I want you to want me von abgemeldet (Oliver Wood & Katie Bell) ================================================================================ Seduction --------- 10. Kapitel: SEDUCTION Irgendwie war Katie nun doch ganz dankbar dafür, dass sie beide gerade nicht laut (auch nicht leise) reden durften – sie sah es an dem angesäuerten Gesichtsausdruck ihres Kapitäns, dass er nur allzu gerne seinen Kommentar abgegeben hätte und dass dieser Kommentar wohl auch nicht gerade kurz ausgefallen wäre. Nicht dass Katie sich fürchtete – wie lachhaft – nein, aber sie hätte wahrscheinlich wieder ihre Klappe nicht halten können, etwas zurückgegeben und sie hätten ewig lange diskutiert und am Ende zu 98% wieder gestritten. Als Entschädigung dafür, dass er nicht sprechen konnte, krallte er stattdessen seine Finger etwas in ihren Blusenstoff, was zwar nicht angenehmer war, aber verhinderte, dass sie zu streiten anfingen. Oliver fing sich dafür nur einen wütenden Blick seitens Katie ein, die das ganz und gar nicht witzig fand – schließlich war es hier in dieser Spalte schon einengend genug. Als er sie dann auch noch in die Seite kniff, konnte sie sich ein empörtes Schnauben nicht verkneifen, woraufhin sie sich schnell wieder auf die Lippe biss. Mrs Norris sollte zwar inzwischen fort sein, doch man konnte nie wissen wer noch alles dort draußen umherlief. Sie hörte Wood tief einatmen und kniff die Augen zu – in Erwartung dessen, dass er gleich losbrüllen würde, so wie er es sonst nach einem solchen Atemzug tat. Als jedoch nichts zu hören war, öffnete sie zaghaft ein Auge um nachzusehen, ob er ohnmächtig geworden war, als sie auch schon seine kalte Hand in ihrem Nacken spürte. Sie wollte noch etwas sagen, riss im nächsten Moment aber überrascht die Augen auf, als er seine Lippen auf die Ihrigen drückte. Falsch. Ganz falsch. Und doch… Sie schloss wie automatisch ihre blauen Augen und seufzte wohlig, bevor sie die Arme um seinen Hals schlang und den Kuss – ja, genau – erwiderte. Was sich so gut anfühlte, konnte nicht falsch sein. Überrascht, dass Katie den Kuss ohne zu Zögern erwiderte, ließ Oliver leise aufkeuchen. Dieser Laut ging jedoch kaum hörbar in ihren Lippen unter, welche sich so sanft und bestimmend gegeneinander drückten. Der schottische Quidditch-Kapitän schloss seine Augen, um das wunderbare Gefühl noch um Einiges mehr zu intensiveren. Er spürte ihre Arme, die sich um seinen Nacken schlangen. Ihre Wärme, die von ihren Körper auf den Seinigen übersprang. Und natürlich nicht zu vergessen, diese unglaublichen weichen Lippen. Woods linker Arm schlang sich nun noch zusätzlich um ihre Taille - drückten die blonde Jägerin somit unweigerlich fester an sich. Jegliche Gedanken waren vollständig aus seinem Kopf ausgeblendet. Die zählten im Augenblick nicht. Nein. Er gab sich ganz seinem Impuls oder vielleicht doch eher seinen Trieben hin? Sanft wanderten seine Hände über den dünnen Stoff ihrer Bluse ihren Rücken hinauf und blieben regungslos auf ihren Schulterblättern liegen. Derweil begann Oliver Bell noch fordernder zu küssen, ... mit mehr Leidenschaft, ... mit mehr Feuer und nicht mehr so sanft und vorsichtig. Außerdem brachte er noch seine Zunge ins Spiel, die federleicht über ihre Unterlippe strich - um Einlass bat. Morgen sähe die Welt sicherlich wieder ganz anders aus. Aber dieser Tag war - seiner Meinung nach - noch weit entfernt. Lieber genoss er die Zärtlichkeit, die er mit Katie austauschte und wo gegen sie sich überhaupt nicht wehren wollte. Sicher würde es so sein wie bei ihrem ersten Kuss – Oliver würde zurückzucken und sich entschuldigen, würde die Augen niederschlagen und sagen, es wäre ein Fehler gewesen, sie zu küssen. Sie würden still nebeneinander her zum Turm zurück schleichen und er würde sie