Im Zeichen des Phönix von EvilKiss ================================================================================ Kapitel 21: Krankenhaus Geflüster --------------------------------- Kapitel 21 – Krankenhaus Geflüster „Hier. Trinken Sie das. Der Tee wirkt beruhigend.“ sprach Schwester Kato ruhig und reichte Aria eine Tasse Tee. Stumm und immer noch aufgelöst, nahm sie den Tee entgegen und trank einen Schluck. Aria saß im Schwesternzimmer. Dort wurde sie hinein gezerrt und das war schon ein Kampf für sich. Denn Aria war außer sich, voller Panik schlug sie um sich, als würde sie ertrinken. Und auf eine Art und Weise tat sie das auch. Immer wieder, sah sie vor ihrem inneren Auge Kai, wie er sich aufbäumte, hörte das durchgehende Piepen des EKG´s und die dumpfen Geräusche, die der Defibrillator mit jedem Stromschlag tat. „Sie sind ja gar nicht so scheußlich, wie ich anfangs dachte.“ knurrte Aria erschöpft und Schwester Kato grinste nur kurz auf. „Ausnahmen bestätigen die Regeln.“ murmelte sie und legte die Hand auf Arias Schulter. „Ich fühle mich, als stirbt gerade etwas in mir. Etwas ganz tief drin.“ flüsterte Aria mit erstickter Stimme. „Doktor Hakushima kriegt ihren Freund wieder hin. Ganz sicher.“ „Er muss.“ murmelte die Halbschottin und drehte sich panisch zu Schwester Kato um. Sie krallte sich energisch an ihrer Kleidung fest. „Hören Sie! Kai darf nicht sterben! Er MUSS Leben! Er kann mich doch nicht alleine lassen. Jetzt, wo noch so vieles ungesagt ist. Ich brauche ihn!“ und erneut brach sie in Tränen aus. Für einen kleinen Moment, fragte Aria sich selbst, wie viel Tränen ein Mensch überhaupt besaß, denn sie hatte in kurzer Zeit so viele verloren, dass sie doch bald schon leer sein müsste. „Er wird nicht sterben. Er ist jung und stark. Glauben Sie an ihn und er wird nicht sterben.“ sprach die Krankenschwester nun ernst und schüttelte Arias Hände ab, die verzweifelt nach ihr gegriffen hatten. Die Tür des Schwesternzimmers öffnete sich und ein erschöpfter und verschwitzter Doktor Hakushima trat hinein. „Hier sind Sie, Aria.“ sprach er und ging auf sie zu. Aria blickte ihn aus großen, verzweifelten Augen an und Hakushima lächelte. „Er hat es geschafft. Aber wir mussten ihn auf die Intensivstation verlagern. Dort bleibt er voraussichtlich erstmal Drei Tage. Und wir waren gezwungen ihn ins künstliche Koma zu legen. Aber er schafft das, da bin ich sicher.“ Aria lauschte seinen Worten und versuchte sie zu begreifen und ehe Hakushima richtig reagieren konnte, fiel sie ihm laut schluchzend um den Hals. „Danke! Danke! Oh, vielen Dank.“ weinte sie erleichtert. „Wann kann ich zu ihm?“ fragte sie erschöpft. „Erstmal gar nicht. Wie gesagt, er liegt auf der Intensivstation. Und auch wenn Sie ihm sehr nahe stehen, sind Sie dennoch keine Angehörige. Gönnen Sie ihm die Drei Tage Ruhe und ich halte sie stets auf dem Laufenden, versprochen." „Sie sprechen so, als würde ich Kai auf die Nerven gehen oder ihm schaden...“ knurrte Aria beleidigt und ließ augenblicklich von dem Arzt ab. „So meinte ich das doch gar nicht. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber leider gibt es Regeln, so schwer sie auch sein mögen. Gehen Sie am Besten nach Hause und ruhen sich erstmal aus. Ich ruf Sie dann an, wenn es Neuigkeiten gibt.“ Und er versuchte sie mit einem Lächeln aufzubauen. Aria seufzte, wie sie noch niemals zuvor geseufzt hatte. Es klang erschöpft, traurig, verzweifelt und irgendwie tot. Doktor Hakushima und Schwester Kato warfen sich mitfühlende Blicke zu. „Der Doktor hat Recht, Mädchen. Gehen Sie nach Hause. Ihr Freund ist hier in den Besten Händen.“ sprach die Krankenschwester und nahm die leere Tasse entgegen. „Ja... Das habe ich gesehen!