Digimon Destiny von Kiripurin (season 6) ================================================================================ Kapitel 30: Eine gute Entscheidung? ----------------------------------- „Bis wir dort sind, wird das Digimon schon einen enormen Schaden angerichtet haben“, meinte Shunichi und schaute bekümmert auf das vor ihnen Liegende. Er, Ryan und Mantamon ritten auf Bakutamons Rücken zu dem Ort, an dem sich das bösartige Digimon aufhalten sollte. Sie waren sofort gestartet, als sich das D-Maak gemeldet hatte, doch es war noch ein weiter Weg bis zum Ziel, auch wenn sie die schnellste Fortbewegungsmöglichkeit gewählt hatten. „Leider geht’s nicht schneller“, entgegnete ihm Ryan, der vorne saß. „Tut mir leid, Sire, ich tue mein Bestes …“, entschuldigte sich sein Partner, woraufhin sich der Weißhaarige etwas vorlehnte, um ihm einen leichten Klaps auf den Hals zu geben. „Das weiß ich doch, sollte keine Beleidung sein, entschuldige, wenn es so geklungen hat.“ „Sag mal, Ryan“, machte Shunichi auf sich aufmerksam und der Angesprochene drehte anschießend seinen Kopf nach hinten, „Gibt’s dort nicht einen Vulkan?“ „Keine Ahnung, woher soll ich das wissen?“ „Einen Vulkan?“, brachte sich nun auch Mantamon ein, dass unter Shunichis Arm festgehalten wurde und wurde etwas unruhig, „Was ist, wenn es das Digimon auf den Vulkan abgesehen hat? Stellt euch vor, er bricht aus, wenn wir in der Nähe sind, was machen wir dann? Wir werden alle verkohlen!“ „Ach, red‘ keinen Quatsch“, wies Ryan es zurecht und verdrehte die Augen, „Niemand verkohlt hier und auch wenn wir kurz davor sein sollten, wird uns nichts passieren, immerhin haben wir ja dich und du wirst ja in der Lage sein, mit deinen Wasser-Attacken etwas dagegen zu unternehmen.“ „Und was ist wenn ich das nicht schaffe?“, hinterfragte es, vom Pessimismus gepackt, seine Theorie, „Wenn ihr euch auf mich verlässt und ich euch dann hängen lasse?“ „Kann mal jemand dieses schwarzseherische Digimon abstellen?“, wollte Ryan wissen und wandte sich wieder nach vorne. „Wir wissen ja noch gar nicht, ob dort wirklich der Vulkan ist, wir werden sehen, wird schon alles gut gehen“, versuchte Shunichi seinem Partner etwas mehr Mut zu machen und tätschelte seinen Kopf, setzte aber nach kurzer Zeit wieder ein nachdenkliches Gesicht auf. Zaghaft führte Nayuta seine Hand zur Klingel des Wohngebäudes, in dem Ayato wohnte. Er kam sich vor wie ein kleiner Parasit. Als er ihn gefragt hatte, ob er bei ihm bleiben könnte, hatte er gar nicht daran gedacht, wie egoistisch es eigentlich von ihm gewesen war, ihm so eine Frage gestellt zu haben. Aber er hatte es nun einmal getan, er musste sich irgendetwas überlegen, mit dem er sich erkenntlich zeigen konnte, früher oder später würde ihm schon etwas einfallen. Er atmete noch einmal tief ein und aus und betätigte dann die Klingel. „Ja? Wer ist da?“, ertönte Ayatos Stimme nach einer Weile über die Freisprechanlage. „Nayuta … Ich … ich hab meine Sachen mitgenommen“, erklärte er, woraufhin ihm sofort die Tür aufgedrückt wurde. Der Junge betrat das Gebäude und marschierte die Treppen hoch. Laut Plan, der bei der Eingangstür hing, sollten die Rikuotas, also Ayatos Familie, im dritten Stock wohnen. Es wirkte eigentlich alles ganz nett, er war schon gespannt, wie es im Inneren der Wohnung aussah. Im richtigen Stockwerk angekommen, wollte er schon an die Tür klopften, doch als er merkte, dass die Tür bereits einen kleinen Spalt geöffnet war, ließ er es bleiben und trat nach kurzem Überlegen einfach so ein. Vorsichtig sah er nach links und nach rechts, konnte aber keinen Menschen entdecken. „Hallo?