nicht mehr ansehen. Katie würde sich wie ein Vollidiot fühlen und die nächsten paar Tage mit Herzschmerz durch die Gegend laufen, nur um sich danach wieder am laufenden Band mit ihm zu streiten. Ja, gleich würde es so kommen. Sie brauchte nur abzuwarten… Entgegen Katies Erwartung brach Oliver den Kuss jedoch nicht ab, als sie ihn erwiderte – nein, er baute ihn sogar noch an Intensität aus. Überrascht holte sie kurz Luft, nur um im nächsten Moment begeistert darauf einzugehen – sie war sowieso nie der Typ für halbe Sachen gewesen. Seine Berührungen schienen durch den leichten Stoff ihrer Bluse hindurch zu brennen und sie löste ihre Hände aus seinem Nacken. Ihre Linke ließ sie durch sein Haar streichen und die Rechte legte sie auf seiner Schulter ab, während sie sich ihm hingab. Ihr Hirn schien sich – wie immer häufiger in seiner Gegenwart – komplett abgeschaltet zu haben, ihr war kein Gedanke mehr möglich, der nichts mit seinen zarten Lippen zu tun hatte. Nie hätte sie gedacht, dass diese Art zwischenmenschlicher Situation bei ihnen möglich sei. Katie spürte seine Zunge über ihre Unterlippe streichen und öffnete ihre Lippen sogleich, um ihr Einlass zu gewähren – in ihr zündete sich gerade ein Feuerwerk der Gefühle. Alles schien ihr unwichtig zu werden. Sie erwiderte seinen Kuss noch mehr, ließ ihrem Temperament freien Lauf und den Kuss immer inniger und feuriger werden. Sollte er doch denken was er wollte. Warum bei Merlin hätte er denn JETZT abbrechen sollen? Gerade da sich seine Gedanken ohnehin kurzweilig ausgeschaltet hatten und Oliver an nichts anderes mehr denken konnte, als an Bell und ihre zarten Lippen. Ihm wurde ganz warm, ... oder besser gesagt eher heiß! Das Blut stieg ihm zu Kopf und sein Nacken begann angenehm zu kribbeln. Katies Hand, die so sanft durch sein braunes Haar strich, löste eine feine Gänsehaut bei ihm aus. Er erschauderte. Wood neigte seinen Kopf ein wenig nach rechts, um mehr Handlungsfreiraum zu haben. Als sich ihre Lippen - nach seiner Bitte hin - schließlich einen Spalt breit öffneten, tastete sich seine Zunge gewagt ins andere Territorium hinein und erkundigte ihre feuchte und warme Mundhöhle. Ihre Zungen fanden aneinander sofort und vollzogen einen sinnlichen Tanz, diesen Katie schnell wilder werden ließ. Stumm grinste Oliver in den Kuss hinein. Er hatte nichts anderes erwartet, ... Katie war ziemlich dominant. Aber klein bei geben würde er noch lange nicht. Der Schotte presste sich an ihren Körper, sodass sie gezwungen war mit dem Rücken der kalten Wand Hallo zu sagen. Seine linke Hand hatte sich in ihr blondes Haar vergraben, die andere ruhte mittlerweile auf ihrer Taille. Nur dummerweise währte dieser Kuss nicht ewig, da er wegen Luftmangel gezwungen war sich von ihren Lippen zu lösen, die plötzlich viel voller wirkten und feucht glänzten. Sein Atem ging schwerer und ein schelmisches Grinsen umspielte seine Mundwinkel. Wood sah Katie noch einen kurzen Augenblick an, bevor er seine Lippen nah an ihr linkes Ohr heranbrachte. "Und geht auch hier der Sieg an mich", raunte er zärtlich und tupfte ihr einen flüchtigen Kuss auf ihr Ohrläppchen. Sie würde es bereuen, jeden Tag, jede Stunde und überhaupt für immer und ewig. Sie würde es auf jeden Fall bereuen, dass sie sich so mir nichts dir nichts darauf eingelassen hatte, mit Oliver Wood des Nachts (verbotenerweise) in einem engen Spalt rumzumachen. So nebenbei – wenn sie das Angelina oder Alicia erzählte, keine von beiden würde es glauben. Sie hatte sowieso nicht vor, irgendjemandem etwas zu verraten. Morgen würde Oliver sowieso so tun, als wäre nichts gewesen. Und sie Katie, tat gut daran, es ebenso zu tun. Auch wenn sie es riskierte, morgen mit angeknackstem Herzen aufzuwachen – sie konnte diese Sache hier nicht