“ knurrte Aria, schnaubte verächtlich und auf dem Absatz drehend, verließ sie das Zimmer. Aber sie hatten Recht, musste sich Aria eingestehen. Es war das Beste erstmal nach Hause zu fahren. Sie verließ die Klinik und hielt Ausschau nach einem Taxi, welches sie auch direkt entdeckte. Im Schatten, des hohen Krankenhaus Gebäudes, stand Arias gesichtetes Taxi und sie erkannte einen Mann, mittleren Alter, der gelangweilt seine Zeitung las. Die Halbschottin ging zur Fahrerseite und schaute in das offene Fenster. Überrascht blickte der Fahrer auf und schaute Aria an. „Sind Sie frei?“ fragte Aria und wirkte desinteressiert. Der Fahrer nickte, faltete seine Zeitung zusammen und legte diese ins Handschuhfach. Aria stieg ein und gab ihm die Adresse durch. Und so wurde sie, bis vor die Haustür gefahren, bezahlte und schlurfte in das große Gebäude. Lustlos schloss sie die Haustür auf und betrat ihre Wohnung. Es wirkte so furchtbar leer und still. Eine Stille, die ihr zwar vertraut war, aber Momentan einfach fürchterlich wirkte. Seufzend stand sie mitten im Wohnzimmer und blickte sich um. „So leer...“ hauchte sie der Stille entgegen und schlurfte in die Küche. Sie trank ein großes Glas Wasser und öffnete den Kühlschrank. Er war fast leer. Bilder des Überfalls blitzen vor ihrem inneren Auge auf und sie biss sich auf die Lippe. Bilder, wo sie die vollen Einkaufstüten fallen ließ, Milch die ihr vor die Füße lief und rascheln sowie knacken, der Tüten. Aria schüttelte den Kopf, schnappte sich einen Apfel und biss demotiviert hinein. Sie musste an ihre Freunde denken und schockiert wurde ihr bewusst, dass Hilly und die Jungs noch gar nichts von Kais Situation wussten. Schnellen Schrittes ging sie ins Wohnzimmer und nahm das Telefon an sich. Sie tippte Tysons Nummer und hielt sich das Telefon ans Ohr. „Tyson?“ rief sie hinein, als der Blader sich meldete. „Hallo Aria. Schön das du anrufst.“ begrüßte er sie und lachte ins Telefon. Aria spürte die Wut in ihrem Magen brodeln und sie atmete tief ein, um sich zu beruhigen. „Kai liegt im Krankenhaus.“ knallte sie Tyson, die ungeschorene Wahrheit auf den Tisch und sein Lachen verstummte Augenblicklich. „Was?“ „Kai liegt im Krankenhaus.“ „Wieso das? Was ist passiert?“ „Könnt ihr vorbei kommen? Bitte! Sonst dreh ich hier daheim durch. Diese Leere... Diese Stille. Ich halte das nicht aus.“ Und Aria spürte, wie ihre Augen wieder feucht wurden. „Selbstverständlich! Wir sind sofort da.“ und mit einem klicken, wurde die Verbindung unterbrochen. Ein gleichmäßiges piepen ertönte in der Leitung und Aria hörte diesem zu. Es erinnerte sie irgendwie an das EKG und geschockt knallte sie den Hörer auf die Station. Wie im Wahn ging sie im Wohnzimmer auf und ab, als endlich die Türklingel läutete. Erleichtert japste sie und riss die Haustür auf. Und als sie in die blassen, besorgten und vor allem geschockten Gesichter ihrer Freunde blickte, zerbrach erneut etwas in ihr. Denn sie sah plötzlich etwas, was sie noch niemals vorher sah. In jedem Blick ihrer Freunde, entdeckte sie Kai. Kais Art und seinen Charakter, neu geformt von Freundschaft. Sie wusste was ihm früher passiert war, mit Russland und seiner Familie. Und Sie wusste wie er früher war. Kalt und unantastbar. Und sie kannte Kai heute und auf einmal wurde ihr bewusst, warum er heute so war. Sie alle, waren dafür verantwortlich. Und sie liebte ihre Freunde, plötzlich noch mehr. Aria zitterte und nuschelte plötzlich zusammenhanglosen Kauderwelsch. Sie schluchzte und heulte auf. Sie drückte sich an ihre Freunde und umarmte sie alle. Auch Hillary weinte plötzlich auf, denn sie las in Arias verstörtem Blick, das Tyson recht hatte. „Lasst uns erstmal reingehen.