“, kündigte er seine Anwesenheit an und erkundigte sich sogleich nach der der anderen. „Hey, Nayuta, da bist du ja endlich!“, wurde er von Ayato, der soeben um die Ecke gebogen kam, begrüßt. „Hi, ja … ich bin da“, entgegnete er ihm etwas überfordert und kratzte sich verlegen am Kopf. „Zieh deine Schuhe aus, komm mit, ich zeig dir, wo du schlafen kannst“, forderte er ihn auf und deutete ihm mitzukommen. Nayuta folgte seinen Anweisungen, entledigte sich seiner Schuhe und seines Mantels und ging dem Jungen nach. Die beiden marschierten durch die ganze Wohnung und Nayuta zog den Entschluss, da es so leise war, dass sonst niemand von den Rikuotas daheim war. „Das ist das Zimmer meiner Schwester“, erklärte ihm Ayato und öffnete die Tür, „Da sie schon ausgezogen ist, steht es eh meistens frei.“ Nayuta betrat das Zimmer und sah sich ein wenig darin um. Es war nicht sehr groß, sah aber ziemlich gemütlich aus. Ein Bett, ein Schreibtisch, dazu ein Sessel, ein Kasten, ein Fernseher, … eigentlich war alles da, was man brauchte. Außerdem hatte er erwartet, dass er die Wohnzimmercouch zur Verfügung gestellt bekam, also war er ziemlich zufrieden mit dem, was er sah. „Und? Meinst du das du die nächsten Tage damit auskommst?“, fragte Ayato, da er auf seine vorige Meldung keine Reaktion von ihm vernommen hatte, „Es ist ein wenig klein, aber …“ „Nein, nein, es ist überhaupt nicht klein!“, widersprach er schnell, um ja nicht unfreundlich zu wirken und drehte sich wieder zu ihm um, „Ich dachte, dass ich eure Wohnzimmerbank bekomme und dafür wäre ich sogar dankbar gewesen.“ „Ach Quatsch, ich lass dich doch nicht auf der Bank schlafen!“, meinte er und klopfte ihm auf die Schulter, „Ach ja übrigens, meine Eltern sind eine Woche weg, also sind wir ein paar Tage alleine.“ „Wissen sie, dass ich hier bin?“, erkundigte er sich und befürchtete schon, dass Ayatos Eltern gar nichts von seinen Übernachtungsplänen wussten. „Ne, aber die sehen das ziemlich locker, wenn sie da sind, sag ich’s ihnen schon, mach dir keine Sorgen“, antwortete er ihm und grinste ihn dabei an. „Na wenn du es sagst …“, bemerkte er nur, woraufhin er seine Tasche aufs Bett schmiss und die beiden anschließend das Zimmer verließen, „Ich dachte mir, dass ich so zwei Tage bei dir bleibe, wenn das klar geht …“ „Natürlich geht das klar, du kannst sogar noch länger bleiben! Bis du deine Probleme zu Hause und mit Rico geklärt hast, kannst du hier raus und rein gehen, wann du willst, ich geb dir sogar ‘nen Schlüssel.“ „Das musst du doch nicht, ehrlich, ich komm mir komisch vor, wenn ich alleine in deiner Wohnung sein sollte …“, war Nayuta noch immer skeptisch und blickte etwas beschämt zu Boden. „Red‘ keinen Quatsch, ich vertrau dir schon, dass du hier nichts anstellst“, meinte er und ließ sich auf die Wohnzimmercouch fallen. Nayuta beobachtete zuerst, wie Ayato die Fernbedienung in die Hand nahm und den Fernseher aufdrehte, dann nahm er ebenfalls Platz. Er konnte echt von Glück sprechen, dass er so eine gute Bleibe gefunden hatte, aber er konnte nicht ewig hier bleiben. Wenn er Ayato nicht ewig auf die Nerven gehen wollte, sollte er möglichst schnell eine Lösung für seine Probleme finden … „Stopp, Bakutamon!“, forderte Ryan seinen Partner auf, der sich kurz darauf ein bremste und stehen blieb, „Lass uns hier runter!