beenden. So sagte Katie also ihrem Verstand für diese Nacht ade, ade und winkte gedanklich mit dem Taschentuch. Es war so – so perfekt. Katie war zwar nun auf dem Kuss-Gebiet nicht unerfahren, aber das hier war besser als alles Vorherige. Wo zur Hölle hatte ihr Kapitän nur gelernt SO zu küssen? Sie sollte die Überlegung anstellen, denjenigen Mädchen Präsentkörbe zukommen zu lassen. Anonym selbstverständlich – hunderte von Mädchen an der Schule würden morden, um gerade an ihrer Stelle zu sein. Sie keuchte kurz überrascht auf, als sie die kalte Wand an ihrem Rücken spürte, woraufhin ihr sogleich eine Gänsehaut über die Arme lief. Nicht, dass dies die letzten Minuten nicht der Fall gewesen wäre. Katies herz hämmerte immer noch hart gegen ihren Brustkorb. „Freu dich nicht zu früh…“, hauchte Katie rebellisch wie sie nun einmal war, ließ ihn kurz machen und fing dann seine Lippen wieder mit den Ihren ein. Sie hatte nicht vor, ihn so schnell gehen zu lassen. Dies hier würde nie wieder vorkommen, also musste sie es nutzen. Auch wenn sie inzwischen an chronischer Atemnot littt, scheißegal. Auch Oliver würde diese Erfahrung wohl mit in sein Grab nehmen. Denn wenn Professor McGonagall erst einmal davon Wind bekäme, würde er sein Testament machen können. Der Altersunterschied war in ihren Augen wohl einfach zu groß, beziehungsweise der Jahrgang. Wood konnte schon deutlich die Stimme seiner Hauslehrerin in seinem Kopf hören. Wahrscheinlich würde sie ihn eine halbe Stunde lang anschreien, wie sie es schon einmal letztes Jahr getan hatte. Dazu käme dann aber sicher noch wochenlanges Nachsitzen - für den Rest seiner Schulzeit. Jedoch waren, wie schon erwähnt, diese Gedanken weitgehend verbannt worden und interessierten Oliver gerade herzlich wenig. Im Augenblick zählte nur seine freche Jägerin. Ihr überraschtes Aufkeuchen quittierte er mit einem stummen Auflachen. So schnell würde er sich nun mal nicht in die Offensive drängen lassen. Er hatte gern das Sagen, ... sei es auch beim Austausch von Zärtlichkeiten. "Komm schon, Kates. Es war-" Der Rest ging in ihren Lippen unter, die die Seinigen ein weiteres Mal in Beschlag nahmen. Er grinste kurz in den Kuss hinein, bevor er diesen dann heißblütig erwiderte. Seine Hand, die bis jetzt noch auf ihrer Taille geruht hatte, schob sich unter ihre Bluse - fühlte warme weiche Haut. Sanft strich er nur mit den Fingerspitzen ihre Seite entlang. Dennoch blieb Bell auch weiterhin an der Wand festgenagelt, da sein Körper sie noch immer daran presste. Zwischen ihnen breitete sich eine Hitze aus, die kaum zu ertragen und auch der Luftmangel würde sich früher oder später wieder bemerkbar machen. Wahrscheinlich würden sie noch die ganze Nacht miteinander rum knutschen, bis sich dann schließlich sein Verstand melden würde. Jedoch waren seine Triebe im Moment weitaus stärker. Was passierte, wenn Professor McGonagall sie erwischte, wollte sie sich gar nicht ausmalen. Grande Katastrophe wäre dann wohl noch extrem milde ausgedrückt. Erst einmal würde wahrscheinlich Oliver seine Strafpredigten bekommen, aufgrund des Altersunterschieds – der in Katies Augen gar nicht so groß war – zwei Jahre, hallo? Eventuell auch noch Strafarbeiten wegen unsittlichen Benehmens in der Öffentlichkeit, auch wenn eine enge, verborgene Spalte wohl kaum öffentlich war. Und dann, ja dann würde sie Katie in die Mangel nehmen. Frühreif, würde man sie heißen. Tzz~ wäre die McGonagall noch mal jung, würde sie wohl anders denken. Diese und andere Gedanken wurden jedoch in den Hintergrund gedrängt, denn die McGonagall war jetzt wohl gerade eines der letzten Dinge, an die Katie jetzt dachte. Er lachte sie aus! Tatsächlich – er lachte sie wirklich aus. Sie reagierte darauf, in dem sie ihm einen leichten Schlag auf die