“ schluchzte Aria und löste sich schweren Herzens von ihren Freunden. Sie alle betraten nun das Wohnzimmer und ließen sich geknickt auf das Sofa und die Sessel fallen. Aria schnäuzte sich genervt die Nase und massierte daraufhin ihre Schläfen, die durch die ganzen Tränen der letzten Stunden, drohend pochten. „Was ist überhaupt passiert?“ fragte nun Ray und legte einen Arm um sie. Aria hingegen, starrte ihre Freunde erstmal einer nach dem anderen an. Max, der Sonnenschein des Teams, glich nun eher einer Regenwolke. Seine Augen musterten Aria traurig und schockiert. Die Halbschottin bemerkte, dass er unbedingt etwas sagen wollte, doch fehlten ihm die Worte. Immer wieder machte er Ansätze, öffnete den Mund und schloss ihn direkt wieder. Ray hingegen hielt sie weiter eisern im Arm. Sie fühlte das er Angst hatte, zu hören was mit Kai passiert war. Er war angespannt und seine Umarmung, glich eher einer Klammer, auch wenn er es gut meinte. Hillary weinte noch immer. Sie wischte sich aller paar Sekunden über die Wange, um die lästigen Tränen zu entfernen und Aria hätte am liebsten mit geweint. Als sich die Blicke der Mädchen kreuzten, verkrampfte sich Arias Magen. Es tat weh, ihre Freundin so zu sehen. Tyson hingegen drückte Hillarys Hand. Seine Gefühle, konnte Aria nicht eindeutig deuten. Er blickte verwirrt, traurig, aber auch wütend. Sie vermutete, das Tysons Wut aber nicht Kai, oder seinen Freunden galt. Vermutlich war er wütend, weil diese Situation neu für ihn war und er nicht wusste wie er damit umgehen sollte. Immer wieder wurden seine Augen feucht, doch kämpfte er dagegen. Auch er hatte Angst. Alle hatten Angst. Sie sammelte ihre Gedanken und fing an zu erzählen. „Gestern. Wir waren einkaufen, weil unser Kühlschrank leer war... leer ist. Wir wollten gemeinsam kochen und uns einen schönen Abend machen. Auf dem Heimweg umzingelten uns vier junge Männer. Wir beide spürten sofort, dass es nichts Gutes zu bedeuten hatte und Kai schubste mich in sichere Entfernung. Und die Kerle provozierten ihn erst, packten ihn dann und schlugen ihn zusammen. Ich war wie gelähmt. Doch irgendwann sammelte ich mich, griff einen dicken Ast und verprügelte die Kerle. Drei konnte ich Krankenhausreif schlagen, der Letzte flüchtete. Im Krankenwagen brach ich dann völlig zusammen. Kreislaufzusammenbruch. Ich wachte in einem Krankenhauszimmer wieder auf und mein alter Arzt, von damals, stand an meinem Bett. Er erzählte mir, dass Kai eine Not OP hinter sich hatte, weil seine Milz verletzt wurde. Und heute... ich war bei ihm und er kam sogar zu Bewusstsein. Zweimal. Aber nur kurz. Das Erste mal, war er nur halb da, erkannte mich nicht und stellte mir eine merkwürdige Frage. Er fragte einfach nur...'Engel?'...und wurde wieder bewusstlos. Und einige Stunden später wurde er erneut wach. Diesmal richtig. Er wirkte furchtbar schwach und irgendwas stimmte nicht. Er wollte mir etwas sagen, kam aber nie dazu. Denn plötzlich zuckte er auf, und sein Herz-Kreislauf System brach völlig zusammen. Mittlerweile ist er wieder stabil, liegt aber auf der Intensivstation. Und ich darf nicht zu Ihm!“ keuchte Aria und vergrub ihr Gesicht in den Handflächen. „Ach du Scheiße...“ brachte es Tyson auf den Punkt. Aria nickte stumm. Er hatte Recht. „Wie furchtbar. Aber ihm geht es doch jetzt wieder besser. Kopf hoch Aria. Alles wird wieder gut.“ versuchte Ray sie aufzumuntern, doch blockte es an ihr einfach nur ab. „Daran zweifel ich auch nicht. Aber versteht ihr nicht?! Er wäre fast gestorben! Und das vor meinen Augen!“ schrie sie ihre Freunde an und war außer sich. Entsetzt blickten sich alle an und nickten dann. Hilly schluchzte auf und ging zu Aria. Tyson hingegen vergrub nun sein Gesicht in den Händen, wie Aria zuvor auch und Max wurde immer blasser. Selbst Ray war unruhig, doch versuchte er einen klaren Kopf zu behalten. „Du hast ja Recht. Tut uns Leid. Was hältst du davon, wenn ich ein paar Tage hier bei dir bleibe? Damit du nicht ständig alleine bist.