About the Simple Things von KaraKiro (Natsu x Lucy - Update: Ch.4!) ================================================================================ Kapitel 4: The Thing with Being a Couple ---------------------------------------- AN: Die Kapitel werden eindeutig länger. Dieses hier war auf Englisch sogar zu groß für LiveJournal. Mensch, Mensch, was mach ich hier bloß wieder. (BTW: Ich schreibe generell immer auf Deutsch UND Englisch, meistens sogar zuerst auf Englisch. Nur für den Fall, dass mal jemand über meine FFs bei FF.net stolpert.) Wie auch immer, dieses Kapitel hat mich eine Menge Schweiß gekostet, weil ich drei verschiedene Versionen geschrieben hatte. Ich fand sie alle drei toll, aber dieses Szenario hier kam irgendwie am besten, nur schreiben ließ es sich nicht so leicht, weil mir der Anfang ziemlich schwer fiel. Deswegen gefällt mir irgendwas an Lokis Teil auch ganz und gar nicht, keine Ahnung was. Auf den Rest bin ich tatsächlich stolz. Ich finde, ich hab sie alle ganz gut einfangen können. Und ja, ich liebe es dezente Hints auf so viele Paare wie möglich einzubringen - genauso wie ich Friends liebe. Wer die Referenz entdeckt kriegt 'nen Keks. :D Four: The Thing with Being a Couple - Über unvorhergesehene Reaktionen und ein paar Wetten – - Loki – Natsu seufzte zufrieden während er sich in der Badewanne zurücklehnte und saugte den angenehmen Duft von Lucys beruhigendem Schaumbad ganz tief ein; es roch ein bisschen nach Sommer. Seine Augen waren genießerisch geschlossen, beide Arme auf den Seiten der Wanne aufgelehnt und um seinen Zustand vollkommener Entspannung perfekt zu machen, war sie da, das Mädchen seiner Träume, und lehnte mit ihrem delikaten Rücken an seiner Brust während sie mit den Blubberblasen spielte. Er lächelte, als er merkte wie Lucy leicht den Kopf drehte und sachte ihre Nase an seinen Hals rieb, die losen Härchen ihres lockeren Dutts kitzelten seine Schulter, während sie ein entspanntes, sanftes Stöhnen hören ließ. „Ich schwöre, ich will nie wieder aus dieser Wanne raus“, murmelte Natsu gedankenverloren. Lucy kicherte leise mit einem kleinen Geräusch der Zustimmung, während sie einige Bläschen von ihrer Hand pustete. „Meine Hände fangen aber schon an zu schrumpeln.“ Er zuckte die Achseln, die Augen immer noch geschlossen. „Wen stört’s.“ Die Blonde lächelte warm, seufzte dann aber tief als sie mit einem Stirnrunzeln zur Decke blickte, plötzlich sehr nachdenklich. „Du, Natsu?“ „Mh-hm?“ „Glaubst du nicht, es wird langsam Zeit, dass wir den anderen von uns erzählen?“ Natsu öffnete prompt seine Augen zu einem verdutzten Ausdruck und zog die Augenbrauen zusammen. „Na ja, es ist ja nicht so, als hätten wir es versucht zu verstecken, oder?“, murmelte er. „Ich meine, wir sind halt einfach nicht die Sorte Paar, die vor ihren Freunden rummachen. Ist ja nicht unsere Schuld, wenn sie nicht von allein drauf kommen. Die können manchmal echt sowas von begriffsstutzig sein.“ „Sagt ja der Richtige“, neckte Lucy scherzhaft, grinste von unten zu ihm hinauf und kicherte als er beleidigt etwas Wasser in ihr Gesicht spritzte. „Aber mal ernsthaft, ich denke, es wäre wirklich an der Zeit die Bombe platzen zu lassen. Mir würde es bestimmt um einiges besser gehen, wenn ich wüsste, dass ich dich anfassen kann, wann ich will, ohne zu riskieren den älteren Gildenmitgliedern einen Herzkasper zu bescheren.“ „Das versteh ich ja alles, aber warum die Eile?“ Er legte die Arme um ihre Taille und rieb seine Wange von hinten gegen ihre. „Es ist doch eigentlich alles gut so wie es ist, oder? Uns geht’s bestens, in der Gilde geht es normal wie immer zu und niemand belästigt uns mit blöden Fragen. Warum also nicht die unbekümmerte Zeit genießen, solange sie anhält?“ Lucy schenkte ihm ein süffisantes Lächeln. „Im Grunde heißt das also“, säuselte sie lieblich und wandte den Kopf um ihn anzusehen, „dass du nicht willst, dass alle Welt weiß, dass deine Freundin eine unglaublich heiße und talentierte Stellar Spirit Magierin ist?“ „Du hast vergessen, dein gigantisches Ego zu erwähnen.“ Sie boxte ihm spielerisch gegen den Arm. „Du Blödmann. Gib doch wenigstens zu, dass du bloß Angst hast, dass ich irgendwelche pikanten Details über dich enthülle.“ Natsu konnte bloß lachen. „Warum sollte mir das Angst machen?“, gluckste er und zog eine Braue hoch. „Mann, ich wär wahrscheinlich für die Jungs sogar ein Held, weil ich das Mädchen geknackt hab, die zweite bei der Wahl zur Miss Fairy Tail wurde.“ „Du bist furchtbar“, tadelte Lucy dramatisch. „Tja, das ist halt das Risiko, wenn jeder Bescheid wissen soll“, belehrte er sie lässig. Sie lächelte durchtrieben. „Ich denke, das Risiko geh ich ein. Weißt du, Natsu“, murmelte sie lasziv, während sie sich ganz herumdrehte und verführerisch auf seinen Hüften Platz nahm, die Arme um seinen Hals schlang, „denk doch mal logisch. Niemand wird je wieder versuchen mich anzubaggern.“ „Hmm“, machte er nachdenklich und umfasste ihre Oberschenkel. „Interessant. Red weiter.“ Lucy schenkte ihm ein listiges Schmunzeln, während sie sich etwas hinab beugte um an seiner Unterlippe zu knabbern. „Du könntest mich küssen, wann immer du willst“, flüsterte sie in seinen Mund. Natsu grinste gegen ihre Lippen. „Mh-hm. Das stimmt.“ „Und noch dazu“, hauchte sie mit ihrer verlockendsten Stimme und presste ihre Brüste gegen seinen Oberkörper, „wärst du ein Held.“ Und damit brach er in heiseres Glucksen aus, grub sein Gesicht zwischen ihre Halsbeuge und Schulter. „Ja, das klingt schon echt toll.