brauch.“ fing Matt an und setzte sich wieder zu der Gruppe. Dabei blickte er Justin eindringlich an. Auch Cliff und Hillary setzten sich wieder. Tyson blickte nun irgendwie zufriedener und grinste sogar kurz auf, als sie sich neben ihn setzte. „Also Freunde. Wisset dies: Bei uns in Schottland spielen Traditionen und Bräuche eine große Rolle. Sie sind von außergewöhnlicher Wichtigkeit, für uns. Und da wir Gäste hier bei euch sind und befreundet, mittlerweile, möchten wir einen Brauch mit euch teilen. Aria kannte diesen Brauch auch einmal und er war für sie genauso wichtig. Unbekannt ist dieser Brauch nicht. Viele Länder haben ihn in abgewandelter Form. Doch die Meisten sehen ihn als Spaß... wir nicht.“ erklärte Justin und schaute in die Runde. Auf den meisten Gesichtern herrschte Spannung. Selbst Kai blickte überrascht auf den Schotten. „Es ist ein Brauch, der eine Freundschaft besiegeln soll und den Freunden Glück bringen soll. Meistens wird diese Tradition zwischen einem Jungen und einem Mädchen gemacht, die sich Freundschaft geschworen haben.“ erklärte er weiter und die Bladebreakers blickten sich verwundert an. „Und was ist das jetzt für ein Brauch?“ fragte Tyson ungeduldig. „Man trinkt zusammen. Man sitzt sich gegen über, schwört sich die Freundschaft, hakt die Arme zusammen und trinkt sein Glas leer. Und nachdem der letzte Schluck getrunken wurde, besiegelt man das Versprechen auf ewig beisammen zu bleiben und für einander da zu sein, mit einem ehrlichen Kuss.“ klärte er nun auf und zwinkerte verschmitzt. „Tyson. Hillary. Ihr zwei führt eine besondere Art der Freundschaft. Eine makabere, aber von grundauf ehrliche Freundschaft. Ihr streitet viel, ihr brüllt euch sogar an, aber ihr seid unzertrennlich. Und immer für einander da. Und das ist beeindruckend. Besiegelt diese Freundschaft, auf das ihr auf ewig Glück haben sollt.“ sprach nun Matt. Verwundert blickten sich Tyson und Hillary an. „Ach kommt schon. Es wäre uns eine große Ehre, wenn ihr beide unsere Tradition befolgt.“ sprach ihnen Justin Mut zu. Tysons Ohren glühten schon und Justin war sich sicher, dass er gerade an den Kuss dachte. „Na gut.“ meinte nun Hillary und grinste Tyson an. Cliff schüttete zwei Gläser Whisky ein und reichten beiden jeweils ein Glas. Sie bedankten sich und setzten sich gegenüber. „Tyson. Auch wenn du meistens ein nerviger Idiot bist, bin ich trotzdem froh dich als Freund zu haben. Mit euch und vor allem dir an meiner Seite, habe ich gesehen und gelernt, dass das Leben nicht nur aus lernen und arbeiten besteht. Und dafür danke ich dir. Ich verspreche dir hiermit, immer zu dir zu stehen und für dich da zu sein.“ sprach sie und hob unsicher ihr Glas. „Ähm ja. Also Hillary... Du bist schon in Ordnung. Eigentlich bist du eine der coolsten Mädchen die ich kenne. Und ich bin froh das du nun schon so viele Jahre zu uns stehst und unser Team managst. Ich stehe dir immer zur Seite und bin immer da, wenn du mich brauchst.“ sprach nun Tyson, auch wenn es ihm peinlich war. Sie nickte ihm lächelnd zu und beide hakten sich ein. Dann tranken sie ihr Glas leer. Tyson räusperte sich beschämt und zwinkerte sie zögernd an. Man spürte diese Spannung in der Luft und alle starrten die beiden gespannt an. Hillary kicherte kurz leise auf und beugte sich zu ihm herüber. Tyson hingegen hielt überrascht den Atem an und beugte sich ebenfalls vor. Und mit einem Lächeln im Gesicht, versiegelten sie ihre Lippen aufeinander. Beide schlossen kurz die Augen und genossen den Moment sichtlich. Nach einigen Sekunden der Stille, lösten sie sich wieder und blinzelten sich überrascht und errötet an. „Sehr gut. Möge das Glück immer auf eurer Seite sein.