“ „Geht in Ordnung, Sire“, entgegnete es ihm und duckte sich, damit seine Passagiere leichter absteigen konnten. Wieder festen Boden unter den Füßen habend, sahen sich die zwei Digi-Ritter um und mussten feststellen, dass hier bereits ein ziemliches Chaos entstanden war. Shunichis Verdacht, dass hier in der Nähe ein Vulkan stand, hatte sich schon vor einer Weile bestätigt, da man den Berg bereits von weiter Entfernung sehen hatte können. „Mantamon, bist du bereit?“, fragte Shunichi sein Digimon und streckte ihm sein D-Maak entgegen. „Naja … ich hab ja keine andere Wahl, oder?“, antwortete es ihm nur und machte sich etwas widerwillig für die Digitation bereit, „Mantamon digitiert zu … Aalomon!“ „Kannst du das Digimon spüren?“, erkundigte sich Ryan inzwischen bei seinem Partner, der angestrengt Richtung Vulkan blickte. „Spüren kann ich es schon eine ganze Zeit, aber zu schwach, als das ich genau sagen könnte, wo genau es sich befindet.“ Plötzlich konnten die vier beobachten, wie eine kleine Explosion beim Vulkan riesige Felsbrocken zum Rollen brachte, die beim Aufprall auf den Erdboden auseinanderbrachen und wieder weiterrollten oder irgendwelche Bäume umrissen. Staub wurde aufgewirbelt und Ryan und Shunichi mussten sich die Hände vor halten, um nicht schmerzende Augen zu bekommen. „Dort, ich seh was! Wo die Explosion war, fliegt ein Digimon!“, schrie Aalomon plötzlich und alle fixierten den angegebenen Punkt. „Na endlich“, meinte Ryan erleichtert und holte sein D-Maak heraus, „Garudamon, Level: Ultra, Flug-Digimon, Typus: Serum, Attacke: Flügelklinge. Tja, Shunichi, ich würde sagen, wir haben ein Problem.“ „Das letzte Mal, waren wir völlig aufgeschmissen, als wir mit einem Ultra-Digimon zu tun hatten“, bemerkte er und blickte besorgt zu Aalomon, „Zu zweit haben sie doch keine Chance.“ „Am besten wir sagen gleich den anderen Bescheid, dass wir Hilfe brauchen, bis die kommen, dauert’s dann eh eine Weile“, erklärte Ryan und sendete mit seinem D-Maak ein SOS-Signal an alle Digi-Ritter, „Ich schreib dazu, dass sie wirklich alle kommen sollen, immerhin haben wir es hier mit einem Ultra-Digimon zu tun.“ „Und was machen wir jetzt?“, fragte Shunichi und wirkte etwas nervös und mit der Situation überfordert, „Sollen wir abwarten, bis die anderen kommen oder das böse Digimon inzwischen in Schach halten und riskieren, dass unsere Digimon dabei stark verletzt werden?“ Aalomon schaute seinen Partner traurig an. Normalerweise war es selbst derjenige, der leicht in Stress geriet und Angst hatte, dass alles schief laufen würde. Nur war es dank den gegebenen Umständen heute anders. Es hatte versprochen, nichts zu sagen, also würde es sich auch daran halten. Wenn Shunichi wollte, würde er schon erklären, wieso er so neben der Spur war. „Du bist doch der Vernünftige von uns zwei, entscheide du“, blockte er die Frage von sich ab und zündete sich eine Zigarette an. Noch bevor der Schwarzhaarige irgendetwas sagen konnte, wurden er und sein bester Freund von einer weiteren Explosion abgelenkt. Nun umkreiste Garudamon den Vulkan und es hatte den Eindruck, als sei es etwas verwirrt. „Ich sage, wir riskieren es und greifen es an, wer weiß was passiert, wenn wir nichts unternehmen“, entschied er und sah nun halbwegs entschlossen dem bösartigen Digimon hinterher. „Dafür wäre ich auch gewesen“, bemerkte Ryan, während ein Lächeln seine Lippen umspielte, „Wäre doch gelacht, wenn wir das nicht schaffen würden, immerhin sind unsere Digimon seit dem letzten Kampf gegen ein Ultra-Digimon stärker geworden.