“ „Also sagen wir‘s ihnen?“ Sie berührte sanft seine Wange, damit er sie wieder ansah und neigte leicht den Kopf, während sie seine Nase mit ihrer anstupste. „Oder brauchst du noch etwas mehr Überzeugungsarbeit?“ Natsu hob eine Augenbraue und schmunzelte. „Weißt du, Luce, ich hatte eigentlich nie was dagegen, dass sie es wissen.“ Die Blonde kräuselte ihre Lippen auf eine eindeutig attraktive Art und Weise, während sie mit den lachsfarbenen Härchen an seinem Nacken spielte. „Bist du dir da auch ganz sicher?“, fragte sie mit einer ganz hauchigen Stimme und schenkte ihm einen Blick, der unmissverständlich das bedeutete. „Ich bin echt gut im Überzeugen.“ Weil er eine gewisse animalische Schläue besaß, wenn es um solche Dinge ging, verstand Natsu ihre Anspielung sofort und grinste sie schelmisch von untern her an, während seine Hände zu ihrem Po wanderten. „Ach ja?“ „Oh ja“, wisperte Lucy, bevor sie ihn küsste. Sie waren so vertieft in ihrem hungrigen Kuss, dass das relativ laute Plopp-Geräusch sie so sehr erschreckte, dass sie beinahe aus ihrer Haut sprangen. Mit weiten Augen und vollends entgeistert verfolgten sie in einer Art schockierten Trance, wie eine männliche Silhouette mitten im Badezimmer langsam zum Vorschein kam und sich schon bald zu einem ausgewachsenen Menschen (der nicht ganz menschlich war) mit einer gigantischen orangen Mähne verfestigte. Und plötzlich stand da Loki vor ihnen und schenkte ihnen ein gut gelauntes Grinsen. „Guten Abend, Lucy, meine Süße! Ich bin hier, weil-“ Aber er unterbrach sich selbst, als seine Sonnenbrille anfing zu beschlagen. „Whoa, hier drin ist es vielleicht dampfig.“ „KYA!“ „Lucy? Wo bist du? Ich kann nichts sehen!“ Während Loki orientierungslos den Kopf in alle Richtungen streckte, hatte seine Besitzerin es endlich geschafft von ihrem unglaublichen Schock in die Realität zurück zu kehren. Sie kreischte entsetzt, rutschte im selben Moment noch von Natsus Schoß herunter und duckte sich bis zu den Schultern ins Wasser, was auch dem Feuermagier half aus seiner sprachlosen Starre zu erwachen. Als der Stellar Spirit versuchte den Dampf von seiner Sonnenbrille zu wischen, nutzte Natsu den Moment um schleunigst die Arme schützend um Lucys Brüste zu schlingen und funkelte schließlich bösartig. „A-ha! Jetzt seh ich wenigstens Umrisse“, sagte Loki. „Halt dir die Augen zu, du Freak!“, knurrte Natsu wütend, während sich auf dem Gesicht seiner Freundin ein abstraktes Farbenspiel aus Rottönen abzeichnete, das es ihr unmöglich machte einen anständigen Satz zu formulieren. „Verdammt, was willst du überhaupt hier!?“ Loki blinzelte hinter den beschlagenen Gläsern seiner Brille verwirrt. „Huh? Natsu? Was zum…“ Im nächsten Moment schien ihn eine schreckliche Erkenntnis zu treffen, da sich seine Augen erschrocken weiteten. „Warte mal, wir sind doch wohl nicht in Lucys Badezimmer, oder?“ Natsu schoss ihm einen gefährlichen Finsterblick entgegen. „Und wie wir das sind! Und sie ist nackt, also wag es ja nicht her zu gucken!“ „Das musstest du ihm eigentlich nicht sagen!“, kreischte Lucy beschämt. „Mann, von allen Orten ausgerechnet hier“, fluchte Loki und sah verlegen weg. „Das tut mir wirklich Leid, Lucy.“ Lucy winkte es schnell ab, nur um einen Moment später zu realisieren, dass ihr Stellar Spirit sie ja sowieso nicht sehen konnte. Da diese Einsicht sie doch etwas beruhigte, seufzte sie und sagte sogar einigermaßen gefasst: „Schon gut, Loki. Wolltest du was Bestimmtes?“ „Ah, genau! Ich wollte dir sagen-“ Aber wieder unterbrach er sich, als ihn eine zweite noch schrecklichere Erkenntnis traf wie ein Blitz. „Moment mal. Was zur Hölle macht Natsu mit dir in der Badewanne!?“ Die Blonde spürte wie sich ihre Wangen erhitzten und blickte zu Natsu hinüber, welcher bloß in die entgegengesetzte Richtung schaute, fast schon verlegen. Dann seufzte sie tief und wandte sich wieder Loki zu, während sie nervös die Finger gegeneinander stupste. „Na ja, weißt du… Das kommt, weil Natsu und ich irgendwie… ähm, ein Paar sind“, stammelte sie schwach. „Eigentlich sind wir schon eine ganze Weile zusammen.“ Eine ganze Minute lang herrschte angespannte Stille, in welcher keiner der Anwesenden sich traute sich zu bewegen. Dann schloss sich Lokis gaffender Mund langsam wieder. „Oh.“ „Ich wollte ehrlich nicht, dass du es so herausfindest, aber… na ja“, plapperte Lucy betreten. „Ich hoffe, das wird jetzt nicht zwischen uns als Freunde stehen und… Ich – ich hoffe wirklich, dass dich das nicht allzu schwer getroffen hat.“ Sie hielt die Luft an und wartete auf seine Reaktion. Sehr zu ihrer und Natsus absoluter Verwirrung überraschte Loki sie beide mit einem nervösen Grinsen, während er sich am Hinterkopf kratzte. „Ich geb zu, dass ich etwas niedergeschlagen bin, aber weil es ja Natsu ist…“ Er lachte kurz auf. „Ich schätze, das kann ich tolerieren.“ Lucy blinzelte ihn verdutzt an. „Ach wirklich?“ „Na logisch. Ich wusste, dass das früher oder später passieren musste“, erklärte Loki und winkte es ab, während Natsu sich fragte, ob der Kerl jetzt meinte, dass sie generell mal einen Freund bekommen würde oder dass spezifisch sie beide was miteinander anfingen. „Also war ich mental schon ziemlich gut vorbereitet. Na ja, das heißt, auf diese Situation war ich jetzt nicht vorbereitet…“ „Meine Traumsituation ist es auch nicht grade, du Idiot. Wir sind diejenigen, die nackt sind“, brummte Natsu. Loki schenkte ihm ein Grinsen. „Ich will nur, dass du weißt, dass du nichts von mir zu befürchten hast, Natsu. Weil du‘s bist werd‘ ich mich galant zurückziehen. Ich freu mich für euch.