“ sprach Justin und wand sich Aria und Kai zu. „Nun zu euch beiden. Ihr habt euch in einer furchtbaren Situation kennen gelernt. Aria war schwer verletzt und wer weiß ob sie überlebt hätte, wenn du nicht da gewesen wärst. Und du warst seitdem immer für sie da, genauso auch umgedreht. Ihr beide habt euch so stark verändert. Aria weiß ich, weil ich sie seit unserer Kindheit kenne. Und Kai, weil ich vieles gehört habe.“ sprach der Schotte und Kai funkelte kurz seine Freunde an, die unschuldig in der Gegend herum schauten. „Eure Freundschaft ist wie ein Stern. So klar und rein. Ich habe niemals vorher, so etwas Strahlendes gesehen. Und ich gebe ehrlich zu, dass ich ein bisschen neidisch bin. Weil wir Drei, niemals eine so innige Freundschaft zu dir hatten Aria. Und ich weiß, dass wir das auch niemals haben werden. Weil dieser Platz auf ewig vergeben sein wird. Aber es ist okay. Und deshalb muss ich einfach verlangen, dass ihr dieser Tradition folgt. Es wäre wie eine Sünde, wenn diese Freundschaft, nicht besiegelt würde. Und wenn ihr beide nicht endlich dieses Glück erhaltet, nach dieser harten Zeit, hat niemand Glück verdient.“ und in diesem Augenblick merkte Aria, wie ihr eine Erinnerung hoch kroch. Eine Erinnerung in der sie sich selbst, als jünger sah. Wie Justin schon immer ein guter Redner war und wie sie mit ihren Drei Freunden, auf den Zinnen einer Burg saß und genau diesen Brauch vollzogen. Eine Erinnerung die zu ihrer Freude, ohne Kopfschmerzen kam. Sie blickte in die Runde und sah die vielen nickenden Köpfe ihrer ganzen Freunde. Dann blickte sie hoch zu Kai, der sie nur fragend anschaute. Sie schenkte ihm ein knappes nicken und wartete auf seine Zustimmung. Kai hingegen dachte kurz darüber nach, nickte dann aber zaghaft. Er wusste, dass es ihr wichtig war. Aber er hatte ein mulmiges Gefühl dabei. Er wollte nicht, dass dieses kribbeln wieder kommt. Das Selbe kribbeln, wie damals bei dem versehentlichen Kuss. Denn dieses Kribbeln verursachte Gefühle, wo er nicht sicher war, ob er das überhaupt wollte. Doch wollte er sie nicht enttäuschen. Cliff schenkte den beiden Whisky ein und reichte ihnen ein Glas. Auch Aria und Kai setzten sich gegenüber, wie zuvor Tyson und Hillary. »Ob das gut geht?« fragte sich Kai und seufzte leise. »Wiederrum ist dieser Kuss, diesmal von beiden gewollt. Na mal schauen was passiert. Vielleicht soll es auch so sein? Moment... jetzt stecken mich diese Schotten schon mit ihrem Schicksals Scheiß an!« meckerte er in Gedanken. Aria hingegen erhob ihr Glas und atmete tief ein. „Kai? Du bist das Beste was ich hab. Das Liebste, das Teuerste, das Wichtigste. Wir beide haben schon so viel durchgemacht. Doch jeder Schicksals Tritt, schweißte uns noch enger zusammen. Ein Leben ohne dich ist für mich nicht mehr vorstellbar. Wir beide sind hier und wir beide bleiben hier. Und ich bleibe immer bei dir, egal was passiert. Wie damals im Krankenhaus schon gesagt: Du bist mein Leben.“ sprach sie leise und lächelte schwach. Ihre Worte verursachten ein leichtes Schmunzeln in seinem Gesicht, ehe er anfing seine knappen Worte zu sprechen. „Unser Leben. Danke.“ flüsterte er. Und auch wenn er kaum etwas sagte, verstand Aria jedes versteckte Wort. Er war in diesem Augenblick wie ein Buch, dass sie las. Und sie grinste breit auf. „Unser Leben.“ flüsterte sie zurück und hakte sich bei ihm ein. Sie tranken ihr Glas aus und nickten sich zu. Ein kurzer, warmer Blick von beiden Seiten. Und ohne ein zögern, beugten sich beide vor. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, stoppten beide noch einmal und schauten sich tief in die Augen. Kai spürte ihren Atem im Gesicht, warm aber nicht unangenehm. Im Gegenteil. Er musterte kurz ihre Gesichtszüge. Sie lächelte schwach, ihre Augen schienen förmlich zu strahlen vor Aufregung und ihr Mund, die vollen, rosigen Lippen die er gleich berühren sollte. Und das vor allen anderen. Aber ihm war die Anwesenheit der Anderen egal. Amüsanter Weise, so empfand zumindest Kai, war ihm noch niemals im Leben alles andere um ihn herum, so drastisch egal gewesen. Er atmete tief ein und roch ihren lieblichen Duft. Er spürte ein leichtes kribbeln im Bauch und eine leichte Gänsehaut zog über seinen Körper. Gleich würde es so weit sein. Langsam hob er seine Hand und lächelte die Halbschottin an. Sein Daumen fuhr kurz über ihre Lippen und sie schloss ihre Augen. Die Hand strich weiter und blieb an Arias Wange haften. Vorsichtig zog er ihren Kopf näher heran. Nun spürte Kai ihren Atem auf seinen Lippen und auch er schloss seine Augen. Seine freie Hand strich vorsichtig ihren Arm hoch und sie zuckte, kaum merklich, denn auch durch ihren Körper flackerte nun ein angenehmes kribbeln. Sie drehte vorsichtig ihren Kopf ein Stück, damit die Nasen der beiden sich nicht im Weg standen und versiegelte ihre Lippen mit seinen. Das Kribbeln wurde stärker, ja intensiver und sehnsüchtiger. Auch ihre Hand legte sich nun auf seine Wange und zog ihn noch ein bisschen näher. Vorsichtig öffnete sie leicht die Augen und schaute auf seine geschlossenen. Auch Kai öffnete sie ein bisschen, weil er ihren Blick spürte. Sie strahlten sie warm und wissend an. Nun wusste er mehr, wusste nun was er wollte. Er wollte sie. Und nur sie. Sein Herz raste, als würde sein Leben davon abhängen. Und selbst wenn es so wäre, wusste er, dass nur sie ihn retten könnte. Und plötzlich verstand er, dass es ihr gemeinsames Schicksal war. Und er verstand nicht, warum er das nie gesehen hatte. Er spürte wie sie noch einmal nach küsste und sich dann langsam wieder löste. Entspannt blinzelte Kai sie an. Seine Wangen glühten, wie auch ihre. Und Aria lächelte breit. Aria schaute verträumt im Raum herum, doch allen Anwesenden stand nur der Mund offen. Hillary und Kenny waren rot wie eine Tomate und schauten abwechselnd von Kai zu Aria. „Was ist?“ fragte Aria verwirrt und warf einen kurzen Blick zu Kai. Als sich ihre Blicke kreuzten, schoss ihr erneut das Blut in den Kopf. »Oh Gott, oh Gott, bin ich von der Rolle... Das war der Wahnsinn.« schoss es ihr durch den Kopf und sie trank flink einen Schluck. Kai erging es ähnlich. Er suchte sich ständig neue Punkte, die er anstarren konnte, doch sah er überall ihre grünen Augen, die ihn liebevoll musterten. Nach einer Weile Löcher in die Luft starren, schloss er einfach die Augen. Justin fand endlich seine Worte wieder und räusperte sich. „Ähm... ja. Möge das Glück auf eurer Seite stehen.“ sprach er und schaute zu Cliff und Matt, die ihn triumphierend anblickten. Matt drehte wieder die Musik auf, um diese peinliche Stille zu brechen. Hillary räusperte sich ebenfalls und fragte Tyson, ob er nun tanzen wolle, was er eifrig ,mit einem Nicken bejahte. Und so schwangen beide ihr Tanzbein und steckten Ray, Max und Cliff an, die sich zu beiden gesellten. Es dauerte auch nicht lange und die Spannung von vorher, wurde gelockert und alle verfielen wieder lässig ihrer Party. ~ Zu sehr später, beziehungsweise früher Stunde und vor allem weil sich die Nachbarn beschwerten, wurde die Party allmählich aufgelöst. Die Bladebreakers, sammelten ihr Hab und Gut ein und wurden dann noch von allen verabschiedet, als sie sich dann endlich schwankend und müde auf den Heimweg machten. Aria holte derweil ihr eigenes Bettzeug in Kais Zimmer und bezog für Justin eine neue Decke und ein Kopfkissen, denn das hatte sie bisher vergessen. In Gedanken grübelte sie, wie es jetzt weiter gehen sollte. Denn auch sie spürte die Ernsthaftigkeit in dem Kuss. »Ich kriege die Nacht bestimmt kein Auge zu. Immerhin schlafe ich bei ihm.