Aus dem Leben... von -akame- (Eine kleine Geschichte) ================================================================================ Prolog: First meeting... (Update) --------------------------------- Ich möchte eine Geschichte erzählen... eine Geschichte über das Leben. Alles begann mit einem Treffen der besonderen Art... “Robert, was denkst du wie lange wir noch brauchen?” Ein schwarzhaariges Mädchen lehnte sich gegen die Rehling des großen Schiffes, mit dem sie und ihr bester Freund gerade unterwegs waren, und schaute in die Weiten des Ozeans. “Keine Ahnung… Und jetzt hör’ endlich auf zu fragen. Du bist ja schlimmer als jedes Kleinkind…” Sie schmollte... und wie sie das konnte. Ein leichtes Lächeln als Antwort. “Na komm schon, es wird sicher nicht mehr allzu lange dauern. Freust du dich denn so darauf Johnny nochmal zu sehen?“ “Sicher! Immerhin hab ich ihn lange nicht mehr gesehen und ihn zu ärgern macht immer riesigen Spaß.”, grinste sie den wesentlich Größeren an, der amüsiert zurück blickte. Johnny war wirklich leicht zu ärgern, dennoch bevorzugte der Deutsche es eher mit dem Engländer Schach zu spielen, auch wenn der Wirbelwind von Mädchen ständig dazwischenfunkte, weil ihr immer wieder langweilig war. Da besaß er schon ein großes Schloss, mit allem Drum und Dran, und sie schaffte es nur selten sich alleine zu beschäftigen, nervte stattdessen oft ihn oder seine Freunde, die er auch nur selten sah. Nicht nur, dass sie in verschiedenen Ländern lebten, sondern auch die vollen Terminkalender verhinderten, dass sie sich häufiger treffen konnten. Die anstehende Beyblade-Weltmeisterschaft war für Robert und seine Freunde, die europäischen Champions, eine Chance, sich endlich nochmal zu sehen und vor allem sich nun auch weltweit in dem beliebten Sport zu behaupten. Nicht, dass es eine große Herausforderung sein würde, wie er meinte. Sein Blick glitt wieder zu dem Mädchen. Schon seit einem halben Jahr wohnte sie bei ihm im Schloss. Eigentlich sollten es nur ein paar Wochen werden, doch irgendwie... Er seufzte. Wäre er nicht gewesen, wäre sie wahrscheinlich in einem Heim gelandet – oder in einer Psychiatrie. Ihre Eltern waren überfordert, hatten alles Erdenkliche versucht, aber ihre Aggressionen waren einfach nicht in den Griff zu bekommen. Da er ein langjähriger Freund der Japanerin war, hatte er sich bereit erklärt sie vorerst bei sich wohnen zu lassen, bis sich ihr Verhalten besserte. Wöchentlich hatte sie Sitzungen bei einem renommierten Psychologen. Doch irgendwie sollte es wohl nicht sein. Sie versuchte sich zwar zurückzuhalten, doch schon einige Male bekam auch er zu spüren, was es bedeutete, wenn das Mädchen die Kontrolle über sich verlor. Er hatte lediglich Glück, dass er stärker war als sie, sonst wäre bestimmt schon mehr passiert als zerbrochenes Porzellan und ein paar kleine Verletzungen. “Ich gehe mich mal ein bisschen umsehen. Vielleicht find’ ich ja ein paar Blader zum Spielen.”, grinste der Große und erntete einen skeptischen Blick des Mädchens. “Kannst du nicht einmal nett zu anderen Leuten sein?” Er konnte spüren wie genervt sie auf einmal war. Sie hasste es, wenn er sein Ego heraushängen ließ. Es war eine Sache zu wissen, was man kann, aber durchaus eine andere, damit anzugeben. Robert hingegen fand nicht, dass er angab und rümpfte empört die Nase. “Wieso? Bin ich doch.” Daraufhin verschränkte das Mädchen die Arme vor der Brust. “Deine Freunde zählen nicht.” “Das…”, setzte er an, stockte jedoch. “Ja?” Es hatte keinen Sinn mit ihr zu diskutieren, also winkte der Deutsche ab. “... ist was anderes und jetzt entschuldige mich.” Schneller als sie gucken konnte, war er auch schon verschwunden. Resigniert seufzte sie. So sehr sie ihn auch als Freund lieb gewonnen hatte, aber dass er keine Gelegenheit verpassen wollte, anderen zu zeigen, dass er stärker war, wurmte sie manchmal ungemein. //Dieser Idiot hat Glück, dass er sonst so rücksichtsvoll ist… Nur beim Sport kann er nicht vom hohen Ross runter.