Love me,... Princess? von Satnel ================================================================================ Kapitel 25: ------------ Titel: Love me, …Princess? Teil: 25 „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder Ereignissen geben, so ist das reiner Zufall. Nach dem Ball vor zwei Tagen, war dies wirklich nur ein unverbindliches Abendessen. Allerdings war das Casey nur Recht, schließlich würde sich das allzu schnell wieder ändern. Spätestens, wenn die Vorausscheidungen zu Ende waren, würde der Heiratsmarkt erst richtig beginnen. Ihm graute schon vor den ganzen Bällen und Festen. Zum Glück war aber weder etwas von seiner Familie bekannt, noch hatte er ein ansprechendes Äußeres, so blieb er davon verschont. Und den Druck, alle anderen Frauen in den Schatten stellen zu müssen, hatte er auch nicht. Es war wirklich einfach ein Mann zu sein, zumindest im Moment noch. Kiana an seinem Arm lächelte wie ein Kind an ihrem Geburtstag. „Wollt ihr mir noch immer widersprechen? Es war doch eine gute Idee, dass ihr mitgekommen seid.“ Eine Ablenkung war es auf jeden Fall, doch das war nicht wirklich das, wonach ihm der Sinn stand. Allerdings sein Ziel Raoul zu treffen, war auch schon wieder in den Hintergrund gerückt. Ihm lag nun eher daran, seine Niederlage zu verdauen. „Und wie ich versprochen habe, ist auch die Gesellschaft wie erwünscht.“ Casey folgte Kianas Blick und verdrehte die Augen. Es war ja klar, wenn man ihn nicht treffen wollte, tauchte er plötzlich auf. Trotzdem zwang er ein nichts sagendes Lächeln auf seine Lippen. Leicht beugte er sich zu Kiana hinüber, seine Stimme war ein Flüstern und nur für sie zu hören. „Warum kommt er zu uns herüber?“ Sie antwortete ihm genauso verschwörerisch. „Weil ich die Hofdame der Prinzessin bin. Wenn ich gut über ihn rede, dann wird sie vielleicht auch ihre Meinung über ihn ändern.“ Casey verzog skeptisch das Gesicht. „Das glaubt er doch nicht wirklich, oder?“ „Das ist die Diplomatie des Königshofes. Das solltet ihr doch schon wissen. Vielleicht mag er euch auch nur einfach.“ Sie zuckte mit den Schultern. Casey dachte einen Moment darüber nach, was die schlimmere Möglichkeit davon war. Beide gefielen ihm nicht. Was war das für eine Art, sich über die Bediensten an eine Frau heranzumachen? Das konnte man von Angesicht zu Angesicht klären, es sei denn man war nicht genug Mann, um es mit einer Frau aufzunehmen. Kiana streckte Raoul eine Hand entgegen, die dieser ergriff und kurz mit seinen Lippen berührte. Casey seufzte leicht, als er sah, wie ihr Lächeln dabei um einiges strahlender wurde. Das war wohl wieder dieser Punkt, bei dem der Verstand einer Frau aussetzte. „Lord Trelain.“ Er neigte leichte den Kopf. Sie waren gleichgestellt, mehr war nicht nötig. „Lord Jale.“ Auch er neigte kurz den Kopf. „Wie ich sehe habt ihr den meisten Männern hier etwas voraus. Eine wunderschöne Begleitung.“ Ging es eigentlich noch plumper? Würde er ihm damit kommen, dann hätte er ihm als Prinzessin eine entsprechende Antwort gegeben. Bei Kiana schien es seine Wirkung allerdings nicht zu verfehlen. Ihr Gesichtsausdruck glich immer mehr dem einer Kuh. „Wir sind nur alte Bekannte.“ „Nun dann besteht ja noch Hoffnung. Wie geht es eigentlich eurer Herrin?“ Raoul beschloss seine Aufmerksamkeit kurz Kiana zuzuwenden. Kiana schreckte kurz hoch, als wäre sie gerade aus einem Schlaf erwacht. „Oh… ja, es geht ihr gut.