“ Mit einem Nicken deutete er Bakutamon anschließend, dass es zum Kampf ausrücken konnte, was es dann auch tat. Schnell rannte es den Vulkan hinauf, was dank seiner großen Pranken kein Problem für es war. Da sah es bei Aalomon ganz anders aus. Es hatte ja schon Probleme sich überhaupt an Land zu bewegen und jetzt sollte es auch noch einen Berg erklimmen? Das würde es nicht schaffen … es war ein Fisch mit Flossen und hatte keine Krallen, mit denen es sich irgendwo festklammern konnte. „Shunichi, es tut mir leid dir das sagen zu müssen, aber ich komm da nicht rauf“, erklärte es ihm seine verzwickte Lage und setzte einen betrübten Blick auf. „Das hab ich ja ganz vergessen!“, kam es ihm erst jetzt wieder, dass es schon immer Probleme mit der Fortbewegung gehabt hatte, „Und ich verlange so etwas von dir, tut mir leid Aalomon.“ „Hey ihr zwei“, machte Ryan auf sich aufmerksam, woraufhin die beiden ihre Köpfe zu ihm wandten, „Daraus schließe ich, dass Bakutamon jetzt ganz alleine da oben gegen Garudamon kämpfen muss, oder habt ihr irgendeinen Plan, wie wir Aalomon da rauf befördern könnten?“ „Nein …“, musste sein bester Freund gestehen, auch wenn er angestrengt über eine Lösung des Problems nachdachte. „Bakutamon, komm zurück!“, schrie Ryan seinem Partner nach, während er immer weiter auf den Vulkan zu rannte, doch es schien ihn nicht zu hören, „Das schaffst du nicht alleine, wir lassen uns etwas anderes einfallen!“ „Ryan, bleib hier!“, wies Shunichi ihn zurecht und hielt ihn an der Schulter zurück, „Du kannst nicht so nahe gehen, das ist zu gefährlich.“ „Scheiße“, meinte er nur und ballte seine Hände zu Fäusten, „Bakutamon!“ Er konnte seinen Namen so oft rufen, wie er wollte, das Digimon konnte ihn nicht hören, der Krach der Explosionen, der Mittlerweile zu einem Dauerton geworden war, übertönte ihn mit Leichtigkeit. Bakutamon rannte immer weiter, bis es ganz oben an der Spitze angekommen war. Dort schaute er sich um, konnte aber durch die dichten Nebelschwaden kein Garudamon erblicken. „Hier bin ich“, ertönte plötzlich die Stimme des bösartigen Digimons hinter ihm, woraufhin es nur noch dazu kam, seinen Kopf nach hinten zu drehen. Mit einem Schlag stieß das Vogeldigimon es den Vulkan hinunter und das mit so einer Wucht, dass Bakutamon nicht mehr dazu in der Lage war sich irgendwo festzukrallen geschweige denn sich dagegen zu wehren. Ryan, Shunichi und Aalomon, die als letztes nur noch gesehen hatten, wie Bakutamon im Dampf der Lava verschwunden war, konnten jetzt beobachten, wie Ryans Partner den Berg hinunter rollte und ihm Garudamon wie ein Pfeil hinterher schoss. „Bakutamon!“, schrie Ryan noch einmal und nun wurde er sogar von seinem Partner gehört … Alice spürte eine kalte Nase gegen ihren Unterarm stupsen und erwachte somit aus ihrem Schlaf. Müde öffnete sie die Augen und erblickte sofort Naokimon, das sie geweckt hatte. War sie wirklich mitten am helllichten Tag eingeschlafen? Naja, kein Wunder, letzte Nacht hatte sie kein Auge zugetan … Noch bevor ihr Digimon ihr erklären konnte, warum es sie aufgeweckt hatte, konnte sie schon das nervende Piepsen ihres D-Maaks wahrnehmen, das wenn es ein SOS-Signal empfangen hatte, immer lauter wurde. Wortlos und nur mit einem tiefen Seufzen, wühlte sie in ihrer Tasche herum und suchte den alarmschlagenden Gegenstand. Bevor sie nachschaute, ob eine