// Mit einem Schnauben stieß sie sich von der Rehling ab. Vielleicht fand ja auch sie etwas Abwechslung. Leise summend ging sie über das Deck, beobachtete die Leute. Die meisten waren Amerikaner oder Europäer. Es wunderte sie. Normalerweise reisten Robert und sie immer mit dem Flugzeug, doch diesmal hatte der Deutsche Lust auf etwas Anderes, etwas Neues. Da bot es sich schon an, dass sie beide mal mit einer Fähre reisten, zumal die Japanerin vorher noch nie auf einem Schiff war. Wären ihre Eltern damals in Japan geblieben, wäre es sicher anders, aber sie mussten ja unbedingt nach Deutschland ziehen. Ein berufliches Angebot, das ihr Vater damals nicht ausschlagen konnte, hatte die kleine Familie damals, als sie gerade erst ein paar Monate alt war, nach Europa gebracht, das dann somit zum Zuhause des Mädchens wurde. So schade es auch war, aber bisher hatte sie auch noch nicht die Gelegenheit gehabt die Heimat ihrer Eltern, Japan, besuchen zu können. Ein Wimmern riss sie aus ihren Gedanken. “Uwaaa~, ich würde alles geben um meinen Magen zu beruhigen um nur eine Mahlzeit zu essen, die nicht eine Minute später wieder über Bord geht!” Ein Junge lag auf einer der Liegen am Sonnendeck und hielt sich verkrampft den Bauch. Mitleidig lächelnd ging sie auf ihn zu, kniete sich daneben, wurde allerdings nicht bemerkt. Der Junge wimmerte weiter, verfluchte jeden, der ihn wohl auf dieses Schiff gezerrt hatte und ebenso seine Seekrankheit. Leise lachte sie und bekam so seine volle Aufmerksamkeit. “Dir scheint die Seefahrt ja nicht sonderlich Spaß zu machen, was?” “Eh…” Er errötete, hielt sich kurz darauf wieder den Bauch und jaulte auf. Die Japanerin kramte eilig in ihrer Tasche, nahm eine Tablette und eine kleine Wasserflasche heraus. “Hier nimm das, dann geht’s dir wieder besser.”, meinte sie und hielt dem Jungen die Tablette hin. “Da-... Danke.” Mit zittrigen Händen griff er danach spülte sie auch direkt mit dem Wasser hinunter. Ein leichtes Lächeln zierte das Gesicht des Mädchens. “Meistens hilft es schnell. Es sollte dir also bald besser gehen.” “Danke!”, lächelte der Kleine. “Beeil dich, sonst verpassen wir noch den großen Beyblade-Kampf!” Zwei Jungs rannten aufgeregt an ihnen vorbei und der Kleine grinste. “Ich wette Tyson würde den Kampf auch gerne sehen, anstatt Runde für Runde zu joggen.”, murmelte er mehr zu sich und sah den beiden hinterher. //Tyson?// “Und einer der Spieler ist Tyson – von den Bladebreakers!” Ein entsetzter Schrei folgte und der Junge flog im hohen Bogen von der Liege. Das Mädchen konnte sich gerade so retten, damit es nicht unter ihm begraben wurde. “Oh, Tyson!!!” Der Kleine rappelte sich auf und rannte so schnell er konnte in Richtung Eingang unter Deck. Die Japanerin, die er scheinbar vor lauter Schreck vergessen hatte, wurde sitzen gelassen und schaute nur verdattert hinterher. //Tyson... ist das etwa…? Nein…// Sie schüttelte den Kopf und folgte dem Kleinen in die große Halle. Eine beträchtliche Traube Menschen hatte sich um eine Beyarena gesammelt und sie konnte nur Robert erkennen, der durch seine Größe die anderen locker überragte. //Er… Ich hätt's wissen müssen….// Robert hatte scheinbar einen oder mehrere passenden Gegner für seinen, wie sie fand, verwerflichen Zeitvertreib gefunden. Schnell kämpfte sich das Mädchen vor, besah sich die vielen geschrotteten Blades, die auf dem Boden verstreut lagen. Sie stöhnte genervt. //Nicht mal ganz lassen, kann er die Blades der anderen…// Sie entdeckte auch den Kleinen wieder, der gerade mit anderen Jungs sprach, scheinbar seine Freunde, und schneller als sie gucken konnte, war das Match zwischen Robert und diesem Unbekannten, der vorhin erwähnte Tyson, schon im Gange. Seufzend verschränkte sie die Arme, stand schräg hinter Robert und besah sich das