“ schlug Ray vor und Aria blickte auf. „Das würdest du tun? Danke Ray.“ bedankte sie sich und vergrub wieder ihr Gesicht in den Händen. „Ist das etwa ein Ja?“ fragte er schmunzelnd und sie nickte einfach nur. „Ich bleib auch hier!“ rief nun Hilly und Aria weinte auf. „Danke. Ich wüsste nicht, was ich machen würde, wenn ich euch nicht hätte.“ japste Arianith und wischte sich die paar Tränen von der Wange. Sie spürte das sie kaum noch weinen konnte. Zu viele Tränen hatte sie heute schon vergossen. „Wir würden ja auch hier bleiben, aber ich denke mal zu viele Menschen um dich herum, wären auch nur störend, anstatt hilfreich. Aber wir schauen regelmäßig vorbei, wenn du es wünscht.“ und diese Worte kamen von Tyson. Ungläubig starrte Aria zu ihm herüber. Sie dachte nach und stellte überrascht fest, das Tyson das Erste mal etwas erwachsenes von sich gegeben hatte. Eine Reife, die sie nicht kannte und sie grinste kurz auf. Auch wenn es ihr schwer fiel. Und so war es beschlossen. Aria hatte für eine Weile zwei neue, beziehungsweise alte Mitbewohner. Ray und Hillary. Ray bezog das Gästezimmer, während Hillary in Arias Zimmer schlief. Aria blieb in Kais Zimmer. Sie wollte nicht, das irgendwer anderes in seinem Bett schläft. Auch wenn die beiden Freunde waren. Aber ihr kam es irgendwie wie Hochverrat, Kai gegenüber vor. ~ Auch wenn Aria ihn nicht sehen durfte, verharrte sie die ganzen Tage, stets im Krankenhaus und zwar eisern vor der Tür zur Intensivstation. Oftmals führte sie schon Diskussionen mit Schwester Kato oder Hakushima, doch ließ sie sich nicht überreden, zu gehen. Als sie am vierten Tag, auch wieder vor der Tür stand und diese traurig musterte, kam ihr wieder Hakushima entgegen. „Aria.“ rief er sie und lächelte. Sie hingegen schaute ihn gelangweilt an. Sie konnte sich denken, das es nun wieder zu einer Diskussion kommen würde, doch irrte sie sich erfreulicher weise. „Sie brauchen hier nicht mehr Wache stehen. Schauen Sie lieber mal auf Station Drei in Zimmer 95. Und machen Sie sich etwas zurecht, denn wenn er zuverlässig ist, müsste er circa in einer Halben Stunde aufwachen.“ verkündete der Arzt und wippte auf seinen Füßen vor und zurück. Aria konnte seine Worte kaum fassen, doch grinste sie ihn sogleich breit an, bedankte sich hoch erfreut und verschwand in der nächst besten Patienten Toilette. Nach kurzer Zeit, trat sie frisch und fröhlich aus dem Raum und flitzte durch die Gänge, zur Station Drei. Strahlend vor Glück, stand sie nun vor Kais Zimmertür. „Gehen Sie ruhig rein, Mädchen. Er wird sich bestimmt freuen, Sie zu sehen.“ ertönte plötzlich die Stimme von Schwester Kato. Aria riss den Kopf zu ihr herum und nickte eifrig. Und so drückte sie die Klinke herunter und trat ein. Noch lag Kai in seinem künstlichen Koma, doch Aria wusste, dass es nicht mehr lange dauerte und sie konnte es kaum noch erwarten. Sie ging zu seinem Bett und zog sich einen Stuhl heran und nahm platz. Eine ganze Weile tat sich nichts, außer seiner ruhigen Atmung und das gleichmäßige Piepen, des EKG´s, welches Aria mittlerweile so sehr hasste. Die Tür öffnete sich und Hakushima trat ein. „Na was macht unser Patient?“ erkundigte sich der Arzt und freute sich, Aria Lächeln zu sehen. „Schlafen, oder sowas. Also unverändert.“ antwortete sie ihm und streichelte vorsichtig über Kais Hand. „Er bedeutet Ihnen wirklich sehr viel, hab ich Recht?“ fragte nun der Arzt und Arias Blick wurde weich. „Wenn Sie wüssten wie viel. Er bedeutet mir alles. Er ist mein bester Freund, meine Familie, mein großer Bruder und meine große Liebe. Er ist mein Leben. Und ohne ihn wäre ich nicht mehr hier. Ihm gehört mein Leben.“ hauchte sie und lächelte mild in Kais schlafendes Gesicht. „Große Liebe? Also sind sie beide ein Paar?