Nachricht angehängt war, rieb sie sich noch einmal über die Augen. „Bewegt alle euren Arsch hierher, sofort, wir haben‘s hier mit einem Ultra-Digimon zu tun“, las sie leise vor und legte anschließend das D-Maak aus der Hand, „Verschickt von Ryan …“ Das war eine Botschaft an alle Digi-Ritter, nicht an sie persönlich und wahrscheinlich hatte er, als er sie abgeschickt hatte, keinen einzigen Gedanken an sie verschwendet. Warum sollte er auch? Er konnte ja nicht ahnen, dass sie so blöd war und nur noch an ihn dachte … „Was ist los, Alice?“, erkundigte sich Naokimon und ließ seine Ohren hängen, da sein Partner so traurig wirkte, „Geht’s dir nicht gut?“ „Doch, alles okay“, entgegnete sie ihm, nachdem sie geistig wieder in der Realität angekommen war und lächelte es an, „Lass und gehen.“ Auf dem Weg nach draußen, versendete sie eine Nachricht von ihrem D-Maak an Hime, Rico, Honoka und Yukiko. Sie schrieb ihnen, dass sie zum Spielplatz kommen sollten, dorthin, wo alle achte Digi-Ritter das erste Mal gemeinsam miteinander geredet hatten. Es war schlauer, wenn sie sich auf den Digimon fortbewegten, immerhin war es eine weite Strecke bis zum Ort des Geschehens, doch leider waren nicht alle von ihnen so schnell wie Hutezamon, also ging es am schnellsten, wenn sie einfach jemanden von ihrer Gruppe mitnehmen würde. Wieder einmal war Honoka die letzte, die beim Spielplatz eintraf. Alle warteten bereits auf sie und vor allem Alice wirkte ziemlich genervt. Als sie sich in der Runde umsah und ihre Blicke dann bei Rico hängen blieben, sah sie ihn entschlossen an, er drehte aber nur seinen Kopf weg. „So, ich bin da, wir können los“, meinte Honoka und war noch immer etwas außer Atem. „Wir sind fünf Leute und haben drei Digimon zur Verfügung“, stellte Hime fest und blickte anschließend zu Flymon, das bereits aufs Champion-Level digitiert war, „Flymon, Hutezamon und Metaltakomon.“ Yukiko hob leicht ihre Hand, um zu verdeutlichen, dass sie etwas sagen wollte. Auch wenn es wahrscheinlich nicht nötig gewesen wäre, das zu tun, machte sie es, schon allein aus dem Grund, dass sie erst dann sprechen wollte, wenn ihr auch wirklich jemand zuhörte. „Was gibt’s, Yukiko?“, wollte Hime von ihr wissen, woraufhin alle ihre Köpfe zu ihr drehten. „Ehm … Ich wollte nur sagen, dass ich nicht glaube, dass Takomon einen Menschen auf seinen Rücken lässt …“, erklärte sie leise und starrte verlegen zu Boden, „Schon gar nicht mich.“ „Da hast du Recht“, stimmte ihr Partner zu und streckte seinen Kopf überheblich in die Höhe, „Ich helfe euch zwar, aber so tief bin ich noch nicht gesunken.“ „Ich komm mit dir mit, Hime“, bemerkte Rico, Takomon nicht weiter Beachtung schenkend und erhob sich von der Bank, auf der er zuvor gesessen war. „Ich auch!“, äußerte sich Honoka schnell und ging ebenfalls zu Hime. Nicht nur wegen Rico wollte sie lieber mit Flymon fliegen, sondern auch, weil sie Alice nicht mochte und somit nicht unbedingt so nahe bei ihr sein wollte, wenn es sich vermeiden ließ. Warum Rico und Alice schon wieder zerstritten waren, wusste sie nicht, aber das war ja nicht so wichtig. „Na gut“, meinte Alice nur leise und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass sie etwas geknickt war, dass keiner sie wollte, „Yukiko, kommst du mit mir oder hast du ebenfalls etwas gegen mich?“ „Nein, ich komm mit dir!