« grübelte sie und starrte das leere Bett an. Plötzlich legten sich zwei sanfte Hände auf ihre Schultern. „Das Bad ist jetzt frei. Die Jungs sind schon in ihre Betten getorkelt.“ flüsterte Kai ihr zu und sie spürte eine Gänsehaut auf ihren Armen. Mit einen trockenen Schlucken nickte sie und schnappte sich ihre Schlafkleidung. „Bis gleich.“ flüsterte sie und lächelte ihn an. Als sie dann kurz darauf die Badezimmer Tür schloss, atmete sie tief aus. „Irgendwie ist das alles hier verrückt.“ flüsterte sie ihrem Spiegelbild zu. Sie strich sich vorsichtig über ihre Lippen und schmunzelte verträumt auf. „Aber ich bin eben ein verrücktes Mädchen.“ antwortete sie sich selbst und steckte sich grinsend die Zahnbürste in den Mund. Einige Zeit später schloss sie Kais Zimmertür von innen und schritt Richtung Bett, wo Kai schon lag und nachdenklich die Zimmerdecke anstarrte. „Und so endet allmählich ein aufregender Tag.“ nuschelte sie und gähnte herzhaft. Ihr war schwindelig und sie krabbelte zu Kai ins Bett. Kai hingegen löschte das Licht, als sie endlich lag und drehte sich zu ihr um. „Schon merkwürdig, oder?“ fragte sie vorsichtig und drehte sich zu ihm. „Mh?“ „Na alles. Alles was heute passierte.“ klärte sie ihn auf und er nickte stumm. Der Mond erhellte das Zimmer, so dass sich beide gut sehen konnten. Eine ganze Weile schauten sie sich stumm an, jeder in seine eigenen Gedanken versunken. Auch wenn sich beide Gedanken erschreckend, glichen. Denn sie dachten an das Selbe. An den Kuss. „Du denkst an den Kuss, hab ich recht?“ fragte Aria vorsichtig und Kai zuckte auf. Er fühlte sich ertappt. „Wie kommst du da drauf?“ fragte er vorsichtig, doch grinste Aria überlegen. „Ich weiß es eben.“ hauchte sie und lächelte. Auch Kai grinste kurz auf. „Dir kann man eben nichts vor machen.“ nuschelte er und musterte ihr Gesicht. „Richtig.“ „Ja.... der Kuss....“ grübelte er und drehte sich auf den Rücken. Aria hingegen rutschte näher und legte ihren Kopf auf seine Brust. „Aber immerhin wollten wir es diesmal beide.“ flüsterte sie. „Ja... Beide. Das stimmt.“ hauchte er und streichelte ihr über die Wange. „Und uns zwang keiner dazu...“ flüsterte sie weiter. „Nein... kein Zwang.“ antwortete Kai. „Und es fühlte sich auch nicht schlecht an, oder?“ fragte sie leiser. „Nein, das tat es nicht.“ murmelte er und sie stemmte sich hoch um ihn anzuschauen. „Und auch nicht wirklich falsch.“ hauchte sie, nun noch leiser. „Nein... auch nicht falsch.“ flüsterte er, wie hypnotisiert und legte wieder seine Hand auf die Wange von Aria. Auch er beugte sich nach oben und zog sie näher. Und bevor beide überhaupt noch etwas sagen konnten, küssten sie sich innig. Diesmal alleine. Diesmal ohne Wunsch einer Tradition. Diesmal weil beide es so wollten. Aria atmete tief aus der Nase aus und drückte sich an seinen Leib. Kai reagierte und schlang einen Arme um ihren Körper. Aria löste sich von seinen Lippen und küsste seine Wange, seinen Hals und seine Hand, die ihr Gesicht streichelte. Er genoss es sichtlich und ließ sich einfach fallen. Und plötzlich hörte er in Gedanken Arias Stimme, die ihm einst zuflüsterte, was er jetzt endlich spürte. ~Trotzdem schade. Liebe und Zuneigung … Lust und Verlangen. Alles wundervolle Gefühle.~ Sagte sie ihm einst, nachdem Mias Lügen aufgedeckt wurden. Doch das war Schnee von gestern. Es zählte nur das Jetzt. Und jetzt lag er mit Aria im Bett, in inniger Umarmung und leidenschaftlichen Küssen. Mit einem Mal endete eine Freundschaft. Denn jetzt gerade entstand etwas Neues, für Kai. Etwas größeres. Etwas, was ihm wie ein Traum erschien und sich doch so echt anfühlte. Etwas, wo er sich plötzlich wünschte, dass es nie enden würde. ~Liebe~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)