“ fragte er nach und Aria wunderte sich, weil er so viel Interesse an ihrem Leben zeigte. Doch schüttelte sie den Kopf. „Nein. Verstehen Sie mich da nicht falsch. Ich wollte damit ausdrücken, dass Kai einfach ALLES für mich ist. Er ist nicht einfach nur ein Freund. Wie gesagt, er ist mein Leben.“ Hakushima nickte stumm und beließ es bei dem Thema. Er wollte nicht zu weit in ihre Privatsphäre eindringen, zumal das sonst nie seine Art war. Aber irgendwie lagen ihm die beiden am Herzen. „Was macht eigentlich Ihre Amnesie?“ fragte er nun und erinnerte sich an den damaligen Tag, wo sie und Kai zu ihm kamen. Aria zuckte mit den Schultern. „Von alleine kommt mein Gedächtnis wohl nicht wieder. Aber ich arbeite daran und mache Fortschritte. Ich habe schon sehr viel aus meiner Vergangenheit heraus gefunden und mich auch wieder erinnert.“ erzählte sie und grinste breit. Nach einer ganzen Weile, und Aria kamen die Minuten schon wie Jahre vor, murmelte Kai leise auf. Er kniff die Augen zusammen und bewegte leicht den Kopf. Aria sprang sogleich auf und starrte ihn erwartungsvoll an. Ihre Augen glänzten glücklich und ihr Mund zierte ein erleichtertes Lächeln. Langsam öffneten sich seine Augen. „Aria?“ fragte er verwundert, kaum lauter als ein Flüstern. „Oh Kai. Endlich.“ hauchte sie erleichtert und streichelte über seine Wange. Sein Gesicht, sah zumindest nicht mehr so schlimm aus, wie sie festgestellt hatte. Noch ein paar Schrammen und die mittlerweile, geschlossenen Platzwunden die heilten, sowie ein paar blaue Flecken. Aber keine Schwellungen mehr. Verwirrt blinzelte er sie an und wunderte sich, über ihr erleichtertes Gesicht. „Was ist passiert? Wo bin ich?“ brummte er und versuchte sich aufzusetzen. Er stöhnte kurz gequält auf und sank zurück in sein Kissen. „Du wurdest operiert und lagst im Koma.“ erklärte sie ruhig und setzte sich auf seine Bettkante. Kai dachte nach und erinnerte sich. „Die Schläger! Ist dir was passiert?“ fragte er ernst und in seiner Stimme schwang Sorge. Aria schüttelte lächelnd mit dem Kopf. „Shhht. Nicht aufregen. Mir ist nichts geschehen. Ich hab sie erfolgreich mit einem Ast vermöbelt.“ verkündete sie Kai und lächelte stolz. Und Kai grinste erleichtert. „Erst Mia und dann diese Kerle? Du hast ja mehr Temperament, als ich dachte.“ Gluckste er und umfasste ihre Hand. „Schön das du wieder wach bist. Ich wäre fast gestorben vor Angst. Hilly und die Jungs übrigens auch. Sie machen sich alle furchtbar Sorgen. Ray und Hil sind vorübergehend bei uns eingezogen. Sie wollten mich nicht alleine lassen. Und sobald es dir wieder ein bisschen besser geht, kommen sie dich auf jedenfall besuchen.“ erzählte ihm Aria erfreut und Kai hörte beruhigt zu. Sein Blick klebte an ihren lachenden Augen und er war froh, dass sie hier war und das es ihr gut ging. „Aria? Ich muss Sie jetzt aber wieder fort schicken. Jetzt wo er wach ist, müssen wir ihn untersuchen. Sie können ja warten.“ sprach nun Doktor Hakushima und lächelte sie zufrieden an. Aria nickte und seufzte leicht. Dann beugte sie sich runter zu Kai und gab ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange. „Bis gleich. Und lass dich nicht ärgern. Krankenpfleger können grausam sein.“ grinste sie und wand sich an Hakushima. „Ich habe übrigens immer noch blaue Flecken am Bauch, dank diesen talentierten Krankenpflegern.“ knurrte sie und verließ das Zimmer. Draußen begegnete ihr Schwester Kato und zwei Pfleger. Sie wanderte durch die Gänge und verließ die Klinik. Vor dem Eingang, machte sie es sich auf den Stufen bequem und zog ihr Handy aus der Tasche. „Hilly? Kai ist wach! Er liegt auch wieder auf seinem Zimmer. Oh, ich bin so froh!“ quiekte Aria in ihr Handy. „Was? Das ist ja wunderbar. Wie geht es ihm?