Schulter verpasste, wo immer noch ihre rechte Hand ruhte. Er brauchte nicht meinen, dass sie hier weniger frech war, als sonst. Es war…-? Was war es? Bescheiden? Sicherlich nicht. Sonst würde er sich nicht noch einmal in einen Kuss verwickeln lassen oder seine Hand unter ihre Bluse wandern lassen. Was sie gerade höchst beunruhigte. Ihre Haut brannte unter seinen Fingern und eine Herde Hippogreife schwirrte ihren Magen auf und ab, was offenbar genug war, um ihr Hirn und ihren Verstand wieder arbeiten zu lassen. Was tat sie hier eigentlich? War sie verrückt geworden? Der einzige Grund, warum Oliver sich jemals darauf einlassen würde, mit ihr des Nachts heimlich zumzuknutschen war der Alkohol, den er in so rauen Mengen getrunken hatte. Katie legte jetzt beide Hände auf seinem Brustkorb ab – und schob den Schotten mit einem Ruck von sich. Verwirrt lehnte sie immer noch an der inzwischen nicht mehr ganz so kalten Wand und holte zitternd Luft. „Es- es tut mir Leid, Oliver! Das hier- das hier hätte nie passieren dürfen.“, presste sie schwer atmend hervor und mied seinen Blick, bevor sie ihre Bluse zurecht rückte. „Ich- ich muss hier raus.“ Oh ja, allerdings, sonst würde sie wahrscheinlich in Tränen über ihre eigene Dummheit ausbrechen. Gott noch mal, war sie wirklich so naiv?! Katie vergewisserte sich, dass niemand auf dem Gang zu sehen war und schlüpfte aus der Spalte, um den Korridor entlang zu flüchten. Sie hatte zwar ein schlechtes Gewissen im Gedanken daran, einfach abzuhauen, andererseits jedoch würde er es morgen wahrscheinlich sowieso nicht mehr wissen. Sie bis sich auf dem Weg zurück zum Turm auf die Lippe um nicht loszuheulen. Katies leichter Schlag gegen seine Schulter spürte der Hüter kaum, viel zu sehr nahm ihn eine andere Tätigkeit ein, die jedoch jetzt so urplötzlich von ihr abgebrochen wurde, dass sich seine braunen Augen verwirrt weiteten. Nun war er derjenige, der die kalte Wand im Rücken spürte, die eigentlich eine Wohltat für seinen leicht erhitzten Körper hätte sein müssen. Aber dem war nicht so. Nein, ganz und gar nicht - und Bells Worte trafen ihn. Ziemlich hart und überraschend. Sie mied seinen Blick und er hätte sie dafür am liebsten zu Recht gewiesen, ihm dabei doch wenigstens ins Gesicht zu schauen. Aber er konnte nicht, er war wie erstarrt. Und plötzlich wusste er, wie Katie sich damals gefühlt haben musste, als er sie während der Nachhilfestunde geküsst hatte. Fast dieselben schmerzhaften Worte. Wood senkte den Kopf und ballte beide Hände zu Fäusten. Gott, er war so ein Idiot. Ein Arschloch, ein...! Innerlich begann er sich zu beschimpfen. Er sah seiner Jägerin nicht hinterher - nicht einen winzigen Blick. Sie wollte hier weg, ... okay! Wie sie wollte. Es war in Ordnung. Er hatte sie zurückgewiesen, nun sie ihn. Es war ihnen doch ohnehin nicht ernst, oder? Sie hatten einfach über die Stränge geschlagen. Oliver angeheitert und Katie hatte sich ihm einfach so hingegeben. Das passierte laufend und war keine einmalige Sache. Er sollte das einfach vergessen und in Zukunft aufpassen, wie es zwischen ihnen wirklich stand. Er durfte sich nicht ablenken lassen. Er und seine Mannschaft mussten den Pokal gewinnen, da durfte er sich (und auch Katie) so etwas derartiges (verwirrendes) nicht erlauben. Wood atmete einmal tief ein, um sich zusammeln und warf kurz einen prüfenden Blick um die Rüstung. Es war niemand zusehen und er konnte wohl ohne Probleme in den Gryffindor-Turm zurückkommen. Wenig später nahm er denselben Weg wie Katie. Sein Herz hämmerte noch immer wie verrückt und seine Gedanken überschlugen sich. Was er auch machte, er konnte einfach nicht aufhören darüber nachzudenken. Probleme ergaben sich auf dem Weg nach oben in den Gryffindorturm keine mehr – Peeves schien Katie