“ Casey drückte ihren Arm kurz bei dieser Antwort. Es ging ihm eindeutig nicht gut, denn ansonsten würde er hieran teilnehmen, in einem Kleid. Hastig warf sie ihm einen Blick zu. „Natürlich ist sie noch immer unpässlich, doch es geht ihr besser als gestern.“ „Das freut mich. Vielleicht ist sie ja rechtzeitig wieder genesen, um beim Finale anwesend zu sein.“ „Findet ihr das nicht ein wenig voreilig?“ Casey sah ihn fragend an. Er würde ganz bestimmt beim Finale dabei sein, allerdings in der Arena und nicht auf der Tribüne. „Nun schon anzunehmen, dass ihr ins Finale kommt?“ Raoul lächelte leicht. „Die Chancen dazu stehen nicht unbedingt schlecht, wenn ich mir die potentiellen Gegner so ansehe.“ Da er ihn dabei ansah, sah Casey das als Beleidigung seiner Person und das wollte er nicht auf sich sitzen lassen. Dieser Mann hatte ein ausgesprochenes Talent dafür, sich Feinde zu machen. Natürlich war er schon längst sein Feind, doch das hatte er sich nicht anmerken lassen, aber nun wäre er es sicherlich. „Es ist etwas überheblich solche Vermutungen zu äußern, wenn man als ständiger Dritte dem Zweiten gegenübersteht.“ Raoul zuckte nur mit den Schultern. „Wir sind noch nie gegeneinander angetreten, deswegen weiß keiner wie so ein Kampf ausgehen wird, nicht?“ Casey wollte gerade etwas antworten, als sich Kiana von seinem Arm löste. „Oh seht doch, da ist Mikaela. Wenn die Herren mich entschuldigen würden.“ Sie wartete eine Antwort gar nicht ab, sondern mischte sich unter die anderen Gäste. Es wirkte wie ein Tier, das die Flucht ergriff. Casey sah sich kurz um, konnte Mikaela aber nirgends entdecken. Also doch eine Flucht, dabei war das doch noch harmlos. Raoul sah Kiana ebenfalls nach, bevor er sich wieder Casey zuwand. „Es scheint, als hätten wir eure Herzensdame verschreckt.“ „Sie ist nur eine Begleitung. Meine Herzensdame lässt sich nicht so leicht verschrecken, nur fühlt sie sich derzeit nicht so gut.“ Mit einer gewissen Befriedigung sah Casey, wie es in Raoul arbeitete. Seine misstrauischen Blicke parierte er mit einem freundlichen Lächeln. Den Kopf leicht zur Seite neigend, musterte ihn der Schwarzhaarige. „Darf man fragen…“ Casey unterbrach ihn. Es wäre gelogen zu behaupten, das, ihm das nun keine diebische Freude bereitete. „Wer meine Herzensdame ist? Natürlich, darauf bin ich sogar stolz. Meine Cousine Casey hat mir dieses Jahr ihre Gunst geschenkt.“ Okay, warum lächelte Raoul nun so selbstgefällig? Das war etwas, womit Casey nicht gerechnet hatte. Immerhin war er laut Gerüchten entstellt und die Prinzessin hatte ihn Raoul vorgezogen. Das sollte eigentlich dessen Ehre ankratzen. Er sollte nicht so zufrieden wirken. Doch Raoul hob nur den Kopf, als würde er nun erst etwas verstehen. „Ach so. Nun, da der Erste nicht mehr verfügbar ist, begnügt sie sich mit dem Zweiten. Eine sehr wankelmütige Person, eure Cousine, anscheinend gibt sie sich nur mit dem Besten zufrieden.“ Hatte er ihn jetzt gerade beleidigt? Casey benötigte einen Moment, um seine eigene Frage mit einem ja zu beantworten. Raoul hatte es sogar geschafft, ihn doppelt zu beleidigen, ohne es zu wollen. Ihn und die Prinzessin, was ihm Grunde ja das Gleiche war. Eigentlich sollte er nun eine Prügelei anfangen, doch das wollte Casey nicht riskieren. Zum Schluss schloss ihn sein Vater zur Strafe noch vom Turnier aus. Allerdings wurde ihm diese Entscheidung aber abgenommen. „Raoul!