“ „Soweit ganz gut. Er ist noch geschwächt und hat Schmerzen, aber er ist klar bei Bewusstsein. Du, ich muss aufhören. Die müssten gleich fertig sein mit der Untersuchung. Ich melde mich später nochmal.“ „Ja gut, Aria. Bestell mal liebe Grüße.“ Und so legte Aria auf und tänzelte zurück in die Klinik. Unterwegs grüßte sie Schwester Kato, die mit einem fiesen grinsen auf dem Gesicht, Aria über den Weg lief. Sie klopfte an Kais Tür. „Ja?“ brummte ihr bester Freund. Aria stieß die Tür auf und grinste ihn breit an. Er hingegen saß verstört und knalltrot im Gesicht, auf seinem Bett. „Was ist denn mit dir los?“ fragte Aria verwundert und ging durch den Raum. „Von wegen NUR eine Untersuchung...“ nuschelte er beschämt und rutschte auf seinem Bett ein Stück, damit Aria platz hatte. Aria hingegen blinzelte nur fragend, doch wurde ihr schlagartig bewusst was los war und so lachte sie schallend auf. „Ah, hat Schwester Kato ihren Waschlappen ausgepackt?“ Doch Kai brummte nur auf diese Frage und schaute aus dem Fenster. Sie hingegen grinste frech. „Ich kann das ja in Zukunft übernehmen.“ murmelte sie, lachte teuflisch in sein Gesicht und nahm auf seiner Bettkante platz. Er hingegen lief noch roter an und schnaubte entrüstet. „Wa...NEIN!“ „Shhh..., nicht aufregen. Ich mach doch nur Spaß. Hat der Arzt gesagt, wie lange du noch in der Klinik bleiben musst?“ fragte sie und nahm seine Hand in ihre. „Hakushima weiß es noch nicht genau. Er meinte, ich muss auf jedenfall noch den Rest der Woche hier bleiben und je nach dem wie Fit ich dann bin, kann ich entweder heim oder muss noch eine Woche hier bleiben.“ „Achso, okay. Ich soll dich übrigens von Hil grüßen.“ Erzählte Aria. „Danke. Ich langweile mich jetzt schon. Ich wäre lieber zu Hause.“ knurrte Kai und verzog genervt das Gesicht. „Das glaube ich dir gerne, Großer. Aber ich bleib ja hier, solange wie ich darf und Bücher hab ich dir auch eingepackt. Vielleicht lindert das etwas deine Langeweile.“ Erklärte sie ihm und er nickte, schwach lächelnd, dann seufzte er. „Wir beide haben zur Zeit auch kein Glück, was?“ nuschelte er fragend und Aria schaute betrübt auf ihre Knie. „Das stimmt wohl.“ flüsterte Aria zurück und drückte seine Hand. „Weißt du was merkwürdig war?“ fragte Kai ruhig und starrte die Zimmerdecke an. Aria schüttelte nur mit dem Kopf und er sprach weiter. „Ich wusste das ich nicht bei Bewusstsein war, doch habe ich immer alles mitbekommen. Ich war quasi in völliger Dunkelheit und trotzdem hörte ich alles um mich herum. Wenn jemand zu mir kam, die Ärzte die sich unterhielten, ja sogar das Gespräch mit dir und dem Doktor da.“ erklärte er und schmunzelte. Aria hingegen, riss peinlich berührt die Augen auf. „Du hast es gehört?“ rief sie entsetzt und Kai nickte. „Ja und ich danke dir, für diese Worte.“ sprach er und Aria konnte nicht anders und grinste breit. „Wenn du wüsstest, was du mir für eine Angst eingejagt hast. Ich dachte ich verbrenne innerlich, als plötzlich dein Herz still stand. Ich war wie in Trance. Es war die Hölle.“ murmelte sie und Tränen sammelten sich in ihrem Augenwinkeln. Kai hingegen strich ihr über den Arm. „Es tut mir Leid.“ „Spinn nicht rum! Du kannst ja wohl am wenigsten dafür, das dein Herz-Kreislauf System schlapp gemacht hat.“ meckerte sie und schaute entrüstet zu Kai, der nur leicht nickte. Und so schwiegen sie sich eine Weile an. „Ich bin übrigens in dein Zimmer gezogen.“ erzählte Aria und legte sich zurück, neben Kai. Immer vorsichtig darauf bedacht, ihm nicht weh zu tun, oder ihm Kabel oder Schläuche raus zu ziehen. „Warum das?“ „In erster Linie, weil ich dich vermisst habe. Und ich weiß, dass ich dich wieder vermissen werde, sobald ich daheim bin. Und weil Ray und Hil ja jetzt bei uns wohnen, solange du im Krankenhaus bist. Ich wollte nicht, das einer von den beiden in deinem Bett schläft. Hilly wohnt bei mir im Zimmer und Ray hat sich im Gästezimmer nieder gelassen. Ach... das hätte ich ja fast vergessen! Justin und die Jungs bestellen beste Genesungswünsche und sie finden es furchtbar, was dir zugestoßen ist.