zwar gesehen zu haben, war sich aber aufgrund ihres enormen Tempos offenbar nicht sicher, oder es sich nicht eingebildet hatte. Jedenfalls stand die blonde Jägerin nun vor dem Portrait der fetten Dame und tippte ungeduldig mit dem Fuß. „Um Himmels Willen, Kind, wo warst du denn die ganze Zeit! Des Nachts in den Gängen herumzuschleichen, die Jugend, die Jugend…“, schimpfte diese vor sich hin, während sie zur Seite schwang und das Mädchen einließ. Drinnen verstummte sogleich die ganze Meute – kein Wunder, bei dem Anblick, den sie da bot. Katies blonde Locken waren zerzaust, ihr Gesicht gerötet und die Lippen leicht geschwollen. Das musste ja auch seltsam aussehen. Angelina, die wie Katie feststellte, aussah als hätte sie schon einiges getrunken, grinste sie an: „Mensch Kates, du siehst aus, als hättest du grade was Verbotenes getan.“ Fred gluckste. Katie jedoch biss sich nur auf die Lippe, bevor sie aufrecht zu den Treppen marschierte. Sollten sie doch alle anglotzen, sie würde nichts hierzu sagen! Sie ignorierte also die neugierigen Blicke der anderen (unter anderem auch den noch finsteren Blick Jordans) und stieg die Treppen zu den Mädchenschlafsäälen hoch. Dort oben steckte sie einen Stuhl unter die Türklinke – man konnte ja nie wissen – und setzt sich aufs Bett. Der Teufel musste sie geritten haben, vorhin vorzuschlagen mit Wood nach draußen zu gehen. Sie hätte ihn laufen lassen sollen, betrunken wie er war, dann wäre die ganze Sache nicht passiert. Sie hatte Oliver und sich nur in Schwierigkeiten gebracht. Katie seufzte frustriert, griff in die Schublade ihres Nachttisches und holte ihre Schlechte-Laune-Schokolade vor, bevor sie den Vorhang ihres Himmelbettes zuzog und sich darin verkroch. Nur wenige Minuten später stand Oliver ebenfalls vor dem Portrait der fetten Dame. Sie hielt ein Sektglas in ihrer rechten Hand und hatte anscheinend, wie viele andere, ausgelassen gefeiert. "Könnt ihr nicht gemeinsam kommen, wenn es denn noch unbedingt zu dieser späten Stunde sein muss?", beschwerte sich das Bild in einer unerträglich hohen Stimmlage. Wood ignorierte sie und nannte geduldig das Passwort. Mit einem empörten Laut gab die fette Dame schließlich das Portraitloch frei, sodass der Hüter in den Gemeinschaftsraum hineinklettern konnte. Natürlich wurde er sogleich von einigen Augenpaaren neugierig an fixiert und er fand sich recht schnell zwischen den beiden Zwillingen wieder, die mächtig einen Sitzen hatten. "Kaptäää~n", hickste Fred zu seiner Rechten und grinste wie ein Honigkuchenpferd. "Du siehst irgendwie so~ durchwühlt aus", sprach George für seinen Bruder weiter (nicht weniger voll) und zupfte an einer seiner braunen Haarsträhnen. "Wir haben Katie eben reinkommen sehen und ..." Mit einer genervten Handgeste unterbrach Oliver Fred und riss sich von den Twins los. Er hatte keine Lust auf ein Verhör. Sollten sie doch denken, was sie zu glaubten zu wissen. Es war ihm egal. Er wollte jetzt einfach nur noch ins Bett. Das Feiern war ihm gehörig vergangen. Der Schotte sah Lee an der Treppe, die zu den Jungenschlafsäälen hoch führte, stehen und der wollte wohl gerade den Mund aufmachen, um ihm irgendetwas Gemeines an den Kopf zu werfen. Jedoch warf Oliver Jordan rasch einen vernichtenden Blick zu, sodass er ihn stumm passieren ließ. Im Schlafsaal der Siebtklässler saß Percy natürlich schon auf seinem Bett und trug eine missbilligende Miene zur Schau. Wenn der ihm jetzt eine Moralpredigt halten wollte, würde er sich vergessen. Er würde die ganze Sache oder besser gesagt das Rummachen mit seiner blonden Jägerin überschlafen müssen. Es war im Grunde genommen ja nichts passiert. Das redete sich Oliver jedenfalls minütlich ein ... Hosted by Animexx e.V. 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