“ Während der Feuermagier daraufhin schnaubte, konnte Lucy ihren Stellar Spirit bloß ungläubig angaffen. „Ach wirklich?“ „Ja, wirklich“, entgegnete er warm mit einem Lächeln. „Bei Natsu weiß ich, dass du in guten Händen bist.“ Irgendwie wurde Natsu seiner Worte wegen jetzt doch etwas verlegen, räusperte sich unbehaglich und fragte: „Was wolltest du ihr denn jetzt sagen?“ Da seine Freundin sich noch immer in einem Schockzustand befand, schätzte er, dass er einfach für sie reden musste. „Oh, das kann warten. Ihr zwei seid offensichtlich… beschäftigt.“ Er grinste die beiden durchtrieben an. „Ich komm einfach später wieder, wenn mein Timing hoffentlich besser ist.“ Lucy gaffte immer noch. „Ach wirklich?“ Loki hob eine Braue, bedachte sie mit einem mitleidigen Blick und zuckte die Schultern. „Tja, ich seh dich dann später, liebste Lucy. Ich möchte mich nochmal für diese ungelegene Störung entschuldigen. Oh, und vergesst nicht zu verhüten!“ „Hau einfach ab, du Scheißkerl!“, fauchte Natsu als ein glucksender Loki wieder in die Welt der Spirits entschwand. Langsam schien es als würde Lucy tatsächlich über ihr Entsetzen hinwegkommen, trotz allem blinzelte sie noch immer vollkommen verwirrt vor sich hin. „Er… er hat es wirklich gut aufgenommen“, murmelte sie ungläubig. „Warm hat er es so gut aufgenommen? Ich dachte, er liebt mich.“ „Der Kerl liebt jede.“ Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Natsu sie finster anstarrte, während er die Arme vor dem Brustkorb kreuzte, und sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Echt mal, der Kerl konnte sowas von durchschaubar sein. „Ich bin nicht enttäuscht, du Trottel“, sagte sie und schnippte mit den Fingern gegen seine Stirn. „Ich bin ganz einfach nur verwirrt. Kein Grund eifersüchtig zu werden, auch wenn es ganz niedlich ist.“ „Was auch immer“, schnaubte Natsu und blickte schmollend zur Seite. Lucy tippte sich nachdenklich ans Kinn. „Trotzdem, es ist ganz schön seltsam, dass er so lässig war.“ „Wer weiß“, sagte der Feuermagier mit einem Achselzucken und lehnte sich wieder in der Badewanne zurück. „Vielleicht hatte er einfach Schiss vor meiner Bärenkraft.“ „Nein, das ist es bestimmt nicht.“ „Willst du damit sagen, dass Loki stärker ist als ich!?“ „Hmm. Vielleicht.“ „Das reicht! Natsu Tackle!“ „KYA! Nicht kitzeln!“ - Erza und Kana - Nachdem Loki die Neuigkeit überraschend gut aufgenommen hatte, ja fast schon gleichgültig, hatten sich Lucy und Natsu dazu entschieden, dass es wohl ganz ungefährlich war es den anderen von Fairy Tail auch zu sagen. Na ja, im Grunde hatte Lucy das für sie beide entschieden, aber da Natsu weder anderer Meinung gewesen war noch mit ihr diskutiert hatte, dachte sie sich, dass es ihm wohl einfach egal war, ob jemand davon wusste oder nicht. Die Blonde fand, dass es nicht gerade nett war ihre Freunde in einer Welt der Unwissenheit vor sich hin vegetieren zu lassen, also hatte sie ihren Freund gebeten (eigentlich hatte sie es ihm ja regelrecht befohlen) jedem davon zu erzählen, der es wissen wollte. Die Ersten, die es erfahren würden, wären natürlich Gray und Erza. Es war einfach klar, dass sie es ihnen zuerst sagen würden, wo die beiden doch ihre besten Freunde waren. Witzigerweise war Natsu plötzlich wahnsinnig erpicht darauf gewesen, derjenige zu sein der Gray die Neuigkeit verkündete, womit es an Lucy hängen blieb sich mit Erza zu verfassen. Und jetzt wo sich der Frau näherte, die alle nur Titania nannten, verfluchte sie Natsu dafür, dass er so ein verdammter Feigling war, wenn es um diese Frau ging. Lucy schluckte den schweren Knoten der Unruhe in ihrem Hals hinunter und realisierte nur vage, dass sie fast unmerklich zitterte, während sie einen vorsichtigen Schritt nach dem anderen machte. Ihr eingeschüchterter Blick war auf Erza gerichtet, die sich grade an einem der Tische in Fairy Tails Bar angeregt mit Kana unterhielt. Sie wollte fast umkehren und zur Hölle nochmal abhauen, aber ein Seitenblick in Richtung Natsu (er beobachtete die ganze Szene aus einem sicheren Abstand von mindestens dreißig Fuß) ermutigte sie, es einfach hinter sich zu bringen. Er nickte ihr zu und schenkte ihr ein Daumenhoch und sie nickte schluckend zurück. Und plötzlich sah Erza sie an und Lucy fühlte, wie ihr Herz ihr in die Zehenspitzen rutschte. Zeig ihr nicht, dass du Angst hast. Zeig ihr bloß nicht, dass du Angst hast, sagte sie sich immer und immer wieder und zwang ein nervöses Grinsen auf ihre Lippen als sie mit bebender Stimme zu sprechen anfing. „H-hi.“ Erza schenkte ihr ein warmes Lächeln; Lucy genoss es ein Mal mehr einer der Menschen zu sein, die Erza anlächelte – es könnte ja das letzte Mal gewesen sein. „Hey, Lucy.“ Kana grinste etwas angeheitert, ihre Wangen ganz rot angelaufen vom Alkohol den sie sich mal wieder gönnte. „O-ho, lange nicht gesehen“, sagte sie und nachdem sie einen großen Schluck von ihrem Becher genommen hatte, fügte sie an: „Wie geht’s deinem Fuß? Ich hab gehört, du hast ihn dir gebrochen oder sowas.“ „Stimmt ja.“ Erza runzelte die Stirn, anscheinend schämte sie sich, dass sie es vergessen hatte. „Ist alles okay?“ „M-mir geht’s gut“, nuschelte Lucy und stupste nervös mit einem Lächeln die Finger gegeneinander. „Eigentlich war es ja nur ein verstauchter Knöchel. Ich bin im Matsch ausgerutscht. Nichts weltbewegendes. Seht ihr?