“ erzählte Aria ihm und Kai nickte zufrieden. Er war froh, das sie hier war und lehnte seinen Kopf an ihre Schulter. „Morgen kann ich erst Nachmittags kommen. Morgen fang ich wieder an zu Arbeiten und ich habe mich für die Frühschicht eingetragen. Da jetzt eh Ferienzeit ist, wird früh auch die Hölle los sein.“ „Okay. Ist vielleicht auch besser so. Dein Chef braucht dich langsam mal wieder im Café, zumal Morgens sowieso, die meisten Untersuchungen sind, so wie Hakushima mir sagte.“ sprach er und erneut verfielen sie in Schweigen. Und so blieb Aria noch bis Abends in der Klinik und fuhr wieder heim, als es schon dämmerte. Es tat ihr zwar in der Seele weh, Kai alleine zu lassen, aber sie hatte schon für genug Ärger in der Klinik gesorgt. Da wollte sie nicht noch mehr Unruhe in die Klinikregeln bringen. Als Aria die Haustür auf schloss und die Wohnung betrat, wurde sie direkt herzlichst von Hillary begrüßt. „Hallo Aria. Ray ist noch bei den Jungs. Er wollte ihnen die fröhliche Nachricht überbringen und noch etwas trainieren.“ „Hi Hilly. Hier riecht es gut. Hast du etwa gekocht?“ fragte Aria und schnupperte hungrig. Hillary nickte eifrig und sie gingen in die Küche. „Ist gleich fertig. Ich bin froh, das alles gut ausging. Und vor allem bin ich froh, dich wieder so strahlen zu sehen.“ sprach Hillary entzückt und nahm den Topf vom Herd. „Oh ja. Jetzt geht wieder alles bergauf. Nicht mehr lange und er kann wieder heim. Und Justin, Cliff und Matt kommen auch bald. Oh Hilly. Das sieht köstlich aus.“ schwärmte Aria und zur Bestätigung gluckerte ihr Magen sehnsüchtig. Beide lachten sich an und verschlangen dann Hillarys köstliches Essen. ~~ Eine Woche später ~~ „Okay Hilly. Du willst also hier im Auto warten?“ fragte Aria und rutschte hibbelig auf dem Beifahrer Sitz hin und her. „Ja. Ich warte hier auf euch zwei.“ „Gut. Dann hol ich jetzt Kai ab. Endlich kann er wieder nach Hause. Bis gleich.“ und Aria drückte ihre Freundin noch einmal fest und hüpfte dann die Stufen zur Klinik hoch. Sie stürmte durch den Eingang und wollte gerade den Gang zu Station Drei lang rennen, als sie gerufen wurde. „Aria? Aria! Warten Sie doch mal.“ rief Hakushimas Stimme, als er ihr hinterher hechtete. „Hi Doc.“ begrüßte ihn Aria lässig und grinste bis über beide Ohren. „Sie holen Kai ab, richtig? Dann warten Sie bitte hier. Er wird gleich her geschoben. Ich muss nämlich noch mit Ihnen reden.“ Sprach der Arzt und bot Aria einen Sitzplatz im Eingangsbereich an. Sie setzte sich und schaute ihn erwartungsvoll an. „Er braucht ganz viel Ruhe und auch wenig Belastung. Er soll so wenig wie möglich und so viel wie nötig gehen. Am Besten nur kurze Strecken, mit ausreichend Pausen. Deswegen überlässt ihm die Klinik einen Rollstuhl. Auch wenn sich ihr junger Freund lautstark darüber beschwert hat, aber wir müssen an seine Gesundheit denken. Außerdem muss er dreimal täglich diese Tabletten nehmen, dann diese Salbe zweimal am Tag auf seine OP Wunde und regelmäßiger Verbandswechsel. Ich möchte Sie bitten, dass Sie ihm den Verband wechseln. Selbst kriegt er das nicht optimal hin, zumal er automatisch die Bauchmuskeln zu sehr anspannen würde, beim Versuch des Wechsels. Und ich weiß, dass ich auf Sie zählen kann. Ansonsten würden wir ihn nämlich heute noch nicht entlassen. Aber bei Ihnen ist er in den Besten Händen.“ erklärte ihr der Arzt und reichte ihr eine kleine Tüte, worin seine Medizin, die Salbe und eine Ladung Verbände lagen. „Sie können sich auf mich verlassen, Doktor. Schwester Kato hat mir ja einige Tricks beim Verbandswechsel gezeigt und ich kriege das recht gut hin.