“ Yukiko hatte zwar etwas Angst davor, dass die Reise sehr schweigsam werden würde, aber dass Alice ganz alleine war, wollte sie auch nicht, dafür war sie ein viel zu gutherziger Mensch. Also nahmen Hime, Rico, Honoka, Acimon und Gissimon auf Flymon Platz, das dann kurz darauf in die Lüfte abhob und Alice, Yukiko und Takomon setzten sich auf Hutezamon, dass sich auch nach kurzer Zeit in Bewegung setzte. Bakutamon rollte den Vulkan hinunter und hatte dabei das Gefühl, dass es noch einige Kilometer so weiter gehen würde. Es kam einfach nicht dazu, seine Krallen irgendwo ins Gestein zu rammen, also musste es hoffen, dass es bald an einer ebenen Stelle ankommen würde. Doch dazu sollte es nicht kommen, denn Garudamon packte es schon mit seinen Krallen. „Hab dich“, bemerkte es nur in einem belustigenden Tonfall und zerrte es mit sich hinauf in die Höhe. Das Partner-Digimon strampelte mit seinen Pfoten und bekam leicht die Panik. Es befand sich viel lieber auf und sogar unter dem Erdboden, als in der Luft zu schweben. Aus Reflex schloss es einfach einmal seine Augen, um nicht nach unten und somit die weite Entfernung vom Boden sehen zu müssen. „Scheiße, was kann ich tun?“, fragte Ryan eher an sich selbst gerichtet und umschloss das D-Maak mit der Hand, in der er es hielt, noch fester. „Aalomon, fällt dir nicht irgendetwas ein?“, wollte Shunichi von seinem Partner wissen und blickte verzweifelt in seine Richtung. „Nein, tut mir leid, ich sagte ja, dass ich gegen so ein Digimon und noch dazu in so einer Umgebung machtlos bin“, antwortete es ihm und ließ seinen Kopf sinken. Nachdem Garudamon etwa hundert Meter in die Höh gestiegen war, hielt es inne und lockerte seinen Griff um Bakutamon. Das bösartige Digimon ließ seine Last fallen und beobachtete amüsiert, wie es erfolglos versuchte, sich so zu drehen, dass seine Füße nach unten zeigten. Irgendwann krachte es dann mit voller Geschwindigkeit, die es erreicht hatte, da es ja ziemlich viel Gewicht hatte, in den Erdboden und wirbelte dabei so viel Staub auf, dass man nicht sagen konnte, ob es ihm nun gut ging oder nicht. „Bakutamon!“, schrie Ryan abermals und rannte nun zu seinem Partner hin. Auf dem Weg zu ihm, sah er hinter der Staubwolke etwas braun aufblitzen und beeilte sich nun noch mehr. Das konnte nur heißen, dass es bereits so geschafft war, dass es aufs Rookie-Level zurück digitiert war. So konnte es sich noch weniger verteidigen, also musste er zusehen, dass er sein Digimon so schnell wie möglich aus Garudamons Visier brachte. „Aalomon, ich hab was!“, kam es Shunichi plötzlich ein paar Meter entfernt, als er zu Garudamon hinaufblickte, das so aussah, als ob es schon wieder den nächsten Angriff starten wollte, „Setz deine Nebelschwaden ein, damit uns Garudamon nicht mehr sehen kann und wir uns verstecken können!“ „Und du meinst, dass es sich davon beirren lässt?“ „Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert, also frag jetzt nicht länger, sondern mach endlich!“, forderte er es etwas gereizt auf, da es schließlich um die Sicherheit seiner Freunde ging. „Jaja, schon gut“, ließ es sich doch überreden und bereitete seine Attacke vor, „Nebelschwaden!“ Kurz darauf begann sich überall im Umkreis von einem Kilometer dichter Nebel zu bilden. Garudamon, das wirklich gerade vorgehabt hatte, erneut anzugreifen, machte halt und sah sich verwirrt um. Als es wieder nach unten blickte und sein Opfer anvisieren wollte, gelang ihm das nicht, da er es nicht mehr fand. „Digitiere zurück!