“ Sie hob ihren bandagierten Fuß etwas an und bewegte ihn hin und her, ganz ohne Schmerzen oder Sonstiges. Erza entfloh ein erleichterter Seufzer. „Dann ist ja gut.“ „Du bist so’n Tollpatsch, Lucy“, lachte Kana. Lucy fand, es wäre wohl keine schlechte Idee jetzt ganz langsam das Thema Natsu nach und nach mit ins Gespräch einfließen zu lassen. Sie mental vorbereiten und sowas. „Nur gut, dass Natsu bei mir war. Er hat mich quer durch die ganze Stadt zum Krankenhaus getragen.“ Kana hob eine Braue. „Unser Natsu?“, entfuhr es ihr überrascht. „Er ist ziemlich zuverlässig, wenn man ihn braucht“, sagte Erza, sichtbar zufrieden. „Ich bin stolz auf ihn. Er ist zu einem anständigen jungen Mann herangewachsen.“ „Du redest als wärst du seine Mutter.“ Und jetzt mach vorsichtig noch eine Andeutung, sagte Lucy sich. „Ja, er kann wirklich süß sein. Und ziemlich zuvorkommend.“ Erza zog skeptisch eine Braue hoch, während Kana nochmals nachfragte: „Unser Natsu und zuvorkommend? Bist du dir sicher, dass wir über denselben Kerl sprechen?“ Lucy spürte, wie sich ihre Wangen erhitzten und ein sanftes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Es gibt einige Dinge, die ihr nicht über ihn wisst.“ „Offensichtlich“, sagte Erza zweifelnd und der Blonden jagte es einen Schauer über den Rücken. „Ah, aber das war schon klar.“ Kana winkte es ab, nippte am Alkohol. „Ihr steht euch ja auch sehr viel näher. Ich meine, du hast es immerhin sogar geschafft, dass er sich für dich in Schale schmeißt. Ich hab immer noch keine Ahnung, wie du das angestellt hast.“ Erzas brauen Augen blitzten daraufhin prompt auf und Lucy zuckte zusammen. „Wie meinst du das?“ Kana blinzelte über ihr plötzliches Interesse. „Oh, nur so. Letztens als ich die beiden gesehen hab, sahen sie ziemlich herausgeputzt aus. Als hätten sie ein Date oder sowas“, murmelte sie gelassen. „Aber wir reden hier ja immerhin von Natsu, also wusste ich gleich, dass das nicht sein kann, sogar schon bevor er es bestritten hat.“ Erza verengte die Augen und Lucy schluckte. „Sie sahen also schick aus, huh? Datemäßig schick, ja?“ „Ja, aber du kennst doch Natsu. Der würde nicht mal wissen, was ein Date ist.“ Lucy schoss einen finsteren Blick in Richtung Natsu, woraufhin er verwirrt blinzelte. Kana hatte damit definitiv den Nagel auf den Kopf getroffen. Er mag sich vielleicht bei ihrem zweiten und dritten Date etwas besser angestellt haben, aber ihr Erstes brachte sie vor Frust über seine Blödheit noch immer zum Brodeln. Sie war so beschäftigt damit sich mental aufzuregen, dass Erzas gefährlich leise Stimme ihre Knochen gefrieren ließ. „Was genau habt ihr denn bitte gemacht?“ Zeig ihr bloß nicht, dass du Angst hast, dachte Lucy vollkommen eingeschüchtert und lächelte ihre Freunde unschuldig an. „W-was wir gemacht haben?“ „Ja, ich will’s wissen“, verlangte Erza praktisch, ihr scharfer Blick durchbohrte die Blonde förmlich. Kanas Augen huschten von Lucy zu der Rothaarigen, verwirrt und sich offensichtlich nicht darüber bewusst, was sie gerade angerichtet hatte. Lucy kicherte etwas kindlich. „N-na ja, es ist irgendwie witzig, dass du fragst“, stotterte sie nervös, kreuzte die Arme hinter dem Rücken und wackelte auf den Zehenspitzen vor und zurück, darauf bedacht nicht zu viel Augenkontakt zu halten. „Denn eigentlich hatten wir tatsächlich… Ähm, also irgendwie, du weißt schon. Ein Date.“ Die Stille die darauf folgte war so angespannt, dass Lucy sich fühlte, als würde die gesamte Gilde sie anstarren; in Wirklichkeit starrte aber bloß ein sehr unruhiger Natsu. Die Blonde kniff fest die Augen zusammen, bereit für jegliche Art von Tortur, die sie gleich erwarten würde, aber stattdessen… Lucy öffnete vorsichtig ein Auge. Nichts passierte. Natürlich passierte etwas – es war nur nicht das, was sie erwartet hatte. „Verdammt“, fluchten Erza und Kana völlig synchron. Lucy war viel geschockter als sie es gewesen wäre, wenn Erza mit tausend von Schwertern auf sie losgegangen wäre. Ihre Reaktionen waren fast so seltsam wie Lokis gewesen war, wenn auch auf andere Art und Weise. Und was zur Hölle meinten die mit ‚verdammt‘? Sie war so dermaßen verblüfft, dass sie nicht mal sprechen konnte. Erza starrte die Blonde finster an, fast schon trotzig. „Ihr konntet einfach nicht noch drei lächerliche Monate warten, oder!?“ Lucy gaffte ihre Freundin verständnislos an. „Tut… tut mir Leid?“ „Tut mir Leid wird mir mein Geld auch nicht wieder zurückholen!“ Die Blonde konnte ihr nur völlig baff hinterher starren als Erza von ihrem Suhl hochschoss und in eine ganz bestimmte Richtung davon stampfte. „Ich hab ein Vermögen verloren! Natsu wird dafür bluten!“ Kana sah voller Entsetzen dabei zu, wie Erza mit einem sehr abstrakten Kriegsgeheul auf Natsu zustürmte, während der Feuermagier hastig die Beine in die Hand nahm und wegrannte, als ginge es um Leben und Tod – na ja, so unwahr war das auch nicht. „Mistkerl! Gib mir sofort mein Geld zurück!“ „GAH! Was quatscht du da, verdammt!?“ In der Zwischenzeit war Lucy viel zu beschäftigt damit darüber zu grübeln, was Erza soeben angedeutet hatte. Okay. Irgendwas war hier faul. Und es war nicht Happys Atem, denn dazu war er zu weit weg. Was hatte es mit dem ganzen Gerede über Geld und dem Vermögen, das Erza angeblich verloren hatte, auf sich? Wenn Lucy es nicht besser wüsste, dann würde sie glatt meinen, dass… Aber nein. Sie redete hier immerhin über ihre Freunde. Die würden doch niemals… Nein, würden sie nicht. … Würden sie? „Ah Mist, was für ‘ne Enttäuschung.