“ sprach sie vergnügt und nahm die Tüte entgegen. „Gut. Ah da kommt ihr Freund.“ „KAI!“ rief Aria hellauf begeistert durch die Eingangshalle und wurde streng von einigen Kittelträgern gemustert. „Ich kann alleine laufen!“ knurrte Kai bedrohlich, während ihn Schwester Kato durch den Eingangsbereich schob. „Ja, aber Sie dürfen nicht.“ „Aber....“ „Kein aber, Mr. Hiwatari! Und nun hören sie endlich auf zu murren, da vorne wartet ihre liebreizende Freundin auf Sie.“ sprach Kato streng und schob ihn auf Aria zu. „Hallo mein Großer.“ wurde er erfreut von Aria begrüßt, die ihm gleich die Tüte auf den Schoß knallte und ihn umarmte. „Hallo... Würdest du bitte dieser Hexe sagen, dass ich alleine laufen kann?!“ knurrte er wieder. „Du darfst aber nicht.“ flüsterte Aria grinsend und küsste seine Wange. „Ihr habt euch abgesprochen.... Verräter.“ schmollte Kai und wehrte sich per du, gegen den Rollstuhl, was Aria zu gut verstehen konnte. Aber seine Gesundheit war wirklich wichtiger, als sein Stolz. „Mecker nicht. Bald bist du das Ding doch los. Und sieh es mal so. Du darfst früher Heim. Da ist doch dieses Ding nur ein kleines Opfer. Hallo Schwester Kato. Wie geht es Ihnen?“ „Hallo Aria. Mir geht es besser, wenn dieser Miesmuffel endlich weg ist. Also los Mädchen. Nehmen Sie ihn schon, bevor ich ihn auf die Geschlossene einweisen lasse.“ beschwerte sie Kato, grinste aber schief. Aria grinste zurück und nahm nun ihren Platz ein und schob Kai zu Hakushima herüber. Kai muffelte immer noch, doch immerhin schon mal leiser und weniger, als vorher. „Guten Tag Kai. Sie sehen prächtig aus. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass wir uns nächste Woche Mittwoch, zur Nachuntersuchung wieder sehen. Kommen Sie gut heim und hören Sie ja auf Ihre Krankenschwester. Machen Sie beide es gut.“ wurden sie verabschiedet und Aria schob ihn aus der Klinik, hinaus ins Freie. Kai hingegen brummte nur vor sich hin und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. „Hallo Kai.“ begrüßte ihn Hilly, die ausgestiegen war und die Beifahrertür geöffnet hatte. „Mh.“ brummte er beleidigt und Aria schob ihn vor den Sitz. „Los, Muffel. Aufstehen und einsteigen. Es geht jetzt ab nach Hause.“ trällerte Aria und half Kai aus dem Rollstuhl und auf den Sitz. Schmerz stand ihm ins Gesicht geschrieben und seine Mitbewohnerin grinste nur triumphierend. Vielleicht verstand er ja nun, wieso er das Ding erstmal brauchte. Aria und Hillary, klappten den Rollstuhl zusammen, verstauten ihn im Auto und so fuhren sie nach Hause. Kai freute sich schon darauf, auch wenn er es zur Zeit nicht zeigen wollte. Immerhin war er ja an so ein Drecksding gefesselt und er fühlte sich plötzlich scheußlich alt. Und ihn in den dritten Stock zu bekommen, stellte sich auch noch als Feuerprobe heraus. Aber immerhin durfte er selbst gehen. Auch wenn ihn Aria zwang, nach jeder dritten Stufe eine Pause einzulegen. Und Hillary trug seinen Rollstuhl, der immer noch zusammen geklappt war Trautes Heim, Glück allein. Auch wenn sein Glück zur Zeit noch begrenzt war. Dachte er zumindest. Doch würde er bald eines besseren belehrt. _______________________________________________ Ein kleines Nachwort an meine Leser: boah für wie grausam haltet ihr mich eigentlich? xD ich lass doch meinen Kai nicht einfach sterben. Zumal ich noch große Pläne mit ihm habe ^^ Also das kap. selbst hat mir nicht sehr gut gefallen. seht es als eine Art Filler-Kap. Hatte auch enorme schwierigkeiten beim schreiben, was aber an dem jetzigen sommerklima liegen könnte. das nächste Kap ist auch schon angefangen, aber wie lange ich diesmal brauch, kann ich nicht sagen. das ist noch unbekannt. Liebe Grüße eure Apfel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)