“, befahl Shunichi seinem Partner, der ihn aber nur verwirrt ansah, „Unser Plan ist aufgegangen. Du musst das Champion-Level jetzt nicht halten, wenn wir uns zurückziehen.“ Nach kurzem Überlegen gehorchte es und dort wo Aalomon zuvor gestanden hatte, befand sich nun, nach einem blauen Lichtblitzen, wieder Mantamon. Es setzte sich auf Shunichis Kopf, um ihn in dem Nebel nicht zu verlieren. Auch wenn es eigentlich ziemlich gut sah, da es den Nebel schließlich geschaffen hatte, konnte man ja nicht vorsichtig genug sein. „Wir müssen Ryan und Bakutamon noch aufgabeln, dann können wir verschwinden“, erklärte der Schwarzhaarige, der leider so gut wie überhaupt nichts sah, „Siehst du sie irgendwo?“ „Hm …“, überlegte es und sah sich einmal in der Runde um, „Ja, da hinten sind sie!“ Also machten sie sich zu den beiden auf und suchten anschließend gemeinsam irgendwo einen Ort, an dem sie sich vorübergehend zurückziehen konnten. Zu ihrem Glück hatte Garudamon sie nicht bemerkt, sodass sie sich darum keine Sorgen machen mussten. Ayato war gerade in der Küche, um Chips zu holen. Diese Gelegenheit nützte Nayuta, um einen Blick auf sein D-Maak zu werfen. Das Piepsen war ihm natürlich nicht entgangen und dass das schon eine ganze Weile so ging auch nicht. Als er den Display betrachtete, stellte er aber fest, dass sich dort nur ein roter Punkt befand. Irgendetwas stimmte dort nicht … Wenn nur ein Digimon in Aktion war, musste das das böse sein, wieso sollte eines der Digi-Ritter alleine kämpfen? Aber weiter kam er nicht mit dem Denken, da er von Ayato, der wieder auf der Wohnzimmerbank Platz genommen hatte, aus den Gedanken gerissen wurde. „Was hast du da?“, erkundigte er sich, woraufhin Nayuta das Gerät schnell in seiner Hosentasche verschwinden ließ. „Ach, ehm … gar nichts …“, stotterte er herum, da er nicht wusste, als was er sein D-Maak ausgeben konnte. „Na gut, wenn du’s mir nicht sagen willst“, nahm er es gelassen und konzentrierte sich wieder auf den Fernseher. Nayuta machte kaum merklich einen erleichterten Atemzug, da er nicht gedacht hatte, dass er so schnell aus der Sache heraus kommen würde. Jeder andere wäre schon neugierig geworden, aber Ayato nicht. Er hörte auf zu fragen, wenn er merkte, dass sein Gegenüber ihm keine ehrliche Antwort geben konnte und genau das mochte er so an ihm. Während des Films ging ihm das Piepsen des D-Maaks nicht mehr aus dem Kopf, logisch, es hörte ja auch nicht einfach so auf. Er hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache und vor allem in solchen Situation überkamen ihn immer die Schuldgefühle. Aber was sollte er schon tun? Er würde mit seiner Unentschlossenheit eh nur allen im Weg stehen … Shunichi lugte hinter einem Baum hervor und beobachtete, wie Garudamon den Vulkan attackierte. Seufzend drehte er sich um und wandte sich wieder den anderen zu, die wie er am Boden saßen und warteten, bis endlich Hilfe eintrudelte. Baluamon lehnte geschafft neben ihm gegen den Baum und wirkte nicht so, als ob es in nächster Zeit noch kämpfen könnte. „Mann, wo bleiben die anderen denn?“, fragte Ryan genervt und blickte sich anschließend um, doch es waren weit und breit keine verbündeten Digimon zu sehen. „Es tut mir leid, dass ich gesagt habe, dass wir es zu zweit versuchen sollen, wenn ich mich gleich für Zurückziehen entschieden hätte, wäre Baluamon jetzt bestimmt nicht verletzt …“, machte sich Shunichi Vorwürfe und zog seine Knie an, „Normalerweise bin ich doch der Vernünftige …“ „Das ist doch nicht deine Schuld“, widersprach ihm Ryan und machte seine Zigarette im Boden aus, „Wär hätte schon ahnen können, dass es so kommen würde? Und außerdem, wer weiß schon, was passiert wäre, wenn wir nicht eingegriffen hätten? Wir haben es ein bisschen in Schach gehalten und das war auch gut so. Baluamon war schon von Anfang an im Nachteil, es war klar, dass es nicht große Chancen hatte.