“ Kana ließ einen tiefen Stoßseufzer ertönen, während sie den Kopf auf einer Handfläche abstützte. Als Lucy ihr einen verwirrten Blick zuschoss, korrigierte sich die Kartenlegerin schnell selbst: „A-ah, ich mein nicht euch zwei! Es ist toll, dass du jetzt mit Natsu zusammen bist, ich freu mich für euch.“ Oh das war ja nicht zu fassen, sie hatten es wirklich getan. Lucy verengte die Augen und es sah noch Furcht einflößender, weil sie lächelte. „Kana“, sagte sie zuckersüß. „Ihr habt nicht vielleicht zufällig versucht von meinem Privatleben zu profitieren, oder?“ Kana lachte nervös. „Eh-hehe. Nein?“ Lucys Gesicht war plötzlich genau vor ihrem und Kana kreischte. „Sag mir, wer dahinter steckt.“ - Gray und Lluvia - Gray sprang fast aus seiner Haut vor Schreck, als er Natsu kauernd unter seinem Tisch vorfand und das auch noch genau zwischen seinen Beinen; verflucht, wieso hatte er grade jetzt keine Hosen an? „Was zur Hölle treibst du-“ „Shht!“, zischte Natsu mit einem Finger auf dem Mund und schenkte ihm einen unheilvollen Blick. „Versteck mich. Es ist Erza.“ Und komischerweise machte Gray augenblicklich den Mund zu. Sie verband eine stille Vereinbarung, wenn es um Erza-ähnliche Notfälle ging: Den anderen niemals an die Brut der Hölle auszuliefern. Und tatsächlich stand Erza im nächsten Moment wie ein brodelnder Vulkan vor ihm, umgeben von der wohl gefährlichsten Aura, die Gray je gefühlt hatte. „Wo. Ist. Er“, verlangte sie alarmierend leise. Er sah aus den Augenwinkeln wie Natsu ihm einen flehenden Blick schenkte. „Wer?“ „Na. Tsu.“ Die Art wie sie die Silben seines Namens ausspuckte machte Gray eine Gänsehaut. Da war Stille, in welcher Natsu Stoßgebete zum Himmel schoss, dass Gray ihr nicht sagte, dass er genau vor ihr unter einem Tisch ängstlich vor sich hin schwitzte. Und offenbar war Gott heute auf seiner Seite. „Ich glaube, ich hab ihn eben raus rennen sehen.“ Als Erza davon stürzte ohne eine Dankeschön oder irgendwelche sonstige Art der Anerkennung, seufzte Natsu tief und erleichtert und krabbelte langsam unter dem Tisch hervor, um sich gegenüber von Gray an den Tisch zu setzen. Verdammt nochmal. Er hatte geglaubt, dass es ziemlich clever von ihm gewesen war Lucy die Erza-Arbeit machen zu lassen (er wusste ja, dass Erza ihrer besten Freundin nie etwas antun würde) und trotzdem war es jetzt doch irgendwie er, der kinntief in der Scheiße steckte. Er konnte nur hoffen, dass Erza abkühlte, bis er sie das nächste Mal sah; auf der anderen Seite besaß die Frau das Gedächtnis eines Elefanten. „Was zum Teufel war das denn?“, hakte Gray nach und hob eine Braue. Natsu winkte es mit einem entnervten Seufzen ab. „Sie hat eben erfahren, dass Lucy und ich jetzt ein Paar sind.“ Gray blinzelte ihn vollkommen verblüfft an. Sehr, sehr lange. Sein Mund hing sogar verstört offen. Natsu schmunzelte süffisant. Der Kerl sah grade aus wie ein gelandeter Fisch. Aber als selbiger nach bestimmt drei ganzen Minuten endlich wieder zu sprechen anfing, war es Natsu der wie ein gelandeter Fisch aussah. „Verdammt.“ Der Feuermagier verengte die Augen. „Hah? Willst du was loswerden, du Punk?“ Gray sah auf und überraschte seinen ewigen Rivalen mit einer ungewöhnlich ruhigen Antwort: „Ähm. Nein. Es ist bloß wegen…“ Er brachte den Satz nicht zu Ende, stattdessen seufzte er. Verdammter Mist. Er hatte grade ein Vermögen verloren. Natsu Augen weiteten sich dank einer plötzlichen Erkenntnis. „O-oi, sag mir nicht, du… du liebst Lucy!?“ „Nein, du Idiot!“, fauchte Gray und errötete tatsächlich ein bisschen der Absurdität dieser Frage wegen. „Sie ist ja echt verdammt süß und so, aber sie gehört dir, oder?“ „Stimmt“, sagte Natsu langsam und hob skeptisch eine Braue. „Aber das wusstest du bis eben noch gar nicht.“ Gray grinste ihn heimtückisch an. „Du bist echt ein grenzdämlicher Vollidiot. Wir kennen uns schon seit knapp zehn Jahren. Ich weiß, wann du ein Auge auf ein Mädchen wirfst. Ich war jedes Mal dabei, weißt du.“ Er lehnte sich triumphierend in seinem Stuhl zurück. „Ich hab von Anfang an gewusst, dass du auf sie stehst. Aber gleich eine Beziehung anzufangen… Wer hätt’s gedacht. Du magst sie wirklich, huh?“ Natsu spürte wie sich seine Wangen etwas erhitzten, aber er überspielte es geschickt, indem er sich mit der Hand durch die lachsfarbenen Haare fuhr und zur Seite sah. „Ja. Ich mag sie ziemlich.“ „Oi, Scheißkerl.“ Als er aufblickte, sah Gray zu Boden, seine rabenschwarzen Haare verdeckten einen blassen Rotschimmer auf seinen Wangen. „Glückwunsch.“ Natsu konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, wo er doch genau wusste, dass das Grays Art war ihm zu sagen, dass er sich für sie freute. Der Idiot war ihm in dieser Hinsicht einfach viel zu ähnlich. Der Feuermagier würde es wohl nie offen zugeben, aber er fühlte sich tatsächlich etwas erleichtert, nachdem er gehört hatte, dass Gray ihm sein metaphorisches Daumenhoch gegeben hatte. Vielleicht bedeutete ihm die Meinung dieses Kerls ja doch sehr viel mehr, als er sich je eingestehen würde. „Danke.“ „Ich hoffe bloß, dass Lucy weiß, mit was für einem Freak sie da zusammen ist.“ Und genau so schnell funkelte ihn Natsu wieder an. „Wie war das, du Arsch!?“ „Eeeh!?“ Eine sehr hohe und sehr, sehr erfreut klingende Stimme machte ihrem sinnlosen Streit prompt ein jähes Ende, bevor er überhaupt richtig ausbrechen konnte. Die zwei jungen Männer wandten den Kopf um und sahen da Lluvia stehen, glücklich wie eh und je, was besonders klar wurde als sie vor Entzücken die Hände zusammen schlug. „Natsu-san, stimmt das wirklich?