Match. Erstaunlicherweise dauerte der Kampf länger, als sie dachte. Der Kerl war gar nicht mal so schlecht. Schließlich riefen die Kontrahenten ihre BitBeasts. Für sie war es immer wieder ein wunderschöner Anblick diese starken und auch anmutigen Geschöpfe kämpfen zu sehen. Doch lange konnte sie diesen Augenblick nicht genießen, denn schon hatte Griffolyon Tysons Blade im hohen Bogen aus der Arena gekickt. Sie beobachtete die anderen, bekam nur am Rande mit wie Robert seinem Ego wieder freie Bahn ließ und den anderen als unwürdig und dergleichen beschimpfte. Anscheinend waren dieser Tyson und der Kleine von vorhin ein Team mit einem weiteren Asiaten und einem Blondschopf. Robert ging schnaubend an ihr vorbei. “Komm Akira, das ist unter meinem Niveau!” Ihre Augenbraue wanderte gefährlich nah Richtung Haaransatz, als sie ihm mit verschränkten Armen grimmig hinterher sah. “Wir warten immer noch…” Der Deutsche hielt an und beide drehten sich wieder herum, sahen einen weiteren Jungen, der Nahe der anderen an einem Pfeiler gelehnt stand und Robert anstarrte. “Hm?” “Du hast uns deinen Namen nicht genannt.” Verdutzt wirbelte der Kopf der Japanerin erneut zu ihrem Freund. //Der hat sich noch nicht mal vorgestellt??// Das Mädchen atmete tief durch, versuchte den Ärger herunterzuschlucken, ehe sie sich vergaß. Das konnten sie nun nicht auch noch gebrauchen. “Mein Name ist Robert.” Und schon ging er zügigen Schrittes weiter, wusste, dass das Mädchen ihm schon folgen würde. Akira atmete tief durch und massierte sich den Nasenrücken. Sie blickte nochmal zurück zu dem anderen Team, das sie gar nicht wahrzunehmen schien und rannte anschließend Robert hinterher. Sobald die Tür hinter ihnen geschlossen war, fing sie auch schon an ihre Empörung kundzutun. “Sag mal, hast du sie nicht mehr alle? Bist du von allen guten Geistern verlassen, oder warum musstest du dich hier wieder so aufspielen? Die hätten auch kapiert, dass du stärker bist ohne, dass du ihre Blades unnötig zerschrottest. Und dann die Aktion eben... als hättest du keinen Funken Anstand!” Sie nahm Luft um den Tadel weiter zu führen, als ihr Freund ihr ins Wort fiel. “Komm wieder runter, Akira, und lass mich. Du musst dich nicht ständig in meine Angelegenheiten einmischen.” “Scheinbar doch!” Man spürte richtig die Funken, die durch die Luft flogen. Akira war die einzige, neben seinen Eltern, die sich traute so mit ihm zu reden. Sicher brauchte er es manchmal, da sein Ego teilweise ungeahnte Größen erreichte, doch bloßstellen ließ er sich nicht wirklich gerne. Und auch hier hatten ein paar Personen alles mitgehören, die gerade an ihnen vorbei gingen. Ganz zu Schweigen von den Leuten im Raum, den sie verlassen hatten, die den Streit durch Akiras Gebrüll mit Sicherheit auch mitbekommen haben müssten. Robert ballte die Fäuste und ging ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren an ihr vorbei, ließ sie einfach stehen. Sie wusste, dass sie wieder zu weit gegangen war, aber anders konnte man ihn ja nicht bremsen. Ein Seufzen entrann ihrer Kehle und die fasste sich an den Kopf. Dieses ständige ‚vom-hohen-Ross-runterholen’ bescherte ihr einige Male heftige Spannungskopfschmerzen. Sie versuchte sie einfach zu ignorieren und ging in die gleiche Richtung, die Robert eben auch angeschlagen hatte, und verschwand hinter den schweren Türen der ersten Klasse. Schon am Vormittag des nächsten Tages waren sie endlich in South Hampton angekommen. Sich streckend folgte sie Robert die Rampe hinab, die sie wieder aufs Festland brachte. Den Streit vom Vortag hatten die zwei schon am Abend wieder fallen gelassen. Sie konnten ja doch nicht lange böse aufeinander sein. Und die Vorfreude bald wieder Johnny ärgern zu dürfen, bescherte ihr sowieso eine viel zu gute Laune, als dass sie sich diese wieder von dem Deutschen kaputt machen lassen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)