“ „Und außerdem bist du doch total neben der Spur, weil deine Mutter schon wieder im Krankenhaus ist!“, brachte Mantamon plötzlich ein, woraufhin es einen leichten Schlag auf den Kopf kassierte. „Das solltest du doch nicht sagen!“, wies Shunichi seinen Partner zurecht, der sich nur seinen Kopf rieb und wegschaute. „Was? Deine Mum ist schon wieder im Krankenhaus?“, wiederholte Ryan noch einmal, aber mit ruhiger Stimme, doch Shunichi blickte nur betrübt zu Boden, „Warum bist du dann mitgekommen? Wenn du was gesagt hättest, hätte ich mir jemand anderen gesucht, der mit mir kommt.“ „Ich kann nicht jedes Mal, wenn’s meiner Ma schlecht geht, vom Kämpfen wegbleiben …“, erklärte er traurig und wurde mitfühlend von Mantamon angesehen, „Außerdem ist sie eh schon wieder aufgewacht und sie hat gesagt, dass ich mich ruhig mit dir treffen kann …“ „Also ist sie nachdem du von der Schule heimgekommen bist umgekippt?“ „Ja, ich bin bei der Tür herein gekommen und mein Dad hat gesagt, dass ich den Krankenwagen rufen soll …“ „Das ist echt scheiße …“ „Ja, ist es, aber zum Glück ist sie eh relativ bald wieder aufgewacht, also konnte ich eben noch zu unserer Verabredung kommen, auch wenn ich ein bisschen Verspätung gehabt habe … Ich wollte es dir eigentlich erzählen, als wir aus dem Café gegangen sind, weil ich mir dachte, dass ich das zu dem Zeitpunkt schon ein bisschen besser verarbeitet hätte, aber dann ist ja das Digimon aufgetaucht und ich hab eben versucht es zu verdrängen, hat aber nicht so gut funktioniert …“ „Du musst dich doch nicht rechtfertigen“, meinte Ryan nur, woraufhin sein bester Freund etwas verwundert aufsah, „Nur solltest du beim nächsten Mal nicht mitkommen, mit Kummer im Herzen lässt sich’s nur schwer kämpfen.“ „Ja, ist gut, ich werd beim nächsten Mal dran denken“, entgegnete er ihm und lächelte sogar ein bisschen. Auf einmal konnten sie einen lauten Krach von Richtung Vulkan wahrnehmen, der nicht so wie die lauten Explosionen zuvor klang, sondern der sich eher so anhörte, als ob irgendetwas aus dem Boden herausbrechen würde. Sofort drehten sich alle vier um und stellten fest, dass die anderen bereits eingetroffen waren und es sich bei dem Geräusch um Latreemons Wurzelstock-Attacke gehandelt hatte. „Na endlich, da sind sie ja“, freute sich Shunichi und sprang schnell auf. „Wurde ja auch Zeit“, bemerkte Ryan und erhob sich ebenfalls. „Okay, Mantamon, bereit zum erneuten Digitieren?“, fragte er seinen Partner und nahm sein D-Maak entschlossen in die Hand, „Diesmal bin ich mehr bei der Sache.“ „Wenn du das sagst, hoffe ich einmal, dass alles gut geht“, antwortete es ihm nur, woraufhin sie sich auf den Weg zum Vulkan machten, „Mantamon digitiert zu … Aalomon!“ Viel ist von der Handlung her nicht weiter gegangen, ich frag mich, was in den ganzen Seiten eigentlich passiert ist =S Und wegen Shunichi: im letzten Kapi war er manchmal etwas still und abwesend, falls ihr euch da noch irgendwie schwach erinnern könnt, das war eben, wie jetzt beschrieben, wegen seiner Mutter. Freu mich auf Kommis =) Kiripurin Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)