“, rief sie begeistert aus. „Du und Lucy-san, ihr seid ein Paar!?“ Natsu grinste sie an. „Jepp, sind wir.“ Lluvia entfloh ein überglückliches Quietschen, während sie auf ihn zu stolperte und überschwänglich die Arme zu einer erdrückenden Umarmung um ihn warf. Natsu und Gray unterdessen konnten nur völlig verdutzt mit großen Augen blinzeln. „Oh, danke, Natsu-san! Danke, vielen Dank!“, sprudelte sie glückselig hervor, drückte ihn noch fester und Natsu dachte nur, dass es wohl ganz gut war, dass Lucy das hier entging, wenn sie nur halb so eifersüchtig war wie er. „Du hast gar keine Ahnung, wie glücklich Lluvia ist das zu hören!“ „N-na dann, gern geschehen?“, murmelte Natsu völlig verwirrt. Plötzlich riss Lluvia erschrocken die Augen auf und ließ von Natsu ab, als hätte er sie grade gefährlich verbrannt. „Gray-sama!“, rief sie und wirbelte so schnell herum, dass er Eismagier zurückzuckte. „D-das bedeutet nicht, dass Lluvia Natsu-san irgendwie mag oder so! Lluvia ist nur so froh, dass ihre Rivalin in der Liebe jemand anderen gefunden hat!“ Gray blinzelte sie mit großen Augen an. „I-ist gut. Schon kapiert.“ „Aber ist das nicht einfach toll, Gray-sama!?“ Sein Verstand funktionierte nicht schnell genug um mit der Schallgeschwindigkeit mitzuhalten mit der sie sich neben ihn setzte. Sie umarmte seinen Arm und plapperte munter weiter: „Jetzt gibt es nichts mehr, dass uns noch aufhalten kann!“ „Hah!?“, entfuhr es Gray entsetzt. Natsu grinste listig. „Pfft. Ich schätze, ich lass euch zwei Turteltauben dann mal allein.“ Grays Augen weiteten sich verzweifelt. „Natsu! Wag es ja nicht-“ „Bis später.“ Und weg war er. Der Eismagier ließ ein erschöpftes Seufzen hören und blickte auf Lluvia hinab, die sich noch immer an seinen Arm schmiegte. „Oi“, sagte er dann. „Wieso zur Hölle bist du so glücklich? Hast du nicht auch Geld verloren?“ „Schon, aber Lluvia ist das egal.“ Sie strahlte ihn förmlich an. „Denn Lluvias Rivalin in der Liebe ist keine Rivalin mehr.“ „W-was du nicht sagst.“ Gray fand, es war besser erst gar nicht nachzufragen. - Mirajane, Levi und Visca - „Ich weiß, was du getan hast.“ Mirajane wandte sich um und zog überrascht die Brauen hoch, als sie Lucy entdeckte, die am Tresen lehnte und ziemlich ungehalten aussah. Also das war nun wirklich mehr als seltsam. Seit wann war Lucy denn böse auf sie? „Was meinst du, Lucy?“, fragte sie unschuldig. Sie hatte schon einen vagen Verdacht. „Du weißt genau, was ich meine“, schnaubte Lucy und blickte die Barkeeperin finster an. Mirajane blinzelte. „Ich fürchte nein.“ Obwohl, ehrlich gesagt, es ging wahrscheinlich darum. „Beantworte mir nur eine Frage.“ Lucys Augen verengten sich noch mehr. „Hast du oder hast nicht Wetten darüber angenommen, wie lange es dauert bis Natsu und ich ein Paar werden?“ Bingo, dachte Mirajane relativ amüsiert. Früher oder später hatte sie es ja herausfinden müssen. „Eventuell hab ich das“, antwortete sie ehrlich. „Ich fass es ja nicht!“, entfuhr es Lucy ungläubig mit vor Rage ganz roten Wangen. „Ihr schließt tatsächlich Wetten über sowas ab!? Das ist einfach nur noch unverschämt! Ihr seid unverschämt, hörst du!“ Mirajanes perlweiße Zähne blitzten in einem Grinsen auf. „Ach, komm schon, wo liegt das Problem? Wir haben nur ein bisschen Spaß mit dem, was sowieso schon offensichtlich ist.“ „Tja, ich hab Neuigkeiten für dich.“ Lucy lächelte triumphierend und warf ihre Haare mit einer temperamentvollen Bewegung über die Schulter. „Du kannst die Wetten ab sofort streichen. Denn Natsu und ich sind jetzt tatsächlich ein Paar.“ Mirajane war entzückt, um es mal zu untertreiben. Aufgeregt beugte sie sich vor. „Meine Güte, wirklich!? Das sind ja ganz brandneue Informationen! Wie schön für euch! Ich freu mich so!“ Lucy kreuzte die Arme vor ihrer üppigen Oberweite und hob skeptisch eine Augenbraue. „Ja, ja, jetzt tu bloß nicht so. Du wusstest schon davon, oder?“ Mirajane kicherte und kratzte sich am Hinterkopf. „Visca hat euch in einem Restaurant gesehen.“ Und somit richtete sich Lucys bösartiges Funkeln auf Visca, die etwas weiter weg an der Bar saß und ihr Gespräch vage mit verfolgt hatte. Visca zuckte erschrocken zusammen und fing sofort an fahrig mit ihren Fingern zu spielen. „I-ich hab’s nur Mira gesagt!“, stotterte sie hastig. Lucy verengte die Augen noch mehr. Visca schluckte und blickte weg. „Und vielleicht Levi.“ „Ach, deswegen ist sie also schon die ganze Woche so geknickt.“ Lucy seufzte und wandte sich zu Levi herum, die an einem Tisch hinter ihr schmollte. „Du hast diese blöde Wette verloren, huh?“ Levi nickte kläglich. „Menno, Lu-chan. Hättet ihr nicht einen Monat früher rumschäkern können?“ „Gräm dich nicht, Levi-chan. Ich hab die Wette auch verloren“, sagte Mirajane beruhigend zu ihr. „Das überrascht mich nicht wirklich“, kommentierte Visca. Lucy hob eine Braue, noch immer ziemlich verstimmt. „Auf was hast du denn gewettet, oh große Wächterin der Wetteinsätze?“ Mirajane schenkte ihr ein breites Grinsen. „Drei Wochen.“ Die Stellar Spirit Magierin konnte sie nur völlig ungläubig angaffen. „Du hast gewettet, dass Natsu und ich schon nach nur drei Wochen was miteinander anfangen!?“ Mirajane nickte eifrig. „Jepp.“ „Das ist nur noch dämlich.“ „Aber ihr habt immer so rumgeturtelt.“ „Wann haben wir je rumgeturtelt?