“ Der Angesprochene und auch Casey wanden sich der Stimme zu. Casey erkannte einen jungen Mann, soweit er sich erinnern konnte ein regelmäßiger Teilnehmer des Turniers, wenn auch mit mäßigen Erfolg. Auch er war jemand, gegen den er noch nie gekämpft hatte. Der Schwarzhaarige winkte Raoul zu, was sehr umständlich war, da sich an jeden seiner Arme eine Frau klammerte. Ob er die Blickduelle seiner beiden Begleiterinnen bemerkte? „Anscheinend wird meine Anwesenheit erfordert. Grüßt eure Herzensdame von mir.“ Damit ging Raoul zu dem Anderen und schaffte es sogar, eine der Frauen dazu zu bewegen, auf seinen Arm überzuwechseln. Casey sah ihm irritiert nach. Was sollte denn nun das? Wollte er nicht sein Herz gewinnen, warum turtelte er dann gleich mit der nächsten Dame herum? Wenn ihm das zu Ohren kam, beziehungsweise der Prinzessin, verschlechterte das seine Chancen doch nur. Obwohl, das war doch genau das, was er wollte; einen Grund um ihn weiter zu verachten. Doch das war nicht das, was er im Moment empfand. Er war wütend und das aus einem für ihn nicht nachvollziehbaren Grund. Und dass er Raoul weiter beobachtete, machte es auch nicht besser. Suchend ließ er seinen Blick über die Anwesenden gleiten. Wo war eigentlich Kiana, wenn er sie benötigte? Sie würde ihm sicher erklären können, was das alles bedeutete. Sie war eine Meisterin im unlogischen Handeln, wenn es ihm jemand erklären konnte, dann sie. Dafür musste er sie nur einmal finden. „Was ist denn los?“ Deacon sah ihn fragend an. „Nichts.“ Raouls Laune war nur an ihrem Tiefpunkt angelangt. Was nur die Schuld Lord Jales war. Nein, eigentlich war es nicht seine Schuld. Die Schuldige hatte sich in ihrem Zimmer eingesperrt. Der Andere seufzte und löste den Griff der Dame an seinem Arm. „Ladys, wenn ihr uns kurz entschuldigen würdet.“ „Aber…“ Seine Begleitung wollte protestieren, doch der Schwarzhaarige legte ihr sanft lächelnd einen Finger auf den Mund. „Keine Sorge, sobald dieses Männergespräch beendet ist, besitzt ihr wieder meine ungeteilte Aufmerksamkeit.“ Schon bei dem Wort Männergespräch warf sie ihrer Freundin einen vielsagenden, genervten Blick zu. Doch sie gingen ohne ein weiteres Wort. „Ich hoffe dir ist klar, dass du diese Nacht alleine verbringen wirst?“ Raoul lächelte nur amüsiert. Deacon schüttelte bedauernd den Kopf. „Was für ein Glück, dann würde der Traum meiner Mutter endlich in Erfüllung gehen. Allerdings muss ich dich enttäuschen, ich habe nie Probleme damit, Ersatz zu finden. Da ich aber morgen meinen ersten Kampf habe, ziehe ich es auch selbst vor, meine Kräfte aufzusparen.“ „Speer?“ Raouls Interesse bei diesem Thema war nur gering. Er selbst beschränkte sich auf den Schwertkampf. Da er sich nicht um die Teilnahme hier riss, war er nicht bereit, mehr als notwendig zu kämpfen. Mit einer wegwerfenden Handbewegung antwortete Deacon. „Dolch. Also was ist los? Wir sind hier um uns zu amüsieren, schon vergessen?“ „Ach, mir ist nur die Lust vergangen.“ Deacon liebäugelte mit eine Krug Bier, schüttelte dann aber den Kopf. „Ich ahne, für dieses Gespräch benötige ich etwas Stärkeres.“ Er ergriff Raouls Hand und zog ihn mit sich. Erst in einem stillen Nebenraum stoppte er wieder. Von einem dort stehenden Diener nahm er ein Glas Sherry entgegen. „Na ja, besser als nichts.