“ „Hey, Lucy“, sagte Visca, die plötzlich neben ihr stand und sie sachte in die Seite stupste. „Jetzt wo es offiziell ist und so, kannst du uns ja sagen, wie es überhaupt dazu gekommen ist.“ „Oooh! Oh ja, erzähl uns alles“, zwitscherte Levi, während sie von ihrem Stuhl hochschoss um schelmisch lächelnd an Lucys Seite zu tänzeln. Lucy spürte, wie sich ihre Wangen mehr und mehr erhitzten als auch Mirajane mit aufgeregt funkelnden Augen näher rückte und ihr Gesicht auf ihre Hände stützte. Ihr Gesicht lief noch roter an als sie an diese eine erste Nacht zurück dachte und vor allem an diesen einen ersten Kuss (ihr Patzer davor zählte nicht). „Äh, na ja. Ihr wisst doch, wie das so ist.“ Ihre Stimme klang komisch und zitterte. „Es ist halt irgendwie einfach passiert.“ „Jetzt lass dir doch nicht alles so aus der Nase ziehen, Lu-chan“, quengelte Levi und schürzte die Lippen. „Wir wollen jedes Detail hören“, sagte Mirajane erwartungsvoll, während Visca nickend grinste. Die Blonde fing an mit den Fingern zu spielen, aus irgendeinem Grund fast beschämt. „Na ja, eines Abends hat er… mich einfach geküsst.“ „Oooh“, gurrten sie alle völlig synchron. Lucys Lippen kräuselten sich zu einem warmen Lächeln. „Es kam total aus dem Nichts, aber es war wirklich unglaublich.“ „Okay, alles klar, kommen wir zum Kuss an sich“, sagte Visca. Mirajane lächelte verträumt. „Ich wette, es war eine sanfte Brise auf deinen Lippen, stimmt’s? Ganz schüchtern und schlicht.“ „Hör auf zu wetten, du bist nicht gut darin“, merkte Visca an. „Oh, ich weiß schon!“, rief Levi aus. „Wir reden hier ja schließlich von Natsu. Es war bestimmt einer von diesen ‚Ich muss dich sofort haben‘-Küssen. Total leidenschaftlich und sowas.“ Lucy kicherte leise, Levi hatte da nicht ganz Unrecht. Normalerweise war die Blonde nicht sehr scharf darauf offen über ihr Privatleben zu quatschen, aber hey, sie waren hier unter Mädchen. Außerdem fürchtete sie, dass sie womöglich eines Tages noch implodierte, wenn sie es nicht bald jemanden erzählte. Wofür hatte man denn Freundinnen, wenn nicht um mit ihnen diese kleinen wundervollen Details zu teilen? „Na ja, zuerst war es ziemlich intensiv, ihr wisst schon“, erzählte sie. „Und dann, dann sind wir einfach tief darin versunken.“ „Und hat er dich festgehalten?“, hakte Visca nach. „Hat er dich ganz sanft umarmt, als ob er nie wieder loslassen möchte?“, fügte Mirajane hinzu. „Oder waren seine Hände an deinem Hintern?“, grinste Levi, worauf Mirajane entsetzt die Backen aufblähte. Lucy wollte weinen vor Glück. Es war einfach so unbeschreiblich toll endlich mit Mädchen darüber reden zu können. So verdammt toll, dass sie sich auch gar nicht mehr schämte, sie war eher… stolz. Und ganz aufgeregt diesen wundervollen Moment ihres Lebens zu teilen. Sie seufzte zufrieden. „Also ganz am Anfang waren seine Hände an meiner Hüfte. Und dann glitten sie ganz langsam nach oben und dann…“ Sie biss sich auf die Unterlippe und fasste sich in die goldenen Haare. „Dann hat er mir durch die Haare gestrichen.“ „Ohh“, gurrten sie nochmals. Mirajane lächelte bewundernd. „Das ist so romantisch.“ „Lu-chan, du hast so ein Glück.“ „Ich wünschte, Arzack wäre so.“ Von irgendwo hinter ihnen rief Arzack prompt: „Was ist mit mir?“ „Gar nichts“, seufzten die drei Frauen verträumt. Lucy grinste bloß breit. Vielleicht war sie auch ein bisschen eine Heldin. - Gazille - „Und dann hab ich sie geküsst“, erzählte Natsu einem lauschenden Gazille bei einer Pizza. Gazille nickte verstehend. „Zunge?“ Natsu schluckte einen Bissen hinunter und nickte. „Jepp.“ „Cool“, sagte Gazille milde beeindruckt und kaute auf seinem Stück Pizza herum. „Bettmäßig?“ „Heiß.“ „Hab ich mir gedacht.“ - Lluvia zum Zweiten - Lucy seufzte. „Lluvia? Du kannst mich jetzt loslassen.“ „Lluvia ist überglücklich! Danke dass du Gray-sama aufgegeben hast!“ Noch ein Stoßseufzer. „Ich hab dir doch gesagt, dass ich nie was von Gray wollte.“ „Lluvia ist dir so dankbar, Lucy-san!“ Hoffnungslos, dachte Lucy mit einem Lächeln und rieb dem Mädchen über den Rücken. „Gern geschehen.“ - Elfman, Jet und Droy - „Ich bin so gerührt.“ Elfman schniefte tatsächlich etwas, aber tat sein Bestes seine glasigen Augen zu verbergen. „Natsu, du bist wahrlich ein echter Mann.“ Jet runzelte die Stirn, während er den Feuermagier anstarrte. „Ich kapier’s nicht. Es klingt so einfach, wenn du es sagst, aber mir hat Levi nach nur zwei Sekunden einen Korb gegeben.“ „Oi, wenigstens hat sie bei dir noch etwas gezögert“, knurrte Droy und blickte seinen Kumpel finster an. „Ich hab sofort einen Korb kassiert.“ „Das ist hart“, nickte Jet verständnisvoll und klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter. „Wir leiden zusammen.“ Arzack schenkte Natsu ein breites Grinsen. „Sieht so aus, als wären wir echte Glückspilze, was Natsu?“ Natsu blinzelte verdutzt. „Was meinst du mit ‚wir‘?“ Aber kurz darauf weiteten sich seine Augen dank einem Einfall. „Ach, stimmt ja! Du und Visca, ihr wart auch im Restaurant als Lu und ich unser erstes Date hatten.“ „Jepp, ihr seid nicht das einzige Pärchen hier“, verkündete Arzack stolz. „Was zum… Du auch!?“, entfuhr es Jet entsetzt. Droy seufzte niedergeschlagen. „Verdammt, es ist doch echt gar nichts mehr fair.“ „Wie männlich.“ Elfman schniefte nochmals. Natsu grinste den Glücklichen an. „Hey, Glückwunsch! Es wurde ja auch langsam Zeit, Idiot.“ Arzack gluckste. „Ebenfalls, Natsu.“ „Ich hasse euch beide“, sagte Droy. Jet nickte armselig. „Und wie.“ - Macau und die anderen Kerle - „Hey-hey, Lucy“, sagte Macau mit einem durchtriebenen Grinsen als sie an seinem Tisch vorbeikam. Er wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. „Ich hab’s grade von Kana gehört. Glückwunsch, Mädchen. Ich wusste es von Anfang an.“ Lucy grinste fröhlich zurück; sie fing langsam an die ganze Aufmerksamkeit zu genießen. „Danke, Macau.“ „Lucy-chyaaan“, jammerte Wakaba bemitleidenswert. „Du bist wirklich an Natsu vergeben?“ Lucy lächelte fast entschuldigend. „Sieht ganz so aus.“ „Nicht faaair!“ „Warum bist du so enttäuscht?“, stichelte Macau mit einem teuflischen Grinsen. „Du bist verheiratet, du Idiot.“ Plötzlich sah Wakaba mehr als niedergeschlagen aus. „Ungh, erwähn bloß nicht meine Frau…“ „Mann, Natsu hat echt Glück“, sagte Max mit einem beeindruckten Grinsen. „Lucy war immerhin die zweite bei der Wahl zur Miss Fairy Tail. Und ihre Bikinifotos gehen weg wie warme Semmel.“ Lucy seufzte entnervt, während Warren nur lachte und zu ihm sagte: „Die würde ich nicht mehr verkaufen, wenn ich du wäre. So wie ich Natsu kenne wird er total ausflippen.“ „GAH! Das stimmt! Ich muss mit dem Master reden!“ Lucys Augen weiteten sich. Ach, richtig. Sie hatten ihn ja ganz vergessen. - Makarov - „Hey, schau mal“, schnurrte Lucy, während sie von hinten die Arme um Natsus Hals schlang und ihm einen sanften Kuss auf die Wange drückte; Natsu erschrak zuerst ein bisschen, lächelte dann aber. „Ich kann das jetzt vor allen Leuten machen.“ „Wie süß“, brummten Jet und Droy finster im Chor. Lucy streckte ihnen die Zunge raus und setzte sich neben Natsu, während dieser augenrollend knurrte: „Ach, hört endlich auf, ihr Scheißkerle. Kriegt euch wieder ein.“ Die Blonde lächelte ihren Freund lieblich an, während sie an seinen Fingern spielte. „Tja, sieht wohl ganz so aus, als wüssten es jetzt fast alle.“ „Schätze schon“, sagte Natsu und biss genüsslich in das letzte Stück Pizza. „Wer fehlt?“ „Der Master“, sagte Lucy unschuldig. „Ich hab mir gedacht, wir sagen es ihm zusammen.“ Natsu blinzelte sie an. „Warum?“, muffelte er mit vollem Mund. Lucy zuckte unmerklich als einige Krümel in ihrem Gesicht landeten und wischte sie mit einem finsteren Blick weg. „Gott, schluck erst mal bevor du redest, du Trottel.“ Seufzend erklärte sie dann: „Weil er der Master ist, Natsu. Es gehört sich einfach so. Immerhin sieht er uns alle als seine Kinder an.“ Er schluckte den Bissen hinter und zuckte die Achseln. „Das macht Sinn“, gab er zu und nickte. „Okay, komm her.“ Lucy blinzelte verwirrt als Natsu einen Arm um ihre Schultern legte und sich zur Theke herum wandte, wo Makarov augenscheinlich im Schneidersitz ein Nickerchen machte; oder er tat nur so, was ja nicht selten vorkam. Offenbar scherte sich Natsu um beides nicht, denn er holte ganz tief Luft und spürte das Verlangen sich gegen die Stirn zu Schlagen – der Typ war manchmal so verdammt blöd und unverblümt. „OI! JII-CHAN!“ Makarov öffnete ein Auge. Lucy fand, es war erstaunlich, dass er Natsu trotz des ganzen Lärms in der Gilde gehört hatte; auf der anderen Seite redete sie hier von Natsu, der hatte einfach eins von diesen außergewöhnlichen Organen. „Was willst du? Mach nicht so einen Alarm, du Balg.“ Natsu grinste ihm breit entgegen. „Zieh dir das rein! Ich hab jetzt ‘ne feste Freundin!“ Makarov lächelte und hob eine Augenbraue. „Aha, dann haben Lucy und du also endlich was miteinander angefangen.“ Mit einem Gähnen fügte er hinzu: „Kommt genau rechtzeitig. Ich hab grade ein Vermögen gewonnen.“ Lucy konnte nicht fassen, was sie da hörte und gaffte den älteren Magier bloß vollkommen entsetzt an. „Master, erzähl mir nicht, dass du auch bei dieser blöden Wettaktion mitgemacht hast!“ Natsu blinzelte. „Was für eine Wettaktion?“ „Also eigentlich“, kam es von Mirajane mit einem Lächeln, „war Master derjenige, der das ganze überhaupt ins Leben gerufen hat. Ich hab mich nur um den Kleinkram und die Verwaltung des Geldes gekümmert.“ „I-ich fass es nicht…!“, stotterte Lucy geschockt. „Master! Wie konntest du!“ Makarov schenkte ihr ein nervöses Grinsen. „Es sah aus, wie ein leichter Weg zum schnellen Geld. Ihr wart einfach viel zu offensichtlich und vorhersehbar.“ Lucy gaffte noch immer vollkommen fassungslos, doch Natsu war lauthals am Lachen. Sie war kurz davor ihm eins dafür überzuziehen, dass er über diese Unverschämtheit auch noch lachte, aber als er ihr sein niedliches Grinsen schenkte und ihre Hand drückte, minderte sich ihr Ärger bloß auf einen trotzigen Blick. „Weißt, das waren wir wirklich, Luce.“ Er lehnte seine Stirn gegen ihre. „Alle wussten es schon lange vor uns.“ Lucy schüttelte seufzend den Kopf und lächelte dann. „Sieht wohl so aus.“ „Ihr zwei seid echt sooo süß“, brummten Jet und Droy monoton. Natsu stöhnte genervt auf. „Lasst den Scheiß endlich!“ Lucy grinste plötzlich sehr listig. „Wisst ihr was? Wir sind tatsächlich süß.“ Und damit hob sie den Kopf an und drückte Natsu einen Kuss auf seine grinsenden Lippen. „Oh Mann!“, lamentierte Droy. „Musste das jetzt unbedingt sein?“ Jet ließ niedergeschlagen den Kopf hängen. „Das Leben ist so grausam.“ Mirajane unterdessen wandte sich lächelnd Makarov zu. „Sieht so aus als hättest du tatsächlich gewonnen, ganz wie du es vorausgesagt hast, Master.“ Makarov blickte zu ihr auf und grinste schief, während er mit dem Kopf auf einen tückisch lachenden Natsu und eine grinsende Lucy zeigte. „Sieht so aus als hätten sie gewonnen.“ tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)