“ Raoul besah sich die anderen hier Anwesenden, das war ein Ort an dem Bündnisse geschlossen wurden. Also passten sie perfekt hierher. Er entfernte sich einige Schritte von dem Diener. „Also?“ „Eigentlich solltest du am Besten wissen wie es ist, wenn einem das Herz gebrochen wird, oder?“ Das war natürlich nur scherzhaft gemeint. Immerhin war er nicht in die Prinzessin verliebt. Nein, sie verbanden ganz andere Gefühle als Liebe, wohl eher das Gegenteil. Trotzdem ärgerte es ihn, dass sie ihm Lord Jale vorgezogen hatte. Schließlich war er eine deutlich bessere Partie als dieser. Er hatte zumindest noch ein Gesicht, das er zeigen konnte. Dieser Frau würde er aber auch zutrauen, dass sie dies aus reinem Trotz gemacht hatte. Sie wollte ihre Wette nicht verlieren und nun, wo Valerian nicht mehr lebte, benötigte sie einen anderen starken Kämpfer, um nicht als Verliererin dazustehen. Reine Berechnung also, wie sie alle Frauen betrieben. Nun, er würde ihre Herausforderung annehmen. „Nein, das weiß ich nicht. Mein Herz bleibt bei mir und wird sicher nicht verschenkt, wie das die Frauen machen.“ Deacon schien nicht bemerkt zu haben, dass sein Freund schon längst selbst eine Lösung gefunden hatte. „Weißt du, eigentlich geht es mir schon wieder besser. Ich habe es endlich verstanden.“ Raoul lächelte zufrieden. Ja, das war eine Herausforderung an ihn und er war kein Feigling, der davor davonlief. Die Stirn runzelnd sah Deacon zuerst ihn und dann sein noch volles Glas Sherry an. „Okay, daran kann es nicht liegen. Allerdings kann ich dir trotzdem nicht folgen.“ „Sie hat mich mit dieser Wahl herausgefordert. Wenn ich ihn besiege, kann nicht einmal sie etwas daran beanstanden.“ Dann musste sie den Wetteinsatz bezahlen. Eigentlich musste er Lord Jale danken, nun wusste er wenigstens wen er besiegen musste. „Entweder habe ich schon zuviel oder zuwenig.“ Skeptisch betrachtete sein Freund das Glas in seiner Hand. Dann zuckte er die Schultern und leerte es mit einem Zug. „Du wurdest also von einer Frau herausgefordert?“ „Von der Prinzessin.“ Raoul nickte. Eigentlich störte es ihn nicht, dass Deacon kein Wort verstand. „Aha.“ Bedächtig nickte der Schwarzhaarige. An seiner Aussage merkte man, dass er wirklich kaum etwas verstand. „Du wurdest also von der Prinzessin herausgefordert. In welcher Hinsicht?“ „Wir haben eine Wette abgeschlossen.“ Das war alles was Deacon von ihm erfahren würde. Den Wetteinsatz würde Raoul aber nicht verraten, das war eine Sache zwischen ihm und Casey. Deacon hob die Hände. „Hauptsache, du verstehst es. Vielleicht verstehe ich es ja, wenn du es mir einmal erklärst, wenn du wieder in ganzen Sätzen sprechen kannst. Oder ich ganze Sätze verstehe, ich bin mir gerade nicht so sicher, was derzeit der Fall ist.“ Raoul lächelte und klopfte ihm auf die Schulter. „Ach, ich bin nun wieder ganz zufrieden. Wir sollten uns noch etwas amüsieren.“ Sofort lächelte sein Freund wieder. „Das ist die erste intelligente Äußerung von dir seit einigen Minuten.“ Sein Freund würde sicher nie ein guter Berater werden, doch als Begleiter konnte man sich immer auf ihn verlassen. Außerdem musste man ihm zugestehen, dass er sich wenigstens bemühte. Raoul lächelte, als er zusammen mit Deacon den Raum wieder verließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)